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Wissenschaftsbetrieb

Der grösste Propagandist aller Zeiten Dr. Joseph Goebbels legte allergrössten Wert auf seine akademische Auszeichnung. Sein Doktortitel sollte das aufschauende Volk verblenden, seine Worte duldeten keine Fragen.Sein Adjutant, Friedrich Christian Prinz zu Schaumburg Lippe schrieb eine Biografie mit dem Titel: "Dr. G. Ein Porträt des Propagandaministers"
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Zum Fall Guttenberg möchte ich nur diese Parallele ziehen: Der Doktortitel soll Politikern Prestige und Glaubwürdigkeit verleihen.
Auch Goebbels führte den Doktortitel, um seine Person zu qualifizieren. Die Intention ist genau die gleiche, womit ich beide Politiker in keinster Weise inhaltlich vergleichen möchte.

Gemeinsam ist beiden, dass sie sich mit dem Aura einer besonderen geistigen "Potenz" ausstatten, um Diskutanten und Gegner zu beeindrucken.

Dies mag legitim sein, vorausgesetzt, die besonderen Fähigkeiten sind redlich nachgewiesen.

Nebenbei: Die Technik ist dieselbe, wenn sich Bürger mit erloschenen Adelstiteln betiteln lassen: Durchlaucht, Fürst usw. Sie beabsichtigen, beim Gegner, bei Behörden, Gerichten den Eindruck zu vermitteln, sie seien sozial höhergestellt. Sie täuschen eine nicht gegebene Hierarchie vor.

Zum Beitrag in der Faz online vom 20 Februar 2011:
Der „Dr.“ als Katalysator für die Politikerkarriere

http://www.firsturl.de/19PNfmV

Vierprinzen
vom hofe - am Sonntag, 20. Februar 2011, 19:53 - Rubrik: Wissenschaftsbetrieb
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Gabriel (Gast) meinte am 20. Feb, 22:24:
Unterschied
Goebbels hat sich den Titel immerhin ehrlich erarbeitet.
Antworten
ingobobingo meinte am 21. Feb, 18:03:
Sachlich bleiben
Guttenberg in die Nähe eines NS-Protagonisten zu rücken, hat mit der aktuellen Debatte nichts zu tun. Ihr unsäglicher Vergleich ist in jedem Fall völlig daneben und für dieses Weblog eher peinlich. Die Diskussion sollte sachlich bleiben!
Antworten
vom hofe antwortete am 21. Feb, 22:39:
Bin sachlich
Es geht um die sachliche Frage, wie Politiker ihr Wissen und ihren Sachverstand zur Schau stellen. Goebbels stellte seinen Titel zur Schau und flösste Respekt ein. Sein Adjutant sprach immer von Dr. G. Somit war der Doktortitel das "Markenzeichen".

Guttenberg beschaffte sich auf unredliche Weise einen Titel, um ihn zur Schau zu stellen. Beide wollten etwas suggerieren: ihre intelektuelle Überlegenheit.

Die Technik des Zurschaustellens eines besonderen Wissens ist vergleichbar.

Damit sage ich natürlich nicht, dass die Politiker vergleichbar seien.

update:
Soweit Guttenberg grossspurig verkündet, auf den Titel dauerhaft verzichten zu wollen liegt hierin kein strafbefreiender Rücktritt vom Versuch der vorsätzlichen Täuschung, weil der Verzicht nicht freiwillig erfolgt. Er wurde vorher bei seinen Täuschungen erwischt.

Ein Verzicht ist es auch nicht, weil der Titel ein Luftschloss, eine Totgeburt war.

Die betrügerische Formel des Verzichts vermittelt den falschen Eindruck, er zeige Reue, Demut und Grösse zugleich.

Ein Demagoge, wie er im Buche steht. Wird die Rechnung aufgehen ?


Vierprinzen

Plagiatjäger Weber berichtet:

Auf Druck der vor einer Woche neu gegründeten “Initiative Transparente Wissenschaft” und einiger Printmedien hat die Universität Wien nunmehr selbst die Dissertation von Johannes Hahn im Volltext sowie auch das umstrittene Entlastungsgutachten des Züricher Philosophen Peter Schulthess online gestellt.

http://plagiatsgutachten.de/blog.php/flucht-nach-vorne-an-der-uni-wien-fragen-zu-einem-gutachterlichen-schnellschuss/

http://othes.univie.ac.at/13491/

http://www.univie.ac.at/fileadmin/uni_startseite/Stellungnahme_UniversitaetZuerich_Hahn.pdf

http://goo.gl/KPgjq = faz.net

Andreas Fischer-Lescano ist zwar nicht der Irrtum unterlaufen, Texte anderer Autoren für seine eignen zu halten, aber hinsichtlich seiner eignen Publikationen zeigt sich ein doch freizügiger Umgang mit Zitierregeln.

So besteht sein Beitrag „Fragmentierung des Weltrechts: Vernetzung globaler Regimes statt etatistischer Rechtseinheit“, den er gemeinsam mit Gunther Teubner im 2007 beim VHS Verlag erschienen Sammelband „Weltstaat und Weltstaatlichkeit“ veröffentlicht hat, bis auf den ersten Absatz aus fast wörtlichen Passagen aus dem von den beiden Autoren im Jahr davor bei Suhrkamp erschienen Band „Regimekollisionen“, ohne Hinweis darauf, dass es sich um bereits veröffentlichtes Material handelt. Der genannte Aufsatz besteht somit aus der Übernahme von Buchkapiteln, für die zwar andere Überschriften formuliert wurden, und teilweise wurden die Anfangssätze leicht adaptiert, um die Übergänge zwischen den Fragmenten abzurunden, aber sonst findet sich dort kaum Neues.

Auch dieses Vorgehen verstößt gegen die Regeln des redlichen wissenschaftlichen Arbeitens.


Kommentar: Nicht gekennzeichnete Selbstplagiate sind zwar ärgerlich, gehören aber aus meiner Sicht nicht in einen Topf mit den echten Plagiaten. Jeder Autor hat das Recht selbst zu entscheiden, ob er frühere Ausführungen wiederverwendet - beispielsweise, weil es völlig unnötig wäre, einen Gedankengang nochmals neu zu formulieren.

Materialien dazu:

http://www.univie.ac.at/voeb/blog/?p=12387

Auch wenn ich nicht mit allem einverstanden war, was Herr Contributor RA vom Hofe da von sich gab, so ziemt es sich ganz und gar nicht, den Beitrag eigenmächtig zu löschen und damit auch alle Erwägungen und Beiträge von anderer Seite. Rückgängig machen kann ich diese Zensur in Twoday nicht, aber im Google-Reader fand ich den Beitrag und die meisten Kommentare, die ich hier dokumentiere (wenngleich der Bezug nicht leicht erkennbar sein mag).

Die Diskussion war in der Tat lebendig und erfrischend, auch wenn Herr vom Hofe weitgehend allein auf weiter Flur mit seinen Ansichten stand. Meine eigenen Zwischenrufe waren nicht als ein Äußerungsverbot an Herrn RA vom Hofe zu verstehen. Ich kann auch nicht erkennen, dass er nun vor sich geschützt werden muss, auch wenn KHSchneider von einer "schön absurde[n] Debatte spricht:

http://digireg.twoday.net/stories/14678888/

***

Guttenberg und sein Doktorvater. Lügen haben kurze Beine.
von vom hofe
Nachdem Guttenberg nun politisch tot ist, schreibt die

FAZ

http://goo.gl/8cdQq

dass er sogar bei seinem Doktorvater abschrieb.
Dieser, wir erinnern uns,

http://archiv.twoday.net/stories/14674950/

sagte, dass es 2006 keine technischen Mittel gab.

Lügen haben kurze Beine.

Guttenberg wird plattgewalzt, weil der politische Betrieb ihn aus taktischen Gründen entsorgt.

Auf ganz anderem Niveau, aber für mich interessant zu beobachten, werden die systematischen Lügen des "Fürsten" zu Schaumburg Lippe zugelassen. Wikipedia belässt es bei der rechtswidrigen Darstellung. Fiskalische Interessen des Staates "rechtfertigen" das gemeinschaftliche Lügen und Betrügen. Politisch natürlich irrelevant.

Meine Schlussfolgerung: Guttenberg sollte abgesägt werden und zwar mit allen nur erdenklichen Mitteln. Plagiate seines Kalibers wird es haufenweise geben. Diese interessieren die Öffentlichkeit nicht. Also ist Guttenberg sicherlich Opfer eines geplanten Angriffs geworden. Wer dahinter steckte wird in einigen Jahren die grosse Frage sein.

Wer der Ansicht ist, der Angriff kam von links, weil ein linker Bremer Professor die Sache anzettelte, muss nicht recht haben.

Hinter dem Reichstagsbrand steckte auch (Mitangeklagter) ein Kommunist (Ernst Torgler) der dann später für eine NS Behörde (HTO) agierte.

http://archiv.twoday.net/stories/6251425/

munatak
http://goo.gl/P8vDD

***

Das ist schon starker Toback ...
von Richtiger Historiker (Gast)
... in diesem Kontext mit dem Reichstagsbrand zu kommen!

***

Ja, ist es auch
von vom hofe
Mein Beitrag zielt ein wenig auf den Kommentar von Ladislaus:

Ladislaus schrieb: "Ist es wirklich so absurd, dem (linken) Bremer Rechtsprofessor einfach mal zu glauben, dass er ganz allein diese Geschichte entdeckt hat?"

http://archiv.twoday.net/stories/14639838/#comments

Meine Antwort: Kann sein, muss aber nicht.

Eine vermeintlich von links kommende Hetzkampagne muss nicht immer von links kommen.

Reichstagsbrand als Beispiel dafür, dass in einem politischen Kampf in den Kloaken, nichts ist, wie es zu sein scheint. Man lernt aus der Geschichte. Hinrich Wilhelm Kopf verschrieb sich den Nazis und später der SPD. Beispiele dafür gibt es viele.

KTG war höchstwahrscheinlich vor Veröffentlichung des ersten Berichts in der SZ, für den Abschuss freigegeben worden. Die Auslöschungsaktion verlief nach Programm. Kurz und schmerzhaft. Das klappt nur, wenn jemand die Fäden hält und zieht. Schliesslich ging es nicht um eine Persönlichkeit aus der Klatschpresse, sondern um einen Verteidigungsminister mit Kanzlerambitionen. Es ging um grosse Politik, nicht um Wissenschaft.

Beim Reichstagsbrand ging es um die grosse politische Kontrolle. Bei KTG auch. Wäre er eines Tages Kanzler geworden müssten einige die heute das Sagen haben einpacken.

Dass KTG im Amt hätte bleiben können sehen wir am Beispiel Camps in Valencia. Gegen Camps läuft ein Ermittlungsverfahren wegen Korruption. Trotz alledem hat die rechtskonsverative Partei PP ihn zum Spitzenkandidaten in den nächsten Wahlen in der "Comunidad Valenciana" bestellt.

KTG "musste" weg.

munatak
http://goo.gl/P8vDD

***

Pssst! Nicht weitersagen: Die Jesuiten und somit auch der Vatikan stecken dahinter!...
von Peter Kunzmann (Gast)
Pssst! Nicht weitersagen: Die Jesuiten und somit auch der Vatikan stecken dahinter! Andreas Fischer-Lescano, der den Stein ins Rollen brachte, hat nämlich mal an der Universidad Pontificia Comillas in Madrid studiert. Das sollte uns zu denken geben!
P.K.

***

Cui bono?
von Trithemius
Wäre Guttenberg nicht gestolpert, hätten Bild, Spiegel, FAZ und Bunte ihn zum nächsten Kanzlerkandidaten der CDU/CSU ausgerufen, und Merkel hätte es schwer gehabt, ihn abzudrängen.
Obwohl sie bislang geschickt alle Widersacher aus dem Weg geräumt hat, glaube ich nicht an eine Verschwörung. Wenn Guttenberg nicht über die Plagiatsaffäre gestolpert wäre, dann über eine andere. Ein Mann, getrieben von einer machthungrigen Frau, bei dem erklärter Anspruch und reale Unfähigkeit sich paaren mit theatralischer Medienpräsenz, fällt naturgemäß über seine eigenen Füße. In seinem Fall musste Merkel nur geduldig abwarten.

***

Ein sehr nuancenreicher Kommentar
von vom hofe
dem ich weitgehend zustimme.
Nun werde ich ein bisschen persönlich. Bei meiner mündlichen Prüfung im ersten Staatsexamen vor dem JPA Berlin (1984) sagte der Prüfer, Prof. Dr. Heinz Wagner (Öffentliches Recht). "Bei Ihnen geht die rote Lampe im richtigen Moment an". Er wollte damit suggerieren, dass ich "irgendwo" und "irgendwie" den Knackpunkt "wittere".
Bei der KTG Geschichte wittere ich irgendwo die "Handschrift" der Stasi. Irgendwie passen dazu auch die Gesichter von de Maiziere und Merkel. Ich kann es natürlich nicht belegen, aber die ganze Geschichte hat einen Stasi"touch", was nicht bedeutet, dass linke oder rechte am Werk waren. Ich habe den Eindruck dass hier "faktische" Kräfte am Werk waren (Technokraten der Abwehr).

KTG wäre Kanzler geworden. Ich glaube nicht, dass er gestolpert wäre. Er stolperte, weil erstklassige Schützen ihn, den Junkernachfolger, aufs Korn nahmen.

Glaube kaum, dass es in den neuen Bundesländern gut ankommt, wenn die Bundeskanzlergattin Bismarcks Urenkelin ist. Bodenreform und so weiter.

munatak
http://goo.gl/P8vDD

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KTG-Jagdgefasel
von Wolf Thomas (Gast)
Wann endlich hört dieses Jagdgefasel endlich auf? Wer wie KTG, um im Bild zu bleiben, bewusst auf eine von Hochsitzen umgebene Lichtung hüpft, der ist entweder unsterblich oder so arrogant zu glauben, er sei es.

***

Stasi? Nein, es waren doch ganz klar die Illuminaten. Ersatzweise Außerirdische.
von ladislaus (Gast)

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Das irritiert mich ein wenig. Wollen Sie damit sagen, dass alle, die bei Guttenplag...
von Trithemius
Das irritiert mich ein wenig. Wollen Sie damit sagen, dass alle, die bei Guttenplag mitgearbeitet oder Guttenbergs Verhalten im Web gescholten haben, sich haben instrumentalisieren lassen?

Man kann es bedenklich finden, wenn sich im Internet viele zusammentun, um geistigen Diebstahl aufzudecken. Da stand Guttenberg allein gegen alle, und das hat ihm auch den Mitleidsbonus seiner Facebookfans beschert. Ich kann mich nicht erinnern, dass es im Web schon einmal eine derartige Bündelung von Kräften gegeben hätte, mit dem Ziel, ein Plagiat aufzudecken, selbst bei Hegemann nicht. Aber er hat es durch ungeschicktes Taktieren herausgefordert. Sein Doktorvater hätte nicht behaupten sollen, im Jahre 2006 hätten die technischen Möglichkeiten gefehlt. In Wahrheit fehlten ihm Helfer in großer Zahl, um in kurzer Zeit zu finden, wo Guttenberg überall abgeschrieben hat.

Unabhängig von der Frage, wer seinen Rücktritt heimlich gewünscht oder betrieben hat, muss doch Guttenbergs Fehlverhalten gewertet werden. Damit man ihn entlarven konnte, musste er auch Gründe liefern. Die hat ihm doch niemand untergeschoben. Falls er die Arbeit aber nicht selbst geschrieben hat, dann zeigt sich hier seine mangelnde Eignung für ein politisches Amt. Denn wer in der Wahl seiner Mitarbeiter so nachlässig ist, ist immer in Gefahr zu stolpern.

***

Ja,
von vom hofe
sie haben sich alle, mich eingeschlossen, instrumentalisieren lassen.

Selbstverständlich liegen objektive Gründe für seinen Rücktritt vor. Kein Zweifel. Deshalb hat es auch so gut funktioniert.

Auf die Durchsicht einer Diss kommt niemand "mir nicht Dir nichts".

Ich denke, dass ein hochadeliges Kanzlerpaar in der ehemaligen DDR gar nicht gut ankommen würde.

Glaube kaum, dass es in den neuen Bundesländern gut ankommt, wenn die Bundeskanzlergattin Bismarcks Urenkelin ist. Bodenreform uund Alteigentümer ist ein Reizthema.

Von dort weht meines Erachtens der Wind. Das hat mit Illuminaten, Ufos und anderen Geschichten nichts zu tun.

Erfreulich, dass hier ein kleines Geplänkel entsteht.

munatak

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Vielleicht sollten Sie, lieber Herr vom Hofe, sich mit solchen Aussagen besser in...
von JTM (Gast)
Vielleicht sollten Sie, lieber Herr vom Hofe, sich mit solchen Aussagen besser in einem Forum für Verschwörungstheoretiker tummeln statt hier. Ich sehe hier jedenfalls nicht die Aufgabe von Archivalia, sich von Ihnen dahingehend instrumentalisieren zu lassen.

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Stimmt!
von PZ (Gast)
Im Osten sind die Junker vom Hofe gejagt worden.

***

erfrischend
von vom hofe
diese lebhafte Diskussion. Aufklärung und Diskussion scheint Sie nicht zu interessieren. Es hat Sie wohl auch nicht interessiert, wer Benno Ohnesorg erschoss.

FAZ

http://goo.gl/8hk86

munatak

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Lieber anonymous
von vom hofe
lassen Sie sich bitte nicht von meinem Beitrag irritieren. In archivalia können Sie circa 17.800 Beiträge lesen die ich nicht verfasst habe.

munatak

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Den Unterschied zwischen "anonym" und "pseudonym" könnten Sie...
von ladislaus (Gast)
Den Unterschied zwischen "anonym" und "pseudonym" könnten Sie sich auch mal aneignen, wenn Sie schon ständig auf den "Anonymen" herumhacken.

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Lieber Herr Kunzmann
von vom hofe
Herr Prof. Dr. Fischer-Lescano beschäftigte sich vor der Plagiatsaffaire intensiv mit dem Kundusangriff. Er bejahte Schadensersatzansprüche der Zivilopfer. Wie kommt ein Jura Professor auf die Idee, eine Diss. mit der er absolut gar nichts zu tun hat, zu überprüfen ? Kann mir das jemand erklären ?

Wenn ich als Betroffener akribisch in der Vergangenheit grabe, dann hat dies eine plausible Erklärung. Ich habe ein rechtliches Interesse an einer Aufklärung.

Welches Interesse hat ein Jura Professor an einer Diss eines Verteidigungsministers ?

Ich erinnere mich an einen Prozess vor dem Landgericht Hannover. Der Richter glaubte mich dadurch blosstellen zu können, dass er in Frage stellte, ob ich denn in Deutschland bei Gericht als Rechtsanwalt zugelassen sei. Ich lebe doch in Spanien. Ich legte meine Zulassungsurkunde im Original vor.

Es ging somit bei Herrn Prof. Dr. Fischer-Lescano und bei diesem inzwischen pensionierten Richter in Hannover offensichtlich darum, einen persönlichen Angriff zu starten, um den Gegner zu entwaffnen.

Und jetzt die Frage: Welches rechtliche Interesse kann ein Jura Professor daran haben, eine Diss eines Ministers zu zerreissen ?

Gar keins. Also: Was steckt dahinter ?

munatak

***

Schluss jetzt
von KlausGraf
Ich möchte hier keine weiteren vagen Andeutungen und verschwörungstheoretisch inspirierten Fragen lesen. Wer seine fünf Sinne beisammen hat, weiß, dass es ganz natürlich ist, dass man als "kritischer" linker Jurist auf die Idee kommt, der rechtswissenschaftlichen Dissertation eines Star-Politikers auf den Zahn zu fühlen. Das ist als Erklärung völlig hinreichend, auch wenn der Betroffene parteipolitische Neben-Motivationen in Abrede stellt.

Wir können hier gern weiterdiskutieren, aber bitte auf einem anderen Niveau.

***

Als die Plagiatsvorwürfe auftauchten, habe ich mich gefragt, was treibt den Rechtsprofessor...
von Trithemius
Als die Plagiatsvorwürfe auftauchten, habe ich mich gefragt, was treibt den Rechtsprofessor Andreas Fischer-Lescano an? Was er in Interviews als Begründung angibt, klingt plausibel. Doch wenn jemand instrumentalisiert wurde, dann ist bei ihm der Anfang gemacht.

Wir kennen von den Abläufen in Politik und Wirtschaft immer nur das Außenbild, und es gibt genug Beispiele, wo Spin-doctoren ein Märchen aufgebaut haben, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Aber im Fall Guttenberg gibt es keine Anzeichen, und die Idee, alte Stasikader könnten dahinter stecken, ist rein spekulativ. Genauso gut könnte man einen Machtkampf zwischen Liz Mohn und Friede Springer vermuten, in dem Liz Mohn Bundeskanzlerin Merkel stärken wollte, nachdem BILD Guttenberg schon zum Kanzler ausgerufen hatte.
Halten wir uns an die Fakten. Guttenberg ist letztlich am massiven Widerstand des Wissenschaftsbetriebs gescheitert, und wer hat den befeuert? Angela Merkel mit Ihrer unsäglichen Erklärung, sie habe Guttenberg nicht als wissenschaftlichen Mitarbeiter eingestellt. Sie hat gewusst, dass das ein offener Angriff gegen wissenschaftliche Reputation schlechthin ist und dass sich der Wissenschaftsbetrieb massiv wehren würde, gar nicht anders konnte.
Bevor man die Integrität von Fischer-Lescano in Zweifel zieht, sollte man getrost davon ausgehen, dass gewisse Kreise um Merkel und Merkel selbst die sich bietende Chance genutzt haben, Guttenberg loszuwerden. Dabei hat freilich auch Archivalia geholfen.

***

Werde versuchen, mich zu bessern. munatak
von vom hofe

***

Link führt nicht zur Information
von KlausGraf
Bitte überprüfen Sie den FAZ-Link. In Kommentaren können bei Bedarf lange URLs mitgeteilt werden.

***

stimme Ihnen zu
von vom hofe
Und jetzt wirft die FAZ Fischer - Lescano vor, plagiert zu haben, in dem er von sich selbst abschrieb.

http://goo.gl/KZKGT

munatak

http://goo.gl/E5tOB = faz.net

Brevier mit 18 Tipps aus dubiosen Quellen zusammengestellt von Robert Gast, Sonja Kastilan, Ulf von Rauchhaupt, Georg Rüschemeyer und Tilman Spreckelsen.

Auszüge:

1

Suchen Sie sich einen Doktorvater, der viel zu viel um die Ohren hat, um Ihre Arbeit zu lesen. [...]

2

Keine Angst vor spezieller Software, die Plagiate aufspüren soll: Die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin hat vergangenes Jahr 26 solcher Programme untersucht. Nur fünf von ihnen sind demnach "teilweise nützlich", der Rest dagegen "kaum brauchbar" oder gar "nutzlos". Viel gefährlicher sind Suchmaschinen, die im Netz nach Texten fahnden, die so oder so ähnlich in Ihrer Arbeit vorkommen. Bedienen Sie sich also vorzugsweise aus Büchern, die nicht digitalisiert sind und dies auf absehbare Zeit auch bleiben werden. Aber achten Sie auf Google Booksearch - wer die gesammelten Werke von Johann Ladislaus Pyrker digitalisiert und kostenlos ins Netz stellt, schreckt auch vor 150 Jahre alten entlegenen Fachaufsätzen nicht zurück. Generell gilt: Bibliotheken und ihre Digitalisierungsprojekte sind Teufelszeug! Machen Sie Ihren Einfluss geltend, den Herrschaften den Geldhahn abzudrehen.

3

Eine Hürde für Plagiatorenjäger sind Übernahmen aus Fremdsprachen. [...]

6

Wer bei Wikipedia klaut, ist selbst schuld. Seien Sie großzügig, investieren Sie in kostenpflichtige Artikel. Glauben Sie ernsthaft, dass die Meute, die Sie zu Fall bringen möchte, auf Verdacht hin für einen Vergleichstext bezahlt?

7

Unterstützen Sie den Vorstoß von Viktor Mayer-Schönberger, dem Autor von "Delete". Er will, dass Internetseiten nach einem bestimmten Zeitraum nicht mehr einsehbar sind. Der Mann ist ein Held!

8

Transkribieren Sie Reden aus Funk und Fernsehen! Die sind in der Regel nicht als Text im Internet auffindbar.

9

Schreiben Sie nicht über Goethe - da kennen sich zu viele aus und kommen Ihnen womöglich auf die Schliche. Warum nicht über Roboterdarstellungen im Werk Ernst Schulzes aus Celle (1789 bis 1817)?

10

Schreiben Sie über Goethe. Das Gebirge an Sekundärliteratur überblickt sowieso niemand mehr.

11

Berücksichtigen Sie bei der Wahl Ihrer Quellen das Alter Ihrer Betreuer und Gutachter. [...]

17

Plagiieren Sie unbewusst! Wenn Sie gar nicht wissen, dass sie gerade plagiieren, dann täuschen Sie auch nicht vorsätzlich. [...]

18

Sollten Sie fremde Rechercheure oder Autoren engagieren, dann bezahlen Sie diese großzügig, damit später keiner plaudert. Oder sammeln Sie verfängliches Material über Ihre Helfer. Dann könnten Sie allerdings ihre Arbeit auch gleich selbst schreiben.


Erinnert mich an

http://www.fh-frankfurt.de/de/.media/~schimmel/plagiate_aktuell.pdf

Siehe hier
http://archiv.twoday.net/search?q=plagi

Meint Anthony Grafton

http://www.historians.org/Perspectives/issues/2011/1103/1103pre1.cfm

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1402696/

In dem Gespräch geht es vor allem darum, dass junge Geisteswissenschaftler kaum Chancen auf eine Festanstellung haben.

> Unbestätigten Gerüchten zufolge haben sich am heutigen Donnerstag
> (Weiberfastnacht) bereits in den frühen Morgenstunden vor einigen deutschen
> Bibliotheken lange Schlangen von Benutzern gebildet. Alle wollen das Gleiche.
> Sie wollen so schnell wie möglich zwei vergilbte, mit Zentimetern von Staub
> bedeckte, völlig unschaubare Privatdrucke aus längst vergangenen Zeiten
> ausleihen. Das Bibliothekspersonal zeigt sich von der plötzlichen Nachfrage
> völlig überrascht; niemand kann sich den Vorgang erklären. Ob es an den Titeln
> der beiden eher dünnen Dissertationen liegt? Die eine untersucht irgendeinen
> Vorgang beim Bundeskartellamt, die andere behandelt Testamentvollstreckung. Was
> ist da los? Werden diese Titel für Büttenreden benötigt?
> Recht ratlos rätselt
> Dr. Harald Müller

nette Ironie und Karnevalsscherz von Herrn Mueller, denn natuerlich weiss er das:
http://www.morgenpost.de/printarchiv/seite3/article1563051/Der-loyale-Intellektuelle-mit-dem-Merkel-Bonus.html
http://de.plagipedi.wikia.com/wiki/Thomas_de_Maizi%C3%A8re:_Die_Praxis_der_informellen_Verfahren_beim_Bundeskartellamt

Eberhard Hilf in INETBIB

Ich werfe dem Handschriftencensus bekanntlich schwerwiegende Verstöße gegen die Grundsätze guten wissenschaftlichen Arbeitens vor.

http://archiv.twoday.net/stories/14630400/

Besonders schäbig: Bei der Einarbeitung von Hinweisen musste ich bis zu einem Dreivierteljahr warten, aber wenn man sich den Fund eines Wissenschaftlers in widerwärtiger Weise ohne Kennzeichnung zu eigen machen kann, dann geht das schon am nächsten Tag!

 

twoday.net AGB

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