Bestandserhaltung

"SiLK, der SicherheitsLeitfaden Kulturgut der Konferenz nationaler Kultureinrichtungen KNK dient mit seinen einführenden Abhandlungen, Fragebögen und seinem Wissenspool der Schärfung des Bewusstseins für das Thema Sicherheit und dem Kulturgutschutz in Museen, Bibliotheken und Archiven. Er unterstützt die Mitarbeiter dabei, ihre Einrichtung im Bereich Sicherheit zu evaluieren, und zeigt Tipps und Lösungsmöglichkeiten auf. Auch für andere Interessierte hält er vielfältige Informationen bereit.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist dies zum allgemeinen Sicherheitsmanagement sowie zu den Themen Brand, Diebstahl, Flut, Licht, Schädlinge und Schadstoffe möglich. Die Themen Vandalismus, Abnutzung, Klima, Unwetter, Erdbeben, Gewalttaten und Havarien / Unfälle sollen folgen. Zu jedem Thema gibt es eine Einführung, einen Fragebogen und einen Wissenspool.
Der Fragebogen bildet den zentralen Teil jeden Themas. Nach Beantwortung aller Fragen erhält der Nutzer eine Auswertung nach dem Ampel-Prinzip: Wird der Mindeststandard nicht erfüllt („Rot“) oder besteht Dauergefahr („Gelb“), werden in der Auswertung Handlungsempfehlungen bzw. Kompensationsmaßnahmen angezeigt. Die Auswertung kann als PDF-Dokument gespeichert und gedruckt werden.
Der Wissenspool beinhaltet zu jedem Thema weiterführende Informationen, u. a. eine Übersicht der Fachpublikationen, der Normen und Richtlinien, Notfallpläne, Links sowie Adressen von Ansprechpartnern.
Der SicherheitsLeitfaden Kulturgut bietet zur Zeit ein Evaluations- und Beratungsinstrument für die erste Hälfte der potentiellen Risiken für Kultureinrichtungen. Die zweite Hälfte soll in 2011 folgen. Alle Nutzer seien auf diese „Unvollständigkeit“ und damit „Vorläufigkeit“ hingewiesen und gleichzeitig herzlich eingeladen, sich mit Anregungen, Kritik, Kommentaren und Wünschen in die weitere Ausarbeitung und Verbesserung von SiLK einzubringen.
E-Mail-Kontaktadresse: knk-sicherheit@ses.museum. "
Quelle: Konferenz nationaler Kultureinrichtungen, Homepage
(S)
Wolf Thomas - am Dienstag, 24. Mai 2011, 20:35 - Rubrik: Bestandserhaltung
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Halfback Video from Annie Peterson on Vimeo.
(F)Wolf Thomas - am Montag, 23. Mai 2011, 20:52 - Rubrik: Bestandserhaltung
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Moczarski, Jana [Inst. Stadtgeschichte Ffm]: Vorbeugen ist besser als Heilen. Einfache und kostengünstige Maßnahmen der Bestandserhaltung in kommunalen Archiven. In: Archivnachrichten aus Hessen, 8 (2008) 2 S. 6-8
http://goo.gl/WZeiK = PDF staatsarchiv-darmstadt.hessen.de
Wieso kann man eine Bibliographie zur Bestandserhaltung
http://www.staatsarchiv-darmstadt.hessen.de/irj/HStAD_Internet?cid=5102368fedc52a660749af5cc4aadfd9
oder die Internationale Archivbibliographie nicht mit Nachweisen der Online-Veröffentlichung versehen? Die Archivnachrichten aus Hessen sind außerhalb Hessens wenig verbreitet und eine einfache Google-Suche nach dem Aufsatz-Titel (die bei STM-Fachzeitschriften meist funktioniert) bringt alles andere als das gewünschte PDF der Ausgabe. Dass der "Archivar" online ist, werden viele wissen, aber dass es auch Ausgaben der Archivnachrichten im Netz gibt -? Noch besser versteckt die RLP-Archivverwaltung ihre PDFs von "Unsere Archive". Selbst ein Archivar, dem die EZB vertraut wäre (gibt es sowas?), käme bei fachgerechter Suche nicht drauf:
Sie suchten nach: (Titelworte = 'unsere archive') in allen Zeitschriften
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(W)
http://goo.gl/WZeiK = PDF staatsarchiv-darmstadt.hessen.de
Wieso kann man eine Bibliographie zur Bestandserhaltung
http://www.staatsarchiv-darmstadt.hessen.de/irj/HStAD_Internet?cid=5102368fedc52a660749af5cc4aadfd9
oder die Internationale Archivbibliographie nicht mit Nachweisen der Online-Veröffentlichung versehen? Die Archivnachrichten aus Hessen sind außerhalb Hessens wenig verbreitet und eine einfache Google-Suche nach dem Aufsatz-Titel (die bei STM-Fachzeitschriften meist funktioniert) bringt alles andere als das gewünschte PDF der Ausgabe. Dass der "Archivar" online ist, werden viele wissen, aber dass es auch Ausgaben der Archivnachrichten im Netz gibt -? Noch besser versteckt die RLP-Archivverwaltung ihre PDFs von "Unsere Archive". Selbst ein Archivar, dem die EZB vertraut wäre (gibt es sowas?), käme bei fachgerechter Suche nicht drauf:
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KlausGraf - am Mittwoch, 18. Mai 2011, 14:46 - Rubrik: Bestandserhaltung
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Ausstellung der Archivberatungsstelle Hessen im Hessischen Hauptstaatsarchiv
Ausstellungseröffnung Dienstag, 24. Mai, 17:00 Uhr
Ausstellungsdauer 24. Mai – 17. Juni 2011
Goethe legte Faust den Satz „Denn was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen“ auch in dem Bewusstsein von der Dauerhaftigkeit des Beschreibstoffes in den
Mund.
Die in den Archiven verwahrten Urkunden, Akten und Schriftstücke, Karten und Pläne befinden sich hingegen in einem bedauernswerten Zustand — eingerissen und zerrissen durch Abnutzung und Unachtsamkeit, zernagt von Insekten, durch falsche Lagerung befallen von Schimmel, Moder, Sporen, zerfallen durch Übersäuerung.
Die Archive müssen sich der gewaltigen Aufgabe stellen, das ihnen anvertraute Kulturgut für die Öffentlichkeit auf Dauer zu erhalten. Eine Restaurierung ist zum Teil durchaus möglich, jedoch aufwändig und kostenintensiv.
Die durch Beispiele aus dem Hauptstaatsarchiv ergänzte Ausstellung der Archivberatungsstelle Hessen zeigt den gebotenen Umgang mit und die sachgemäße Lagerung von Archivalien und wie sich eventuelle Schäden bereits im Vorfeld verhindern lassen.
Weitere Informationen unter http://www.hauptstaatsarchiv.hessen.de
Hessisches Hauptstaatsarchiv - am Mittwoch, 18. Mai 2011, 08:06 - Rubrik: Bestandserhaltung
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Leider hat sich auf meine Anfrage nur Herr Wolf geäußert, obwohl sich das Problem in jedem Archiv stellen dürfte:
http://archiv.twoday.net/stories/16605093/
Also habe ich mich zum Umgang mit Klarsichthüllen sowie Post-its und angetackerten kleinen Zettelchen etwas umgehört.
Bundesarchiv Koblenz - Referat 2 Herr Ganser: Das Bundesarchiv ist von der aufwändigen Klebebindung für Akten abgekommen, Akten werden lose in alterungsbeständigen Mappen aufbewahrt. Solche Akten werden v.a. bei der Verfilmung foliiert. Die meistbenutzten Bestände werden ohnehin nur als Film bei der Benutzung vorgelegt. Post-It würde er durch alterungsbeständige Kopie ersetzen, angetackerte Zettel mit säurefreiem Klebeband ankleben. Das Archiv verwendet Filmoplast von Neschen.
Das Universitätsarchiv Bonn (Thomas Becker) ist mit der auch in Aachen praktizierten Schlauchheftung sehr zufrieden. Bei Klarsichthüllen wird die Siegener robuste Variante gewählt: Herausnehmen und Lochen. Post-Its bleiben in den Akten, angetackerte Zettelchen werden lose eingelegt.
Aus der Sicht eines Restaurators gab der Leiter der Restaurierungswerkstätten der "Grundsätze der Bestandserhaltung – Technisches Zentrum" des Landesarchivs (Münster), Matthias Frankenstein, Auskunft. Ihm sei auch für die Übersendung von Fotos für die Veröffentlichung gedankt, Frau Horn und Frau Schwaffertz vom Hochschularchiv Aachen für die Anonymisierung der auf den Fotos (Kassanda) erkennbaren Namen.
Er ist ein erklärter Gegner der Schlauchheftung. Die Papiere brechen aufgrund der mechanischen Belastung aus. Allerdings konzedierte er, die Archivwelt sei gespalten: Bestandserhaltung vs. Verunordnung. Nicht in der Benutzung, sondern intern in der Restaurierungswerkstatt helfe ein von einem Schreiner selbstgebauter "Aktenbock", damit die Blätter akkurat aufeinander liegen.


Ganz sicher besteht ein erhöhtes Risiko bei der Benutzung: Benutzer können auch ohne böse Absicht die Reihenfolge der Blätter durcheinanderbringen. Sind diese nicht foliiert, kann die richtige Reihenfolge nicht mehr hergestellt werden.
Das Foliieren soll am besten im Vieraugenprinzip und automatisch (z.B. "Numeroteur") erfolgen, so Frankenstein.
Das in Siegen und Bonn praktizierte Lochen vormals nicht gelochter, in Plastikhüllen untergebrachter Unterlagen findet Frankenstein "absolut fatal". Dem schließe ich mich an: Insbesondere bei privaten Nachlässen besteht die Gefahr des Textverlustes, wenn kein ausreichender Heftrand (z.B. bei "platzsparend" kopierten Fotokopien) gegeben ist.
Post-It: Eine pragmatische Lösung könnte darin bestehen, den gefährlichen Klebestreifen durch Bekleben mit einem Stück alterungsbeständigen Papiers unschädlich zu machen und das Post-It mit einem archivtauglichen Kleber z.B. der Fa. Klug Tylose MH 300 zu befestigen.
Angetackertes: Von Filmoplast rät Frankenstein ab, stattdessen könne man beidseitig beschriebene Zettelchen mit einem Flügelfalz mit Archibond Tissuestreifen befestigen, was die folgenden Fotos veranschaulichen.



(E)
http://archiv.twoday.net/stories/16605093/
Also habe ich mich zum Umgang mit Klarsichthüllen sowie Post-its und angetackerten kleinen Zettelchen etwas umgehört.
Bundesarchiv Koblenz - Referat 2 Herr Ganser: Das Bundesarchiv ist von der aufwändigen Klebebindung für Akten abgekommen, Akten werden lose in alterungsbeständigen Mappen aufbewahrt. Solche Akten werden v.a. bei der Verfilmung foliiert. Die meistbenutzten Bestände werden ohnehin nur als Film bei der Benutzung vorgelegt. Post-It würde er durch alterungsbeständige Kopie ersetzen, angetackerte Zettel mit säurefreiem Klebeband ankleben. Das Archiv verwendet Filmoplast von Neschen.
Das Universitätsarchiv Bonn (Thomas Becker) ist mit der auch in Aachen praktizierten Schlauchheftung sehr zufrieden. Bei Klarsichthüllen wird die Siegener robuste Variante gewählt: Herausnehmen und Lochen. Post-Its bleiben in den Akten, angetackerte Zettelchen werden lose eingelegt.
Aus der Sicht eines Restaurators gab der Leiter der Restaurierungswerkstätten der "Grundsätze der Bestandserhaltung – Technisches Zentrum" des Landesarchivs (Münster), Matthias Frankenstein, Auskunft. Ihm sei auch für die Übersendung von Fotos für die Veröffentlichung gedankt, Frau Horn und Frau Schwaffertz vom Hochschularchiv Aachen für die Anonymisierung der auf den Fotos (Kassanda) erkennbaren Namen.
Er ist ein erklärter Gegner der Schlauchheftung. Die Papiere brechen aufgrund der mechanischen Belastung aus. Allerdings konzedierte er, die Archivwelt sei gespalten: Bestandserhaltung vs. Verunordnung. Nicht in der Benutzung, sondern intern in der Restaurierungswerkstatt helfe ein von einem Schreiner selbstgebauter "Aktenbock", damit die Blätter akkurat aufeinander liegen.


Ganz sicher besteht ein erhöhtes Risiko bei der Benutzung: Benutzer können auch ohne böse Absicht die Reihenfolge der Blätter durcheinanderbringen. Sind diese nicht foliiert, kann die richtige Reihenfolge nicht mehr hergestellt werden.
Das Foliieren soll am besten im Vieraugenprinzip und automatisch (z.B. "Numeroteur") erfolgen, so Frankenstein.
Das in Siegen und Bonn praktizierte Lochen vormals nicht gelochter, in Plastikhüllen untergebrachter Unterlagen findet Frankenstein "absolut fatal". Dem schließe ich mich an: Insbesondere bei privaten Nachlässen besteht die Gefahr des Textverlustes, wenn kein ausreichender Heftrand (z.B. bei "platzsparend" kopierten Fotokopien) gegeben ist.
Post-It: Eine pragmatische Lösung könnte darin bestehen, den gefährlichen Klebestreifen durch Bekleben mit einem Stück alterungsbeständigen Papiers unschädlich zu machen und das Post-It mit einem archivtauglichen Kleber z.B. der Fa. Klug Tylose MH 300 zu befestigen.
Angetackertes: Von Filmoplast rät Frankenstein ab, stattdessen könne man beidseitig beschriebene Zettelchen mit einem Flügelfalz mit Archibond Tissuestreifen befestigen, was die folgenden Fotos veranschaulichen.




(E)
KlausGraf - am Sonntag, 15. Mai 2011, 18:09 - Rubrik: Bestandserhaltung


Der Tag der offenen Tür des Siegener Kreishauses wurde genutzt, um die Erstversorgung von durchnässtem Archivgut praktisch zu demonstrieren.
(E)
Wolf Thomas - am Samstag, 14. Mai 2011, 19:31 - Rubrik: Bestandserhaltung
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Wie gehen die werten KollegInnen mit Klarsichthüllen in Akten oder Nachlassbestandteilen um?
Das WAA empfiehlt:
Folienhüllen sollten die Bezeichnung „dokumentenecht“ aufweisen. In diesem Fall bestehen sie aus weichmacherfreiem Polypropylen (PP), Polyethylen (PE) oder Polyester. Diese Kunststoffe sind relativ alterungsbeständig.
Laserausdrucke und herkömmliche Kopien sollten Sie keinesfalls in Folienhüllen aufbewahren, da der Toner infolge elektrostatischer Ladung an der Folie haften bleiben kann.
Weichmacherhaltige Produkte können insbesondere Kopien und Fotografien beschädigen, da sie möglicherweise mit der Schrift oder der Bildschicht verkleben.
http://www.archive.nrw.de/Archivaemter/WAA/InformationenUndService/InformationenfuerBenutzer/HandhabungundAufbewahrungvonArchivgut.html
Aber was macht man, wenn der Akten- oder Nachlassbildner die Klarsichthüllen dazu verwendet hat, um Laserausdrucke und herkömmliche Kopien aufzubewahren? Wenn man keine Loseblattsammlung möchte, sondern die Formierung der gelochten Akten mittels Plastikstiften realisiert - wie geht man dann mit den Klarsichthüllen um?
(E)
Das WAA empfiehlt:
Folienhüllen sollten die Bezeichnung „dokumentenecht“ aufweisen. In diesem Fall bestehen sie aus weichmacherfreiem Polypropylen (PP), Polyethylen (PE) oder Polyester. Diese Kunststoffe sind relativ alterungsbeständig.
Laserausdrucke und herkömmliche Kopien sollten Sie keinesfalls in Folienhüllen aufbewahren, da der Toner infolge elektrostatischer Ladung an der Folie haften bleiben kann.
Weichmacherhaltige Produkte können insbesondere Kopien und Fotografien beschädigen, da sie möglicherweise mit der Schrift oder der Bildschicht verkleben.
http://www.archive.nrw.de/Archivaemter/WAA/InformationenUndService/InformationenfuerBenutzer/HandhabungundAufbewahrungvonArchivgut.html
Aber was macht man, wenn der Akten- oder Nachlassbildner die Klarsichthüllen dazu verwendet hat, um Laserausdrucke und herkömmliche Kopien aufzubewahren? Wenn man keine Loseblattsammlung möchte, sondern die Formierung der gelochten Akten mittels Plastikstiften realisiert - wie geht man dann mit den Klarsichthüllen um?
(E)
KlausGraf - am Freitag, 6. Mai 2011, 18:31 - Rubrik: Bestandserhaltung
(W)
Wolf Thomas - am Mittwoch, 27. April 2011, 19:00 - Rubrik: Bestandserhaltung
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"Have you ever been baffled at how to put together a records storage or "banker's" box for your archival materials or for a big move? Hey, you're not alone! This upbeat, animated video by archivist Mitch Toda, of the Smithsonian Institution Archives, will give you a fail-safe method to get that box assembled in a jiffy. Who said records storage boxes weren't sexy?
Music: "The New Music," by Alex Beroza, featuring Spinningmerkaba, 2011 - Licensed under Creative Commons: Attribution (3.0), http://ccmixter.org/files/AlexBeroza/30513"
(F)
Wolf Thomas - am Dienstag, 19. April 2011, 21:44 - Rubrik: Bestandserhaltung
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Quelle: Homepage HAWK
"Fakultät Erhaltung von Kulturgut plant Kooperationen mit Historischem Archiv der Stadt Köln, Niedersächsischem Landesarchiv und Universität Erfurt
Freitag, 6. Mai 2011, 10.00 Uhr
HAWK-Fakultät Erhaltung von Kulturgut
Bismarckplatz 10
31135 Hildesheim
Mit Hilfe ihrer deutschlandweit einzigartigen Anlage zur Reinigung von Karten und Schriftgut wird die HAWK-Fakultät Erhaltung von Kulturgut einen Beitrag zur Rettung von zehntausenden mit Staub kontaminierten Dokumenten der Archive und Bibliotheken leisten können, darunter für Bestände des Niedersächsischen Landesarchivs und des 2009 eingestürzten Historischen Kölner Stadtarchivs. Die Anlage soll langfristig aber auch die Archive und Bibliotheken im Kampf gegen große Mengen Schimmelschäden an ihrem Schriftgut unterstützen.
Die Fakultät für Erhaltung von Kulturgut der HAWK in Hildesheim präsentiert die neue Methode zur maschinellen Reinigung von Karten und Schriftgut in einer Pressekonferenz am Freitag, 6. Mai 2011, 10 Uhr am Bismarckplatz 10.
Die TeilnehmerInnen der Pressekonferenz kommen aus:
• der Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/ Gotha
• dem Niedersäch¬sischen Landesarchiv
• dem Historisches Archiv der Stadt Köln und
• zudem sind die Entwickler der Anlage anwesend.
Die einmalige, acht Meter lange und zwei Meter breite Anlage wurde durch Mitarbeiter und Kooperationspartner des Studiengangs Papierrestaurierung an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart mit Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in einem Projekt der Universität Erfurt von 2005 bis 2008 entwickelt. Innerhalb von zwei Jahren bis Ende 2010 konnten 185.000 kulturhistorisch sehr bedeutende und fragile Karten des Perthes Geographischen Verlags von gesundheitsschädlichen und das Material zersetzenden Feinstäuben gereinigt werden.
Die HAWK Hildesheim konnte diese Anlage im Januar 2011 von der Universität Erfurt übernehmen. Sie besitzt ein großes Entwicklungspotenzial und soll an der Fakultät Erhaltung von Kulturgut, der Fachrichtung Schriftgut, Buch und Graphik und dem Labor für Mikrobiologie, in Kooperation mit dem Niedersächsischen Landesarchiv, dem Historischen Archiv der Stadt Köln, der Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/ Gotha sowie der Entwicklerfirma Becker-Systems GmbH weiter entwickelt werden.
Die Abnahme von feinen und schädigenden Baustäuben sowie von mikrobiologischen Belägen steht im Mittelpunkt. Feinstäube und mikrobiologische Ablagerungen beschleunigen die Alterung und die Zerfallsprozesse organi¬scher Materialien. Die gesundheitlichen Beeinträchtigungen, die durch sie bestehen, machen diese Bestände zudem unbenutzbar.
Das Reinigungsprinzip beruht auf elektrostatischen Effekten. Mit dieser innovativen Technik können erstmals auch empfindliche und beschädigte Objekte ohne Gefährdung ihrer Substanz behandelt werden. Die Entwicklungsarbeit und das Ergebnis sind aus diesem Grund auch beispielhaft. Bisher konnten Bestande, die einen einzigartigen graphischen Charakter oder Merkmale von Handschriften besitzen, keinen Mengenbehandlungen zugeführt werden, weil das Risiko von Nebenwirkungen und Veränderungen zu hoch war. Mit der Entwicklung dieser Anlage wurden neben den quantitativen auch qualitative Maßstäbe gesetzt, denn das Risiko, das Veränderungen auftreten, liegt bei 0,01%.
Die Fakultät kann mit dem Betreiben der Anlage die verschiedenen interdisziplinären Voraussetzungen für eine erfolgreiche Mengenbehandlung, wie Schadenserhebungen, Verfahrenentwicklung, Standardisierung von konservatorischen Maßnahmen, Logistik und Planung, Qualitätsmanagement und wirtschaftliches Arbeiten in die Lehre und Forschung praxisnah integrieren. Das Lehrkonzept wird damit erweitert und den wichtigen aktuellen (und auch zukünftigen) Anforderungen an die Erhaltung des schriftlichen Kulturerbes gerecht.
.
Während der Veranstaltung und Pressekonferenz soll auch der Grundstein für die weitere Forschungsarbeit gelegt werden. Die Vertreterinnen und Vertreter der Institutionen wollen einen Letter of Intent unterzeichnen und die weiteren gemeinsamen Schritte und Forschungsvorhaben planen..
Rednerinnen und Redner:
Ziele des Reinigungsprojekts an der HAWK
Präsidentin Prof. Dr. Christiane Dienel
Prof. Ulrike Hähner, Fachrichtung Schriftgut, Buch und Graphik
Das Kartenreinigungsprojekt an der Universität Erfurt
Dr. Kathrin Paasch, Universitäts- und
Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha
Entwicklung der Anlage an der Universität Erfurt
Dipl.-Ing. Ernst Becker, Becker Systems GmbH
Neue Kooperationsvorhaben
Dr. Bernd Kappelhoff, Präsident des Niedersäch¬sischen
Landesarchivs
Dr. Ulrich Fischer, Historisches Archiv der Stadt Köln
Vorführung der Anlage
Dipl.-Rest. Christian Kreienbrink, Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/ Gotha
Master-Student Helge Oltmann, HAWK
Moderation
Dekanin Prof. Dr. Karin Petersen
Weitere Informationen:
- http://www.hawk-hhg.de"
Quelle: Juraforum.de, 15.4.2011
Link zum Programm (PDF)
(W)
Wolf Thomas - am Sonntag, 17. April 2011, 20:03 - Rubrik: Bestandserhaltung
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