Landesgeschichte
UB Gießen Hs 422h
Gerichtsbuch (Centsgericht-Protokoll) von Großen-Linden, 1538-1553
Persistente URL: http://digisam.ub.uni-giessen.de/diglit/hs-422h
URN: urn:nbn:de:hebis:26-digisam-9216
Gerichtsbuch (Centsgericht-Protokoll) von Großen-Linden, 1538-1553
Persistente URL: http://digisam.ub.uni-giessen.de/diglit/hs-422h
URN: urn:nbn:de:hebis:26-digisam-9216
KlausGraf - am Dienstag, 3. April 2012, 18:14 - Rubrik: Landesgeschichte
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Der Angehörige der bayerischen Adelsfamilie (Biographisches) veröffentlichte nicht nur die Geschichte seiner Familie, sondern auch zwei wichtige Arbeiten zum Turnierwesen.
Die Gumppenberger auf Turnieren (1862)
http://books.google.de/books?id=LeUSAAAAYAAJ
Nachrichten über die Turniere zu Würzburg und Bamberg in den jahren 1479 und 1486. In: Archiv des Historischen Vereines von Unterfranken und Aschaffenburg 19 (1866), S. 164-210
http://books.google.de/books?id=tbxAAAAAcAAJ&pg=RA1-PA164
Ich halte die Monographie und die Quellenmitteilungen für ausgezeichnete Leistungen. Insbesondere für die Geschichte der sogenannten Vier-Lande-Turniere 1479/87 bietet seine Darstellung eine bis heute nicht ersetzte verdienstvolle Materialgrundlage. Bemerkenswert sind seine Beiträge zur Rüxner-Kritik, auch wenn er damit nicht weit genug ging.
Nicht weniger ausgezeichnet ist ein moderner Aufsatz von Thomas Zotz: Adel, Bürgertum und Turnier in deutschen Städten vom 13. bis 15. Jahrhundert. In: Josef Fleckenstein (Hg.), Das ritterliche Turnier im Mittelalter (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 80), Göttingen 1985, S. 450-499.
Nun behauptet Zotz S. 480 Anm. 200, Gumppenberg habe die Ordnung des Würzburgers Turniers 1866 "fehlerhaft" gedruckt, was insofern erstaunt, als Gumppenberg auf Mängel seiner Vorlage, einer nach seinen Angaben Ende des 16. Jahrhunderts entstandenen Abschrift ausdrücklich aufmerksam macht und Gumppenbergs Vorlage, die Handschrift aus der Schlossbibliothek Neubeuern, seither, soweit bekannt, nicht wieder aufgetaucht ist.
War Gumppenberg ein schlechter Editor? In seiner Monographie von 1862 druckte er auch Auszüge aus dem Turnierbuch des Ludwig von Eyb d. J., das im - online einsehbaren - Cgm 961 überliefert ist und von Heide Stamm 1986 ediert wurde (zu dieser Ausgabe: http://archiv.twoday.net/stories/75236345/ ).
Ich habe Gumppenberg S. 45-47 mit Stamm S. 145f. kollationiert und auch mit der Handschrift
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00038996/image_107
verglichen.
Wenn ich nichts übersehen habe, zähle ich 17 Differenzen. In fünf auf den ersten Blick unklaren Fällen gebe ich Stamm gegen Gumppenberg Recht. In sechs sonstigen Fällen liest Stamm eindeutig richtig, auch bei "Poxawer". In den restlichen sechs Fällen liest jedoch Gumppenberg richtig: vor Bernegk fehlt ein zu, es heißt Hohenfels nicht Hohennfels, Trawn nicht Trawen, Erhart nicht Erhardt, Cunradt nicht Chunradt, Seefelld nicht Seefeld. Bei "Falkenstain" haben übrigens beide nicht genau genug hingeschaut.
Bis auf Porawer ist keine der Verlesungen inhaltlich relevant. Gemessen an anderen Editionen des 19. Jahrhunderts halte ich die Wiedergabe Gumppenbergs für zuverlässig, er transkribiert diplomatisch getreu und verzichtet auf jegliche Modernisierungen. Eher wird man die Frage aufzuwerfen haben, ob man nicht Stamms Ausgabe von 1986 als "fehlerhaft" einzuschätzen hat. Eindeutige Fehllesungen begegnen sogar in jüngsten MGH-Editionen (z.B. in Lauterbachs Oberrheiner-Ausgabe).
Zwei zentrale Quellen, auf die sich Gumppenberg stützte, Raidenbuchers Turnierbuch und die Neubeurer Handschrift (ebenfalls ein Turnierbuch), sind verschollen. Meine Kollation hat gezeigt, dass größere Bedenken hinsichtlich von Gumppenbergs Abdrucken nicht angebracht sind.
Ich sehe auch keine Anhaltspunkte, dass Gumppenberg diese ausserordentlich inhaltsreichen Quellen erfunden oder verfälscht hat (zu ihnen siehe Stamm S. 51, 53f.). Joachim Schneider, Spätmittelalterlicher deutscher Niederadel (2003), S. 116f. hat darauf aufmerksam gemacht, dass das sogenannte Würzburger Wappenbuch (Kupferstichkabinett Berlin Hs. 77 B 5), das er 1504/14 datiert, im ersten Teil (S. 4-21) eine Turnierchronik enthält, die den Abdruck Gumppenbergs 1866 S. 167-193 (zum Würzburger Turnier) absichere.
Nicht bekannt war Schneider die Pariser Überlieferung des Turnierregisters: Paris, Bibl. Nationale, Ms. allem. 304 (16. Jh.?) mit Turnierverzeichnissen Würzburg 1479 und Heidelberg 1481. Zur Handschrift:
http://www.handschriftencensus.de/11414
Gédéon Huet, Catalogue des manuscrits allemands de la Bibliothèque Nationale, Paris 1895, S. 138.
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k209173q/f145.image
Brunner ZGO 1898, S. m80²
http://www.archive.org/details/BadischeMitteilungen16-20
Wie Seelbach bemerkte, ist der Eintrag zum Würzburger Turnier in eine Gießener Handschrift nicht identisch mit Gumppenbergs Text:
http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2007/4898/pdf/329.pdf
Die bei Pöschko S. 93 erwähnte Handschrift des Staatsarchivs Weimar kenne ich nicht. Die Einträge zum Würzburger Turnier (fehlen im Digitalisat http://archiv.twoday.net/stories/75245202/) in Wyses Chronik kommen aufgrund ihrer Kürze sicher nicht als weitere Vollüberlieferung in Betracht.
Der Gumppenberg 1862 S. 10 wiedergegebene Eintrag zu Raidenbuchers Turnierbuch 1510 mag zwar vielleicht prima facie Verdacht erregen, aber wenn man sich die Sprachgestalt der Auszüge aus dieser bedeutsamen Quelle ansieht, muss man es für ausgeschlossen halten, dass Gumppenberg in der Lage war, diese Texte zu fälschen. Anhaltspunkte, dass Gumppenberg den Wortlaut seiner Vorlagen bewusst verfälscht hat, sind nicht ersichtlich.
Die im 18. Jahrhundert (zuerst von Jung, dann in den Selecta Norimbergensia) gedruckten Aufzeichnungen Ludwigs von Eyb d. Ä. zum Ansbacher Turnier 1485 (vgl. Schriften ed. Thumser, 2002, S. 384) stellen eine Parallelüberlieferung zu Raidenbuchers Turnierbuch dar, das eine andere Redaktion vertritt. Aus welchem Grund hätte sich Gumppenberg die Mühe machen sollen, aus den älteren Drucken und dem Turnierbuch des jüngeren Eyb eine vergleichsweise uninteressante Raidenbucher-Fassung zu erstellen?
Daher wird man bis auf weiteres Raidenbuchers und das Neubeurer Turnierbuch als authentische Quellen des 16. Jahrhunderts, die wertvolles Material zum 15. Jahrhundert enthalten, verwerten dürfen. Was man ja auch bisher so praktiziert hat, siehe z.B.
http://www.la84foundation.org/SportsLibrary/JSH/JSH1990/JSH1702/jsh1702b.pdf
#forschung
Die Gumppenberger auf Turnieren (1862)
http://books.google.de/books?id=LeUSAAAAYAAJ
Nachrichten über die Turniere zu Würzburg und Bamberg in den jahren 1479 und 1486. In: Archiv des Historischen Vereines von Unterfranken und Aschaffenburg 19 (1866), S. 164-210
http://books.google.de/books?id=tbxAAAAAcAAJ&pg=RA1-PA164
Ich halte die Monographie und die Quellenmitteilungen für ausgezeichnete Leistungen. Insbesondere für die Geschichte der sogenannten Vier-Lande-Turniere 1479/87 bietet seine Darstellung eine bis heute nicht ersetzte verdienstvolle Materialgrundlage. Bemerkenswert sind seine Beiträge zur Rüxner-Kritik, auch wenn er damit nicht weit genug ging.
Nicht weniger ausgezeichnet ist ein moderner Aufsatz von Thomas Zotz: Adel, Bürgertum und Turnier in deutschen Städten vom 13. bis 15. Jahrhundert. In: Josef Fleckenstein (Hg.), Das ritterliche Turnier im Mittelalter (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 80), Göttingen 1985, S. 450-499.
Nun behauptet Zotz S. 480 Anm. 200, Gumppenberg habe die Ordnung des Würzburgers Turniers 1866 "fehlerhaft" gedruckt, was insofern erstaunt, als Gumppenberg auf Mängel seiner Vorlage, einer nach seinen Angaben Ende des 16. Jahrhunderts entstandenen Abschrift ausdrücklich aufmerksam macht und Gumppenbergs Vorlage, die Handschrift aus der Schlossbibliothek Neubeuern, seither, soweit bekannt, nicht wieder aufgetaucht ist.
War Gumppenberg ein schlechter Editor? In seiner Monographie von 1862 druckte er auch Auszüge aus dem Turnierbuch des Ludwig von Eyb d. J., das im - online einsehbaren - Cgm 961 überliefert ist und von Heide Stamm 1986 ediert wurde (zu dieser Ausgabe: http://archiv.twoday.net/stories/75236345/ ).
Ich habe Gumppenberg S. 45-47 mit Stamm S. 145f. kollationiert und auch mit der Handschrift
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00038996/image_107
verglichen.
Wenn ich nichts übersehen habe, zähle ich 17 Differenzen. In fünf auf den ersten Blick unklaren Fällen gebe ich Stamm gegen Gumppenberg Recht. In sechs sonstigen Fällen liest Stamm eindeutig richtig, auch bei "Poxawer". In den restlichen sechs Fällen liest jedoch Gumppenberg richtig: vor Bernegk fehlt ein zu, es heißt Hohenfels nicht Hohennfels, Trawn nicht Trawen, Erhart nicht Erhardt, Cunradt nicht Chunradt, Seefelld nicht Seefeld. Bei "Falkenstain" haben übrigens beide nicht genau genug hingeschaut.
Bis auf Porawer ist keine der Verlesungen inhaltlich relevant. Gemessen an anderen Editionen des 19. Jahrhunderts halte ich die Wiedergabe Gumppenbergs für zuverlässig, er transkribiert diplomatisch getreu und verzichtet auf jegliche Modernisierungen. Eher wird man die Frage aufzuwerfen haben, ob man nicht Stamms Ausgabe von 1986 als "fehlerhaft" einzuschätzen hat. Eindeutige Fehllesungen begegnen sogar in jüngsten MGH-Editionen (z.B. in Lauterbachs Oberrheiner-Ausgabe).
Zwei zentrale Quellen, auf die sich Gumppenberg stützte, Raidenbuchers Turnierbuch und die Neubeurer Handschrift (ebenfalls ein Turnierbuch), sind verschollen. Meine Kollation hat gezeigt, dass größere Bedenken hinsichtlich von Gumppenbergs Abdrucken nicht angebracht sind.
Ich sehe auch keine Anhaltspunkte, dass Gumppenberg diese ausserordentlich inhaltsreichen Quellen erfunden oder verfälscht hat (zu ihnen siehe Stamm S. 51, 53f.). Joachim Schneider, Spätmittelalterlicher deutscher Niederadel (2003), S. 116f. hat darauf aufmerksam gemacht, dass das sogenannte Würzburger Wappenbuch (Kupferstichkabinett Berlin Hs. 77 B 5), das er 1504/14 datiert, im ersten Teil (S. 4-21) eine Turnierchronik enthält, die den Abdruck Gumppenbergs 1866 S. 167-193 (zum Würzburger Turnier) absichere.
Nicht bekannt war Schneider die Pariser Überlieferung des Turnierregisters: Paris, Bibl. Nationale, Ms. allem. 304 (16. Jh.?) mit Turnierverzeichnissen Würzburg 1479 und Heidelberg 1481. Zur Handschrift:
http://www.handschriftencensus.de/11414
Gédéon Huet, Catalogue des manuscrits allemands de la Bibliothèque Nationale, Paris 1895, S. 138.
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k209173q/f145.image
Brunner ZGO 1898, S. m80²
http://www.archive.org/details/BadischeMitteilungen16-20
Wie Seelbach bemerkte, ist der Eintrag zum Würzburger Turnier in eine Gießener Handschrift nicht identisch mit Gumppenbergs Text:
http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2007/4898/pdf/329.pdf
Die bei Pöschko S. 93 erwähnte Handschrift des Staatsarchivs Weimar kenne ich nicht. Die Einträge zum Würzburger Turnier (fehlen im Digitalisat http://archiv.twoday.net/stories/75245202/) in Wyses Chronik kommen aufgrund ihrer Kürze sicher nicht als weitere Vollüberlieferung in Betracht.
Der Gumppenberg 1862 S. 10 wiedergegebene Eintrag zu Raidenbuchers Turnierbuch 1510 mag zwar vielleicht prima facie Verdacht erregen, aber wenn man sich die Sprachgestalt der Auszüge aus dieser bedeutsamen Quelle ansieht, muss man es für ausgeschlossen halten, dass Gumppenberg in der Lage war, diese Texte zu fälschen. Anhaltspunkte, dass Gumppenberg den Wortlaut seiner Vorlagen bewusst verfälscht hat, sind nicht ersichtlich.
Die im 18. Jahrhundert (zuerst von Jung, dann in den Selecta Norimbergensia) gedruckten Aufzeichnungen Ludwigs von Eyb d. Ä. zum Ansbacher Turnier 1485 (vgl. Schriften ed. Thumser, 2002, S. 384) stellen eine Parallelüberlieferung zu Raidenbuchers Turnierbuch dar, das eine andere Redaktion vertritt. Aus welchem Grund hätte sich Gumppenberg die Mühe machen sollen, aus den älteren Drucken und dem Turnierbuch des jüngeren Eyb eine vergleichsweise uninteressante Raidenbucher-Fassung zu erstellen?
Daher wird man bis auf weiteres Raidenbuchers und das Neubeurer Turnierbuch als authentische Quellen des 16. Jahrhunderts, die wertvolles Material zum 15. Jahrhundert enthalten, verwerten dürfen. Was man ja auch bisher so praktiziert hat, siehe z.B.
http://www.la84foundation.org/SportsLibrary/JSH/JSH1990/JSH1702/jsh1702b.pdf
#forschung
KlausGraf - am Samstag, 31. März 2012, 23:23 - Rubrik: Landesgeschichte
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http://www.np-coburg.de/regional/feuilleton/np/npfeuilleton/art83474,1948611
Die Stadt Coburg setzte mit ihrem Wappen ein deutliches Zeichen: Seit 1353 stand sie zwar unter der Herrschaft des mächtigen Adelsgeschlechts der Wettiner; in ihrer heraldischen "Adresse" aber berief sie sich auf eine höhere Instanz: Mit dem Kopf des Heiligen Mauritius im Schild bekannte sich Coburg ganz offensichtlich zu Reich und Kaiser.
Genau genommen ist die Darstellung des Ägypters Mauritius als dunkelhäutiger Afrikaner jedoch falsch und beruhte auf den höchst lückenhaften Kenntnissen des Mittelalters über Ägypten und Afrika. Der Ägypter, bzw. "Maure", war sehr wahrscheinlich von hellerer Hautfarbe als die Einwohner des mittleren und südlichen Afrika.
"Nicht-Arier"
Andererseits zeigt die Verehrung eines Märtyrers von so exotischem Aussehen als deutschen Reichsheiligen, dass das Mittelalter sehr weit entfernt war von rassistischen Ideologien des 19. oder 20. Jahrhunderts.
Während der Diktatur der Nationalsozialisten wurde diese Darstellungstradition dem Coburger Wappen allerdings zum Verhängnis: Hitlers Gefolgsleute entfernten 1934 den so genannten "Nicht-Arier" aus dem Schild und setzten an seine Stelle ein Schwert.
Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Diktatur knüpfte Coburg wieder an die Toleranz des Mittelalters an und bot dem leidgeprüften Heiligen Asyl: In ihrem Wappenschild.
Siehe auch
http://www.coburg.de/startseite/950Jahre/demografie/Stadtwappen-und-Coburger-Mohr.aspx

Die Stadt Coburg setzte mit ihrem Wappen ein deutliches Zeichen: Seit 1353 stand sie zwar unter der Herrschaft des mächtigen Adelsgeschlechts der Wettiner; in ihrer heraldischen "Adresse" aber berief sie sich auf eine höhere Instanz: Mit dem Kopf des Heiligen Mauritius im Schild bekannte sich Coburg ganz offensichtlich zu Reich und Kaiser.
Genau genommen ist die Darstellung des Ägypters Mauritius als dunkelhäutiger Afrikaner jedoch falsch und beruhte auf den höchst lückenhaften Kenntnissen des Mittelalters über Ägypten und Afrika. Der Ägypter, bzw. "Maure", war sehr wahrscheinlich von hellerer Hautfarbe als die Einwohner des mittleren und südlichen Afrika.
"Nicht-Arier"
Andererseits zeigt die Verehrung eines Märtyrers von so exotischem Aussehen als deutschen Reichsheiligen, dass das Mittelalter sehr weit entfernt war von rassistischen Ideologien des 19. oder 20. Jahrhunderts.
Während der Diktatur der Nationalsozialisten wurde diese Darstellungstradition dem Coburger Wappen allerdings zum Verhängnis: Hitlers Gefolgsleute entfernten 1934 den so genannten "Nicht-Arier" aus dem Schild und setzten an seine Stelle ein Schwert.
Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Diktatur knüpfte Coburg wieder an die Toleranz des Mittelalters an und bot dem leidgeprüften Heiligen Asyl: In ihrem Wappenschild.
Siehe auch
http://www.coburg.de/startseite/950Jahre/demografie/Stadtwappen-und-Coburger-Mohr.aspx

KlausGraf - am Donnerstag, 29. März 2012, 15:10 - Rubrik: Landesgeschichte
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Der Theologieprofessor Johannes Wyse (um 1410-1486) stellte an der Universität Leipzig von ca. 1473 bis 1482 eine Chronik zusammen, die durch die vielen eingefügten Schriftstücke den Charakter eines Nachrichten-Sammelbandes annimmt.
http://de.wikisource.org/wiki/Burgunderkriege#Johannes_Wyse
Eine Beschreibung gibt es leider nur für die deutschsprachigen Teile:
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0516_b267_jpg.htm
Da der Codex früher in Jena in der Bibliotheca Electoralis lag, wurde er dort digitalisiert. Leider fehlen aber im Digitalisat Seiten, z.B. die Beschreibung des Würzburger Turniers!
http://archive.thulb.uni-jena.de/hisbest/receive/HisBest_cbu_00013635
Blatt der Vier Lande, 1479, dazu siehe
http://archiv.twoday.net/stories/75222343/
http://de.wikisource.org/wiki/Burgunderkriege#Johannes_Wyse
Eine Beschreibung gibt es leider nur für die deutschsprachigen Teile:
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0516_b267_jpg.htm
Da der Codex früher in Jena in der Bibliotheca Electoralis lag, wurde er dort digitalisiert. Leider fehlen aber im Digitalisat Seiten, z.B. die Beschreibung des Würzburger Turniers!
http://archive.thulb.uni-jena.de/hisbest/receive/HisBest_cbu_00013635

http://archiv.twoday.net/stories/75222343/
KlausGraf - am Mittwoch, 28. März 2012, 17:47 - Rubrik: Landesgeschichte
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Michael Embach: Die Schriften Hildegards von Bingen (2003), S. 337f.
http://books.google.de/books?id=B0BcQoeU6ZsC&pg=PA337
nannte nur drei Handschriften des Schreibers Wilhelm Gralap des sog. Speyerer Kräuterbuchs im Berliner mgf 817, nämlich zusätzlich die Wiener Windeck-Handschrift (mit lange veralteter Signatur) und einen Wolfenbütteler Codex.
Krämer: Scriptores hat erheblich mehr:
Gralapp, Wilhelmus scriptor 15.Jh.
Aus Speyer. Von Strossburg (Straßburg, Elsass, Frankreich). Nennt sich auch 'Wilhelmus de Argentinensis'. Arzt in Speyer.
Handschriften
Berlin, SBPK, Germ. 2°817, fol. 1r-61v (a. 1456)
Wien, ÖNB, 2873 (iur. civ. 186) (a. 1456 in Straßburg?).
Wien, ÖNB, 2913 (hist. prof. 563), fol. 472r (am 8. 7. 1456).
Wolfenbüttel, HAB, 83.2.Aug.12° (Heinem. 3807) (a. 1462 in Straßburg).
Salzburg, Erzabtei St. Peter, b.v.37, fol. 1r-103v (a. 1456 in Straßburg).
Literatur
cf. Zentralbl. f. Bibliothekswesen 11 (1894), S. 434.
Col. 2, Nr. 5913.
Heinemann, Katal. Wolfenbüttel II/5, Nr. 3807.
Unterkircher, Datierte Hss. Österreichs 3, S. 52 und Abb. 104.
Menhardt, Katal. Wien ÖNB 1, S. 490f. und 614f.
Hayer, Katal. Salzburg St. Peter, S. 284f.
Inventar Wien I, S. 87.
Verf. Lex. 9, 2. Aufl., 1995, S. 90, 92.
Mgf 817: "wilhelmi gralap" 1456 "yn spirensis"
http://www.handschriftencensus.de/8780 (dürftigst, ohne Angaben zum Schreiber usw.)
Aderlaß und Seelentrost (2003), S. 351 hat eine Farbabbildung, die der Handschriftencensus nicht vermerkt
Keil "Speyerer Kräuterbuch" (²VL 9, 90) behauptet - wenn auch mit Fragezeichen - Gralap sei Arzt in Speyer gewesen. Dafür sehe ich keine Anhaltspunkte.
Wien 2913: Wilhelm Gralap von Straßburg (de Argentinensis) 1456
http://www.handschriftencensus.de/11181
Chronik des Eberhard Windeck
Zentralbl. f. Bibliothekswesen 11 (1894), S. 434 stammt von Arthur Wyss
weitere Nachweise zur Hs.
http://manuscripta.at/?ID=6284
Schriftprobe:
http://manuscripta.at/_scripts/php/cat2pdf.php?cat=CMDA3&ms_code=AT8500-2913
Wien 2873 war im 15. Jh. nach Menhardt ein Teil von Wien 2913
http://manuscripta.at/?ID=11933
http://www.handschriftencensus.de/11164
Menhardt sagt aber nicht, welche der verschiedenen Hände in 2873 die Gralaps ist. Ebensowenig Heckmann.
Wolfenbüttel, Herzog August Bibl., Cod. 83.2 Aug. 12°: "Wilhelmus Gralapp von Strossburg" 1462
http://www.handschriftencensus.de/16663 hat nichts außer einem Verweis auf Heinemann
http://diglib.hab.de/drucke/f4f-539-8/start.htm?image=00171
Der von Embach und im Census nicht identifizierte Text ist Arnt Buschmann: Mirakelbericht
Diese Hs. in Wolfenbüttel fehlt auch im ²VL 1, 1143 und im Census
http://www.handschriftencensus.de/werke/2725
Edition Seelmanns:
http://archive.org/stream/jahrbuchdesvere05hambgoog#page/n246/mode/1up
Salzburg, St. Peter, b V 37
http://www.handschriftencensus.de/12439
http://manuscripta.at/?ID=8856 ohne Schreibernamen
HEINRICH VON ST. GALLEN. KATECHETISCHE SCHRIFTEN. 'CORDIALE', DT. GEORGSLEGENDE
Pap. 228 Bl. 225x139. Strassburg, 1456
Den Katalog von Hayer habe ich nicht zur Hand, doch dürfte Krämer insoweit zu trauen sein.
[ http://opac.bnu.fr/id=1:1564599 ]
[Hayer S. 284-286. 5.11.1456 datierte (Bl. 224v) Hs. von 2 Händen, die erste 1r-103v Gralap, der den Passionstraktat des Heinrich von St. Gallen schrieb, die Vaterunser-Auslegung und die Gebetsanleitung. Er nennt sich Bl. 71v: "Hoc librum schripsit Wilhelme Gralap de Argentina bitten got für in". Als Schreibort wird Straßburg angegeben, was zur elsässischen Schreibsprache passt, aber aus meiner Sicht nicht zwingend aus der Schreibernennung abzuleiten ist. Die Makulatur entstammt einem Notariatsinstrument, das Signet beschriftet "Sig. Sylnonis, was nicht auf den deutschsprachigen Raum weist.]
Die Suche von monasterium.net ist gerade offline [und hat auch keinen Treffer], http://www.stadtarchiv-speyer.findbuch.net/ hat nichts zu Gralap*. Vielleicht schaut das Stadtarchiv Speyer, ob die Person zu belegen ist?
Update: Von dort Fehlanzeige.
Im Straßburger Bürgerbuch zu 1465 ein Wilhelm Gralap
http://books.google.de/books?id=W80ZAAAAIAAJ&q=%22gralap%22+strassburg
[Wittmer/Meyer, Livre Bd. 1, 1948, S. 215 Nr. 2000 zu 1465 "Item Wilhelm Gralap hat das burgreht koufft quinta post Martini [14. XI.] vnd will dienen zu+om encker"]
Nachtrag: Zu den Gralap-Handschriften siehe auch meinen Vortrag
http://archiv.twoday.net/stories/219050088/ (Link zum Video)
#forschung

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gralap_mgf_817.jpg
http://books.google.de/books?id=B0BcQoeU6ZsC&pg=PA337
nannte nur drei Handschriften des Schreibers Wilhelm Gralap des sog. Speyerer Kräuterbuchs im Berliner mgf 817, nämlich zusätzlich die Wiener Windeck-Handschrift (mit lange veralteter Signatur) und einen Wolfenbütteler Codex.
Krämer: Scriptores hat erheblich mehr:
Gralapp, Wilhelmus scriptor 15.Jh.
Aus Speyer. Von Strossburg (Straßburg, Elsass, Frankreich). Nennt sich auch 'Wilhelmus de Argentinensis'. Arzt in Speyer.
Handschriften
Berlin, SBPK, Germ. 2°817, fol. 1r-61v (a. 1456)
Wien, ÖNB, 2873 (iur. civ. 186) (a. 1456 in Straßburg?).
Wien, ÖNB, 2913 (hist. prof. 563), fol. 472r (am 8. 7. 1456).
Wolfenbüttel, HAB, 83.2.Aug.12° (Heinem. 3807) (a. 1462 in Straßburg).
Salzburg, Erzabtei St. Peter, b.v.37, fol. 1r-103v (a. 1456 in Straßburg).
Literatur
cf. Zentralbl. f. Bibliothekswesen 11 (1894), S. 434.
Col. 2, Nr. 5913.
Heinemann, Katal. Wolfenbüttel II/5, Nr. 3807.
Unterkircher, Datierte Hss. Österreichs 3, S. 52 und Abb. 104.
Menhardt, Katal. Wien ÖNB 1, S. 490f. und 614f.
Hayer, Katal. Salzburg St. Peter, S. 284f.
Inventar Wien I, S. 87.
Verf. Lex. 9, 2. Aufl., 1995, S. 90, 92.
Mgf 817: "wilhelmi gralap" 1456 "yn spirensis"
http://www.handschriftencensus.de/8780 (dürftigst, ohne Angaben zum Schreiber usw.)
Aderlaß und Seelentrost (2003), S. 351 hat eine Farbabbildung, die der Handschriftencensus nicht vermerkt
Keil "Speyerer Kräuterbuch" (²VL 9, 90) behauptet - wenn auch mit Fragezeichen - Gralap sei Arzt in Speyer gewesen. Dafür sehe ich keine Anhaltspunkte.
Wien 2913: Wilhelm Gralap von Straßburg (de Argentinensis) 1456
http://www.handschriftencensus.de/11181
Chronik des Eberhard Windeck
Zentralbl. f. Bibliothekswesen 11 (1894), S. 434 stammt von Arthur Wyss
weitere Nachweise zur Hs.
http://manuscripta.at/?ID=6284
Schriftprobe:
http://manuscripta.at/_scripts/php/cat2pdf.php?cat=CMDA3&ms_code=AT8500-2913
Wien 2873 war im 15. Jh. nach Menhardt ein Teil von Wien 2913
http://manuscripta.at/?ID=11933
http://www.handschriftencensus.de/11164
Menhardt sagt aber nicht, welche der verschiedenen Hände in 2873 die Gralaps ist. Ebensowenig Heckmann.
Wolfenbüttel, Herzog August Bibl., Cod. 83.2 Aug. 12°: "Wilhelmus Gralapp von Strossburg" 1462
http://www.handschriftencensus.de/16663 hat nichts außer einem Verweis auf Heinemann
http://diglib.hab.de/drucke/f4f-539-8/start.htm?image=00171
Der von Embach und im Census nicht identifizierte Text ist Arnt Buschmann: Mirakelbericht
Diese Hs. in Wolfenbüttel fehlt auch im ²VL 1, 1143 und im Census
http://www.handschriftencensus.de/werke/2725
Edition Seelmanns:
http://archive.org/stream/jahrbuchdesvere05hambgoog#page/n246/mode/1up
Salzburg, St. Peter, b V 37
http://www.handschriftencensus.de/12439
http://manuscripta.at/?ID=8856 ohne Schreibernamen
HEINRICH VON ST. GALLEN. KATECHETISCHE SCHRIFTEN. 'CORDIALE', DT. GEORGSLEGENDE
Pap. 228 Bl. 225x139. Strassburg, 1456
Den Katalog von Hayer habe ich nicht zur Hand, doch dürfte Krämer insoweit zu trauen sein.
[ http://opac.bnu.fr/id=1:1564599 ]
[Hayer S. 284-286. 5.11.1456 datierte (Bl. 224v) Hs. von 2 Händen, die erste 1r-103v Gralap, der den Passionstraktat des Heinrich von St. Gallen schrieb, die Vaterunser-Auslegung und die Gebetsanleitung. Er nennt sich Bl. 71v: "Hoc librum schripsit Wilhelme Gralap de Argentina bitten got für in". Als Schreibort wird Straßburg angegeben, was zur elsässischen Schreibsprache passt, aber aus meiner Sicht nicht zwingend aus der Schreibernennung abzuleiten ist. Die Makulatur entstammt einem Notariatsinstrument, das Signet beschriftet "Sig. Sylnonis, was nicht auf den deutschsprachigen Raum weist.]
Die Suche von monasterium.net ist gerade offline [und hat auch keinen Treffer], http://www.stadtarchiv-speyer.findbuch.net/ hat nichts zu Gralap*. Vielleicht schaut das Stadtarchiv Speyer, ob die Person zu belegen ist?
Update: Von dort Fehlanzeige.
Im Straßburger Bürgerbuch zu 1465 ein Wilhelm Gralap
http://books.google.de/books?id=W80ZAAAAIAAJ&q=%22gralap%22+strassburg
[Wittmer/Meyer, Livre Bd. 1, 1948, S. 215 Nr. 2000 zu 1465 "Item Wilhelm Gralap hat das burgreht koufft quinta post Martini [14. XI.] vnd will dienen zu+om encker"]
Nachtrag: Zu den Gralap-Handschriften siehe auch meinen Vortrag
http://archiv.twoday.net/stories/219050088/ (Link zum Video)
#forschung

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gralap_mgf_817.jpg
KlausGraf - am Mittwoch, 28. März 2012, 02:05 - Rubrik: Landesgeschichte
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Eine Karte mit über 3.500 Pfeilen zeigt, wo die Mundartsprecher in Westfalen-Lippe Ähnlichkeiten zwischen den Ortsmundarten wahrnehmen und wo nicht. Die Karte gehört zu der Arbeit "Dialektgrenzen im Kopf. Der westfälische Sprachraum aus volkslinguistischer Perspektive" von Daniela Twilfer. Karte:
http://www.lwl.org/komuna/pdf/Karte_Dialektaehnlichkeit.pdf
Schon 2011 wiesen wir auf die Downloads der Niederdeutschen Studien hin:
http://www.lwl.org/LWL/Kultur/komuna/publikationen/niederdeutsche_studien/
http://www.lwl.org/komuna/pdf/Karte_Dialektaehnlichkeit.pdf
Schon 2011 wiesen wir auf die Downloads der Niederdeutschen Studien hin:
http://www.lwl.org/LWL/Kultur/komuna/publikationen/niederdeutsche_studien/
KlausGraf - am Montag, 26. März 2012, 16:56 - Rubrik: Landesgeschichte
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Christina Meckelnborg/Anne-Beate Riecke: Georg Spalatins Chronik der Sachsen und Thüringer. Ein historiographisches Großprojekt der Frühen Neuzeit (= Schriften des Thüringischen Hauptstaatsarchivs Weimar 4), Köln/Weimar/Wien 2011 bieten einige wichtige neue Belege zu Georg Rüxner.
S. 78 Nach Abschrift der Reinschrift der Chronik Georg Spalatins setzte Kurfürst Friedrich die Korrespondenz mit seinem Hofhistoriographen in bescheidenem Rahmen fort. Mit Schreiben vom 12. Dezember 1515 (Weimar Reg. O 58, Bl. 1r) leitete der Herrscher ein Verzeichnis Rüxners, das dieser während seines Aufenthalts am sächsischen Hof angelegt hatte, an Spalatin weiter.
Wirdiger lieber Andechtiger Gegenwertiger Iorg Ierusalem ist Itzo ein zeit her bey vns alhie gewest, vnnd vns ein vortzeichnus, wy Ir hiebey sehen werdt, gemacht. Derhalb haben wir nicht vnderlassen wollen In zu euch zufertigenn, Ob ir aus der vortzeichnus, vnd seiner vnderricht, Etwas nemen kondt, Das zu dem werck der Cronicken dinstlich sein mocht, Domit das so vff disen man gangen, nit ganz vorgeblich were. Vnd ist vnnser Begere, Ir wollet, dieselb verzaichnus allenthalben vbersehen, Vnd euch mit gedachtem. Jorgen ferner dauon vnderreden, Wo Ir als dan was nutzlichs, daraus Befindet, So werdt Ir solchs wolh zugebrauchen wissen.
Wohl 1516 (der Brief gehört nach den Wasserzeichen in die Zeit um 1516) schickte Rüxner die Abschrift der Abhandlung des Jordan stargkendich mit kurzen Personenkapiteln zu einigen sächsischen Herzögen des 9. bis 12. Jahrhunderts und zu den Ottonen enthält. Der Name Stargkendich sei vermutlich fingiert (S. 79 Anm. 270 im Anschluss an Graf 2009, S. 119). Überlieferung des schon bisher bekannten autographen Briefs Rüxners: Reg. O 157, Bl. 311r-312v. Handschriftenbeschreibung ebd. S. 494 mit zusätzlicher Aufzählung der behandelten Personen.
Ende 1515 stand Rüxner also in Diensten des sächsischen Kurfürsten.
In Spalatins Kleiner Chronik der Sachsen und Thüringer Reg. O 19 wird S. 404f. als Bl. 24r-31r (um 1515) ein nachträglich eingefügtes Inserat von der Hand Rüxners nachgewiesen, die Abschrift einer Reichsschatzkammerordnung Kaiser Friedrichs III.
(24r Titel): Ein auszug Vonn zwölff Capitelnn keisser fricherichs (!) des dritten furgenomen Ordnung, In zwölff artigkel geseczt, Vnd mit dem kurczsten außgeczogen
(25r Überschrift) Volgund 12 artigkel sind aus 12 Capitteln keisser friderichs des dritten furgenomen Ordnung geczogen. Text: Durch Bekanntnus ... des gemein nucz Im heligen Römischen Reich haben wir Betracht Vnnd furgenomen vier schaczkammern Vff zu Richten ... (26r) Überschrift als Kopfzeile: Sollicher schaczkamern Einniemen (!) volgt zum theil hernach Text: Erstlich Soll furkomen werden das Bey allen pfarrn styfften Clöstern kirchen Claussen spitäll Capellen vnd ander vermeint geistlich perschonnen oder Camonnen (!) nit gestadt werde ... (29v) ... So vil statlicher Vnd in Eim merern wessen dan Bis her Erhallten möchten etc. (30r) Nachwort: Durchleuchtigster Churfurst gnedigster her disse zwölff artigkel hie vor angeczögt ... (30v): ... dann Ichs Euer Churfürstlich gnaden ... Befelchenn. Euer Churfürstlich gnaden gehorsamer Vndertäniger görg rixner Hierosalem Eraldo (S. 405)
Behandelt werde die Einrichtung von vier Schatzkammern unter Kaiser Friedrich III. und die Einstufung von Pfarreien, Stiften, Klöstern, Münzen und Mühlen etc. zur Zahlung einer Reichshilfe (3. Pfennig), die in den Schatzkammern aufzubewahren ist.
Womöglich hat Rüxner diesen Text selbst verfasst.
In der Materialsammlung Reg. O 156, Bl. 208v (Teil XI der Handschrift um 1514 geschrieben) gibt es laut S. 458 eine Nachricht von einem Turnier in Magdeburg, ähnlich Rüxners Turnierbuch 1530 (Bl. e4v). Spalatin lag also wohl eine der Rüxnerschen Turnierchroniken vor.
S. 78 Nach Abschrift der Reinschrift der Chronik Georg Spalatins setzte Kurfürst Friedrich die Korrespondenz mit seinem Hofhistoriographen in bescheidenem Rahmen fort. Mit Schreiben vom 12. Dezember 1515 (Weimar Reg. O 58, Bl. 1r) leitete der Herrscher ein Verzeichnis Rüxners, das dieser während seines Aufenthalts am sächsischen Hof angelegt hatte, an Spalatin weiter.
Wirdiger lieber Andechtiger Gegenwertiger Iorg Ierusalem ist Itzo ein zeit her bey vns alhie gewest, vnnd vns ein vortzeichnus, wy Ir hiebey sehen werdt, gemacht. Derhalb haben wir nicht vnderlassen wollen In zu euch zufertigenn, Ob ir aus der vortzeichnus, vnd seiner vnderricht, Etwas nemen kondt, Das zu dem werck der Cronicken dinstlich sein mocht, Domit das so vff disen man gangen, nit ganz vorgeblich were. Vnd ist vnnser Begere, Ir wollet, dieselb verzaichnus allenthalben vbersehen, Vnd euch mit gedachtem. Jorgen ferner dauon vnderreden, Wo Ir als dan was nutzlichs, daraus Befindet, So werdt Ir solchs wolh zugebrauchen wissen.
Wohl 1516 (der Brief gehört nach den Wasserzeichen in die Zeit um 1516) schickte Rüxner die Abschrift der Abhandlung des Jordan stargkendich mit kurzen Personenkapiteln zu einigen sächsischen Herzögen des 9. bis 12. Jahrhunderts und zu den Ottonen enthält. Der Name Stargkendich sei vermutlich fingiert (S. 79 Anm. 270 im Anschluss an Graf 2009, S. 119). Überlieferung des schon bisher bekannten autographen Briefs Rüxners: Reg. O 157, Bl. 311r-312v. Handschriftenbeschreibung ebd. S. 494 mit zusätzlicher Aufzählung der behandelten Personen.
Ende 1515 stand Rüxner also in Diensten des sächsischen Kurfürsten.
In Spalatins Kleiner Chronik der Sachsen und Thüringer Reg. O 19 wird S. 404f. als Bl. 24r-31r (um 1515) ein nachträglich eingefügtes Inserat von der Hand Rüxners nachgewiesen, die Abschrift einer Reichsschatzkammerordnung Kaiser Friedrichs III.
(24r Titel): Ein auszug Vonn zwölff Capitelnn keisser fricherichs (!) des dritten furgenomen Ordnung, In zwölff artigkel geseczt, Vnd mit dem kurczsten außgeczogen
(25r Überschrift) Volgund 12 artigkel sind aus 12 Capitteln keisser friderichs des dritten furgenomen Ordnung geczogen. Text: Durch Bekanntnus ... des gemein nucz Im heligen Römischen Reich haben wir Betracht Vnnd furgenomen vier schaczkammern Vff zu Richten ... (26r) Überschrift als Kopfzeile: Sollicher schaczkamern Einniemen (!) volgt zum theil hernach Text: Erstlich Soll furkomen werden das Bey allen pfarrn styfften Clöstern kirchen Claussen spitäll Capellen vnd ander vermeint geistlich perschonnen oder Camonnen (!) nit gestadt werde ... (29v) ... So vil statlicher Vnd in Eim merern wessen dan Bis her Erhallten möchten etc. (30r) Nachwort: Durchleuchtigster Churfurst gnedigster her disse zwölff artigkel hie vor angeczögt ... (30v): ... dann Ichs Euer Churfürstlich gnaden ... Befelchenn. Euer Churfürstlich gnaden gehorsamer Vndertäniger görg rixner Hierosalem Eraldo (S. 405)
Behandelt werde die Einrichtung von vier Schatzkammern unter Kaiser Friedrich III. und die Einstufung von Pfarreien, Stiften, Klöstern, Münzen und Mühlen etc. zur Zahlung einer Reichshilfe (3. Pfennig), die in den Schatzkammern aufzubewahren ist.
Womöglich hat Rüxner diesen Text selbst verfasst.
In der Materialsammlung Reg. O 156, Bl. 208v (Teil XI der Handschrift um 1514 geschrieben) gibt es laut S. 458 eine Nachricht von einem Turnier in Magdeburg, ähnlich Rüxners Turnierbuch 1530 (Bl. e4v). Spalatin lag also wohl eine der Rüxnerschen Turnierchroniken vor.
KlausGraf - am Freitag, 23. März 2012, 20:38 - Rubrik: Landesgeschichte
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Die Bestallung des Paulus Melser von Innsbruck zum Stadtschreiber von Speyer vom 17. Juni 1448 lagert im Stadtarchiv Speyer unter der Signatur 1 U Nr. 380. Ein digitales Faksimile in monasterium.net:
http://www.mom-ca.uni-koeln.de/mom/DE-StaASpeyer/1U/0380/charter
Das aufschlussreiche Dokument druckte ab Erhard Christoph Baur: Leben des berühmten Christoph Lehmanns [...], Frankfurt 1756, S. 198-204
http://books.google.de/books?id=tBk6AAAAcAAJ&pg=PA198
Sonst ist über Melser anscheinend nichts bekannt.
Frühere Beiträge zu Speyerer Stadtschreibern:
http://archiv.twoday.net/stories/49586414/ (Joh. Selbach)
http://archiv.twoday.net/stories/49587546/ (Michel Geilfus)
http://www.mom-ca.uni-koeln.de/mom/DE-StaASpeyer/1U/0380/charter
Das aufschlussreiche Dokument druckte ab Erhard Christoph Baur: Leben des berühmten Christoph Lehmanns [...], Frankfurt 1756, S. 198-204
http://books.google.de/books?id=tBk6AAAAcAAJ&pg=PA198
Sonst ist über Melser anscheinend nichts bekannt.
Frühere Beiträge zu Speyerer Stadtschreibern:
http://archiv.twoday.net/stories/49586414/ (Joh. Selbach)
http://archiv.twoday.net/stories/49587546/ (Michel Geilfus)
KlausGraf - am Mittwoch, 21. März 2012, 22:45 - Rubrik: Landesgeschichte
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In Stuttgart (Cod. Donaueschingen 580a, 580b)
http://digital.wlb-stuttgart.de/purl/bsz35308316X
Die Wikipedia weiß: "Hs. 580: Zwei, im Jahre 1792 getrennte, papierne Foliobände, im ersten die Seiten 1 bis 802, im zweiten die Seiten 803 bis 1567. Die Bände sind mit 41 Wappenbildern, einem Bannerträger und drei Schmuckseiten mit Ornamentranken bebildert. Der Haupttext der Chronik reicht bis Seite 1181. Bis Seite 1557 folgen Nachträge, bis Seite 1567 schließt sich ein Literaturverzeichnis an."
Die Ausgabe Baracks (2. Auflage):
http://de.wikisource.org/wiki/Zimmerische_Chronik

http://digital.wlb-stuttgart.de/purl/bsz35308316X
Die Wikipedia weiß: "Hs. 580: Zwei, im Jahre 1792 getrennte, papierne Foliobände, im ersten die Seiten 1 bis 802, im zweiten die Seiten 803 bis 1567. Die Bände sind mit 41 Wappenbildern, einem Bannerträger und drei Schmuckseiten mit Ornamentranken bebildert. Der Haupttext der Chronik reicht bis Seite 1181. Bis Seite 1557 folgen Nachträge, bis Seite 1567 schließt sich ein Literaturverzeichnis an."
Die Ausgabe Baracks (2. Auflage):
http://de.wikisource.org/wiki/Zimmerische_Chronik

KlausGraf - am Dienstag, 20. März 2012, 21:29 - Rubrik: Landesgeschichte
Der Druck von 1777/85 steht bei Google und der BSB zur Verfügung:
Bd. 1:
http://books.google.de/books?id=f4dOAAAAcAAJ
Bd. 2
http://books.google.de/books?id=kIdOAAAAcAAJ
Weitere Digitalisate von diesem und weiteren Werken Pappenheims:
http://de.wikisource.org/wiki/Matth%C3%A4us_von_Pappenheim
Hoffentlich bald verfügbar das Digitalisat von Cod. Don. 590 (Pappenheim-Chronik)
http://digital.wlb-stuttgart.de/resolver?bsz352883766

Bd. 1:
http://books.google.de/books?id=f4dOAAAAcAAJ
Bd. 2
http://books.google.de/books?id=kIdOAAAAcAAJ
Weitere Digitalisate von diesem und weiteren Werken Pappenheims:
http://de.wikisource.org/wiki/Matth%C3%A4us_von_Pappenheim
Hoffentlich bald verfügbar das Digitalisat von Cod. Don. 590 (Pappenheim-Chronik)
http://digital.wlb-stuttgart.de/resolver?bsz352883766
KlausGraf - am Dienstag, 20. März 2012, 20:54 - Rubrik: Landesgeschichte