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Digitale Bibliotheken

"Sämtliche Bücher, die im 20. Jahrhundert in Norwegen erschienen, werden in den kommenden Jahren nach und nach ins Internet gestellt. […]
Auf den gesamten Bestand von Bokhylla kann kostenlos zugegriffen werden. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass man mit einer norwegischen IP-Adresse online ist. Bücher, die noch dem Urheberrechtsschutz unterliegen, können dabei angesehen, aber nicht heruntergeladen oder ausgedruckt werden."

http://winfuture.de/news,71739.html

via Burks: http://www.burks.de/burksblog/2012/08/30/tweet-of-the-day-51

http://staatsbibliothek-berlin.de/die-staatsbibliothek/abteilungen/historische-drucke/aufgaben-profil/projekte/vd-lied/

"Das 2012 in die Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft aufgenommene Kooperationsprojekt der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz und des Deutschen Volksliedarchivs (Freiburg i.Br.) will in den kommenden Jahren die in beiden Institutionen vorhandenen herausragenden Sammlungen deutschsprachiger Liedflugschriften des 16. bis 20. Jahrhunderts inhaltlich erschließen, digitalisieren und im Internet präsentieren.
Am Projekt beteiligt ist auch das Archiv des Österreichischen Volksliedwerkes Wien (eine Sondersammlung der Österreichischen Nationalbibliothek), das die Daten der dort bereits erschlossenen und digitalisierten Liedflugschriften dem Projekt zur Verfügung stellt. "

http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Wiki_Loves_Monuments_2012/Partner

"Die Publikationen des BDA nach 1911 werden mit der Lizenz CC-BY-SA-NC im Rahmen des Digitalisierungsprojektes freigegeben, alle älteren Digitalisate über CC-BY-SA 3.0."

Ein Neuzugang aus Modena in der World Digital Library:

http://www.wdl.org/en/item/9910/

"The magnificent Bible of Borso d’Este represents the zenith of Ferrarese miniature painting and one of the highpoints of Italian Renaissance manuscript illumination. It was commissioned by Borso d’Este (1413–71), the first duke of Ferrara, who intended it as a demonstration of the splendor of the House of Este, which at the time was competing with Florence and the court of the Medici for international status."

Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Digitale Bibliothek der Bibliotheca Estense, wo man auch PDFs der beiden Bibelbände findet:

http://bibliotecaestense.beniculturali.it/info/sito/crono.html

***

Auch wenn ich keine Ahnung habe, wie man diesen grünen runden Kranz um das Wappen nennt, so drängt sich mir doch (aufgrund von Erfahrungen mit Wappendarstellungen nördlich der Alpen) der Eindruck auf, dass diese Darstellungsform typisch für Italien ist. Demzufolge sind wohl die meisten der unidentifizierten Wappen der Bodleiana-Inkunabeln http://archiv.twoday.net/stories/138660467/ italienische.


Mehr dazu habe ich im Frühneuzeit-Blog der RWTH Aachen geschrieben:

http://frueheneuzeit.hypotheses.org/1296


Die von Anton Birlinger begründete Zeitschrift erschien von 1873 bis 1917. Nun sind alle Jahrgänge auch digitalisiert nachgewiesen unter:

http://de.wikisource.org/wiki/Alemannia

Die jüngsten Jahrgänge mussten etwas mühsam seitenweise aus HathiTrust mit US-Proxy heruntergeladen werden. Ende Mai meldete ich mich bei HathiTrust, da der zweite Teil von http://hdl.handle.net/2027/uc1.$b421471 unbrauchbar war. Nun hat HathiTrust diese Scans durch eine bessere Version ersetzt.

Ein Tumblr-Blogs zu Scanfehlern und anderen Kuriositäten:

http://theartofgooglebooks.tumblr.com


Bernd Martin Rohde beklagt sich darüber, was Google aus den Katalogdaten von Bibliotheken macht:

http://log.netbib.de/archives/2012/08/23/datenqualitat-bei-google-digitalisaten/

Daniel Schmitz, derzeit Praktikant am Hochschularchiv der RWTH Aachen, hat im Rahmen seines Praktikums die folgende Zusammenfassung erstellt und mir freundlicherweise zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. (Teil des Ausbildungsleitfadens ist die Erstellung einer schriftlichen Zusammenfassung von einem oder mehreren archivfachlichen Aufsätzen/Buchkapiteln.)

Menne-Haritz, Angelika: Archivgut in digitalen Bibliotheken. In: Archivar (2012), H. 3, S.248-257.

Ernst, Wolfgang: Bruchstellen. Die Eigenart von Archiven im Verbund von Gedächtnisagenturen und Speichertechnologien. In: Archivar (2012), H. 3, S. 258-263.

[beide: http://www.archive.nrw.de/archivar/hefte/2012/ausgabe3/ARCHIVAR_03-12_internet.pdf ]

Die beiden Aufsätze behandeln die digitale Archivierung und die Öffnung der Archive im Internet. Dabei werden Schwierigkeiten diskutiert, Alternativen aufgezeigt oder aber die Ziele dieser
Entwicklung generell in Frage gestellt.

Als einen Hauptantrieb zur Einrichtung digitaler Archive verweist Menne-Haritz auf die „Konkurrenz“: die Digitalisierungsvorhaben Googles. Auch der Brand der Anna-Amalia-Bibliothek hat die
Forderungen nach Digitalisierung archivalischer Bestände als zusätzliche Absicherung aufgeworfen. Einerseits wird also rein praktisch die räumlich-zeitliche Verfügbarkeit der Archivalien erhöht, andererseits wird auch im digitalen Zeitalter dem Ziel Raum gegeben, Deutschland als „Kultur- und Wissenschaftsnation“ zu präsentieren. (S. 249)

Archivalien sind (anders als Bibliotheksbestände) i.d.R. Unikate und können daher nur in einem bestimmten Archiv betrachtet werden. Im Netz abrufbar ist jedoch niemand mehr zu langen Reisen,
einem persönlichen Besuch oder auch nur zur Beachtung der Öffnungszeiten des gesuchten, einen Archives verpflichtet. Ernst erinnert an die unterschiedlichen Ordnungsprinzipien in Archiv und
Bibliothek: „Findbuch hier (die Erschließung eines Bestandes nach Maßgabe seiner Provenienz), Verschlagwortung (Pertinenz) dort“ (S. 259). Menne-Haritz weist darauf hin, dass bei der Arbeit im
Internet die Provenienz oft unklar bleibt, also der Entstehungszusammenhang des Archivales, über
den allein schon durch den Ort der Aufbewahrung etwas ausgesagt werden konnte, ohne Weiteres nicht mehr nachzuvollziehen ist. Um das „digitalisierte[n] Archivgut[s] im Kontext seiner Entstehung“
(S. 248) zu betrachten ist es also notwendig, dass die digitalen Archive die entsprechenden Informationen auf andere Weise strukturieren und so erfahrbar machen.

Als Strukturierung der vielen Dokumente bietet das Internet neue Möglichkeiten: Ontologien. Das Konzept kann man sich graphisch vorstellen als „Mind-Map aus einem Netz von Knoten
und Linien“(S. 252). Ein Dokument kann also mit anderen, mit dem Dokument „verwandten“ Dokumenten oder Informationen verknüpft werden: Es können also „beliebige Kombinationen von Informationen aus unterschiedlichsten Quellen ermöglicht werden, die jeweils ein Element gemeinsam haben, etwa den Namen einer Person, und so verstreut vorhandene Informationen zu
dieser Person zu einem Gesamtbild zusammenführen“ (S. 252, vgl. 260). Auch Verknüpfungen zu anderen Datenbanken – sowohl von Archiven als auch „archivunabhängige“ – wären sinnvoll.

Onlinenutzung der Archivangebote unterscheidet sich auch in der Arbeitsweise wesentlich von einem „traditionellen“ Archivbesuch, und durch fehlenden persönlichen Umgang mit den Archivmitarbeitern können gerade bei „Laien“ Missverständnisse in der Benutzung der Angebote entstehen. Ein Onlinenutzer erwartet in der Suchfunktion möglicherweise nicht nur durch Schlagworte, Daten usw. an die gesuchten Dokumente zu kommen, sondern auch eine
Art „Volltextsuche“ im „Archivgut und nicht [nur] in den Erschließungsanlagen“ (S.251), wie er es beispielsweise von Google kennen könnte. Oder dem Benutzer ist nicht klar, dass nur ein Ausschnitt des Archivgutes im Internet aufgeführt wird und kennt die Größe des „Gesamtangebots“ nicht (vgl. S. 251) (allerdings sind auch bei Google nicht tatsächlich alle Webinhalte erfasst, vgl. S. 261).

Während Menne-Haritz diese Gefahren mit dem Ziel äußert, die Archive durch das Internet „öffentlicher“ zu machen, also eher Verbesserungsvorschläge macht und dabei auch auf positive Beispiele verweist, wie das „Netzwerk SED- und FDGB-Archivgut“ oder das „Archivportal Europa“, sieht Ernst dieses Ziel und die jüngeren Entwicklungen eher kritisch. Das Archiv zeichne
sich ─ und das sei eine Tugend (vgl. S.263) ─ durch die „Entrücktheit vom öffentlichen Diskurs“ aus(S.262).

Er mahnt außerdem grundsätzlich: „Der Gewinn an Flexibilität und Verfügbarkeit von Dokumenten durch elektronische Computierung ist bekanntlich mit dem Verlust von Dauer bezahlt“ (S. 262). Auch
Menne-Haritz stellt fest, dass die Internetangebote der Archive diese nicht von einer „analogen“ Bestandserhaltung entbinden. Im Gegenteil: „Die Erfahrung von Bibliotheken lehrt zudem, dass
ihre Lesesäle trotz oder wegen der Digitalisierung voller werden.“ (S. 249) Ernst sieht damit jedoch die Archivwelt insgesamt vor einem (negativen) Wandel. Die häufigen Veränderungen
von Angeboten wie Youtube oder Wikipedia zeigten dieses neue Prinzip: „Die para-archivische Botschaft des Internets lautet Ordnung auf Zeit respektive Ordnung in Fluktuation, also eher
beobachtungsabhängige Relativität denn Ordnung auf Ewigkeit.“ (S.263, vgl. 260).

Und dem Öffnungs- und Transparenzgedanken im Internet, dem sich offenbar Menne-Haritz verpflichtet fühlt, widerspricht Ernst grundsätzlich: „Open source als das poltische Kredo des
Internets aber ist das Dementi des Archivs. Diesem Βefreiungsakt steht zumeist ein juristisches Veto entgegen.“ Das Internet stelle nämlich „ein anarchivisches Gedächtnis dar: weitgehend halblegal und diffus“ (S. 263).

Mit einem visionäreren Ausblick endet Menne-Haritz. Sie erwartet mittelfristig den Eintritt in ein „kooperatives Modell vernetzter Präsentationen“ der verschiedenen Archive und glaubt
an die „Verwirklichung des alten Traums der gemeinsamen Nutzung von Materialien aus den verschiedenen Sparten“ (S. 257).

Online:

http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00074801/image_1

Weitere Ausgaben:
http://de.wikisource.org/wiki/Sebastian_M%C3%BCnster#Cosmographia


 

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