Kommunalarchive
Die etwa 4400 Registerbände konnten aus Platzgründen nicht in das Magazin in der Steeler Straße übernommen werden und lagern - bis zum Umzug des Stadtarchivs im Herbst in die ehemalige Luisenschule am Bismarckplatz - in einem Kellerraum im Gildehof in der Hollestraße 3. Von der Möglichkeit, die Standesamtsregister zu nutzen, wenn ein berechtigtes Interesse glaubhaft gemacht werden kann, wird seit Anfang des Jahres bereits rege Gebrauch gemacht. Bisher konnte eine Benutzung aber nur in Form einer schriftlichen Anfrage an das Stadtarchiv erfolgen, deren Bearbeitung gebührenpflichtig ist. Die Höhe der Gebühren richtet sich dabei nach dem Arbeitsaufwand, für jede angefangene halbe Stunde werden 18,00 € erhoben.
Um dem Bedürfnis nach einer persönlichen Einsichtnahme Rechnung zu tragen, wurde im Gildehof ein Büroraum in der dritten Etage (Raum 3.14) angemietet.
Erstmalig am 19. März und dann immer jeweils am ersten und dritten Donnerstag eines Monats besteht nach vorheriger telefonischer Anmeldung unter der Rufnummer ... die Möglichkeit, in dem Zeitraum von 14.00 bis 17.00 Uhr einen der sechs Arbeitsplätze zu reservieren. Die persönliche Benutzung der Standesamtsunterlagen ist gebührenfrei.
Die maximale Anzahl der Bände, die während eines Besuches vorgelegt werden können, wird auf 10 begrenzt.
Kopien werden angefertigt, sofern der Erhaltungszustand der Originale es zulässt. Eine Din A 4 Kopie kostet 0,30 € und eine Din A 3 Kopie 0,50 €. Die Kopien können bei Bedarf auch beglaubigt werden, die Gebühr beträgt 5,00 € pro Seite.
http://www.essen.de/Deutsch/Rathaus/Aemter/Ordner_41/Stadtarchiv/bestaende/bestaende_standesamtsunterlagen.asp
Wer dazu noch die finanzielle Lage gerade der Stadt Essen kennt, wird diese bürgerfreundliche und kreative Regelung (trotz der erschwerten Bedingungen) im Vergleich zu manchen anderen Stadtarchiven um so mehr zu schätzen wissen.
Um dem Bedürfnis nach einer persönlichen Einsichtnahme Rechnung zu tragen, wurde im Gildehof ein Büroraum in der dritten Etage (Raum 3.14) angemietet.
Erstmalig am 19. März und dann immer jeweils am ersten und dritten Donnerstag eines Monats besteht nach vorheriger telefonischer Anmeldung unter der Rufnummer ... die Möglichkeit, in dem Zeitraum von 14.00 bis 17.00 Uhr einen der sechs Arbeitsplätze zu reservieren. Die persönliche Benutzung der Standesamtsunterlagen ist gebührenfrei.
Die maximale Anzahl der Bände, die während eines Besuches vorgelegt werden können, wird auf 10 begrenzt.
Kopien werden angefertigt, sofern der Erhaltungszustand der Originale es zulässt. Eine Din A 4 Kopie kostet 0,30 € und eine Din A 3 Kopie 0,50 €. Die Kopien können bei Bedarf auch beglaubigt werden, die Gebühr beträgt 5,00 € pro Seite.
http://www.essen.de/Deutsch/Rathaus/Aemter/Ordner_41/Stadtarchiv/bestaende/bestaende_standesamtsunterlagen.asp
Wer dazu noch die finanzielle Lage gerade der Stadt Essen kennt, wird diese bürgerfreundliche und kreative Regelung (trotz der erschwerten Bedingungen) im Vergleich zu manchen anderen Stadtarchiven um so mehr zu schätzen wissen.
genea - am Donnerstag, 26. März 2009, 16:31 - Rubrik: Kommunalarchive
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" .... Unterdessen hofft die Leiterin der Kölner Stadtarchivs, Bettina Schmidt-Czaia, dass 50 bis 60 Prozent der bei dem Gebäudeeinsturz verschütteten Kulturgüter gerettet werden können. Eine genaue Prognose sei aber noch nicht möglich, sagte Schmidt-Czaia am Donnerstag in Köln. Ihren Angaben zufolge wurden bislang sieben Regalkilometer Archivgut an der Unglücksstelle in der Kölner Südstadt geborgen, die übrigen 23 Kilometer des Bestandes seien noch verschollen.
Unter anderem konnte der Tresor des Archivs mit einigen der wertvollsten Stücke unversehrt freigelegt werden. Des Weiteren wurden unter anderem Protokolle des Stadtrats aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit (1396-1798) geborgen, sowie etliche der 550 sogenannten Schreinsbücher aus dem gleichen Zeitraum. Auch wurden Dokumente aus der Zeit entdeckt, in der Köln unter französischer und preußischer Verwaltung stand. ..."
Quelle:
http://www.ksta.de/html/artikel/1238062978610.shtml
Unter anderem konnte der Tresor des Archivs mit einigen der wertvollsten Stücke unversehrt freigelegt werden. Des Weiteren wurden unter anderem Protokolle des Stadtrats aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit (1396-1798) geborgen, sowie etliche der 550 sogenannten Schreinsbücher aus dem gleichen Zeitraum. Auch wurden Dokumente aus der Zeit entdeckt, in der Köln unter französischer und preußischer Verwaltung stand. ..."
Quelle:
http://www.ksta.de/html/artikel/1238062978610.shtml
Wolf Thomas - am Donnerstag, 26. März 2009, 15:54 - Rubrik: Kommunalarchive
Zitat aus der Sendung "Verschüttete Projekte" in WDR 5 am 25.03.09 von Carolin Courts:
(Vgl. http://archiv.twoday.net/stories/5606331/)
Ironie des Schicksals: Gerade die achtsame Vorsicht, mit der alle Beteiligten die unersetzlichen Unterlagen behandelt haben, wird jetzt zum Bumerang. (Zitat der Doktorandin Muriel González, die ihre Dissertation über Frauen in den Kölner Zünften glücklicherweise vor dem Einsturz fertig stellen konnte:) "Das sind keine Quellen, die man kopieren kann. Man kann sie höchstens digitalisieren, fotografieren, aber das kann man auch nicht mit jeder Seite machen, und das ist auch unglaublich teuer. Das liegt daran, dass das Stadtarchiv finanziell immer vernachlässigt worden ist und dass NutzerInnen zum Beispiel 2 Euro pro digitalisierte Seite zahlen müssen."
Die Frage, wieviel mehr Kopien es in den Schubladen und Schränken der Wissenschaftler geben würde, wenn die Preispolitik des Archivs eine andere gewesen wäre, quält auch Irene Franken. Die Historikerin des Kölner Frauengeschichtsvereins musste selbst häufiger auf die Bebilderung ihrer Artikel verzichten - aus Kostengründen: "Das Archiv hat inzwischen 50 Euro für den Abdruck eines Bildes verlangt. Und wenn das nicht so gewesen wäre, weiß ich, dass ich viel mehr Dokumente bestellt hätte, dass ich mehr auf einem Film oder als digitale Kopie hätte, und das fand ich sehr bitter."
(Vgl. http://archiv.twoday.net/stories/5606331/)
Ironie des Schicksals: Gerade die achtsame Vorsicht, mit der alle Beteiligten die unersetzlichen Unterlagen behandelt haben, wird jetzt zum Bumerang. (Zitat der Doktorandin Muriel González, die ihre Dissertation über Frauen in den Kölner Zünften glücklicherweise vor dem Einsturz fertig stellen konnte:) "Das sind keine Quellen, die man kopieren kann. Man kann sie höchstens digitalisieren, fotografieren, aber das kann man auch nicht mit jeder Seite machen, und das ist auch unglaublich teuer. Das liegt daran, dass das Stadtarchiv finanziell immer vernachlässigt worden ist und dass NutzerInnen zum Beispiel 2 Euro pro digitalisierte Seite zahlen müssen."
Die Frage, wieviel mehr Kopien es in den Schubladen und Schränken der Wissenschaftler geben würde, wenn die Preispolitik des Archivs eine andere gewesen wäre, quält auch Irene Franken. Die Historikerin des Kölner Frauengeschichtsvereins musste selbst häufiger auf die Bebilderung ihrer Artikel verzichten - aus Kostengründen: "Das Archiv hat inzwischen 50 Euro für den Abdruck eines Bildes verlangt. Und wenn das nicht so gewesen wäre, weiß ich, dass ich viel mehr Dokumente bestellt hätte, dass ich mehr auf einem Film oder als digitale Kopie hätte, und das fand ich sehr bitter."
genea - am Donnerstag, 26. März 2009, 09:37 - Rubrik: Kommunalarchive
http://www.ksta.de/html/artikel/1233584169895.shtml
Das Stadtarchiv, Markt 3, ist für die Bürger kostenlos nutzbar. Anmeldung wird empfohlen, damit die gewünschten Akten schon vorher bereitgelegt werden können. Die Öffnungszeiten sind: Montag - 9 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr, Mittwoch - 9 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr oder nach Vereinbarung unter 02241 / 24 33 31. (Hervorhebung kg)
Das Stadtarchiv, Markt 3, ist für die Bürger kostenlos nutzbar. Anmeldung wird empfohlen, damit die gewünschten Akten schon vorher bereitgelegt werden können. Die Öffnungszeiten sind: Montag - 9 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr, Mittwoch - 9 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr oder nach Vereinbarung unter 02241 / 24 33 31. (Hervorhebung kg)
KlausGraf - am Donnerstag, 26. März 2009, 00:50 - Rubrik: Kommunalarchive
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Mein Bericht: http://archiv.twoday.net/stories/5605849/
KlausGraf - am Mittwoch, 25. März 2009, 23:21 - Rubrik: Kommunalarchive
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"Wir haben bis heute zwei Regalkilometer Archivmaterial aus den Trümmern geborgen, aber die Zuordnung ist schwierig", teilt die Amtsleiterin des Historischen Archives der Stadt Köln, Bettina Schmidt-Czaia, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit, zu der sie die Freunde des Stadtarchivs eingeladen hatte, ein seit zweieinhalb Jahren bestehender Verein. Zusammen mit andernorts gelagerten vier Kilometern Material ergibt das geborgene Gut immerhin sechs von insgesamt 30 Regalkilometern Archivbestand. .....
Kollegial haben Archive in ganz Deutschland freie Regalmeter zur Verfügung gestellt, Kölner Historie reist jetzt bis nach Potsdam und Berlin: Kein Zustand für eine Einrichtung, deren Wert auch in der Verfügbarkeit und Aufbereitung ihrer Schätze besteht. Vor einem Jahr erst hatte das Stadtarchiv mit der Digitalisierung der Bestände begonnen, ein digitaler Lesesaal soll jetzt so schnell wie möglich entstehen, dafür kooperiert man mit den Universitäten in Köln und Bonn. Die Freunde des Historischen Archives machen sich derweil Hoffnungen, dass sich ihre Vereinigung zur Bürgerinitiative auswächst.....
Doch die Freunde verhandeln vor allem um die künftige Unterbringung des Stadtarchivs. Wenn Franz Irsfeld, der stellvertretende Vorsitzende, sagt, "das Archiv war schon vollgelaufen", dann geht es nicht um die Katastrophe, sondern um die Kapazität. Man war nach dem Umzug im Jahr 1971 an die Grenzen der Auslastung gekommen. "Wir wollen ein Bürgerarchiv an zentraler Stelle." Jetzt, nach dem Einsturz, stehe man jedoch unter Handlungsdruck. Während Kulturdezernent Georg Quander in Zeiträumen von etwa einem halben Jahrzehnt rechne, bis in einem Neubau "die Wände trocken" seien, drängen Verein und Direktorin, dass sich das Archiv eine so lange Auszeit nicht leisten dürfe - und Schmidt-Czaia betont: "Entgegen irriger Vorstellungen, das neue Archiv müsse gar nicht mehr so groß sein wie das alte, werden wir mehr Raum brauchen. Aus praktischen Gründen. Was einmal aufgequollen ist, braucht danach mehr Platz."
Quelle:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/342/462954/text/
s. a. : FAZ
Nachtrag: WDR-Videotext S. 768:
"Die Bergungsarbeiten am eingestürzten Stadtarchiv in Köln kommen drei Wochen nach dem Unglück nur schleppend voran. Von den rund 30 Regalkilometern Archivgut ist bisher etwa ein Fünftel geborgen worden. Der Förderverein für das Historische Archiv der Stadt Köln will mit verschiedenen Projekten dafür sorgen, dass die beim Hauseinsturz verschütteten Unterlagen schnell wieder restauriert werden können. Dazu sollen unter anderem so genannte Restaurierungs-Patenschaften angeboten werden. Außerdem sind Bücher geplant, die ausgewählte Archivstücke abdrucken, und deren Erlös für die Aufarbeitung des beschädigten Bestands verwendet werden.
(In den vergangenen Wochen nach dem Unglück traten dem Förderverein 35 Mitglieder neu bei, darunter auch Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma. ) "
Kollegial haben Archive in ganz Deutschland freie Regalmeter zur Verfügung gestellt, Kölner Historie reist jetzt bis nach Potsdam und Berlin: Kein Zustand für eine Einrichtung, deren Wert auch in der Verfügbarkeit und Aufbereitung ihrer Schätze besteht. Vor einem Jahr erst hatte das Stadtarchiv mit der Digitalisierung der Bestände begonnen, ein digitaler Lesesaal soll jetzt so schnell wie möglich entstehen, dafür kooperiert man mit den Universitäten in Köln und Bonn. Die Freunde des Historischen Archives machen sich derweil Hoffnungen, dass sich ihre Vereinigung zur Bürgerinitiative auswächst.....
Doch die Freunde verhandeln vor allem um die künftige Unterbringung des Stadtarchivs. Wenn Franz Irsfeld, der stellvertretende Vorsitzende, sagt, "das Archiv war schon vollgelaufen", dann geht es nicht um die Katastrophe, sondern um die Kapazität. Man war nach dem Umzug im Jahr 1971 an die Grenzen der Auslastung gekommen. "Wir wollen ein Bürgerarchiv an zentraler Stelle." Jetzt, nach dem Einsturz, stehe man jedoch unter Handlungsdruck. Während Kulturdezernent Georg Quander in Zeiträumen von etwa einem halben Jahrzehnt rechne, bis in einem Neubau "die Wände trocken" seien, drängen Verein und Direktorin, dass sich das Archiv eine so lange Auszeit nicht leisten dürfe - und Schmidt-Czaia betont: "Entgegen irriger Vorstellungen, das neue Archiv müsse gar nicht mehr so groß sein wie das alte, werden wir mehr Raum brauchen. Aus praktischen Gründen. Was einmal aufgequollen ist, braucht danach mehr Platz."
Quelle:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/342/462954/text/
s. a. : FAZ
Nachtrag: WDR-Videotext S. 768:
"Die Bergungsarbeiten am eingestürzten Stadtarchiv in Köln kommen drei Wochen nach dem Unglück nur schleppend voran. Von den rund 30 Regalkilometern Archivgut ist bisher etwa ein Fünftel geborgen worden. Der Förderverein für das Historische Archiv der Stadt Köln will mit verschiedenen Projekten dafür sorgen, dass die beim Hauseinsturz verschütteten Unterlagen schnell wieder restauriert werden können. Dazu sollen unter anderem so genannte Restaurierungs-Patenschaften angeboten werden. Außerdem sind Bücher geplant, die ausgewählte Archivstücke abdrucken, und deren Erlös für die Aufarbeitung des beschädigten Bestands verwendet werden.
(In den vergangenen Wochen nach dem Unglück traten dem Förderverein 35 Mitglieder neu bei, darunter auch Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma. ) "
Wolf Thomas - am Mittwoch, 25. März 2009, 20:57 - Rubrik: Kommunalarchive
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WDR 5 brachte heute (25.3.) ein Feature im Rahmen der Sendung "Neugier genügt". Es wird heute Abend um 23:10 Uhr wiederholt:
Menschen konnten sich rechtzeitig aus dem Gebäude retten; die verschütteten Materialien werden mit den Händen geborgen. Aber was ist mit den "verschütteten" Doktorarbeiten und Examensprojekten der Studenten, die schon lange forschten, Quellenstudium betrieben und Akten sichteten? Oder Stadtforschern wie Fritz Bilz, der der Geschichte einzelner Stadtteile nachgeht? Oder den vielen ehrenamtlichen Hobbyforschern? Sie alle sind weitgehend um ihre Arbeit gebracht - Carolin Courts hat viele von ihnen nach dem ersten Schreck und der ersten Lähmung getroffen.
http://www.wdr5.de >> Neugier genügt >> Sendung vom 25.3.09 >> Verschüttete Projekte
Im Rahmen der Sendung, in der ausführlich die auf unterschiedliche Weise betroffenen Forscher zu Wort kommen, wird auch die Frage aufgeworfen, ob nicht viel mehr Reproduktionen, die nun für die Forschung fehlen, in den Schubladen der Forscher liegen würden, wäre da nicht die Preispolitik des Stadtarchivs gewesen. Ausdrücklich erwähnt werden in diesem Zusammenhang die inzwischen berühmt-berüchtigten 2 EUR pro Seite Gebühren für Digitalfotos mit eigener Kamera sowie die Veröffentlichungsgebühren.
Zum Schluss der Sendung kommt auch Dr. Holger Simon, der Initiator der Seite www.historischesarchivkoeln.de zu Wort. Auf dieser Seite können Reproduktionen von Archivalien aus dem Stadtarchiv hochgeladen bzw. gemeldet werden. Zu dem aktuellen Stand der Verhandlungen über eine Kooperation zwischen den Betreibern dieser Seite und dem Stadtarchiv, über die man leider zur Zeit nicht viel hört, geht sein Statement allerdings nicht ein.
Menschen konnten sich rechtzeitig aus dem Gebäude retten; die verschütteten Materialien werden mit den Händen geborgen. Aber was ist mit den "verschütteten" Doktorarbeiten und Examensprojekten der Studenten, die schon lange forschten, Quellenstudium betrieben und Akten sichteten? Oder Stadtforschern wie Fritz Bilz, der der Geschichte einzelner Stadtteile nachgeht? Oder den vielen ehrenamtlichen Hobbyforschern? Sie alle sind weitgehend um ihre Arbeit gebracht - Carolin Courts hat viele von ihnen nach dem ersten Schreck und der ersten Lähmung getroffen.
http://www.wdr5.de >> Neugier genügt >> Sendung vom 25.3.09 >> Verschüttete Projekte
Im Rahmen der Sendung, in der ausführlich die auf unterschiedliche Weise betroffenen Forscher zu Wort kommen, wird auch die Frage aufgeworfen, ob nicht viel mehr Reproduktionen, die nun für die Forschung fehlen, in den Schubladen der Forscher liegen würden, wäre da nicht die Preispolitik des Stadtarchivs gewesen. Ausdrücklich erwähnt werden in diesem Zusammenhang die inzwischen berühmt-berüchtigten 2 EUR pro Seite Gebühren für Digitalfotos mit eigener Kamera sowie die Veröffentlichungsgebühren.
Zum Schluss der Sendung kommt auch Dr. Holger Simon, der Initiator der Seite www.historischesarchivkoeln.de zu Wort. Auf dieser Seite können Reproduktionen von Archivalien aus dem Stadtarchiv hochgeladen bzw. gemeldet werden. Zu dem aktuellen Stand der Verhandlungen über eine Kooperation zwischen den Betreibern dieser Seite und dem Stadtarchiv, über die man leider zur Zeit nicht viel hört, geht sein Statement allerdings nicht ein.
genea - am Mittwoch, 25. März 2009, 17:57 - Rubrik: Kommunalarchive
" ..... Auch über drei Wochen nach dem Einsturz leiden die 38 Mitarbeiter des Archivs massiv unter den Folgen des Ereignisses. "Viele Kolleginnen und Kollegen sind traumatisiert", sagte Archivleiterin Bettina Schmidt-Czaia. Für Menschen, die ihr Arbeitsleben mit dem Pflegen und Restaurieren von Archivalien verbringen, sei die Situation ausgesprochen belastend, betonte Schmidt-Czaia. "Viele fragen sich, wie ihr Arbeitsalltag für die nächsten zehn, zwanzig Jahre aussehen wird." ....."
Quelle: http://www.ksta.de/html/artikel/1237549982831.shtml
Bereits mehrfach wurde hier die nachvollziehbare Traumatisierung der Kölner Kolleginnen und Kollegen angesprochen. Liegen psychologische Erkenntnisse vor, die bei anderen "Kultur-Katastrophen" (Elbe-Hochwasser, HAAB) gemacht wurden und jetzt und zukünftig genutzt werden können, um den Kolleginnen und Kollegen zu helfen. Vulgärpsychologisch vermute ich, dass die häufig besonders enge, beinahe intime Verbindung der Archivierenden zu "ihrem" Archivgut besonders schwere Traumata hervorrufen kann.
Es kann doch bei Lehren aus dem "Kölner Ereignis" nicht nur darum gehen, dass wir uns um stabile Verpackungen, schlanke Abläufe bei der Schadensbewältigung oder praktikable Notfallplanung kümmern.
Quelle: http://www.ksta.de/html/artikel/1237549982831.shtml
Bereits mehrfach wurde hier die nachvollziehbare Traumatisierung der Kölner Kolleginnen und Kollegen angesprochen. Liegen psychologische Erkenntnisse vor, die bei anderen "Kultur-Katastrophen" (Elbe-Hochwasser, HAAB) gemacht wurden und jetzt und zukünftig genutzt werden können, um den Kolleginnen und Kollegen zu helfen. Vulgärpsychologisch vermute ich, dass die häufig besonders enge, beinahe intime Verbindung der Archivierenden zu "ihrem" Archivgut besonders schwere Traumata hervorrufen kann.
Es kann doch bei Lehren aus dem "Kölner Ereignis" nicht nur darum gehen, dass wir uns um stabile Verpackungen, schlanke Abläufe bei der Schadensbewältigung oder praktikable Notfallplanung kümmern.
Wolf Thomas - am Mittwoch, 25. März 2009, 15:37 - Rubrik: Kommunalarchive
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" .... Vom Nachlass des Kölner Literaturnobelpreisträgers Heinrich Böll konnte bislang lediglich eine Kiste geborgen werden, die in einem nicht vom Einsturz betroffenen Nebengebäude gelagert war. Große Teile von Bölls Nachlass waren erst wenige Tage vor dem Einsturz dem Archiv übergeben worden. Laut Schmidt-Czaia handelt es um etwa 15 Regalmeter Umzugskartons, die zum Zeitpunkt des Einsturzes im ersten Stock deponiert waren. Über ihren Verbleib ist noch nichts bekannt. ...."
Quelle:
http://www.ksta.de/html/artikel/1237549982831.shtml
Quelle:
http://www.ksta.de/html/artikel/1237549982831.shtml
Wolf Thomas - am Mittwoch, 25. März 2009, 15:35 - Rubrik: Kommunalarchive
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„BDA Montagsgespräch - nachgehakt“ am [heutigen, Zusatz kg] Mittwoch, den 25. März 2009 um 19:00 Uhr im Haus der Architektur Köln, Josef-Haubrich-Hof, 50676 Köln
Geht jemand hin ?
Link:
http://www.bda-koeln.de/2009-03-25.html
NACHTRAG kg
Ich bin hingefahren, das hätte ich mir aber auch schenken können, denn gänzlich neue Aspekte gegenüber dem Montag http://archiv.twoday.net/stories/5602438/ traten in diesem "Diskussionsanhang" nicht zutage. Die Veranstaltung fand in dem auf dem Josef-Haubrich-Hof aufgestellten kleinen Kubus statt und lockte ca. 40-50 Personen, darunter natürlich viele Architekten, an. Die Anwesenden nutzten die Gelegenheit, um weiter über die Mißstände der Stadt Köln herzuziehen. Der Archiveinsturz wurde als "Tschernobyl von Köln" bezeichnet, Deregulierung und Privatisierung, mangelnde Baufaufsicht wurden gegeißelt, das hohe Lied der Zivilgesellschaft gesungen. Einer sagte: Köln wurde von einer Stadt der Künste zu einer Stadt des Events, der schnelllebig und oberflächlich ist.
Ein älterer Heimatforscher, der die Chronik eines Orteils schreibt, erkundigte sich nach Ersatzüberlieferung in anderen Archiven. Ich selbst plauderte in einem sehr langen Statement ein wenig aus dem Nähkästchen und plädierte erneut für eine "Ideenwerkstatt Bürgerarchiv", die natürlich mit der Stadt und dem Stadtarchiv zusammenarbeiten müsste. Das wurde mit einer gewissen Sympathie aufgenommen, aber ein konkreter Kontakt ergab sich nicht.
Eine ehemaliger Stadtfunktionär sagte, die vielen guten Kölner Archive könnten auch ohne eine Bürgerbewegung von unten das Stadtarchiv zukunftsweisend aufstellen. Wenn aber zu wenige Menschen etwas über den wahren Wert des Kölner Stadtarchivs vor dem Unglück wussten (was auch in Wortmeldungen klar wurde), erwiderte ich, liegt das nicht auch der mangelhaften Öffentlichkeitsarbeit dieser Kölner Archive?
Wenn er zugleich anregte, man müsse nun die Sekundärliteratur auflisten, in der Archivgut verarbeitet worden sei, dann ist das durchaus wichtig - aber es blieb offen, wer das tun könne. Das Stadtarchiv wird das unmöglich leisten können. Meines Erachtens muss das von der Stadt - ggf. mit Spenden - finanziert und von den Forschenden über Köln durch Mitarbeit unterstützt werden.
Außer Spesen nix gewesen, Herr Wolf.
Klaus Graf
Geht jemand hin ?
Link:
http://www.bda-koeln.de/2009-03-25.html
NACHTRAG kg
Ich bin hingefahren, das hätte ich mir aber auch schenken können, denn gänzlich neue Aspekte gegenüber dem Montag http://archiv.twoday.net/stories/5602438/ traten in diesem "Diskussionsanhang" nicht zutage. Die Veranstaltung fand in dem auf dem Josef-Haubrich-Hof aufgestellten kleinen Kubus statt und lockte ca. 40-50 Personen, darunter natürlich viele Architekten, an. Die Anwesenden nutzten die Gelegenheit, um weiter über die Mißstände der Stadt Köln herzuziehen. Der Archiveinsturz wurde als "Tschernobyl von Köln" bezeichnet, Deregulierung und Privatisierung, mangelnde Baufaufsicht wurden gegeißelt, das hohe Lied der Zivilgesellschaft gesungen. Einer sagte: Köln wurde von einer Stadt der Künste zu einer Stadt des Events, der schnelllebig und oberflächlich ist.
Ein älterer Heimatforscher, der die Chronik eines Orteils schreibt, erkundigte sich nach Ersatzüberlieferung in anderen Archiven. Ich selbst plauderte in einem sehr langen Statement ein wenig aus dem Nähkästchen und plädierte erneut für eine "Ideenwerkstatt Bürgerarchiv", die natürlich mit der Stadt und dem Stadtarchiv zusammenarbeiten müsste. Das wurde mit einer gewissen Sympathie aufgenommen, aber ein konkreter Kontakt ergab sich nicht.
Eine ehemaliger Stadtfunktionär sagte, die vielen guten Kölner Archive könnten auch ohne eine Bürgerbewegung von unten das Stadtarchiv zukunftsweisend aufstellen. Wenn aber zu wenige Menschen etwas über den wahren Wert des Kölner Stadtarchivs vor dem Unglück wussten (was auch in Wortmeldungen klar wurde), erwiderte ich, liegt das nicht auch der mangelhaften Öffentlichkeitsarbeit dieser Kölner Archive?
Wenn er zugleich anregte, man müsse nun die Sekundärliteratur auflisten, in der Archivgut verarbeitet worden sei, dann ist das durchaus wichtig - aber es blieb offen, wer das tun könne. Das Stadtarchiv wird das unmöglich leisten können. Meines Erachtens muss das von der Stadt - ggf. mit Spenden - finanziert und von den Forschenden über Köln durch Mitarbeit unterstützt werden.
Außer Spesen nix gewesen, Herr Wolf.
Klaus Graf
Wolf Thomas - am Mittwoch, 25. März 2009, 14:25 - Rubrik: Kommunalarchive