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Kirchenarchive

Das kumulierte Register zu den Passauer Bischofsregesten Bd. 1 und 2 (für den Zeitraum 751-1254) ist online einsehbar.

INHALT

Bernd Hey/Gabriele Stüber: Editorial (5)
Rainer Hering: Kirchen in Monarchie, Republik und Demokratie. Neuerscheinungen zur neueren und neuesten Kirchengeschichte Deutschlands (7-35)
Jens Murken: Erinnerungskultur und Biographie. Zur kommunikativen Praxis der Geschichte (37-54)
Anette Neff: Mündliche Lebensberichte im Zentralarchiv der EKHN. Methoden der Erfassung, Aufbewahrung und Benutzung (55-71)
[Oral-History-Projekt "Erzählte Geschichte" der Ev. Kirche in Hessen und Nassau]
Bernd Hey: Reduktionen und Pointierungen. Erfahrungen mit den biographischen Ausstellungsprojekten Ehmann, Wilm und Gerstein (73-79)
Dieter Klose: Archivpädagogik - Chance für kirchliche Archive? (81-97)
Andreas Metzing: Die Überlieferungen der linksrheinischen evangelischen Lokalkonsistorien der napoleonischen Zeit. Archivische Nachwirkungen eines historischen Zwischenspiels (99-107)
Alexandra Mittmann: "... es soll unser Bestreben sein, von der leidvollen Vergangenheit frei zu werden ..." Das Archiv der Kirchengeschichtlichen Arbeitsgemeinschaft Minden e.V. (109-112)
Jörg Rohde: Pfarrbüchereien im Bereich der Hannoverschen Landeskirche (113-121)
[Unterliegen dem Archivgesetz]
Paul Peucker: Die Erschließung der Topographischen Sammlung des Unitätsarchivs in Herrnhut (123-130)
Gerhard Paasch: Unterstützung - Ablehnung - Anpassung. Hamburger Kirchengemeinden im Nationalsozialismus (131-136)
Werner Jürgensen: Rechtsfragen zur Präsentation von Archivgut im Internet (137-146)
Wolfgang Günther: Neues Archiv- und Kirchenbuchrecht in der westfälischen Landeskirche (153-180)
[mit Anlage 168-180 Archivgesetz der Ev. Kirche der Union vom 6. Mai 2000]
Jens Murken: Tagungsbericht: Erinnerungsorte und Erinnerungskultur im deutschen Protestantismus des 20. Jahrhunderts (181-187)

Mediaevum.de hat nochmals den Diskussionsstand nachgezeichnet und ein Diskussionsforum zum Thema Zwettl eröffnet.
Unser Haupteintrag ist dort netterweise prominent verlinkt.

Immer neue Rechthaberei dringt aus dem Waldviertel zu uns, nun via Stimme.de. Die "Entdeckerin" Charlotte Ziegler hat sich eine neue Verbündete gesucht.

Die von Heinzle zum "Beweis" des Erec-Textes angeführten Worte grisir wis (graue und weiße Haare) stehen nach Angaben von Ziegler gar nicht auf den völlig vergilbten Fragmenten. Das in Folge von ihm angenommene Wort "Schnee" sei "auf keinen Fall" herauszulesen. Auch die Übersetzung von "pilgrime" als " Wanderfalke" verwirft Ziegler. Vor dem umstrittenen Wort lese sie die Buchstabenkombination "off", was eindeutig auf den Bischof Pilgrim im Nibelungenlied hinweise.

Schließlich gebe es auf den Zwettl-Fragmenten einige Namen, die Heinzle verbogen habe, um sie dem Erec-Roman zuordnen zu können, behauptet Ziegler. Das Wort "dannuz" könne man nicht schlicht mit dem im Erec erscheinenden "Davids" gleichsetzen. Auch das Wort " Barnaye" passe nicht zum Erec-Text, sondern könnte der Dietrich von Bern in der Nibelungensage sein. "Ich beharre und poche darauf" , sagt die Wissenschaftlerin, die auf keinen Fall klein beigeben will. "Heinzle soll uns in Ruhe arbeiten lassen".

Zunächst einmal sollen die Worte auf den Fragmenten bis zum Jahresende transkribiert werden, damit man eine Grundlage für weitere Forschungen erhält. Dabei soll die Salzburger Altgermanistin Margarete Springeth helfen, die in der vergangenen Woche alle Fragmente in Zwettl begutachtet hat. "Sie klar den Nibelungen zuzuordnen? Damit tue auch ich mich schwer", bekennt die Philologin. "Einiges kann man als Erec wiedererkennen, aber längst nicht alles".

Der Kritik Zieglers an Heinzles Lesung verschiedener Worte stimmt sie zu.


"<Bisch>off" Pilgrim - Kennern des Mittelhochdeutschen sträuben sich die Haare.

Ziegler hätte schon seit Jahren Zeit gehabt, eine korrekte Transkription vorzulegen. Sie kann die Schnipsel offenbar nicht lesen, tut aber so, als sei dieses Unvermögen, wenn man sich so aufplustert wie sie, verzeihlich. Wenn sie hochauflösende Scans der Fragmente im Internet allgemein zugänglich machen würde, wäre innerhalb von Tagen eine konsolidierte Lesung präsent.

Aber nein, nur ein kleiner Kreis offensichtlich inkompetenter Ziegler-Spezis darf sich, vermutlich bewaffnet mit einem Würfelset, an die "Arbeit" machen. Und die Presse greift genüsslich jede Verlautbarung zum Streit auf - als ob alles eine Frage subjektiver Einschätzungen sei.
Zum Haupteintrag "Die geheimen Tagebücher der Nibelungen aus Zwettl" geht es hier.

Im Marburger UniJournal hat Heinzle seine Ablehnung der Zieglerschen Interpretation ihrer Funde (siehe ausführlich unseren Beitrag Die geheimen Tagebücher der Nibelungen aus Zwettl) nochmals bekräftigt (PDF), aber die eigensinnige Dame will sich nicht geschlagen geben, berichtet der Standard.

Das Archivgesetz der evangelischen Kirche Westfalens ist eines der Themen der Archivmitteilungen 2002/3 (mehr in Archiv.net).

Wie die römische Inquisition im 19. Jahrhundert jüdische Kinder vor einer Zwangstaufe schützte, berichtet Hubert Wolf anhand der Oblatio-Akten aus dem Archiv der Glaubenskongregation in der heutigen FAZ (S. 38), bereits - Respekt! - notiert von der Konkurrenz. Wolfs Fazit: Ein eindeutiger Antisemitismus läßt sich [...] im Verhältnis römische Inquisition-Juden nicht feststellen.
Die früheren Archivfunde können mittels der Suche aufgerufen werden.

Joachim Heinzles Artikel zu den Funden in Zwettl, der in der FAZ gekürzt erschien, kann in Literaturkritik.de vollständig nachgelesen werden. Die Diskussionen im April in der Liste MEDIAEVISTIK sind nun in deren Listenarchiv einsehbar.
Der Haupteintrag zum Thema in diesem Weblog Die geheimen Tagebücher der Nibelungen aus Zwettl führt mit 1070 Treffern die Zugriffsstatistik von ARCHIVALIA an.

Hubert Wolf setzt seine Mitteilungen aus dem vor wenigen Wochen für das Pontifikat Pius' XI. geöffneten Archiv der römischen Glaubenskongregation fort (FAZ 17.4, S. 44) und schildert detailliert, wie Pius XI. und die Kardinäle 1928 eine von der Ritenkongregation befürwortete Reform der Karfreitagsfürbitte für die Juden (bis zum Vaticanum II: pro perfidis Judaeis) nicht nur zurückwiesen, sondern die Initiatoren vom Priesterwerk "Amici Israel", das daraufhin sogar aufgehoben wurde, massregelten. Deutlicher kann man den Antisemitismus dieses Papstes kaum belegen!

Während gestern Albert Wucher in der FAZ (11.4., S. 44) davon berichtete, dass auf den Brief von Edith Stein an Pius XI. Staatssekretär Pacelli (der spätere Papst Pius XII.) über den Erzabt von Beuron antwortete, meldet sich heute (S. 8) der Münsteraner Kirchenhistoriker Hubert Wolf zu Wort. Aufgrund von Akten aus dem (seit 1998 zugänglichen) Archiv des Hl. Offiziums (ACDF) stellt er dar, wie man sich im Vatikan mit der nationalsozialistischen Rassismus-Ideologie auseinandersetzte und wie 1937 die Veröffentlichung eines erarbeiteten "Syllabus errorum" unterblieb. Die in der Forschung gängige Gegenüberstellung des "guten" Papstes Pius XI. und des "bösen" Staatssekretärs Pacelli kann mit diesen Akten nicht gestützt werden, denn es war offenbar der Papst selbst, der die Rassismus-Thematik auf Eis legte.
Für eine frühere Zeit hat das Inquisitions-Archiv im ACDF Rainer Decker für sein 2003 erschienenes Buch "Päpste und Hexen" ausgewertet, um die "schwarze Legende" von der unheilvollen Rolle der römischen Inquisition bei der Hexenverfolgung der frühen Neuzeit zu widerlegen (Näheres im Archiv der Mailingliste Hexenforschung), was ihm überzeugend gelingt.

 

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