Open Access
http://infobib.de/blog/2008/12/30/klaus-graf-vs-das-bibliothekswesen-open-access/
Diese Zurückweisung meiner Position http://archiv.twoday.net/stories/5410949/ lässt jede handfeste Argumente vermissen und weist unsubstantiiert auf möglicherweise nicht im Netz sichtbare informelle Kontakte hin. Ein Argument nach dem Motto "Es könnte ja einiges gelaufen sein, wovon Herr Graf nix weiss" ist aber offenkundig lächerlich, da Open Access wesentlich auf das Medium des Internets setzt, weil dieses das größte Informationspotential hat. Hier geht es nicht um irgendwelche geheimen Erwägungen, die man sinnvollerweise hinter den Kulissen führt. Hier ging es um rechtlich umstrittene Streitfragen, die zum Nutzen der Allgemeinheit öffentlich geklärt gehört hätten.
Und wenn der Workflow der Bibliothekare bzw. Schriftenserver-Betreuer schon durch den Zustrom 2007 überfordert war, dann ist ganz offensichtlich etwas faul. Open Access ja, aber lasst uns ab sagen wir 100 Neuzugängen bitteschön 1-2 Jahre Zeit, bevor die Eprints sichtbar sind, hat mit Open Access im Sinne möglichst rascher Verfügbarkeit wissenschaftlich wichtiger Fachliteratur nichts zu tun. Das Scannen und Hochladen von Aufsätzen ist nichts, was große konzeptionelle Schwierigkeiten aufwirft. Wenn man das Randproblem PDF/A so hochstilisiert, wie Infobib das tut, darf man überhaupt keinen Schriftenserver betreiben. Wenn es mir als Privatmann 2008 möglich war, weit über 30 teils umfangreiche Aufsätze von mir zu scannen, mit Metadaten zu versehen und auf Schriftenserver hochzuladen, soll es unmöglich sein, die 2007 eingereichten Schriftenlisten im ersten halben Jahr 2008 komplett zu bearbeiten? Man kann ja die Autoren immer bitten, das Scannen z.B. durch eigene Hilfskräfte zu unterstützen.
Fazit: Eine mißglückte Mohrenwäsche. Die deutschen wissenschaftlichen Bibliotheken fördern Open Access nicht effizient und mit ganzem Herzen; durch ihre Untätigkeit 2008 in Sachen unbekannte Nutzungsarten (ich warte immer noch auf konkrete Gegenbeweise) haben sie eine einmalige Chance verspielt.
Diese Zurückweisung meiner Position http://archiv.twoday.net/stories/5410949/ lässt jede handfeste Argumente vermissen und weist unsubstantiiert auf möglicherweise nicht im Netz sichtbare informelle Kontakte hin. Ein Argument nach dem Motto "Es könnte ja einiges gelaufen sein, wovon Herr Graf nix weiss" ist aber offenkundig lächerlich, da Open Access wesentlich auf das Medium des Internets setzt, weil dieses das größte Informationspotential hat. Hier geht es nicht um irgendwelche geheimen Erwägungen, die man sinnvollerweise hinter den Kulissen führt. Hier ging es um rechtlich umstrittene Streitfragen, die zum Nutzen der Allgemeinheit öffentlich geklärt gehört hätten.
Und wenn der Workflow der Bibliothekare bzw. Schriftenserver-Betreuer schon durch den Zustrom 2007 überfordert war, dann ist ganz offensichtlich etwas faul. Open Access ja, aber lasst uns ab sagen wir 100 Neuzugängen bitteschön 1-2 Jahre Zeit, bevor die Eprints sichtbar sind, hat mit Open Access im Sinne möglichst rascher Verfügbarkeit wissenschaftlich wichtiger Fachliteratur nichts zu tun. Das Scannen und Hochladen von Aufsätzen ist nichts, was große konzeptionelle Schwierigkeiten aufwirft. Wenn man das Randproblem PDF/A so hochstilisiert, wie Infobib das tut, darf man überhaupt keinen Schriftenserver betreiben. Wenn es mir als Privatmann 2008 möglich war, weit über 30 teils umfangreiche Aufsätze von mir zu scannen, mit Metadaten zu versehen und auf Schriftenserver hochzuladen, soll es unmöglich sein, die 2007 eingereichten Schriftenlisten im ersten halben Jahr 2008 komplett zu bearbeiten? Man kann ja die Autoren immer bitten, das Scannen z.B. durch eigene Hilfskräfte zu unterstützen.
Fazit: Eine mißglückte Mohrenwäsche. Die deutschen wissenschaftlichen Bibliotheken fördern Open Access nicht effizient und mit ganzem Herzen; durch ihre Untätigkeit 2008 in Sachen unbekannte Nutzungsarten (ich warte immer noch auf konkrete Gegenbeweise) haben sie eine einmalige Chance verspielt.
KlausGraf - am Mittwoch, 31. Dezember 2008, 18:36 - Rubrik: Open Access
http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg37920.html
Siehe dazu hier:
http://archiv.twoday.net/stories/5408494/
Nachtrag: Über die Erfahrungen aus Verlagssicht informiert
http://log.netbib.de/archives/2008/12/27/bibliothekswesen-als-trojanisches-pferd-fur-open-access/#comments
Siehe dazu hier:
http://archiv.twoday.net/stories/5408494/
Nachtrag: Über die Erfahrungen aus Verlagssicht informiert
http://log.netbib.de/archives/2008/12/27/bibliothekswesen-als-trojanisches-pferd-fur-open-access/#comments
KlausGraf - am Samstag, 27. Dezember 2008, 23:17 - Rubrik: Open Access
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"Die Digitale Diathek ist ein Service der Deutschen Fotothek für die Technische Universität Dresden und den Freistaat Sachsen. Derzeit recherchierbar sind rund 105.000 hochauflösende Bilder aus dem Institut für Kunst- und Musikwissenschaft sowie aus der Deutschen Fotothek in folgenden Kategorien: Architektur, Malerei, Kunsthandwerk, Gegenwartskunst und Fotografie, Technikgeschichte, Historische Kartographie.
Zugangsberechtigt sind Studenten und Lehrende der TU Dresden und anderer sächsischer Hochschulen. Eine einmalige und kostenfreie Registrierung ist erforderlich."
http://tud.digitalediathek.de/
Dieses und vergleichbare universitätsweite Angebote können sich, wenn sie externe Nutzer aussperren, nicht auf das deutsche Urheberrecht berufen, denn sie benötigen in jedem Fall die Zustimmung der Rechteinhaber. Die Literatur zu § 52a UrhG lässt keinen Zweifel daran, dass ein universitätsweites Angebot als öffentlich gilt. Es ist natürlich denkbar, dass die Diathek über Lizenzen der VG Bild-Kunst verfügt. Aber in vielen Fällen werden das Bilder der Fotothek sein, die in niedriger Auflösung dem breiten Publikum (und der nicht-sächsischen Forschung) zur Verfügung stehen. Wissenschaftler brauchen aber die bestmögliche Auflösung.
Zugangsberechtigt sind Studenten und Lehrende der TU Dresden und anderer sächsischer Hochschulen. Eine einmalige und kostenfreie Registrierung ist erforderlich."
http://tud.digitalediathek.de/
Dieses und vergleichbare universitätsweite Angebote können sich, wenn sie externe Nutzer aussperren, nicht auf das deutsche Urheberrecht berufen, denn sie benötigen in jedem Fall die Zustimmung der Rechteinhaber. Die Literatur zu § 52a UrhG lässt keinen Zweifel daran, dass ein universitätsweites Angebot als öffentlich gilt. Es ist natürlich denkbar, dass die Diathek über Lizenzen der VG Bild-Kunst verfügt. Aber in vielen Fällen werden das Bilder der Fotothek sein, die in niedriger Auflösung dem breiten Publikum (und der nicht-sächsischen Forschung) zur Verfügung stehen. Wissenschaftler brauchen aber die bestmögliche Auflösung.
KlausGraf - am Samstag, 27. Dezember 2008, 17:24 - Rubrik: Open Access
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KlausGraf - am Freitag, 26. Dezember 2008, 22:10 - Rubrik: Open Access
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http://www.flickr.com/photos/julio-claudians/
Joe Geranio macht viele seiner Bilder erfreulicherweise unter CC-BY zugänglich.

Joe Geranio macht viele seiner Bilder erfreulicherweise unter CC-BY zugänglich.

KlausGraf - am Mittwoch, 24. Dezember 2008, 20:08 - Rubrik: Open Access
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Sieht mau aus.
http://www2.gender.hu-berlin.de/genderbib/2008/12/22-dezember-open-access-freier-zugang-zur-frauen-und-geschlechterforschung/
Archivalia wird erwähnt.
http://www2.gender.hu-berlin.de/genderbib/2008/12/22-dezember-open-access-freier-zugang-zur-frauen-und-geschlechterforschung/
Archivalia wird erwähnt.
KlausGraf - am Dienstag, 23. Dezember 2008, 00:36 - Rubrik: Open Access
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KlausGraf - am Sonntag, 21. Dezember 2008, 21:39 - Rubrik: Open Access
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Der zur Herder Gruppe gehörende Josef Knecht-Verlag bietet seine Romane ab sofort als E-Book an. Wie der Verlag weiter mitteilt, können alle 17 lieferbaren Kirchenkrimis und historischen Romane gratis unter www.herdershop24.de oder www.knecht-verlag.de heruntergeladen werden.
Damit ist Knecht nach eigenen Angaben der erste Verlag in Deutschland, der sich zu diesem Schritt entschieden hat. Die Aktion sei nicht befristet, heißt es auf Nachfrage. Man wolle den Gratis-Download auch nutzen, um mehr Aufmerksamkeit für die Titel dieses Programmsegments zu erzeugen und neue Leserschichten anzusprechen.
Geschäftsführer Lukas Trabert begründet die Entscheidung so: „Wir wollen neue Leser erreichen. E-Books bieten eine einzigartige Chance, Bücher dem breiten Publikum vorzustellen.“ Eine Kannibalisierung des gedruckten Buches befürchtet er nicht: „E-Book-Lesegeräte, die ein komfortables Lesen von E-Books ermöglichen, sind noch nicht verbreitet. Kunden, die unsere Kirchenkrimis oder historische Romane lesen wollen, werden zum allergrößten Teil doch lieber ein gedrucktes Buch kaufen“.
http://www.boersenblatt.net/296955/
Das stimmt ganz zu den von mir gesammelten empirischen Befunden vornehmlich aus den USA, die in die gleiche Richtung gehen:
http://delicious.com/Klausgraf/monograph_open_access
Der Kampf gegen Gratis-Inhalte ist somit eher ideologisch als ökonomisch begründet.
Für die Erscheinungsjahre zwischen 2000 und 2008 findet die folgende Suche
http://books.google.com/books?lr=lang_de&q=date:2000-2008&num=100&as_brr=1&as_pt=ALLTYPES&hl=de&sa=N&start=100
166 deutschsprachige Bücher, die komplett in Google Books einsehbar sind.
Die Bücher des Knecht-Verlags, historische Kirchenkrimis (naja), können nach Registrierung (wie wenn man ein kostenpflichtiges Buch bestellen würde) heruntergeladen werden, es kommt sofort per Mail ein Download-Link für das PDF. Die Blättermöglichkeit (hier: zu Zähringerblut) umfasst nur 10 Seiten:
http://www.herdershop24.de/out/1/html/0/dyn_images/blaetter_pdfs/978-3-7820-3010-6/blaetterkatalog/index.html
Damit ist Knecht nach eigenen Angaben der erste Verlag in Deutschland, der sich zu diesem Schritt entschieden hat. Die Aktion sei nicht befristet, heißt es auf Nachfrage. Man wolle den Gratis-Download auch nutzen, um mehr Aufmerksamkeit für die Titel dieses Programmsegments zu erzeugen und neue Leserschichten anzusprechen.
Geschäftsführer Lukas Trabert begründet die Entscheidung so: „Wir wollen neue Leser erreichen. E-Books bieten eine einzigartige Chance, Bücher dem breiten Publikum vorzustellen.“ Eine Kannibalisierung des gedruckten Buches befürchtet er nicht: „E-Book-Lesegeräte, die ein komfortables Lesen von E-Books ermöglichen, sind noch nicht verbreitet. Kunden, die unsere Kirchenkrimis oder historische Romane lesen wollen, werden zum allergrößten Teil doch lieber ein gedrucktes Buch kaufen“.
http://www.boersenblatt.net/296955/
Das stimmt ganz zu den von mir gesammelten empirischen Befunden vornehmlich aus den USA, die in die gleiche Richtung gehen:
http://delicious.com/Klausgraf/monograph_open_access
Der Kampf gegen Gratis-Inhalte ist somit eher ideologisch als ökonomisch begründet.
Für die Erscheinungsjahre zwischen 2000 und 2008 findet die folgende Suche
http://books.google.com/books?lr=lang_de&q=date:2000-2008&num=100&as_brr=1&as_pt=ALLTYPES&hl=de&sa=N&start=100
166 deutschsprachige Bücher, die komplett in Google Books einsehbar sind.
Die Bücher des Knecht-Verlags, historische Kirchenkrimis (naja), können nach Registrierung (wie wenn man ein kostenpflichtiges Buch bestellen würde) heruntergeladen werden, es kommt sofort per Mail ein Download-Link für das PDF. Die Blättermöglichkeit (hier: zu Zähringerblut) umfasst nur 10 Seiten:
http://www.herdershop24.de/out/1/html/0/dyn_images/blaetter_pdfs/978-3-7820-3010-6/blaetterkatalog/index.html
KlausGraf - am Mittwoch, 17. Dezember 2008, 04:03 - Rubrik: Open Access
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http://medinfo.netbib.de/archives/2008/12/16/2933 setzt sich mit einem Aufsatz von Krichel auseinander.
KlausGraf - am Dienstag, 16. Dezember 2008, 18:10 - Rubrik: Open Access
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http://log.netbib.de/archives/2008/12/14/digitalisierung-der-medien-als-schwerpunktthema-des-kulturrates-2009/
Zitat aus der Stellungnahme des Kulturrats:
Durch die digitalen Medien und ihre weltweite Verfügbarkeit wird die Frage nach dem Wert kreativer Leistungen neu aufgeworfen. Inhalte sind vermeintlich ubiquitär verfügbar. Der Urheber der Inhalte gerät dabei oft in den Hintergrund. Der freie Zugang zu Inhalten lässt oftmals den Eindruck entstehen, dass die Angebote auch kostenfrei erstellt würden und daher gratis seien.
Forderungen nach „open access“ und der kostenfreien zur Verfügungstellung von Inhalten verstärken diese Entwicklung. Der freie Zugang zu Inhalten scheint zunächst eine demokratische Forderung zu sein, die zu mehr Teilhabe beitragen kann. Jedem Urheber steht es frei, seine Werke kostenfrei im Internet anzubieten. Letztlich ist „open access“ aber nur eine Option für diejenigen, deren Lebensunterhalt anderweitig gesichert ist und die deshalb keinen ökonomischen Nutzen aus der Verwertung ihrer Werke ziehen müssen. Urheber, die von der Verwertung ihrer Werke leben, haben Anspruch auf eine angemessene Vergütung.
http://www.kulturrat.de/detail.php?detail=1453&rubrik=4
Seit wann zahlen die an einem restriktiven Urheberrecht hauptsächlich interessierten Verwerter denn den Urhebern anständige Vergütungen? Die unsägliche Position des Kulturrats in Sachen Urheberrecht war schon des öfteren zu beobachten, zuletzt bei der Abschaffung der Panoramafreiheit.
Zitat aus der Stellungnahme des Kulturrats:
Durch die digitalen Medien und ihre weltweite Verfügbarkeit wird die Frage nach dem Wert kreativer Leistungen neu aufgeworfen. Inhalte sind vermeintlich ubiquitär verfügbar. Der Urheber der Inhalte gerät dabei oft in den Hintergrund. Der freie Zugang zu Inhalten lässt oftmals den Eindruck entstehen, dass die Angebote auch kostenfrei erstellt würden und daher gratis seien.
Forderungen nach „open access“ und der kostenfreien zur Verfügungstellung von Inhalten verstärken diese Entwicklung. Der freie Zugang zu Inhalten scheint zunächst eine demokratische Forderung zu sein, die zu mehr Teilhabe beitragen kann. Jedem Urheber steht es frei, seine Werke kostenfrei im Internet anzubieten. Letztlich ist „open access“ aber nur eine Option für diejenigen, deren Lebensunterhalt anderweitig gesichert ist und die deshalb keinen ökonomischen Nutzen aus der Verwertung ihrer Werke ziehen müssen. Urheber, die von der Verwertung ihrer Werke leben, haben Anspruch auf eine angemessene Vergütung.
http://www.kulturrat.de/detail.php?detail=1453&rubrik=4
Seit wann zahlen die an einem restriktiven Urheberrecht hauptsächlich interessierten Verwerter denn den Urhebern anständige Vergütungen? Die unsägliche Position des Kulturrats in Sachen Urheberrecht war schon des öfteren zu beobachten, zuletzt bei der Abschaffung der Panoramafreiheit.
KlausGraf - am Sonntag, 14. Dezember 2008, 23:11 - Rubrik: Open Access
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