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Bestandserhaltung

Im Forum Bestandserhaltung:

http://www.uni-muenster.de/Forum-Bestandserhaltung/forum/2012-05.html



"Der Internationale Suchdienst (ITS/International Tracing Service) in Bad Arolsen wird in diesem Jahr etwa 300.000 Originaldokumente aus dem Konzentrationslager Dachau im Verfahren der Massenentsäuerung konservieren. Es handelt sich um Unterlagen, die zwischen 1934 und 1945 zur Registrierung von Häftlingen erstellt wurden. Die Konservierung von individuellen Häftlingsunterlagen aus dem Konzentrationslager Buchenwald konnte jetzt abgeschlossen werden. Seit dem Jahr 2000 sind etwa 2,7 von insgesamt 30 Millionen Dokumenten behandelt worden.

Im Einzelnen werden Häftlingspersonalkarten, Effektenkarten und Schreibstubenkarten aus dem KZ Dachau entsäuert und Risse repariert. Mit zunehmendem Alter zerstören Säuren das Papier, das brüchig wird und vergilbt. Dank eines modernen Massenentsäuerungsverfahren, das die Preservation Academy (PAL) in Leipzig einsetzt, wird der PH-Wert der Papiere angehoben. So werden die historisch bedeutsamen Dokumente langfristig vor dem Verfall geschützt, zumal sie angesichts der bereits erfolgten Digitalisierung auch nicht mehr für Recherchen in die Hand genommen werden müssen.

Im Jahr 2011 standen dem ITS insgesamt rund 150.000 Euro für Konservierungsmaßnahmen zur Verfügung. 234.036 Einzeldokumente von weiblichen Häftlingen aus dem Konzentrationslager Buchenwald, darunter vor allem Häftlingspersonal- und Effektenkarten, konnten entsäuert werden. An 4.553 Dokumenten erfolgte gleichzeitig eine Reparatur. Damit ist die Konservierung aller individuellen Unterlagen aus dem Konzentrationslager Buchenwald zwischenzeitlich erfolgt.

Von acht Objekten, darunter zwei Tafeln zur Kennzeichnung der Häftlingskleidung aus dem Konzentrationslager Dachau, wurden zudem Faksimiles für Ausstellungszwecke angefertigt. Sie gingen an die Gedenkstätte Dachau und das Jüdische Museum in Sydney. Daneben hat der ITS auch vier Bücher aus der unmittelbaren Nachkriegszeit restauriert, die erste Berichte von Überlebenden enthalten.

Die Konservierung beim ITS erfolgt aufgrund einer im Jahr 2000 erstellten Prioritätenliste. Danach haben Inhaftierungsdokumente aus Konzentrationslagern, Gefängnissen und Ghettos Vorrang. Seit Beginn der Konservierung konnten insgesamt 2.654.586 Objekte konservatorisch bearbeitet werden."

Quelle: Pressemitteilung ITS, 30.4.2012



Das Antenne Münster Frühstückstaxi im Landesarchiv in der Speicherstadt. Eigentlich sind Brötchen zwischen den Akten verboten. Fürs Foto und für Anja und Lennart wurde extra eine Ausnahme gemacht...

via Facebook



Unter CC-BY

"Schimmel auf großen Mengen historischer Papiere, das ist bisher ein großes Problem für Archive und Bibliotheken. Zehn Regalkilometer mikrobiologisch verseuchter Akten gibt es allein im Niedersächsischen Landesarchiv, dem Kooperationspartner der HAWK. Ein Forschungsprojekt der Studienrichtung Schriftgut, Buch und Graphik und des Mikrobiologielabors an der Fakultät Erhaltung von Kulturgut soll jetzt eine Lösung bringen: Die einzigartige Papierreinigungsanlage der HAWK (im Frühjahr 2011 von der Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gera übernommen s.u.), soll mit rund 125.000 Euro Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt Osnabrück (DBU) in einem Modellprojekt weiterentwickelt werden, um auch mit mikrobiologischen Schadstoffen befallene Dokumente behandeln zu können.

Ein Team unter der Leitung von Prof. Ulrike Hähner und Prof. Dr. Karin Petersen will gemeinsam mit dem Konstrukteur der Papierreinigungsanlage, Dipl.-Ing. Ernst Becker, und dem Niedersächsischen Landesarchiv neue, integrierbare Reinigungsmodule entwickeln. Diese sollen in eine neu zu entwickelnde kleinere und mobile Modellanlage integriert werden, die nach dem technischen Grundprinzip der vorhandenen, acht Meter langen und zwei Meter breiten Reinigungsanlage der HAWK arbeitet. Diese große Reinigungsanlage wird zur Beseitigung von Staubablagerungen seit Dezember 2011 an der HAWK in Hildesheim betrieben.

Entwickelt wurde die Reinigungsanlage ursprünglich für die Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha, eigens zur Restaurierung einer Sammlung zum Teil sehr großformatiger historischer Landkarten des berühmten Perthes-Verlages. Das Problem damals: Unsichtbare und gesundheitsschädliche Feinstäube bedeckten die Karten. 185.000 Karten galt es zu reinigen. Dafür wurde die Reinigungsmaschine von Stuttgarter Wissenschaftlern und der Firma Becker Systems entwickelt. Innerhalb von nur zwei Jahren reinigte sie erfolgreich den umfangreichen Perthes-Bestand.

Professorin Hähner war Mitglied des begleitenden Expertenbeirats und beschreibt die damalige Entwicklungsarbeit: „Die Anforderungen waren hoch. Es durften keine Nebenwirkungen auftreten; die teilweise sehr empfindlichen Papieroberflächen, Tinten-, Zeichen- bzw. Farbschichten durften nicht verändert werden.“ Entwickelt wurde schließlich eine maschinelle Anlage zur beidseitigen Reinigung großformatiger Karten. Das Wirkprinzip: Eine spezielle elektrostatisch negativ aufgeladene Folie nimmt den anorganischen Staub sehr gleichmäßig ab, während die Karten, sorgfältig fixiert auf einem Transportband, die Anlage langsam - mit zwei bis vier Metern in der Minute - durchlaufen. Gereinigt werden können laut Hähner auf diese Material schonende Weise innerhalb einer Stunde rund 120 Papierdokumente im DIN-A-1-Format. Es können Karten, aber auch Graphiken und sonstiges Schriftgut gereinigt werden.

„Schimmel besitzt andere Ladungsverhältnisse als der Staub auf den Landkarten des Perthes-Bestandes, und die Einzelblätter sind teilweise mechanisch bereits sehr geschädigt“, erläutern Hähner und Petersen. Das Schriftgut soll von den nicht im Material verankerten Besiedlungsanteilen, den Konidien und Sporen, abgereinigt werden. Diese Ablagerungen sind für Nutzerinnen und Nutzer u.U. gesundheitsgefährdend und können mit herkömmlichen Methoden nicht zuverlässig entfernt werden. Weil sie auf den Dokumenten aufliegen, können sie sich auch relativ leicht in der Umgebung verteilen und das Arbeitsumfeld kontaminieren. Es werden daher neue hohe Anforderungen an den Gesundheitsschutz und an die Arbeitstechnik gestellt.
Zudem soll untersucht werden, ob die schonende Reinigungstechnik auch bei Textilien angewendet werden kann. Die Textilrestaurierungswerkstatt der Von Veltheim Stiftung, Kloster St. Marienberg Helmstedt ist in die Forschungsarbeiten einbezogen.
Das interdisziplinäre Forscherteam hofft, erste Ergebnisse im Sommer 2012 präsentieren zu können."


Link zur Pressemitteilung: http://www.pressrelations.de/new/standard/dereferrer.cfm?r=482457



"In einem alten Silberbergwerk im Schwarzwald lagern die wichtigsten Dokumente der deutschen Geschichte. Auf Mikrofilm gebannt und in Stahlfässer verpackt sollen sie für die Nachwelt gesichert werden. Aber wer entscheidet, was aufbewahrt wird?

http://www.daserste.de/wwiewissen"


Stollen im Archiv wäre auch nicht schlecht

„Vor dem Schaden klug sein“: Unter dieser Devise hat der Notfallverbund von Archiven und Bibliotheken in Münster seine Ausstattung für Bergung, Erstversorgung und Sicherung von Kulturgut nach Katastrophen erheblich erweitert. Waren bisher schon in allen beteiligten Einrichtungen Notfallboxen vorhanden, so wurden jetzt sieben Rollcontainer beschafft und mit Materialien bestückt, die gerade bei größeren Schadensereignissen erforderlich sind, aber nicht sinnvoll in jeder Einrichtung selbst vorgehalten werden können.

Ein Szenario: Wenn durch Starkregen in einem ganzen Stadtviertel Keller überflutet werden, können trotz aller baulichen Sicherungsmaßnahmen auch Magazine von Archiven und Bibliotheken davon betroffen sein. Für das dort gelagerte Kulturgut besteht dann höchster Handlungsbedarf, um rasch fortschreitende Schäden durch Wasser und möglichen Schimmelbefall zu stoppen oder zu vermeiden. Doch was tun, wenn infolge des Starkregens im ganzen Stadtviertel der Strom ausfällt und das Wasser Kniehoch im Magazin steht? Auch für ein solches Szenario ist der Notfallverbund Münster nunmehr gewappnet: Mit einem eigenen Notstromaggregat, Kabeltrommeln, Halogenflutern, Handscheinwerfern und Stirnleuchten, umfangreicher Schutzbekleidung wie Sicherheitsstiefel, Eimern, Gummiwischern und Nasssauger, Transportbehältern, Arbeitstischen, an denen die durchnässten Bücher und Akten in Stretchfolie eingewickelt werden können, um sie anschließend einzufrieren und später mittels Gefriertrocknung und ggf. weitere restauratorische Maßnahmen wieder nutzbar zu machen.

Für insgesamt rund 28.000 € hat der Notfallverbund Container und Material beschafft. Möglich wurde dies durch Fördermittel der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturerbes in Höhe von 20.000 €. Die Arbeit der 2010 eingerichteten Koordinierungsstelle wird finanziert aus Mitteln des Staatsministers für Kultur und Medien, Bernd Neumann, und der Kulturstiftung der Länder. Die weiteren Mittel stellten die am Notfallverbund Münster beteiligten Einrichtungen bereit.

Dem Münsteraner Notfallverbund von Archiven und Bibliotheken gehören aktuell das Bistumsarchiv, die Fachhochschulbibliothek, das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, das LWL-Archivamt für Westfalen, das Stadtarchiv Münster, das Universitätsarchiv sowie die Universitäts- und Landesbibliothek an. Hauptziel ist es, bei einer akuten, umfangreichen Gefährdung oder Schädigung von Kulturgut etwa durch Brand, Wasser, Unwetter, technische Defekte usw., personelle und sachliche Ressourcen zu bündeln und gegenseitig Unterstützung zur Sicherung des Kulturguts zu leisten.

In Anwesenheit zahlreicher Medienvertreter wurden die Notfallcontainer heute, am 1. Februar 2012, der Feuerwehr der Stadt Münster übergeben. Die Feuerwehr hat sich bereit erklärt, die Container gemeinsam mit den dort vorgehaltenen Katastrophenschutzmaterialien zu lagern und im Ernstfall zum Einsatzort zu transportieren. Damit ist gewährleistet, dass unabhängig vom betroffenen Objekt das Material rasch und vollständig verfügbar ist. Die offene Kooperationsbereitschaft der Feuerwehr bei der Unterbringung und Bereitstellung der Notfallcontainer ist Ausdruck einer in den letzten Jahren intensivierten Zusammenarbeit zwischen dem Notfallverbund und der Feuerwehr. Sie zeigt sich etwa auch bei der Entwicklung und Fortschreibung gebäudespezifischer Gefahrenabwehrpläne für die Liegenschaften der beteiligten Einrichtungen und beim Aufbau von Organisationsstrukturen innerhalb des Notfallverbunds für die Bewältigung von Großschadenslagen. Hier erweisen sich die Erfahrungen der Feuerwehr für die Arbeit in Stäben beim Katastrophenschutz als besonders wertvoll.

Zudem unterstützt die Feuerwehr die Arbeit des Notfallverbunds auch bei der gemeinsamen Planung und Durchführung praktischer Notfallübungen. Eine solche Übung zur Bergung und Sicherung von Schriftgut führen Notfallverbund und Feuerwehr auch anlässlich des Tags der Archive am Sonntag, 4. März 2012, 12-14 Uhr in der Speicherstadt in Münster-Coerde durch. Hier haben Interessierte die Möglichkeit, auch selbst einmal Erfahrungen im Umgang mit derart geschädigten Objekten zu sammeln und sich über die Möglichkeiten zu informieren, wie man bei der Restaurierung solcher Unterlagen vorgeht. Insgesamt präsentieren sich an diesem Tag (12-18 Uhr) Bistumsarchiv, Landesarchiv, LWL-Archivamt für Westfalen, Stadtarchiv und Universitätsarchiv Münster mit einem attraktiven Programm rund um das Leitthema „Feuer, Wasser, Krieg und andere Katastrophen“.


Ansprechpartner (als Vorsitzender der Notfallverbunds Münster):

Dr. Johannes Kistenich
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen
Fachbereich Grundsätze – Grundsätze der Bestandserhaltung / Technisches Zentrum
An den Speichern 11, 48157 Münster
Tel.: 0251 / 620 650 65 – E-Mail: johannes.kistenich@lav.nrw.de

Der Notfallverbund von Archiven und Bibliotheken in Münster übergibt am 1. Februar 2012 um 15 Uhr in der Speicherstadt in Münster-Coerde neu angeschaffte Notfallcontainer an die städtische Feuerwehr.

Die Notfallcontainer beinhalten Gerät und Material, das nach Katastrophenfällen für die Bergung und Sicherung von Kulturgut benötigt wird. Dazu zählen ein Notstromaggregat, Nasssauger, eine Vielzahl von Transportbehältern, Schutzbekleidung, geeignete Arbeitstische und Werkzeuge. Diese Hilfsmittel können nicht bei jeder der am Notfallverbund beteiligten Einrichtungen selbst vorgehalten werden. Daher entstand die Idee, gemeinsam Notfallcontainer zu bestücken und diese bei der Feuerwehr der Stadt Münster als zuständiger Katastrophenschutzbehörde zu lagern. Durch die Kooperationsbereitschaft der Feuerwehr ist gewährleistet, dass das für den Aufbau der Bergung und Erstversorgung des Kulturguts erforderliche Material und Gerät im Ernstfall kurzfristig zur Verfügung steht.

Die Beschaffung und Bestückung der Notfallcontainer wurde als Modellprojekt von der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturerbes mit Mitteln des Kulturstaatsministers Bernd Neumann und der Kulturstiftung der Länder in Höhe von 20.000 € gefördert. Hinzu kommt ein Eigenanteil der am Notfallverbund Münster beteiligten Einrichtungen in Höhe von rund 8.000 €.

Am Notfallverbund der Archive und Bibliotheken in der Stadt Münster beteiligen sich der Landschaftsverband Westfalen-Lippe, die Stadt und das Bistum Münster, die Westfälische Wilhelms-Universität, die Fachhochschule Münster sowie das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Der Notfallverbund verfolgt das Ziel, bei einer akuten, umfangreichen Gefährdung etwa durch Brand, Wasser, Unwetter, technische Defekte oder andere unvorsehbare Ereignisse die personellen und sachlichen Ressourcen der teilnehmenden Einrichtungen zur gegenseitigen Hilfestellung bei der Sicherung des Kulturguts zu bündeln. Eine entsprechende Vereinbarung wurde am 23. September 2010 unterzeichnet.

Zur Vorstellung und Übergabe der Notfallcontainer sind Vertreter der Medien herzlich eingeladen. Es besteht die Möglichkeit, vor Ort mit Fachleuten über Fragen des Katastrophenschutzes und der Notfallvorsorge in Archiven und Bibliotheken zu sprechen.
Der Notfallverbund Münster präsentiert sich darüber hinaus anlässlich des Tags der Archive am Sonntag, 4. März 2012, 12-14 Uhr, mit einer Notfallübung auf dem Gelände der Speicherstadt. Interessierte haben dann die Möglichkeit, selbst Erfahrung im Umgang mit der Bergung und Sicherung von brand- und wassergeschädigten Unterlagen zu gewinnen.

Ansprechpartner (als Vorsitzender der Notfallverbunds Münster):
Dr. Johannes Kistenich, Landesarchiv Nordrhein-Westfalen
Fachbereich Grundsätze – Grundsätze der Bestandserhaltung / Technisches Zentrum
An den Speichern 11, 48157 Münster
Tel.: 0251 / 620 650 65 – E-Mail: johannes.kistenich@lav.nrw.de

In der geschlossenen Facebook-Gruppe Archivfragen gab es einen Dialog über den Umgang mit laminiertem Archivgut, ausgehend von einer Anfrage von Karsten Kuehnel. Jana Moczarski antwortete: Eine Entfernung ist sehr schwierig und mit Wärme, Lösemitteln oder einer Kombination beider Methoden zu bewerkstelligen. Wenn das Papier darunter stabil ist, ist es machbar, schwieriger bis unmöglich (ohne Papierschädigung) ist es bei mikrobiellem Befall (da das Papier stark angegriffen ist und keine Festigkeit mehr hat). Es gibt eine sehr interessante Veröffentlichung zu dem Thema: http://www.uni-muenster.de/Forum-Bestandserhaltung/forum/galinsky.html (Abstract aus einem leider vergriffenen Band). Die Forschungen wurden damals vom ZFB - Zentrum für Bucherhaltung Leipzig unterstützt, das auch heute ein Ansprechpartner bei Entfernungsvorhaben wäre.

Kuehnel berichtete: Die Leiterin der Restaurierungswerkstatt von Yad Vashem in Jerusalem sagte mir, sie würde laminierte Papiere für die Sammlung von Yad Vashem nicht einmal annehmen, wenn sie geschenkt und hochinteressant wären. Sie würde eine Kopie machen und das laminierte Stück zurückgeben. Auf meine Frage nach ihrer Einschätzung von Delaminierungsverfahren meinte sie, diese kämen nach ihrer Einschätzung der Vernichtung der Objekte gleich.

Moczarski bestätigte: Ja, leider ist die Entfernung, gerade bei stark abgebauten Papieren (mit Schimmelbefall) nicht unproblematisch bis unmöglich. Bei stabilen Papieren reicht unter Umständen eine themisch-mechanische Entfernung; wenn der Klebstoff eingedrungen ist, funktioniert oft ein Lösemittelbad mit anschließender guter Nachwässerung, um die Reagenzien zu entfernen.

"Eine vorsichtige Behandlung mit Autopolitur macht verkratzte CDs, DVDs und Blu-ray-Discs eventuell wieder lesbar. Dieser Tipp kommt von Michael Wahl vom Institut für Mikrosystemtechnik der Universität Siegen. Er erklärt, wie und warum das funktioniert.

Autopolitur «kann durchaus helfen und ist bei CDs auch unkritisch», sagt Michael Wahl. Denn bei CDs liege die Datenschicht vertikal gesehen nahe des Etiketts. Scheiben mit höherer Kapazität müssen Nutzer dagegen besonders vorsichtig behandeln: Bei Blu-rays befindet sich die empfindliche Datenschicht zum Beispiel dicht an der silbernen Unterseite und kann deshalb leichter beschädigt werden.

Wahl rät, die Politur von innen nach außen aufzutragen. Generell müssten Verbraucher aber nicht wegen jeder Mini-Macke gleich zur Politur greifen: «Kleine Fehler können die Lesegeräte mit ihrer automatischen Fehlerkorrektur selbst erkennen und beseitigen», erklärt Wahl. Wenig hilfreich findet er vermeintlich gute Tipps etwa aus dem Internet wie den Rat, zur Beseitigung tiefer Kratzer den Rand der Disc mit schwarzem Filzstift zu bemalen. «Aus technischer Perspektive gehört das eher ins Reich der Esoterik.»"

Quelle: ntv.de, 19.12.2012

 

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