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Medienarchive

" ..... Während die Politik diskutiert, versucht die in Berlin ansässige Filmabteilung des Bundesarchivs eine eigene Initiative. Im Juni hat es eine Umfrage unter Filmproduzenten gestartet. Das Archiv möchte herausfinden, ob Filmproduzenten freiwillig ihre Werke im Bundesarchiv hinterlegen würden. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen demnächst, vermutlich nach der Berlinale, vorgestellt werden. ....."
Quelle: Link

" .... Knisternd verklingen die Worte von Mall Singh, gesprochen in einen Phonographentrichter am 11. Dezember 1916 in der Stadt Wünsdorf bei Berlin.
90 Jahre später ist Mall Singh eine Nummer auf einer alten Schellackplatte in einem Archiv, eine unter Hunderten von Stimmen von Kolonialsoldaten des 1. Weltkrieges.
Die Aufnahmen entstanden in einer einmaligen Allianz aus Militär, Wissenschaft und Unterhaltungsindustrie. Philip Scheffner folgt in seiner experimentellen Spurensuche "The Halfmoon Files" diesen Stimmen an den Ort ihrer Aufnahme. Wie in einem Memoryspiel, das bis zum Ende unvollständig bleibt, deckt er Bilder und Töne auf, in denen die Geister der Vergangenheit zum Leben erwachen. Spiralförmig schrauben sich die Worte seiner Protagonisten ineinander. Diejenigen, die den Aufnahmeknopf drückten an ihren Phonographen, an ihren Foto- und Filmkameras, haben die offizielle Geschichte geschrieben. Mall Singh und die anderen Kriegsgefangenen aus dem Halbmondlager sind aus dieser Geschichte verschwunden. Ihre Geister scheinen mit dem Filmemacher zu spielen, ihm aufzulauern. Sie folgen ihm auf seinem Weg, die Stimmen in ihre Heimat zurückzubringen. ..."

Das Gesamtprojekt, das in Kooperation mit dem Lautarchiv der Humboldt Universität zu Berlin und der Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv entstand, umfasst neben dem Film auch eine Ausstellung und einen Vortrag, der bereits hier erwähnt wurde.
Quelle: http://www.halfmoonfiles.de/

s. a.
http://www.perlentaucher.de/artikel/4168.html (Filmkolumne Ekkehard Knörers v. 19.09.2007)

Besteht für Artikel im frei zugänglichen Online-Archiv nicht mehr die Gefahr, dass sie abgeschnitten vom Informationsaustausch des Netzes vor sich hin dämmern, so führen sie in manchen Fällen doch ein bukolisch ruhiges Leben in den idyllischen Weiten des Archivs - solange die interessierten Leser nicht darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie dort Interessantes lesen können. Genau diese Scharnierfunktion leisten auch weiterhin Presseschauen wie das Ecolot.

http://www.perlentaucher.de/artikel/3803.html

Der Perlentaucher, dessen Urheberrechts-Streit mit FAZ und SZ nun auch den BGH beschäftigen wird, macht auf die neue Wirtschafts-Online-Presseschau Ecolot aufmerksam:

http://www.ecolot.de/

"Auf jeden Fall. Die Zeit nach ´89/90 hat uns in den ersten Jahren eine immense Öffnung der Archive gebracht. Das war die romantische Phase der deutsch-russischen Beziehungen. Nach 95/96 haben sich interessanterweise einige Archive wieder verschlossener gezeigt. Seit Putin regiert, gibt es eine striktere und nüchternere Art der Kontakte. Man kann zwar nach wie vor sagen, dass die Beziehungen exzellent sind, aber es läuft auf einer kommerzielleren Ebene ab"
ZDF-Historiker Guido Knopp auf die Frage "Sie profitieren davon, dass der Eiserne Vorhang gefallen ist... "
Schön, dass man den Eindruck, dass sich alles auf einer kommerzielleren Ebene abspielt, nicht bei den Archiven des deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunk hat.
http://www.derwesten.de/nachrichten/kultur/fernseh/2008/1/28/news-19340226/detail.html

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/27/27137/1.html

Dr. Who ist auch ein Beispiel dafür, wie dezentrale Archivierung durch Privatkopien Kulturgüter rettet. Zwischen 1967 und 1978 ging ein großer Teil des Materials verloren. Bei weitem nicht alle der fehlenden Episoden ließen sich später aus den Archiven anderer Länder wiederherstellen. Die BBC griff deshalb auch auf alte private Betamax-Videobänder, Super-8-Aufnahmen vom Fernsehschirm und sogar Audiokassetten zurück, um die Löcher im Archiv zu stopfen. Als ausgesprochen erfolgreich erwies sich dabei eine Verbindung von Fans, das so genannte "Restoration Team". Viele der später auf DVD veröffentlichten Folgen gehen auf die Arbeit dieser Freiwilligen zurück.

Beim deutschen Fernsehen ist man da noch lange nicht so weit: So leugnet etwa das gebührenfinanzierte ZDF trotz Vorlage von Beweismaterial aus alten Fernsehzeitschriften weiterhin beständig, dass die in den frühen 1970ern entstandene Science-Fiction-Serie Alpha Alpha jemals auf dem Sender lief. Anfragen nach Kopien laufen so ins Leere. Stattdessen wurden zur Einsparung von Lagerkosten massenhaft Archivbestände vernichtet und Foren abgemahnt, in denen Fans VHS- und DVD-Kopien von nicht mehr ausgestrahlten Fernsehserien per Postversand tauschten.

" .... Denn die Massenmedien sind nicht nur das Archiv für unsere kollektive Vergangenheit, sie ermöglichen auch einen virtuellen Blick in die Zukunft, die dadurch vorstellbarer und wahrscheinlicher wird. ...."
Quelle: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/27/27050/1.html

DIE WELT plädiert für Pflichtexemplare bei Spielfilmen.

http://www.welt.de/kultur/article1525312/Wie_im_Youtube-Zeitalter_Filme_verloren_gehen.html

Es gibt eine Statistik des Bundesarchivs, wie viel von der deutschen Spielfilmproduktion in den sieben großen deutschen Archiven überliefert ist. Beim Stummfilm sieht es ziemlich traurig aus (rund ein Viertel), springt mit der Einführung des Tons 1930 auf 60 Prozent und bei den gründlichen Nazis auf nahezu 100; auch die DDR hat fast alles aufgehoben.
In der privatwirtschaftlich-chaotischen Bundesrepublik jedoch sank der Prozentsatz kontinuierlich, von rund 90 (in den Fünfziger/Sechzigern) auf zuletzt 47 Prozent - das war der Wert für 1995. Ganz zu schweigen von Kurz-, Kultur-, Dokumentar oder Werbefilme, wo die Quote noch deutlich niedriger liegt.

Das muss nicht heißen, dass die Vermissten nicht mehr existieren. Sie können in einem kleineren Archiv lagern, bei einem TV-Sender, einer Kopieranstalt, im Ausland oder bei einem Privatsammler. Zwei verloren geglaubte Hans-Albers-Filme zum Beispiel tauchten jüngst wieder auf, "Der Sieger" im National Film Center in Tokio und "Ein gewisser Herr Gran" beim Moskauer Gosfilmofond.
Aber es ist wie mit dem verstellten Buch in einer Bibliothek: Weiß man nicht, wo es steht, ist es nutzlos. Es gibt keine Bestandsliste davon, was in den Filmarchiven schlummert, man muss in jedem separat anfragen (und manchmal hüten Archivare ihre Schätze so eifersüchtig, dass sie ihre Existenz leugnen; sie könnten bei Nutzung ja Schaden leiden).
[...]
Andere große Filmländer gehen mit ihrer Kulturgeschichte nicht so schludrig um.

http://diepresse.com/home/kultur/news/351617/index.do

Aglaë Eidlitz, langjährige Leiterin des Archivs unserer Zeitung, ist am Weihnachtstag im 76. Lebensjahr an einem Krebsleiden gestorben.

Eine ganze Generation von Journalisten kannte und respektierte sie: die ehrfurchtsvoll „Prinzipalin“ genannte Grande Dame der „Presse“ half nach ihrer Ausbildung als akademische Malerin in den Nachkriegsjahrzehnten mit, das Archiv der „Presse“ aufzubauen. Zwanzig Jahre lang war sie als Leiterin bis zu ihrer Pensionierung 1993 für unzählige wissbegierige Redakteure Google und Wikipedia zugleich, sie fand unter den Millionen Zeitungsausschnitten des Papierarchivs genau die Artikel, die man gerade brauchte, und ihr Hintergrundwissen war legendär. Das alte Journalisten-Bonmot „Wie unser ins Archiv entsandter Reporter in Erfahrung bringen konnte“ wurde durch sie manchmal durchaus Realität.

Ein Zweck der Heinz-Sielmann-Stiftung ( http://www.sielmann-stiftung.de ) ist der Aufbau des Heinz Sielmann-Archiv des Naturfilms:
" Prof. Heinz Sielmann ist jahrzehntelang auf allen Kontinenten der Welt unterwegs gewesen, um das Verhalten der Tiere mit der Kamera einzufangen. Das hochwertige Filmmaterial des Tierfilmers wird schrittweise auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Zum Zweck der Öffentlichkeitsarbeit wird bereits umfangreiches Filmmaterial durch verschiedene Medien genutzt."

Sieben Tage lang will die ARD ihre Inhalte in einem ARD Medienportal frei online zur Verfügung stellen, danach wandern sie ab ins Archiv.
Wer einmal mit dem deutschen Rundfunkarchiv zu tun hatte, weiß, dass Gotteskräfte nicht ausreichen, die Inhalte dort zu heben. In der Camp-Diskussion der ARD-Vertreterin mit ihren Online-Kunden kamen auch die großen Fragen der Menschheit zur Sprache: Wer hat keinen Fernseher mehr?
Große Mehrheit. Und bei der ARD ist die Nachricht angekommen, dass sich die Welt verändert hat. In sieben Tagen oder so.


Hal Fabers WWWW.

 

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