Kommunalarchive
"Am kommenden Freitag und Samstag, 17. und 18. Juni 2011, tagt das Preisgericht für den Neubau des Historischen Archivs und der Kunst- und Museumsbibliothek. Als Standort steht ein Grundstück am Eifelwall, Ecke Luxemburger Straße, im Stadtteil Neustadt-Süd zur Verfügung. Vom Preisgericht zu bewerten sind 40 Entwürfe von nationalen und internationalen Architektenteams, die sich an dem Realisierungswettbewerb beteiligt haben. Der Wettbewerb wurde von dem Darmstädter Architekturbüro reischlad + Holz begleitet.
Von den Wettbewerbsteilnehmern wurden städtebaulich, architektonisch und funktionell anspruchsvolle Entwürfe erwartet. Die Planung eines Gebäudes für diese beiden bedeutenden wissenschaftlichen Einrichtungen verlangte von allen Beteiligten eine intensive Auseineinadersetzung mit den verschiedenen Aufgabenbereichen, Inhalten und Zielen der künftigen Nutzer. Entstehen soll ein einladendes, offenes und gleichzeitig hochfunktionales Haus, das sowohl Fachwissenschaftler als auch Studenten und interessierte Kölner Bürger anspricht. Die Planung sollte außerdem unter dem Aspekt des energieoptimierten Bauens im Sinne des so genannten Passivhausstandards erfolgen. Neben dem Siegerentwurf, dem ein Preisgeld von 62.500 Euro winkt, wird es vier weitere preisgekrönte Entwürfe geben.
Über die Ergebnisse der Preisgerichtssitzungen informieren bei einer Pressekonferenz
am Sonntag, 19. Juni 2011, im Rathaus, Spanischer Bau:
- Oberbürgermeister Jürgen Roters
- Bernd Streitberger, Beigeordneter für Planen und Bauen,
- Professor Georg Quander, Beigeordneter für Kunst und Kultur,
- N.N., Vorsitzender des Preisgerichts.
- Brigitte Holz, Architekturbüro Freischlad + Holz, Darmstadt.
Dort werden auch die Siegermodelle sowie die dazugehörigen Planunterlagen und Ansichten zu sehen sein.
Alle für den Wettbewerb eingereichten Arbeiten (Modelle, Visualisierungen, Pläne, Erläuterungen) werden vom 21. Juni bis 5. Juli im Lichthof des Spanischen Baus des Rathauses ausgestellt und sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Zur Berichterstattung laden wir Sie herzlich ein.
Den außergewöhnlichen Termin für die Pressekonferenz am Sonntag bitten wir zu entschuldigen. Wegen der möglicherweise bis in die Samstagnacht andauernden Sitzung des Preisgerichts und nicht aufschiebbarer Verpflichtungen vieler Beteiligter in der darauffolgenden Woche war kein andere zeitnaher Termin möglich."
Quelle: Stadt Köln, Presseinfo v. 15.6.2011
Bin ich zu kleinkariert, wenn ich bemängele, dass weder Archivierende noch die zukünftig Nutzenden eine Stimme im Preisgericht haben?
Von den Wettbewerbsteilnehmern wurden städtebaulich, architektonisch und funktionell anspruchsvolle Entwürfe erwartet. Die Planung eines Gebäudes für diese beiden bedeutenden wissenschaftlichen Einrichtungen verlangte von allen Beteiligten eine intensive Auseineinadersetzung mit den verschiedenen Aufgabenbereichen, Inhalten und Zielen der künftigen Nutzer. Entstehen soll ein einladendes, offenes und gleichzeitig hochfunktionales Haus, das sowohl Fachwissenschaftler als auch Studenten und interessierte Kölner Bürger anspricht. Die Planung sollte außerdem unter dem Aspekt des energieoptimierten Bauens im Sinne des so genannten Passivhausstandards erfolgen. Neben dem Siegerentwurf, dem ein Preisgeld von 62.500 Euro winkt, wird es vier weitere preisgekrönte Entwürfe geben.
Über die Ergebnisse der Preisgerichtssitzungen informieren bei einer Pressekonferenz
am Sonntag, 19. Juni 2011, im Rathaus, Spanischer Bau:
- Oberbürgermeister Jürgen Roters
- Bernd Streitberger, Beigeordneter für Planen und Bauen,
- Professor Georg Quander, Beigeordneter für Kunst und Kultur,
- N.N., Vorsitzender des Preisgerichts.
- Brigitte Holz, Architekturbüro Freischlad + Holz, Darmstadt.
Dort werden auch die Siegermodelle sowie die dazugehörigen Planunterlagen und Ansichten zu sehen sein.
Alle für den Wettbewerb eingereichten Arbeiten (Modelle, Visualisierungen, Pläne, Erläuterungen) werden vom 21. Juni bis 5. Juli im Lichthof des Spanischen Baus des Rathauses ausgestellt und sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Zur Berichterstattung laden wir Sie herzlich ein.
Den außergewöhnlichen Termin für die Pressekonferenz am Sonntag bitten wir zu entschuldigen. Wegen der möglicherweise bis in die Samstagnacht andauernden Sitzung des Preisgerichts und nicht aufschiebbarer Verpflichtungen vieler Beteiligter in der darauffolgenden Woche war kein andere zeitnaher Termin möglich."
Quelle: Stadt Köln, Presseinfo v. 15.6.2011
Bin ich zu kleinkariert, wenn ich bemängele, dass weder Archivierende noch die zukünftig Nutzenden eine Stimme im Preisgericht haben?
Wolf Thomas - am Mittwoch, 15. Juni 2011, 21:31 - Rubrik: Kommunalarchive

"Das Historische Archiv freut sich über Ihre Mitarbeit in den verschiedenen Archiven außerhalb von Köln, in denen zur Zeit ca. 20 Regalkilometer der geborgenen Archivalien des eingestürzten Stadtarchivs Asyl gewährt wird und wo sie auf ihre weitere Bearbeitung warten. Sie werden die einmalige Chance haben, sehr viel und unterschiedlichstes Archivgut aus nächster Nähe betrachten zu können. Sie bekommen einen übergeordneten Einblick in die archivarische Arbeit.
Was Sie wissen sollten:
Es handelt sich explizit um Mitarbeit in den sogenannten „Asyl“-archiven außerhalb von Köln; es geht zur Zeit nicht um Arbeit in Köln selbst;
Ihre Arbeit sollte bitte mindestens einen ganzen Tag am Stück betragen, da es sich ansonsten nicht lohnt, die Reise anzutreten. Sehr gern im wöchentlichen oder im zweiwöchentlichen Rhythmus;
Wenn es Ihre Zeit zulässt, sind Sie herzlich willkommen, mehrere Tage am Stück in einem der Archive zu arbeiten;
Fahrt- und Übernachtungskosten mit Frühstück werden erstattet.
"

"Was Sie mitbringen sollten:
Eine Affinität zu Computerarbeit;
Die Fähigkeit, sich mehrere Stunden am Stück zu konzentrieren;
Die Bereitschaft im Team zu arbeiten.
Wen Sie kontaktieren können:
Nehmen Sie bei Interesse bitte Kontakt auf mit Frau Karoline Meyntz (0173-8874364 / karoline.meyntz@stadt-koeln.de), die Ihnen außerdem weitere Fragen zur Mitarbeit beantworten kann."
Quelle: Stiftung Stadtgedächtnis, 14.6.2011
Wolf Thomas - am Mittwoch, 15. Juni 2011, 21:21 - Rubrik: Kommunalarchive
"Kein Scherz: Dem EN-Kreis fehlt sozusagen das Gedächtnis. Er ist der einzige Kreis in NRW, der kein eigenes Archiv hat.
Das muss sich jetzt ändern – so wollen es die Vorschriften. „Ein paar Kisten“ mit Zeugen aus der Vergangenheit unserer Heimat liegen im Landesarchiv in Münster, erklärte Fachbereichsleiter Andreas Roters bei der letzte Sitzung des Kreisausschusses für Sport, Freizeit und Kultur.
Welche Schätze sich dort verbergen, weiß eigentlich niemand so genau. Es seien, so versicherte Roters, einige „spannende Sachen dabei“. Zum Beispiel Urkunden und Dokumente aus dem 19. Jahrhundert sollen sich in den Kisten verbergen. Wie viele es sind? Auch das weiß niemand im Schwelmer Kreishaus so genau.
Nun hat sich der Ennepe-Ruhr-Kreis im wahrsten Sinne des Wortes bisher ein Archiv gespart. Das Aufbewahren der Zeitzeugen kostet nämlich das Geld des Steuerzahlers und die kommunalen Kassen sind bekanntlich leer. Und ein Vermögen möchte die Verwaltung auf keinen Fall auf den Tisch legen, um die Geschichte des EN-Kreises zu dokumentieren. Deshalb wurden alle Städte zwischen Breckerfeld und Witten angeschrieben, ob es dort in den Archiven noch ein Plätzchen gebe, wo sich der Kreis mit seinen Papieren niederlassen könne.
„Ennepetal, Hattingen und Wetter haben positiv geantwortet. Mit den drei möglichen Partnern sind wir in Verhandlungen“, sagte Roters. Bis Ende des Jahres will man nun in der Kreisverwaltung eine Entscheidung vorbereiten.
Die Kreispolitiker im Ausschuss mahnten, nicht allzu großzügig zu planen. Schließlich würden in Zukunft keine dicken Aktenordner in die Archive wandern, sondern eher Computer-CDs mit darauf gespeicherten Daten. Und schon war die Diskussion auf den technischen Fortschritt gelenkt worden. Schließlich wisse heute niemand so genau mehr, was auf einer Diskette abgespeichert sei, da das Medium und die entsprechenden Lesegeräte inzwischen der Vergangenheit angehören würden und damit museumsreif sind.
So spannend kann ein Gang ins Archiv sein – auch wenn man eigentlich gar keins besitzt."
Quelle: derwesten.de, 14.6.2011
22 Jahre nach dem Erlass des nordrhein-westfälischen Archivgesetzes wagen es die Kreispolitiker ernsthaft Sparsamkeit anzumahen, anstelle verschämt zu schweigen. Das fördert archivi(ar)ische Polik(er)verdrossenheit!
Das muss sich jetzt ändern – so wollen es die Vorschriften. „Ein paar Kisten“ mit Zeugen aus der Vergangenheit unserer Heimat liegen im Landesarchiv in Münster, erklärte Fachbereichsleiter Andreas Roters bei der letzte Sitzung des Kreisausschusses für Sport, Freizeit und Kultur.
Welche Schätze sich dort verbergen, weiß eigentlich niemand so genau. Es seien, so versicherte Roters, einige „spannende Sachen dabei“. Zum Beispiel Urkunden und Dokumente aus dem 19. Jahrhundert sollen sich in den Kisten verbergen. Wie viele es sind? Auch das weiß niemand im Schwelmer Kreishaus so genau.
Nun hat sich der Ennepe-Ruhr-Kreis im wahrsten Sinne des Wortes bisher ein Archiv gespart. Das Aufbewahren der Zeitzeugen kostet nämlich das Geld des Steuerzahlers und die kommunalen Kassen sind bekanntlich leer. Und ein Vermögen möchte die Verwaltung auf keinen Fall auf den Tisch legen, um die Geschichte des EN-Kreises zu dokumentieren. Deshalb wurden alle Städte zwischen Breckerfeld und Witten angeschrieben, ob es dort in den Archiven noch ein Plätzchen gebe, wo sich der Kreis mit seinen Papieren niederlassen könne.
„Ennepetal, Hattingen und Wetter haben positiv geantwortet. Mit den drei möglichen Partnern sind wir in Verhandlungen“, sagte Roters. Bis Ende des Jahres will man nun in der Kreisverwaltung eine Entscheidung vorbereiten.
Die Kreispolitiker im Ausschuss mahnten, nicht allzu großzügig zu planen. Schließlich würden in Zukunft keine dicken Aktenordner in die Archive wandern, sondern eher Computer-CDs mit darauf gespeicherten Daten. Und schon war die Diskussion auf den technischen Fortschritt gelenkt worden. Schließlich wisse heute niemand so genau mehr, was auf einer Diskette abgespeichert sei, da das Medium und die entsprechenden Lesegeräte inzwischen der Vergangenheit angehören würden und damit museumsreif sind.
So spannend kann ein Gang ins Archiv sein – auch wenn man eigentlich gar keins besitzt."
Quelle: derwesten.de, 14.6.2011
22 Jahre nach dem Erlass des nordrhein-westfälischen Archivgesetzes wagen es die Kreispolitiker ernsthaft Sparsamkeit anzumahen, anstelle verschämt zu schweigen. Das fördert archivi(ar)ische Polik(er)verdrossenheit!
Wolf Thomas - am Dienstag, 14. Juni 2011, 22:08 - Rubrik: Kommunalarchive
ich rede mir bei der Ämterberatung zur Schriftgutverwaltung den Mund fuselig über den Stellenwert der Akte, Verwahrungsbruch ....
Wenn das Schule macht und keiner der Stadt Leichlingen ordentlich auf die Finger haut, hänge ich meinen Beruf an den Nagel!!!
Wie weit dürfen Kommunen unser Rechtsstaatsprinzip denn noch unter dem Deckmantel der Kostenersparnis und Selbstverwaltung unterlaufen???
http://www.rhein-berg-online.ksta.de/html/artikel/1307180046971.shtml
Räumungsverkauf im Bauamt
Von Hans-Günter Borowski, 08.06.11, 13:47h
Hausbesitzer können ihre Bauakten demnächst zum Kilopreis erwerben. Möglich wird der amtliche Ausverkauf durch die Digitalisierung alter Baudokumente, die bislang noch in mehreren Kellerräumen voller Aktenordner lagern.
Jahrelanges Futter für die Scanner: Martin Ern beim Digitalisieren von Leichlinger Bauakten. Die Geräte in der Verwaltungsnebenstelle können Pläne bis zur Größe von DIN A 1 verarbeiten. (Bild: Britta Berg) Jahrelanges Futter für die Scanner: Martin Ern beim Digitalisieren von Leichlinger Bauakten. Die Geräte in der Verwaltungsnebenstelle können Pläne bis zur Größe von DIN A 1 verarbeiten. (Bild: Britta Berg)Leichlingen - "Darf's auch ein bisschen mehr sein?" Die Frage könnten die Rathausmitarbeiter im Baudezernat demnächst den Kunden stellen, wenn ein einmaliger Räumungsverkauf in der Verwaltungs-Nebenstelle Am Schulbusch 16 beginnt. Es geht zwar nicht um die Wurst. Doch je nachdem, ob die ein oder andere Zeichnung, ein paar Erläuterungen oder Formulare mehr oder weniger auf den Stapel kommen, wird die Ware, die hier verhökert wird, billiger oder teurer: Die Stadt verkauft ausrangierte Bauakten. Wer die Original-Unterlagen zu seinem eigenen Haus oder Hühnerstall haben möchte, kann sie gegen Bezahlung erwerben. Das Kuriose: Die Dokumente werden abgewogen und nach Gewicht berechnet. Das Kilo kostet 25 Euro - bei besonders schweren Aktenbergen gibt es Mengenrabatt.
Möglich wird der amtliche Ausverkauf durch die Digitalisierung alter Baudokumente, die bislang noch in mehreren Kellerräumen voller Aktenordner lagern. Die Verwaltung hat damit begonnen, Tausende Unterlagen einzuscannen und in sicheren Computerarchiven auf dem Zentralserver zu speichern. Sie kommen in das neue Dokumenten-Management-System der Verwaltung, mit dem nach und nach alle Abteilungen der Verwaltung vernetzt werden. Die Kämmerei hat damit angefangen. Jetzt beginnt das Projekt im Bauamt. Es wird voraussichtlich mehrere Jahre dauern. Die Mammutaufgabe soll möglichst ohne zusätzliches Personal, aber mit Unterstützung von Aushilfen und Praktikanten, bewältigt werden. Wenn die Bestände verbucht worden sind, will die Stadt das Papierlager Am Schulbusch räumen und die kopierten Bauakten am liebsten los werden, weil sie sie nicht mehr benötigt und sie nur Platz rauben.
Für die Hausbesitzer ist das Altpapier hingegen möglicherweise ein Schatz, den sie gerne verwahren wollen. Daher können sie ihn kaufen. Noch nicht. Und es nutzt auch nichts, jetzt schon nachzufragen. Die Aktenvernichter geben den Hausbesitzern nämlich einzeln und schriftlich Bescheid, sobald ihre Unterlagen erledigt sind und verkauft werden können. Aber in die neue Gebührensatzung, die der Haupt- und Finanzausschuss am Montagabend beschlossen hat, ist bereits ein entsprechender Tarif für die Ausgabe und Bereinigung der Dokumente aufgenommen worden. Dabei hat sich das Wiegeverfahren angeblich andernorts bewährt. Der Kilopreis beginnt bei 25 Euro und ermäßigt sich auf bis zu 9,50 Euro ab elf Kilogramm Gesamtgewicht
Wenn das Schule macht und keiner der Stadt Leichlingen ordentlich auf die Finger haut, hänge ich meinen Beruf an den Nagel!!!
Wie weit dürfen Kommunen unser Rechtsstaatsprinzip denn noch unter dem Deckmantel der Kostenersparnis und Selbstverwaltung unterlaufen???
http://www.rhein-berg-online.ksta.de/html/artikel/1307180046971.shtml
Räumungsverkauf im Bauamt
Von Hans-Günter Borowski, 08.06.11, 13:47h
Hausbesitzer können ihre Bauakten demnächst zum Kilopreis erwerben. Möglich wird der amtliche Ausverkauf durch die Digitalisierung alter Baudokumente, die bislang noch in mehreren Kellerräumen voller Aktenordner lagern.
Jahrelanges Futter für die Scanner: Martin Ern beim Digitalisieren von Leichlinger Bauakten. Die Geräte in der Verwaltungsnebenstelle können Pläne bis zur Größe von DIN A 1 verarbeiten. (Bild: Britta Berg) Jahrelanges Futter für die Scanner: Martin Ern beim Digitalisieren von Leichlinger Bauakten. Die Geräte in der Verwaltungsnebenstelle können Pläne bis zur Größe von DIN A 1 verarbeiten. (Bild: Britta Berg)Leichlingen - "Darf's auch ein bisschen mehr sein?" Die Frage könnten die Rathausmitarbeiter im Baudezernat demnächst den Kunden stellen, wenn ein einmaliger Räumungsverkauf in der Verwaltungs-Nebenstelle Am Schulbusch 16 beginnt. Es geht zwar nicht um die Wurst. Doch je nachdem, ob die ein oder andere Zeichnung, ein paar Erläuterungen oder Formulare mehr oder weniger auf den Stapel kommen, wird die Ware, die hier verhökert wird, billiger oder teurer: Die Stadt verkauft ausrangierte Bauakten. Wer die Original-Unterlagen zu seinem eigenen Haus oder Hühnerstall haben möchte, kann sie gegen Bezahlung erwerben. Das Kuriose: Die Dokumente werden abgewogen und nach Gewicht berechnet. Das Kilo kostet 25 Euro - bei besonders schweren Aktenbergen gibt es Mengenrabatt.
Möglich wird der amtliche Ausverkauf durch die Digitalisierung alter Baudokumente, die bislang noch in mehreren Kellerräumen voller Aktenordner lagern. Die Verwaltung hat damit begonnen, Tausende Unterlagen einzuscannen und in sicheren Computerarchiven auf dem Zentralserver zu speichern. Sie kommen in das neue Dokumenten-Management-System der Verwaltung, mit dem nach und nach alle Abteilungen der Verwaltung vernetzt werden. Die Kämmerei hat damit angefangen. Jetzt beginnt das Projekt im Bauamt. Es wird voraussichtlich mehrere Jahre dauern. Die Mammutaufgabe soll möglichst ohne zusätzliches Personal, aber mit Unterstützung von Aushilfen und Praktikanten, bewältigt werden. Wenn die Bestände verbucht worden sind, will die Stadt das Papierlager Am Schulbusch räumen und die kopierten Bauakten am liebsten los werden, weil sie sie nicht mehr benötigt und sie nur Platz rauben.
Für die Hausbesitzer ist das Altpapier hingegen möglicherweise ein Schatz, den sie gerne verwahren wollen. Daher können sie ihn kaufen. Noch nicht. Und es nutzt auch nichts, jetzt schon nachzufragen. Die Aktenvernichter geben den Hausbesitzern nämlich einzeln und schriftlich Bescheid, sobald ihre Unterlagen erledigt sind und verkauft werden können. Aber in die neue Gebührensatzung, die der Haupt- und Finanzausschuss am Montagabend beschlossen hat, ist bereits ein entsprechender Tarif für die Ausgabe und Bereinigung der Dokumente aufgenommen worden. Dabei hat sich das Wiegeverfahren angeblich andernorts bewährt. Der Kilopreis beginnt bei 25 Euro und ermäßigt sich auf bis zu 9,50 Euro ab elf Kilogramm Gesamtgewicht
irisk. - am Freitag, 10. Juni 2011, 21:14 - Rubrik: Kommunalarchive

Nadine Thiel, Jahrgang 1981, hat nach ihrem Abitur zunächst ein Praktikum in Restaurierungswerkstätten in Münster und Düsseldorf absolviert, um im Anschluss „Restaurierung und Konservierung von Schriftgut, Graphik und Buchmalerei“ an der Fachhochschule Köln zu studieren. Seit ihrem Diplom 2006 arbeitet sie im Historischen Archiv der Stadt Köln, seit Anfang 2008 leitet sie die Abteilung Restaurierung. Die Katastrophe vom 3. März 2009 sieht sie wie einen Stummfilm vor sich.
In unserem Interview erzählt Nadine Thiel von ihrer Leidenschaft zu Schriftgut, dem Moment des Einsturzes des Archivgebäudes und warum eine kleine Spende eine große Wirkung hat.
Link zum Interview (PDF)
Quelle: Stiftung Stadtgedächtnis, Homepage
(F)
Wolf Thomas - am Montag, 30. Mai 2011, 21:57 - Rubrik: Kommunalarchive
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Sigrun Heinen, Marc Peez und Christoph Schaab
Helferarbeiten im eingestürzten Historischen Archiv
der Stadt Köln. Ein Erfahrungsbericht , in: Jahrbuch der Rheinischen Denkmalpflege 42. Forschungen und Berichte; Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2011; ISBN 978-3-88462-314-5, S. 179-185
Quelle: Publikationsliste der LVR-Denkmalpflege
(W)
Wolf Thomas - am Montag, 30. Mai 2011, 21:51 - Rubrik: Kommunalarchive
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Der französische Blog "Chroniques archivistiques" berichtet vom Verlust der Lokalhistoriker als Benutzende eines Kommunalarchivs an das Internet. Sie verzichten auf Quellenrecherche zu Gunsten von Netzfundstücken.
Sind hier ähnliche Erfahrungen gemacht worden?
Link zum Blogeintrag
(T)
Sind hier ähnliche Erfahrungen gemacht worden?
Link zum Blogeintrag
(T)
Wolf Thomas - am Montag, 30. Mai 2011, 21:02 - Rubrik: Kommunalarchive
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Goldene Worte aus meinem Beitrag vom 30. August 2007 zum Nürnberger Stadtlexikon:
http://archiv.twoday.net/stories/4214839/
Anlässlich eines Kommentars zu
http://archiv.twoday.net/stories/11512037/
ist auf den gehaltvollen und zugleich kritischen Artikel
http://www.nuernbergwiki.de/index.php/Stadtlexikon_N%C3%BCrnberg
hinzuweisen. Nach wie vor ist die EDV-technische Präsentation des Stadtlexikons ein Unding, für das sich der Vorsitzende des VdA (!) wirklich schämen sollte.
(E)
http://archiv.twoday.net/stories/4214839/
Anlässlich eines Kommentars zu
http://archiv.twoday.net/stories/11512037/
ist auf den gehaltvollen und zugleich kritischen Artikel
http://www.nuernbergwiki.de/index.php/Stadtlexikon_N%C3%BCrnberg
hinzuweisen. Nach wie vor ist die EDV-technische Präsentation des Stadtlexikons ein Unding, für das sich der Vorsitzende des VdA (!) wirklich schämen sollte.
(E)
KlausGraf - am Mittwoch, 25. Mai 2011, 13:19 - Rubrik: Kommunalarchive
"Aufregung in den Haspelhäusern an der Friedrich-Engels-Allee: Dort ist bekanntlich das Wuppertaler Stadtarchiv untergebracht. Und dort wurde am heutigen Freitagmittag die Brandmeldeanlage gewartet. Doch dabei strömten ungewollt etwa 2000 Kilogramm Kohlendioxid aus. Hintergrund: Das Stadtarchiv besteht größtenteils aus Papier. Im Brandfall kommt also kein Wasser, sondern Sauerstoff entziehendes Gas zum Einsatz. Das ist in hoher Konzentration für Menschen tödlich.
Die gute Nachricht: Beim heutigen Alarm wurde niemand verletzt. Allein die Mitarbeiter der Wartungsfirma waren im Gebäude. Und die konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Der Archivbestand blieb ebenfalls unversehrt. Allerdings war die Feuerwehr – von der B 7 aus gut sichtbar – zwei Stunden mit der Belüftung der Räume beschäftigt."
Quelle: Westdeutsche Zeitung, 20.05.2011
(T)
Die gute Nachricht: Beim heutigen Alarm wurde niemand verletzt. Allein die Mitarbeiter der Wartungsfirma waren im Gebäude. Und die konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Der Archivbestand blieb ebenfalls unversehrt. Allerdings war die Feuerwehr – von der B 7 aus gut sichtbar – zwei Stunden mit der Belüftung der Räume beschäftigt."
Quelle: Westdeutsche Zeitung, 20.05.2011
(T)
Wolf Thomas - am Sonntag, 22. Mai 2011, 19:22 - Rubrik: Kommunalarchive
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Das schönste Geräusch für einen Schuldner muss ein Schleifen gewesen sein. Denn dann wurden in der städtischen Rechnei die Rillen in den Kerbhölzern glattgeschliffen, wie Konrad Schneider vom Institut für Stadtgeschichte erzählt. Im Mittelalter stand jede Kerbe in den Holzstücken für eine bestimmte Summe, die der Schuldner, dessen Name oder Zeichen sich ebenfalls auf dem Holz fand, der Stadt zurückzuzahlen hatte. War das Kerbholz glatt, war der Mann schuldenfrei. Die Redewendung "etwas auf dem Kerbholz haben" bedeutete also ursprünglich "Schulden haben".
Die Rechnei war seit dem Mittelalter die oberste Finanzbehörde. Geführt wurde sie von zwei Ratsherren; der Rat, dem 24 Mitglieder angehörten, war damals die Exekutive. Im Institut für Stadtgeschichte gibt es Kladden - "Journale mit Geschäftsvorfällen" - aus dem 16. Jahrhundert, in denen täglich Finanztransaktionen der Stadt notiert wurden. Die Rechnungen selbst sind im Feuer der Bombenangriffe von 1944 verbrannt.
Der ganze Artikel von Tobias Rösler über das Kerbholz ist erschienen in der F.A.Z., 13.05.2011, Nr. 111 / Seite 42 und nicht kostenlos online.
Siehe auch
http://de.wikipedia.org/wiki/Kerbholz
(T)
Die Rechnei war seit dem Mittelalter die oberste Finanzbehörde. Geführt wurde sie von zwei Ratsherren; der Rat, dem 24 Mitglieder angehörten, war damals die Exekutive. Im Institut für Stadtgeschichte gibt es Kladden - "Journale mit Geschäftsvorfällen" - aus dem 16. Jahrhundert, in denen täglich Finanztransaktionen der Stadt notiert wurden. Die Rechnungen selbst sind im Feuer der Bombenangriffe von 1944 verbrannt.
Der ganze Artikel von Tobias Rösler über das Kerbholz ist erschienen in der F.A.Z., 13.05.2011, Nr. 111 / Seite 42 und nicht kostenlos online.
Siehe auch
http://de.wikipedia.org/wiki/Kerbholz
(T)
KlausGraf - am Freitag, 13. Mai 2011, 18:05 - Rubrik: Kommunalarchive
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