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Bestandserhaltung

s. http://archiv.twoday.net/stories/34633731/



National Archives conservators devoted weeks to the conservation treatment of Magna Carta, the first phase of a major project leading its re-encasement and public display. The document -- written on parchment in 1297 with iron gall ink -- is one of 17 surviving versions of Magna Carta in the world today, the only one in North America and the only Magna Carta in private hands. The document is on loan to the National Archives from David M. Rubenstein, co-founder of The Carlyle Group in Washington, DC. In the course of treatment ultra-violet photography revealed previously illegible writing in the text of the document that had been obliterated by water damage at some unknown time in the past. Senior conservators Terry Boone and Morgan Zinsmeister removed old repairs, filled the areas of loss with conservation paper and humidified and flattened the document.

"Antike Textilien, Papyrusschriften und Malereien auf Papyrus befinden sich weltweit in wertvollen Sammlungen in Bibliotheken, Archiven und Museen. Insbesondere stellen sie auch im Ägyptischen Museum in Kairo einen wesentlichen Kulturschatz dar und bilden eine wichtige Quelle für das Wissen über die Vergangenheit. Allerdings bestehen sie oft aus natürlichen Polymeren wie Zellulose, Flachs oder Wolle. Diese Materialien sind durch den Angriff von Mikroorganismen, Insekten und Pilzen stark gefährdet. Wie elektrogesponnene Nanofasern altägyptische Schätze schützen können, erprobten jetzt Wissenschaftler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) in einem deutsch-ägyptischen Projekt.
Der unkonventionelle Ansatz dazu wurde in einem vom DAAD geförderten Projekt zwischen Halle und Kairo entwickelt. Der ägyptische Chemiker M.Sc. Ashraf Asran, verfasste an der MLU eine Promotionsarbeit mit einer nanowissenschaftlichen Thematik. Er erlernte – ausgestattet durch ein Stipendium der ägyptischen Regierung – im halleschen Institut für Physik (Allgemeine Werkstoffwissenschaften) eine Nanotechnologie zur Herstellung von Nanofasern mittels Elektrospinnen. „Nanofasern sind 100 bis 1000 Mal dünner als ein menschliches Haar und besitzen damit eine extrem vergrößerte Oberfläche bezogen auf das Volumen“, sagt Professor Goerg H. Michler vom halleschen Institut für Physik, der das Projekt wissenschaftlich begleitete. „Als Nanoteilchen können auch antibakteriell wirksame Partikel verwendet werden.“

Nachdem aufgrund der Herkunft des Doktoranden Kontakte zum National Research Centre in Kairo, einer führenden ägyptischen wissenschaftlichen Einrichtung, geknüpft waren – hier insbesondere zu Prof. Dr. Ahmed Waly und Prof. Nabil Abo-Zeid, entwickelte sich die nahe liegende Idee, antimikrobiell ausgerüstete Nanofasern zum Schutz altägyptischer Kunstwerke einzusetzen. Dazu wurde die Verbindung mit dem Ägyptischen Museum in Kairo und seiner Direktorin, Dr. Wafaa El Saddik, aufgebaut. Der DAAD genehmigte das gemeinsam formulierte Projekt als German Egyptian Scientific Project mit einer Laufzeit von Januar 2009 bis Januar 2011.

Die bereits bestehende wissenschaftliche Kooperation mit Oberarzt Dr. Jörg Brandt von der Klinik und Polyklinik für Orthopädie der MLU, der sich für antibakterielle Beschichtungen von Implantaten interessierte, fand sogleich Eingang in das Projekt.

Zur Ermittlung der antibakteriellen und fungiziden Wirkung der Nanofaserbeschichtung wurden Nanofasermatten mit unterschiedlichem prozentualen Gehalt von Silber-Nanoteilchen und Raschit (seit langem als fungizider Wirkstoff in der Konservierung und Restauration von Büchern und Handschriften eingesetzt) in Kulturen von Bakterien und Schimmelpilzen auf ihre Wirksamkeit geprüft. Die mikrobiologischen Untersuchungen fanden unter Leitung von Dr. Matthias Dürr am Institut für Hygiene der MLU statt. „Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten zeigen, dass polymere Nanofasermaterialien durch Dotierung mit geeigneten Wirkstoffen in der Lage sind, das Wachstum von Mikroorganismen zu hemmen, die organische Substrate bedrohen“, fasst Michler zusammen.

„Damit erscheint es möglich, wertvolle kulturelle Überlieferungen auf Papyrus, Wolle oder Leder bereits vorab mit einer Schutzschicht gegen den Angriff von Mikroorganismen zu versehen und nicht wie bisher, erst dann konservatorisch tätig zu werden, wenn bereits Schäden an den häufig einmaligen Kunstwerken eingetreten sind“, betont Goerg Michler. Polymere Nanofasern können so dünn aufgesponnen werden, dass sie für den Betrachter unsichtbar bleiben und trotzdem ihre Wirksamkeit zum Schutz der antiken Kunstwerke entfalten.

Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um die Haltbarkeit der Polymerbeschichtung, die Dauer der antimikrobiellen Wirkung und die Eignung des Verfahrens für verschiedene Kunstgegenstände unter Beweis zu stellen.

Außerdem gilt es zu prüfen, ob alle Keime, die Schäden an Büchern, Handschriften und tierischen Materialien wie Wolle oder Leder hervorrufen, von den hier erwähnten antimikrobiell wirksamen Substanzen erfasst und wirksam bekämpft werden können. „Gern würden wir die viel versprechende Zusammenarbeit mit unseren ägyptischen Partnern vom NRC und dem Ägyptischen Museum Kairo auf diesem ebenso spannenden wie herausfordernden Gebiet fortsetzen“, so Michler.

Ende Januar 2011 reisten Professor Michler und Dr. Brandt zu einem Abschluss-Workshop nach Kairo. Der Aufenthalt mit den geplanten Berichten zu dem eigentlich hinreichend spannenden wissenschaftlichen Thema wurde von den gerade zu dieser Zeit ausgebrochenen politischen Demonstrationen in Kairo begleitet.

Hintergrundinformation:

Dem heutigen Stand der Technik entsprechend erfolgt nach einem Bakterien- oder Schimmelbefall von Textilien oder Büchern eine Behandlung im Autoklaven mit Ethylenoxid, einer abtötenden, giftigen Chemikalie, oder eine energiereiche Bestrahlung, zumeist mit γ-Strahlen. Gegen beide Verfahren gibt es wegen der Giftigkeit bzw. der radioaktiven Strahlenquellen beträchtliche Vorbehalte. Das erklärt den Bedarf nach einem leicht handhabbaren, ungiftigen und für den Bearbeiter ungefährlichen Verfahren.

Ansprechpartner:
Prof. em. Dr. Goerg H. Michler
Institut für Physik, Fachgruppe: Allgemeine Werkstoffwissenschaften
Telefon: 0345 55 25400
E-Mail: goerg.michler@physik.uni-halle.de

OA Dr. Jörg Brandt
Klinik und Polyklinik für Orthopädie der MLU
Telefon: 0345 557 2306
E-Mail: joerg.brandt@medizin.uni-halle.de"

Quelle: IDW, 9.2.2011

Frage: Ist dieses Verfahren auch für Archive relevant?



"Seit nunmehr 4 Wochen beschäftigt sich Alexandra Haas mit einem einzigen Dokument. Ihre ganze Aufmerksamkeit, ihr Geschick und ihre Geduld investiert sie in die Restaurierung des ersten Schriftstückes, welches aus Mitteln der Stiftung Stadtgedächtnis finanziert wird: Eine Disziplinarakte aus dem 17. Jahrhundert.

Der wertvoll anmutende Band aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges enthält vor allem gesammelte Schriftstücke, aus denen eine Untersuchung gegen den Kollegialgeistlichen Jacobus Schoegen aus dem Kölner Kanonikerstift St. Aposteln hervorgeht. Dieser wird eines nicht angemessenen Umgangs mit Frauen – insbesondere mit seiner Dienstmagd – beschuldigt. Im Verlauf dieses Verfahrens kam es zu zahlreichen Schriftwechseln, Verhören und Protokollen, die die Komplexität eines solchen kirchlichen, nach römisch-kanonischem Recht ablaufenden Verfahrens zeigen.
Der Buchblock umfasst 530 Blatt. Jedes einzelne, alte und spröde Blatt hat Alexandra Haas zunächst trocken gereinigt, um danach die zahlreichen fragilen und verlustgefährdeten Partien mithilfe von Japanpapier zu stabilisieren. „Konservatorische und restauratorische Eingriffe sind unverzichtbar, um einer weiteren Schädigung der geschwächten Substanz des Buches in Zukunft vorzubeugen.“, erzählt Frau Haas. Im Klartext heißt das: Trocken reinigen, Vorsätze ergänzen, den Buchblockrücken neu ableimen und hinterkleben, Risse schließen und Fehlstellen ergänzen. Alkalischer Schuttstaub hat sich als eine der Folgen des Stadtarchiveinsturzes zwischen allen Seiten angelagert und zudem die Buchdeckel in Mitleidenschaft gezogen. „Es sind auch Fragmente verloren gegangen.“, stellt Frau Haas fest. Die stark deformierten und gespaltenen Deckelpappen hat sie bereits geglättet; im nächsten Schritt werden diese gefestigt und im weiteren Verlauf wird unter anderem der Einbandrücken rekonstruiert. Dieser Schritt bedarf aufgrund des stark hygroskopischen Bezugmaterials aus Pergament besonderer Sorgfalt. Pergament reagiert auf Feuchtigkeits- und Temperaturschwankungen schnell mit unerwünschten Verformungen. „Man muss sehr aufpassen, dass im Zuge der Bearbeitung keine neuen Schäden an der noch intakten Originalsubstanz entstehen“.
Die Sammlung innerhalb der Disziplinarakte, die mehrere Jahrzehnte umfasst, wird voraussichtlich Ende Juli bereits wieder der Wissenschaft und Forschung zugänglich sein. Und ist ein gutes Beispiel dafür, dass unser kollektives Gedächtnis zu retten ist."


Quelle: Stiftung Stadtgedächtnis, 22.6.11

"Die VDR-Fachgruppe Präventive Konservierung bietet am 08.07.2011 eine eintägige Exkursion im Raum Frankfurt a.M. an. Zunächst folgen wir der freundlichen Einladung von Herrn Wadlinger und besuchen die Firma Marioff GmbH in Raunheim. Dort erfahren die Teilnehmer am Vormittag Näheres zur Wirkungsweise und Einsatzmöglichkeiten des HiFog Löschsystems, das auf der Feinstvernebelung von reinem Wasser basiert. Es wurde nach dem verheerenden Brand in der Herzogin-Anna-Amalia Bibliothek als neues Löschsystem eingebaut. Besonders spannend ist das Angebot der Firma, mitgebrachte Dummys im Zuge einer Löschdemonstration dem Wassernebel auszusetzen. So kann sich jede/r einen realistischen Eindruck der potenziellen Schädigung verschaffen, die sich aus dem Löschmittel für einzelne Materialien bzw. Objektgattungen ergeben.
Nach einem Ortswechsel in die Frankfurter Innenstadt und kurzer Mittagspause informiert am Nachmittag die Leiterin der Restaurierungswerkstatt des Instituts für Stadtgeschichte, Frau Jana Moczarski, über den Sachstand zur Arbeit des Notfallverbundes Frankfurt a.M. Eine Gruppe von öffentlichen Kultureinrichtungen des Raumes Frankfurt schloss sich 2009 zu einer Interessengemeinschaft zusammen und setzte die Notfallprävention und -planung auf ihre gemeinsame Agenda. Mit Unterstützung der DEKRA wurden nun erste Praxis-Workshops durchgeführt, die die Teilnehmer zur Risikoanaylse in den eigenen Institutionen anleiten sollte. Neben dem Erfahrungsbericht von Frau Moczarski stellt ein Vertreter der DEKRA das Workshop-Konzept vor. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zu Fragen und Diskussion.
Zeitrahmen: 10.00-16.30 Uhr
Teilnahmegebühren: VDR-Mitglieder € 12,50, Mitglieder in Ausbildung € 6,50, Nichtmitglieder € 25,-
Information und Anmeldung: christoph.wenzel@fh-koeln.de"

Link zum Restauratoren-Netzwerk

Jana Morczarski, Restauratorin des Frankfurter Stadtarchivs und Mitautorin des "blauen Kobold", stellt den trendigen Beruf vor.

Link: http://www.sueddeutsche.de/video/12582.html

(T)

Der Freundeskreis der alten Klosterbibliothek Klausen bemüht sich weiter um die Restaurierung des historischen Buchbestandes. Das Problem ist offenbar - wie anderorts auch - das fehlende Geld. Die Buchrestauration ist nicht nur zeitlich sehr aufwendig, sondern zugleich auch sehr teuer. Die Bücher werden zuerst mit einem speziellen Schwamm und Pinseln gesäubert. Anschließend schließt man Fehlstellen oder Risse mit Japanpapier. Knicke müssen mit Wärme ausgebessert. Methanol greift bei sich auflösender Tinte ein, Ethanol wird gegen Schimmelbefall eingessetzt. Oft ist es notwendig, am Einband Material hinzuzufügen. ergänzt. Anschließen schützt man die Bücher in Kasetten.

http://www.kloster-aktuell.de/news/kloster/klosterbibliothek-in-klausen-bucher-werden-restauriert/



Salzburg, Landesarchiv
17. Mai 2011 - 8. Juli 2011

"Am Dienstag, 17. Mai, wird um 9.00 Uhr Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller im Salzburger Landesarchiv, Michael-Pacher-Straße 40, die Ausstellung "Von der Handbuchbinderei zum HighTech-Labor. 70 Jahre Buchbinderei im Salzburger Landesarchiv" eröffnen. Bei dieser öffentlichen Veranstaltung wird auch das gleichnamige Buch von Nikolaus Pfeifer, dem Leiter der Restaurierwerkstätte des Landesarchivs, präsentiert.

Diese Publikation befasst sich nicht nur mit der Geschichte der Buchbinderei und der Restaurierwerkstätte im Salzburger Landesarchiv, sondern es ist viel mehr ein Handbuch für die Restaurierung und Lagerung historischer Quellen. Dieses Handbuch ist damit eine weitere Maßnahme innerhalb des langfristiges Schwerpunktes des Salzburger Landesarchivs, Gemeindearchive und deren Errichtung zu fördern, erklärte der Leiter des Landesarchivs, Dr. Oskar Dohle.

Veranstaltungsort
Salzburger Landesarchiv
5020 Salzburg
Michael-Pacher-Straße 40

Veranstalter
Salzburger Landesarchiv
Michael-Pacher-Straße 40
5020 Salzburg
Tel.: +43 662 8042-4527
landesarchiv@salzburg.gv.at"


Quelle: Salzburger Museen, Termine

Katalog:

"Nikolaus Pfeiffer: Von der Handbuchbinderei zum HighTech Labor

Nikolaus Pfeifer, leitender Restaurator im Salzburger Landesarchiv, hat im seinem Buch auf rund 240 Seiten die unschätzbare Erfahrung seines langen Berufslebens zu Papier gebracht. Das Buch ist aber ist nicht nur Geschichte der Buchbinderei im Salzburger Landesarchiv sowie eine Beschreibung der verschiedenen Arbeitsbereiche und Tätigkeitsfelder in den Werkstätten. Es ist viel mehr ein Handbuch, das die wichtigsten Parameter und Richtlinien zur dauerhaften Archivierung historischer Quellen enthält, da gerade die Unterschiedlichkeit der verwendeten Materialien große Anforderungen an Erhaltung und sachgerechte Restaurierung stellen. Es bietet somit für Gemeindarchive und lokale Museen eine wertvolle Hilfestellung, damit dort mit vergleichsweise geringem Aufwand möglichst optimale Lagerungsbedingungen hergestellt werden können.

Das Buch ist somit ein weiterer Schritt im Zuge des langfristigen Schwerpunktes "Förderung der Gemeindearchive" durch das Salzburger Landesarchiv. "


salzburg.at, Service

(T)

Wolfgang Walenski im Gutenbergblog.

(W)

Mehrfach eingedrungenes Regenwasser hat zu erheblichen Schäden bei der UB Erlangen-Nürnberg geführt, etwa 450 Werke mussten aufgrund Schimmelbefalls weggeworfen werden.

http://bibliothekarisch.de/blog/2011/05/25/wasserschaden-in-der-ub-erlangen-nurnberg/

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