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Open Access

Das Landkartenprojekt OpenStreetMap hat zusammen mit dem Bayerischen Landesamt für Vermessung und Geoinformation (LVG) ein Pilotprojekt zur Erfassung des Regierungsbezirks Oberpfalz gestartet. Dabei stellt das LVG Luftbilder des fast 10 000 Quadratkilometer großen Gebiets mit einer Auflösung von zwei Metern für drei Monate zu Verfügung. Von diesen übernehmen die Mitglieder von OpenStreetMap (OSM) durch Abzeichnen das Straßen- und Bahnnetz, aber auch den Verlauf von Gewässern und Stromleitungen sowie weiterer Geodaten. Die gewonnenen Vektorinformationen können anschließend im OSM-Projekt frei verwendet werden.

http://www.heise.de/newsticker/Bayern-versorgt-OpenStreetMap-mit-Luftbildern--/meldung/120382

Das ist der falsche Weg. Wer garantiert, dass die Projektmitarbeiter korrekt gearbeitet haben, wenn die Luftbilder nach 3 Monaten wieder unfrei werden? Wir brauchen offene Geodaten auf Dauer!

Siehe http://archiv.twoday.net/search?q=geodat

http://sciencecommons.org/about/science-commons-dylan-video

Harnad ist einer der wichtigsten Köpfe der Open-Access-Bewegung, zugleich aber unglaublich rechthaberisch und dogmatisch und in der Diskussion ausgesprochen unangenehm. Vor einiger Zeit wurde eine kleine Palastrevolution in "seiner" Mailingliste erfolgreich niedergeschlagen. Harnad verstand es, sich als verfolgte Unschuld darzustellen. Obwohl er selber außerordentlich polemisch schreibt, duldet er nichts, was er selbst als persönlichen Angriff etikettiert. Obwohl er selbst mitunter mehrfach zu Beiträgen Stellung nimmt, erhielt ich heute von ihm folgende herablassende Mail:

Dear Mr. Graf,

This message has not been posted. You posted three short, successive partial messages instead of putting them all in one posting. AmSci Readers are busy, and there is no need for them to have to read three separate messages that could all have been one posting.

Stevan Harnad,
American Scientist Open Access Forum

Date: Mon, 8 Dec 2008 23:53:04 +0100
From: "Klaus Graf"
To: "American Scientist Open Access Forum"
Subject: Re: Zurich's Mandate doesn't work

> The explicit target of the OA Movement is peer-reviewed journal articles:
> 17 of these 19 deposits are book chapters. I suggest random sampling
> (on a larger sample) ordipping into more journal-intensive fields...

May I as historian interested in the RELEVANT LITERATURE OF MY OWN RESEARCH FIELD? Thank you!


Was um Himmels willen ist so schlimm daran, dass einem nachträglich noch etwas einfällt? Ich werde doch wohl noch darauf hinweisen dürfen, dass es mein gutes Recht ist, die relevante Literatur meines eigenen Fachgebiets im Blick zu haben. Wenn ZORA da nichts bietet, ist das sehr wohl aussagekräftig. Außerdem fällt es mir regelmäßig sehr schwer, mich auf Englisch so auszudrücken, wie es wünschenswert wäre.

Harnad ist ein übler Zensor, der sich als unparteiischer Moderator geriert. Mit solchen widerlichen Gestalten, die es in der Hand haben, ob man seine Meinung in einem bestimmten Forum äußern darf oder nicht, möchte ich nichts zu tun haben.

Wir setzen unsere Berichterstattung zum Zürcher Open Access Repositorium ZORA fort:

http://archiv.twoday.net/search?q=zora+

Im Juni 2008 schrieb Christian Fuhrer in privater Mail, die mir zugeleitet wurde: "In summary: to imply a mandate at an institution that covers all major fields of research is a big challenge – we are confident that this year will bring the breakthrough."

Es lassen sich in der Tat deutliche Fortschritte sehen, was die Überleitung der bibliographischen Angaben zu den Jahresberichten nach ZORA betrifft. Die Wissenschaftler melden nun also an ZORA (2008: 2235 Einträge), aber Fortschritte für Open Access sind nicht erkennbar. Sprich: Es gibt zu den bibliographischen Angaben in der Regel keine Volltexte.

Es rächt sich, dass die gängigen Eprint-Software-Lösungen keine Möglichkeit vorsehen, gezielt Volltexte auszufiltern. Daher lässt sich nicht ohne weiteres feststellen, wie hoch der Anteil der Volltexte ist.

Über die Suche im Volltext nach geschichte findet man ganze 13 Treffer in der Philosophischen Fakultät, davon sind 5 für die Allgemeinheit unzugänglich.

Schauen wir uns nun die 19 Einträge zum Historischen Institut an.

Bei allen steht Full text not available from this repository.

Die Zürcher Historiker denken also überhaupt nicht daran, auch nur ansatzweise Open Access zu unterstützen.

In http://archiv.twoday.net/stories/5173851/ zählte ich 21 an dem Dienstag vor meiner Auswertung eingestellten Eprints aus. Nun zählte ich die 50 Eprints aus, die am vergangenen Freitag eingestellt wurden. Davon liegen nur 10 als allgemein zugängliche Volltexte vor, 27 sind nur für registrierte (Uni-Angehörige) Nutzer zugänglich und von diesen haben lediglich 3 einen Request-Button; 13 haben überhaupt keinen Volltext.

(Nach deutschem Recht wäre es illegal, Eprints, die aus urheberrechtlichen Gründen nicht allgemein zugänglich gemacht werden dürfen, beliebigen Universitätsangehörigen zugänglich zu machen.)

Fazit: Es kann nicht behauptet werden, dass das Züricher Mandat wirkt. Die Rate an eingestellten Volltexten liegt sicher nicht höher als bei vergleichbaren Repositorien ohne "Mandat". Die Zahl der Wissenschaftler, die den Request-Button unterstützen, ist verschwindend gering. Wenn in 1-2 Jahren die üblichen Embargos abgelaufen sind, wird man sehen, wieviele der derzeit nur registrierten Nutzern zugänglichen Volltexte tatsächlich "Open Access" sind.

http://orbi.ulg.ac.be/

Im neuen Lütticher Repositorium gibts leider wenig Volltexte und viel Bibliographisches. Interessant ist die Möglichkeit, sich die Inhalte nach dem Titel der Zeitschriften ausgeben zu lassen.

Das Max-Planck-Institut für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Steuerrecht hat seine Stellungnahme zum Grünbuch "Urheberrecht in der wissensbestimmten Wirtschaft" der Kommission unter folgendem Link veröffentlicht:

http://www.ip.mpg.de/shared/data/pdf/mpi_-_green_paper_on_copyright_in_the_knowledge_economy-def-1.pdf

Die Kommentare konzentrieren sich auf den Bereich der wissenschaftlichen Kommunikation. Neben konkreten Vorschlägen zur Neuregelung eines Teils des Schrankenkatalogs in der InfoSoc-Richtlinie, diskutiert das Papier wettbewerbsorientierte Reformansätze auf Ebene der Fachverlage und anderer Intermediäre.

heute werden um 11 Uhr in Berlin Vertreter des Bundesarchivs und
Wikimedia Deutschland e.V. auf einer Pressekonferenz die Umrisse einer
Kooperation vorstellen. Als Teil dieser Kooperation stehen Wikimedia
Commons knapp 100.000 Bilder für den Upload zur Verfügung, 5000 davon
wurden bis heute schon hochgeladen. Der Rest folgt schubweise ab heute.
Im Gegenzug haben in den letzten Wochen viele fleissige Freiwillige
mitgeholfen, die Personendatenlisten von Bundesarchiv, Wikipedia und
der PND abzugleichen. Da noch Arbeit übrig ist, wird es nach der PK
auch einen öffentlichen Aufruf zur Mitarbeit geben.

Diese Bilderspende hat eine recht lange Vorgeschichte und beginnt mit
dem Start des digitalen Bildarchivs beim Bundesarchiv im letzten Jahr.
Die Nutzungsbedingungen des Archivs waren hier leider nicht mit dem
Konzept der Freiheit vereinbar, wie es die Wikimeda-Projekte
verlangen. Zusammen mit Tim und Raimond hatten wir dann längere
Gespräche in Koblenz, um die Bilder unter einer brauchbaren Lizenz
loszueisen.

Das Bundesarchiv hat die Bilder in der hochgeladenen Auflösung unter
cc-by-sa gestellt.

Den Fortschritt beim Upload kann man unter
http://commons.wikimedia.org/wiki/User:BArchBot anschauen, das
Hochladen geschieht schubweise.


Eine gute Nachricht aus wikide-l. Die Bilder sind allerdings an der längsten Seite maximimal 800 px.

Siehe auch
http://commons.wikimedia.org/wiki/Commons:Bundesarchiv

http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Images_from_the_German_Federal_Archive


Sollte bis zum 7. Dezember ausgefüllt werden:

http://creativecommons.org/weblog/entry/11115

Nicht nur von CC-Befürwortern!

http://www.heise.de/open/Barack-Obamas-Website-unter-einer-Creative-Commons-Lizenz--/news/meldung/119733

Im Juni 2008 zitierte ich aus dem Positionspapier der ARK "Digitalisierung von Archivgut im Kontext der Bestandserhaltung":

http://www.landesarchiv-bw.de/sixcms/media.php/25/digibest.pdf

Das Papier der Fachausschüsse erwähnt auch Open Access:

"Archivgut ist öffentliches Gut und – von wenigen Ausnahmen abgesehen – lizenzfrei
nutzbar. Dies widerspricht einer breiten wirtschaftlichen Verwertung von digitalisiertem
Archivgut durch Vermarktung und Einräumung exklusiver Nutzungsrechte. Zwar gibt es
vereinzelt verwertbare Archivalien, doch sind sie auf eine Vielzahl von Beständen verteilt
und machen prozentual nur einen sehr geringen Teil der vollständig zu digitalisierenden
Bestände aus.
Durch die Online-Präsentation dürfen keine zusätzlichen Barrieren für die Nutzung von
Archivgut durch die Allgemeinheit aufgebaut werden. Der grundsätzlich freie Zugang zu
digitalisiertem Archivgut („open access“) schließt eine wirtschaftliche Verwertung zusätzlicher
Dienstleistungen, die über eine Bereitstellung von digitalisiertem Archivgut im
Internet hinausgehen, für bestimmte Zielgruppen indes nicht aus.
Angesichts der zumeist
(noch) nicht zur Verfügung stehenden zusätzlichen Haushaltsmittel für die Digitalisierung
und die dafür nötige Infrastruktur sind auch Maßnahmen zur Co-Finanzierung
durch Mehrwertdienste zu berücksichtigen. Dazu können die Lieferung von digitalen
Reproduktionen auf Datenträgern oder online gehören sowie die kostenpflichtige Bereitstellung
von hoch auflösenden Images für Publikationszwecke (im Gegensatz zu
kostenfreien Leseversionen). Doch zeigen die bisherigen Erfahrungen, dass durch den
Vertrieb von Reproduktionen Einnahmen und eine Erhöhung des Kostendeckungsgrades
nur in geringem Umfang zu erzielen sind." (Hervorhebung von mir)

Das Positionspapier ist nunmehr auch im Archivar 2008/4 abgedruckt (S. 395ff.).

Die explizite Nennung von "open access" als positiver Wert ist das erste "offizielle" Statement der deutschen Archive zu Open Access. (Nächstes Jahr wird es ja eine eigene Sektion zum Thema auf dem Regensburger Archivtag geben.)

Dass Archivgut öffentliches Gut und von wenigen Ausnahmen abgesehen lizenzfrei nutzbar ist, ist eine erfreulich klare Aussage.

Man sehe dagegen:
http://archiv.twoday.net/stories/5352292/
http://archiv.twoday.net/stories/5313691/

Erfreulicherweise ist gratis Open Access hinsichtlich von Findmitteln und Digitalisaten die dominierende Position in allen staatlichen Archiven einschließlich des Bundesarchivs (dass dies nicht selbstverständlich ist, zeigen die kostenpflichtigen Angebote des Britischen Nationalarchivs). Bei den Findmitteln ist sogar von einem sehr breiten Konsens auszugehen, während sich bei den Digitalisaten die Kirchenarchive deutlich zurückhalten bzw. kostenpflichtige Lösungen im Kirchenbuchbereich favorisieren.

Was die archivischen Fachpublikationen angeht, so ist der "Archivar" erfreulicherweise seit 1999 online kostenfrei zugänglich. Hervorzuheben ist auch die Kooperation des Staatsarchivs Hamburg und des Landesarchivs Schleswig-Holstein (siehe hier) mit Hamburg University Press. Die dort veröffentlichten Publikationen stehen "Open Access" zur Verfügung.

Hinsichtlich von libre OA ist die herrschende Meinung der Archive strikt ablehnend. Dass sich dies nicht auf ökonomische Gründe stützen kann, macht der Schluss obigen Zitats deutlich.

Öffentliche Archive können auch aus rechtlichen Gründen sich nur sehr begrenzt an der Vermarktung von Bildrechten beteiligen. Diese kann keine tragende Einnahmequelle werden, ebensowenig wie Benutzergebühren. Öffentliche Archive werden mit Steuergeldern unterhalten und sollten allen Nutzern kostenfrei zur Verfügung stehen und Bildreproduktionen lizenzfrei, soweit keine Urheberrechte am Inhalt selbst (nicht den Reproduktionen) berührt sind. Bei der Geltendmachung von Urheberrechten am Inhalt sind die wissenschaftliche Forschung und nicht-gewerbliche Nutzer tunlichst von allen Kosten freizustellen.

 

twoday.net AGB

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