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Bestandserhaltung

" ..... In dem Berg befindet sich einer der sichersten Orte der Vereinigten Staaten: Der "Underground", betrieben von dem Datensicherungs-Unternehmen "Iron Mountain", ist ein aufgelassenes Kalkbergwerk, in dem die amerikanische Regierung, vor allem aber große amerikanische und internationale Firmen ihre wichtigsten Dokumente vor Diebstahl, Feuer, Naturkatastrophen und Krieg schützen. .....Gründer war ein gewisser Herman Knaust, der in einem ehemaligen Bergwerk im Bundesstaat New York viele Jahre Pilze züchtete und deshalb von seinen Nachbarn "Pilz-König" genannt wurde. Als das Geschäft nach dem Zweiten Weltkrieg schlechter lief, gab er 1951 die Pilzproduktion auf, nannte sein Pilz-Bergwerk in "Iron Mountain" ("Eiserner Berg") um und gründete eine Firma, die sich der atomsicheren Verwahrung von Dokumenten widmete.
Knaust schaffte es, den Kriegshelden General Douglas MacArthur zum Besuch seines Bunkers zu bewegen, und nutzte den damit verbundenen Rummel, um sein Geschäft weiter auszubauen. Erster Kunde Knausts war eine Bank, die Mikrofilme mit Kundendaten bei ihm lagerte. Heute ist Iron Mountain ein börsennotiertes Unternehmen mit 2,7 Milliarden Dollar Umsatz, 20.000 Mitarbeitern in 37 Ländern, darunter auch Deutschland. .....
"

Quelle:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/253/464848/text/

Gregor Dotzauer und Richard Pietrass im Tagesspiegel: " ..... Der Kölner Archiv-Orkus gähnt und mahnt, das Hüten von Schriftschätzen nicht allein den beauftragten Häusern und Institutionen zu überlassen, sondern die Bewahrkraft jedes privat beschirmten Buchs und jedes dezentralen Regals mitzudenken. ...."
Quelle:
http://www.tagesspiegel.de/kultur/literatur/Gedichte-Klaus-Wagenbach-DDR-1989;art138,2760494

http://latribunedesarchives.blogspot.com/2008/04/prvention-et-lutte-contre-les-vols-via.html

http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/1982269

Kersten Knipp befragt im Deutschlandfunk Prof. Hartmut Weber (Bundesarchiv), Prof. Wilfried Reininghaus (Landesarchiv NRW), Michael Knoche (HAAB) und Prof. Robert Kretzschmar (VdA).
" ....Fazit: Mit den Dokumenten verhält es sich wie mit allem Anderen auch: Absolute Sicherheit gibt es nicht, technische Sicherungssysteme sind wie die sozialen immer ein wenig durchlässig. Das heißt nicht, dass nicht mehr getan werden könnte.
Wenn aus dem Kölner Abgrund ein gesteigertes Bewusstsein für den Wert historischer Dokumente erwachsen würde - dann hätte dieses Unglück zumindest ein Gutes gehabt."

Quelle:
Text: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/938383/
mp3: http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2009/03/22/dlf_20090322_1840_66d88441.mp3

meldet der Videotext der Kölner WDR-Lokalzeit. Es folgt: "Als Konsequenz aus dem Unglück in der Kölner Severinstraße fordert der Verband der Bibliotheken des Landes Nordrhein-Westfalen eine zügige Digitalisierung von Archivbeständen. Der Einsturz des Kölner Stadtarchivs zeige, dass die historischen Kulturschätze von Jahrhunderten innerhalb kürzester Zeit vernichtet werden können. Eine Digitalisierung könne in solchen Fällen zumindest ein detailgenaues Abbild erhalten. Am Standort des Kölner Stadtarchivs liegen Archivalien mit einem geschätzten Wert von 400 Millionen Euro unter Schutt begraben. Viele der einmaligen historischen Dokumente werden wohl für immer verloren sein."
Digitalisierung ist ja durchaus charmant; allein mir fehlt der Glaube, dass trotz der erwähnten Großkatastrophen Digitalisierung flächendeckend (!) als Schutz- oder Ersatzmedium sich durchsetzen wird. Es wäre zielführend diesen populistischen Forderungen eine belastbare Kostenrechnung beizufügen. Spätestens dann wird die erfreuliche Aufmerksamkeit nachlassen.
Quelle:
http://www.wdr.de/studio/koeln/nachrichten/index.html#r2

Leiter des LWL-Archivamtes für Westfalen weist die künftigen Arbeitsfelder vfür Archivierende und deren Träger aus:
" ...... Ein zentraler Erinnerungsort der Kölner, der deutschen und europäischen Geschichte ist buchstäblich in der Erde versunken. Was die Ursachen waren, darüber wird nun notwendigerweise spekuliert und vor Ort ermittelt.

Was aber sind die Konsequenzen, welche Entwicklungslinie ist zu ziehen vom Elbhochwasser über den verheerenden Brand der Anna-Amalia-Bibliothek zu den Trümmern des Historischen Archivs der Stadt Köln?

Katastrophen lassen sich nicht grundsätzlich ausschließen! Es hat sie immer gegeben und wird sie immer geben. Doch wir können und müssen unsere Bemühungen weiter verstärken, in möglichst allen Belangen vorzusorgen.

1. Vorsorge ist zu treffen, dass Archiv- und Magazingebäude den Anforderungen an die Aufbewahrung von Archiv- und Bibliotheksgut (DIN/ISO 11799: 2003) so weit wie möglich genügen! Die Norm muss bei Neu- und Umbauten die Richtschnur und Grundlage der Bauplanung und Kalkulation sein. Damit wäre sicherzustellen, dass das Archiv nicht „auf Sand gebaut“ ist, sondern dass Lage, Beschaffenheit, Gliederung und Stabilität der Archiv- und Magazinbauten dauerhaft und stabil sind.
Nur zu oft wurden und werden hier aus Sparsamkeitsgründen Abstriche gemacht!
2. Vorzusorgen ist ferner, dass Archivgut angemessen aufbewahrt und gelagert wird. Auch das ist Bestandteil der DIN/ISO 11799, doch scheitert oft selbst die elementare vorbeugende Maßnahme, Archivgut angemessen zu verpacken, an den zu geringen Budgets der Archive für Bestandserhaltung. Und gerade in Köln hat sich gezeigt, dass in Archivkarton verpacktes Archivgut weitaus bessere Überlebenschancen hat!
3. Vorsorge ist auch und vor allem im Sinne einer umfassenden Notfallvorsorge erforderlich. Dies machen gerade die Kölner Ereignisse ganz besonders sinnfällig! Schadensereignisse bis hin zu Katastrophen wie in Köln und Weimar werden auch künftig nicht immer abwendbar sein. Aber es muss alles getan werden, um die Folgen eintretender Schadensereignisse zu minimieren! Hierfür ist zwingend erforderlich, dass jede Kulturgut verwahrende Institution aktive Notfallvorsorge betreibt, indem sie:
• eine klare Organisationsstruktur für Schadensereignisse und Krisen aufbaut, d.h. vor allem eine/n im Notfall mit allen nötigen Befugnissen ausgestattete/n Notfallbeauftragte/n bestimmt und entsprechend fortbildet,
• gebäudebezogene Notfall- und Alarmierungspläne entwickelt und stets aktuell hält,
• alle erforderlichen Materialien für den Notfall an einem zugänglichen und zentralen Ort der Institution vorhält (Notfallboxen, Schutzkleidung),
• und vor allem sich mit allen anderen Kulturgut verwahrenden Institutionen vernetzt, indem diese sich in einem Notfallverbund zusammenschließen. Denn bei größeren Schadensereignissen, das haben bereits das Elbhochwasser und der Brand in Weimar erwiesen, müssen alle Maßnahmen nicht nur eilig, sondern vor allem möglichst koordiniert ablaufen, d.h. alle Institutionen eines Notfallverbundes brauchen einen gemeinsamen Alarmierungsplan und eindeutige Regelungen, wer im Notfall für welche Maßnahmen zuständig ist.
• Last but not least: Regelmäßig müssen in der eigenen Institution und im Notfallverbund Szenarien von Notfällen geübt werden!

4. Massiv verstärkt werden müssen schließlich die Bemühungen der Sicherungsverfilmung des Bundes, deren wahre Bedeutung gerade in Anbetracht der Ereignisse in Köln zum Vorschein kommt! Bisweilen als Relikt des Kalten Krieges und als "alter Zopf" belächelt, ist sie nun von unschätzbarem Wert! ...."

Quelle:
http://www.uni-muenster.de/Forum-Bestandserhaltung/forum/2009-03.html

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,611647-2,00.html
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,druck-611647,00.html

thematisiert - wenig originell dieser Tage - die Sicherungsverfilmung des Bundes.

"Objektiv lässt sich schwer sagen, was wichtig ist", sagt Oberarchivar Martin Luchterhandt, Vorsitzender des Auswahlausschuss. Also wird abgefilmt, was die Landesarchive hergeben: Statistiken, Gerichtsakten, Gesetzestexte. Spektakuläre Beispiele lassen sich unter den Aufnahmen finden, doch in der Breite konservieren die Fässer das Vermächtnis der deutschen Verwaltung.

Für Aleida Assmann hat das wenig mit kulturellem Gedächtnis zu tun. "Es heißt ja oft: Schatztruhe der Nation - dabei ist das vor allem die Schatzkiste der Verwaltungsbürokratie", sagt die Kulturwissenschaftlerin. Sie hat den Begriff des kulturellen Gedächtnisses geprägt: Das Wissen aus und von der Vergangenheit, so ihre These, prägt unsere Persönlichkeit. Die Überlieferung durch Bibliotheken, Museen und Archive sorgt dafür, dass die Philosophie Kants ebenso wie der Holocaust noch heute dazu führen, dass wir nicht nur eine individuelle, sondern auch eine kollektive, kulturelle Identität besitzen.

Für die Wissenschaftlerin ist indes nicht nachvollziehbar, warum die Entscheidung über die Einlagerung allein unter Archivaren bleibt. "Über die Auswahl gibt es keinen Diskurs, da findet ein mechanischer Ablauf statt, der einmal in Gang gesetzt wurde und nicht mehr gestoppt werden kann", so Assmann. Allerdings habe sie im letzten Jahr auf dem Deutschen Archivtag ein Umdenken bemerkt: "Ich habe dort mit vielen Archivaren gesprochen, die leiden unter einem Öffentlichkeitsentzug." Es gebe einen Paradigmenwechsel, "die Bereitschaft zur Wandlung ist immens".

http://www.zeit.de/online/2009/11/dokumente-hoernegrund?page=1

http://infobib.de/blog/2009/03/06/wie-sicher-sind-die-archive-munchens/

 

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