Allgemeines
Architekturarchive
Archivbau
Archivbibliotheken
Archive in der Zukunft
Archive von unten
Archivgeschichte
Archivpaedagogik
Archivrecht
Archivsoftware
Ausbildungsfragen
Bestandserhaltung
Bewertung
Bibliothekswesen
Bildquellen
Datenschutz
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
null

 

Kommunalarchive

"Über den Stand der Bergungsarbeiten in den Trümmern des eingestürzten Kölner Stadtarchivs hat sich der Kulturausschuss des Landtags unter Vorsitz von Dr. Fritz Behrens am Mittwochnachmittag in einer aktuellen Viertelstunde unterrichten lassen.
Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff informierte die Abgeordneten über die laufenden Maßnahmen und die landesweite Unterstützung zur Rettung möglichst vieler historischer Dokumente. Die Ausschussmitglieder zeigten sich betroffen über den Verlust national bedeutender Kulturgüter. Ungleich größer jedoch sei der Verlust von Menschenleben durch den Gebäudeeinsturz in der Kölner Severinstraße zu bewerten, machte der Kulturausschuss deutlich.
Auch die Landtagsverwaltung unterstützt das Kölner Stadtarchiv. So hilft das Referat Informationsdienste bei der Bergung und Restaurierung von Archivgut. Außerdem hat die Landtagsverwaltung angeboten, bei Bedarf einen Auszubildenden des Archivs aufzunehmen. Die Ausbildung zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste könnte somit zeitweise im Landesparlament fortgeführt werden. Außerdem wollen die Informationsdienste des Landtags zur Düsseldorfer "Nacht der Museen" am 9. Mai 2009 Spenden für die Restaurierung beschädigter Dokumente sammeln. An einem Stand im Parlamentsgebäude sollen Besucherinnen und Besucher der Museumsnacht Wissenswertes über den Kulturgutschutz erfahren und sich näher über die Ausmaße der Kölner Katastrophe informieren können."

Quelle: Pressemitteilung des NRW-Landtages

" ...... Der Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln ist aber auch eine kulturelle Katastrophe, die weit über die Grenzen der Stadt und unseres Bundeslandes hinaus reicht. Das Historische Archiv der Stadt Köln war das größte und bedeutendste kommunale Archiv nördlich der Alpen. Neben dem menschlichen Schicksalsschlag ist ein immenser kulturgeschichtlicher Schaden zu beklagen: der Verlust und die Beschädigung von unersetzbaren historischen Originalzeugnissen. Es geht um Kulturgut von nationaler Bedeutung.
Die Rettung dieses Kulturgutes ist eine nationale Aufgabe – eine vielleicht noch größere Anstrengung wie seinerzeit bei der Herzogin Anna Amalia Bibliothek oder Dresdner Frauenkirche. Bei der Krisenbewältigung steht die Stadt Köln national wie international im Fokus der interessierten und auch kritischen Öffentlichkeit.
Meine Damen und Herren, in dieser schlimmen Zeit stehen wir zum Glück nicht alleine da. Das Unglück auf der Severinstraße zeigt in beeindruckender Weise, dass wir Kölner gerade in Ausnahmesituationen zusammenstehen und füreinander da sind. ....
Zu nennen sind hier Archivare, Restauratoren und andere Fachkräfte aus allen Teilen Deutschlands, die in unermüdlichem Einsatz die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Historischen Archivs bei der mühsamen Bergung der verschütteten Archivalien aktiv und sachkundig unterstützen; Bürgerinnen und Bürger, Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich durch Spenden oder sonstige Hilfsangebote engagieren; Einsatzkräfte der Feuerwehr und anderer Hilfsdienste, die vor Ort die Sicherung des Archivguts begleiten.
Wir müssen alle gemeinsam aber auch unverzüglich eine Antwort finden auf die drängende Frage nach einem geeigneten Standort für einen Archivneubau, einem sicheren Hort für das kulturelle Gedächtnis dieser Stadt. Das schulden wir dem Wirken der vergangenen Generationen: ein Kommunalarchiv als wissenschaftliche Institution von weltweiter Bedeutung, als Bürgerarchiv und Bildungsstätte für unsere Stadtgesellschaft und als moderner Dienstleister für die Verwaltung. ....."

Quelle (PDF):
http://www.stadt-koeln.de/mediaasset/content/pdf-ob/reden/2009/03/20090311-historisches-archiv.pdf

Gemeinsame Erklärung
Köln, 4. März 2009

Das Historische Archiv der Stadt Köln liegt in Trümmern. In diesen Stunden stehen die Bergung der Vermissten und die rasche Genesung aller Verletzten dieses Unglücks im Vordergrund. Priorität müssen sodann die Rettungsmaßnahmen für die unwiederbringlichen Archivalien dieses größten und wichtigsten Archivs nördlich der Alpen haben. Die einzigartigen Kunstschätze, Urkunden und sonstigen Dokumente sind uns von den vorangegangenen Generationen überantwortet worden und erfordern nun außergewöhnliche Hilfe. Zusammen mit den Fachleuten des Archivwesens und den Historikern, Kunsthistorikern, Liturgiehistorikern, Theologen und sonstigen Wissenschaftlern, Bibliothekaren, Schriftstellern und Künstlern, Denkmalpflegern, Architekten und Städtebauern in Köln fordern wir die Stadt Köln auf, ohne Verzug durch die Errichtung eines wirksamen Schutzes über den Trümmern die noch auffindbaren Archivalien zu sichern und so zügig wie möglich zu bergen. Zugleich bitten wir darum, die Stadt Köln seitens des Landes und des Bundes zu unterstützen und so rasch wie möglich Mittel für ein umfassendes und sachkundiges Such- und Restaurierungsvorhaben zuzusagen und auch zeitnah bereitzustellen.

Mit den Bürgern der Stadt Köln in großer Sorge um die historischen Schätze unserer Stadt:

Freunde des historischen Archivs der Stadt Köln
AFR Architektur Forum Rheinland
Aktionsbündnis Stadtbaukultur
Bund Deutscher Architekten BDA Köln
Dekanat Köln-Mitte
DWB Deutscher Werkbund NW
Dombauarchiv
Erzbischöfliche Diözesan- und Dombibliothek
Förderverein Geschichte in Köln/Zeitschrift "Geschichte in Köln"
Förderverein Romanischer Kirchen
Freunde der Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln
Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde
Gesellschaft zur Förderung eines Hauses und Museums der jüdischen Kultur in Köln
haus der architektur köln hdak
Historische Gesellschaft Köln
Historischer Verein für den Niederrhein
Historisches Archiv des Erzbistums Köln
IHK - Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv
Kunsthistorisches Institut der Universität zu Köln, Abteilung Architekturgeschichte
Kölner Haus und Grundbesitzerverein von 1888
Kölnischer Geschichtsverein
Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz RVDL
Verein zur Förderung von Architektur und Städtebau

Um Spenden wird gebeten! Spendenkonto: FREUNDE DES HISTORISCHEN ARCHIVS DER STADT KÖLN, Konto-Nr. 19 00 45 89 59, BLZ 370 501 98 bei der Sparkasse KölnBonn, Stichwort: Rettung Historisches Stadtarchiv. Per Adresse: Historische Gesellschaft Köln, Postfach 10 22 51, 50462 Köln, Telefon 0221 5102604, Telefax 0221 5736-203 - E-Mail: sekretariat@koelner-hausundgrund.de

Sah ich eben erst auf
http://www.vdb-online.org/news/shownews.php?ID=343

Berlin, 10.03.2009

Aufruf zur Unterstützung des Historischen Archivs der Stadt Köln

Eine Erklärung des Deutschen Bibliotheksverbandes e.V. (dbv)

Der Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln ist ein schreckliches Ereignis und führt uns vor Augen, wie
schnell etwas Unvorstellbares zur realen Katastrophe wird.
Der Vorstand des Deutschen Bibliotheksverbandes e.V. (dbv) drückt im Namen aller im Verband organisierten
Bibliotheken den Angehörigen des Verstorbenen und des Vermissten, den verletzten und in Mitleidenschaft
gezogenen Personen sein volles Mitgefühl aus.
Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Historischen Archivs der Stadt Köln und allen, die nun vor der
gewaltigen Aufgabe stehen, zu retten, was noch zu retten ist, spricht der Deutsche Bibliotheksverband seine
Solidarität aus und sagt vielfältige, fachliche Unterstützung aus dem Bibliotheksbereich zu. Daher bittet der
Vorstand alle im dbv organisierten Bibliotheken, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Unterstützung für z. B.
logistische, lagertechnische oder restauratorische Maßnahmen anzubieten.
Von dem Einsturzunglück sind auch Bürgerinnen und Bürger betroffen. Eine Spende ist die beste Möglichkeit, um
diesen Menschen zu helfen. Die Stadt Köln hat für sie ein Spendenkonto eingerichtet:
Stadt Köln
Stichwort „Severin"
Konto: 190 319 0419
Bankleitzahl: 370 501 98
Sparkasse KölnBonn
Für Maßnahmen zur Bergung, Sicherung und anschließenden Restaurierung des wertvollen Kulturgutes können
Spenden auf folgendes Spendenkonto überwiesen werden:
Freunde des historischen Archivs der Stadt Köln e.V.
Stichwort: „Rettung Historisches Stadtarchiv“
Konto: 19 00 45 89 59
Bankleitzahl: 370 501 98
Sparkasse Köln-Bonn
Wie wichtig Katastrophenschutz- und Notfallplanung für Bibliotheken und Archive ist, zeigt sich nach den
Hochwasser- und Brandkatastrophen der vergangenen Jahre erneut in Köln. Eine enge Zusammenarbeit ist
weiterhin wichtig, um notwendige Pläne zu erarbeiten und bereitzustellen, wie es z. B. die AG Bestandserhaltung
unter: http://www.forum-bestandserhaltung.de getan hat.
Prof. Dr. Gabriele Beger
Vorstandsvorsitzende des Deutschen Bibliotheksverbandes e.V.
Der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv)
Im Deutschen Bibliotheksverband e.V. (dbv) sind ca. 2.000 Bibliotheken aller Sparten und Grössenklassen
Deutschlands zusammengeschlossen. Der gemeinnützige Verein dient der Förderung des Bibliothekswesens und
der Kooperation aller Bibliotheken. Sein Anliegen ist es, die Wirkung der Bibliotheken in Kultur und Bildung
sichtbar zu machen und ihre Rolle in der Gesellschaft zu stärken. Zu den Aufgaben des dbv gehört auch die
Förderung des Buches und des Lesens als unentbehrliche Grundlage für Wissenschaft und Information, sowie
die Förderung des Einsatzes zeitgemäßer Informationstechniken.
Kontakt: Deutscher Bibliotheksverband e.V.
Barbara Schleihagen, Geschäftsführerin, Tel.: 0 30/644 98 99 12
E-Mail: dbv@bibliotheksverband.de, http://www.bibliotheksverband.de, http://www.bibliotheksportal.de

http://ocs.zgk.de/mdsocs/mod_movies_archiv/movie/schramma_centertv100309/ocs_ausgabe/ksta/index.html

Auf das Archivgut wird ab Minute 32 eingegangen.

http://www.das-juelicht.de/rundherum/artikel/8651.php

Meint der DLF:

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/campus/932476/

Dieser Frage geht Michael Kohler im art-magazine (Link) nach: " ..... Auch die rheinische Kunstszene ist vom Einsturz des Stadtarchivs in erheblichem Umfang betroffen. Der Nachlass von Franz Ferdinand Wallraf (1748 bis 1824), dem Gelehrten, Sammler und Stifter des Wallraf-Richartz-Museums, scheint derzeit verloren, darunter die gesammelten Korrespondenzen und Gemäldeverzeichnisse mitsamt den dazugehörigen Kaufbelegen. .....Außerdem habe das Museum mit dem Nachlass des ersten Kölner Stadtbaumeisters Johann Peter Weyer (1794 bis 1864) möglicherweise auch andere Zeugnisse seiner von Umzügen und Neubauten geprägten Geschichte verloren. ..... Einen ebenfalls bedeutenden Verlust beklagt die Direktorin des Kölnischen Kunstvereins Kathrin Jentjens. Weil der Verein über kein eigenes Depot verfügt, wurden beinahe sämtliche Dokumente ins Stadtarchiv ausgelagert, angefangen bei den Mitgliedslisten aus dem 19. Jahrhundert bis zu den zahlreichen Fotografien, Videos, Katalogen und Plakaten der Nachkriegszeit. Sollte diese Archivalien nicht gerettet werden können, würden mit ihnen auch buchstäblich unwiederbringliche Erinnerungen an Happenings und Performances der 1970er und 1980er Jahre untergehen. Insofern zahlt es sich doppelt aus, dass der Kunstverein mit seiner Ausstellungsreihe "Der springende Punkt" begonnen hat, die eigene Geschichte aufzuarbeiten. So ist immerhin von Harald Szeemanns bahnbrechender und Skandal machender Schau "Happening und Fluxus" (1970) eine "Sicherheitskopie" im Haus geblieben. ....Bedeutsam sind etwa die Hinterlassenschaften des Malers Wilhelm Leibl (1844 bis 1900), dessen Leibl-Kreis ein wichtiges Zentrum des deutschen Realismus war, oder das Fluxus-Archiv der Künstlerin Mary Bauermeister. Wissenschaftlich noch lange nicht ausgeschöpft scheint der Nachlass des Kurators und Sammlers L. Fritz Gruber (1908 bis 2005). Sein Erbe umfasst Briefwechsel mit den bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts (unter anderem Edward Steichen, Man Ray, Irving Penn), tausende Fotografien, die er in seinem berühmten Freundeskreis aufnahm, und Interviewfilme beispielsweise mit Alfred Stieglitz und Paul Strand. ....."

„Neben den Handschriften von Albertus Magnus beklagen Wissenschaftler zudem große Verluste für die Forschung zum politischen Katholizismus. Das Kölner Stadtarchiv verwahrte unter anderem den Nachlass des Journalisten und Politikers der katholischen Zentrumspartei Carl Bachem (1858-1945). Bachem gehörte zum Führungskreis katholischer Politiker im Kaiserreich und der Weimarer Republik.“
Dank an den anonymen Mitleser!
Quelle:
http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=271765

Link zum Bericht in der Radio-Sendung "Westblick"(WDR 5, 10.03.09)

 

twoday.net AGB

xml version of this page

xml version of this topic

powered by Antville powered by Helma