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Kommunalarchive

http://podcast-mp3.dradio.de/podcast/2009/05/23/dlf_20090523_1630_34d9da90.mp3

Der DLF führte ein Kurzinterview mit dem stellvertretenden Leiter Dr. Ulrich Fischer. Es seien nur wenige digitale Daten am 3. März verloren gegangen. Man setze auf offene Formate und nicht-proprietäre Lösungen (PDF/A, XML, TIFF). Die Software zur Verwaltung der gefundenen Archivalien stehe: Sie helfe, die Findmittel aktuell zu halten.

".... Vor drei Monaten stürzte das Kölner Stadtarchiv ein. Seither räumen auch Teams vom Technischen Hilfswerk (THW) Trümmer beiseite und bergen Bücher und Dokumente. Ganz nach dem Melsunger THW-Motto "Treu helfen wir" macht sich nun auch ein achtköpfiges Team vom THW-Ortsverband Melsungen nach Köln auf.
Bemerkenswert: Keiner der Männer wurde für die Aufgabe freigestellt. Die Acht mussten Urlaub von ihrem regulären Job nehmen. Mit den Melsungern reisen noch ein THWler aus Kassel und einer aus Wolfhagen.
Schweres Gerät
Aus Melsungen werden Ortsbeauftragter Claus Gück, Markus Zilch, Christian Smakulski, Mike Steuber, Daniel Freudenberg, Sebastian Luft, Sven Bernhardt und Tim Schwabach mitfahren. Sechs Stunden hat der Tross für die Fahrt nach Köln eingeplant, denn das schwere Gerät der Helfer kommt nur gemächlich voran. Vor Ort wohnen die Rettungskräfte in einer Katastrophenschutzschule.
Dass die Melsunger für den Bergungseinsatz ausgewählt worden sind, liegt vor allem an der großen Anzahl von Helfern, die sich freiwillig zu dem Einsatz gemeldet haben. Aber auch die Erfahrungen, die der Ortsverband bei etlichen Einsätzen in Rumänien und beim Oderhochwasser machte, waren ein Pluspunkt für die Nordhessen.
"Wir sind stolz auf die Entscheidung, dass wir nach Köln dürfen und sind bereits voller Tatendrang", sagte Claus Gück, bei einem Planungstreffen."

Quelle:
http://www.hna.de/melsungenstart/00_20090522175951_Fuers_Kulturgut_auf_Achse.html

" .....Im Usinger Kreishallenbad wird es keine Sauna geben. Seit der Wiedereröffnung des sanierten und renovierten Taunusbades im Jahr 2002 gab es immer wieder Anfragen und Vorstöße, wie vor der Renovierung das beliebte Schwitzbad wieder einzubauen und zu eröffnen. Heute ist klar: Das Kreisarchiv wird den ursprünglich für eine Sauna frei gehaltenen Raum nutzen. .....Keine Sauna fürs Usinger Taunusbad. Es sei keine Aufgabe des Kreises, eine Sauna zu betreiben oder sie zu subventionieren. ..... Der Kreistag verabschiedete am Montag rund 63000 Euro. Mit dem Geld wird ein Regalsystem angeschafft und im ehemaligen Saunabereich installiert. Auf den rund 200 Quadratmetern Grundfläche sollen rund 2400 Stellmeter die Dokumente aufnehmen, die im Kreisarchiv in Bad Homburg keinen Platz mehr haben. Wie Aribert Oehm von der SPD im Kreistag feststellte, wurden bereits 12000 Euro in den Trockenausbau und 28000 Euro für Elektroinstallation ausgegeben. Oehm kritisierte, dass der Kreistag nicht besser über diese Investition informiert worden ist. ....."
Quelle: Usinger Anzeiger

"20 Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW) aus dem Sauerland haben tatkräftig bei der Bergung von Kulturgut im eingestürzten Stadtarchiv mitgeholfen.
Zusammen mit Mitarbeitern der Feuerwehr Köln haben Helferinnen und Helfer aus den Ortsverbänden Arnsberg, Soest, Brilon und Büren nach historischen Dokumenten gesucht.
52 Stufen einer Gerüsttreppe führen in die zehn Meter tiefe U-Bahn-Baugrube, in der die Helfer arbeiten. Über ihnen war früher die Severinstraße, bis das Archiv nach vorne kippte, Beton, Steine, Glas und Stahl die Straßendecke durchschlugen und hier unten landeten. Die Helfer berichteten »Die Trümmer, die wir gerade durchsuchen, waren einmal der vierte Stock des Stadtarchivs«.
»Wir holen alle Dokumente aus den Trümmern, die sich mit bloßen Händen bergen lassen«, erklärt der Zugführer. Wenn kein Papier mehr zu sehen ist, wird das Geröll mit einem Bagger abgetragen. Danach beginnt erneut die vorsichtige Suche per Hand. »Ich habe ein Schriftstück aus dem Schutt geholt, auf dem die Jahreszahl 1497 steht. Da empfindet man schon eine gewisse Ehrfurcht«, sagt ein Helfer. Archivare der Stadt Köln die hier unten einen ersten Blick auf die geretteten Papiere werfen. Die geretteten Urkunden packen die THW-Kräfte, die von ihren Arbeitgebern für den sechstägigen Einsatz freigestellt worden sind, in Pappkartons. Die werden in Müllcontainern gestapelt, die dann von einem Kran aus der Grube gehoben werden. Die Pappkisten werden mit Lastwagen zu mehreren städtischen Gebäuden gefahren, wo Mitarbeiter des Archivs die Papiere sichten und entscheiden, was mit ihnen geschehen soll. Die Arbeitsbilanz vor Ort kann sich sehen lassen: Insgesamt rund 300 Rollcontainer – jeder 1 m3 Volumen - randvoll mit in Kartons gesicherten Papierschnipseln, Bücherseiten, Urkunden und Dokumenten gefüllt, konnten von den Helfern geborgen und somit vor der unwiederbringlichen Vernichtung bewahrt werden. ...."
Quelle:
http://www.sauerland-nachrichten.de/index.php?option=com_content&task=view&id=5151&Itemid=15

http://www.koelner-stadtarchiv.de/news.html

Inzwischen sind Anmeldungen für 1000 Schichten eingegangen.

Das sind 7000 Stunden freiwillige Hilfe, die nun seitens der Freiwilligen konkret zugesagt sind.

Solidarität mit dem Kölner Stadtarchiv? Ja, aber keine dumme! Von Frank Möller, hier: http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=13793

Kommentar:

Aus der Forderung, solange keine Nachlässe mehr an das Historische Archiv zu geben, bis sich an den Kölner Verhältnissen etwas ändert, spricht mehr Wut als Verstand. Auch die Engführung auf Korruption beim U-Bahn-Bau ist zu simpel. Ansonsten aber eine schöne "kurze Geschichte der Exkulpationen" mit lesenswerten Passagen.

Die Frage ist: Wer schreibt die Langfassung? Ob Schmidt-Czaia Tagebuch führt? Ob in den beiden Katastrophengremien ein Protokoll angelegt wurde?

Wie zu hören ist, wird nach jeder öffentlichen Veranstaltung zum Einsturz die Enttäuschung größer, wie nach der Ringvorlesung auch letzthin nach der Depositarveranstaltung. Schlimm sind vor allem die Unterlassungen. Die Frage ist nicht so sehr: Was passiert? sondern: Warum passiert nicht viel mehr? Dazu ein paar Bemerkungen.

Jeder merkt: Entscheidungen über Konzept, Standort und Zeitplan fallen in Köln zu langsam. Vor allem über die Interessenlagen und Diskussionsverläufe, die dahinter stehen, ist kaum etwas zu erfahren. Diskutiert wird nicht in der Öffentlichkeit, sondern hinter verschlossenen Türen. Dass öffentliche Diskussionen jetzt eher den Betrieb aufhalten würden, ist schneller behauptet als bewiesen, denn öffentliches Interesse kann genauso gut Entscheidungen beschleunigen wie verlangsamen, ganz, wie man es will. Aber fast ergeben muss man darauf warten, bis mal ein Infokrümel vom Verhandlungstisch fällt. Apropos Beschleunigung: Ein interimistischer Benutzersaal (mit den bekannten vier Komponenten Findbücher, Dienstbibliothek, Mikroverfilmtes, Digitalisiertes) könnte innerhalb von zwei Wochen stehen, mit anderen Worten: bereits längst in Betrieb sein.

Die Einzigen, die Dynamik in die Sache bringen könnten, wenn schon Stadtparlament und -verwaltung nur auf den Wahltag schauen und die Gerichte noch nicht tätig sind (Staatsgewalten Nr. 1 bis 3), wären Presse und Radio (Nr. 4). Aber von ihnen kommt nichts Investigatives. Die bittere Kehrseite des Lokaljournalismus: Man ist nah dran, will es sich aber nicht verderben. Die Kölner Medien sind Teil des Problems.

Mit dem Schelten von Stadt und Medien ist es nicht getan. Die archivarische Fachwelt hat sich seltsam verhalten: In Verbänden und an anderen Stellen war von Anfang an eine merkwürdige Distanz gegenüber dem Kölner Einsturz zu bemerken, und zwar noch bevor das Unvermögen der Stadt deutlich wurde, auf die Katastrophe angemessen zu reagieren. Die Zurückhaltung der Fachwelt war bis ins Kölner Erstversorgungszentrum zu bemerken. Der Anteil der Archivare an den dortigen Freiwilligen ist doch recht gering und hängt auch damit zusammen, dass die Koordination in den Bundesländern gerade in den ersten etwa zwei Wochen doch teilweise erstaunlich schlampig verlief.

Kann die Distanziertheit als Quittung für eine lange und ganz unangemessene Arroganz Kölner Archivare gegenüber der Außenwelt gelten, an der sich dem Vernehmen nach erst unter Schmitz-Czaia etwas zu ändern begann? Wenn das so war, wer trägt dafür die Verantwortung? Oder gibt es einen anderen Grund? Der Nachschein zeigt zwar, dass auch eine intensivere Unterstützung der Fachwelt die Effizienz der Kölner Stadtverwaltung nicht verbessert hätte. In eine „lange Geschichte der Kölner Exkulpationen“ gehört aber auch dieses Thema.

" ..... Bei dem Treffen in der Düsseldorfer Staatskanzlei in der vergangenen Woche schilderten Prof. Quander und Dr. Schmidt-Czaia die aktuellen Planungen, um die Einsturzfolgen zu bewältigen, die Stücke zu restaurieren und einen geregelten Archivbetrieb wiederaufzunehmen. Neben konkreten Vorschlägen zur Umsetzung der Soforthilfe des Landes in Höhe von 300.000 Euro für die Restaurierung waren auch der zusätzliche erhöhte Bedarf an Fachpersonal und die mögliche Unterstützung durch Landeseinrichtungen Thema.
Am 27. Mai 2009 findet das nächste Treffen in Düsseldorf statt. Dabei sollen u.a. ein Zeit-Maßnahme-Plan vorgestellt und konkrete Finanzierungsvorhaben geschildert werden. ....."
Quelle:
http://www.stadt-koeln.de/1/presseservice/mitteilungen/2009/03280/ (15.05.2009)

".... Nach den ersten Rettungsmaßnahmen wird nun verstärkt qualifizierte Unterstützung benötigt, um das geborgene Archivmaterial zu ordnen, die Schäden zu sichten und restauratorische Maßnahmen einzuleiten. Die Stadt München hat ihre Hilfe bereits angeboten. Ein Mitarbeiter der Restaurierungswerkstatt des Münchner Stadtarchivs war vor wenigen Tagen in Köln im Einsatz. Das Münchner Stadtmuseum hat die Entsendung einer erfahrenen Papier-restauratorin zugesagt. Der Graphik- und Fotorestaurator aus der Städtischen Galerie im Lenbachhaus wird ebenfalls für die Tätigkeit in Köln abgestellt. „Es ist für uns selbst-verständlich, dass wir die Kölner Kolleginnen und Kollegen unterstützen und zur Rettung der einzigartigen und überregional bedeutsamen Archivalien beitragen. Die Bilder von Schutt, Schlamm und Trümmern haben uns alle schwer getroffen und bleiben uns in Erinnerung - die Katastrophe hat Kulturgut vieler Jahrhunderte geschädigt. Dennoch sind wir zuversichtlich, dass durch rasche und solidarische Hilfe wichtige Dokumente für künftige Generationen gerettet und erhalten werden können" äußert sich Dr. Hans-Georg Küppers, Kulturreferent der Landeshauptstadt München. ...."
Quelle:
http://www.089.com/news.php?id=05589663 (16.05.2008)

"..... Ein defekter Trafo im Stadtarchiv Mengeringhausen ist am Sonntagabend durchgeschmort und hat die Feuerwehr auf den Plan gerufen. Der Schaden beschränkt sich somit auf wenige hundert Euro. ....."
Quelle: HNAonline

"Ein klares Bekenntnis der Kölner Politik zum Historischen Stadtarchiv und eine zügige Entscheidung über seinen neuen Standort: Das fordert die Leiterin des Archivs, Bettina Schmidt-Czaia (in einem Interview mit Stephan Lüke,WDR.de)"
Quelle:
http://www.wdr.de/themen/panorama/26/koeln_hauseinsturz/090519.jhtml

 

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