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Kommunalarchive

" ....Der Zustand der Dokumente sei ganz unterschiedlich, sagte Fischer [stv. Archivleiter]. „Manche Handschriften sind halbiert, oft fehlen die Einbände.“ Unter den geborgenen Stücken sind auch die besonders wertvollen Verbundbriefe von 1396. Dabei handelt es sich um eine Art Verfassung der Stadt Köln, die 400 Jahre gültig blieb. Die zahlreichen Siegel, die unten an den Briefen hingen, sind jedoch fast alle zerstört worden. Von den Urkunden konnten 90 Prozent unbeschadet geborgen werden, weil sie in Kellern und Anbauten lagerten.
„Für mich persönlich war es ein großer Moment, als die ersten Ratsprotokolle rausgeholt wurden“, sagte Fischer. Als das Archiv noch stand, konnte man sich vor eine Wand stellen und hatte die gesamten Ratsprotokolle der Stadt Köln vom 14. Jahrhundert bis zur Franzosenzeit um 1800 vor sich. „Ich habe immer noch diesen Alptraum: Ich sehe die vollständige Wand und denke: Was fehlt davon?“, erzählte Fischer.
können. Unsere Stücke werden weiter die Narben dieses 3. März tragen, und das werden wir auch nicht mehr ändern können.“ Je weiter unten im Gebäude die Sachen gelegen hätten, desto größer sei das Ausmaß der Zerstörung. „Aber wir erleben eben auch immer wieder Wunder so wie vorgestern mit der Nobelpreisurkunde von (Heinrich) Böll.“
Aus ganz Europa, ja bis aus Australien kämen jetzt Archivare, um die Kölner zu unterstützen. Die Hilfsbereitschaft sei überwältigend und „einfach traumhaft“, sagte Fischer. Auf die Frage, wie lange man für die Restaurierungsarbeiten brauchen werde, sagte der 38-Jährige: „Ich habe ungefähr noch 30 Jahre im Dienst der Stadt Köln, und ich hoffe, dass ich am Ende sagen kann: Wir sind auf einem guten Weg.“

Quelle:
http://www.welt.de/kultur/article3573659/Drei-Viertel-alter-Koelner-Handschriften-geborgen.html

Fragen vom 02.04.2009:
" .... als Archivar habe ich mit großer Betroffenheit den Einsturz des Kölner Stadtarchivs mitverfolgt. Obwohl ich mich, so glaube ich sagen zu dürfen, eingehend informiert habe, sind mir Stellungnahmen europäischer Institutionen nicht bekannt.
Daher meine Fragen:
1) Liegen solche Äußerungen vor? Falls nein:
2) Warum hat sich der Kulturausschuss bis jetzt noch nicht mit dieser europäischen, kulturellen Katastrophe auseinandergesetzt ?
3) Wie ist Ihre Meinung zu diesem Ereignis ?
4) Teilen Sie die Einschätzung Ihrer Ausschusskollgein Ruth Hieronymi, dass der Einsturz des größten Kommunalarchivs nördlich der Alpen "eindeutig .... in die lokale und regionale Zuständigkeit fällt"?"


Antwort vom 16.04.2009:
" ..... auch ich bin sehr bestürzt über den Einsturz des Kölner Stadtarchivs und den Tod zweier junger Menschen. Der mit dem Unglück verbundene Verlust einer Vielzahl kultureller Schätze ist ein tragischer und weitreichender Rückschlag bei der Bewahrung historischer Dokumente. Ich hoffe, dass es gelingen wird, weitere Teile des Archivs zu bergen und zu rekonstruieren.
In Bezug auf die Zuständigkeiten kann ich mich jedoch leider nur meiner Ausschusskollegin anschließen und darauf hinweisen, dass die Kompetenzen hier klar in Deutschland und nicht bei der EU liegen. ....."


Quelle: http://www.abgeordnetenwatch.de/frage-651-12387--f174614.html

s. a.bei Archivalia:
http://archiv.twoday.net/stories/5609908/ (Teil 1: Ruth Hieronymi, MdEP)
http://archiv.twoday.net/stories/5625276/ (Teil 2: Dr. Stefan Eisel, MdB)
http://archiv.twoday.net/stories/5626427/ (Teil 3: Doris Pack, MdEP)
http://archiv.twoday.net/stories/5629585/ (Teil 4: Dr. Günter Krings, MdB)

audiofile:

http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/journal/-/id=659282/did=4734556/pv=mplayer/vv=popup/nid=659282/kb5wke/index.html

" ..... Dann wird ein rotes, abgegriffenes Fotoalbum aus einer Tonne gezogen:
"Das stammt wohl aus der Privatsammlung von Heinrich Böll“, sagt
Schaab. Darin: Porträts des Literatur-Nobelpreisträgers. Auch
Kontaktabzüge und Bilder des Fotopapstes Fritz L. Gruber wurden
geborgen. "Das bestärkt uns nur in unserer Arbeit“, freut sich Dr.
Gisela Fleckenstein, Archivarin des Historischen Archivs. ...."

Quelle:
http://www.express.de/nachrichten/region/koeln/fotos-von-boell-und-gruber-aus-truemmern-geborgen_artikel_1235811517350.html
Mit Video der neuen Kölner "Nachlassverwalterin" Dr. Gisela Fleckenstein

http://archiv.twoday.net/stories/5566219/

Sollte etwas nicht mehr aktuell sein, bitte ich um Korrektur (Hinweis in den Kommentaren).

Appel aux partenaires en France

Le Comité français du Bouclier Bleu recherche actuellement des partenaires désirant participer à l'envoi de bénévoles à Cologne (Allemagne) pour aider nos collègues archivistes. Leur bâtiment s'est effondré début mars et des volontaires fouillent encore les décombres pour sauver les collections qui peuvent encore l'être.

La ville de Cologne a lancé un appel aux volontaires, que vous retrouverez sur le site du Bouclier Bleu international http://www.facebook.com/l.php?u=http://%28http%3A%2F%2Fwww.ancbs.org%29. Si vous souhaitez envoyer des bénévoles, participer à l'organisation de cette mission commune à plusieurs institutions / associations, de façon pécuniaire ou matérielle, n'hésitez pas à nous contacter pour de plus amples informations.

Les bénévoles devront se rendre en mission à Cologne vers la fin du mois d'avril, emmenant avec eux leur propre petit matériel. Nous recherchons donc des matériels, des offres d'aide à l'organisation d'une formation destinée aux bénévoles, ainsi que des financements éventuels pour le défraiement de ces bénévoles (frais de transport et de logement sur place).

Contactez le secrétariat du CFBB : secretariat@bouclier-bleu.fr

http://www.taz.de/1/leben/buch/artikel/1/schimmelalarm

Zum 1. Tagesbericht: http://archiv.twoday.net/stories/5643191/
Zum 2. Tagesbericht: http://archiv.twoday.net/stories/5645870/

[Parallel zum 3. Tagesbericht: http://archiv.twoday.net/stories/5647173/ ]

Heute: Im Kampf gegen Staub und Sporen und: Kleckern und Klotzen bei der Digitalisierung.

Es geht u.a. um Schimmelbefall, die neuen Schutzvorschriften und das digitale historische Archiv:

In den Tagen nach dem Einsturz, als manche Chaoten behaupteten, alles sei vernichtet, bildete sich eine kleine Initiative, um ein Digitales Stadtarchiv zu gründen. Sie forderte die Besitzer von Kopien kölnischer Archivalien auf, sie auf einer Website ins Internet einzustellen.

Nur – das ist Geklecker. Mehr als 10 Millionen Aufnahmen aus dem Stadtarchiv existieren auf Mikrofilm, darunter die nahezu gesamte Überlieferung vor 1815. Mehr als 6000 Filme, um deren sichere Aufbewahrung im berühmten Barbarastollen im Schwarzwald in den letzten Wochen viel Aufhebens gemacht wurde. Völlig unnötig, die Filme jetzt dort herauszuholen: Ein kompletter Satz liegt in Köln an einem sicheren Ort. Die verschütteten Exemplare, die wir manchmal entstauben, sind nur Arbeitskopien davon.

Das sind doch Informationen, die auf eine städtische Webseite gehören! Die Kaffeetrinker haben das erst von mir erfahren.

[...]
Die Mikrofilme ebenfalls online zu stellen – das wäre was. Aber dafür braucht man als Datenspeicher ein ganzes Rechenzentrum, eine Software mit passender Benutzeroberfläche, Lupen- und Diashow-Funktion. Nur eine Million Euro würden es kosten, zehn Millionen Bilder zu digitalisieren. Aber Programme und Infrastruktur brauchen viel mehr Zeit und Geld. Und dennoch hat die Idee Charme. Sie braucht ja nicht in Köln umgesetzt zu werden, weil die Archivare hier ja andere Sorgen haben ... „Hörn’Se auf“, bremst mich einer, „die haben schon genug Probleme mit ihrer Autonomie. Denen redet doch jetzt jeder rein.“


Hier werden die Kosten der Digitalisierung übertrieben. Brauchbare Navigations- und Viewer-Software gibt es teilweise als Open-Source. Ganzes Rechenzentrum: in welcher Zeit lebt der Autor?

Interessant sind die Hinweise auf frühere Archivkatastrophen nach 1945:

*1946 Leine-Überschwemmung schädigte Hauptstaatsarchiv Hannover

*1961 Brand von Burg Trausnitz (Staatsarchiv für Niederbayern)

* 1966 Arno-Flut schädigte Staatsarchiv Florenz

Auch ich wurde beobachtet:

Achtköpfig ist die Gruppe vom Uni-Archiv Aachen. Inmitten seiner Studierenden verdrückt Geschäftsführer Klaus Graf schweigend seine Brote. Er ist das Enfant terrible der deutschen Archivszene, ein Querulant und Eiferer, der sich ständig im Ton vergreift. Aber sein Blog „Archivalia“ ist die einzige brauchbare Quelle für Nachrichten über den Einsturz, in diesen Tagen Pflichtlektüre. Auch die Nachrichten aus L’Aquila am Ende dieser Protokolle stammen von dort. Aber wer Grafs Beiträge kommentiert, muss mit Antworten wie „Einfach mal die Fresse halten“ oder „Geschreibsel“ rechnen.

Zum 1. Tagesbericht: http://archiv.twoday.net/stories/5643191/
Zum 2. Tagesbericht: http://archiv.twoday.net/stories/5645870/

" ..... Im Kölner Stadt-Anzeiger hat heute die Stadtarchivarin von Siegburg kritisiert, dass mit dem Arbeitsschutz zu lax umgegangen wird: schlecht sitzende Atemmasken, schlechte Durchlüftung. Dabei können die Pilze auf dem Schriftgut Allergien und Krebs auslösen. „Eine Unverschämtheit,“ sagt sie.
Die Kritik von der rechten Rheinseite sitzt. Ab sofort müssen wir die Schutzanzüge vor jeder Mahlzeit ausziehen, Trinkflaschen dürfen nicht mehr in die Halle mitgenommen werden, das Tragen der Mundschutze wird auch in Bereichen ohne Pilzverdacht kontrolliert. „Das ist eine politische Entscheidung. Sieben Werktage lang wird eine Schimmelprüfung veranstaltet, dann sehen wir weiter,“ erklärt der Archivar vom Dienst im roten T-Shirt. Er gibt zu erkennen, dass er das für überflüssig hält. .....Nur ist die Stadt nicht von selbst darauf gekommen, fortlaufend die Staub- und Sporenbelastung zu messen. Hätte sie das getan, könnten wir uns die ganze Aufregung sparen. Wenigstens wird die heutige Aufregung künftig ein paar Dummies vor sich selbst schützen. Öfters haben Leute ganz ohne Mundschutz gearbeitet. Eine trug einen schicken dunkelblauen Stoff-Overall, die langen roten Haare frei darüber. Leider verschwindet jetzt auch die farbige Funktionswäsche der Kölner unter den weißen Schutzanzügen. .....

Quelle:
http://www.taz.de/1/leben/buch/artikel/1/schimmelalarm

[Beitrag gekürzt, weitere Zitate unter http://archiv.twoday.net/stories/5647201/ KG]

" .....Die Suche nach der Ursache der Hebungen, mit der das 7800-Einwohner-Städtchen in der Nähe von Freiburg in den vergangenen Jahren mehrfach bundesweit Schlagzeilen gemacht hatte, blieb zunächst buchstäblich im Boden stecken. Auslöser der Erdbewegungen sollen Bohrungen gewesen sein. Dies hatte die Stadt im September 2007 veranlasst, um im Rathaus eine Erdwärmeheizung zu installieren. Seitdem ist Staufen schon fast 15 Zentimeter gewachsen, sozusagen - in die Höhe.
Nach Erkenntnissen des extra eingerichteten Arbeitskreises Hebungsrisse wurden die Hebungen sehr wahrscheinlich durch Quellvorgänge in einer Erdschicht, der sogenannten Gips-Keuper-Schicht, als Folge der Erdwärmebohrungen hervorgerufen. Die Schäden an fast 170 Gebäuden sind inzwischen so groß geworden, dass manche bereits abgestützt werden müssen. Besonders betroffen sind ausgerechnet das Rathaus und das Stadtarchiv - zwei Gebäude, die eigentlich von den Erdwärmebohrungen profitieren sollten. Erste Akten wurden sicherheitshalber schon ausgelagert. Jetzt bereitet der Bürgermeister die Evakuierung der gesamten Stadtverwaltung vor ..."

Quelle:
http://nachrichten.t-online.de/c/18/46/86/00/18468600.html

Mit einer ungewöhnlichen Vorlesungsreihe möchte die Universität zu Köln ihre Verbundenheit mit dem Kölner Stadtarchiv ausdrücken. Nach dem Einsturz des bedeutenden Historischen Archivs werden in dieser vom Historischen Seminar I veranstalteten Ringvorlesung Studierende, Historiker und Archivare für Kölner Bürger Aspekte der Stadtgeschichte behandeln, über die Bestände des Archivs informieren. Sie werden aktuell auf den Stand der Aufräumarbeiten eingehen und die Perspektiven für die Zukunft beschreiben.

Folgende öffentliche Termine sind geplant:
22. April: Dr. Bettina Schmidt-Czaia (Historisches Archiv Stadt Köln): Zum Stand der Rettung des Historischen Archivs der Stadt Köln/ Dr. Ulrich Soénius (Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv), Die Kölner Archive - Quellen für die Forschung
6. Mai: Prof. Dr. Gerd Schwerhoff (Technische Universität Dresden). Kölner Kriminalgeschichte(n). Verbrechen und Strafen vom 15. bis zum 18. Jahrhundert.

20. Mai: Prof. Dr. Werner Eck (Universität zu Köln), Das Projekt "Die Geschichte der Stadt Köln" nach der Katastrophe.

10. Juni: (anderer Ort, andere Zeit) Hörsaal XXIV Hauptgebäude, 18.30 - 20.00 Uhr: Prof. Dr. Ralph Jessen (Universität zu Köln) und Studierende, Köln - eine Großstadt in der Moderne nach 1945. Lehrerfahrungen und Forschungsperspektiven zur Zeitgeschichte

17. Juni (anderer Ort) Hörsaal II Hauptgebäude Prof. Dr. Eberhard Isenmann (Universität zu Köln), Demokratie oder Oligarchie?
Die Neuordnung der Kölner Stadtverfassung im Spätmittelalter: Verbundbrief (1396) und Transfixbrief (1513) .

24.Juni Dr. Gerald Mayer (Landesarchiv Baden-Württemberg, Stuttgart),
Digitalisierung - Zukunft des Archivs?
Vortrag und Podiumsdiskussion

8. Juli Dr. Maren Möhring (Universität zu Köln), Ausländische Gastronomie in Köln nach 1945. Die Internationalisierung der Ernährung.

Alle Vorlesungen, bis auf die gesondert ausgewiesenen, finden statt:
Mittwochs 18.15- 19.45 Uhr im Hörsaal A 2

Quelle:
http://www.idw-online.de/pages/de/news309832

 

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