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Open Access

Steinhauer untersucht mit Blick auf Open Access die Frage von Wissenschaftsfreiheit in erster Linie unter dem Gesichtspunkt der positiven Publikationsfreiheit, vor allem ob es nicht nur ein Zweitpublikationsrecht für Autoren im Sinne eines früheren Bundesratsvorschlags zur Änderung von § 38 UrhG geben soll – was Steinhauer bejaht und vom Gesetzgeber fordert -, sondern auch eine Zweitpublikationspflicht der Autoren. Nach intensiver Untersuchung dieser Frage – über eine Diskussion der Publikationen als Dienstwerke, über eine Änderung des Beamten-, Dienst- oder Hochschulrechts – kommt Steinhauer eindeutig zu einer negativen Einschätzung der Zweitpublikationspflicht. Bei der Frage einer Anbietungsverpflichtung gegenüber der eigenen Hochschule (institutional mandate) kommt Steinhauer vorsichtig zu einer leicht positiven Einschätzung, allerdings nur, wenn eine Einspeisung ins Intranet vorgesehen sei. Auch einen gewissen Druck von Förderorganisationen, ihre Projektnehmer zu Open Access-Publikationen (als Zweitpublikation) zu veranlassen, hält Steinhauer durchaus für nachvollziehbar und gerechtfertigt. Für den Gesetzgeber sei es bezüglich Open Access nur sinnvoll, „die freie Entscheidung des Wissenschaftlers für oder gegen Open Access zu gewährleisten“, also weder Open Access zu verbieten noch zu erzwingen, wohl zu ermöglichen. Vorsichtig gibt Steinhauer am Ende zu bedenken, ob nicht den sich in elektronischen Räumen herausbildenden normativen Erwartungen der jeweiligen wissenschaftlichen Communities Priorität gegenüber den reklamierten Rechten einzelner Wissenschaft eingeräumt werden müsse (und damit gegenüber einem individuell begründeten Grundrecht auf Wissenschaftsfreiheit). Sollte es dann nicht nur ein Recht des Autors auf Sichtbarkeit seiner Werke geben, sondern nicht auch ein Recht (der Communities bzw. der Nutzer) auf Sichtbarwerden?

http://www.kuhlen.name/MATERIALIEN/Publikationen2010/Kommentar%20zu%20Steinhauer%20OA-Wissenschaftsfreiheit%20240810-PDF.pdf

Nach dem Start der Open-Access-Journals, die künftig bei Springer unter dem Namen SpringerOpen (www.springeropen.com) erscheinen, hat die Helmholtz-Gemeinschaft mit dem Wissenschaftsverlag eine Open-Access-Mitgliedschaft vereinbart. Diese Mitgliedschaft sieht vor, dass die einzelnen Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft für ihre Autoren die Gebühren übernehmen, die bei einer Publikation in den Zeitschriften von SpringerOpen oder BioMed Central anfallen.

https://lists.spline.inf.fu-berlin.de/lurker/message/20100823.095903.a268f114.en.html

Nichts ist enttäuschender, als wenn man - angelockt durch hohe Zahlen - Repositorien durchgeht, die zugleich Universitätsbibliographie sein sollen. Beispiel:

http://kops.ub.uni-konstanz.de

Nur ein kleiner Teil der Bücher und Aufsätze dürfte online vorliegen. Eine Filtermöglichkeiten (auch für BASE und andere Suchmaschinen), mit der man tatsächlich nur die Volltexte sich anzeigen lassen kann, existiert nicht.

Vor allem die Geschichte württembergischer Amtsstädte thematisieren die online nachlesbaren Arbeiten des Leiters des Sigmaringer Staatsarchivs:

http://tinyurl.com/3882vrn
http://goo.gl/5ZFcRI

Update zu:

http://archiv.twoday.net/stories/6473173/

Silke Schomburg, stellvertretende HBZ-Direktorin schreibt in INETBIB

das hbz begrüßt die Absicht des SWB, Teil einer Open-Access-Bewegung
für Katalogdaten zu werden. Wir sind der Überzeugung, dass eine
konsequente Umsetzung von Open Data bedeutet, KEINE
Non-Commercial-Lizenzen (NC-Lizenzen) zu benutzen.


http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg42914.html

http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg42908.html

zur Ankündigung der angeblichen Datenfreigabe.

http://fiz1.fh-potsdam.de/volltext/aueintrag/10497.pdf

Nähere Stellungnahme folgt!


Anscheinend nur 2.

Die seit 1993 erschienene Zeitschrift "Historische Anthropologie" (Böhlau-Verlag) gilt als innovatives Forum für kulturgeschichtlich inspirierte Forschungen. Ob ein Peer Review stattfindet, lässt sich der Zeitschriften-Website, angesiedelt bei der Uni Zürich, nicht entnehmen.

http://www.historische-anthropologie.uzh.ch

Seit 1933 dürften weit über 200 Aufsätze erschienen sein und noch viel mehr weitere Beiträge. 2009 erschienen 16 Aufsätze, 3 Forums-, 3 Debattenbeiträge, 1 Editorial und 18 "Lektüren" (= Rezensionen), also 41 Artikel.

Um Volltexte zu finden, wurden BASE und Google Scholar herangezogen.

Bei Google Scholar wurde im Zeitschriftenfeld Historische Anthorologie eingegeben, es wurden aber auch Artikel aus anderen Zeitschriften, vor allem aus der HZ gelistet. Die ersten 10 Seiten (je 100 Treffer) wurden durchgesehen, der Freidok-Treffer fand sich auf der ersten Seite; durch Nachrecherchieren wurde der Utrecht-Treffer entdeckt.

In BASE wurde nach "Historische Anthropologie" (als Phrase) gesucht. Außerordentlich ärgerlich ist die hohe Zahl der Repositorien-Treffer ohne Volltext. Insgesamt wurden 11 Titel in Repositorien ermittelt, die aus der HA stammen (von 67 ingesamt), davon ein einziger Volltext (allein ZORA in Zürich bot 5 Treffer ohne Volltext, Konstanz 2, Regensburg, Hagen und UC London je einen).

BASE fand den in seinem Index durchaus vorhandenen Utrechter Titel nicht, da die Metadaten unvollständig erfasst wurden (es fehlte die Quelle).

Die Ausbeute:

Aufsatz von Paletschek 2002
http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/4701/

Aufsatz von Blok 2007
http://igitur-archive.library.uu.nl/let/2008-0222-200801/UUindex.html

Eine komplette Durchsicht der Google-Websuche
böhlau "historische anthropologie" filetype:pdf
erfolgte nicht. Es ist aber nicht damit zu rechnen, dass wesentlich mehr als die zwei ermittelten Artikel kostenfrei online sind.

Setzt man nur Aufsätze als Bezugsgröße an und rechnet man mit 250 Aufsätzen seit 1993, so entsprechen 2 von 250 0,8 Prozent. Das ist dann doch eher besch*** ... bescheiden.

Der Anteil frei zugänglicher Zeitschriftenartikel wurde von einer neuen Untersuchung für 2008 auf 20 % geschätzt:

http://archiv.twoday.net/stories/6400216/

Zum Thema Open Access und Selbst-Archivieren in der deutschen Geschichtswissenschaft
http://archiv.twoday.net/stories/6002752/

Kommentar zu: http://archiv.twoday.net/stories/6469393/

18.000 Euro im Jahr für einen Teilzeit-Redakteur und die IT sind doch eine ganze Menge Geld, auch wenn es sich 10 niederländische Institutionen teilen. Bei gerade mal 12 Artikeln pro Jahr.

Wozu braucht man eine eigene IT-Infrastruktur, wenn man ohnehin ein Repositorium betreibt? Eine grafisch passable Website kann man z.B. auch mit Wordpress realisieren, dafür müssten keine Gelder anfallen. Die Langzeitarchivierung würde durch das IR übernommen werden.

Ich denke, wenn man die Redaktionsarbeit auf die 10 Institutionen abwälzen würde, die ja alle Erfahrungen mit eigenen Publikationen haben, könnte man sich die Redakteursstelle sparen. Das Verteilen von vielleicht 20+ Einsendungen jährlich an die Gutachter ist ja wohl kaum der Rede wert.

1500 Euro je Artikel sind bei gerade mal 12 Artikeln im Jahr völlig übertrieben, auch wenn es sich nicht um Artikelgebühren handelt, sondern um den Anteil der partizipierenden Institutionen.

Siehe dazu:
http://archiv.twoday.net/stories/6205026/
http://archiv.twoday.net/stories/5646283/
http://archiv.twoday.net/stories/5545057/

Ergänzung: http://archiv.twoday.net/stories/5707980/

 

twoday.net AGB

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