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Landesgeschichte

Luise Pichler verheiratete Zeller veröffentlichte 1861 eine Erzählung auf der Basis der Schwäbisch Gmünder Ringsage: Der Ring der Herzogin. Die höchst rare 4. Auflage von 1889 hat freundlicherweise die USB Köln ins Netz gestellt:

http://www.ub.uni-koeln.de/cdm/ref/collection/mono19/id/28529

Zu Pichler:
http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=116978228

Siehe auch
http://archiv.twoday.net/stories/120171638/
https://www.freidok.uni-freiburg.de/data/5841


http://www.sauerlandmundart.de/pdfs/daunlots%2077.pdf

Über die oberflächliche Arbeitsweise von Stefanie Albus-Kötz: Von Krautgärten, Äckern, Gülten und Hühnern (2014) über das Kloster Adelberg habe ich mich vor einiger Zeit ausführlich geäußert:

http://archiv.twoday.net/stories/1022426385/

Ein krasses Beispiel für den mangelnden Erkenntniswillen, die durchaus ärgerliche Weigerung, den Dingen dort auf den Grund zu gehen, wo es geboten ist, stellt die Fußnote über das Studium des Adelberger Abts Leonhard Dürr dar (S. 28 Anm. 205). Dürr leitete die Prämonstratenserabtei von 1501 bis zu seinem Tod 1538.

http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=119657902

Der Bauernsohn aus Zell unter Aichelberg bezog 1480 mit den Adelberger Prämonstratensern Konrad Ermann und Johannes Jud die Universität Tübingen. 1482 wurden er und Ermann jeweils Baccalaureus; Dürr erreichte 1484 den Grad eines Magister artium. Wie schon Werner Kuhn 1971 bemerkte Albus-Kötz, dass Dürr unmöglich am 4. April 1483 doctor iuris civilis geworden sein kann, wenn er erst 1484 den Magistergrad erworben hat. Im Steinenberger Lagerbuch 1524 heißt er Doktor beider Rechte.

Zumindest das Datum dürfte falsch sein, mutmaßte Albus-Kötz. es könne sich aber auch um eine Person gleichen Namens handeln. Sie vermisste einen Beleg für ein Studium Dürrs in Pavia bei ihrer Quelle, dem Aufsatz von Irmgard Kothe: Dr. Ludwig Vergenhans und andere Württemberger auf der Universität Ferrara. In: Württembergische Vierteljahrshefte für Landesgeschichte NF 42 (1936), S. 270-281, hier S. 275 Nr. 11: "Dur, Leonardus, de Addelberg Al." In Adelberg gab es nur das Kloster, das Dorf daneben hieß Hundsholz. Es ist also schon völliger Unsinn anzunehmen, dass es sich um zwei Personen gehandelt haben könnte. Das falsche Datum 1483 hat Kothe auch in ihrer Monographie zum fürstlichen Rat in Württemberg angegeben.

In den Familiengeschichtlichen Blättern 34 (1936), S. 222-230 erschien: Deutsche, die 1420-1560 in Ferrara den Dr.-Titel erworben haben. Auszug aus G. Pardi: Titoli dottorali conferiti delle studio di Ferrara nel sec. 15 e 16., 1900, zusammengestellt von cand. phil. Irmgard Kothe, Göttingen. Als Nr. 72 erscheint S. 224 Leonardus Dur mit dem 3.IV.1493! Kothe hat also in ihrem anderen Aufsatz aus der 9 eine 8 gemacht und später von sich selbst den Irrtum abgeschrieben.

Was ist in solchen Fall zu tun? Man hat die gedruckte Quelle Kothes, das Buch von Giuseppe Pardi aus dem Jahr 1900, zu konsultieren, um zu prüfen, welches Datum stimmt (vorausgesetzt, Pardi hat nicht ebenfalls einen Fehler begangen). Eine Tübinger Doktorandin hätte die Arbeit problemlos in der WLB Stuttgart einsehen oder per Fernleihe bestellen können.

HathiTrust hält ein mit US-Proxy einsehbares Digitalisat bereit:

http://hdl.handle.net/2027/uiug.30112071290818?urlappend=%3Bseq=98

Die Promotion erfolgte am 3. April 1493. Als Studienorte wurden in Ferrara Tübingen und Pavia vermerkt, Kothe blieb also keinen Beleg schuldig, sondern hat einfach die Angaben ihrer Quelle reproduziert. Bei der Übernahme der Daten in den Aufsatz in den WVjh hat sie noch einen zweiten Fehler begangen. Dürr promovierte nach Pardi S. 92f. im kanonischen Recht (so auch der Aufsatz in den Familiengeschichtlichen Blättern), nicht zum Dr.iur.civ. (und zwar bei Ant. Leutus, Phil. Bardella, um die Angaben Pardis komplett zu Dürr auszuschöpfen).

Leonhard Dürr hat also nach dem Tübinger Studium in Italien studiert und zwar zunächst in Pavia und dann in Ferrara, wo er am 3. April 1493 (nicht 1483) zum Dr. des Kirchenrechts promoviert wurde. Da er später Dr. beider Rechte heißt, hat er wohl noch in Italien den Dr. des weltlichen Rechts erworben - für einen Ordensmann eine bemerkenswerte akademische Karriere. Sie zeigt, dass man in Adelberg auf gelehrte Bildung setzte.

In der Münchner Handschrift Clm 15331 ist eine von Dürr verfasste umfangreiche Abhandlung zur Wahl des Abts überliefert, sicher Frucht seiner kanonistischen Studien.

http://personendatenbank.germania-sacra.de/books/view/69/236

#forschung

Wappen Dürrs am Adelberger Hof in Göppingen

http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/erlaeuterung1766

Diesen Druck hatte ich in meinem Aufsatz "Hohengeroldsecker Akten" 1990 in das Jahr 1768 datiert:

http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1990/0116
Anm. 51
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1990/0123


http://industriekultur-filstal.de/

Dank der Unterstützung der UB Heidelberg sind jetzt auch Roths Aufsätze in der Nassovia ab 1910 online:

https://de.wikisource.org/wiki/Ferdinand_Wilhelm_Emil_Roth#1910

Nur oberflächliche Leser werden den 2012 veröffentlichten Artikel "Geschlechtertürme" (von Joachim Zeune) im Historischen Lexikon Bayerns goutieren.

http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_45477

Vermisst wird das Werk von Hans-Joachim Mrusek, Gestalt und Entwicklung der feudalen Eigenbefestigung im Mittelalter. Berlin 1973.

http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_45476

Ein Skandal ist Martial Staubs Artikel Geschlechterbücher, der sich durch souveräne Missachtung der maßgeblichen Forschung auszeichnet. Es geht nicht an, dass die verdienstvollen Studien des Mannes, der in den letzten Jahren am meisten für die Forschung getan hat, nämlich von Hartmut Bock im Literaturverzeichnis ungenannt bleiben. Materialreich ist Bocks (von Staub angeführte) Website mit Nachweisen zu seinen Publikationen:

http://www.hartmut-bock.de/

Es geht auch nicht an, dass der Katalogband zur Ausstellung über Augsburger Ehren- und Familienbücher der Renaissance (2011) übergangen wird.

Kann mir jemand erklären was der folgende Satz bedeutet?

Ihre Signifikanz gründet vor allem darin, dass ihre Verfasser mustergültig versucht haben und es ihnen nicht selten auch vorbildlich gelungen ist, ihre partikularen Perspektiven auf Geschichte und Gegenwart ihrer jeweiligen Umgebung zu vergemeinschaften.

In Gabriel Zeilingers Artikel zum Süddeutschen Städtekrieg 1449/50 fehlen wieder die Online-Nachweise. Zitiert wird auch

Klaus Graf, "Der adel dem burger tregt Hass". Feindbilder und Konflikte zwischen städtischem Bürgertum und landsässigem Adel im späten Mittelalter, in: Werner Rösener (Hg.), Adelige und bürgerliche Erinnerungskulturen des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit (Formen der Erinnerung 8), Göttingen 2000, 191-204

Online:
http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:hebis:30-1145495

Korrekt muss es purger (nicht: burger) heißen!

Völlig misslungen ist die Bildauswahl (ganze 3 bei Zeilinger, 2 bei Staub). Unerheblich ist ein zweites Porträt (von 1587!) des Albrecht Achilles. Es fehlt bei Staubs Abbildung aus dem Rossau-Familienbuch der Hinweis auf das Digitalisat der WLB Stuttgart.

Via
http://histbav.hypotheses.org/4013

Herwartsches Ehrenbuch (Augsburg)

In Schwäbisch Gmünd geboren, lebe ich in Neuss. Im 16. Jahrhundert beschloss der aus Neuss gebürtige Dominikaner Wilhelm Hammer (auch: Hamer) sein Leben als Beichtvater im Dominikanerinnenkloster Gotteszell bei Schwäbisch Gmünd.

Neben der älteren Studie von Nikolaus Paulus und einer kurzen Erwähnung bei Gerhard M. Kolb: Zur Geschichte der Kaplanei der Dominikanerinnenklosters Gotteszell. In: Gmünder Studien 5 (1997), S. 141-188, hier S. 157 ist vor allem die biographische Notiz bei Isnard W. Frank: Reform und Reformation bei den Ulmer Dominikanern. In: Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte 12 (2002), S. 261-289, hier S. 284f. zu nennen.

Nach Frank wurde Hammer 1501 in Neuss geboren. Er trat 1520 in den Ulmer Predigerkonvent ein und ging 1526 zum Studium nach Köln. 1535/36 lebte er im Rottweiler Konvent, 1537 war er Subprior in Schlettstadt, danach Lektor in Colmar. Seinen 1564 in Dillingen gedruckten Genesis-Kommentar widmete er im Dominikanerinnenkloster Gotteszell Marcus Graf Fugger zu Kirchberg.

http://gateway-bayern.de/VD16+H+472

Nikolaus Paulus hatte 1903 in seinem Buch "Die deutschen Dominikaner im Kampfe gegen Luther (1518-1563)" (S. 181-186) Lebenszeugnisse Hammers zusammengestellt und den Genesis-Kommentar gewürdigt.

https://books.google.com/books?id=r37TAAAAMAAJ&pg=PA181 (US)
https://archive.org/details/paulus_Die_deutschen_Dominikaner_im_kampfe

Zu überprüfen ist, ob die Angabe von Josef Greving in der Theologischen Revue 1904

https://archive.org/stream/theologischerevu02univuoft#page/118/mode/2up

zutrifft, dass Hammer als "Wilh. Nuscie" 1524 in die Kölner Artistenfakultät aufgenommen wurde. Unsinnig ist in jedem Fall die Identifikation des Rostocker Matrikelportals via GND

http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=119698196

Paulus zufolge ging Hammer 1539 nach Colmar. Beatus Rhenanus war von seiner Bildung angetan und rühmte den Lehrer der lateinischen und griechischen Sprache in einem Brief 1540 als "Zierde des Dominikanerordens". In der Ausgabe des Rhenanus-Briefwechsels wurde er nicht abgedruckt. Er erschien 1540 in einem Druck als Widmungsbrief (deutsche Übersetzung der Stelle bei Paulus S. 182).

http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00012460/image_15

Am 1. April 1558 stellte Wilhelm Hammer, Prior des Ulmer Predigerklosters und Beichtvater im Kloster Gotteszell, Bürgermeister und Rat von Gmünd über die ihm verliehene Gotteszeller Kaplanei einen Revers aus. (Ausf. Pap. mit aufgedr. Siegel des Dr. Richart Haug, Stadtarzt zu Gmünd)
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-2911830

Vgl. auch das fehldatierte Stück:
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-2911822 =
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-2911835

Ein falsches Datum nennt auch das RKG-Repertorium:

https://books.google.de/books?id=UjVmAAAAMAAJ&q="wilhelm+hamer"

Mit zwei anderen, wegen der Reformation aus Ulm vertriebenen Ulmer Predigerbrüdern lebte Hammer in Gotteszell (vgl. Frank). Er dürfte 1571 gestorben sein:

1571 Dezember 4 (St. Barbara)
Dem Vater Richard Geysel, der heiligen Schrift Leser und Provinzial der deutschen Provinz Predigerordens, präsentieren Bürgermeister und Rat zu Gmünd auf die durch den Tod Wilhelm Hammers, Prior des Ulmer Predigerklosters, erledigte Gotteszeller Kaplanei Bruder Elogius Schönherr, Prior des Gmünder Predigerklosters.
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-2906584-1 (Digitalisat)

Die bisherige Angabe "gestorben nach 1564" lässt sich schon deshalb verbessern, weil Hammer noch in der Stadtrechnung 1565 als Zinsempfänger erscheint (vgl. Kolb nach Mitteilung von mir). Man wird die Gotteszeller Kaplanei eher zeitnah nach seinem Tod neu besetzt haben.

Kurz erwähnt wird Hamer in der Ordenschronik von Zittard 1596:

https://books.google.de/books?id=3TJMAAAAcAAJ&pg=PA98

Sowie bei Steill 1691

https://books.google.de/books?id=NbJQAAAAcAAJ&pg=RA1-PA110

Hartzheim 1747

https://books.google.de/books?id=KzZNAAAAcAAJ&pg=PT26

bildete die Grundlage für die Erwähnungen in der Neusser Lokalliteratur.

Ich zweifle (wie schon Kolb) nicht, dass der Ordensgeistliche mit Birett und Buch, den sein Grabstein (Mitte 16. Jahrhundert) in der Klosterkirche von Gotteszell zeigt (Richard Strobel: Die Kunstdenkmäler der Stadt Schwäbisch Gmünd 4, 2003, S. 27 mit Abbildung auf S. 28), Hammer ist. Leider ist mit den Resten der Inschrift nichts anzufangen.

#forschung


http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=nbn:de:bvb:19-epub-24919-3

Der wohl nur in der UB München vorhandene Druck erschien 1744 bei Wolfgang Sebastian Herrligkofer in Schwäbisch Gmünd und wurde dankenswerterweise auf meine Bitte hin jetzt online gestellt.

Der Gmünder Buchdrucker und Buchbinder Herlikofer (Herlichhoffer) erhielt 1727 ein kaiserliches Druckprivileg für ein Gebetbuch:

https://books.google.de/books?id=RL4T5_33R5EC&pg=PA229 (Koppitz 2008)

Vermutlich ist kein Exemplar erhalten. Es ist das erste derzeit bekannte Druckwerk, das von einem in Schwäbisch Gmünd ansässigen Drucker verlegt wurde. Meine Angaben

http://archiv.twoday.net/stories/1022431594/

sind zu berichtigen.

Zur Degginger Wallfahrt:

http://www.deggingen.de/index.php?id=336
https://de.wikipedia.org/wiki/Ave_Maria_(Wallfahrtskirche)

 

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