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Kodikologie

Folgt man dem derzeit noch angegebenen Link im http://www.handschriftencensus.de/5292 zu einer Speculum salvationis-Handschrift in Kopenhagen, so trifft man auf eine nahezu unbrauchbare alte Präsentation

http://www2.kb.dk/elib/mss/gks80/index.htm

mit viel zu kleinen Bildern, auf denen man den Text nicht lesen kann. Natürlich ist dem Handschriftencensus seit langem mitgeteilt worden, dass die Königliche Bibliothek inzwischen die digitalisierten Handschriften in guter Qualität, also vergrößer- und vor allem lesbar anbietet:

http://www.kb.dk/en/nb/materialer/haandskrifter/HA/e-mss/mdr.html


Über 170 Stück

http://www.kb.dk/en/nb/samling/js/dsh/index.html


http://www.ka-news.de/region/karlsruhe/BGV-zahlt-eine-Million-Euro-fuer-historisches-Dokument;art6066,486826
http://www.mainpost.de/regional/main-tauber/Wertvolle-Handschrift;art21526,5764844

Die Handschrift wird Dauerleihgabe der Badischen Versicherungen. Laut dpa betrug der Kaufpreis 1 Million Euro.

Auf der Seite der BLB gibt es leider (noch?) kein Faksimile, auch wenn der Begleitband online ist:
http://www.blb-karlsruhe.de/blb/images/besondere-bestaende/handschriften/heilsspiegel.pdf

Laut Pressemitteilung des Wissenschaftsministeriums soll aber das Digitalisat ins Internet gestellt werden:

http://www.blb-karlsruhe.de/blb/blbhtml/besondere-bestaende/handschriften/heilsspiegel.php

Nach http://archiv.twoday.net/stories/5595847/ sollte der vom gierigen Haus Baden beanspruchte ostmitteldeutsche Codex aus der Mitte des 14. Jahrhunderts eigentlich von Land erworben werden. "Zu den Kunstgütern, die nach dem Gutachten der Expertenkommission bislang unstreitig Eigentum des Hauses Baden sind und vom Land erworben werden sollen, gehören vier Skulpturen aus der Kunsthalle Karlsruhe, sowie Handschriften aus der Badischen Landesbibliothek. Darunter zwei Tulpenbücher, das Werk "Speculum Humanae Salvationis" sowie der Teilnachlass Hebel." So http://archiv.twoday.net/stories/5584479/

http://www.blb-karlsruhe.de/blb/blbhtml/2009/presse-archiv-handschriften-20.php von 2009 erweckt bei der Mitteilung der Vergabe der Signaturen den Eindruck, als sei H 78 vom Land gekauft worden.

Es kann aber keine Rede davon sein, dass die Handschrift "eindeutig" dem Haus Baden gehörte.

Nach meiner Ansicht hat sich die Expertenkommission geirrt, ein Ankauf wäre nicht nötig gewesen:

Nach wie vor sehe ich im Jahr 1830 ein Schlüsseljahr für die badischen Kulturgüter. Die Kommission hat meine Beweisführung nicht aufgegriffen und kommt daher mindestens hinsichtlich des "Speculum humanae salvationis" zu einem meines Erachtens völlig unzutreffenden und das Land Baden-Württemberg schädigenden Resultat. Wenn die gesamte Privathinterlassenschaft Ludwigs 1830 an die Langensteiner fiel, muss das nach 1830 in den Sammlungen vorhandene Kulturgut grossherzoglicher Provenienz aus der Zeit vor 1830 zwingend zum Hausfideikommiss gehören. Damit ergibt sich, dass das vor 1827 im Kupferstichkabinett befindliche Speculum anders als die Kommission angibt, heute dem Land Baden-Württemberg gehört. http://archiv.twoday.net/stories/4567789/

Höchstwahrscheinlich gehörte die Handschrift dem Kloster St. Märgen und kam bei der Säkularisation in grossherzoglich badischen Besitz, aber eben nicht in die Landesbibliothek, sondern ins Kupferstichkabinett. Nach den Grundsätzen der Expertenkommission ist Säkularisationsgut aber eindeutig Landeseigentum!

Dauerhaft für Baden gesichert ist durch den Deal des BVG die Handschrift keineswegs. Eine Dauerleihgabe kann immer aus wichtigem Grund (wenn z.B. eine Verwertung im Insolvenzverfahren nötig ist) gekündigt werden und ist ohnehin eine juristisch fragwürdige Vertragsform: http://archiv.twoday.net/stories/6266965/

Siehe auch
http://archiv.twoday.net/stories/2918302/

Beschreibung der Handschrift Cod. K 3378:
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0545_b525_jpg.htm
http://www.handschriftencensus.de/5061

Update: http://archiv.twoday.net/stories/55775123/


Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projektes am Lehrstuhl für Judaistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz suchen wir in alten Buch- und Aktenbeständen nach hebräischen Makulatur- und Einbandfragmenten. Solche Fragmente konnten von uns bereits in größerer Zahl in verschiedenen deutschen Bibliotheken und Archiven gefunden werden. Sie stellen eine wichtige Quelle für die Erforschung der Geschichte und Literatur des Judentums seit dem Mittelalter dar.

Ich möchte daher anfragen, ob sich in ihrem Archiv bzw. in ihrer Bibliothek, soweit sie Altbestände enthält, einmal solche Reste von hebräischen Schriften in alten Einbänden von Akten oder Büchern gefunden haben? Ließen sich bei einer Suche eventuell solche Fragmente finden? Oder sind bislang nicht einmal Makulaturen mit lateinischen Schriftzeichen aufgetaucht?

Selbstverständlich geht es im Rahmen des Forschungsprojekts nicht darum, Einbände zu beschädigen oder Fragmente aus den Deckeln oder Akteneinbänden zu entnehmen. Die Bewahrung der Funde ist stets oberstes Ziel unserer Forschungen. Durch eine Identifizierung und genaue Altersbestimmung von Fragmenten können sich jedoch wichtige Rückschlüsse auf die jüdische Geschichte ziehen lassen, so dass sich auch die Untersuchung kleiner Funde lohnen könnte. Falls sich Fragmente in ihren Beständen finden sollten, wäre ich für eine Nachricht dankbar. Auch die Nachricht *Fehlanzeige“ würde mir bei der mühsamen Suche weiterhelfen.


Mit freundlichen Grüßen

Andreas Lehnardt


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Prof. Dr. Andreas Lehnardt
FB 01 - Judaistik
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
D-55099 Mainz

Tel. 0049 [0]6131/39-20312
Fax 0049 [0]6131/39-26700

http://www.ub.uu.se/en/Collections/Manuscript-Collections/Silver-Bible/Codex-Argenteus-Online/


http://books.google.de/books?id=hfetilenP_gC

http://www.archive.org/details/HandschriftenDerUlbStrassburg

http://www.kb.nl/bladerboek/lancelot/index.html

Die Lancelotcompilatie, Den Haag, KB, hs. 129 A 10 liegt in einer Präsentation mit Faksimile und Transkription vor.


http://archiv.twoday.net/stories/4814673/#8361805

http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0005/bsb00052961/images/

Siehe http://www.handschriftencensus.de/6008

 

twoday.net AGB

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