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Kommunalarchive

Unter Beteiligung des Sächsischen Staatsarchivs wird am Montag, dem 9 März 2009 die Konferenz der Archivreferenten des Bundes und der Länder darüber beraten, welche Hilfeleistungen dem Historischen Archiv der Stadt Köln angeboten werden können.

http://www.dresden-fernsehen.de/default.aspx?ID=1988&showNews=385800

http://www.ivz-online.de/aktuelles/muensterland/989478_Gebhard_Aders_hat_das_Unglueck_von_Koeln_miterlebt.html

Gebhard Aders aus Altenberge denkt in diesem Moment an das jüngere Material, Dokumente aus den vergangenen 200 Jahren, die von Ar chivaren zwar sortiert und registriert wurden, die aber bislang nicht erforscht wurden. „Riesige Bestände waren das, aus Sicht des Wissenschaftlers ist das der größte Verlust“, sagt der 70-Jäh rige.

Aders ist die Ruhe selbst, als er von den schrecklichen Ereignissen in Köln erzählt. Er, der Experte für Luftkriegsgeschichtsforschung, war gebeten worden, an einem Buch über Köln im Bombenkrieg mitzuarbeiten. Als Pensionär hatte er Zeit, Interesse sowieso, also sagte er zu. Bis 2001 hatte er für das Stadtarchiv gearbeitet, zuletzt als Leiter der rechtsreinischen Außenstelle. Als er in den Ruhestand ging, vermachte er seine gesamte Materialsammlung dem Archiv - „ich dachte, da ist es für die Ewigkeit geschützt“, sagt er und lacht hart. Diese seine eigenen Dokumente studierte er also am Dienstag für den Buchbeitrag, saß im Lesesaal des Archivs und hörte auf einmal „so ein Knacken und Knistern in der Decke“. „Ich hab noch zu meinem Kollegen Dr. Thomas Deres gesagt: ,Die werden hier doch wohl keine Mäuse in den Zwischendecken haben“ - antworten konnte der Angesprochene nicht mehr. „Plötzlich kam jemand in den Lesesaal gerannt und schrie nur: Raus, raus, alle raus! Angst, nein Angst habe er in diesem Moment nicht gehabt, sagt der Pensionär. Es sei eher ein leicht entrüstetes Gefühl gewesen, eines das sagt: Das darf doch jetzt wohl nicht wahr sein. Jedenfalls liefen Aders und sein Kollege Deres sofort los. So wie alle anderen, die sich zu diesem Zeitpunkt in dem Gebäude aufhielten. „Das waren nur 15 Personen und die sind alle heil herausgekommen.“

http://www.pr-inside.com/de/kuenstlerangehoerige-trauern-um-moeglichen-verlust-r1099609.htm

Nach dem Einsturz des Stadtarchivs in Köln trauern die Angehörigen von Künstlern um den möglichen Verlust der Nachlässe. «Fast wie einen zweiten Tod» habe sie den Einsturz des Archivs am vergangenen Dienstag empfunden, sagte die Witwe des Fotosammlers und Kurators L. Fritz Gruber, Renate Gruber, dem «Kölner Stadt-Anzeiger» (Samstagausgabe). Ihr Mann, der 2005 gestorben ist, hatte dem Blatt zufolge dem Haus 20 Regalmeter an Aufnahmen und Manuskripten überlassen. Ob diese noch zu retten sind, ist unklar. Von einer «Katastrophe» sprach René Böll, Sohn des Nobelpreisträgers Heinrich Böll, angesichts der möglichen Vernichtung nahezu des gesamten schriftstellerischen Nachlasses seines Vaters mit rund 140 Regalmetern Typoskripten und so wichtige Dokumenten wie der Nobelpreisurkunde. «Das ist ein »unwiederbringlicher Verlust«, sagte Böll, »zumal es von vielen Archivalien keine Kopien gibt.« Erst vor drei Wochen hatte er den Restnachlass dem Historischen Archiv übergeben. »Dort glaubten wir sie nun am sichersten Ort überhaupt aufgehoben.« Eher zufällig verschont blieben der Zeitung zufolge Bölls Typoskripte des Romans »Haus ohne Hüter" sowie der Essays aus den Jahren 1976 bis 1979: Das Heinrich-Böll-Archiv hatte sie ausgeliehen, um sie für die Kölner Werkausgabe zu sichten.

Liebe Kollegen,

sicher verfolgen Sie in den Medien die aktuelle Berichterstattung über den Einsturz des Kölner Stadtarchivs. Vielleicht haben Sie auch bereits daran gedacht, wie wir Restauratoren unsere Unterstützung und Hilfe anbieten können.

Mit dem heutigen Tage (06.03.2009) stellt sich folgende Situation an der Unglücksstelle dar. Es wurden bereits alle erreichbaren Archivalien, welche sich in den bis gestern noch stehenden Teilen des Gebäudes befanden, abtransportiert und andernorts gelagert. Der eigentliche Trümmerhaufen wurde abgedeckt, um den Regen abzuhalten.

Inzwischen wurde eine Koordinierungsstelle für die Hilfsangebote eingerichtet.
Falls Sie Ihre Hilfe anbieten möchten, wenden Sie sich bitte an
Frau Dr. Doris Oltrogge
E-mail: doris.oltrogge(at)fh-koeln.de
Tel.: 0221/ 82753186.
Geben Sie Ihre E-mail Adresse und/ oder Telefonnummer, unter der Sie erreichbar sind an.
Die Hilfsangebote werden von ihr gesammelt und koordiniert, bei Bedarf wird man sich dann an Sie wenden.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung
Ricarda Holly
Vorsitzende der Fachgruppe Grafik, Archiv- und Bibliotheksgut im VDR


http://www.restauratoren.de/index.php?id=285

Ricarda Holly im STERN-Interview

http://www.stern.de/unterhaltung/buecher/:Restaurierung-K%F6lner-Stadtarchiv-Durch-Schockfrieren-Dokumente/656858.html

Gerettete Urkunde, Foto © Rolf Vennenbernd/DPA

http://www.presseecho.de/politik/NA3731365416.htm

Trotz eines vorbildlichen Einsatzes aller Retter und Helfer, der großen Solidarität von angereisten Archivaren, Restauratoren und Technikern, spüren alle Betroffene und Beteiligte zusammen mit der ganzen Stadt eine bedrückende Hilflosigkeit. Der Katastrophe im Erdreich folgte das verheerende Wasser, das der Himmel auf die Unglückstätte ausgoss. Man kommt einfach nicht voran. Sie alle sind enttäuscht vom mangelnden Fortschritt. Dennoch ist es beeindruckend, wie sich die Helfer nicht entmutigen lassen. Die Wahrnehmung der Dimensionen der historischen und kulturellen Zerstörung ist schleppend. Man denkt an die letzte Kulturkatastrophe in Weimar. Der Brand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek hat spontan eine besonders emotionale Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Darüber nachzudenken, wie es in Köln weitergeht, ist sicher verfrüht. Es ist auch noch nicht annähernd der Schaden einzuordnen. Aber es ist kaum denkbar, dass nach fünf Jahren hier wie in Weimar der Bundespräsident erscheinen und ein saniertes Stadtarchiv eröffnen wird. Es ist zwar kein historisches Gebäude, doch was in Köln noch in Schutt und Feuchtigkeit liegt, übersteigt alle kulturellen Verluste in Friedenszeiten. Köln wird alles tun, um seine Schätze zu retten. Es sollte aber auch eine nationale Aufgabe sein. Besuch und Zusagen des Ministerpräsidenten war das Mindestmaß an gebotener Solidarität. So angestrengt das politische Tagesgeschäft in Berlin auch sein mag, es wird Zeit, dass wenigstens der zuständige Kulturstaatsminister, besser noch die Kanzlerin, sichtbare Zeichen an der Stelle des furchtbaren Geschehens setzen.

Die Einsatzkräfte bargen nach Angaben einer Sprecherin der Stadt Köln zahlreiche Papiere und Dokumente, zum Teil aus dem 19. Jahrhundert. Einige seien völlig durchnässt, andere jedoch intakt. Sie werden zur weiteren Bearbeitung durch Archivare und Restauratoren in andere Gebäude gebracht, sagte die Sprecherin.

http://www.zeit.de/online/2009/11/koeln-suche-verschuettete-2

Update 7.3. 16:20:

http://twitter.com/DocMichi/status/1292858539

110 t des Schutts, geschätze 1/6 der Schuttmenge, sind bereits abgetragen.

Eine vergleichsweise umfangreiche Bildstrecke aus den Magazinen des Historischen Archivs des Erzbistums Köln, wo gerettete Akten aus dem Stadtarchiv eingelagert wurden.

Express.de


http://koeln.center.tv/cms/index.php?id=320

Der Beitrag "heimat kompakt spezial vom 05.03.2009 Teil 2" enthält ein ausführliches Interview mit Soénius und einige Bilder zu den Schätzen des Archivs.

"Was mir wirklich auf den Sack geht, ist dieses ständige Gerede über diese ganzen Akten und Bücher, die da in den Trümmern liegen, und dabei liegen da noch zwei Jungens drunter!", erregt sich der Ur-Kölner. http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,611813,00.html

Was mir wirklich auf den Sack geht, ist dieses in allen möglichen Foren auf Schritt und Tritt begegnende hirnlose und intolerante Ressentiment, das Menschenleben gegen Kulturgüter ausspielt. Dass es Menschen gibt, die beides fühlen können, Sorge (inzwischen wohl eher Trauer) um die Vermissten und große Betroffenheit über eine wirklich riesige kulturelle Katastrophe, will diesen Banausen nicht in den Kopf.

Auf Sicherheitskopien der Stücke kann das Stadtarchiv nicht zurückgreifen: Die Direktorin des Archivs, Bettina Schmidt-Czaia, wies darauf hin, dass von den Beständen fast noch nichts digitalisiert worden sei.

Schreibt die FTD und ignoriert die anderen Meldungen über die umfangreichen Mikroverfilmungen (Barbarastollen 1,2 Mio. Aufnahmen, wohl jünger und besser: FamilySearch, Hill Library).

http://archiv.twoday.net/stories/5564219/
http://archiv.twoday.net/stories/5562211/
http://archiv.twoday.net/stories/5562539/

 

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