Kommunalarchive
Gerne komme ich dieser Bitte von Werner Weigold, Stadtverwaltung Hof Sachgebiet Organisation, nach:
" .... im Auftrag von Herrn Oberbürgermeister Dr. Fichtner danke ich für Ihre Mitteilung bzgl. des Benützungsverbotes von Notebooks im Archiv der Stadt Hof.
Für den Bereich der Stadt Hof ist am 1.1.2010 eine neue Allgemeine Geschäftsordnung (AGA) in Kraft getreten, die den Geschäftsablauf, den allgemeinen Dienstbetrieb und das Verhalten der städtischen Bediensteten regelt.
Besondere Dienst- oder Geschäftsanweisungen, wie z.B. die Benutzungsordnung für das das Stadtarchiv Hof, werden durch die neue AGA nicht aufgehoben. Für die Benützung des Stadtarchivs Hof durch Besucher gilt also nach wie vor die o.g. Benutzungsordnung. Die Archivleitung wurde von Herrn Oberbürgermeister Dr. Fichtner aufgrund Ihres Schreibens zwischenzeitlich angewiesen, den missverständlichen Aushang (Ziffer. 3.9.2. Abs. 5 der AGA) aus dem Schaukasten des Archivs zu entfernen und wie seither zu verfahren.
Wir bitten Sie, Ihren Hinweis im Weblog „Archivalia“ entsprechend zu ändern und danken nochmals für Ihre Aufmerksamkeit."
s. a. http://archiv.twoday.net/stories/6117530/
" .... im Auftrag von Herrn Oberbürgermeister Dr. Fichtner danke ich für Ihre Mitteilung bzgl. des Benützungsverbotes von Notebooks im Archiv der Stadt Hof.
Für den Bereich der Stadt Hof ist am 1.1.2010 eine neue Allgemeine Geschäftsordnung (AGA) in Kraft getreten, die den Geschäftsablauf, den allgemeinen Dienstbetrieb und das Verhalten der städtischen Bediensteten regelt.
Besondere Dienst- oder Geschäftsanweisungen, wie z.B. die Benutzungsordnung für das das Stadtarchiv Hof, werden durch die neue AGA nicht aufgehoben. Für die Benützung des Stadtarchivs Hof durch Besucher gilt also nach wie vor die o.g. Benutzungsordnung. Die Archivleitung wurde von Herrn Oberbürgermeister Dr. Fichtner aufgrund Ihres Schreibens zwischenzeitlich angewiesen, den missverständlichen Aushang (Ziffer. 3.9.2. Abs. 5 der AGA) aus dem Schaukasten des Archivs zu entfernen und wie seither zu verfahren.
Wir bitten Sie, Ihren Hinweis im Weblog „Archivalia“ entsprechend zu ändern und danken nochmals für Ihre Aufmerksamkeit."
s. a. http://archiv.twoday.net/stories/6117530/
Wolf Thomas - am Mittwoch, 3. Februar 2010, 19:12 - Rubrik: Kommunalarchive
Die Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte hat anlässlich einer Ausstellung im Sommer 2009 eine Broschüre veröffentlicht. Sie enthält 12 kurze und deswegen teilweise etwas oberflächliche Aufsätze von an der Ausstellung mitwirkenden Studierenden, zwei Interviews mit ZeitzeugInnen, eine kurze Chronologie und ein Vorwort. Die Broschüre zeigt, dass „1968“ auch in der Provinz stattgefunden hat. Die Themen der einzelnen Beiträge sind die klassischen, in einem solchen Rahmen erwartbaren, wenn es um das weite Feld von „1968“ geht: Schüler- und Studierendenproteste, Musik und Subkultur, Internationalismus und feministischer Aufbruch. Die Artikel zum Verhalten der Polizei 1968/69, zu den Burschenschaften in Kiel und zur Gründung der ersten alternativen Kinderläden ab Anfang 1969 liegen etwas außer dieser Reihe und haben etwas mehr Lokalbezug als andere Beiträge. Der Aufsatz zur Kieler Woche zeigt, wie die außerparlamentarischen Gruppen diese als Protestplattform nutzten, während ein weiterer anlässlich der wilden, 12 Tage andauernden, sog. „Septemberstreiks“ auf der Howaldtwerft das Verhältnis zwischen Studierenden und Arbeitern untersucht. Er endet mit der Einschätzung, dass der Streik und die Proteste zwar gleichzeitig stattgefunden hätten, aber doch unverbunden gewesen seien.
Leider verfügt der Band nicht über ein Inhaltsverzeichnis und Informationen zu den AutorInnen. Amüsant ist dagegen ein Fehler auf Seite 35. Hier hat der Autor nicht bemerkt, dass die auf Seite 36 dokumentierte und von ihm als Zeichen von „Sympathie“ gewertete „Solidaritätsadresse der (Kieler Studentenzeitung) ´res nostra´ an den SDS-Weiberrat“ zum berühmten „Schwanz ab“-Plakat des Weiberrates des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) eindeutig eine bitterböse Satire und damit eine – heute würden man sagen: antifeministische - Kritik am Weiberrat ist. Dieser Ausrutscher kann aber den Stellenwert dieser Broschüre für die Aufarbeitung der Kieler Stadt- und Protestgeschichte nicht wirklich schmälern.
Bernd Hüttner, Bremen
Christoph Cornelißen u.a.: Die 68er in Kiel. Sozialprotest und kultureller Aufbruch; (Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Band 85, Heft 1), 56 S., Kiel 2009
Leider verfügt der Band nicht über ein Inhaltsverzeichnis und Informationen zu den AutorInnen. Amüsant ist dagegen ein Fehler auf Seite 35. Hier hat der Autor nicht bemerkt, dass die auf Seite 36 dokumentierte und von ihm als Zeichen von „Sympathie“ gewertete „Solidaritätsadresse der (Kieler Studentenzeitung) ´res nostra´ an den SDS-Weiberrat“ zum berühmten „Schwanz ab“-Plakat des Weiberrates des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) eindeutig eine bitterböse Satire und damit eine – heute würden man sagen: antifeministische - Kritik am Weiberrat ist. Dieser Ausrutscher kann aber den Stellenwert dieser Broschüre für die Aufarbeitung der Kieler Stadt- und Protestgeschichte nicht wirklich schmälern.
Bernd Hüttner, Bremen
Christoph Cornelißen u.a.: Die 68er in Kiel. Sozialprotest und kultureller Aufbruch; (Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Band 85, Heft 1), 56 S., Kiel 2009
Bernd Hüttner - am Freitag, 29. Januar 2010, 13:35 - Rubrik: Kommunalarchive

"Etwa 100 Meter Schienen wurden für den Einbau der platzsparenden Rollregalanlage im Kreisarchiv eingebaut. Die fahrbaren Regale werden derzeit im Kreishauskeller installiert. Kreisarchivar Dr. Mark Steinert und seine Mitarbeiterinnen Mareike Reckendress (vorn) und Victoria Wegener haben vorübergehend zahlreiche Archivalien povisorisch untergebracht (kleines Bild)."
Quelle: Pressemitteilung Kreis Warendorf
Wolf Thomas - am Donnerstag, 28. Januar 2010, 20:15 - Rubrik: Kommunalarchive
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"Anlässlich der Haushaltsberatungen im Ausschuss für Kultur und Medien erklären der Sprecher der Arbeitsgruppe für Kultur und Medien Siegmund Ehrmann und der medienpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Martin Dörmann:
Die SPD setzt sich mit ihrer Forderung zur Beteiligung des Bundes an der geplanten Stiftung zur Restaurierung und Digitalisierung der beschädigten Archivalien des eingestürzten Stadtarchivs Köln durch. Die Koalitionsfraktionen haben diese, von der SPD-Fraktion in der gestrigen Ausschusssitzung vorgetragene Forderung, umgehend aufgegriffen. Gemeinsam haben alle Fraktionen im Ausschuss für Kultur und Medien beschlossen, für die Beteiligung des Bundes an der Sanierung des Stadtarchivs Köln im weiteren Haushaltsverfahren zusätzlich eine Million Euro in den Haushalt einzustellen. Nun muss im weiteren Haushaltsverfahren abgewartet werden, ob die Regierungskoalition zu diesem Beschluss steht. Die endgültige Verabschiedung des Bundeshaushaltes wird im März erfolgen.
Der Wiederaufbau des Historischen Stadtarchivs Köln hat eine herausragende kulturelle Bedeutung und ist eine nationale Aufgabe. Das am 13. Mai 2009 eingestürzte Historische Archiv der Stadt Köln war und ist eines die bedeutendsten Archive diesseits der Alpen. Die geretteten Archivalien müssen restauriert und digitalisiert werden, um sie erneut zugänglich und dauerhaft nutzbar zu machen.
Martin Dörmann hatte bereits in der Sitzung des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien am 13. Mai 2009 die Prüfung einer Stiftung angeregt. Wir sind froh, dass diese Anregung nun verwirklicht wird und wollen, dass sich neben der Stadt Köln und dem Land Nordrhein-Westfalen auch der Bund daran beteiligt. Die für die Restaurierung und Digitalisierung der beschädigten Archivalien veranschlagten Kosten in Höhe von weit über 350 Millionen Euro können die Stadt Köln und das Land Nordrhein-Westfalen nicht alleine aufbringen.
Am 3. März 2010 ist Kölns Kulturdezernent Prof. Georg Quander in den Kulturausschuss eingeladen, um die Bundestagsabgeordneten ein Jahr nach dem Einsturz über den Fortgang der eingeleiteten Maßnahmen und die Initiative zur Gründung der Stiftung zu unterrichten."
Quelle: http://www.spdfraktion.de/cnt/rs/rs_dok/0,,50589,00.html
Die SPD setzt sich mit ihrer Forderung zur Beteiligung des Bundes an der geplanten Stiftung zur Restaurierung und Digitalisierung der beschädigten Archivalien des eingestürzten Stadtarchivs Köln durch. Die Koalitionsfraktionen haben diese, von der SPD-Fraktion in der gestrigen Ausschusssitzung vorgetragene Forderung, umgehend aufgegriffen. Gemeinsam haben alle Fraktionen im Ausschuss für Kultur und Medien beschlossen, für die Beteiligung des Bundes an der Sanierung des Stadtarchivs Köln im weiteren Haushaltsverfahren zusätzlich eine Million Euro in den Haushalt einzustellen. Nun muss im weiteren Haushaltsverfahren abgewartet werden, ob die Regierungskoalition zu diesem Beschluss steht. Die endgültige Verabschiedung des Bundeshaushaltes wird im März erfolgen.
Der Wiederaufbau des Historischen Stadtarchivs Köln hat eine herausragende kulturelle Bedeutung und ist eine nationale Aufgabe. Das am 13. Mai 2009 eingestürzte Historische Archiv der Stadt Köln war und ist eines die bedeutendsten Archive diesseits der Alpen. Die geretteten Archivalien müssen restauriert und digitalisiert werden, um sie erneut zugänglich und dauerhaft nutzbar zu machen.
Martin Dörmann hatte bereits in der Sitzung des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien am 13. Mai 2009 die Prüfung einer Stiftung angeregt. Wir sind froh, dass diese Anregung nun verwirklicht wird und wollen, dass sich neben der Stadt Köln und dem Land Nordrhein-Westfalen auch der Bund daran beteiligt. Die für die Restaurierung und Digitalisierung der beschädigten Archivalien veranschlagten Kosten in Höhe von weit über 350 Millionen Euro können die Stadt Köln und das Land Nordrhein-Westfalen nicht alleine aufbringen.
Am 3. März 2010 ist Kölns Kulturdezernent Prof. Georg Quander in den Kulturausschuss eingeladen, um die Bundestagsabgeordneten ein Jahr nach dem Einsturz über den Fortgang der eingeleiteten Maßnahmen und die Initiative zur Gründung der Stiftung zu unterrichten."
Quelle: http://www.spdfraktion.de/cnt/rs/rs_dok/0,,50589,00.html
Wolf Thomas - am Donnerstag, 28. Januar 2010, 19:50 - Rubrik: Kommunalarchive
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" .... Der Autor Peter Meisenberg hat fast ein Kahr lang verfolgt, wie sich die Baufirmen, der Bauherr und die Stadtverwaltung gegenseitig die Verantwortung zuweisen. Im März beginnt der Prozess. Nicht alle, darunter die die "Kölner Verkehrbetriebe" (KVB) als Generalunternehmer, wollen vor dem Mikrofon etwas sagen ....."
Sendetermine: 28.02.2010 11:05 WDR 5; 01.03.2010 20:05 WDR 5
Quelle: WDR, Programmzeitschrift
Link zum Manuskript (PDF)
Link zum RadioFeature mit Hörbeispielen
Sendetermine: 28.02.2010 11:05 WDR 5; 01.03.2010 20:05 WDR 5
Quelle: WDR, Programmzeitschrift
Link zum Manuskript (PDF)
Link zum RadioFeature mit Hörbeispielen
Wolf Thomas - am Mittwoch, 27. Januar 2010, 18:57 - Rubrik: Kommunalarchive
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Dieser Fernseh-Beitrag der Kölner Lokalzeit ist noch für 2 Tage in der Mediathek des WDR abrufbar.
Wolf Thomas - am Montag, 25. Januar 2010, 16:26 - Rubrik: Kommunalarchive
" ..... Die Volkshochschule Köln muss für das vergangene Jahr ein großes Minus verzeichnen. Denn insgesamt nahmen rund 5.000 Menschen weniger an Kursen der VHS teil. Dadurch hat die VHS rund 350.000 Euro weniger eingenommen. Schuld daran sei vor allem der Umzug der VHS. Die verließ im vergangenen Jahr ihr Studienhaus am Neumarkt und zog in die Lotharstraße in Köln-Sülz und in das Bezirksrathaus Nippes. Etwa 6.700 Menschen gingen jedoch nicht mit und blieben den Kursen, die zuvor in der Innenstadt angeboten worden waren, fern. Das läge insbesondere daran, dass beide Ausweichorte nicht so zentral und gut erreichbar seien wie das Studienhaus am Neumarkt. ....Trotzdem entschloss man sich im vergangenen Jahr zum Umzug, um eine ständige Baustellen-Situation im Studienhaus am Neumarkt zu vermeiden. Geplant war, dass der VHS im kommenden Jahr ihre Räumlichkeiten in der Kölner Innenstadt wieder zur Verfügung stehen. Doch es kam alles ganz anders. Denn am 3. März 2009 stürzte das Historische Archiv der Stadt Köln in der Severinsstraße ein. Betroffen war von diesem Unglück auch das daneben liegende Friedrich Wilhelm Gymnasium. Das Schulgebäude konnte nicht mehr genutzt werden und wird derzeit noch saniert. Kurzerhand bot Gabriele Hammelrath, Leiterin der VHS, dem Gymnasium im Studienhaus ein Dach über den Kopf. Bis heute findet der Unterricht für die Kölner Schüler dort statt. Ein Umzug zurück in das sanierte Schulgebäude ist für Sommer 2011 geplant. Erst danach können die Sanierungsarbeiten des Studienhauses am Neumarkt beginnen. Sollte die planmäßig verlaufen, könnte die VHS im Sommer 2013 wieder in die Innenstadt ziehen. ...."
Quelle: http://www.report-k.de/content/view/25568/141/
Quelle: http://www.report-k.de/content/view/25568/141/
Wolf Thomas - am Sonntag, 24. Januar 2010, 19:23 - Rubrik: Kommunalarchive
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Wolf Thomas - am Samstag, 23. Januar 2010, 17:31 - Rubrik: Kommunalarchive
"Die Kosten für das Historische Archiv der Stadt Köln steigen im laufenden Haushaltsjahr deutlich an. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, werden rund 6,5 Millionen Euro mehr benötigt. Damit steigen die Kosten beispielsweise für die Konservierung, Restaurierung und Digitalisierung der Archivalien allein in diesem Jahr auf 19 Millionen Euro. Der Kulturausschuss wird am Nachmittag über die Ausgaben beraten. Insgesamt werden 116 Millionen Euro bis zum Jahr 2015 veranschlagt."
Quelle: WDR, Studio Köln, Kurznachrichten
Quelle: WDR, Studio Köln, Kurznachrichten
Wolf Thomas - am Dienstag, 19. Januar 2010, 18:26 - Rubrik: Kommunalarchive
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Hannelore Crolly referiert in der Welt den Sachstand: " ...... Das Archiv präsentiert auch freudig erste restaurierte Stücke als Triumph über die epochale Kulturkatastrophe, mittelalterliche Handschriften etwa aus der Sammlung Ferdinand Franz Wallraf, oder eine Pergamenturkunde von 1256. Die zog ein Helfer vor Monaten zerknittert aus den Trümmern. Heute liegt sie wie unversehrt in der Vitrine, daneben ein Foto ihres einst so kläglichen Zustandes. Von 6. März bis 11. April ist im Berliner Gropius-Bau eine Ausstellung geplant, mit Dokumenten aus der Amtszeit von Konrad Adenauer oder früheren Manuskripten von Heinrich Böll.
"Die Menschen sind erstaunt, wie viel die Restauratoren aus schwer beschädigten Fragmenten retten können", sagt die Direktorin des Archivs, Bettina Schmidt-Czaia. Man werde zwar immer die Spuren des Unglücks sehen. "Die Narben bleiben. Aber mit Geld ist sehr viel hinzukriegen."
Genau das ist das Problem. Es ist nämlich völlig unklar, woher jene 400 Millionen Euro kommen sollen, um 30 Regalkilometer an Dokumenten und Büchern, Handschriften und Urkunden, Fotografien und Notenblättern auszubessern. 1800 Fachleute und Helfer aus ganz Europa haben zwar unermüdlich Fundstücke aus den Trümmern geklaubt, sie sortiert, verpackt oder oft auch tiefgefroren, damit sie nicht schimmeln. Die Voraussetzungen sind also geschaffen, um das Kölner Gedächtnis wiederherzustellen. Doch dass das tatsächlich gelingt, ist keineswegs ausgemacht.
Für die Finanzierung soll eine Stiftung gegründet werden. Der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen verweigern aber in Zeiten der Finanznot bisher Zusagen zur Beteiligung, nicht zuletzt mit dem Hinweis, das Kölner Archiv sei schließlich eine kommunale Einrichtung. Die ohnehin klamme Domstadt wäre aber mit der Aufgabe heillos überfordert.Nicht nur das Geld bereitet Sorgen. Auch die ganz reale Herausforderung, Abermillionen von Fragmenten zu reinigen, restaurieren und in ihren Originalzusammenhang zurück zu bringen, erscheint als schier nicht zu bewältigende Aufgabe. "Das ist ein Milliardenpuzzle, für Menschen nicht zu leisten", sagt Schmidt-Czaia. Gefragt ist die Wissenschaft, doch die notwendigen Technologien existieren teilweise noch gar nicht und müssen mühsam entwickelt werden.
Eine große Hilfe könnte das Berliner Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK) sein. Mit Software vom IPK wurden schon Transportlisten der Konzentrationslager Oranienburg und Sachsenhausen wieder lesbar gemacht, weil die Computer verblasste oder verschmutzte Handschriften hervorheben können. Berühmt ist das IPK aber vor allem durch ein Computerprogramm, das 600 Millionen von Stasiakten-Schnipseln zusammensetzen half. Auch für die deutsche Steuerfahndung nutzt das Verfahren, wenn sie zerrissene Papiere wiederherstellen will.
Allerdings liegt der Kölner Fall komplizierter als bei geschredderten oder von Hand zerrupften neuen Akten. Denn die Software, die erst noch angepasst werden muss, hat all die unterschiedlichen Materialien und Formate aus fast 1100 Jahren zu berücksichtigen, muss Briefe aus dem Mittelalter von aktuellen Tagebüchern unterscheiden können, darf einen Schnipsel aus Pergament nicht aus Versehen einem Notenblatt zuordnen.
Zugleich läuft die Zeit davon. Nicht nur, dass Platznot droht: Im Mai schon muss das erste Gastarchiv in Düsseldorf geräumt werden, weil das dortige Stadtarchiv umzieht. Möglichst schnell muss nun für die Kölner Bestände ein großes, ehemaliges Möbellager nahe der Domstadt aufgerüstet werden, mit Alarm- und Klimaanlagen, mit Regalen und Transportwegen. Vor allem droht vielen Archivalien auch nicht mehr gut zu machender Schaden, wenn sie nicht ganz schnell behandelt werden. Fotos beispielsweise oder Negative sind viel empfindlicher als Papier. Wenn sich auf ihnen die Schmutzkruste so verhärtet, dass sie nicht mehr zu trennen ist von der Oberfläche, sind die Erinnerungen für immer verloren.
Robert Fuchs, Professor und Experte für Restaurierung an der Fachhochschule Köln, hat daher mit seinen Studenten in den vergangenen Monaten eilig viele Negative mit einer Speziallösung gereinigt. Doch aussehen wie einst werden die Funde dennoch nie mehr. Denn viele Negative sind geknickt oder gebrochen. Das Glattbügeln würden sie nicht überstehen.
Eile geboten ist auch bei tiefgefrorenen Stücken, denn nach höchstens zwei Jahren droht Gefrierbrand. Unter ihnen sind viele nasse Bücher, deren Seiten wie ein Backstein zusammengeklebt sind. Sie müssen mühsam Seite für Seite getrennt werden. Zuvor werden sie in riesigen Vakuumtrocknungsanlagen aufgetaut und getrocknet, wie sie im Westfälischen Archivamt in Münster, im Bundesarchiv Berlin oder im Sächsischen Staatsarchiv auf Schloss Hubertusburg stehen. Dabei setzen Restauratoren die Stücke einem Vakuum aus, in dem das Eis sofort zu Gas wird und abgesaugt werden kann. Mit normaler Warmluft bekämen die Papiere Ränder und Schimmel.
Noch aufwendiger ist die Aufgabe für die Mitarbeiter des Kölner Stadtarchivs, die Ordnung ins Chaos bringen und ein Archivkataster erstellen müssen. Ein eigens gegründeter Fachbeirat wird Prioritäten setzen und entscheiden, was zuerst gerettet wird. Weil viele Stücke aus Platzmangel auf Jahre in Asylarchiven bleiben, ist eine komplizierte, aufwendige Logistik nötig. ...."
"Die Menschen sind erstaunt, wie viel die Restauratoren aus schwer beschädigten Fragmenten retten können", sagt die Direktorin des Archivs, Bettina Schmidt-Czaia. Man werde zwar immer die Spuren des Unglücks sehen. "Die Narben bleiben. Aber mit Geld ist sehr viel hinzukriegen."
Genau das ist das Problem. Es ist nämlich völlig unklar, woher jene 400 Millionen Euro kommen sollen, um 30 Regalkilometer an Dokumenten und Büchern, Handschriften und Urkunden, Fotografien und Notenblättern auszubessern. 1800 Fachleute und Helfer aus ganz Europa haben zwar unermüdlich Fundstücke aus den Trümmern geklaubt, sie sortiert, verpackt oder oft auch tiefgefroren, damit sie nicht schimmeln. Die Voraussetzungen sind also geschaffen, um das Kölner Gedächtnis wiederherzustellen. Doch dass das tatsächlich gelingt, ist keineswegs ausgemacht.
Für die Finanzierung soll eine Stiftung gegründet werden. Der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen verweigern aber in Zeiten der Finanznot bisher Zusagen zur Beteiligung, nicht zuletzt mit dem Hinweis, das Kölner Archiv sei schließlich eine kommunale Einrichtung. Die ohnehin klamme Domstadt wäre aber mit der Aufgabe heillos überfordert.Nicht nur das Geld bereitet Sorgen. Auch die ganz reale Herausforderung, Abermillionen von Fragmenten zu reinigen, restaurieren und in ihren Originalzusammenhang zurück zu bringen, erscheint als schier nicht zu bewältigende Aufgabe. "Das ist ein Milliardenpuzzle, für Menschen nicht zu leisten", sagt Schmidt-Czaia. Gefragt ist die Wissenschaft, doch die notwendigen Technologien existieren teilweise noch gar nicht und müssen mühsam entwickelt werden.
Eine große Hilfe könnte das Berliner Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK) sein. Mit Software vom IPK wurden schon Transportlisten der Konzentrationslager Oranienburg und Sachsenhausen wieder lesbar gemacht, weil die Computer verblasste oder verschmutzte Handschriften hervorheben können. Berühmt ist das IPK aber vor allem durch ein Computerprogramm, das 600 Millionen von Stasiakten-Schnipseln zusammensetzen half. Auch für die deutsche Steuerfahndung nutzt das Verfahren, wenn sie zerrissene Papiere wiederherstellen will.
Allerdings liegt der Kölner Fall komplizierter als bei geschredderten oder von Hand zerrupften neuen Akten. Denn die Software, die erst noch angepasst werden muss, hat all die unterschiedlichen Materialien und Formate aus fast 1100 Jahren zu berücksichtigen, muss Briefe aus dem Mittelalter von aktuellen Tagebüchern unterscheiden können, darf einen Schnipsel aus Pergament nicht aus Versehen einem Notenblatt zuordnen.
Zugleich läuft die Zeit davon. Nicht nur, dass Platznot droht: Im Mai schon muss das erste Gastarchiv in Düsseldorf geräumt werden, weil das dortige Stadtarchiv umzieht. Möglichst schnell muss nun für die Kölner Bestände ein großes, ehemaliges Möbellager nahe der Domstadt aufgerüstet werden, mit Alarm- und Klimaanlagen, mit Regalen und Transportwegen. Vor allem droht vielen Archivalien auch nicht mehr gut zu machender Schaden, wenn sie nicht ganz schnell behandelt werden. Fotos beispielsweise oder Negative sind viel empfindlicher als Papier. Wenn sich auf ihnen die Schmutzkruste so verhärtet, dass sie nicht mehr zu trennen ist von der Oberfläche, sind die Erinnerungen für immer verloren.
Robert Fuchs, Professor und Experte für Restaurierung an der Fachhochschule Köln, hat daher mit seinen Studenten in den vergangenen Monaten eilig viele Negative mit einer Speziallösung gereinigt. Doch aussehen wie einst werden die Funde dennoch nie mehr. Denn viele Negative sind geknickt oder gebrochen. Das Glattbügeln würden sie nicht überstehen.
Eile geboten ist auch bei tiefgefrorenen Stücken, denn nach höchstens zwei Jahren droht Gefrierbrand. Unter ihnen sind viele nasse Bücher, deren Seiten wie ein Backstein zusammengeklebt sind. Sie müssen mühsam Seite für Seite getrennt werden. Zuvor werden sie in riesigen Vakuumtrocknungsanlagen aufgetaut und getrocknet, wie sie im Westfälischen Archivamt in Münster, im Bundesarchiv Berlin oder im Sächsischen Staatsarchiv auf Schloss Hubertusburg stehen. Dabei setzen Restauratoren die Stücke einem Vakuum aus, in dem das Eis sofort zu Gas wird und abgesaugt werden kann. Mit normaler Warmluft bekämen die Papiere Ränder und Schimmel.
Noch aufwendiger ist die Aufgabe für die Mitarbeiter des Kölner Stadtarchivs, die Ordnung ins Chaos bringen und ein Archivkataster erstellen müssen. Ein eigens gegründeter Fachbeirat wird Prioritäten setzen und entscheiden, was zuerst gerettet wird. Weil viele Stücke aus Platzmangel auf Jahre in Asylarchiven bleiben, ist eine komplizierte, aufwendige Logistik nötig. ...."
Wolf Thomas - am Montag, 18. Januar 2010, 18:20 - Rubrik: Kommunalarchive
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