Kodikologie
KlausGraf - am Montag, 14. März 2011, 15:26 - Rubrik: Kodikologie
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http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/salIX45
Oha, das ist aber ein kapitaler Lapsus. Zur Strafe sei der UB Heidelberg aufgegeben, jeweils den Handschriftencensus zu verlinken
http://www.handschriftencensus.de/8927 (vor allem wenn es keine online zugängliche Beschreibung gibt) und endlich den von Manuscripta Mediaevalia ignorierten Katalog von Wilfried Werner, Die mittelalterlichen nichtliturgischen Handschriften des Zisterzienserklosters Salem (Kataloge der Universitätsbibliothek Heidelberg V), Wiesbaden 2000, S. 262-264 (für ManuMed relevante moving wall des Verlags ist abgelaufen) ins Netz zu stellen ...
UB Heidelberg Cod. Sal. IX,45 enthält außer der Goldenen Bulle deutsch unter anderem auch einen Quaternionentext.

Oha, das ist aber ein kapitaler Lapsus. Zur Strafe sei der UB Heidelberg aufgegeben, jeweils den Handschriftencensus zu verlinken
http://www.handschriftencensus.de/8927 (vor allem wenn es keine online zugängliche Beschreibung gibt) und endlich den von Manuscripta Mediaevalia ignorierten Katalog von Wilfried Werner, Die mittelalterlichen nichtliturgischen Handschriften des Zisterzienserklosters Salem (Kataloge der Universitätsbibliothek Heidelberg V), Wiesbaden 2000, S. 262-264 (für ManuMed relevante moving wall des Verlags ist abgelaufen) ins Netz zu stellen ...
UB Heidelberg Cod. Sal. IX,45 enthält außer der Goldenen Bulle deutsch unter anderem auch einen Quaternionentext.

KlausGraf - am Freitag, 11. März 2011, 19:35 - Rubrik: Kodikologie
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Karl und Faber Katalog XV von 1937 ist nun auch in Heidelberg online. S. 15f- nr. 63 ist heute Berlin mgq 2018 = http://www.handschriftencensus.de/4560
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/karl_und_faber1937_11_11/0021
Die Handschrift aus dem Besitz der Nürnberger Patrizierfamilie Schürstab (wie üblich wird die Provenienz im Handschriftencensus unterschlagen) wurde ausführlich beschrieben von Rudolf Weigand: Vinzenz von Beauvais, 1991, S. 187-193. Vermutlich war Erhard Schürstab d. J. (gest. 1461) der Auftraggeber des Codex.
Ergänzend zur Handschrift meine Besprechung dieser Arbeit PBB 1994: http://swbplus.bsz-bw.de/bsz014794020rez.htm = PDF
Dort schreibe ich in Anm. 15 zum letzten Teil der Handschrift:
"Es handelt sich um die umgearbeitete und am Ende gekürzte Übersetzung des lateinischen
Notariatsinstruments über die Wunder, das von Joseph Bader abgedruckt wurde: Erhard Schürstab
Beschreibung des ersten markgräflichen Krieges, in: Quellen und Erörterungen zur bayerischen und
deutschen Geschichte. Alte Folge 8, München 1860, Nachdr. Aalen 1969, S. 134-141."
Im Handschriftencensus heißt es wörtlich übereinstimmend:
"Bl. 373r-375v = Verzeichnis von 49 Wunderheilungen des Johannes von Capestrano (umgearbeitete und am Ende gekürzte dt. Übersetzung des lat. Notariatsinstruments über die Wunder Capestranos)"
Kein Zweifel: die von mir ermittelte Quelle wurde vom Handschriftencensus (Weigand/J. Wolf) ohne Zitat meiner seit langem online vorliegenden Publikation übernommen. Marie-Luise Heckmann zitierte aber 2009 meine Rezension zur Handschrift!
Dass der Handschriftencensus fremde geistige Leistungen ohne korrekte Attribution ausbeutet, ist ja nichts Neues:
http://archiv.twoday.net/stories/14660076/
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/karl_und_faber1937_11_11/0021
Die Handschrift aus dem Besitz der Nürnberger Patrizierfamilie Schürstab (wie üblich wird die Provenienz im Handschriftencensus unterschlagen) wurde ausführlich beschrieben von Rudolf Weigand: Vinzenz von Beauvais, 1991, S. 187-193. Vermutlich war Erhard Schürstab d. J. (gest. 1461) der Auftraggeber des Codex.
Ergänzend zur Handschrift meine Besprechung dieser Arbeit PBB 1994: http://swbplus.bsz-bw.de/bsz014794020rez.htm = PDF
Dort schreibe ich in Anm. 15 zum letzten Teil der Handschrift:
"Es handelt sich um die umgearbeitete und am Ende gekürzte Übersetzung des lateinischen
Notariatsinstruments über die Wunder, das von Joseph Bader abgedruckt wurde: Erhard Schürstab
Beschreibung des ersten markgräflichen Krieges, in: Quellen und Erörterungen zur bayerischen und
deutschen Geschichte. Alte Folge 8, München 1860, Nachdr. Aalen 1969, S. 134-141."
Im Handschriftencensus heißt es wörtlich übereinstimmend:
"Bl. 373r-375v = Verzeichnis von 49 Wunderheilungen des Johannes von Capestrano (umgearbeitete und am Ende gekürzte dt. Übersetzung des lat. Notariatsinstruments über die Wunder Capestranos)"
Kein Zweifel: die von mir ermittelte Quelle wurde vom Handschriftencensus (Weigand/J. Wolf) ohne Zitat meiner seit langem online vorliegenden Publikation übernommen. Marie-Luise Heckmann zitierte aber 2009 meine Rezension zur Handschrift!
Dass der Handschriftencensus fremde geistige Leistungen ohne korrekte Attribution ausbeutet, ist ja nichts Neues:
http://archiv.twoday.net/stories/14660076/
KlausGraf - am Freitag, 11. März 2011, 01:11 - Rubrik: Kodikologie
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"Sämtliche Kniffe und Tricks einer Fälschung werden kunstvoll angewendet, wenn ein Faksimile-Druck entsteht. Die Arbeit mutet an wie die Mischung aus Fälscherwerkstatt, Goldschmiede und Hightech. Da wird das Replikat des Einbands künstlich gealtert und die neueste Technik bei Fotografie und Druck lässt die alten Farben der Bilder in einer Pracht wieder auferstehen, als wäre das Jahr 1220 erst gestern gewesen.
Wenn der Verleger Gunter Tampe Bibliotheken durchstöbert, dann sucht er überall nach Büchern, die hinter Tresorwänden aus Stahlbeton liegen, im Allerheiligsten, der Schatzkammer der Bibliothek. Er ist auf der Suche nach Unikaten, die kaum jemand sieht, geschweige denn, anfassen darf - alte Bücher, meist älter als der Buchdruck selbst, geheimnisvolle Folianten aus dem Mittelalter, wie beispielsweise ein Band über die Kunst des Feuerwerks.
Der Augenschein entscheidet
"Für das Feuerwerksbuch spricht, dass es ein interessantes Thema ist", sagt Gunter Tampe. "Es gibt nicht viele Faksimiles auf dem Markt. Dagegen spricht, dass es zwei Bände sind, ein sehr großes Format und sehr umfangreich. Das zu faksimilieren, würde sehr teuer werden." Ein Faksimile des Quaternio-Verlags kostet ohnehin schon zwischen 3000 und 5000 Euro. Noch teurer wäre zu teuer. Also heißt es, weitersuchen. Nächste Station ist die Staatsbibliothek München. Tampe weiß aus Internet und Fachliteratur, welche Schätze ihn hier erwarten. Die weltweite Recherche kann Jahre dauern. Am Ende entscheidet immer der Augenschein.
Ein Stundenbuch aus dem England des frühen 13. Jahrhunderts, der Hochgotik, erzählt von der Erschaffung Evas aus Adams Rippe bis zur Geschichte vom Turmbau zu Babel. Die kleinen Zeilenmonster erinnern an die Wasserspeier von Kathedralen. Gemalt wurde es auf Blattgold. Mehrere Millionen Euro ist die Handschrift wert. "Was faszinierend ist", so Tampe, "wenn man durch alte Handschriften blättert, sind die Textseiten meist viel sauberer als die Bildseiten. Man sieht, die Bildseiten sind doch häufiger verwendet und angeschaut worden. Bild ist interessanter als Text."
Mittelalter trifft auf Neuzeit
Das Münchner Gebetbuch soll das nächste Faksimile des Quaternio-Verlages werden. Faksimile heißt "Mach es ähnlich". Diese Ähnlichkeit lässt sich Tampe etwas kosten. Schließlich ist es das, wofür die Kunden später 5000 Euro zahlen. Mittelalter trifft dabei auf Neuzeit. Die 800 Jahre alte Handschrift wird per Laser eingemessen. Ein sanfter Unterdruck saugt die wellige Pergamentseite an. Auf das empfindliche Original darf nur zehn Sekunden lang Licht fallen. Die ganze Konstruktion ist eine Spezialanfertigung für hochwertige Faksimiles. Allein die Kamera kostet 35.000 Euro Ihre Aufnahmen werden sofort auf dem Bildschirm korrigiert. "Durch die Auflösung von 50 Millionen Pixeln sieht man in der Aufnahme Verletzungen im Gold, die man mit dem bloßen Auge gar nicht mehr sehen würde", erklärt Fotograf Karl Perstling.
Eine Druckerei in Graz druckt die Bilder nicht auf Pergament, sondern ein dickes ganz spezielles Papier, auf dem die Goldfolie haftet. Die Bewährungsprobe für alle Mühen ist der Vergleich mit dem Original. Das heißt: Jeder Fleck wird einzeln angepasst, auf allen 332 Seiten. Zurück in der Schweiz in Avenches hat Gunter Tampe den fertigen Druckstock im Gepäck. Hier wird das Buch gebunden, hier bekommt es seinen Einband und die Patina. Von der Hightech-Kamera und dem hochmodernen Druckverfahren geht die Zeitreise wieder zurück zum Buchbinden wie im Mittelalter. Buchbinder Hans-Jörg Steinbrenner berichtet: "Es hat sich innerhalb der 600, 700 Jahre bei dieser Arbeit nichts geändert. Die Arbeit des Buchbinders ist gleich geblieben. Die Faksimiles sollten zumindest auch 500 Jahre halten. Wir können es nicht nachprüfen. Das ist vielleicht unser Glück."
Dreck von 800 Jahren nachmachen
Der Einband des Faksimiles ist aus Velourleder - kein Material, das im Mittelalter verwendet wurde. Doch auch das Original in München wurde im letzten Jahrhundert restauriert. Aus dieser Zeit stammt das Velourleder. Den Dreck von den Fingern Tausender Leser, der sich im Laufe der Zeit auf dem Buch ansammelte, trägt der Restaurator mit einigen Pinselstrichen auf. "Normalerweise sollte der Restaurator immer reinigen und putzen und freilegen", sagt Restaurator André Glaser. "Aber hier muss ich die Arbeit rückwärts machen. Als Restaurator vom Römischen Museum war es mein Job, römische Münzen und Schmuckstücke zu kopieren und das möglich so zu machen, dass man den Unterschied zwischen Alt und Neu nicht sieht." Nach knapp zwei Jahren Arbeit hat Gunter Tampe jetzt das erste Faksimile in der Tasche. Jetzt muss er nur noch 680 Käufer finden."
URL dieses Artikels:
http://www.3sat.de/kulturzeit/themen/152594/index.html
Links in diesem Artikel:
[1] http://www.3sat.de/webtv/?110309_faksimile_kuz.rm
Wenn der Verleger Gunter Tampe Bibliotheken durchstöbert, dann sucht er überall nach Büchern, die hinter Tresorwänden aus Stahlbeton liegen, im Allerheiligsten, der Schatzkammer der Bibliothek. Er ist auf der Suche nach Unikaten, die kaum jemand sieht, geschweige denn, anfassen darf - alte Bücher, meist älter als der Buchdruck selbst, geheimnisvolle Folianten aus dem Mittelalter, wie beispielsweise ein Band über die Kunst des Feuerwerks.
Der Augenschein entscheidet
"Für das Feuerwerksbuch spricht, dass es ein interessantes Thema ist", sagt Gunter Tampe. "Es gibt nicht viele Faksimiles auf dem Markt. Dagegen spricht, dass es zwei Bände sind, ein sehr großes Format und sehr umfangreich. Das zu faksimilieren, würde sehr teuer werden." Ein Faksimile des Quaternio-Verlags kostet ohnehin schon zwischen 3000 und 5000 Euro. Noch teurer wäre zu teuer. Also heißt es, weitersuchen. Nächste Station ist die Staatsbibliothek München. Tampe weiß aus Internet und Fachliteratur, welche Schätze ihn hier erwarten. Die weltweite Recherche kann Jahre dauern. Am Ende entscheidet immer der Augenschein.
Ein Stundenbuch aus dem England des frühen 13. Jahrhunderts, der Hochgotik, erzählt von der Erschaffung Evas aus Adams Rippe bis zur Geschichte vom Turmbau zu Babel. Die kleinen Zeilenmonster erinnern an die Wasserspeier von Kathedralen. Gemalt wurde es auf Blattgold. Mehrere Millionen Euro ist die Handschrift wert. "Was faszinierend ist", so Tampe, "wenn man durch alte Handschriften blättert, sind die Textseiten meist viel sauberer als die Bildseiten. Man sieht, die Bildseiten sind doch häufiger verwendet und angeschaut worden. Bild ist interessanter als Text."
Mittelalter trifft auf Neuzeit
Das Münchner Gebetbuch soll das nächste Faksimile des Quaternio-Verlages werden. Faksimile heißt "Mach es ähnlich". Diese Ähnlichkeit lässt sich Tampe etwas kosten. Schließlich ist es das, wofür die Kunden später 5000 Euro zahlen. Mittelalter trifft dabei auf Neuzeit. Die 800 Jahre alte Handschrift wird per Laser eingemessen. Ein sanfter Unterdruck saugt die wellige Pergamentseite an. Auf das empfindliche Original darf nur zehn Sekunden lang Licht fallen. Die ganze Konstruktion ist eine Spezialanfertigung für hochwertige Faksimiles. Allein die Kamera kostet 35.000 Euro Ihre Aufnahmen werden sofort auf dem Bildschirm korrigiert. "Durch die Auflösung von 50 Millionen Pixeln sieht man in der Aufnahme Verletzungen im Gold, die man mit dem bloßen Auge gar nicht mehr sehen würde", erklärt Fotograf Karl Perstling.
Eine Druckerei in Graz druckt die Bilder nicht auf Pergament, sondern ein dickes ganz spezielles Papier, auf dem die Goldfolie haftet. Die Bewährungsprobe für alle Mühen ist der Vergleich mit dem Original. Das heißt: Jeder Fleck wird einzeln angepasst, auf allen 332 Seiten. Zurück in der Schweiz in Avenches hat Gunter Tampe den fertigen Druckstock im Gepäck. Hier wird das Buch gebunden, hier bekommt es seinen Einband und die Patina. Von der Hightech-Kamera und dem hochmodernen Druckverfahren geht die Zeitreise wieder zurück zum Buchbinden wie im Mittelalter. Buchbinder Hans-Jörg Steinbrenner berichtet: "Es hat sich innerhalb der 600, 700 Jahre bei dieser Arbeit nichts geändert. Die Arbeit des Buchbinders ist gleich geblieben. Die Faksimiles sollten zumindest auch 500 Jahre halten. Wir können es nicht nachprüfen. Das ist vielleicht unser Glück."
Dreck von 800 Jahren nachmachen
Der Einband des Faksimiles ist aus Velourleder - kein Material, das im Mittelalter verwendet wurde. Doch auch das Original in München wurde im letzten Jahrhundert restauriert. Aus dieser Zeit stammt das Velourleder. Den Dreck von den Fingern Tausender Leser, der sich im Laufe der Zeit auf dem Buch ansammelte, trägt der Restaurator mit einigen Pinselstrichen auf. "Normalerweise sollte der Restaurator immer reinigen und putzen und freilegen", sagt Restaurator André Glaser. "Aber hier muss ich die Arbeit rückwärts machen. Als Restaurator vom Römischen Museum war es mein Job, römische Münzen und Schmuckstücke zu kopieren und das möglich so zu machen, dass man den Unterschied zwischen Alt und Neu nicht sieht." Nach knapp zwei Jahren Arbeit hat Gunter Tampe jetzt das erste Faksimile in der Tasche. Jetzt muss er nur noch 680 Käufer finden."
URL dieses Artikels:
http://www.3sat.de/kulturzeit/themen/152594/index.html
Links in diesem Artikel:
[1] http://www.3sat.de/webtv/?110309_faksimile_kuz.rm
Wolf Thomas - am Donnerstag, 10. März 2011, 22:00 - Rubrik: Kodikologie
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Der Handschriftencensus führt die 1934 verkaufte Handschrift der Fürsten von Oettingen-Wallerstein Cod. I.3.8° 8 unter der irreführenden Signatur
Washington (D.C.), Libr. of Congress, Rare Books Division, Ms. 165
an.
http://www.handschriftencensus.de/11312
Eine solche Signatur hat es niemals gegeben, es handelt sich um die laufende Nummer in Christopher U. Faye und William H. Bond, Supplement to the Census of Medieval and Renaissance Manuscripts in the United States and Canada, New York 1962, S. 125 (lohnt nicht die Einsichtnahme), wobei auf S. 123 ausdrücklich vermerkt wird, dass die Nummern 156-168 zur Rosenwald Collection zählen.
Eine korrekte moderne Signatur anzugeben, ist nicht möglich, da die Library of Congress sich nicht klar festlegt, welche Zählung denn nun gelten soll. Dies ergibt sich aus
http://www.handschriftencensus.de/16616
Die digitalisierten Stücke unter
http://www.loc.gov/rr/rarebook/rosenwald-MandR.html
(einschließlich des auf meine Anregung hin vor kurzem digitalisierten Schembartbuchs Rosenwald 18 - Signatur: NE654.S65 A47 Rosenwald Collection Copy 2 = Faye/Bond Nr. 167) werden nach der Nummer des Katalogs von 1977 zitiert, der auch online vorliegt.
Hier findet man unter Nr. 13 als ms. no. 4 die ehemals Maihinger Handschrift:
http://lcweb2.loc.gov/cgi-bin/ampage?collId=rbc3&fileName=rbc0001_2007rosecatpage.db&recNum=27
Rosenwald, ms. 4 (Katalog 1977 Nr. 13) wäre daher als Zitat zu empfehlen.
Die Handschrift stammt aus der Sammlung Schöbers und wurde von Karin Schneider kurz beschrieben:
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0148_a134_JPG.htm
Sie wurde in der Versteigerung bei Karl und Faber Katalog 9 1934 S. 11f. Nr. 63 verkauft. Der Katalog ist online:
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:384-uba001575-1
Der Katalog 1934 war vor allem an den eingeklebten kolorierten Einblattholzschnitten und Federzeichnungen interessiert. Zum Inhalt verwies er lediglich auf die Verwandtschaft des Textes zu Bertholds Zeitglöcklein (die vorige Nummer 62, siehe http://www.handschriftencensus.de/3348 aus Kirchheim am Ries). Ob 1r-207v ein einheitlicher Text ist? Aus den kargen Angaben des Katalogs von 1977 kann ich ihn nicht identifizieren, das Zeitglöcklein scheint er nicht zu sein (zu schließen nach den online verfügbaren Textanfängen und Expliciunt). Es schließen sich Gebete für Klosterfrauen an.
Der Katalog von 1977 macht auf eine Datierung 1518 auf Bl. 207v aufmerksam.
Die Washingtoner Handschrift wird von Peter Schmidt, Gedruckte Bilder in handgeschriebenen Büchern, 2003 nicht berücksichtigt. Nachdem leere Stellen darauf hindeuten, dass sich in der Handschrift früher noch mehr eingeklebte Bilder befanden, wird man angesichts der übereinstimmenden Passions-Thematik den Gedanken nicht für spekulativ erachten, dass die aus Mahingen nach Washington (und zwar in die National Gallery) gelangten fünf frühen Passions-Einblattholzschnitte (bei Schmidt S. 303, 347), die aus einer unbekannten Handschrift der Maihinger Bibliothek stammen, möglicherweise aus dem hier vorgestellten Manuskript herrühren. Vielleicht könnte diese Provenienz mit modernen naturwissenschaftlichen Methoden überprüft werden.
Es bleibt abzuwarten, wann diese Ermittlungen vom Handschriftencensus wieder ohne korrekte Attribution gestohlen werden.
Update: http://archiv.twoday.net/stories/16551219/
http://archiv.twoday.net/stories/96988705/
#forschung
Bl. 74v nach dem Auktionskatalog http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Washington_gebetbuch_jesuskind.jpg
Washington (D.C.), Libr. of Congress, Rare Books Division, Ms. 165
an.
http://www.handschriftencensus.de/11312
Eine solche Signatur hat es niemals gegeben, es handelt sich um die laufende Nummer in Christopher U. Faye und William H. Bond, Supplement to the Census of Medieval and Renaissance Manuscripts in the United States and Canada, New York 1962, S. 125 (lohnt nicht die Einsichtnahme), wobei auf S. 123 ausdrücklich vermerkt wird, dass die Nummern 156-168 zur Rosenwald Collection zählen.
Eine korrekte moderne Signatur anzugeben, ist nicht möglich, da die Library of Congress sich nicht klar festlegt, welche Zählung denn nun gelten soll. Dies ergibt sich aus
http://www.handschriftencensus.de/16616
Die digitalisierten Stücke unter
http://www.loc.gov/rr/rarebook/rosenwald-MandR.html
(einschließlich des auf meine Anregung hin vor kurzem digitalisierten Schembartbuchs Rosenwald 18 - Signatur: NE654.S65 A47 Rosenwald Collection Copy 2 = Faye/Bond Nr. 167) werden nach der Nummer des Katalogs von 1977 zitiert, der auch online vorliegt.
Hier findet man unter Nr. 13 als ms. no. 4 die ehemals Maihinger Handschrift:
http://lcweb2.loc.gov/cgi-bin/ampage?collId=rbc3&fileName=rbc0001_2007rosecatpage.db&recNum=27
Rosenwald, ms. 4 (Katalog 1977 Nr. 13) wäre daher als Zitat zu empfehlen.
Die Handschrift stammt aus der Sammlung Schöbers und wurde von Karin Schneider kurz beschrieben:
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0148_a134_JPG.htm
Sie wurde in der Versteigerung bei Karl und Faber Katalog 9 1934 S. 11f. Nr. 63 verkauft. Der Katalog ist online:
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:384-uba001575-1
Der Katalog 1934 war vor allem an den eingeklebten kolorierten Einblattholzschnitten und Federzeichnungen interessiert. Zum Inhalt verwies er lediglich auf die Verwandtschaft des Textes zu Bertholds Zeitglöcklein (die vorige Nummer 62, siehe http://www.handschriftencensus.de/3348 aus Kirchheim am Ries). Ob 1r-207v ein einheitlicher Text ist? Aus den kargen Angaben des Katalogs von 1977 kann ich ihn nicht identifizieren, das Zeitglöcklein scheint er nicht zu sein (zu schließen nach den online verfügbaren Textanfängen und Expliciunt). Es schließen sich Gebete für Klosterfrauen an.
Der Katalog von 1977 macht auf eine Datierung 1518 auf Bl. 207v aufmerksam.
Die Washingtoner Handschrift wird von Peter Schmidt, Gedruckte Bilder in handgeschriebenen Büchern, 2003 nicht berücksichtigt. Nachdem leere Stellen darauf hindeuten, dass sich in der Handschrift früher noch mehr eingeklebte Bilder befanden, wird man angesichts der übereinstimmenden Passions-Thematik den Gedanken nicht für spekulativ erachten, dass die aus Mahingen nach Washington (und zwar in die National Gallery) gelangten fünf frühen Passions-Einblattholzschnitte (bei Schmidt S. 303, 347), die aus einer unbekannten Handschrift der Maihinger Bibliothek stammen, möglicherweise aus dem hier vorgestellten Manuskript herrühren. Vielleicht könnte diese Provenienz mit modernen naturwissenschaftlichen Methoden überprüft werden.
Es bleibt abzuwarten, wann diese Ermittlungen vom Handschriftencensus wieder ohne korrekte Attribution gestohlen werden.
Update: http://archiv.twoday.net/stories/16551219/
http://archiv.twoday.net/stories/96988705/
#forschung
Bl. 74v nach dem Auktionskatalog http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Washington_gebetbuch_jesuskind.jpgKlausGraf - am Donnerstag, 10. März 2011, 19:23 - Rubrik: Kodikologie
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http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:14-ppn3066604663
Zur Handschrift:
http://www.handschriftencensus.de/1927 (ohne Nachweis des Digitalisats)
Studt 1999
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00042596/image_223
Update: Siehe auch
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/karl_und_faber1935_05_07/0007
http://www.badw.de/aktuell/akademie_aktuell/2010/heft2/06_Schmidt.pdf

Zur Handschrift:
http://www.handschriftencensus.de/1927 (ohne Nachweis des Digitalisats)
Studt 1999
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00042596/image_223
Update: Siehe auch
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/karl_und_faber1935_05_07/0007
http://www.badw.de/aktuell/akademie_aktuell/2010/heft2/06_Schmidt.pdf

KlausGraf - am Donnerstag, 10. März 2011, 02:59 - Rubrik: Kodikologie
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St. Peter perg. 92
http://digital.blb-karlsruhe.de/urn/urn:nbn:de:bsz:31-8765
Siehe http://archiv.twoday.net/stories/3086331/
http://digital.blb-karlsruhe.de/urn/urn:nbn:de:bsz:31-8765
KlausGraf - am Mittwoch, 9. März 2011, 19:01 - Rubrik: Kodikologie
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Die Grazer Magisterarbeit von Jennifer Schreiber 2010 liegt als Volltext vor:
http://media.obvsg.at/p-AC08143822-2001 (PDF)
Außer inhaltlichen Ausführungen enthält die umfangreiche Arbeit ein Schwarzweißfaksimile der nun in Karlsruhe befindlichen Handschrift der ehemaligen Donaueschinger Hofbibliothek, eine (völlig unlesbare) Basistransliteration und eine hyperakribische sogenannte Lexetextfassung, die aber weit von dem entfernt ist, was ein Historiker als bequem lesbaren Text einschätzt. Auf weitere Schwächen der Arbeit ist hier nicht einzugehen.
http://www.handschriftencensus.de/10642 (ohne Schreiber 2010!)
http://media.obvsg.at/p-AC08143822-2001 (PDF)
Außer inhaltlichen Ausführungen enthält die umfangreiche Arbeit ein Schwarzweißfaksimile der nun in Karlsruhe befindlichen Handschrift der ehemaligen Donaueschinger Hofbibliothek, eine (völlig unlesbare) Basistransliteration und eine hyperakribische sogenannte Lexetextfassung, die aber weit von dem entfernt ist, was ein Historiker als bequem lesbaren Text einschätzt. Auf weitere Schwächen der Arbeit ist hier nicht einzugehen.
http://www.handschriftencensus.de/10642 (ohne Schreiber 2010!)
KlausGraf - am Dienstag, 8. März 2011, 20:17 - Rubrik: Kodikologie
Das Buch von 1889 ist online
http://digital.blb-karlsruhe.de/urn/urn:nbn:de:bsz:31-8921
Weitere von der BLB digitalisierte Handschriftenkataloge:
http://digital.blb-karlsruhe.de/nav/classification/95143
Wieso es nötig war, die bei Manuscripta Mediaevalia verfügbaren Kataloge nochmals zu digitalisieren, erschließt sich mir nicht.
http://digital.blb-karlsruhe.de/urn/urn:nbn:de:bsz:31-8921
Weitere von der BLB digitalisierte Handschriftenkataloge:
http://digital.blb-karlsruhe.de/nav/classification/95143
Wieso es nötig war, die bei Manuscripta Mediaevalia verfügbaren Kataloge nochmals zu digitalisieren, erschließt sich mir nicht.
KlausGraf - am Montag, 7. März 2011, 14:38 - Rubrik: Kodikologie
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http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/volltexte/2009/4005/
Der Aufsatz von 2007 ist nur einer von vielen Beiträgen von Gerhardt Powitz, die auf dem Frankfurter Hochschulschriftenserver einsehbar sind.
Wichtig u.a. auch:
Libri inutiles in mittelalterlichen Bibliotheken, Bemerkungen über Alienatio, Palimpsestierung und Makulierung
http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/volltexte/2007/4046/
Der Aufsatz von 2007 ist nur einer von vielen Beiträgen von Gerhardt Powitz, die auf dem Frankfurter Hochschulschriftenserver einsehbar sind.
Wichtig u.a. auch:
Libri inutiles in mittelalterlichen Bibliotheken, Bemerkungen über Alienatio, Palimpsestierung und Makulierung
http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/volltexte/2007/4046/
KlausGraf - am Sonntag, 6. März 2011, 01:49 - Rubrik: Kodikologie
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