Open Access
Vorhin in den Tagesthemen: eine tendenziös gegen Google eingenommene Darstellung. Es traten als Ankläger auf: der Schriftsteller Bodo Kirchhoff, der von der Proletarisierung des Wissens sprach, und auch Börsenvereins-Sprang sprang ins Bild mit dem üblichen "Google tut das alles ohne Zustimmung der Urheber"-Sermon. Das ist ja nun schon einige Jahre bekannt.
Matthias Spielkamp thematisiert Glasers Rückzug der Unterschrift unter den heidelberger Appell:
http://immateriblog.de/?p=500
Gemeinsam mit Florian Cramer informierte er auch in der FR über Open Access:
http://fr-online.de/in_und_ausland/kultur_und_medien/feuilleton/?em_cnt=1726814&
Die Kritik an der Internetkritik von Andrew Keen war hier bereits Thema
http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=13012
Update:
http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6789
Zur Editionsphilologie:
http://www.sueddeutsche.de/556382/768/2854548/Es-gilt-das-gestrichene-Wort.html
Zu Bodo Kirchhoff
http://infobib.de/blog/2009/04/21/bodo-kirchhoff-dichtung-und-wahrheit-in-googles-buchsuche/
Update:
http://kontext.edublogs.org/2009/04/23/im-gegenteil-perspektiven-auf-den-umgang-mit-digitalen-texten-und-dem-medium-buch/
Matthias Spielkamp thematisiert Glasers Rückzug der Unterschrift unter den heidelberger Appell:
http://immateriblog.de/?p=500
Gemeinsam mit Florian Cramer informierte er auch in der FR über Open Access:
http://fr-online.de/in_und_ausland/kultur_und_medien/feuilleton/?em_cnt=1726814&
Die Kritik an der Internetkritik von Andrew Keen war hier bereits Thema
http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=13012
Update:
http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6789
Zur Editionsphilologie:
http://www.sueddeutsche.de/556382/768/2854548/Es-gilt-das-gestrichene-Wort.html
Zu Bodo Kirchhoff
http://infobib.de/blog/2009/04/21/bodo-kirchhoff-dichtung-und-wahrheit-in-googles-buchsuche/
Update:
http://kontext.edublogs.org/2009/04/23/im-gegenteil-perspektiven-auf-den-umgang-mit-digitalen-texten-und-dem-medium-buch/
KlausGraf - am Montag, 20. April 2009, 23:10 - Rubrik: Open Access
Wide Screen, ein filmwissenschaftliches Open-Access-Journal liegt jetzt in der ersten Ausgabe vor. Die einzelnen Beiträge (HTML und PDF) stehen unter CC-by-3.0-Lizenz.
[via filmtagebuch]
[via filmtagebuch]
Clemens Radl - am Sonntag, 19. April 2009, 13:35 - Rubrik: Open Access
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http://medienkulturblog.de/2009/04/18/das-kunstwerk-im-zeitalter-seiner-digitalen-reproduzierbarkeit/
Ein Aufbäumen gegen die voranschreitende Digitalisierung der Kunstprodukte, wie es momentan bei den Pirate Bay-Betreibern mittels Haftstrafen versucht wird, ist hoffnungslos und rechtlich zumindest inkonsequent. Solcherart Netzwerke scheinen wie eine Hydra gebaut: Schlägt man einen Betreiber zu Boden, kommen sofort zwei neue nach – wie Marcel Weiss zu diesem Fall richtigerweise schreibt.
Welche Auswege für digitale Kunst und vor allem ihre Schöpfer gibt es? Die Idee, die aufgeworfen wurde, ist die monetäre Freigabe des Kunstwerks. Simplifiziert ausgedrückt: Art for free! Die Kunst selber wird zum Preis von Null Euro an jeden Interessierten abgegeben – ganz so wie es momentan illegalerweise in Filesharingnetzen oder legalerweiser vom Künstler selbst auf Plattformen wie myspace stattfindet. Macel Weiss begründet diese Vorgangsweise mit den variablen Grenzkosten der Produktion – da das Grenzkostenprinzip hier (aus rein theoretischer Perspektivierung) an seine eigenen Grenzen zu stoßen scheint, werde ich nur von den Fixkosten sprechen, also den Kosten der Produktion des Kunstwerks an sich. Das können unter anderem Zeit, Material, Schaffenskraft, technische Hilfsmittel und ähnliches sein. Die Kosten der digitalen Reproduzierung des Werks (sozusagen die variablen Grenzkosten) gehen gegen Null.
Wie nun sollte der Künstler es aber schaffen, dass die Fixkosten gedeckt werden? Wovon soll der arme Mann oder die arme Frau leben, wenn das einzig habhafte das Werk selber ist? Die Autoren gehen hier sinnigerweise von einer Umwegrentabilität des kostenlosen Kunstangebots aus. Während nämlich das Kunstwerk selber keine direkten Einnahmen mehr erzielt, werden diese Einnahmen durch andere Formen der Refinanzierung hereingeholt. Abgesehen von staatlichen oder öffentlich-rechtlichen Mischfinanzierungen wie Kulturförderung oder Kulturflatrate – die hier einmal aus Gründen der Einfachheit außen vor gelassen und als on-top betrachtet werden – gibt es alternative Möglichkeiten der Einnahmenlukrierung: In der Musik sind dies nach Marcel Weiss u.a. Live-Auftritte (Konzerte, DJ-Drehtellerabende), Merchandising, Spenden, phyische Sondereditionen der Tonträger sowie kostenpflichtigen Zugang (man könnte auch Aufmerksamkeit sagen) zum Künstler selbst. Auf den Buchmarkt umgelegt sieht es bei Leander Wattig ähnlich aus: Live-Auftritte wie Lesungen, Spezialausgaben, wiederum Spenden und ebenso Merchandisigng wären hier die strukurell ähnlichen Einnahmepotentiale.
Der Filmmarkt hat hier interessanterweise schon einiges vorweggenommen, wobei sich eine besondere Genreabhängigkeit abzeichnet: So ist mit Georg Lucas das Merchandising an den Rand der Pervertierung perfektioniert worden. Sondereditionen gibt es in großer Vielzahl, dies vor allem auch im Bereich des Autorenfilms (und ähnlicher ‚Kunstfilme’), wo ein nettes Booklet weiterführende Informationen und Einordnungen in die Filmgeschichte bereithält und sich bestimmte Verpackungen (siehe beispielsweise die Aluminiumausgabe von Quentin Tarantinos Death Proof) sehr gut im Regal der häuslichen Wohnung machen (bedenke: Distinktionsgewinne!). Auch ist und bleibt es vorerst ein Unterschied, einen Film im gut ausgestatteten Filmpalast oder im Heimkino zu bestaunen – wobei dies nur noch eine Möglichkeit der Rezeption darstellt. Zugang zum Künstler gibt es wiederum vor allem im Science-Ficition Bereich durch die bekannten Conventions, welche sich zum Teil durch Eintrittsgelder finanzieren. Spenden sind hier bisher eher institutionalisert durch private und öffentliche Preisgelder sowie (v.a. staatliche) Produktionszuschüsse zur Senkung der Kosten vorhanden. Im Medium Film kann man also schon lange nicht mehr von einer reinen Finanzierung qua Werksverkauf sprechen.
Ein Aufbäumen gegen die voranschreitende Digitalisierung der Kunstprodukte, wie es momentan bei den Pirate Bay-Betreibern mittels Haftstrafen versucht wird, ist hoffnungslos und rechtlich zumindest inkonsequent. Solcherart Netzwerke scheinen wie eine Hydra gebaut: Schlägt man einen Betreiber zu Boden, kommen sofort zwei neue nach – wie Marcel Weiss zu diesem Fall richtigerweise schreibt.
Welche Auswege für digitale Kunst und vor allem ihre Schöpfer gibt es? Die Idee, die aufgeworfen wurde, ist die monetäre Freigabe des Kunstwerks. Simplifiziert ausgedrückt: Art for free! Die Kunst selber wird zum Preis von Null Euro an jeden Interessierten abgegeben – ganz so wie es momentan illegalerweise in Filesharingnetzen oder legalerweiser vom Künstler selbst auf Plattformen wie myspace stattfindet. Macel Weiss begründet diese Vorgangsweise mit den variablen Grenzkosten der Produktion – da das Grenzkostenprinzip hier (aus rein theoretischer Perspektivierung) an seine eigenen Grenzen zu stoßen scheint, werde ich nur von den Fixkosten sprechen, also den Kosten der Produktion des Kunstwerks an sich. Das können unter anderem Zeit, Material, Schaffenskraft, technische Hilfsmittel und ähnliches sein. Die Kosten der digitalen Reproduzierung des Werks (sozusagen die variablen Grenzkosten) gehen gegen Null.
Wie nun sollte der Künstler es aber schaffen, dass die Fixkosten gedeckt werden? Wovon soll der arme Mann oder die arme Frau leben, wenn das einzig habhafte das Werk selber ist? Die Autoren gehen hier sinnigerweise von einer Umwegrentabilität des kostenlosen Kunstangebots aus. Während nämlich das Kunstwerk selber keine direkten Einnahmen mehr erzielt, werden diese Einnahmen durch andere Formen der Refinanzierung hereingeholt. Abgesehen von staatlichen oder öffentlich-rechtlichen Mischfinanzierungen wie Kulturförderung oder Kulturflatrate – die hier einmal aus Gründen der Einfachheit außen vor gelassen und als on-top betrachtet werden – gibt es alternative Möglichkeiten der Einnahmenlukrierung: In der Musik sind dies nach Marcel Weiss u.a. Live-Auftritte (Konzerte, DJ-Drehtellerabende), Merchandising, Spenden, phyische Sondereditionen der Tonträger sowie kostenpflichtigen Zugang (man könnte auch Aufmerksamkeit sagen) zum Künstler selbst. Auf den Buchmarkt umgelegt sieht es bei Leander Wattig ähnlich aus: Live-Auftritte wie Lesungen, Spezialausgaben, wiederum Spenden und ebenso Merchandisigng wären hier die strukurell ähnlichen Einnahmepotentiale.
Der Filmmarkt hat hier interessanterweise schon einiges vorweggenommen, wobei sich eine besondere Genreabhängigkeit abzeichnet: So ist mit Georg Lucas das Merchandising an den Rand der Pervertierung perfektioniert worden. Sondereditionen gibt es in großer Vielzahl, dies vor allem auch im Bereich des Autorenfilms (und ähnlicher ‚Kunstfilme’), wo ein nettes Booklet weiterführende Informationen und Einordnungen in die Filmgeschichte bereithält und sich bestimmte Verpackungen (siehe beispielsweise die Aluminiumausgabe von Quentin Tarantinos Death Proof) sehr gut im Regal der häuslichen Wohnung machen (bedenke: Distinktionsgewinne!). Auch ist und bleibt es vorerst ein Unterschied, einen Film im gut ausgestatteten Filmpalast oder im Heimkino zu bestaunen – wobei dies nur noch eine Möglichkeit der Rezeption darstellt. Zugang zum Künstler gibt es wiederum vor allem im Science-Ficition Bereich durch die bekannten Conventions, welche sich zum Teil durch Eintrittsgelder finanzieren. Spenden sind hier bisher eher institutionalisert durch private und öffentliche Preisgelder sowie (v.a. staatliche) Produktionszuschüsse zur Senkung der Kosten vorhanden. Im Medium Film kann man also schon lange nicht mehr von einer reinen Finanzierung qua Werksverkauf sprechen.
KlausGraf - am Samstag, 18. April 2009, 17:00 - Rubrik: Open Access
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KlausGraf - am Samstag, 18. April 2009, 13:13 - Rubrik: Open Access
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http://menadoc.bibliothek.uni-halle.de/dmg/
Die im Jahre 1845 gegründete Deutsche Morgenländische Gesellschaft (DMG) gibt seit 1847 eine eigene, alle Teilgebiete der Orientalistik berührende Zeitschrift heraus. Die Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (ZDMG) gehört bis in die Gegenwart auch über den deutschschsprachigen Raum hinaus zu den bedeutendsten orientalistischen Fachperiodika. Darüber hinaus publizierte die DMG im Ergebnis einer deutlicheren Differenzierung einschlägiger Fachdisziplinen zeitlich begrenzt drei weitere Zeitschriften. Die Zeitschrift für Assyriologie und verwandte Gebiete erschien von 1886 bis 1938, die Zeitschrift für Indologie und Iranistik von 1922 bis 1936 und die Zeitschrift für Semitistik und verwandte Gebiete von 1922 bis 1935. Die in den genannten Zeitschriften veröffentlichten Beiträge repräsentieren für die genannten Publikationszeiträume den Kenntnissstand der auf den Orient fokussierten Wissenschaften und sind daher eine wertvolle Quelle sowohl für die Rekonstruktion des wissenschaftlichen Diskurses wie auch für die aktuelle Forschung.
Das Projekt
Im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts werden die von der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft publizierten Periodika in einem Umfang von ca. 132.000 Seiten digitalisiert und für die Suche in den Inhaltsverzeichnissen der Bände wie auch in den Volltexten der enthaltenen Beiträge erschlossen. Die entstehende Sammlung ist frei zugänglich. Der Nachweis der Zeitschrifteninhalte erfolgt auch in der Zeitschrifteninhaltsdatenbank der Virtuellen Fachbibliothek Vorderer Orient MENALIB - MENAcontents. Die Digitalisate werden bei der Deutschen Nationalbibliothek (DNB), im Zentralen Verzeichnis digitalisierter Drucke (zvdd) und im Portal DigiZeitschriften nachgewiesen.
Die im Jahre 1845 gegründete Deutsche Morgenländische Gesellschaft (DMG) gibt seit 1847 eine eigene, alle Teilgebiete der Orientalistik berührende Zeitschrift heraus. Die Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (ZDMG) gehört bis in die Gegenwart auch über den deutschschsprachigen Raum hinaus zu den bedeutendsten orientalistischen Fachperiodika. Darüber hinaus publizierte die DMG im Ergebnis einer deutlicheren Differenzierung einschlägiger Fachdisziplinen zeitlich begrenzt drei weitere Zeitschriften. Die Zeitschrift für Assyriologie und verwandte Gebiete erschien von 1886 bis 1938, die Zeitschrift für Indologie und Iranistik von 1922 bis 1936 und die Zeitschrift für Semitistik und verwandte Gebiete von 1922 bis 1935. Die in den genannten Zeitschriften veröffentlichten Beiträge repräsentieren für die genannten Publikationszeiträume den Kenntnissstand der auf den Orient fokussierten Wissenschaften und sind daher eine wertvolle Quelle sowohl für die Rekonstruktion des wissenschaftlichen Diskurses wie auch für die aktuelle Forschung.
Das Projekt
Im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts werden die von der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft publizierten Periodika in einem Umfang von ca. 132.000 Seiten digitalisiert und für die Suche in den Inhaltsverzeichnissen der Bände wie auch in den Volltexten der enthaltenen Beiträge erschlossen. Die entstehende Sammlung ist frei zugänglich. Der Nachweis der Zeitschrifteninhalte erfolgt auch in der Zeitschrifteninhaltsdatenbank der Virtuellen Fachbibliothek Vorderer Orient MENALIB - MENAcontents. Die Digitalisate werden bei der Deutschen Nationalbibliothek (DNB), im Zentralen Verzeichnis digitalisierter Drucke (zvdd) und im Portal DigiZeitschriften nachgewiesen.
KlausGraf - am Donnerstag, 16. April 2009, 05:19 - Rubrik: Open Access
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http://www.textkritik.de/digitalia/kosten_dvjs.pdf
Uwe Jochum will am Beispiel der "Deutschen Vierteljahrsschrift" zeigen, dass Open Access erheblich mehr kostet als wir Open-Access-Anhänger zugeben. Er vergleicht dabei, BCK bemerkte dies in Twitter richtig, Äpfel mit Birnen.
Es ist schon ganz und gar verfehlt, von einem "Autor bezahlt"-Modell auszugehen, denn wie Peter Suber nicht müde wird zu betonen, erhebt etwas mehr als die Hälfte aller Open Access Zeitschriften keine Artikel-Gebühren, wird also anderweitig finanziert.
Sodann ist es natürlich ein unverzeihlicher Fehler, ein STM-Organ wie die PLoS, die mit Hochpreisprodukten wie Nature oder Science konkurrieren muss, mit einer im Vergleich dazu spottbilligen geisteswissenschaftlichen Zeitschrift zu vergleichen. Die DVjs kostet mit Versandkosten 116 Euro im Jahr. Wegen der DVjs gäbe es ganz sicher keine Zeitschriftenkrise und also auch keine Open-Access-Bewegung.
Schauen wir aber doch einmal genauer hin. Die Homepage der zeitschrift liegt auf dem Server der Uni Konstanz, der Redakteur wird vermutlich ebenfalls von der Uni Konstanz und nicht vom Metzler-Verlag bezahlt, desgleichen das Sekretariat und das Layout:
http://www.uni-konstanz.de/dvjs/editorial.htm
Man legt viel Wert darauf, dass die Autoren druckreife Manuskripte einreichen und gibt sogar Details der Formatierung vor:
http://www.uni-konstanz.de/dvjs/Manuskriptneu.pdf
Wenn nicht alles täuscht, lagert der Verlag die entscheidenden Verlagsleistungen, den Verlags-Mehrwert wie Lektorat/Redaktion, aus: Die Uni Konstanz zahlt vermutlich dafür.
Ein eigenes Online-Angebot gibt es gar nicht, ältere Jahrgänge sind in PAO und DigiZeitschriften zugänglich (dort bis 2002, das Autoren-Merkblatt spricht von einer moving wall von 3 Jahren).
Dass man auch mit einem Low Budget eine Open-Access-Zeitschrift herausgeben kann, zeigt die unter
http://archiv.twoday.net/stories/5545057/
dokumentierte Fallstudie aus Italien.
Spendiert eine Uni den Netzplatz (eventuell kann man auch die Repositorien-Software nutzen), wird das Peer Review von Freiwilligen organisiert und vielleicht auch die Redaktion, so kann man eine elektronische Zeitschrift mit einem sehr geringen Etat finanzieren. Es müssen nicht dutzende Verlagsangestellte bezahlt werden, die Miete fürs noble Verlagsgebäude mit der erlesenen Lobby entfällt, desgleichen die Kosten fürs Lagern der Bücher und ihren physischen Transport zum Kunden.
Milchmädchen würden sich schämen, so eine Rechnung wie die Jochums vorzulegen!
Update: Siehe auch den Kommentar. Wenn die aufwändige Redaktionstätigkeit von einer Uni bezahlt wird, muss man keine hohen Artikelgebühren nehmen. Zu Kritik am Preis-Leistungs-Verhältnis bei OA-Journals:
http://gunther-eysenbach.blogspot.com/2008/11/article-processing-fees-and-open-access.html
Update:
http://archiv.twoday.net/stories/5773340/ Mehr zu Jochum
Uwe Jochum will am Beispiel der "Deutschen Vierteljahrsschrift" zeigen, dass Open Access erheblich mehr kostet als wir Open-Access-Anhänger zugeben. Er vergleicht dabei, BCK bemerkte dies in Twitter richtig, Äpfel mit Birnen.
Es ist schon ganz und gar verfehlt, von einem "Autor bezahlt"-Modell auszugehen, denn wie Peter Suber nicht müde wird zu betonen, erhebt etwas mehr als die Hälfte aller Open Access Zeitschriften keine Artikel-Gebühren, wird also anderweitig finanziert.
Sodann ist es natürlich ein unverzeihlicher Fehler, ein STM-Organ wie die PLoS, die mit Hochpreisprodukten wie Nature oder Science konkurrieren muss, mit einer im Vergleich dazu spottbilligen geisteswissenschaftlichen Zeitschrift zu vergleichen. Die DVjs kostet mit Versandkosten 116 Euro im Jahr. Wegen der DVjs gäbe es ganz sicher keine Zeitschriftenkrise und also auch keine Open-Access-Bewegung.
Schauen wir aber doch einmal genauer hin. Die Homepage der zeitschrift liegt auf dem Server der Uni Konstanz, der Redakteur wird vermutlich ebenfalls von der Uni Konstanz und nicht vom Metzler-Verlag bezahlt, desgleichen das Sekretariat und das Layout:
http://www.uni-konstanz.de/dvjs/editorial.htm
Man legt viel Wert darauf, dass die Autoren druckreife Manuskripte einreichen und gibt sogar Details der Formatierung vor:
http://www.uni-konstanz.de/dvjs/Manuskriptneu.pdf
Wenn nicht alles täuscht, lagert der Verlag die entscheidenden Verlagsleistungen, den Verlags-Mehrwert wie Lektorat/Redaktion, aus: Die Uni Konstanz zahlt vermutlich dafür.
Ein eigenes Online-Angebot gibt es gar nicht, ältere Jahrgänge sind in PAO und DigiZeitschriften zugänglich (dort bis 2002, das Autoren-Merkblatt spricht von einer moving wall von 3 Jahren).
Dass man auch mit einem Low Budget eine Open-Access-Zeitschrift herausgeben kann, zeigt die unter
http://archiv.twoday.net/stories/5545057/
dokumentierte Fallstudie aus Italien.
Spendiert eine Uni den Netzplatz (eventuell kann man auch die Repositorien-Software nutzen), wird das Peer Review von Freiwilligen organisiert und vielleicht auch die Redaktion, so kann man eine elektronische Zeitschrift mit einem sehr geringen Etat finanzieren. Es müssen nicht dutzende Verlagsangestellte bezahlt werden, die Miete fürs noble Verlagsgebäude mit der erlesenen Lobby entfällt, desgleichen die Kosten fürs Lagern der Bücher und ihren physischen Transport zum Kunden.
Milchmädchen würden sich schämen, so eine Rechnung wie die Jochums vorzulegen!
Update: Siehe auch den Kommentar. Wenn die aufwändige Redaktionstätigkeit von einer Uni bezahlt wird, muss man keine hohen Artikelgebühren nehmen. Zu Kritik am Preis-Leistungs-Verhältnis bei OA-Journals:
http://gunther-eysenbach.blogspot.com/2008/11/article-processing-fees-and-open-access.html
Update:
http://archiv.twoday.net/stories/5773340/ Mehr zu Jochum
KlausGraf - am Donnerstag, 16. April 2009, 01:42 - Rubrik: Open Access
KlausGraf - am Mittwoch, 15. April 2009, 17:00 - Rubrik: Open Access
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http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=12963
Die Fragen von Thomas Anz sind weitaus interessanter als die unerträglich lavierenden Antworten des DFG-Gutachters. Auszug aus den Fragen:
Ein Forschungsprojekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft über drei Jahre hinweg mit insgesamt 250.000 EUR gefördert. Der weitaus größte Teil davon ist für Personalkosten vorgesehen. Damit die Ergebnisse des Projektes veröffentlicht werden können, stellt die DFG zusätzlich eine Publikationsbeihilfe von circa 2250 EUR zur Verfügung. Der Verlag verlangt diesen Betrag und meist noch einige tausend Euro darüber hinaus als Druckkostenzuschuss und rechnet bei seiner Kalkulation damit, dass etwa 200 Exemplare des gedruckten Buch von wissenschaftlichen Bibliotheken, also indirekt wiederum mit Hilfe von Steuergeldern, gekauft werden. Da die Auflage klein ist, hat das Buch einen hohen Ladenpreis von 120 EUR. Der Staat finanziert die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse also noch einmal mit einem Betrag von annähernd 24.000 EUR.
Für viele Wissenschaftsverlage ist die derartige Finanzierung durch Steuergelder die Existenzgrundlage. Einige leben davon mehr schlecht als recht, wenige sehr gut. Und manche betreiben, Sie haben darauf hingewiesen, bei der Kalkulation und beim Verkauf ihrer Bücher und Zeitschriften eine geradezu erpresserische Preispolitik, die für die chronisch unterfinanzierten Bibliotheken ruinös ist und die wissenschaftliche Kommunikation eher behindert als ermöglicht. Das wissenschaftliche Verlagswesen ist jedenfalls zu weiten Teilen staatlich subventioniert und belastet den öffentlichen Haushalt in einem Ausmaß, das vielen nicht mehr akzeptabel erscheint.
Gespräch mit Albrecht Götz von Olenhusen zu den juristischen Aspekten:
http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=12964
Die Fragen von Thomas Anz sind weitaus interessanter als die unerträglich lavierenden Antworten des DFG-Gutachters. Auszug aus den Fragen:
Ein Forschungsprojekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft über drei Jahre hinweg mit insgesamt 250.000 EUR gefördert. Der weitaus größte Teil davon ist für Personalkosten vorgesehen. Damit die Ergebnisse des Projektes veröffentlicht werden können, stellt die DFG zusätzlich eine Publikationsbeihilfe von circa 2250 EUR zur Verfügung. Der Verlag verlangt diesen Betrag und meist noch einige tausend Euro darüber hinaus als Druckkostenzuschuss und rechnet bei seiner Kalkulation damit, dass etwa 200 Exemplare des gedruckten Buch von wissenschaftlichen Bibliotheken, also indirekt wiederum mit Hilfe von Steuergeldern, gekauft werden. Da die Auflage klein ist, hat das Buch einen hohen Ladenpreis von 120 EUR. Der Staat finanziert die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse also noch einmal mit einem Betrag von annähernd 24.000 EUR.
Für viele Wissenschaftsverlage ist die derartige Finanzierung durch Steuergelder die Existenzgrundlage. Einige leben davon mehr schlecht als recht, wenige sehr gut. Und manche betreiben, Sie haben darauf hingewiesen, bei der Kalkulation und beim Verkauf ihrer Bücher und Zeitschriften eine geradezu erpresserische Preispolitik, die für die chronisch unterfinanzierten Bibliotheken ruinös ist und die wissenschaftliche Kommunikation eher behindert als ermöglicht. Das wissenschaftliche Verlagswesen ist jedenfalls zu weiten Teilen staatlich subventioniert und belastet den öffentlichen Haushalt in einem Ausmaß, das vielen nicht mehr akzeptabel erscheint.
Gespräch mit Albrecht Götz von Olenhusen zu den juristischen Aspekten:
http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=12964
KlausGraf - am Freitag, 10. April 2009, 00:11 - Rubrik: Open Access
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Sagt Christoph Drösser in einem lesenswerten und gut unterrichteten Artikel in der ZEIT:
http://www.academics.de/wissenschaft/das_denken_ist_frei_36157.html?page=0
Jochum meldete sich in der FR zu Wort, Spielkamp erteilte ihm eine verdiente Abfuhr:
http://immateriblog.de/?p=466&cpage=1
http://www.academics.de/wissenschaft/das_denken_ist_frei_36157.html?page=0
Jochum meldete sich in der FR zu Wort, Spielkamp erteilte ihm eine verdiente Abfuhr:
http://immateriblog.de/?p=466&cpage=1
KlausGraf - am Mittwoch, 8. April 2009, 11:04 - Rubrik: Open Access
"Statistics on downloads of electronic files and sales of printed books are tracked, and sales of the printed volumes have not decreased! Indeed, after the complimentary distribution of twenty-one titles in 2008 that had for many years only been available in print, sales of these titles increased by 7% compared with the previous two years."
http://oi.uchicago.edu/research/pubs/epi.html
Mehr Belege:
http://delicious.com/Klausgraf/monograph_open_access
http://oi.uchicago.edu/research/pubs/epi.html
Mehr Belege:
http://delicious.com/Klausgraf/monograph_open_access
KlausGraf - am Mittwoch, 8. April 2009, 07:07 - Rubrik: Open Access
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