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http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/1677017_Akten-aus-der-NS-Zeit-entdeckt.html

Mitarbeiter des Gesundheitsamtes Friesland in Jever haben rund 800 Akten zu Zwangssterilisationen in der NS-Zeit entdeckt. Die Kranken- und Gerichtsakten in sieben Umzugskisten wurden auf dem Dachboden der Behörde gefunden, wie der Sprecher des Landkreises Friesland, Rainer Graalfs, auf ddp-Anfrage sagte.

Ähnliches Material gebe es bislang nur aus der Wesermarsch. Nach Einschätzung des Niedersächsisches Staatsarchivs in Oldenburg handelt es sich dagegen nicht um einen einzigartigen Fund.

Die Akten des 1939 gegründeten Landkreises Friesland galten bislang als verschollen. Sie dokumentieren Zwangssterilisierungen der Nationalsozialisten in Friesland zwischen 1934 und 1945.

Neben Personendaten findet sich in den Unterlagen auch eine "erbbiologische Bestandsaufnahme" des Jeverlandes. Die Kisten sollen noch in dieser Woche dem Staatsarchiv übergeben werden.

Dessen Leiter Matthias Nistal hält die in Jever gefunden Akten für wenig aufsehenerregend. Im Landesarchiv lagerten bereits 3000 bis 4000 Akten über Zwangssterilisationen in der NS-Zeit. Neue Erkenntnisse bringe das in Jever gefundene Material vermutlich nicht, sagte Nistal auf ddp-Anfrage.

Die Dokumente sollen nach Eingang im Staatsarchiv zunächst ausgewertet, restauriert und dann der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.


Na wenigstens werden sie nicht einfach kassiert ... Wozu archiviert man eigentlich Akten, wenn diese vermutlich keine neuen Erkenntnisse bringen? Sind das Herausarbeiten regionaler Disparitäten - offensichtlich gibt es ja aus dem betroffenen Teil des Sprengels sonst keine Akten - etwa keine neuen Erkenntnisse? Dieser Staatsarchivleiter äußerte sich meines Erachtens unsensibel und zu geringschätzig über die Erforschung der NS-Vergangenheit.

http://ballmann.wordpress.com/2009/02/06/schicksale-im-container/

Siehe auch:
http://ballmann.wordpress.com/2009/02/10/akten-fur-das-justizprufungsamt/

Das Wiedererstarken des Protestsinstrument Flashmob ( http://de.wikipedia.org/wiki/Flashmob ) führt zur Frage, ob bzw. wie Archive diese Aktionen dokumentieren. Diese Aktionen finden ja nicht nur in Großstädten statt, sondern werden gerade in kleineren Städten wie Friedberg oder Siegen durchgeführt und medial sehr beachtet.
Ähnliches gilt für Theaterprojekte, die eine starke Verquickung von Realem und Theater beinhalten, wie z. B. die Inszenierungen des "Labor für unkontrollierbare Situationen" ( http://ligna.blogspot.com/ ).
Gibt es da Erfahrungen, Bewertungsideen, etc. .....?

Den Aufsatz von Buchholz gibts nun auch auf dem SSOAR:

http://www.ssoar.info/ssoar/View/?resid=3125

Nachtrag: SSOAR legt Wert darauf, dass die URN als Internetadresse angegeben wird

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-31255

Eine deutschsprachige Zusammenfassung der Affäre gibt nunmehr:

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/28/28801/1.html

" .... Die Ausstellung zum 100. Kurhaus-Jubiläum basierte weitgehend auf ihren Recherchen. Die Mainzerin [Kuratorin Astrid Wegner (47) ], die eng mit dem Stadtarchiv, dem Projektbüro Stadtmuseum und der Stabsstelle Weltkulturerbe zusammenarbeitet, hat in Wiesbaden noch einiges vor.
Astrid Wegner nähert sich auf unkonventionelle Art der Geschichte. Sie schafft es, Alltag mit Außergewöhnlichem zu verbinden, spürt im scheinbar Unscheinbaren Aussagekräftiges auf. So würde sie gerne einmal eine Ausstellung über die Geschichte des Geschwätzes in Wiesbaden machen. ...."

Ist dieses Interesse eine neue Frage an die archivische Überlieferungsbildung ? Wer bewertet Geschwätz als archivwürdig ?
Quelle: Wiesbadener Kurier (Link)

Die Zukunft der Vergangenheit.
Kommunikationsnetzverdichtung und das Archivwesen.

Der Eröffnungsvortrag von Hermann Lübbe zum 71. Deutschen Archivtag in Nürnberg,
10. Oktober 2000, ist online nachlesbar im Internetarchiv.

Hermann Lübbe. Q: www.sf.tv

"Mit jedem Archiv ist das Problem der Monopolisierung des Blicks auf die Vergangenheit verbunden.Wer entscheidet, was ins Archiv kommt und was nicht, hat nicht nur ein Vergangenheits- sondern auch ein Zukunftsmonopol, weil man ja in der Zukunft angewiesen ist auf die Fülle dessen, was überhaupt überliefert ist, was eine Chance hatte, erhalten zu werden."
Aleida Assmann, Literaturwissenschaftlerin und Professorin an der Universität Konstanz, , am Montag, 28. Jänner 2008, in der OFR-! Sendung "Dimensionen"
http://oe1.orf.at/highlights/115263.html

Dutzende Namen ehemaliger Schüler sind heute weit über das Saaletal hinaus bekannt : Die Philosophen Johann Gottlieb Fichte und Friedrich Nietzsche lernten ebenso in der Landesschule wie der Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock, der Historiker Leopold von Ranke und Goethes Enkel Wolfgang. Auf ihre Spuren kann man in dem Schularchiv stoßen, das in der Bibliothek aufbewahrt wird. (Volksstimme.de).

Zu Behördenarchiven siehe
http://archiv.twoday.net/stories/4225586/

Träger der Schule ist das Land, zur Bibliothek siehe
http://www.b2i.de/fabian?Landesschule_Pforta

Die Archivbenutzung für private und gewerbliche Zwecke ist kostenpflichtig:
http://www.landesschule-pforta.de/index.php?a=de&b=geschichte&z=bibliothek

Da das LHA S-A ärgerlicherweise immer noch keine Internetseite hat, weiss ich nicht, ob die Benutzung dort gebührenpflichtig ist.


Aus: "Recherche und Auskunft in bibliothekarischen Einrichtungen"
Betreff: [Rabe] AV-Material zu den USA abzugeben
Datum: Wed, 23 Jan 2008 16:43:31 +0100

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

etwas offtopic, aber ein letzter Versuch, bevor wir uns unsanft davon
trennen:
die PH-Bibliothek Freiburg hat von einer ihrer Mediotheken
"instructional and educational material" aus den 70er Jahren zu
Geschichte, Kultur und Politik der USA "vererbt" bekommen,
beispielsweise Folk song in America's history, Women's work 1620-1920,
Jews in America, Labor unions, special reports der Associated Press
(CIA; labor, management and society u.a.), American Indians of the
southeast/southwest, Presidential profiles, the social history of the
United States und noch einiges mehr.
Dieses Material besteht im wesentlichen aus Audiocassetten,
Schallplatten und film strips (Mikrofilme) - alles schön in Kartons und
Boxen verpackt, insgesamt ca. 13 Regalmeter. Dazu gibt es für die
Mikrofilme noch 8 "antiquarische" Abspielgeräte, original "Made in USA"-
wie übrigens das gesamte Material. Wir können es nicht gebrauchen und
das Carl-Schurz-Haus in Freiburg hat auch schon abgewunken.
Vielleicht findet sich ja ein Interessent oder jemand weiß, wer
Interesse haben könnte, ansonsten ist der Müllcontainer die letzte Station.


Es wäre zu prüfen, ob das Material unter den archivischen Unterlagenbegriff fällt. Dann wäre das Staatsarchiv Freiburg zuständig, da ich davon ausgehe, dass die PH Freiburg kein eigenes Archiv unterhält.

Die Subsummierung hätte nicht notwendigerweise zur Folge, dass das Material "gerettet" würde, vielmehr würde dann das zuständige Archiv regelmässig die Vernichtung verfügen, ohne dass die "Free to a good home"-Lösung zum Tragen käme, da Unterlagen nach gängiger Lesart entweder archivwürdig oder zu vernichten sind.

Soweit sich Bibliotheken, Museen usw. von unterlagenartigem Material in eigenen Sammlungen trennen, wäre also die gängige Praxis (Abgabe an andere Einrichtungen, Verkauf, Vernichtung) nicht möglich.

 

twoday.net AGB

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