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Kommunalarchive

"Bei Bohrungen im südlichen Trichter wurden Dokumente und ein Römergrab entdeckt.
Bei den Schriftstücken handelt es sich um Akten aus dem Ausländeramt. Das gefundene Grab wurde von Experten als „Standardfund“ beschrieben.
Die Unglücksstelle liegt im Bereich einer ehemaligen römischen Ausfallstraße."

Quelle: Express

Aus der Mailingliste Diskus.

Will man in einer wissenschaftlichen Publikation Abbildungen aus einer mittelalterlichen Handschrift veröffentlichen, gehört es zu den Selbstverständlichkeiten, bei der besitzenden Institution um eine Wiedergabegenehmigung nachzufragen. Manche Bibliotheken bzw. Archive erteilen diese kostenlos, andere verlangen dafür eine moderate Gebühr, wieder andere langen hierbei kräftig zu und betreiben damit letztendlich Forschungsverhinderung. Ein absurder Fall ist mir jetzt zu Ohren gekommen:

Das Historische Archiv der Stadt Köln verlangt für die wissenschaftliche (d.h. nicht-kommerzielle) Veröffentlichung von einer vollständigen Seite und zwei dreizeiligen Ausschnitten aus einer mittelalterlichen Handschrift insgesamt 75,- Euro. Da die Kölner Handschriften, sofern gerettet, aus bekannten Gründen derzeit nicht zugänglich sind, wurden die Druckvorlagen übrigens von einem im Besitz des Antragstellers befindlichen Mikrofilm selbst angefertigt; die von den Kölnern in Rechnung gestellten Kosten betreffen also nur die Genehmigung.

Ist das 'fehlendes Fingerspitzengefühl' oder 'Abzocke'? - Mir scheint, das Historische Archiv der Stadt Köln, das auf tragische Weise sein Dienstgebäude und eine noch nicht bezifferbare Menge seiner Handschriften verloren hat, ist auf dem besten Weg, auch seinen guten Ruf zu verlieren.

K. Klein

--
Dr. Klaus Klein
Institut für Deutsche Philologie des Mittelalters im Fachbereich 9 der
Philipps-Universitaet Marburg
D-35032 Marburg, Wilhelm-Roepke-Str. 6A
Tel.: +49 (0) 6421 - 282 4601; Fax: +49 (0) 6421 - 282 4861


Wieso sollte man fragen müssen? Zur Rechtslage siehe http://archiv.twoday.net/stories/6164988/ mit weiteren Nachweisen.

http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Stadtarchiv_L%C3%BCneburg

Siehe auch:
http://de.wikisource.org/wiki/Lüneburg


Hrsg./Nachwort: Michael Serrer, 'Edition Virgines, ISBN 978-3-934268-70-8, 24 Seiten, 7 €

s. a. http://archiv.twoday.net/search?q=Humus+Dorn

"Der Kölner Hauptausschuss hat am Montagabend über 10 Millionen Euro für die Bergung der restlichen Dokumente aus dem eingestürzten Stadtarchiv bewilligt. Die Stadt schätzt, dass etwa zehn Prozent der verschütteten Archivgüter noch unter den Trümmern liegen, vermutlich im Grundwasser unter der Einsturzstelle.
An der Einsturzstelle ist seit Montag ein 100 Tonnen schwerer Bohrer im Einsatz. Er gräbt sich in den Untergrund, um die Errichtung eines unterirdischen Bergungsbauwerks vorzubereiten, mit dessen Hilfe man dann möglichst viele noch verschüttete Archivgüter retten will. Allein dieses Bauwerk wird inklusive Planungskosten über 7 Millionen Euro kosten.
Sobald die Bergung der Archivgüter beginnt, wird im 24 Stunden-Schichtbetrieb gearbeitet werden, was noch einmal hohe Personalkosten bedeutet. Die Kosten, die durch den Einsturz des Stadtarchivs insgesamt verursacht wurden, werden auf etliche hundert Millionen Euro geschätzt."

Quelle: Radio Köln, Nachrichten v. 8.6.2010

"Auf dem Gelände des eingestürzten Kölner Stadtarchivs hat die Bergung der letzten Archivalien begonnen. Am Montag (07.06.10) nahm nach Angaben der Stadt ein über 100 Tonnen schweres Bohrgerät die Arbeit auf, um unterirdische Wände für das sogenanntes "Bergungsbauwerk" zu errichten. 63 Pfähle, über 30 Meter tief, sollen in den nächsten Wochen nebeneinander gesetzt werden, um eine stabile Wand zu errichten. Anschließend sollen die letzten Archivalien aus dem mit Schutt vermischten Grundwasser herausgeholt werden. Die Kölner Archivverwaltung schätzt den Anteil an Archivalien, der vermutlich noch im Grundwasser vor der unterirdischen Schlitzwand zu finden sein wird, auf rund zehn Prozent. Die "Erstversorgung" der Funde soll noch auf dem Gelände stattfinden. Die Stadt Köln hat für die Aktion 10,2 Millionen Euro bereitgestellt.

Das Bergungsbauwerk schafft nach Angaben der Stadt auch einen Teil der Voraussetzungen für das anschließende sogenannte "Besichtigungsbauwerk". Dieses Bauwerk soll Aufschlüsse über die eigentlichen Schadensursachen und damit den oder die Verantwortlichen für den Einsturz des Historischen Archivs im März 2009 ermöglichen."

Quelle: wdr.de, Kurzmeldung 8.6.2010

"Nach vielen Verzögerungen steht die Stiftung für das Kölner Stadtarchiv unmittelbar vor der Gründung. Kölns Kulturdezernent Georg Quander sagte uns, die noch amtierende NRW-Landesregierung werde bis zum 15. Juni endlich die Weichen dafür gestellt haben.

Der Kölner Stadtrat hatte die Gründung der Stiftung schon im September beschlossen. Quander sagte uns, danach hätten immer noch viele Fragen geklärt werden müssen, zum Beispiel wie der Stiftungsrat zusammengesetzt sein soll.

Die Stiftung will für die Restaurierung und Bewahrung der Kulturgüter, die durch den Stadtarchiveinsturz zerstört wurden, Geld sammeln. An der Stiftung beteiligt sind die Stadt Köln, die Landes- und die Bundesregierung sowie die beiden großen Kirchen und der Landschaftsverband Rheinland.

An der Einsturzstelle des Stadtarchivs am Waidmarkt laufen zur Zeit die Vorbereitungen, um die letzten noch verschütteten Archivgüter zu bergen. Ab Montag sollen 30 Meter tiefe Löcher gebohrt werden, das hat die Stadt am Mittwochnachmittag angekündigt.

Sie werden später mit Beton gefüllt und sollen dann die Wand eines Bergungsbauwerks bilden. Deshalb wird zurzeit der Untergrund zusätzlich abgesichert, damit die 100 Tonnen schweren Bohrer sicher stehen können. Im Grundwasser unter der Unglücksbaustelle werden noch rund zehn Prozent der verschütteten Archivgüter vermutet."


Quelle: Radio Köln Nachrichten

"Die Stadt Köln will am Mittwochnachmittag über den weiteren Verlauf der Arbeiten an der Einsturzstelle des Stadtarchivs informieren. Dort bereiten Arbeiter inzwischen die Bergung der restlichen Archivgüter vor.

Bevor die Bergung der Archivgüter beginnen kann, die besonders tief unter den Trümmern begraben wurden, muss der Untergrund abgesichert werden. An der Einsturzstelle des Stadtarchivs wird dafür eine spezielle Matte verlegt. Das ist notwendig, um mit einem 100 Tonnen schweren Bohrgerät arbeiten zu können.

Das genaue Verfahren will die Stadt am Mittwochnachmittag erläutern. Im Spät-Sommer soll voraussichtlich die Bergung der restlichen Urkunden und Dokumente beginnen. Ab September sollen Gutachter die Einsturzstelle besichtigen können, um die Ursache für die Katastrophe zu finden. Dafür wird dann noch ein spezielles Bergungs-Bauwerk errichtet."

Quelle: Nachrichten, Radio Köln v. 02.06.2010


http://www.stadtgeschichte-coburg.de

Hatten wir schon einmal 2009:

http://archiv.twoday.net/stories/5952191/

Unter "Belegte Geschichte" findet man

http://www.stadtgeschichte-coburg.de/desktopdefault.aspx/66_view-16/tabid-4/3_read-904/

einen Beitrag zu Hexenprozessen, dessen Quellen jeder Beschreibung spotten. Wenn "belegt" so aussieht, dann gute Nacht!

Da ist die Wikipedia inzwischen erheblich wissenschaftlicher!



"Vor mehr als einem Jahr stürzte das Historische Archiv der Stadt Köln ein. Zahlreiche Asylarchive im gesamten Bundesgebiet haben die nach dieser Katastrophe geborgenen Bestände für eine zeitweilige angemessene Aufbewahrung übernommen. Eines dieser Asylarchive, das Stadtarchiv Düsseldorf, war vom 19. bis 23. April 2010 der Einsatzort für den 44. Wissenschaftlichen Kurs der Archivschule Marburg, der gemeinsam mit seiner Mentorin Dr. Alexandra Lutz die Kölner Archivare in Erfassung und Klassifizierung von Schäden tatkräftig unterstützte.
Gemeinsam mit je einem Archivar oder Restaurator verzeichneten die 18 Kursteilnehmer in Kleingruppen die nach Düsseldorf evakuierten Großformate. Neben lokalen Zeitungen bildeten insbesondere Karten und Pläne unterschiedlichster Provenienz den Schwerpunkt der Arbeit. Festungspläne aus dem Kaiserreich wurden ebenso erfasst wie Risszeichnungen öffentlicher Grünanlagen aus der Nachkriegszeit oder Architekturzeichnung von Kirchenbauten. Auch zahlreiche Ausstellungs-, Film- und Wahlplakate gehörten zu den erfassten Beständen. Zunächst prüften die Referendare den Schadenszustand der Dokumente und trugen diese anschließend in eine entsprechende Datenbank ein. Für diese Arbeit wurde eine eigens vom Kölner Archiv entwickelte Bergungssoftware benutzt. Jedes Stück erhielt schließlich einen eindeutigen Barcode, der künftig die einzelne Archivalie identifizierbar macht. Diese Arbeiten sind notwendig, um weitere Planungen zur Restaurierung der Archivalien zu ermöglichen und einzelne Bestände bzw. Bestandsteile virtuell zusammenführen zu können.
Durch den Arbeitseinsatz leisteten die Teilnehmer einen kleinen Beitrag zur Rettung des Kölner Archivs und seiner Bestände. Außerdem konnten sie so ihre Eindrücke von der Kölner Katastrophe und ihren Folgen vertiefen und sich von der Notwendigkeit eines angemessenen Bestandserhaltungsmanagements überzeugen.

(Andreas Becker, Bastian Gillner, Christian Reinhardt) "

Quelle: Archivschule Marburg

 

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