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Kommunalarchive

"Der komplette Einsturz des Gebäudes "des bedeutendsten Stadtarchivs nördlich der Alpen" hat tiefe Betroffenheit und eine Reihe von Hilfsinitiativen in der Professoren- und Studentenschaft des Fachbereichs Informationswissenschaften ausgelöst. Die erste Nachricht löste pures Entsetzen und zunächst Unglaube aus, zumal die Pressemeldungen sich widersprachen. Erleichterung folgte, als die fachlichen Netzwerke berichten konnten, dass die uns bekannten Personen (z.B. zwei unserer Absolventen die dort arbeiten) offensichtlich nicht zu Schaden gekommen sind. Unsere Trauer gilt jedoch den Vermissten in den Trümmern! [...]"

"[...] Unseren Studierenden wird (voraussichtlich) vom Fachbereich die Möglichkeit gegeben, eine anteilige Fahrtkostenerstattung zu beantragen für die Reise zur Unterstützung der Aufräum- und Sichtungsarbeiten. Auch wird überlegt, gerade zu einem späteren Zeitpunkt mit fachlichem Rat und konkreter Tat weitestmögliche Hilfe anzubieten.[...]"

Siehe http://tinyurl.com/bb4zvn

NACHTRAG:

Unterstützung und ein Hilfsangebot erfolgt auch durch die Archivschule Marburg: "Auch die Archivschule hat der Leiterin des Archivs, Frau Dr. Bettina Schmidt-Czaia, angeboten, mit den Ausbildungskursen vor Ort in Köln Hilfe zu leisten." Siehe http://www.archivschule.de/content/

" .... Die geplante Gesamtausgabe aller Werke des Schriftstellers Heinrich Böll durch die Universität Siegen ist durch den Einsturz des Kölner Archivgebäudes nicht gefährdet. Uni-Rektor Ralf Schnell sagte, das gesamte Böll-Archiv sei zwar in Köln untergebracht gewesen, aber die notwendigen Unterlagen für das Buch-Projekt seien bereits vor Wochen nach Siegen ausgeliehen worden. Dabei handelt es sich um rund 60 Aktenordner, in denen sich Originalschriftstücke Bölls befinden. ....."
Quelle:
http://www.wdr.de/studio/siegen/nachrichten/index.html

Ein Schatz, der sich nun in einen Schutthaufen verwandelt hat. Dennoch warnt VdA-Präsident Kretzschmar: „Bitte noch keine Nachrufe auf das Stadtarchiv schreiben.“ Kulturdezernent Quander hofft ebenfalls, dass nicht alles verloren ist. Zwar liegen tief im Krater in der Severinstraße Dokumente auf Grundwasserhöhe – Wasser ist für Papier so verheerend wie Feuer. Aber erste Kartons konnten geborgen werden, von den 20 Archivaren und Restauratoren vor Ort. Ein großer Teil des Archivs könnte den Einsturz unter Regenplanen und Betonmassen sogar überstehen, wenn auch schwer beschädigt.

Genaue Schadenslisten wird es wohl erst nach Wochen geben. Geduld ist geboten. „Wir können nicht mit Schaufelbaggern arbeiten, sondern müssen händisch vorgehen,“ sagt Quander. Der Restaurierungsaufwand wird enorm sein, eine Aufgabe für die gesamte Kulturnation.

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde,

seit gestern erreichen uns in Köln die verschiedensten Hilfs- und Unterstützungsangebote von Ihnen - herzlichen Dank an alle, auch im Namen von Frau Schmidt-Czaia, den Kolleginnen und Kollegen des Stadtarchivs. Diese haben leider ihr Haus verloren, und damit auch die Möglichkeit zu reagieren. Der VdA-Vorsitzende Prof. Kretzschmar hat beschlossen, alle eingehenden Hilfsangebote von anderen Archiven vor Ort von mir koordinieren zu lassen. Leider kann ich nicht Ihnen allen persönlich danken - die Angebote und Grüße sind so vielfältig. Zudem fehlt uns allen etwas Ruhe.

Ich komme gerade von der Unglücksstelle, konnte unmittelbar am Rand des Kraters stehen und vom Dach der gegenüberliegenden Schule mir den gesamten Schaden ansehen. An einen Archivar werden da hohe Anforderungen gestellt ... Das wichtigste ist der Schutz gegen Wasser - das haben wir seit gestern mittag im Krisenstab deutlich gemacht.

Heute haben die Kollegen des Stadtarchivs gemeinsam mit anderen Archivaren und Kollegen der Dombauhütte sowie unterstützt von Feuerwehr und THW einen Teil der Archivalien aus dem hinteren Teil des Stadtarchivs gerettet. Der gesamte Magazinturm liegt zum größten Teil als Trümmerhaufen auf der Straße. Dieser Teil und teilweise der Krater sind heute abend mit einer Plane gegen erste Regenfälle abgedeckt. Ab morgen wird über den größten Teil ein Dachgerüst gestellt, das in den nächsten Tagen den Regen abhalten soll. Der Schutt wird geräumt und dann beginnt die Rettung der Archivalien. Dies wird von den Kollegen des Stadtarchivs und von den Archivaren der anderen Kölner Archive geleistet.

Auf die vielen Hilfsangebote bzgl. Räume, Restaurierungsmöglichkeiten und menschliche Hilfskraft, für die das Stadtarchiv und alle Helfer vor Ort sehr dankbar sind, kann derzeit noch nicht zurückgegriffen werden. Aber einzelne dieser Angebote werden sicher nachgefragt werden. Derzeit ist die kurzfristige Sicherung notwendig. Aufgrund der erfahrenen Kollegen, auch des Landesarchivs, Technisches Zentrum, Münster, werden die Archivalien möglichst sicher geborgen.

Mit freundlichen Grüßen


Ulrich Soénius

************************
Dr. Ulrich S. Soénius
Direktor
Stiftung Rheinisch-Westfälisches
Wirtschaftsarchiv zu Köln
Unter Sachsenhausen 10-26
50667 Köln
Tel. +49 221 1640-800
Fax +49 221 1640-829
E-Mail: ulrich.soenius@koeln.ihk.de
Internet: http://www.ihk-koeln.de/archiv/index.htm

Siehe
Koelner-Stadtarchiv.de

http://www.wdr.de/themen/panorama/26/koeln_hauseinsturz/090304_archiv.jhtml

Pressemenschen brauchen News und Statements. Daher werden alle möglichen O-Töne von Archivaren und anderen Fachleuten eingesammelt. Übertriebener Pessimismus ist aber ebensowenig angebracht wie übertriebener Optimismus. Es kann schlicht und einfach niemand zum jetzigen Zeitpunkt etwas verlässlich dazu sagen, wieviel man aus dem Schutthaufen bzw. abgestürzten Teil wird retten können. Moderne Restaurierungstechnik wird sicher eine Menge tun können, das hat man im Fall der HAAB Weimar ja auch gesehen. Was endgültig verloren ist, wird man womöglich erst in Wochen oder Monaten wissen.

Die Archiv-Bestände, die nicht geborgen werden können, bleiben für immer verloren, weiß der Archivar der Kölner Universität, Andreas Freitäge[r]. Das leuchtet ein.

http://www.sueddeutsche.de/kultur/901/460534/text/

Auch die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Historischen Archivs der Stadt Köln können im Augenblick nichts tun. Nach einer Besprechung heute Vormittag wurden sie nach Hause in eine Art Dienst auf Abruf entlassen. Nur ein kleiner Krisenstab kann vor Ort sein, da die Feuerwehr nur wenige Personen auf dem Gelände akzeptiert.

Sebastian Post teilt per Mail mit, dass sich im Verzeichnis der Filmbestände

http://www.familysearch.org/eng/library/fhlcatalog/supermainframeset.asp?display=localitydetails&subject=45441&subject_disp=Germany,+Preußen,+Rheinland,+Köln+(Cöln)&columns=*,0,0

auch Archivalien des Stadtarchivs befinden, z.B. Soldatenlisten

http://tinyurl.com/avxgoh

UPDATE: Mehr dazu

http://archiv.twoday.net/stories/5562211/

Presseamt der Stadt Mannheim: "Der Einsturz des Kölner Stadtarchivs ist die größte Katastrophe in der Geschichte des deutschen Archivwesens seit Ende des 2. Weltkriegs. Das Kölner Stadtarchiv verwahrt Kulturschätze von zum Teil nationalem bis hin zu internationalem Rang, die unersetzbar sind. Erst jüngst kaufte beispielsweise das Archiv für 800.000 Euro den brieflichen Nachlass von Heinrich Böll. Zwischen dem Mannheimer Stadtarchiv und dem Historischen Archiv der Stadt Köln besteht seit dem Mannheimer Archivtag 2007 ein enger Austausch, da Mannheim für Köln als großes Vorbild für Fragen der elektronischen Archivierung und Digitalisierung gilt. Die Kollegen sind sich persönlich bekannt. Die Betroffenheit ist daher sehr groß. Aus Solidarität mit dem Kölner Stadtarchiv und als Beitrag für eine nationale Aufgabe wird das Mannheimer Stadtarchiv bei allen eigenen öffentlichen Veranstaltungen in nächster Zeit eine Spendenkasse aufstellen."

 

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