Wissenschaftsbetrieb
Unbedingt anschauen bis zum 7. April: das Open review für Shakespeare Quarterly
http://mediacommons.futureofthebook.org/mcpress/shakespearequarterlyperformance/
(T)
http://mediacommons.futureofthebook.org/mcpress/shakespearequarterlyperformance/
(T)
KlausGraf - am Freitag, 25. März 2011, 23:15 - Rubrik: Wissenschaftsbetrieb
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Heinz Pampel sucht Projekte:
http://wisspub.net/2011/03/22/citizen-science-projekte-in-deutschland-gesucht/
http://wisspub.net/2011/03/22/citizen-science-projekte-in-deutschland-gesucht/
KlausGraf - am Dienstag, 22. März 2011, 17:17 - Rubrik: Wissenschaftsbetrieb
KlausGraf - am Dienstag, 22. März 2011, 12:05 - Rubrik: Wissenschaftsbetrieb
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Hat auch Fischer-Lescano, der Guttenberg-Enthüller, plagiiert?
http://plagiatsgutachten.de/blog.php/fischer-lescano-und-die-bauernopfer-referenz/
http://plagiatsgutachten.de/blog.php/fischer-lescano-und-die-bauernopfer-referenz/
KlausGraf - am Montag, 21. März 2011, 23:33 - Rubrik: Wissenschaftsbetrieb
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
http://blog.arthistoricum.net/akl-in-der-krise/
Die Krise des AKL zeigt exemplarisch die Entfremdung zwischen Wissenschaft und Verlagswesen. Verlage entledigen sich unter dem Diktat betriebswirtschaftlicher Rentabilitätskriterien zunehmend ihrer eigentlichen Aufgabe der Qualitätssicherung im Wissenschaftsbetrieb. Gleichzeitig möchten sie jedoch vom „Content“ profitieren, den andere unentgeltlich produzieren und weiterhin Abos teuer an Bibliotheken verkaufen.
Die Krise des AKL zeigt exemplarisch die Entfremdung zwischen Wissenschaft und Verlagswesen. Verlage entledigen sich unter dem Diktat betriebswirtschaftlicher Rentabilitätskriterien zunehmend ihrer eigentlichen Aufgabe der Qualitätssicherung im Wissenschaftsbetrieb. Gleichzeitig möchten sie jedoch vom „Content“ profitieren, den andere unentgeltlich produzieren und weiterhin Abos teuer an Bibliotheken verkaufen.
KlausGraf - am Montag, 21. März 2011, 19:20 - Rubrik: Wissenschaftsbetrieb
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
http://escholarship.org/uc/item/1xv148c8#
This report includes (1) an overview of the state of peer review
in the Academy at large, (2) a set of recommendations for moving
forward, (3) a proposed research agenda to examine in depth the
effects of academic status-seeking on the entire academic
enterprise, (4) proceedings from the workshop on the four topics
noted above, and (5) four substantial and broadly conceived
background papers on the workshop topics, with associated
literature reviews.
This report includes (1) an overview of the state of peer review
in the Academy at large, (2) a set of recommendations for moving
forward, (3) a proposed research agenda to examine in depth the
effects of academic status-seeking on the entire academic
enterprise, (4) proceedings from the workshop on the four topics
noted above, and (5) four substantial and broadly conceived
background papers on the workshop topics, with associated
literature reviews.
KlausGraf - am Sonntag, 20. März 2011, 15:12 - Rubrik: Wissenschaftsbetrieb
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
http://www.tagesspiegel.de/berlin/schule/wer-guttenbergt-der-fliegt/3946712.html
Als er die Nachricht bekam, konnte Nico L. (Name geändert) es nicht glauben. „Keiner hat uns gesagt, dass man wegen so was gleich fliegt.“ Nico L. ist einer von mehreren Schülern eines Oberstufenzentrums in Reinickendorf, denen vor einigen Tagen mitgeteilt wurde, dass sie vom Abitur ausgeschlossen sind. Auch am Unterricht dürfen sie nicht mehr teilnehmen.
Der Grund: Sie sollen in ihrer Facharbeit ohne Quellenangabe abgeschrieben haben. „Da wurde seitenweise Wikipedia kopiert“, sagt der Schulleiter. „Die haben sich zum Teil nicht einmal die Mühe gemacht, das durch Umformulierungen zu vertuschen.“ Der Schwindel flog auf, die Arbeiten wurden mit Sechs bewertet.
Damit kann die Zulassung zur Abiturprüfung verwehrt werden, heißt es im Schulgesetz. Eventuell dürfen die Ausgeschlossenen nun im nächsten Jahr einen neuen Anlauf nehmen.
Sie sind kein Einzelfall. Nach Tagesspiegel-Recherchen gibt es selbst an Berlins angesehensten Gymnasien aktuelle Fälle, in denen Abiturienten in ihre Arbeiten lange Zitate ohne Quellenangaben eingefügt haben. Seit der Plagiatsaffäre um Karl-Theodor zu Guttenberg schauen offenbar viele Lehrer genauer hin, prüfen, ob sich Textstellen eins zu eins im Internet wiederfinden. An manchen Schulen fragen sich die Schüler untereinander auf dem Pausenhof, ob sie bei Prüfungen „guttenbergen oder nicht guttenbergen“.
Der vom Abitur ausgeschlossene Nico L. fühlt sich ungerecht behandelt, schließlich sei er ein guter Schüler, könne einen Notendurchschnitt von 1,8 vorweisen. Er hätte die Arbeit gerne noch einmal geschrieben. Doch der Rektor bleibt hart: Bei offensichtlichen Betrugsversuchen dürfe es keine Nachsicht geben.
Hier wie auch beim Studium ist meine Meinung:
* Gnadenlose Härte ist selbst bei Wiederholungsfällen nicht angebracht.
* Wer es versäumt, Schülern und Studierenden hinreichend ausführlich die Grundlagen für die Verwertung von Quellen beizubringen, hat selber schuld.
* Wer Themen vergibt, die man aus der Wikipedia abschreiben kann, muss sich fragen lassen, ob er nicht zu faul ist, den Schülern und Studierenden die Chance zu geben, an entlegenen Themen mehr zu lernen als auf ausgetretenen Pfaden.
* Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen. Von daher blickt man gespannt auf die Staatsanwaltschaft Hof, die Guttenbergs Urheberrechtsverletzungen strafrechtlich ahnden soll.
Zu früheren Äußerungen gegen den Hype der plagiierenden Studis von mir im Weblog netbib:
http://log.netbib.de/page/3/?s=plagi
Als er die Nachricht bekam, konnte Nico L. (Name geändert) es nicht glauben. „Keiner hat uns gesagt, dass man wegen so was gleich fliegt.“ Nico L. ist einer von mehreren Schülern eines Oberstufenzentrums in Reinickendorf, denen vor einigen Tagen mitgeteilt wurde, dass sie vom Abitur ausgeschlossen sind. Auch am Unterricht dürfen sie nicht mehr teilnehmen.
Der Grund: Sie sollen in ihrer Facharbeit ohne Quellenangabe abgeschrieben haben. „Da wurde seitenweise Wikipedia kopiert“, sagt der Schulleiter. „Die haben sich zum Teil nicht einmal die Mühe gemacht, das durch Umformulierungen zu vertuschen.“ Der Schwindel flog auf, die Arbeiten wurden mit Sechs bewertet.
Damit kann die Zulassung zur Abiturprüfung verwehrt werden, heißt es im Schulgesetz. Eventuell dürfen die Ausgeschlossenen nun im nächsten Jahr einen neuen Anlauf nehmen.
Sie sind kein Einzelfall. Nach Tagesspiegel-Recherchen gibt es selbst an Berlins angesehensten Gymnasien aktuelle Fälle, in denen Abiturienten in ihre Arbeiten lange Zitate ohne Quellenangaben eingefügt haben. Seit der Plagiatsaffäre um Karl-Theodor zu Guttenberg schauen offenbar viele Lehrer genauer hin, prüfen, ob sich Textstellen eins zu eins im Internet wiederfinden. An manchen Schulen fragen sich die Schüler untereinander auf dem Pausenhof, ob sie bei Prüfungen „guttenbergen oder nicht guttenbergen“.
Der vom Abitur ausgeschlossene Nico L. fühlt sich ungerecht behandelt, schließlich sei er ein guter Schüler, könne einen Notendurchschnitt von 1,8 vorweisen. Er hätte die Arbeit gerne noch einmal geschrieben. Doch der Rektor bleibt hart: Bei offensichtlichen Betrugsversuchen dürfe es keine Nachsicht geben.
Hier wie auch beim Studium ist meine Meinung:
* Gnadenlose Härte ist selbst bei Wiederholungsfällen nicht angebracht.
* Wer es versäumt, Schülern und Studierenden hinreichend ausführlich die Grundlagen für die Verwertung von Quellen beizubringen, hat selber schuld.
* Wer Themen vergibt, die man aus der Wikipedia abschreiben kann, muss sich fragen lassen, ob er nicht zu faul ist, den Schülern und Studierenden die Chance zu geben, an entlegenen Themen mehr zu lernen als auf ausgetretenen Pfaden.
* Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen. Von daher blickt man gespannt auf die Staatsanwaltschaft Hof, die Guttenbergs Urheberrechtsverletzungen strafrechtlich ahnden soll.
Zu früheren Äußerungen gegen den Hype der plagiierenden Studis von mir im Weblog netbib:
http://log.netbib.de/page/3/?s=plagi
KlausGraf - am Sonntag, 13. März 2011, 21:11 - Rubrik: Wissenschaftsbetrieb
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Guttenberg Diss: ihr Preis und ihr Wert
Die Diss von Guttenberg (ist es noch eine?) kostete als gedrucktes Buch plus Datei 110 euro (Auflage 400).
Gehen wir davon aus, dass ein Druckkostenzuschuss erteilt wurde, Ich gehe davon aus, weil die Diss mit der Höchstbewertung (summa cum laude) versehen wurde. Über die Rückforderung des Zuschusses könnte man sich Gedanken machen.
Guttenbergs Verlag schreibt die Auflage sei vergriffen. Gehen wir von Druckkosten in Höhe von 20 euro aus, also 6000 euro abzüglich 2000 euro Druckkostenzuschuss, Kosten somit 4000 euro.
Umsatz bei 400 Exemplaren (x110 euro)= 44.000.
Das bedeutet, dass die Marge ca. 40.000 euro beträgt. Gewinnspanne 1000 %.
a) Liegt bei dem Preis (unterstellt es ist eine Diss) eine Abzocke vor ?
b) Wenn es keine Diss ist, müssten die 400 Exemplare zurückgegeben werden können oder man behält sie als Rarität und verkauft sie gegen Höchstgebot.
c) Wie hoch war der Druckostenzuschuss ?
d) Haben wir das Recht, zu verlangen, dass ein bezuschusstes Produkt, welches "fehlerhaft" ist, als Abschreckung OA gestellt wird ?
Zur Diss selbst:
§ 16 Absatz 2 der Promotionsordnung ist eindeutig.
http://goo.gl/GYDcF
Vierprinzen
Die Diss von Guttenberg (ist es noch eine?) kostete als gedrucktes Buch plus Datei 110 euro (Auflage 400).
Gehen wir davon aus, dass ein Druckkostenzuschuss erteilt wurde, Ich gehe davon aus, weil die Diss mit der Höchstbewertung (summa cum laude) versehen wurde. Über die Rückforderung des Zuschusses könnte man sich Gedanken machen.
Guttenbergs Verlag schreibt die Auflage sei vergriffen. Gehen wir von Druckkosten in Höhe von 20 euro aus, also 6000 euro abzüglich 2000 euro Druckkostenzuschuss, Kosten somit 4000 euro.
Umsatz bei 400 Exemplaren (x110 euro)= 44.000.
Das bedeutet, dass die Marge ca. 40.000 euro beträgt. Gewinnspanne 1000 %.
a) Liegt bei dem Preis (unterstellt es ist eine Diss) eine Abzocke vor ?
b) Wenn es keine Diss ist, müssten die 400 Exemplare zurückgegeben werden können oder man behält sie als Rarität und verkauft sie gegen Höchstgebot.
c) Wie hoch war der Druckostenzuschuss ?
d) Haben wir das Recht, zu verlangen, dass ein bezuschusstes Produkt, welches "fehlerhaft" ist, als Abschreckung OA gestellt wird ?
Zur Diss selbst:
§ 16 Absatz 2 der Promotionsordnung ist eindeutig.
http://goo.gl/GYDcF
Vierprinzen
vom hofe - am Sonntag, 13. März 2011, 20:10 - Rubrik: Wissenschaftsbetrieb
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Was lernen wir aus dem Fall Guttenberg ?
Erst die gute Nachricht:
Wir haben es geahnt, aber nun wissen wir es genau. Politiker lassen sich "liften, tunen, pimpen". Akademischer Botox vergrössert den Intellekt. Wir wissen auch, dass ausgerechnet die Edelsten und Honorigsten, die sich als Galeonsfiguren der deutschen Eliten ausgeben, die sich als Hüter von Anstand, Ehre, Moral und Tugend ausgeben, Heuchler sind. Die Aufklärung hierüber verdanken wir dem intelligenten Einsatz moderner Technologien. Das internet ist Katalystaor für eine kritische Untersuchung und Auseinandersetzung.
Die schlechte Nachricht:
Der Staat testet gerade am Fall Guttenberg, wie weit er gehen kann, ohne seine Macht einzubüssen. Er erkennt, dass er problemlos skandalöses Verhalten der Machtträger kaschieren kann. Er kann sogar testen, ob ein verwerfliches Verhalten, bei Wahlen honoriert wird. Die Medien inszenieren Umfragen, bei denen suggeriert wird, dass Mehrheiten einen unehrlichen Politiker gutheissen. Eine sehr gefährliche Tendenz. Die Bevölkerung wird in diesem Moment angelernt, gegen unlauteres Verhalten Nachsicht zu gewähren. Der Staat immunisiert sich gegen Kritik.
Vierprinzen
Antworten
ladislaus (Gast) antwortete am 24. Feb, 11:50:
"Das internet ist Katalystaor für eine kritische Untersuchung und Auseinandersetzung."
Ja, wir haben nämlich auch gelernt, dass Meinungen und Handlungsalternativen heute nicht mehr im Parlament frei und offen ausgesprochen und verhandelt werden, sondern bei Twitter und in Blogs. Der Bundestag hat mit seiner unterirdischen Vorstellung gestern eifrig daran mitgearbeitet, dass auch aufrechte Demokraten sich schwertun werden, das alte "Schwatzbude"-Schimpfwort zurückzuweisen. Regierung wie Opposition übrigens (Trittin mal ausgenommen).
Antworten
Peter Kunzmann (Gast) antwortete am 25. Feb, 09:01:
Ja, was lernen wir wohl daraus ...
Lieber Herr vom Hofe,
zur guten Nachricht: Wenn Sie in Ihrem Alter immer noch Vorbilder nötig haben, an denen Sie sich ethisch orientieren können, und in Ihrer persönlichen Umgebung keine finden, müssen Sie sich wohl oder übel welche malen. Daß sich Spitzenpolitiker und andere Alpha-Tiere für den Zweck nicht eignen, ist ja nun wirklich keine Neuigkeit. Was Sie anscheinend für eine bahnbrechende Erkenntnis halten, verdanken wir nicht "dem intelligenten Einsatz moderner Technologien" (Zitat v.H.), sondern dem Lernen aus der Geschichte und dem Beobachten kollektiver Verhaltensmuster.
Zur schlechten Nachricht: Wo ist Ihr Problem? Der Plebs ist ein paar Tage lang exzessiv mit Informationen zugeschüttet worden und hat sich seine Meinung geBILDet. Dafür kämpfen Sie doch. Oder habe ich etwas falsch verstanden? Informationsfreiheit nur dann, wenn am Ende eine Vox populi ertönt, die Ihnen genehm ist? Verbot aller von kommerziellen Massenmedien verbreiteten Informationen und Zwangsinformierung der Menschheit durch bewährte Wikileaks-Aktivisten (am effizientesten jedes Wochenende im Schulungslager)???
Aber vielleicht bin ich ja auch ein Agent der großen Weltverschwörung, vor der Sie warnen? Wer weiß ...
P.K.
Antworten
vom hofe antwortete am 25. Feb, 09:48:
Lieber Herr Kunzmann,
Sie sind ein wenig persönlich geworden. Das ist Ihr Recht. Wer bloggt, exponiert sich.
Zu den Vorbildern: nicht nur ich, sondern jeder Mensch benötigt Vorbilder und eine ethische Orientierung. Ich habe in meinem Leben (das nach Ihrer Meinung weit fortgeschritten ist) durchaus Vorbilder gekannt und kenne sie noch heute.
Zur Sache:
bahnbrechend ist nicht die Erkenntnis, sondern der Nachweis der Verhaltensmuster. Erst der Nachweis (Urkundsbeweis) gestattet die Erkenntnis. Den Nachweis verdanken wir der Technologie. Ohne Technologie kein Wikiplag. Der qualitative Sprung liegt darin, dass wir jetzt aus der "nachgewiesenen" Geschichte lernen. Wir haben nun das Gegengift gegen die Legendenbildung. Wir brauchen keine Verschwörungstheorien. Die gute Nachricht besteht für mich in der Erkenntnis, dass wir von der "Ahnung" zur "Gewissheit" aufgestiegen sind. Das ist neu und das ist gut so. Und deshalb kippten Mubarak und Ben Ali und kippt Gadaffi und deshalb wackelt GT. Und es werden viele folgen.
zur schlechten Nachricht:
Wir alle, auch Sie, sind Teil der plebs. Die plebs ist mehrheitlich aufgeweckt und alles andere als dumm. Bei einigen etwas leichter zu beeinflussenden Personengruppen versucht gerade der Staat (in der FAZ korrigierte mich ein Lesekommentar in dem er sagte, nicht der Staat, sondern die Parteibonzen) jene davon zu überzeugen, dass "Betrügereien" nicht so schlimm seien. Mein gleichlautender Leserbrief in der Faz wurde mit 200 Stimmabgaben sehr positiv bewertet. Woran liegt das wohl ?
Informationsfreiheit bejahe ich immer, auch wenn sie im Einzelfall dazu führen kann, dass die Mehrheit sich einer Meinung anschliesst mit der ich nicht konform gehe. Sollte am Ende, nach einer kompletten Sachaufklärung, die Erfüllung des Betrugstatbestandes nachgewiesen sein und sollte sich die Mehrheit der Bevölkerung in dem Sinne aussprechen, dass der Rechtsbruch unerheblich ist, so würde ich daraus meine Schlüsse ziehen.
Ein Schluss den ich daraus ziehen würde ist der, dass in Deutschland ein Rechtsstaat nicht existiert. Ich würde denken, es herrsche Populismus, rote Karte bei gefährlichem Foul gäbe es nicht immer für alle, manche dürften eben foulen und würden dafür auch noch beklatscht werden. Ich würde mich daran erinnern, dass Ganoven und Rechtsbrecher mehrmals in Deutschland beklatscht wurden, sogar von der Regierung.
Aber die Informationsfreiheit würde ich auch in diesem Falle für alle fordern. Ein Verbot irgendwelcher Presseorgane habe ich nie bejaht. Höchstbedenklich erscheint mir aber, dass Ministerien und
Parteibonzen, eine nachgewiesen gravierende Verfehlung kleinreden. Das ist dann keine Information mehr, sondern Meinungsbildung, Demagogie oder Verschleierung von Tatsachen.
Vierprinzen
Antworten
Erst die gute Nachricht:
Wir haben es geahnt, aber nun wissen wir es genau. Politiker lassen sich "liften, tunen, pimpen". Akademischer Botox vergrössert den Intellekt. Wir wissen auch, dass ausgerechnet die Edelsten und Honorigsten, die sich als Galeonsfiguren der deutschen Eliten ausgeben, die sich als Hüter von Anstand, Ehre, Moral und Tugend ausgeben, Heuchler sind. Die Aufklärung hierüber verdanken wir dem intelligenten Einsatz moderner Technologien. Das internet ist Katalystaor für eine kritische Untersuchung und Auseinandersetzung.
Die schlechte Nachricht:
Der Staat testet gerade am Fall Guttenberg, wie weit er gehen kann, ohne seine Macht einzubüssen. Er erkennt, dass er problemlos skandalöses Verhalten der Machtträger kaschieren kann. Er kann sogar testen, ob ein verwerfliches Verhalten, bei Wahlen honoriert wird. Die Medien inszenieren Umfragen, bei denen suggeriert wird, dass Mehrheiten einen unehrlichen Politiker gutheissen. Eine sehr gefährliche Tendenz. Die Bevölkerung wird in diesem Moment angelernt, gegen unlauteres Verhalten Nachsicht zu gewähren. Der Staat immunisiert sich gegen Kritik.
Vierprinzen
Antworten
ladislaus (Gast) antwortete am 24. Feb, 11:50:
"Das internet ist Katalystaor für eine kritische Untersuchung und Auseinandersetzung."
Ja, wir haben nämlich auch gelernt, dass Meinungen und Handlungsalternativen heute nicht mehr im Parlament frei und offen ausgesprochen und verhandelt werden, sondern bei Twitter und in Blogs. Der Bundestag hat mit seiner unterirdischen Vorstellung gestern eifrig daran mitgearbeitet, dass auch aufrechte Demokraten sich schwertun werden, das alte "Schwatzbude"-Schimpfwort zurückzuweisen. Regierung wie Opposition übrigens (Trittin mal ausgenommen).
Antworten
Peter Kunzmann (Gast) antwortete am 25. Feb, 09:01:
Ja, was lernen wir wohl daraus ...
Lieber Herr vom Hofe,
zur guten Nachricht: Wenn Sie in Ihrem Alter immer noch Vorbilder nötig haben, an denen Sie sich ethisch orientieren können, und in Ihrer persönlichen Umgebung keine finden, müssen Sie sich wohl oder übel welche malen. Daß sich Spitzenpolitiker und andere Alpha-Tiere für den Zweck nicht eignen, ist ja nun wirklich keine Neuigkeit. Was Sie anscheinend für eine bahnbrechende Erkenntnis halten, verdanken wir nicht "dem intelligenten Einsatz moderner Technologien" (Zitat v.H.), sondern dem Lernen aus der Geschichte und dem Beobachten kollektiver Verhaltensmuster.
Zur schlechten Nachricht: Wo ist Ihr Problem? Der Plebs ist ein paar Tage lang exzessiv mit Informationen zugeschüttet worden und hat sich seine Meinung geBILDet. Dafür kämpfen Sie doch. Oder habe ich etwas falsch verstanden? Informationsfreiheit nur dann, wenn am Ende eine Vox populi ertönt, die Ihnen genehm ist? Verbot aller von kommerziellen Massenmedien verbreiteten Informationen und Zwangsinformierung der Menschheit durch bewährte Wikileaks-Aktivisten (am effizientesten jedes Wochenende im Schulungslager)???
Aber vielleicht bin ich ja auch ein Agent der großen Weltverschwörung, vor der Sie warnen? Wer weiß ...
P.K.
Antworten
vom hofe antwortete am 25. Feb, 09:48:
Lieber Herr Kunzmann,
Sie sind ein wenig persönlich geworden. Das ist Ihr Recht. Wer bloggt, exponiert sich.
Zu den Vorbildern: nicht nur ich, sondern jeder Mensch benötigt Vorbilder und eine ethische Orientierung. Ich habe in meinem Leben (das nach Ihrer Meinung weit fortgeschritten ist) durchaus Vorbilder gekannt und kenne sie noch heute.
Zur Sache:
bahnbrechend ist nicht die Erkenntnis, sondern der Nachweis der Verhaltensmuster. Erst der Nachweis (Urkundsbeweis) gestattet die Erkenntnis. Den Nachweis verdanken wir der Technologie. Ohne Technologie kein Wikiplag. Der qualitative Sprung liegt darin, dass wir jetzt aus der "nachgewiesenen" Geschichte lernen. Wir haben nun das Gegengift gegen die Legendenbildung. Wir brauchen keine Verschwörungstheorien. Die gute Nachricht besteht für mich in der Erkenntnis, dass wir von der "Ahnung" zur "Gewissheit" aufgestiegen sind. Das ist neu und das ist gut so. Und deshalb kippten Mubarak und Ben Ali und kippt Gadaffi und deshalb wackelt GT. Und es werden viele folgen.
zur schlechten Nachricht:
Wir alle, auch Sie, sind Teil der plebs. Die plebs ist mehrheitlich aufgeweckt und alles andere als dumm. Bei einigen etwas leichter zu beeinflussenden Personengruppen versucht gerade der Staat (in der FAZ korrigierte mich ein Lesekommentar in dem er sagte, nicht der Staat, sondern die Parteibonzen) jene davon zu überzeugen, dass "Betrügereien" nicht so schlimm seien. Mein gleichlautender Leserbrief in der Faz wurde mit 200 Stimmabgaben sehr positiv bewertet. Woran liegt das wohl ?
Informationsfreiheit bejahe ich immer, auch wenn sie im Einzelfall dazu führen kann, dass die Mehrheit sich einer Meinung anschliesst mit der ich nicht konform gehe. Sollte am Ende, nach einer kompletten Sachaufklärung, die Erfüllung des Betrugstatbestandes nachgewiesen sein und sollte sich die Mehrheit der Bevölkerung in dem Sinne aussprechen, dass der Rechtsbruch unerheblich ist, so würde ich daraus meine Schlüsse ziehen.
Ein Schluss den ich daraus ziehen würde ist der, dass in Deutschland ein Rechtsstaat nicht existiert. Ich würde denken, es herrsche Populismus, rote Karte bei gefährlichem Foul gäbe es nicht immer für alle, manche dürften eben foulen und würden dafür auch noch beklatscht werden. Ich würde mich daran erinnern, dass Ganoven und Rechtsbrecher mehrmals in Deutschland beklatscht wurden, sogar von der Regierung.
Aber die Informationsfreiheit würde ich auch in diesem Falle für alle fordern. Ein Verbot irgendwelcher Presseorgane habe ich nie bejaht. Höchstbedenklich erscheint mir aber, dass Ministerien und
Parteibonzen, eine nachgewiesen gravierende Verfehlung kleinreden. Das ist dann keine Information mehr, sondern Meinungsbildung, Demagogie oder Verschleierung von Tatsachen.
Vierprinzen
Antworten
vom hofe - am Sonntag, 13. März 2011, 20:06 - Rubrik: Wissenschaftsbetrieb
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
23 Februar 2011
Bayreuth (dpa) – Die Universität Bayreuth hat den Doktortitel von Karl-Theodor zu Guttenberg aberkannt.
Was nun ?
update: 24.2.2011:
"Der Entdecker der Mängel in Karl-Theodor zu Guttenbergs Doktorarbeit, der Juraprofessor Andreas Fischer-Lescano, wirft dem Minister vorsätzliche Täuschung vor. Er beklagte im «Tagesspiegel», die Uni Bayreuth habe sich bei der Aberkennung des Titels vor einer Wertung der Täuschung gedrückt. Der CSU-Politiker habe systematisch verschleiert und abgeschrieben. Der Präsident der Uni Bayreuth, Rüdiger Bormann, teilte inzwischen mit, es werde nun geprüft, ob Guttenberg die Promotionskommission getäuscht habe".
(rz newsticker)
Vierprinzen
vom hofe - am Mittwoch, 23. Februar 2011, 17:51 - Rubrik: Wissenschaftsbetrieb
Kommentar verfassen
Catrin (Gast) meinte am 23. Feb, 20:41:
Ob Täuschung oder nicht
musste die Universität Bayreuth so nicht entscheiden. Weh dem, ...
Antworten
Nordwestwind meinte am 23. Feb, 20:54:
Wenn Herr Guttenberg am Wochenende...
... seine Doktorarbeit nochmals gründlich lesen musste, um festzustellen, was wirklich drin steht ... hmm... ICH kann mich jedenfalls auch nach 15 Jahren noch ziemlich gut an den Entstehungsprozess meiner Diss erinnern. In Verbindung mit einem seinerzeit 72-jährigen Emeritus als Doktorvater hat das alles ein "G'schmäckle"!
Antworten
Gast (Gast) meinte am 23. Feb, 21:34:
Medienmitteilung der Universität Bayreuth
Universität Bayreuth erkennt zu Guttenberg den Doktorgrad ab:
http://www.uni-bayreuth.de/presse/info/2011/040-037-gutten.pdf
Antworten
Jurist (Gast) meinte am 23. Feb, 22:17:
nach thieme, deutsches hochschulrecht., 2. aufl., rn. 355 kann ein doktor kann NICHT über art. 48 vwvfg, sondern NUR nach der promotionsordnung entzogen werden. dafür aber ist eine täuschung festzustellen! es gibt allenfalls eine hintertür über das gesetz über die führung akademischer grade, auf das die promotionsordnung verweist. ob hier ein entzug ohne täuschung möglich ist, scheint aber zweifelhaft, weil nach der promotionsordnung in bayreuth nicht schuldhafte verfahrensmängel mit dem bestehen der prüfung grundsätzlich geheilt sind. die entscheidung der uni bayreuth ist nicht nur politisch feige, sondern wohl auch rechtlich falsch.
Antworten
FeliNo (Gast) meinte am 24. Feb, 01:07:
Was wäre, wenn die o. g. juristische Einschätzung stimmt? Dann hätte dieses Land einen Minister, bereits in einem zweiten Ressort, der nicht unterscheiden kann zwischen dem, was er selbst denkt und was andere sagen? Wäre es wirklich klug, sich diese Rechtsauffassung zu erstreiten?
Bayreuth (dpa) – Die Universität Bayreuth hat den Doktortitel von Karl-Theodor zu Guttenberg aberkannt.
Was nun ?
update: 24.2.2011:
"Der Entdecker der Mängel in Karl-Theodor zu Guttenbergs Doktorarbeit, der Juraprofessor Andreas Fischer-Lescano, wirft dem Minister vorsätzliche Täuschung vor. Er beklagte im «Tagesspiegel», die Uni Bayreuth habe sich bei der Aberkennung des Titels vor einer Wertung der Täuschung gedrückt. Der CSU-Politiker habe systematisch verschleiert und abgeschrieben. Der Präsident der Uni Bayreuth, Rüdiger Bormann, teilte inzwischen mit, es werde nun geprüft, ob Guttenberg die Promotionskommission getäuscht habe".
(rz newsticker)
Vierprinzen
vom hofe - am Mittwoch, 23. Februar 2011, 17:51 - Rubrik: Wissenschaftsbetrieb
Kommentar verfassen
Catrin (Gast) meinte am 23. Feb, 20:41:
Ob Täuschung oder nicht
musste die Universität Bayreuth so nicht entscheiden. Weh dem, ...
Antworten
Nordwestwind meinte am 23. Feb, 20:54:
Wenn Herr Guttenberg am Wochenende...
... seine Doktorarbeit nochmals gründlich lesen musste, um festzustellen, was wirklich drin steht ... hmm... ICH kann mich jedenfalls auch nach 15 Jahren noch ziemlich gut an den Entstehungsprozess meiner Diss erinnern. In Verbindung mit einem seinerzeit 72-jährigen Emeritus als Doktorvater hat das alles ein "G'schmäckle"!
Antworten
Gast (Gast) meinte am 23. Feb, 21:34:
Medienmitteilung der Universität Bayreuth
Universität Bayreuth erkennt zu Guttenberg den Doktorgrad ab:
http://www.uni-bayreuth.de/presse/info/2011/040-037-gutten.pdf
Antworten
Jurist (Gast) meinte am 23. Feb, 22:17:
nach thieme, deutsches hochschulrecht., 2. aufl., rn. 355 kann ein doktor kann NICHT über art. 48 vwvfg, sondern NUR nach der promotionsordnung entzogen werden. dafür aber ist eine täuschung festzustellen! es gibt allenfalls eine hintertür über das gesetz über die führung akademischer grade, auf das die promotionsordnung verweist. ob hier ein entzug ohne täuschung möglich ist, scheint aber zweifelhaft, weil nach der promotionsordnung in bayreuth nicht schuldhafte verfahrensmängel mit dem bestehen der prüfung grundsätzlich geheilt sind. die entscheidung der uni bayreuth ist nicht nur politisch feige, sondern wohl auch rechtlich falsch.
Antworten
FeliNo (Gast) meinte am 24. Feb, 01:07:
Was wäre, wenn die o. g. juristische Einschätzung stimmt? Dann hätte dieses Land einen Minister, bereits in einem zweiten Ressort, der nicht unterscheiden kann zwischen dem, was er selbst denkt und was andere sagen? Wäre es wirklich klug, sich diese Rechtsauffassung zu erstreiten?
vom hofe - am Sonntag, 13. März 2011, 20:03 - Rubrik: Wissenschaftsbetrieb
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen