Kodikologie
Die Handschrift im Umfang von 8 Blättern befindet sich heute als Ms. 1109 in der UPenn-Bibliothek und liegt jetzt digital vor:
http://hdl.library.upenn.edu/1017/d/medren/4253195
http://hdl.library.upenn.edu/1017/d/medren/4253195
KlausGraf - am Mittwoch, 16. Februar 2011, 08:51 - Rubrik: Kodikologie
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Der Versteigerungskatalog von 1940 ist jetzt online:
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/karl_und_faber1940_06_25
Hier findet sich ein interessanter Besitzvermerk des Frankfurter Dominikaners Nikolaus Huß:
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/karl_und_faber1940_06_25/0007
Die Lucidarius-Handschrift
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/karl_und_faber1940_06_25/0020
wurde offensichtlich aufgespalten, denn Minneapolis (University Library, Bell Library 1455)
http://www.handschriftencensus.de/18456 (ohne Signatur)
enthält nur noch den ersten Teil, den 1455 datierten Mandeville dt. (Velser-Übersetzung), nicht mehr den Lucidarius.
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/karl_und_faber1940_06_25
Hier findet sich ein interessanter Besitzvermerk des Frankfurter Dominikaners Nikolaus Huß:
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/karl_und_faber1940_06_25/0007
Die Lucidarius-Handschrift
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/karl_und_faber1940_06_25/0020
wurde offensichtlich aufgespalten, denn Minneapolis (University Library, Bell Library 1455)
http://www.handschriftencensus.de/18456 (ohne Signatur)
enthält nur noch den ersten Teil, den 1455 datierten Mandeville dt. (Velser-Übersetzung), nicht mehr den Lucidarius.
KlausGraf - am Mittwoch, 16. Februar 2011, 07:46 - Rubrik: Kodikologie
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Es war schon dreimal hier Thema:
http://archiv.twoday.net/search?q=voynich
http://www.medievalists.net/2011/02/11/mysterious-voynich-manuscript-dates-back-to-the-15th-century/

http://archiv.twoday.net/search?q=voynich
http://www.medievalists.net/2011/02/11/mysterious-voynich-manuscript-dates-back-to-the-15th-century/

KlausGraf - am Samstag, 12. Februar 2011, 02:11 - Rubrik: Kodikologie
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Bei Karl und Faber in München wurde am 20./21. Mai 1941 eine deutschsprachige Belial-Handschrift versteigert:
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/karl_und_faber1941_05_20/0021
Abbildung von Bl. 85r (entspricht Ott Abb. 45):
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/karl_und_faber1941_05_20/0087
Nach einem Blick in Ott: Rechtspraxis und Heilsgeschichte 1983 war klar, dass es sich um die heute in Boston befindliche Handschrift handelt:
http://www.handschriftencensus.de/7404
(Es wäre noch schneller gegangen, hätte ich alle Abbildungen Otts sorgfältig durchgesehen. So kam ich darauf, indem ich im Bildkatalog Otts die Abbildung auf Bl. 85r identifizierte.)
[E-Text des KdiH:
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/obj32321446.html ]
Update 12.2.2011: Der Handschriftencensus hat sich meine Entdeckung ohne Kennzeichnung zu eigen gemacht. ich betrachte das wieder als einen Verstoß gegen die Ethik wissenschaftlichen Arbeitens. Am 9.8.2010 teilte Jürgen Wolf aufgrund der Tagung der Handschriftencensus-Bearbeiter mit:
"- Bei allen wichtigen Hinweisen wird natürlich - wie bisher - der Autor, Finder, Korrektor etc. in der Autorzeile nachgewiesen oder ggf. bei den Hinweisen genannt.
- Natürlich gibt es für diesen Nachweis eine mehr oder weniger große Grauzone, d.h. bei einem Literatur- oder Detailhinweis OHNE entscheidende Bedeutung erfolgt in der Regel keine Namensnennung.
- Auch keine Namensnennung erfolgt in der Regel, wenn der Hinweis aus einem aktuellen Katalog/aus aktueller Literatur oder einer Standardpublikation einfach nur kopiert/extrahiert ist.
- Wichtig ist es uns in solchen Fällen aus Gründen der wiss. Redlichkeit, dass die Quellen unbedingt nachgewiesen/angegeben werden"
Nun, ich bin der Ansicht, dass meinem Hinweis in der Tat "entscheidende" Bedeutung zukam.
Immer wieder hat der Handschriftencensus meine Beiträge ohne ausreichende Würdigung verwertet:
http://archiv.twoday.net/stories/6506427/
Besonders schäbig in letzter Zeit: es erfolgte bei dem Feldkircher Arabel-Fragment kein Hinweis auf meine Anzeige im Archivalia-Adventskalender: http://archiv.twoday.net/stories/11442446/ Im Rahmen einer Auflistung der Arabel-Überlieferung habe ich und niemand anderes als erstes auf dieses Fragment in dem besagten Online-Beitrag hingewiesen. Nachfragen in Feldkirch ergaben , dass schon vor meinem Hinweis Klaus Klein auf das Fragment bzw. die Online-Beschreibung aufmerksam geworden war, das er dann am 10. 1. 2011 in den "Neuigkeiten" des Handschriftencensus vorstellte: Neues Fragment aus der 'Arabel' Ulrichs von dem Türlin in Feldkirch
Nach Auskunft von Mag. Christoph Volaucnik (Stadtarchiv) und Dr. Karlheinz Albrecht (Stadtbibliothek) wird in der Stadtbibliothek Feldkirch ein in der einschlägigen Literatur bisher unbeachtetes Fragment aus der 'Arabel' Ulrichs von dem Türlin aufbewahrt; da keine kodikologische Zusammengehörigkeit mit einem der bekannten 'Arabel'-Fragmente vorliegt (auch nicht mit einem Fragment aus dem 'Willehalm'-Zyklus), wird es in Fortsetzung der bisherigen Siglierung als 'Arabel'-Fragment 18 gezählt. Weiterführende Hinweise sowie vollständige Farbabbildungen des Fragments, die freundlicherweise von der Feldkircher Stadtbibliothek zur Verfügung gestellt wurden, sind erreichbar über den Eintrag Feldkirch, Stadtbibl., Fragm. 5.1.2.
Im umgekehrten Fall wäre es für mich überhaupt keine Frage gewesen, dass ich den Handschriftencensus genannt bzw. verlinkt hätte.

http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/karl_und_faber1941_05_20/0021
Abbildung von Bl. 85r (entspricht Ott Abb. 45):
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/karl_und_faber1941_05_20/0087
Nach einem Blick in Ott: Rechtspraxis und Heilsgeschichte 1983 war klar, dass es sich um die heute in Boston befindliche Handschrift handelt:
http://www.handschriftencensus.de/7404
(Es wäre noch schneller gegangen, hätte ich alle Abbildungen Otts sorgfältig durchgesehen. So kam ich darauf, indem ich im Bildkatalog Otts die Abbildung auf Bl. 85r identifizierte.)
[E-Text des KdiH:
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/obj32321446.html ]
Update 12.2.2011: Der Handschriftencensus hat sich meine Entdeckung ohne Kennzeichnung zu eigen gemacht. ich betrachte das wieder als einen Verstoß gegen die Ethik wissenschaftlichen Arbeitens. Am 9.8.2010 teilte Jürgen Wolf aufgrund der Tagung der Handschriftencensus-Bearbeiter mit:
"- Bei allen wichtigen Hinweisen wird natürlich - wie bisher - der Autor, Finder, Korrektor etc. in der Autorzeile nachgewiesen oder ggf. bei den Hinweisen genannt.
- Natürlich gibt es für diesen Nachweis eine mehr oder weniger große Grauzone, d.h. bei einem Literatur- oder Detailhinweis OHNE entscheidende Bedeutung erfolgt in der Regel keine Namensnennung.
- Auch keine Namensnennung erfolgt in der Regel, wenn der Hinweis aus einem aktuellen Katalog/aus aktueller Literatur oder einer Standardpublikation einfach nur kopiert/extrahiert ist.
- Wichtig ist es uns in solchen Fällen aus Gründen der wiss. Redlichkeit, dass die Quellen unbedingt nachgewiesen/angegeben werden"
Nun, ich bin der Ansicht, dass meinem Hinweis in der Tat "entscheidende" Bedeutung zukam.
Immer wieder hat der Handschriftencensus meine Beiträge ohne ausreichende Würdigung verwertet:
http://archiv.twoday.net/stories/6506427/
Besonders schäbig in letzter Zeit: es erfolgte bei dem Feldkircher Arabel-Fragment kein Hinweis auf meine Anzeige im Archivalia-Adventskalender: http://archiv.twoday.net/stories/11442446/ Im Rahmen einer Auflistung der Arabel-Überlieferung habe ich und niemand anderes als erstes auf dieses Fragment in dem besagten Online-Beitrag hingewiesen. Nachfragen in Feldkirch ergaben , dass schon vor meinem Hinweis Klaus Klein auf das Fragment bzw. die Online-Beschreibung aufmerksam geworden war, das er dann am 10. 1. 2011 in den "Neuigkeiten" des Handschriftencensus vorstellte: Neues Fragment aus der 'Arabel' Ulrichs von dem Türlin in Feldkirch
Nach Auskunft von Mag. Christoph Volaucnik (Stadtarchiv) und Dr. Karlheinz Albrecht (Stadtbibliothek) wird in der Stadtbibliothek Feldkirch ein in der einschlägigen Literatur bisher unbeachtetes Fragment aus der 'Arabel' Ulrichs von dem Türlin aufbewahrt; da keine kodikologische Zusammengehörigkeit mit einem der bekannten 'Arabel'-Fragmente vorliegt (auch nicht mit einem Fragment aus dem 'Willehalm'-Zyklus), wird es in Fortsetzung der bisherigen Siglierung als 'Arabel'-Fragment 18 gezählt. Weiterführende Hinweise sowie vollständige Farbabbildungen des Fragments, die freundlicherweise von der Feldkircher Stadtbibliothek zur Verfügung gestellt wurden, sind erreichbar über den Eintrag Feldkirch, Stadtbibl., Fragm. 5.1.2.
Im umgekehrten Fall wäre es für mich überhaupt keine Frage gewesen, dass ich den Handschriftencensus genannt bzw. verlinkt hätte.

KlausGraf - am Samstag, 12. Februar 2011, 01:37 - Rubrik: Kodikologie
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http://www.handschriftencensus.de/forschungsliteratur/pdf/910.pdf
Die Abbildungen werden mit reduzierter Auflösung gegeben und sind daher ebenso unbrauchbar wie die künstlich unter 1 MB gehaltenen eigenen Handschriftenabbildungen des Handschriftencensus.
Die Abbildungen werden mit reduzierter Auflösung gegeben und sind daher ebenso unbrauchbar wie die künstlich unter 1 MB gehaltenen eigenen Handschriftenabbildungen des Handschriftencensus.
KlausGraf - am Donnerstag, 10. Februar 2011, 02:55 - Rubrik: Kodikologie
Am 30. Juni 2008 veröffentlichte ich eine Kritik der damals ins Netz gestellten Fassung eines Verzeichnisses von Sammlungen mittelalterlicher Handschriften.
http://archiv.twoday.net/stories/5029463/
Kurz darauf war das Verzeichnis vom Netz.
Im neuen ManuMed hat man - ohne Erfolg - versucht, besser zu sein als 2008.
Ich wähle als Beispiel:
Dietfurt an der Altmühl
Zuständiges Handschriftenzentrum: Bayerische Staatsbibliothek, München (BSB)
http://www.bsb-muenchen.de/
Nach einer statistischen Erhebung der BSB aus dem Jahre 1982 verfügt Bayern über einen Gesamtbestand von 68.279 Handschriften und damit einen Anteil von 39,8% am westdeutschen Gesamtbestand von 171.517 Handschriften. Die Zahl der mittelalterlichen Handschriften beläuft sich auf 24.775 (47 % von insgesamt 52.651 Handschriften).
Vgl. gegebenenfalls Nachweise in den Marburger Repertorien zur Überlieferung der deutschen Literatur des Mittelalters
http://www.handschriftencensus.de/hss/Dietfurt
Wichtige Publikationen zum Bestand: HBB, Handbuch der Bayerischen Bibliotheken, hrsg. von der Generaldirektion der Bayerischen Staatlichen Bibliotheken. 2., neubearb. Ausg. München [u.a.]: Saur, 1983
FD, Fridolin Dreßler, Handschriften in fränkischen Bibliotheken. Die Bestände und ihre Erschließung. In: Jahrbuch für fränkische Landesforschung 43 (1983), S. 1-20
VDB, Jahrbuch der deutschen Bibliotheken, hrsg. vom Verein Deutscher Bibliothekare. Bd. 61 (2005/2006). Wiesbaden: Harrassowitz 2005
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/soz30003134.html
Statt irrelevanter Angaben zu bayerischen Handschriftenbeständen (bei jeder kleineren bayerischen Sammlung finden sich exakt dieselben Angaben wie oben) wüsste man gern den Namen (und die Kontaktadresse samt Homepage/Mail) der Institution in Dietfurt, nämlich des Franziskanerklosters.
Nicht zitiert wird das Handbuch der Handschriftenbestände 1993:
http://books.google.de/books?id=MrkA3682xkYC&lpg=PA125
Dreßler 1983 ist online, ich finde darin aber nichts über Dietfurt:
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00048833/image_13
Was ja nicht verwundert, wenn man nach ausgiebiger Suche feststellt, dass der ganze Abschnitt ein gern verwendeter Textbaustein ist.
***
Weitere Schlampigkeiten, Irreführungen und Fehler findet man leicht. Und zwar von A-Z:
Aachen, Diözesanarchiv. Gatzweiler, Odilo: Die liturgischen Handschriften des Aachener Münsterstifts, in: Liturgiegeschichtliche Quellen, 10, Münster 1926 - Das "in" ist unrichtig. es handelt sich um die Parallel-Veröffentlichung des Zeitschriftenbeitrags (ZAGV) als Monographie in einer Reihe. http://www.handschriftencensus.de/forschungsliteratur/kataloge hat zur Stadtbibliothek 4 Titel (2 davon online), ManuMed nur 2, wobei der Handschriftencensus Rheinland nicht mit bibliografischen Angaben erscheint.
Bernkastel-Kues: Nicht sehr hilfreich ist der Link zur Startseite von Freimore mit der Angabe "Einige Bilder verfügbar". Richtig ist, dass man bei Suche nach Kues dort Digitalisate aus Lullus-Handschriften vorfindet. Immer noch besser ist:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bibliothek_des_St._Nikolaus-Hospitals_in_Bernkastel-Kues
Siehe jetzt auch:
http://www.handschriftencensus-rlp.mediaevistik.uni-mainz.de/bernkastel_stnikolaus.html
mit http://archiv.twoday.net/stories/11443505/
Dass Biberach (wo der digitalisierte Katalog nachgewiesen ist) und Biberach an der Riß identisch sind, hätte man vielleicht doch bemerken können.
Bielefeld: Bibliothek des Landeskirchenamtes mit wichtigen Handschriften fehlt!
Blaubeuren: Die einzige Handschrift liegt inzwischen in Stuttgart
http://archiv.twoday.net/stories/5650258/
Bornheim-Walberberg: Die Handschriften sind seit Ende 2007 (!) in Köln, siehe etwa http://www.handschriftencensus.de/12850
Bösensell: Es gibt unter Bösensell keinen Eintrag im (Marburger) Handschriftencensus! (Eher die Regel, dass solche fiktiven Links gesetzt wurden!)
Brauweiler: Ich kenne keine Institution "Kloster Brauweiler" mit Handschriftenbesitz!
Dillingen: Die mittelalterlichen Handschriften der Studienbibliothek Dillingen, beschrieben von Elisabeth WUNDERLE. Wiesbaden 2006 [im Druck] Liegt schon längst vor, inzwischen auch online.
Dyck, Schloß? Ein nur zu berechtigtes Fragezeichen, man braucht nur einen Blick auf
http://www.bbaw.de/forschung/dtm/HSA/dyck.html
zu werfen!
Eltz: Dass man von Hand den richtigen Link
http://www.handschriftencensus.de/hss/Burg_Eltz
ermittelt, war wohl zuviel verlangt.
Esslingen: Dass der Aufsatz von Brinkhus/Heinzer online ist, vermerkte ich bereits 2008 http://archiv.twoday.net/stories/4741385/
Eutin: Man hätte ja mit Beleg etwa die Angaben von
http://books.google.de/books?id=MrkA3682xkYC&pg=PA158
übernehmen können.
Isernhagen Kloster Da kann man sich nur angewidert abwenden. Das bekannte Heide-Kloster Isenhagen in Hankensbüttel hat mit der Gemeinde Isernhagen nichts zu tun.
Isselburg: Eine unbemerkte Dublette zu Anholt bzw. vice versa.
Koblenz: Rheinische Landesbibliothek fehlt. Es ist seit über 10 Jahren bekannt, dass sie mindestens besitzt: "Stundenbuch der Mutter Margarethe Neelges: Handschrift auf Pergament und Papier, beendet 1488 im Kloster Besselich bei Koblenz", wenn man "Agricola, Daniel: "Wegfahrt mit sicherm gleid durch luttersche abweg", reformatorische Streitschrift, Bad Kreuznach 1529" nicht mitzählen möchte.
Laberweinting: Ein Pferdemuseum finde ich nicht im Netz.
Leipzig: Natürlich gibt es keinen Querverweis zum aktuellen Kleinsammlungserschließungsprojekt, dessen Seite ist ja unverlinkbar.
Mainz: Die Priesterseminarsbibliothek heißt nun schon lange genug Martinus-Bibliothek.
Bei
Marienthal
Kloster
Bestandsumfang (ma.): ca. 10 + einige Fragmente
Permalink: http://www.manuscripta-mediaevalia.de/soz30002574.html
darf man rätseln, welches Marienthal gemeint ist - man kann angesichts des Fehlens jeglicher identifizierender Angaben eigentlich nur raten: Das Zisterzienserinnenkloster bei Kamenz in der Oberlausitz.
Natürlich wimmelt es nach wie vor von kryptischen Angaben, die nur für Mitarbeiter von Handschriftenzentren auflösbar sein mögen. was bedeutet bei Metten z.B. "Bestandsumfang (ma.): 400, [100*]".
Münster: Studien- und Zentralbibliothek der Franziskaner befindet sich in der Diözesanbibliothek!
Neuruppin: Nur ein Beispiel, dass der digitalisierte "Handschriftencensus der kleineren Sammlungen in den östlichen Bundesländern Deutschlands" nicht komplett ausgewertet wurde. Der bescheuerte neue Viewer macht es aufgrund fehlender Gliederung völlig aussichtslos, die Neuruppiner Handschriften aufzufinden. ERSTE HILFE bei ManuMed: Unbedingt die Seite mit den alten Katalogen bookmarken!!!
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/kataloge-online.htm
(Zugegeben, die alte Präsentation war genauso fehlerhaft.)
Preetz: Ort bzw. Klosterbibliothek fehlt! Zum "Buch im Chor"
http://books.google.de/books?id=8vaYmayBGUEC&pg=PA80
Sigmaringen: Lehner ist digitalisiert (siehe den Marburger Handschriftencensus), diverse Hinweise auf unbekannte Handschriften in diesem Weblog.
Rothenburg ob der Tauber, Mittelalterliches Kriminalmuseum, Autograhen Was mögen wohl Autograhen sein?
Nach wie vor fehlt das Landesarchiv Speyer (s. ²VL 9, 88)
Unverständlich ist, wieso die Bipontina in Zweibrücken fehlt, die doch etliche mittelalterliche Handschriften besitzt. Der Katalog ist online unter
http://217.198.244.66:8080/hans/bipontina-svensson-katalog.htm
Zwickau, Stadtarchiv
Bestandsumfang (ma.): Splitterbestand
Wichtige Publikationen zum Bestand: kein Nachweis
Was fängt man mit einer solchen Angabe an? Schließlich hat fast jedes Stadtarchiv irgendwelche mittelalterlichen Handschriftenfragmente und oft auch mittelalterliche Amtsbücher.
Fazit: Eine durch und durch schlampige Kompilation, deren Nutzen gegen Null geht. Im Vergleich zu manuscripta.at und codices.ch kann man sich für ManuMed wirklich nur schämen.
Besselicher Stundenbuch der RLB Koblenz, im Handschriftencensus ignoriert. Kurzbeschreibung:
http://www.lbz-rlp.de/cms/rlb/digitale-angebote/ausstellungskataloge/erspaeht/index.html
http://archiv.twoday.net/stories/5029463/
Kurz darauf war das Verzeichnis vom Netz.
Im neuen ManuMed hat man - ohne Erfolg - versucht, besser zu sein als 2008.
Ich wähle als Beispiel:
Dietfurt an der Altmühl
Zuständiges Handschriftenzentrum: Bayerische Staatsbibliothek, München (BSB)
http://www.bsb-muenchen.de/
Nach einer statistischen Erhebung der BSB aus dem Jahre 1982 verfügt Bayern über einen Gesamtbestand von 68.279 Handschriften und damit einen Anteil von 39,8% am westdeutschen Gesamtbestand von 171.517 Handschriften. Die Zahl der mittelalterlichen Handschriften beläuft sich auf 24.775 (47 % von insgesamt 52.651 Handschriften).
Vgl. gegebenenfalls Nachweise in den Marburger Repertorien zur Überlieferung der deutschen Literatur des Mittelalters
http://www.handschriftencensus.de/hss/Dietfurt
Wichtige Publikationen zum Bestand: HBB, Handbuch der Bayerischen Bibliotheken, hrsg. von der Generaldirektion der Bayerischen Staatlichen Bibliotheken. 2., neubearb. Ausg. München [u.a.]: Saur, 1983
FD, Fridolin Dreßler, Handschriften in fränkischen Bibliotheken. Die Bestände und ihre Erschließung. In: Jahrbuch für fränkische Landesforschung 43 (1983), S. 1-20
VDB, Jahrbuch der deutschen Bibliotheken, hrsg. vom Verein Deutscher Bibliothekare. Bd. 61 (2005/2006). Wiesbaden: Harrassowitz 2005
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/soz30003134.html
Statt irrelevanter Angaben zu bayerischen Handschriftenbeständen (bei jeder kleineren bayerischen Sammlung finden sich exakt dieselben Angaben wie oben) wüsste man gern den Namen (und die Kontaktadresse samt Homepage/Mail) der Institution in Dietfurt, nämlich des Franziskanerklosters.
Nicht zitiert wird das Handbuch der Handschriftenbestände 1993:
http://books.google.de/books?id=MrkA3682xkYC&lpg=PA125
Dreßler 1983 ist online, ich finde darin aber nichts über Dietfurt:
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00048833/image_13
Was ja nicht verwundert, wenn man nach ausgiebiger Suche feststellt, dass der ganze Abschnitt ein gern verwendeter Textbaustein ist.
***
Weitere Schlampigkeiten, Irreführungen und Fehler findet man leicht. Und zwar von A-Z:
Aachen, Diözesanarchiv. Gatzweiler, Odilo: Die liturgischen Handschriften des Aachener Münsterstifts, in: Liturgiegeschichtliche Quellen, 10, Münster 1926 - Das "in" ist unrichtig. es handelt sich um die Parallel-Veröffentlichung des Zeitschriftenbeitrags (ZAGV) als Monographie in einer Reihe. http://www.handschriftencensus.de/forschungsliteratur/kataloge hat zur Stadtbibliothek 4 Titel (2 davon online), ManuMed nur 2, wobei der Handschriftencensus Rheinland nicht mit bibliografischen Angaben erscheint.
Bernkastel-Kues: Nicht sehr hilfreich ist der Link zur Startseite von Freimore mit der Angabe "Einige Bilder verfügbar". Richtig ist, dass man bei Suche nach Kues dort Digitalisate aus Lullus-Handschriften vorfindet. Immer noch besser ist:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bibliothek_des_St._Nikolaus-Hospitals_in_Bernkastel-Kues
Siehe jetzt auch:
http://www.handschriftencensus-rlp.mediaevistik.uni-mainz.de/bernkastel_stnikolaus.html
mit http://archiv.twoday.net/stories/11443505/
Dass Biberach (wo der digitalisierte Katalog nachgewiesen ist) und Biberach an der Riß identisch sind, hätte man vielleicht doch bemerken können.
Bielefeld: Bibliothek des Landeskirchenamtes mit wichtigen Handschriften fehlt!
Blaubeuren: Die einzige Handschrift liegt inzwischen in Stuttgart
http://archiv.twoday.net/stories/5650258/
Bornheim-Walberberg: Die Handschriften sind seit Ende 2007 (!) in Köln, siehe etwa http://www.handschriftencensus.de/12850
Bösensell: Es gibt unter Bösensell keinen Eintrag im (Marburger) Handschriftencensus! (Eher die Regel, dass solche fiktiven Links gesetzt wurden!)
Brauweiler: Ich kenne keine Institution "Kloster Brauweiler" mit Handschriftenbesitz!
Dillingen: Die mittelalterlichen Handschriften der Studienbibliothek Dillingen, beschrieben von Elisabeth WUNDERLE. Wiesbaden 2006 [im Druck] Liegt schon längst vor, inzwischen auch online.
Dyck, Schloß? Ein nur zu berechtigtes Fragezeichen, man braucht nur einen Blick auf
http://www.bbaw.de/forschung/dtm/HSA/dyck.html
zu werfen!
Eltz: Dass man von Hand den richtigen Link
http://www.handschriftencensus.de/hss/Burg_Eltz
ermittelt, war wohl zuviel verlangt.
Esslingen: Dass der Aufsatz von Brinkhus/Heinzer online ist, vermerkte ich bereits 2008 http://archiv.twoday.net/stories/4741385/
Eutin: Man hätte ja mit Beleg etwa die Angaben von
http://books.google.de/books?id=MrkA3682xkYC&pg=PA158
übernehmen können.
Isernhagen Kloster Da kann man sich nur angewidert abwenden. Das bekannte Heide-Kloster Isenhagen in Hankensbüttel hat mit der Gemeinde Isernhagen nichts zu tun.
Isselburg: Eine unbemerkte Dublette zu Anholt bzw. vice versa.
Koblenz: Rheinische Landesbibliothek fehlt. Es ist seit über 10 Jahren bekannt, dass sie mindestens besitzt: "Stundenbuch der Mutter Margarethe Neelges: Handschrift auf Pergament und Papier, beendet 1488 im Kloster Besselich bei Koblenz", wenn man "Agricola, Daniel: "Wegfahrt mit sicherm gleid durch luttersche abweg", reformatorische Streitschrift, Bad Kreuznach 1529" nicht mitzählen möchte.
Laberweinting: Ein Pferdemuseum finde ich nicht im Netz.
Leipzig: Natürlich gibt es keinen Querverweis zum aktuellen Kleinsammlungserschließungsprojekt, dessen Seite ist ja unverlinkbar.
Mainz: Die Priesterseminarsbibliothek heißt nun schon lange genug Martinus-Bibliothek.
Bei
Marienthal
Kloster
Bestandsumfang (ma.): ca. 10 + einige Fragmente
Permalink: http://www.manuscripta-mediaevalia.de/soz30002574.html
darf man rätseln, welches Marienthal gemeint ist - man kann angesichts des Fehlens jeglicher identifizierender Angaben eigentlich nur raten: Das Zisterzienserinnenkloster bei Kamenz in der Oberlausitz.
Natürlich wimmelt es nach wie vor von kryptischen Angaben, die nur für Mitarbeiter von Handschriftenzentren auflösbar sein mögen. was bedeutet bei Metten z.B. "Bestandsumfang (ma.): 400, [100*]".
Münster: Studien- und Zentralbibliothek der Franziskaner befindet sich in der Diözesanbibliothek!
Neuruppin: Nur ein Beispiel, dass der digitalisierte "Handschriftencensus der kleineren Sammlungen in den östlichen Bundesländern Deutschlands" nicht komplett ausgewertet wurde. Der bescheuerte neue Viewer macht es aufgrund fehlender Gliederung völlig aussichtslos, die Neuruppiner Handschriften aufzufinden. ERSTE HILFE bei ManuMed: Unbedingt die Seite mit den alten Katalogen bookmarken!!!
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/kataloge-online.htm
(Zugegeben, die alte Präsentation war genauso fehlerhaft.)
Preetz: Ort bzw. Klosterbibliothek fehlt! Zum "Buch im Chor"
http://books.google.de/books?id=8vaYmayBGUEC&pg=PA80
Sigmaringen: Lehner ist digitalisiert (siehe den Marburger Handschriftencensus), diverse Hinweise auf unbekannte Handschriften in diesem Weblog.
Rothenburg ob der Tauber, Mittelalterliches Kriminalmuseum, Autograhen Was mögen wohl Autograhen sein?
Nach wie vor fehlt das Landesarchiv Speyer (s. ²VL 9, 88)
Unverständlich ist, wieso die Bipontina in Zweibrücken fehlt, die doch etliche mittelalterliche Handschriften besitzt. Der Katalog ist online unter
http://217.198.244.66:8080/hans/bipontina-svensson-katalog.htm
Zwickau, Stadtarchiv
Bestandsumfang (ma.): Splitterbestand
Wichtige Publikationen zum Bestand: kein Nachweis
Was fängt man mit einer solchen Angabe an? Schließlich hat fast jedes Stadtarchiv irgendwelche mittelalterlichen Handschriftenfragmente und oft auch mittelalterliche Amtsbücher.
Fazit: Eine durch und durch schlampige Kompilation, deren Nutzen gegen Null geht. Im Vergleich zu manuscripta.at und codices.ch kann man sich für ManuMed wirklich nur schämen.
Besselicher Stundenbuch der RLB Koblenz, im Handschriftencensus ignoriert. Kurzbeschreibung:http://www.lbz-rlp.de/cms/rlb/digitale-angebote/ausstellungskataloge/erspaeht/index.html
KlausGraf - am Mittwoch, 9. Februar 2011, 22:20 - Rubrik: Kodikologie
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Aus einem im Sommer 2010 geschriebenen, derzeit ruhenden Aufsatzprojekt zur Handschriftenforschung im Internet kopiere ich meine Stellungnahme zum alten ManuMed:
Manuscripta Mediaevalia (ManuMed) ist das beste Portal zur Handschriftenforschung weltweit. Die riesige Datenbank mit über 60.000 Einträgen und die Vielzahl digitalisierter moderner Kataloge machen es zu einem unschätzbaren Werkzeug.
Bei näherem Hinsehen fällt es aber nicht schwer, eine stattliche Mängelliste aufzustellen.
1. Ein Unding ist es, dass immer noch keine Permanent-Links für die einzelnen Einträge zur Verfügung stehen.
2. Weder die Linkliste noch die Übersicht über die digitalisierten Handschriften ist in einem Zustand, den man als “gepflegt” bezeichnen kann.
Es ist ein Armutszeugnis für ManuMed, dass eine Forscherin (Brigitte Pfeil) eine eigene Übersicht über weltweite Handschriftenkataloge im Internet unterhalten muss (leider auch nicht ganz aktuell) [Fußnote: http://www.uni-erfurt.de/amploniana/handschriftenkatalogeonline/. Siehe aber auch die Zusammenstellung des Handschriftencensus: http://www.handschriftencensus.de/forschungsliteratur/kataloge. Ein Desiderat ist die Erschließung der im Sommer 2010 in Toronto ins Netz gestellten Mikrofilme des umfangreichen “A Microfilm Corpus of Unpublished Inventories of Latin Manuscripts through 1600" z.B. Bd. 81: http://www.archive.org/details/corpusofunpublis81prep. ]
3. Es gibt keinen RSS-Feed für die Neuigkeiten, die sowohl Neuigkeiten zum Portal als auch zu deutschen Handschriftendigitalisaten enthalten.
4. Sowohl die ManuMed-Datenbank als auch die Katalogdigitalisierung weisen ärgerliche riesige Rückstände auf. Warum hat man den 2001 erschienenen Katalog der Handschriften des Stadtarchivs Hildesheim nicht digitalisiert, andere Bände der gleichen Reihe “Handschriften in Niedersachsen” aber durchaus? Wieso steht etwa der Katalog von Brigitte Pfeil über die deutschen Handschriften in Halle, der 2007 nicht bei einem kommerziellen Verlag erschien, nicht schon längst auf ManuMed zur Verfügung? Wieso wird der in München digitalisierte Katalog der Dillinger Handschriften von Wunderle nicht wenigstens verlinkt? Wieso wird bei DFG-geförderten Projekten nicht gleich in die Datenbank katalogisiert - die Erschließung würde dann sofort recherchierbar sein.
Dass man sich “aus Gründen des Urheberrechts” 2005 gezwungen sah, zahlreiche Kataloge wieder zu entfernen, beweist ein hohes Maß an Unprofessionalität, denn bei den vor 1995 erschienenen Katalogen galt damals noch die Regelung, dass unbekannte Nutzungsarten (hier: Online-Nutzung) nicht vertraglich wirksam übertragen werden konnten.
5. Gründliche Tests der Zuverlässigkeit der Datenbank liegen bislang nicht vor und wurden auch von mir nicht durchgeführt. Vereinzelte Beobachtungen weisen jedoch darauf hin, dass die Verlässlichkeit der Auswertung der Kataloge/Datenquellen nicht überschätzt werden darf.
Dies gilt auch für die “Expertensuche” (Tests am 19. Juni 2010). Beispielsweise wird der Cgm 2517, der laut Katalog im Raum Augsburg im dritten Viertel des 15. Jahrhunderts entstanden ist, in der Expertensuche mit der zeitlichen Eingrenzung 1450-1500 und der zusätzlichen Angabe Augsburg in “Alle Felder” nicht gefunden. Der Cpg 314 wird bei der Suche nach Heidelberger handschriften Augsburger Entstehung gefunden, aber nicht mit der zutreffenden Zeiteingrenzung 1400-1500. Noch bedenklicher: Die Schnellsuche erbringt zu Gossembrot 33 Treffer, die fast alle dem 15. Jahrhundert angehören, während die Expertensuche mit Zeiteingrenzung 1400-1500 und Gossembrot in “Alle Felder” lediglich zwei Treffer enthält. Wenig vertrauenerweckend ist der Umstand, dass die Expertensuche mit Gossembrot in “Alle Felder” scheinbar 35 Treffer, also zwei Treffer mehr als die Schnellsuche liefert (in der Ergebnisliste sind es dann doch nur 33). Wer komplexere Suchanfragen (etwa zur Literaturgeographie) unter Zuhilfenahme der Zeiteingrenzung an die Datenbank stellen will, sollte sich darüber im klaren sein, dass er in der Regel keine zutreffenden Ergebnisse bekommt.
6. Es ist nicht akzeptabel, dass für die unzähligen vorläufigen Beschreibungen, die als PDFs angeboten werden, keine eigene Suchfunktion zur Verfügung steht, denn in der Datenbank sind diese Inhalte nicht recherchierbar.
7. Weder die Benutzungsoberfläche noch die Darstellung der Treffer macht die Arbeit mit ManuMed zur Freude. Es ist schon eine “Meisterleistung”, auf der Startseite unter dem Menüpunkt “Handschriften” eine Übersicht zu Digitalisaten anzubieten, im Datenbankbereich aber unter der gleichen Bezeichnung “Handschriften” an der gleichen Stelle eine Browsing-Möglichkeit zu den erfassten Beständen nach Bibliotheken. Wer soll das bitteschön bemerken? Da nur Insider dieses Angebot kennen dürften, scheint es nicht verwunderlich, dass die Fehlfunktionen bei der Anzeige nicht beseitigt werden.
8. Vereinzelt in der Datenbank eingebundene Bilder (z.B. aus Greifswald) sind nicht gezielt ansteuerbar und so hingebungsvoll versteckt, dass man sie nur mit großer Mühe aufspürt.
9. Eine Übersicht der deutschen Handschriftenbestände - vergleichbar dem Schweizer Angebot www.codices.ch - . wird womöglich noch Jahre auf sich warten lassen. Ein erster Versuch “Übersicht über die mittelalterlich-abendländischen Handschriftenbestände in Deutschland” wurde im Juni 2008 ins Netz gestellt, aber aufgrund der eklatanten Mängel [Fußnote: Siehe dazu: http://archiv.twoday.net/stories/5029463/. ] umgehend wieder entfernt.
10. Obwohl Kooperation zwingend geboten wäre, sind externe Angebote wie der Handschriftencensus in ManuMed bei den einzelnen Handschriften nicht verlinkt.
Difficile est saturam non scribere! Die 1997 von mir euphorisch vorgestellte Datenbank hat unbestreitbar inzwischen erhebliche Verbesserungen erfahren, aber würde das Projekt sich nicht so unglaublich schwerfällig vorwärts bewegen, könnte es 13 Jahre später erheblich weiter sein. Dass die großen öffentlichen Gelder, die in das Projekt geflossen sind, effizient verwendet wurden, darf bezweifelt werden. Eine Neukonzeption und Öffnung gegenüber dem Web 2.0 ist überfällig.
Manuscripta Mediaevalia (ManuMed) ist das beste Portal zur Handschriftenforschung weltweit. Die riesige Datenbank mit über 60.000 Einträgen und die Vielzahl digitalisierter moderner Kataloge machen es zu einem unschätzbaren Werkzeug.
Bei näherem Hinsehen fällt es aber nicht schwer, eine stattliche Mängelliste aufzustellen.
1. Ein Unding ist es, dass immer noch keine Permanent-Links für die einzelnen Einträge zur Verfügung stehen.
2. Weder die Linkliste noch die Übersicht über die digitalisierten Handschriften ist in einem Zustand, den man als “gepflegt” bezeichnen kann.
Es ist ein Armutszeugnis für ManuMed, dass eine Forscherin (Brigitte Pfeil) eine eigene Übersicht über weltweite Handschriftenkataloge im Internet unterhalten muss (leider auch nicht ganz aktuell) [Fußnote: http://www.uni-erfurt.de/amploniana/handschriftenkatalogeonline/. Siehe aber auch die Zusammenstellung des Handschriftencensus: http://www.handschriftencensus.de/forschungsliteratur/kataloge. Ein Desiderat ist die Erschließung der im Sommer 2010 in Toronto ins Netz gestellten Mikrofilme des umfangreichen “A Microfilm Corpus of Unpublished Inventories of Latin Manuscripts through 1600" z.B. Bd. 81: http://www.archive.org/details/corpusofunpublis81prep. ]
3. Es gibt keinen RSS-Feed für die Neuigkeiten, die sowohl Neuigkeiten zum Portal als auch zu deutschen Handschriftendigitalisaten enthalten.
4. Sowohl die ManuMed-Datenbank als auch die Katalogdigitalisierung weisen ärgerliche riesige Rückstände auf. Warum hat man den 2001 erschienenen Katalog der Handschriften des Stadtarchivs Hildesheim nicht digitalisiert, andere Bände der gleichen Reihe “Handschriften in Niedersachsen” aber durchaus? Wieso steht etwa der Katalog von Brigitte Pfeil über die deutschen Handschriften in Halle, der 2007 nicht bei einem kommerziellen Verlag erschien, nicht schon längst auf ManuMed zur Verfügung? Wieso wird der in München digitalisierte Katalog der Dillinger Handschriften von Wunderle nicht wenigstens verlinkt? Wieso wird bei DFG-geförderten Projekten nicht gleich in die Datenbank katalogisiert - die Erschließung würde dann sofort recherchierbar sein.
Dass man sich “aus Gründen des Urheberrechts” 2005 gezwungen sah, zahlreiche Kataloge wieder zu entfernen, beweist ein hohes Maß an Unprofessionalität, denn bei den vor 1995 erschienenen Katalogen galt damals noch die Regelung, dass unbekannte Nutzungsarten (hier: Online-Nutzung) nicht vertraglich wirksam übertragen werden konnten.
5. Gründliche Tests der Zuverlässigkeit der Datenbank liegen bislang nicht vor und wurden auch von mir nicht durchgeführt. Vereinzelte Beobachtungen weisen jedoch darauf hin, dass die Verlässlichkeit der Auswertung der Kataloge/Datenquellen nicht überschätzt werden darf.
Dies gilt auch für die “Expertensuche” (Tests am 19. Juni 2010). Beispielsweise wird der Cgm 2517, der laut Katalog im Raum Augsburg im dritten Viertel des 15. Jahrhunderts entstanden ist, in der Expertensuche mit der zeitlichen Eingrenzung 1450-1500 und der zusätzlichen Angabe Augsburg in “Alle Felder” nicht gefunden. Der Cpg 314 wird bei der Suche nach Heidelberger handschriften Augsburger Entstehung gefunden, aber nicht mit der zutreffenden Zeiteingrenzung 1400-1500. Noch bedenklicher: Die Schnellsuche erbringt zu Gossembrot 33 Treffer, die fast alle dem 15. Jahrhundert angehören, während die Expertensuche mit Zeiteingrenzung 1400-1500 und Gossembrot in “Alle Felder” lediglich zwei Treffer enthält. Wenig vertrauenerweckend ist der Umstand, dass die Expertensuche mit Gossembrot in “Alle Felder” scheinbar 35 Treffer, also zwei Treffer mehr als die Schnellsuche liefert (in der Ergebnisliste sind es dann doch nur 33). Wer komplexere Suchanfragen (etwa zur Literaturgeographie) unter Zuhilfenahme der Zeiteingrenzung an die Datenbank stellen will, sollte sich darüber im klaren sein, dass er in der Regel keine zutreffenden Ergebnisse bekommt.
6. Es ist nicht akzeptabel, dass für die unzähligen vorläufigen Beschreibungen, die als PDFs angeboten werden, keine eigene Suchfunktion zur Verfügung steht, denn in der Datenbank sind diese Inhalte nicht recherchierbar.
7. Weder die Benutzungsoberfläche noch die Darstellung der Treffer macht die Arbeit mit ManuMed zur Freude. Es ist schon eine “Meisterleistung”, auf der Startseite unter dem Menüpunkt “Handschriften” eine Übersicht zu Digitalisaten anzubieten, im Datenbankbereich aber unter der gleichen Bezeichnung “Handschriften” an der gleichen Stelle eine Browsing-Möglichkeit zu den erfassten Beständen nach Bibliotheken. Wer soll das bitteschön bemerken? Da nur Insider dieses Angebot kennen dürften, scheint es nicht verwunderlich, dass die Fehlfunktionen bei der Anzeige nicht beseitigt werden.
8. Vereinzelt in der Datenbank eingebundene Bilder (z.B. aus Greifswald) sind nicht gezielt ansteuerbar und so hingebungsvoll versteckt, dass man sie nur mit großer Mühe aufspürt.
9. Eine Übersicht der deutschen Handschriftenbestände - vergleichbar dem Schweizer Angebot www.codices.ch - . wird womöglich noch Jahre auf sich warten lassen. Ein erster Versuch “Übersicht über die mittelalterlich-abendländischen Handschriftenbestände in Deutschland” wurde im Juni 2008 ins Netz gestellt, aber aufgrund der eklatanten Mängel [Fußnote: Siehe dazu: http://archiv.twoday.net/stories/5029463/. ] umgehend wieder entfernt.
10. Obwohl Kooperation zwingend geboten wäre, sind externe Angebote wie der Handschriftencensus in ManuMed bei den einzelnen Handschriften nicht verlinkt.
Difficile est saturam non scribere! Die 1997 von mir euphorisch vorgestellte Datenbank hat unbestreitbar inzwischen erhebliche Verbesserungen erfahren, aber würde das Projekt sich nicht so unglaublich schwerfällig vorwärts bewegen, könnte es 13 Jahre später erheblich weiter sein. Dass die großen öffentlichen Gelder, die in das Projekt geflossen sind, effizient verwendet wurden, darf bezweifelt werden. Eine Neukonzeption und Öffnung gegenüber dem Web 2.0 ist überfällig.
KlausGraf - am Mittwoch, 9. Februar 2011, 21:16 - Rubrik: Kodikologie
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Zu dem in http://archiv.twoday.net/stories/11598611/
angesprochenen Problem von Manuscripta Mediaevalia schreibt man mir aus Darmstadt:
"mit genau 1 Klick kommt man sehr wohl zur Katalogseite: rechts oben, klein, blau ;-). Dann
noch Vollbildmodus, Blättern, Inhaltsverzeichnis - ist doch super komfortabel, ich weiß gar
nicht, was Sie wollen. Wir haben die Entscheidung bewusst getroffen, um dem Nutzer von
einer zentralen Stelle alle Möglichkeiten offen zu lassen. Diese Vielfalt ist doch weit besser
als die alten Katalogseiten, als man nur diese hatte und sonst nix. Man sieht auf einen Blick,
was sonst noch so im Katalogband ist, Und wenn ich ganz rechts auf PDF klicke, landet das
Katalogisat direkt auf meinem PC, und ich kann damit machen, was ich will. Was
benutzerfreundlich ist, ist offenbar Ansichtssache."
Dazu halte ich fest:
1. Wer soll bitteschön ohne Vorkenntnisse auf die Idee kommen, dass sich unscheinbar rechts oben der früher zentral und gut sichtbar angebrachte Link zur Katalogseite verbirgt?
2. Das Erstellen der PDFs erbringt derzeit keine gültigen PDFs!
Update: Zum PDF-Erstellen: Rechts oben neben Katalogseite ist ein Link PDF, der kein gültiges PDF erzeugt. Auf der Katalogseite in dem bescheuerten Viewer ist als unterstes Symbol das Erstellen des PDFs anklickbar. Dies funktioniert, allerdings nicht im Internet Explorer 8, der einen unbekannten Fehler meldet. Mir wurde berichtet, bei Sicherheitsbestätigung und erneutem Drücken des Buttons lasse sich im IE 8 das PDF herunterladen, was ich aber nicht nachvollziehen kann.

http://www.manuscripta-mediaevalia.de/obj90445646,T.html
angesprochenen Problem von Manuscripta Mediaevalia schreibt man mir aus Darmstadt:
"mit genau 1 Klick kommt man sehr wohl zur Katalogseite: rechts oben, klein, blau ;-). Dann
noch Vollbildmodus, Blättern, Inhaltsverzeichnis - ist doch super komfortabel, ich weiß gar
nicht, was Sie wollen. Wir haben die Entscheidung bewusst getroffen, um dem Nutzer von
einer zentralen Stelle alle Möglichkeiten offen zu lassen. Diese Vielfalt ist doch weit besser
als die alten Katalogseiten, als man nur diese hatte und sonst nix. Man sieht auf einen Blick,
was sonst noch so im Katalogband ist, Und wenn ich ganz rechts auf PDF klicke, landet das
Katalogisat direkt auf meinem PC, und ich kann damit machen, was ich will. Was
benutzerfreundlich ist, ist offenbar Ansichtssache."
Dazu halte ich fest:
1. Wer soll bitteschön ohne Vorkenntnisse auf die Idee kommen, dass sich unscheinbar rechts oben der früher zentral und gut sichtbar angebrachte Link zur Katalogseite verbirgt?
2. Das Erstellen der PDFs erbringt derzeit keine gültigen PDFs!
Update: Zum PDF-Erstellen: Rechts oben neben Katalogseite ist ein Link PDF, der kein gültiges PDF erzeugt. Auf der Katalogseite in dem bescheuerten Viewer ist als unterstes Symbol das Erstellen des PDFs anklickbar. Dies funktioniert, allerdings nicht im Internet Explorer 8, der einen unbekannten Fehler meldet. Mir wurde berichtet, bei Sicherheitsbestätigung und erneutem Drücken des Buttons lasse sich im IE 8 das PDF herunterladen, was ich aber nicht nachvollziehen kann.

http://www.manuscripta-mediaevalia.de/obj90445646,T.html
KlausGraf - am Mittwoch, 9. Februar 2011, 20:20 - Rubrik: Kodikologie
http://www.manuscripta-mediaevalia.de
Da dieses denkbar benutzerunfreundliche Angebot noch nichts von einem RSS-Feed gehört hat, vermelden wir die Neuigkeiten auch hier:
Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar: Die Beschreibungen der Quarthandschriften sind nun in der Datenbank.
Januar 2011
Universitätsbibliothek Leipzig, neues Projekt: Die Erschließung von Kleinsammlungen mittelalterlicher Handschriften in Sachsen und dem Leipziger Umland am Handschriftenzentrum der Universitätsbibliothek Leipzig
Januar 2011
Universitätsbibliothek Leipzig: Neue Kurzerfassungen zu den Signaturengruppen Ms 1114 - Ms 1715
Januar 2011
Wie nicht anders zu erwarten, hat sich das Modell der benutzerfreundlichen Schlagzeile (siehe zu Gotha: Projekte, NICHT VERLINKBAR) nicht durchgesetzt. Man muss bei den Leipziger Kurzerfassungen zwar nicht wie früher ein PDF öffnen, aber jedesmal die Datenbank aufrufen und rechts oben "Alles einblenden" anklicken, falls man das ungeheuerliche Bedürfnis hat, etwas über die Inhalte der Handschrift zu erfahren. Die PDF-Erstellung funktioniert anscheinend nicht, gültige PDFs konnte ich heute noch nicht erzeugen.
Da dieses denkbar benutzerunfreundliche Angebot noch nichts von einem RSS-Feed gehört hat, vermelden wir die Neuigkeiten auch hier:
Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar: Die Beschreibungen der Quarthandschriften sind nun in der Datenbank.
Januar 2011
Universitätsbibliothek Leipzig, neues Projekt: Die Erschließung von Kleinsammlungen mittelalterlicher Handschriften in Sachsen und dem Leipziger Umland am Handschriftenzentrum der Universitätsbibliothek Leipzig
Januar 2011
Universitätsbibliothek Leipzig: Neue Kurzerfassungen zu den Signaturengruppen Ms 1114 - Ms 1715
Januar 2011
Wie nicht anders zu erwarten, hat sich das Modell der benutzerfreundlichen Schlagzeile (siehe zu Gotha: Projekte, NICHT VERLINKBAR) nicht durchgesetzt. Man muss bei den Leipziger Kurzerfassungen zwar nicht wie früher ein PDF öffnen, aber jedesmal die Datenbank aufrufen und rechts oben "Alles einblenden" anklicken, falls man das ungeheuerliche Bedürfnis hat, etwas über die Inhalte der Handschrift zu erfahren. Die PDF-Erstellung funktioniert anscheinend nicht, gültige PDFs konnte ich heute noch nicht erzeugen.
KlausGraf - am Mittwoch, 9. Februar 2011, 19:25 - Rubrik: Kodikologie
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Hs. 3065 der ULB Darmstadt liegt nun digitalisiert vor (Sigle C in der Forschung zur Goldenen Bulle):
http://tudigit.ulb.tu-darmstadt.de/show/Hs-3065
http://tudigit.ulb.tu-darmstadt.de/show/Hs-3065
KlausGraf - am Dienstag, 8. Februar 2011, 17:51 - Rubrik: Kodikologie
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