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Herrschaftsarchive

http://rhad.hypotheses.org/480

Siehe auch
http://archiv.twoday.net/search?q=ehreshoven

http://archivamt.hypotheses.org/217

"Das Lagerbuchverzeichnis beginnt oft mit einem Gebet oder ähnlichem." Habe aber noch nie ein Gebet am Anfang eines Lagerbuchs gesehen!

Update: Teil 2
http://archivamt.hypotheses.org/734

Adelsarchive in der historischen Forschung. Hrsg. von Christoph Franke (= Schriften des Hessischen Staatsarchivs Marburg 26). Marburg: Hessisches Staatsarchiv 2014. 131 S. mit SW-Abbildungen. 18 Euro.
Inhaltsverzeichnis unter http://d-nb.info/105180339x/04 noch nicht abrufbar.

Bürgerliche Studien in Adelsarchiven haben meistens der Not gehorchend etwas Speichelleckerisches. Man will es ja mit den Quellenherren nicht verderben. Daher wird im Vorwort artig "S. K. H. dem Herzog Carl von Württemberg" gedankt, und Holger Th. Gräf beschwört S. 45 Anm. 1 ein "Verhältnis großen gegenseitigen Vertrauens und Respekts". Das Zugangsproblem zu Adelsarchiven wird in diesem schmalen, registerlosen Band, Ertrag der Frühjahrstagung der Fachgruppe 4 im VdA am 22./23. März 2011 in Marburg, gar nicht thematisiert.

Über Archivbestände und Forschungsmöglichkeiten in der Dokumentensammlung des Herder-Instituts zum Adel im Baltikum informiert Dorothee M. Goetze. Christine Klössel stellt die Stiftung der Landgrafen von Hessen vor, die auf Schloss Fasanerie bei Fulda Museum, Bibliothek und Archiv betreibt. Sie ist aus dem Privatfideikommiss des kurhessischen Hauses hervorgegangen. Die Stiftungsverwaltung liegt in den Händen der Familie. Seit Anfang 2013 ist der Träger die 2012 gegründete Kulturstiftung des Hauses Hessen. Harald Winkel legt zum DFG-Projekt zur Erschließung des Adelsarchivs Schenk zu Schweinsberg einen Bericht vor, siehe auch

http://archiv.twoday.net/stories/129657169/

Holger Th. Gräf behandelt Zimelien im Familien- und Gutsarchiv von und zu Gilsa, das sich teils im Staatsarchiv Marburg, teils in Gilsa befindet: das Tagebuch des Georg Ernst von Gilsa (1740-1798) und Briefe aus Amerika 1772/84, beides unter Beteiligung des Autors 2010 ediert.

Wie im 19. Jahrhundert der am 22. September 1575 in Mainz hingerichtete Barthold von Wintzigerode aus Eichsfelder Adelsfamilie aus konfessionsideologischen Gründen zum protestantischen Märtyrer stilisiert wurde, zeigt der spannende Beitrag von Alexander Jendorff (S. 63-102).

Aus den Gotha'schen Genealogischen Taschenbüchern und einigen bayerischen Familiengeschichten hat der Herausgeber Franke eine MS-Access-Datenbank angelegt, aus der er einige Auswertungen präsentiert. Die Datenbank steht natürlich nicht als Open Data zur Kontrolle und Nutzung bereit.

An eigene Studien zu württembergischen Hofbediensteten im 19. und 20. Jahrhundert anknüpfend, plädiert Eberhard Fritz vom Archiv des Hauses Württemberg Altshausen "den Grundfragen adeliger Lebenswelt und Kultur von zwei Seiten her nachzugehen" (S. 131), also auch "von unten".

Fazit: Anders als der Band von 2009 (Adelsarchive - zentrale Quellenbestände oder Curiosa?), siehe

http://archiv.twoday.net/stories/133336582/

ein konturloser, überflüssiger Sammelband.


Der Archivar des Hauses Württemberg in Altshausen, Eberhard Fritz, betreibt diese Rarität:

http://archiv-altshausen.de.tl

http://archivamt.hypotheses.org/518

"Ludwig Graf von Sayn zu Wittgenstein (* 7.- Dezember 1532 auf Schloss Wittgenstein; † 2. Juli 1605) [...] Seine erhaltenen Tagebücher in sieben Bänden, in deutscher und lateinischer Sprache verfasst, decken die Jahre von 1559 bis 1605 ab und zeugen von Graf Ludwigs weit gespannten Interessen und enthalten Briefexzerpte und -abschriften seiner illustren Korrespondenzpartner.

Die im Fürstlichen Archiv Bad Berleburg aufbewahrten Originale wurden im LWL-Archivamt für Westfalen digitalisiert und werden über das nordrhein-westfälische Archivportal online zur Verfügung gestellt"

Buchhändler P. aus R. machte mich auf Twitter aufmerksam auf

http://www.badische-zeitung.de/literatur-rezensionen/der-schwache-prinz--77407334.html

Es geht um Lothar Machtans Biografie über Max von Baden, den letzten Kanzler des deutschen Kaiserreichs.

Machtan spricht von "epochalem Scheitern". Max von Baden ist für ihn Typus einer Adelsgesellschaft, deren Herrschaftsanspruch im späten Kaiserreich nur mehr Schein ist. Daraus wird auch verständlich, wie dieser Adel ohne gewalttätige Revolution 1918 abtritt und in die politische Bedeutungslosigkeit versinkt. Zugleich, das zeigt Machtan am Beispiel der für ihn rechtlich fragwürdigen Adoption von Max’ Sohn Berthold durch dessen Onkel Friedrich II. 1927, kümmerte sich dieser Adel um den Erhalt seines materiellen Reichtums. Denn für Machtan hatte diese Adoption keinen anderen Zweck als die Sukzession und damit das steuerfreie Erbe zum Schaden des Staates Baden zu sichern. Licht auf diese und alle anderen Vorgänge möchte das Haus Baden bis heute nicht lenken: Bernhard von Baden hat Machtan in Sachen letzter Reichskanzler keine Einsicht in das Salemer Hausarchiv gewährt.

Niemand muss sich selbst belasten, aber eine Steuerbefreiung für das Archiv als Vermögenswert sollte es dann auch nicht, weder direkt noch indirekt, geben ...

Update: Siehe auch das Interview mit Machtan:

http://www.lisa.gerda-henkel-stiftung.de/content.php?nav_id=4662

Eine Besprechung des österreichischen Sammelbands von 2011, der sich intensiv auch der Adelsarchivpflege widmet:

http://ifb.bsz-bw.de/bsz358577160rez-1.pdf

Veranstalter: Deutsch-niederländischer Arbeitskreis Adelsgeschichte / Nederlands-Duitse Kring voor Adelsgeschiedenis
Datum, Ort: 06.06.2013-07.06.2013, Münster, Erbdrostenhof, Salzstr. 38, D-48143 Münster

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=21426

Neues vom FLA Amorbach: Das für die pfälzische Landesgeschichte so wichtige Archiv ist wieder zeitweise zugänglich, nämlich jeden 2. Montag im Monat von 9 bis 17 Uhr. Betreuer ist Herr Bernd Fischer. Die Anmeldung zu Archivbesuchen erfolgt über die Fürstliche Verwaltung http://www.fuerst-leiningen.de/de/_kontakt.html

http://www.hanauonline.de/2012-06-25-19-21-46/rhein-main/wetterau/3749-archivalien-im-bandhaus-buedingen-kuenftig-fuer-forschung-zugaenglich.html

Wiesbaden / Büdingen – Der Archivbestand im so genannten Bandhaus in Büdingen, der Akten der fürstlichen Finanz- und Wirtschaftsverwaltung des 19. und 20. Jahrhunderts umfasst, soll künftig zugänglich gemacht werden. Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann teilte bei einem Gespräch mit Abgeordneten, Bürgermeistern und Heimatforschern aus der Region heute in Büdingen mit, dass Wolfgang Ernst Fürst zu Ysenburg-Büdingen zugesagt habe, die Nutzung dieser Archivbestände für die Forschung im Rahmen seiner Möglichkeiten zu gestatten. Der Archivbestand ist inventarisiert; entsprechende Bestandsverzeichnisse liegen vor.

Sowohl das Gebäude des Bandhauses – ein ehemaliges Kelterhaus aus dem 16. Jahrhundert – als auch das darin befindliche Archivgut sind Privateigentum der Adelsfamilie. Es besteht weder ein Zugangsrecht staatlicher Stellen zum Bandhaus noch zur Nutzung der dort aufbewahrten Dokumente. Auch das Hessische Archivgesetz gilt nicht für Archive in privater Trägerschaft. Diese unterliegen vielmehr den Regeln des Privatrechts. „Insofern hat das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst keinen rechtlichen Handlungsspielraum“, hob die Ministerin hervor.

„Umso mehr freue ich mich, dass diese Archivbestände, die nicht zuletzt ein Stück hessischer Orts- und Landesgeschichte dokumentieren und an deren Nutzung mithin ein öffentliches Interesse besteht, auf diese Weise künftig zugänglich werden“, sagte Kühne-Hörmann. Im Schloss Büdingen gebe es Räume zur Vorlage der Archivalien mit zwei Benutzerplätzen. Interessenten könnten bei der Familie zu Ysenburg-Büdingen schriftlich einen Termin zur Einsicht vereinbaren.

Der weitaus größte Teil der Herrschaftsunterlagen der Adelsfamilie Ysenburg-Büdingen ist in einem Gesamtarchiv überliefert, das sich seit Errichtung der so genannten Versorgungsstiftung Ysenburg-Büdingen im Jahr 1931 im Eigentum dieser Stiftung befindet. Laut Stiftungszweck besteht die Pflicht zur Erhaltung und Unterhaltung; auch die Nutzung durch die Öffentlichkeit ist zu gewährleisten. Die Aufsicht über die Stiftung obliegt dem Fideikommissgericht, einem Senat des Oberlandesgerichts Frankfurt. Dieses im Büdinger Brauhaus lagernde Gesamtarchiv ist im Verzeichnis national wertvoller Archive eingetragen und umfasst rund 6.000 Urkunden, Amtsbücher, ältere Verwaltungsakten und eine Münzsammlung.

Eine andere historische Entwicklung nahmen dagegen die Teilarchive der nach der Landesteilung von 1687 gebildeten Linien Ysenburg-Büdingen, Ysenburg-Wächtersbach und Ysenburg-Meerholz: In diesen Teilgrafschaften entstanden jeweils eigene Registraturen, deren Bestände in entsprechenden Teilarchiven überliefert sind. Nach Erlöschen der Teillinien im 20. Jahrhundert wurden die Archive nach Büdingen gebracht als die genannte Versorgungsstiftung bereits errichtet war. Aus diesem Grund sind sie nicht Bestandteil des Stiftungsvermögens, sondern befinden sich im Privatbesitz der Adelsfamilie. Das Archivgut der Teillinien untersteht mithin auch nicht der Aufsicht des Fideikommissgerichts.

Die Unterlagen der Teillinien werden an verschiedenen Standorten in Büdingen aufbewahrt: Im Brauhaus lagern die Archivalien der Teillinien Wächtersbach und Meerholz. Im Bandhaus wird das Archivgut Ysenburg-Büdingen verwahrt.

Aufgrund der öffentlichen Diskussion um die Nutzung insbesondere des Archivguts im Bandhaus gab es einen Ortstermin mit einer Vertreterin des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst. Das dort verwahrte Schriftgut gliedert sich in die beiden Hauptbestandteile Rentkammerakten (das sind Akten der herrschaftlichen Wirtschafts- und Finanzverwaltung) und Forstverwaltungsakten der Linie Ysenburg-Büdingen. Die im Erdgeschoss des Gebäudes in Archivkartons in Regalen aufbewahrten Unterlagen sind unter archivfachlichen Gesichtspunkten in einwandfreiem konservatorischem Zustand. „Von einer Gefährdung des Archivguts kann derzeit nicht gesprochen werden“, sagte Ministerin Kühne-Hörmann.


Danke an MM.

Update zu:
http://archiv.twoday.net/stories/97014410/

 

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