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Open Access

petition

http://www.ec-petition.eu

Unter den Präsentationen der Tagung zu diesem Thema ist auch ein reichlich unergiebiger Beitrag zu den rechtlichen Aspekten:

http://www.dini.de/veranstaltung/workshop/oatutorial2007/presentations/korb.pdf

Anders als bei ausformulierten Texten fällt es schwer, an solchen Präsentationen Kritik zu üben, denn sie müssen notwendigerweise verkürzen. Man kann aber auf keinen Fall sagen, dass es die Präsentation verstanden hat, die Probleme auf den Punkt zu bringen.

Insbesondere bei Open-Access-Befürwortern ist die jüngst veröffentlichte Einigung zwischen dem Börsenverein und dem Deutschen Bibliotheksverband (PDF) zur Digitalisierung/on-the-spot-Consultation und zum Dokumentenversand auf harsche Kritik gestoßen.

Börsenverein

Rainer Kuhlen, Sprecher von http://www.urheberrechtsbuendnis.de, lehnte die gemeinsame Erklärung ab und verwies auf eine zu erwartende Stellungnahme des Bündnisses:
http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg32376.html

Ich selbst sprach von einem "Teufelspakt", der die Interessen von Bildung und Wissenschaft und "Open Access" verrate:
http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg32378.html

Eric Steinhauer führte ebenfalls in INETBIB aus:

"die "Stellungnahme von DBV und Börsenverein zum Urheberrecht in Bildung und Wissenschaft" vom 11. Januar 2007 enthält sinnvolle Regelungen für einen Burgfrieden zwischen Bibliotheken und Verlagen.

Wer aber eine Perspektive für eine zukunftsweisende Entwicklung in der wissenschaftlichen Informationsversorgung erwartet, wird enttäuscht. Das Papier ist ein Versuch, überkommende Marktstrukturen in das digitale Zeitalter zu retten.

Deutlich wird dies an solchen Formulierungen:
"Es darf sich aber auch die Absatzsituation der Verlage dadurch nicht
nachhaltig verändern, dass die Bibliotheken die Möglichkeiten elektronischer Bereitstellung nutzen."

Die in dem Papier vorgeschlagenen Lizenzierungsmodelle sind im Grunde systemwidrig. In der analogen Welt war es dem Urheberrecht fremd, die einzelne Nutzung von Werken abzurechnen. Vergütet wurde pauschal durch Verwertungsgesellschaften.

Das gesamte Papier ist von dem Versuch durchzogen, die Kontrolle über die Verbreitung digitaler Inhalte durch die kommerziellen Verwerter zu bewahren. Damit werden die Verwerter mittelfristig scheitern. Der Grund dafür liegt in der Logik wissenschaftlichen Publizierens."

Siehe auch die Zusammenfassung Steinhauers der wichtigsten Punkte:
http://bibliotheksrecht.blog.de/2007/02/08/das_neue_papier_von_dbv_und_borsenverein~1702540

Kritik findet sich auch in den Kommentaren von Netbib:
http://log.netbib.de/archives/2007/02/07/shavanengesang-bibliotheken-und-verlage-legen-streit-bei/#comment-31707

Bernd-Christoph Kämper, rühriger OA-Befürworter von der UB Stuttgart, meint:
"Man hat in der Tat den Eindruck, dass das ganze als “Geheime Kommandosache” eingestuft und behandelt wurde, die Mitglieder des DBV waren offenbar nicht informiert. Ich halte das für skandalös. Diejenigen, die in den Universitäten für die Förderung von alternativen Publikationsmodellen und Open Access, über den grünen wie den gelben Weg eintreten, sind jetzt vor den Wissenschaftlern restlos blamiert, der angerichtete Schaden, nicht nur ein Image-Schaden, sondern der, überhaupt noch ernst genommen und gehört zu werden, wird immens sein."

Wenig Interesse fand das Thema bei Heise, aber auch hier wurde Kritik laut:
http://www.heise.de/newsticker/foren/go.shtml?read=1&msg_id=12153587&forum_id=112145

Die Presse meldet meistens nur neutral die Bekanntgabe der Einigung. Zutreffend titelt pressetext.de: Einigung "zu Lasten der Bibliotheken"
http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=070208032

Petition

http://www.ec-petition.eu/

In der Süddeutschen Zeitung vom 3./4.2.2007 erschien von Philipp Behrens ein kurzer Hintergrundbericht: Lesen und lesen lassen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fordert kostenfreien Zugang zu wissenschaftlichen Arbeiten, doch die EU-Kommission zögert noch.

Ein Interview von Eberhard Hilf zu Open Access gibts als Audio-Datei:
http://ondemand-mp3.dradio.de/podcast/2007/02/03/dkultur_200702031630.mp3

Zwischendurch plädiert Jürgen Renn zugunsten von Open Access für Kulturgut, die große Lücke der OA-Diskussion.

Auch die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) und die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) wollen künftig ihre eigenen wissenschaftlichen Veröffentlichungen kostenfrei über das Internet zugänglich machen. Sie haben sich jetzt der "Berliner Erklärung" von 2003 für den freien Zugang zu wissenschaftlichen Forschungsergebnissen angeschlossen.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/84628

ist ein Sammelband, der nun auch (neben anderen geschichtswissenschaftlichen Beiträgen) im Edoc-Server der Berlin-Brandenburgischen Akademie zur Verfügung steht:
http://edoc.bbaw.de/

Der erste OA-Server einer deutschen Akademie!

Eine griffige Zusammenfassung zu dem Thema bietet ein Beitrag von Professor Peifer auf der Clio-online-Tagung von 2006:
http://www.clio-online.de/hist2006/userinfoviewpaper.php4?paper_id=152

Woran liegt es, dass die inzwischen so gut wie an jeder Universitätsbibliothek bestehenden Dokumentenserver nur Bruchteile der wissenschaftlichen Produktion einer Hochschule aufnehmen?

Natürlich liegt das daran, dass die Wissenschaftler zu wenig abliefern.

Aber woran liegt das?

Es spricht viel für die These, dass es an den verschnarchten und ideenarmen Bibliothekaren liegt, die es nicht verstehen, in geeigneter Weise mit den Wissenschaftlern zu kommunizieren. Und wenn es Erfolge gibt, dann werden diese meist nicht zum Nachahmen für andere Dokumentenserver empfohlen. Die fachöffentliche Diskussion zu diesem Problem findet im wesentlichen nur in englischsprachigen Fachzeitschriften statt.

Solange man die Dokumentenserver als Dissertationsserver wahrnimmt und andere Publikationen gar nicht erlaubt, braucht man sich über mangelnde Resonanz nicht zu wundern.

Im folgenden stelle ich einige Ideen zusammen, die man mit mehr oder minder Aufwand realisieren kann. Manche mögen Schnapsideen sein, andere werden leichte Beute der üblichen Killerargumente (hammwanich, gibtsnich, kriegwaauchnichrein) werden. Vielleicht denkt aber trotzdem der eine oder andere darüber nach.

*Auf eine institutionelle Selbstverpflichtung hinwirken!

Die OA-Community ist sich einig, dass durchschlagenden Erfolg nur eine verpflichtende ("mandatory") Erklärung verspricht, die gesamte Produktion der Forscher einer Universität oder eines Fachbereichs in den Dokumentenserver einzustellen. Die DFG-Erklärung ist nicht in diesem Sinn "verpflichtend".

In Deutschland geht so etwas schon gar nicht. Da sind die Professoren nach wie vor die Mandarine, und mit verfassungsrechtlichem Geschwafel über die Wissenschaftsfreiheit wurde die Möglichkeit einer Ablieferungsverpflichtung hintertrieben.

Also muss man sehen, wie man die Uni-Leitung oder den Fachbereich zu einer Erklärung motiviert, die an der Grenze des (angeblich) Unzulässigen manövriert, aber trotzdem Wirkung zeigt. Wenn man einen kleinen Fachbereich hat, bei dem alle bei OA mitmachen, kann man vielleicht diesen als "Leuchtturm" benutzen, um weitere zu überzeugen.

Da die Juristen den Zwang für ausgeschlossen erklären, muss man mit einem in das Gewand der Freiwilligkeit gekleideten Quasi-Zwang arbeiten.

* Homepage-Aufsätze einsammeln!

Alles, was auf dem amtlichen Webserver der Universität sich befindet, kann im Prinzip - z.B. durch Rechenzentrumssatzung - für den Dokumentenserver reklamiert werden. Macht jemand einen Preprint auf seiner Instituts-Homepage zugänglich, dann wird er meist nichts dagegen haben, wenn man ihn darum bittet, den Beitrag auch auf dem Dokumentenserver bereitstellen zu dürfen.

* OA-Autoren gezielt ansprechen!

Wer bereits schon in einer OA-Zeitschrift publiziert hat oder z.B. in ArXiv kann mit guten Chancen darum gebeten werden, weitere Beiträge zur Verfügung zu stellen und Werbung für den Dokumentenserver zu machen.

*"Cream of Science" einsammeln!

Der Erfolg des niederländischen CoS-Projekts zeigt, dass es eine erfolgreiche Strategie sein kann, von den exzellenten Wissenschaftlern auszugehen, um
- mit Qualität zu punkten
- einflußreiche Multiplikatoren zu finden.

*Sonderdruck-Service anbieten

Der Wissenschaftler soll nur seine Sonderdrucke leihweise oder als Geschenk der Bibliothek übergeben - diese scannt und formatiert. bei Naturwissenschaftlern wird man natürlich auch oft schon ein Verlags-PDF abstauben können (Vorsicht: rechtliche Falle).

*Auf einen OA-Beauftragten der Universität hinarbeiten!

Der zuständige Mitarbeiter der UB sollte möglichst vom Rektor als OA-Beauftragter der Universität (und nicht nur der Bibliothek) bestellt werden.

*Klinkenputzen!

Der Bibliothekar/die Bibliothekarin muss mit einer Powerpräsentation durch alle möglichen Gremien und Institute ziehen, um OA und den Server bekanntzumachen. Oft hilft auch ein informelles Kaffetrinken.

Wenn es einen Mailverteiler für die Uni gibt, kann man auch diesen zu Informationen nutzen.

*Immer wieder das Impact-Argument herausstreichen!

Für Wissenschaftler zählt anscheinend am meisten das Argument, dass OA-Beiträge mehr zitiert werden. Daher sollte man gebetsmühlenartig dieses Argument in den Mittelpunkt der Argumentation stellen.

* Auf einflußreiche Unterstützer verweisen!

Neben dem Hinweis auf die Hochschulrektorenkonferenz und die DFG kann man z.B. aktuell auf die stürmischen Zulauf findende Petition hinweisen.

*Widerstände erforschen!

Sofern es nicht nur an der Unkenntnis liegt, dass Wissenschaftler nicht abliefern wollen, wäre es wichtig, eine Statistik und Auswertung der Bedenken gegen OA, wie sie bei Forschern eine Rolle spielen zu haben.

Wie häufig ist das Zeit-Argument? Wie häufig sind Plagiat-Bedenken? Wie häufig ist das "Darf ich das denn überhaupt"-Argument? Liegt eine starke Fixierung auf den Print-Bereich und die kommerzielle Kommunikation vor (z.B. bei juristischen Fakultäten)?

*Die Wissenschaftler um Hilfe bitten!

Bei solchen Gelegenheiten kann man auf das Problem der mangelnden Resonanz verweisen und fragen, welche Vorschläge oder Ideen die Wissenschaftler selbst haben.

Wieso kein Ideenwettbewerb mit ein paar attraktiven Buchpreisen?

*Mehr Werbung für die exzellenten Inhalte machen!

Ein RSS-Feed ist das Maximum an Werbung, was den Hochschulen in der Regel einfällt. Jede neue lizenzpflichtige Datenbank wird marktschreierisch im Newsletter oder den Neuigkeiten der Bibliothek beworben, aber der kostenfreie Premium-Content des Dokumentenservers wird nicht weiter herausgestellt. Wenn es z.B. gelingt, eine maßgebliche Quellenedition zum deutschen Humanismus auf den Server zu bekommen (siehe http://archiv.twoday.net/stories/2900705/, http://archiv.twoday.net/stories/3024246/), dann muss damit massiv geworben werden (z.B. Dokument des Monats, featured content).

* (Finanzielle) Anreize schaffen

Ob es erfolgversprechend wäre, ein angestaubtes Exemplar der "Veröffentlichungen der UB X Nr. 5" als Sonderpreis für den 10. E-Print auszuloben, mag man bezweifeln. Und ob eine Karte für den Sommerball der Uni angemessen wäre (oder 5 SUBITO-Bestellungen), fragt sich ebenfalls. Bei allem, was mit Kosten verbunden ist, geht das allgemeine Gejammer los. Aber wenn man ein solches Experiment nicht versucht, wird man nie wissen, ob solche Anreize funktionieren.

* Mit Events und PR in der Hochschule präsent sein!

Aus Anlass z.B. des 500. Eprints kann man eine kleine Feier veranstalten und eine Pressemeldung herausgeben.

* Die Hochschulleitung von den Fortschritten des Servers informieren!

Da die Hochschulleitungen an sich OA unterstützen, sind sie wichtige strategische Partner. Falsch: Hingehen und nach mehr Personal verlangen. Richtig: Durch Eigenleistungen etwas auf die Beine stellen und dann anklopfen.

* Die Hochschulpresse nützen!

Manchmal liest man in den PR-Magazinen der Hochschule etwas vom Dokumentenserver, aber nicht oft.

* Die eigene Mailsignatur für Werbung nutzen

Link + kurzer Slogan!

* Den Dokumentenserver als Teil der "corporate identity" von Uni und UB herausstellen!

Wenn man auf der Startseite der UB-Homapage den Server nicht verlinkt, braucht man sich nicht zu wundern, wenn er im Bewusstsein der forschenden Klientel unter "ferner liefen" rangiert.

Fernziel wäre natürlich eine Verankerung auch auf der Startseite der Universität (siehe dazu auch oben zur strategischen Partnerschaft mit der Hochschulleitung).

* Den Kreis der Destinatäre erweitern

Niemand verbietet einem Dokumentenserver, über Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiter und Lehrbeauftragte hinaus weitere Autoren zuzulassen. Bei "hochschulnahen" Institutionen geschieht so etwas mitunter schon. Selten gibt es auch offizielle Fach-Server im Anschluss an den Dokumentenserver (UB Heidelberg für die Sondersammelgebiete).

Angesichts der rechtlich relevanten Frage des Auswahlermessens empfiehlt es sich, mit einer fachlich eingegrenzten Ausweitung zu beginnen. So könnte etwa die UB Marburg in Zusammenarbeit mit der Archivschule ihren Server für allgemeine Publikationen zur Archivkunde öffnen. Bei Aufnahme solcher Fachbeiträge wird man den Schwerpunkt auf Peer-Review-Material zu legen haben (kein Vanity-Publishing!).

Weitere Ideen dürfen in den Kommentaren ergänzt werden!

Update: Mein Text hat das OA-Portal inspiriert
http://openaccess-germany.de/de/wissenswertes_fuer/betreiber_von_repositorien/einwerben_von_texten

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

dies ist der elfte Helmholtz Open Access Newsletter, herausgegeben vom Helmholtz Open Access Project.
In diesem Newsletter wollen wir Ihnen einen monatlichen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen zum Thema Open Access geben.
Sie finden den aktuellen Newsletter und das Archiv jederzeit auf dem Portal "Helmholtz Open Access Projekt" (http://oa.helmholtz.de/index.php?id=98).

Wir freuen uns, wenn Sie diesen Newsletter an Interessierte weiterleiten.

Verwendung von Dublin Core Elementen in OAI-PMH

In den letzten Monaten erreichten den Arbeitskreis Open Access (AK OA) vermehrt Fragen aus den Zentren zur Verwendung bestimmter Dublin Core Elemente. Als Orientierungshilfe haben wir ein entsprechendes Dokument erarbeitet.
Darin werden die Empfehlungen der Dublin Core Metadata Initiative (DCMI) und der Deutschen Initiative für Netzwerkinformationen (DINI) verglichen.
Außerdem wurden die Beispiele zur bisherigen Verwendung von Dublin Core in den Zentren der Helmholtz Gemeinschaft eingearbeitet.
Vielen Dank an die Zentren, welche uns nach dem Aufruf während des 2. Workshops entsprechende Details zur Verfügung stellten.

Das Dokument finden Sie im internen Bereich des OA Portals unter: Infomaterial/zur Nachnutzung/Institutional Repositories.

Das Projekt "Object Reuse and Exchange ORE"[1] zeigt in welche Richtung die Entwicklung des OAI-PMH Protokolls weitergeht und das auch hier zukünftig Dublin Core zugrunde gelegt wird.

[1] http://www.openarchives.org/ore/
Verwendung eines Autorenannexes

Einige der Helmholtz-Zentren empfehlen ihren Autoren, beim Publizieren einen vorgegebenen Text (Autorenannex) an die Standard-Copyright-Vereinbarung des jeweiligen Verlags anzuhängen,
um Ihre Verwertungsrechte an dem Artikel zu wahren.
Der Arbeitskreis Open Access will die Nutzung und Formulierung des Annexes neu diskutieren und ist deshalb sehr daran interessiert zu erfahren,
ob dieser Annex von Autoren verwendet wird und wie die Verlage darauf reagieren.

Nachfolgender Artikel ist ein Vergleich von fünf Varianten eines Annexes zum Autorenvertrag. Hier werden zwar nur us-amerikanische Modelle diskutiert,
die gestellten Fragen sind aber sicherlich auch für uns interessant. Inzwischen gibt es die ersten Rückmeldungen zur Nutzung "unseres" Annexes.
Bringen Sie ihre Erfahrungen bitte weiter ein, damit wir im Bedarfsfall den Text optimieren können.


Hirtle, Peter B.: Author Addenda: An Examination of Five Alternatives. D-Lib Magazine (2006) 12,11.

http://www.dlib.org/dlib/november06/hirtle/11hirtle.html
Füllen der Institutional Repositories

Institutional Repositories kranken häufig daran, dass sie nur sehr wenig „peer-reviewed“ Artikel enthalten. Hier stellen wir eine einfache wie gute Idee der Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP) vor, dem entgegenzuwirken. Ende 2006 versandte die Bibliothek an die Autoren von „peer-reviewed“ Artikeln aus dem genannten Jahr einen Brief mit der Bitte, den „final draft“ des Artikels an die Bibliothek zu senden, um ihn in das Institutional Repository einzustellen.
Auf die 130 Briefe erhielt man nach 4 Wochen folgende Antworten:

* - 62 Volltexte wurden an die Bibliothek geschickt,
* - 10 Volltexte werden nach Auskunft der Autoren noch geschickt,
* - 47 Veröffentlichungen blieben bisher ohne Antwort der Autoren,
* - bei 11 Veröffentlichungen war keine Internetspeicherung möglich. Gründe: Copyrightbestimmungen, kein „final draft“ ohne Verlagslayout vorhanden, Autoren nicht mehr im Institut.

Ein schöner Erfolg, der zeigt, dass Forscher mit ein wenig „Anschub“ durchaus bereit sind, den Open Access-Gedanken zu unterstützen.
Zur Nachahmung empfohlen. (AH)
EU Konferenz Scientific Publishing

Nach dem EU Bericht zum Markt der wissenschaftlichen Publikationen (Bericht darüber im 10. Newsletter) wird nun am 15. und 16.2.2007 von der EU-Kommision in Brüssel die Konferenz zum Thema "Scientific Publishing in the European Research Area Access, Dissemination and Preservation in the Digital Age" veranstaltet [1].
Sie dient unter anderem auch der weiteren Diskussion und Auswertung der „Study on the economic and technical evolution of the scientific publication markets in Europe“ [2].
Die Seiten 11-13 enthalten die zusammenfassenden Empfehlungen; die wohl wichtigste, A1 „Guarantee Public Access to Publicily-funded Research Results shortly after Publication“ empfiehlt der Kommission, die Vergabe von Forschungsmitteln an die Bedingung des offenen Zugangs zu den Ergebnissen zu knüpfen. Im Sommer 2006 lief eine öffentliche Konsultation zu diesen Empfehlungen. Im Vorfeld der Konferenz haben sich weitere Organisationen mit einem „nachträglichen“ Beitrag zur Konsultation gemeldet.
Heraus ragt eine auf die Konferenz abzielende und international gesponserte Petition [3].

Wir empfehlen Ihnen, diese Petition individuell zu unterzeichnen und bitten Sie als Helmholtz-Mitarbeiter auch die Unterschrift Ihres Zentrums-Vorstandes oder –Direktors zu erwirken (bisher – am 25.1.2007 - hat z.B. Prof. Wagner als Chairman of the Board of Directors, DESY, unterschrieben).

Diese Konferenz bzw. ihre Nachwirkungen wird ein wesentlicher Markstein auf dem Weg zu Open Access sein, da man ja mittlerweile belegbar davon ausgehen kann, dass sich Open Access ohne Mandate nicht oder jedenfalls nicht schnell genug durchsetzt. (HP)

[1] http://ec.europa.eu/research/science-society/page_en.cfm?id=3459

[2]http://ec.europa.eu/research/science-society/pdf/scientific-publication-study_en.pdf

[3] http://www.ec-petition.eu
Open Choice-Modelle der traditionellen Verlage

Im Oktober-Newsletter haben wir auf die „Neun Punkte“ von Peter Suber hingewiesen, die bedenkenswert sind, wenn man Open Choice-Modelle nutzen will: 8. Newsletter: Hybride Zeitschriften [1].

Ein entscheidender Punkt dabei ist die Gefahr der Doppelfinanzierung: einerseits finanziert die Bibliothek ein Abonnement der entsprechenden Zeitschrift, andererseits bezahlt ein Autor derselben Institution für den offenen Zugang zu seinem Artikel. In den meisten Fällen werden die Kosten für die „Open Choice“-Option im Rahmen der traditionellen "Publication Charges" an den jeweiligen Instituten mit abgewickelt bzw. verbucht.

Ein Weg aus dem Dilemma der Doppelfinanzierung ist die Absenkung der Subskriptionskosten proportional zu den mit der „Open Choice“-Option „freigekauften" Artikeln der Institution. Um diese Diskussion mit Verlagen zu beginnen ist es nötig, das Bibliotheken Transparenz über bereits auf diesem Weg zugänglich gemachte Artikel schaffen. Im bisherigen Umgang mit „Publication Charges“ kann eine „Open Choice“- Gebühr in den meisten Fällen nicht von anderen Publikationsgebühren unterschieden werden. Am GFZ Potsdam werden dazu erste Gespräche zwischen Vorstand und Bibliothek geführt. Wir regen hiermit die Bibliotheken der Helmholtz-Zentren an, ebenfalls in dieser Richtung tätig zu werden, um mittelfristig eine Diskussiongrundlage mit den Verlagen zu haben. (rab)

[1] http://oa.helmholtz.de/index.php?id=143
OAIster nun mit 10 Millionen Datensätzen

Der Harvester OAIster meldet am 25. Januar, dass nun mehr als 10 Millionen Datensätze enthalten sind. Eine eindrucksvolle Zahl, die signalisiert, dass hier neue Instrumente für die Recherche entstehen.
OAIster [1], Base (4,4 Mio) [2], ScientificCommons (13,6 Mio) [3] sind multidisziplinäre Datenbanken, die prominent im Datenbankangebot der Bibliotheken erscheinen sollten. Hier wird eindrucksvoll vorgeführt, dass die lokalen Repositories nicht "Endlager" für die Volltexte sind, sondern Werkzeuge zur Verbreitung des dokumentierten Wissens. (rab)

[1] http://oaister.umdl.umich.edu/o/oaister/index.html

[2] http://base.ub.uni-bielefeld.de/index.html

[3] http://en.scientificcommons.org/
Leseempfehlungen

Sale, Arthur: The Patchwork Mandate. D-Lib Magazine (2007) 13 (1/2)

Ein pragmatischer Ansatz zum Thema Mandate und Publikationsordnungen.
Zitat: "How do you achieve departmental mandates? Well, what you don't do is try a scatter-gun approach across the entire institution. Not only does such an approach waste effort, but it alienates people with whom you will want to participate later."

http://www.dlib.org/dlib/january07/sale/01sale.html
Impressum

Der Helmholtz Open Access Newsletter wird herausgegeben durch das Helmholtz Open Access Projekt (http://oa.helmholtz.de).

Redaktion: Ines Böttcher.

Newsletter abonnieren: http://oa.helmholtz.de/index.php?id=98

Kontakt:

Falls Sie diesen Newsletter nicht mehr erhalten möchten, schreiben sie bitte an ines.boettcher@awi.de.
Archiv

Die Ausgaben 1-10 des Newsletters finden Sie im Archiv (http://oa.helmholtz.de/index.php?id=111).
Copyright
Die Inhalte dieses Newsletters sind gemäß Creative Commons by Attribution lizenziert (CC-by, http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/de/). Es ist erlaubt, die Inhalte des Newsletters weiter zu verwenden und zu verbreiten, wenn der Newsletter als Quelle angegeben wird.

--
Mit bestem Gruß
für den Arbeitskreis Open Access
Ines Böttcher

Dipl. Informationswirt (FH)
Helmholtz Open Access Project
http://www.oa.helmholtz.de/

http://www.wikimedia.de/2007/01/wikimedia-deutschland-unterzeichnet-eu-petition-zu-open-access/

"Wikimedia Deutschland hat sich der Petition für den garantierten öffentlichen Zugang zu öffentlich finanzierten Forschungsergebnissen (Petition for guaranteed public access to publicly-funded research results) angeschlossen. Der gemeinnützige Verein ruft außerdem dazu auf, sich ebenfalls an der Petition zu beteiligen. Die Petition wurde bereits von weit über 7000 Einzelpersonen und Organisationen unterzeichnet, darunter auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)."

Derzeitiger Pegelstand 8219.

Zum Hintergrund siehe
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/forum/type=diskussionen&id=858

"n einem Konsultationsprozess im Sommer 2006 hat auch die DFG die Ergebnisse der Studie kommentiert und insbesondere die Forderung nach dem entgeltfreien Zugriff nachdrücklich und unter Verweis auf die auch in den Verwendungsrichtlinien der DFG beschriebene Praxis unterstützt. Mitte Februar 2007 wird nun in Brüssel eine EU-Konferenz stattfinden, die der möglichen Umsetzung der Empfehlungen auf der Basis der Studie und des anschließenden Konsultationsprozesses dienen soll.

Im Vorfeld der Konferenz ist zu hören, dass die (europäische) Vereinigung der STM-Verleger durch massive Lobbyarbeit versucht, eine Implementierung insbesondere der Empfehlung zu Open Access zu verhindern. Im Rahmen der Knowledge Exchange Initiative von DFG, JISC (UK), SURF (NL) und DeFF (DK) wurde daher verabredet, eine Website mit einer Petition an die Kommission aufzusetzen, die insbesondere von möglichst vielen Förder- und Forschungsorganisationen sowie einzelnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterzeichnet werden soll, um so nachdrücklich für die Umsetzung der Open Access Empfehlung zu werben. Im Verlauf der Brüsseler Februar-Konferenz soll der Kommission zudem vorgetragen werden, welche Organisationen und Institutionen die Umsetzung der Empfehlung durch ein Unterzeichnen der Petition dezidiert unterstützen."

Dr. Frank M. Bischoff Director, Archivschule Marburg Jan 23, 2007

Zu den institutionellen Unterzeichnern der OA-Petition, die bisher 5642 Unterschriften sammeln konnte, zählt nun auch die Archivschule Marburg.

Damit werden hoffentlich nun auch einige weitere Archivare dazu veranlasst, sich dem Appell anzuschließen, öffentlich finanzierte Forschungsergebnisse öffentlich via OA zugänglich zu machen.

Hier nochmals der Link:
http://www.ec-petition.eu/index.php?p=index

 

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