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Universitaetsarchive

In der FAZ (9.7.2004, S. 34) wurde das Freiburger Universitätsmuseum "Uniseum" (Markenschutz beantragt) besprochen: "eine umfangreiche Dauerausstellung zur Freiburger Universitätsgeschichte, opulent aufbereitet und würdig untergebracht in der Alten Universität - just an jenem Ort, an dem die 1457 von Erzherzog Albrecht VI. gegründete Alma mater 1460 ihren Lehrbetrieb aufnahm. [...] Man staunt über die Schätze des Universitätsarchivs wie Urkunden, Szepter, Monstranzen, Kelche, die solch eine prachtvolle Schau möglich gemacht haben".

Leiter des Museums ist der Leiter des Universitätsarchivs Dr. Dieter Speck.

idw-Meldung:
http://idw-online.de/public/zeige_pm.html?pmid=82701

""Staunen - Forschen - Lehren" gab Ausstellungsarchitekt Kurt Ranger als Leitmotiv für die Konzeption des Museums vor. Die Totenmaske Napoleons, die ein Verwandter wohl als Gastgeschenk mitgebracht hat, die Mumien aus der Sammlung der Universität oder Dokumente aus der NS-Zeit und den beiden Weltkriegen sind unter anderem Exponate des Uniseums. [...] Mit dem Blick auf die Historie als Hintergrund für die zukünftige Entwicklung sieht der Rektor der Universität mit der multimedial aufbereiteten Präsentation die Identität der Universität gestärkt. "Wir wollen verhindern, dass die Hochschule in einzelne Fakultäten zerfällt", sagte Jäger bei der Eröffnung des Museums. Als Schaufenster für fast 550 Jahre Universitätsgeschehen werden die Exponate in die Lehre integriert und bieten Platz für Seminare der Studierenden im neu eingerichteten Forumsplatz. Führungen und Präsentationen sind geplant als Teil der Ausbildung zusammen mit dem universitätseigenen Zentrum für Schlüsselqualifikationen" (Badische Zeitung 6. Juli).

Am 12. Juni 1754 promovierte Dorothea Erxleben aus Quedlinburg als erste Frau im deutschsprachigen Raum an der Uni Halle zum Doktor der Medizin.

Das in heutigen Ohren etwas ungelenk klingende Thema ihrer Arbeit "Abhandlung von der gar zu geschwinden und angenehmen, aber deswegen öfters unsicheren Heilung der Krankheiten" verteidigte sie erfolgreich und arbeitete anschließend bis zu ihrem Tod als praktische Ärztin in ihrer Heimatstadt.
"Ihre Promotion war eigentlich illegal", sagt Ralf-Torsten Speler, Kustos der Uni Halle. Schließlich wurde in Preußen erst rund 150 Jahre später, nämlich 1908, ein Gesetz erlassen, das Frauen die Möglichkeit gab, sich offiziell an einer Universität einzuschreiben. Die Tatsache, dass Erxleben es wesentlich früher schaffte, liegt nicht nur an ihrer starken Persönlichkeit. "Halle war damals beseelt von einem aufklärerischen Geist", sagt Speler.


So die Mitteldeutsche Zeitung vom 29.6.2004

Erxleben-Kurzbiographie
http://www.meinhard.privat.t-online.de/frauen/erxleben.html

BR-Funkmanuskript PDF
http://www.br-online.de/wissen-bildung/collegeradio/medien/ethik/erxleben/manuskript/doclink.pdf

Zum Frauenstudium siehe auch:
http://archiv.twoday.net/stories/253182/

Vor einhundert Jahren erlaubte der württembergische König Frauen die Immatrikulation an der Universität Tübingen - daran erinnert die ZEIT:

http://www.zeit.de/2004/23/C-Stockmayer

Es gibt dazu auch eine Website:
http://www.uni-tuebingen.de/frauenstudium/frauenstudium/frauenstudium.html

In Bonn konnten Frauen bereits 1896 studieren, wie eine virtuelle Ausstellung belegt:

http://www.frauengeschichte.uni-bonn.de/ausstell/ausstell.htm

Siehe auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Frauenstudium

Siehe zu Dorothea Erxleben:
http://archiv.twoday.net/stories/259152/

DFG-Strategiepapier "Aktuelle Anforderungen der wissenschaftlichen Informationsversorgung...", Juni 2004

http://www.dfg.de/forschungsfoerderung/wissenschaftliche_infrastruktur/lis/download/strategiepapier_wiss_informationsvers.pdf

Zum Thema "Open Access" (der Begriff fällt nicht):

"Für die an einer Hochschule produzierten wissenschaftlichen
Erkenntnisse ist anzustreben, dass, insbesondere bei digitaler
Publikation, ein Verfügungsrecht in der wissenschaftlichen
Öffentlichkeit verbleibt. Im Rahmen der erreichbaren Kompromisse im Urheber- und Autorenrecht ist für wissenschaftliche Publikationen die freie Zugänglichkeit als Prinzip zu vertreten."

Zum Thema wissenschaftlich-technische Unterlagen:

"Wissenschaftliche Primärdaten haben bislang insgesamt mit Blick auf eine Langfristarchivierung keine angemessene Aufmerksamkeit
gefunden. Im Zusammenwirken mit den Universitätsrechenzentren
sollten die Universitätsbibliotheken diese Aufgaben für die Primärdaten ihrer Hochschule übernehmen."

Dazu ist aus Sicht der Universitätsarchive festzustellen:

1. Die Universitätsarchive verfügen (noch?) nicht über die erforderlichen Ressourcen und das Know-how, diese den Bibliotheken zugewiesene Aufgabe zu übernehmen.

2. Gleichwohl hat der Gesetzgeber bei allen Unterlagen des öffentlichen Bereichs - und dazu zählen auch wissenschaftliche Primärdaten - die Entscheidung über die dauerhafte Aufbewahrung in die Hände der Archive (und nicht der Bibliotheken!) gelegt.

3. Die mögliche rechtliche Konstruktion, dass "Wissenschaftsarchive" Unterlagen verwahren, die für die abgebenden Stellen nach wie vor von Bedeutung sind und daher nicht archivisch bewertet werden, löst das Problem nur auf einer vordergründigen Ebene.

4. Planungen über die Langfristarchivierung (unveröffentlichter) Primärdaten an Hochschulen haben daher die Hochschularchive von Anfang an zu beteiligen.

Die Universität Würzburg beabsichtigt eine Neuorganisation ihres Archivs. Wie Kanzler Bruno Forster am Rande der 5. Arbeitstagung der bayerischen Universitätsarchivare in Würzburg im Senatssaal der Universität sagte, werde die Hochschule in Zukunft den Ausbau ihres Universitätsarchivs verstärkt vorantreiben.

Bislang ist in Würzburg das Archivmaterial in verschiedenen Räumlichkeiten der Universität verstreut untergebracht und wird durch einen wissenschaftlichen Mitarbeiter betreut, der zudem einschlägige Anfragen an die Universität beantwortet. Er erfülle, so der Kanzler "für die gesamte Universität sehr wichtige Aufgaben".

[...]

http://www.uni-wuerzburg.de/intern/w040505b.html#U1

Stammbücher, als "Freundschaftserinnerungen" Teil einer humanistisch geprägten Erinnerungskultur, werden oft auch in Archiven aufbewahrt. Eine der grössten Sammlungen besitzt mit über 300 Stück das Stadtarchiv Göttingen, das sie mit einer CD-ROM erschlossen hat (Rezension). Über 250 Stammbücher verwahrt das Niedersächsische Staatsarchiv Wolfenbüttel.

Die Erlanger Datenbank des Stammbücher-Verzeichnisses RAA - Repertorium alborum amicorum ist nicht ganz unbekannt. Wenige dürften aber wissen, dass der Kommentarband (457 Seiten!) zu einer Faksimileausgabe (2000) des vom Deutschen Historischen Museums ersteigerten frühesten Wittenberger Gelehrtenstammbuchs komplett online ist (PDF) - eine unglaubliche biographische Fundgrube zur Gelehrtengeschichte: Das Wittenberger Gelehrtenstammbuch gehörte dem Theologen Abraham Ulrich (1526-1577) und enthält persönliche Widmungen, Einträge und Bekenntnisse bedeutender Zeitgenossen und Vertreter der Reformation, wie Philipp Melanchthon oder Johannes Bugenhagen.

Über die Anfänge des Stammbuchs unterrichtet unter besonderer Berücksichtigung der Musik: Tatsuhiko Itoh, The Concept and Origin of the Stammbuch: Current Theories (aus: Christianity and Culture, 1994, PDF)
http://www-lib.icu.ac.jp/EnglishOut/LibShuppan/icc/PDF/26-03.pdf

2002 handelte William Barker über "Alciato's Emblems and the Album Amicorum"
http://www.mun.ca/alciato/album.html

2001 erschien TÜNDE KATONA und MIKLÓS LATZKOVITS: Die Poetik der Stammbücher im Queroktav. Überlegungen anhand der Weimarer Stammbuchsammlung
PDF in der Festschrift Vizkelety
http://mek.oszk.hu/01700/01793/

Über die Nutzung von Emblembüchern als alba amicorum siehe auch die Dissertation über ein Emblembuch von Mathias Holzwart 1581
http://dochost.rz.hu-berlin.de/dissertationen/lailach-michael-2000-07-05/

Bilder aus einem schönen niederländischen Album Amicorum:
http://www.kb.nl/kb/resources/frameset_kb.html?/kb/menu/gal-alb-en.html

Virtuelle Ausstellung über ein Leidener Stammbuch:
http://ub.leidenuniv.nl/bc/tentoonstelling/dousa/inhoud.htm

Kleiner Beitrag des Schlossmuseums Jever über ein Stammbuch um 1800:
http://www.schlossmuseum.de/objekt/objekt11.html

NACHTRAG:
Felix Heinzer (WLB Stuttgart) macht zurecht darauf
aufmerksam, dass durch obige Zusammenstellung der falsche
Eindruck erweckt wird, die Forschung werde durch online
zugängliche Publikationen geprägt.

Zudem sollte nicht übersehen werden, dass von
bibliothekarischer Seite exzellent erschlossene Sammlungen
(Krekler für Stuttgart, Kurras für Nürnberg) vorliegen.

Das derzeitige Referenzwerk ist die Habilschrift von
Wilhelm Werner Schnabel, Das Stammbuch, Tübingen 2003
Außerdem zu nennen: Christiane Schwarz, Studien zur
Stammbuchpraxis der frühen Neuzeit, Ffm 2002. Zu den
Anfängen des Stammbuchs hat sich massgeblich Felix Heinzer
selbst geäußert: Das Album amicorum (1545-1569) des Claude
de Senarclens, in: Stammbücher des 16. Jahrhunderts, hrsg.
von Wolfgang Klose, Wiesbaden 1989, S. 95-124.

http://edoc.bibliothek.uni-halle.de/servlets/DocumentServlet?H_main=&H_searchId=1082757714593&id=39

Die 2 bändige Hallenser Uni-Geschichte von Wilhelm Schrader 1894 als 2 PDF.

In unglaublich schlechter Scan-Qualität stellt die UB Kiel eine personengeschichtliche Arbeit online bereit:

http://www.uni-kiel.de/ub/digiport/ab1800/wis.html

Nachtrag: Das Dokument wurde aus dem Netz genommen.

Wer sich einen schnellen Überblick über die Matrikeleditionen und hochschulgeschichtlichen Quellen verschaffen will, findet auch im Internet bibliographische Hinweise.

Einen sehr guten Buchbestand weist der Lesesaal der UB Freiburg auf, die Titel sind nach dem Alphabet der Universitäten aufgelistet unter:
http://www.ub.uni-freiburg.de/referate/09/ls-bestand.html

Ähnliches gibt es auch von der UB Tübingen
http://opac.ub.uni-tuebingen.de/hls/univ/univ.html

Eine Liste aus Schweden
http://www.lub.lu.se/ub/amnen/sam/ped/s3.html

Liste zu mittelalterlichen Universitäten
http://www.ou.edu/class/med-sci/universi.htm

In der Archivdatenbank DACHS-A sind die Bestände des Archivs der der ETH Zürich, des ETH-Rats, der Sammlung Handschriften und Nachlässe der ETH-Bibliothek, der Biographica-Sammlung und des Archivs zur Geschichte der Kernenergie in der Schweiz teilweise elektronisch verzeichnet.

http://www.ethbib.ethz.ch/eth-archiv/dachs.html

Ggf. sind über die Suche auch digitalisierte Dokumente erreichbar. (Nur wie?)

 

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