Open Access
http://www.taz.de/1/leben/internet/artikel/1/open-access-oder-open-enteignung/
Im Fachblog Archivalia heißt es unterdessen, Walther referiere Außenseiterpositionen: "Auch taz hetzt jetzt gegen Open Access."
Die Wahrheit dürfte wie so häufig irgendwo in der Mitte liegen. "Nur eine aberwitzige Ideologie kann glauben machen, kompetent organisiertes Wissen sei dauerhaft zum Nulltarif zu haben", schreibt Walther. Aber hat das irgendjemand behauptet? So finden sich im Internet neben der direkten Bezahlung von Inhalten die unterschiedlichsten Geschäftsmodelle - beispielsweise Reklame, wie sie schon seit Jahrzehnten im kostenlosen Privatfernsehen funktioniert.
Das Problem liegt nur darin, dass wir uns gerade in einer massiven Übergangsphase befinden und die Werbetreibenden noch vergleichsweise wenig für die Aufmerksamkeit der vielen Nutzer zahlen, die sie auf Medienangeboten im Netz inzwischen erreichen.
Open Access-Vertreter wiederum argumentieren, dass ja der Staat in einem Land wie Deutschland Forscherinnen und Forscher alimentiert - und deren gewonnene Erkenntnisse gefälligst der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden sollten. Das macht Autoren, die sich ihrer Urheberrechte bewusst sind, am Anfang sicher Angst. Doch auf Dauer ist nur Wissen nützlich, an das man herankommt. Das weiß auch Walther, der fürchtet, dass digitale Medien irgendwann unlesbar werden. Da helfen nur regelmäßige Backups - Open Access ist eines davon.
Update:
Auch die FAZ äußert Sympathie für Open Access:
http://tinyurl.com/cm7qg3
Im Fachblog Archivalia heißt es unterdessen, Walther referiere Außenseiterpositionen: "Auch taz hetzt jetzt gegen Open Access."
Die Wahrheit dürfte wie so häufig irgendwo in der Mitte liegen. "Nur eine aberwitzige Ideologie kann glauben machen, kompetent organisiertes Wissen sei dauerhaft zum Nulltarif zu haben", schreibt Walther. Aber hat das irgendjemand behauptet? So finden sich im Internet neben der direkten Bezahlung von Inhalten die unterschiedlichsten Geschäftsmodelle - beispielsweise Reklame, wie sie schon seit Jahrzehnten im kostenlosen Privatfernsehen funktioniert.
Das Problem liegt nur darin, dass wir uns gerade in einer massiven Übergangsphase befinden und die Werbetreibenden noch vergleichsweise wenig für die Aufmerksamkeit der vielen Nutzer zahlen, die sie auf Medienangeboten im Netz inzwischen erreichen.
Open Access-Vertreter wiederum argumentieren, dass ja der Staat in einem Land wie Deutschland Forscherinnen und Forscher alimentiert - und deren gewonnene Erkenntnisse gefälligst der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden sollten. Das macht Autoren, die sich ihrer Urheberrechte bewusst sind, am Anfang sicher Angst. Doch auf Dauer ist nur Wissen nützlich, an das man herankommt. Das weiß auch Walther, der fürchtet, dass digitale Medien irgendwann unlesbar werden. Da helfen nur regelmäßige Backups - Open Access ist eines davon.
Update:
Auch die FAZ äußert Sympathie für Open Access:
http://tinyurl.com/cm7qg3
KlausGraf - am Donnerstag, 26. März 2009, 16:44 - Rubrik: Open Access
Offener Brief an die Direktorin der Thüringer Universitäts- und
Landesbibliothek Jena
Sehr geehrte Frau Dr. Wefers,
Sie sind Mitherausgeberin der Zeitschrift für Bibliothekswesen und
Bibliographie (ZfBB), die auch übergreifende Darstellungen zu meiner beruflichen Tätigkeit, dem Archivwesen, veröffentlicht, und zugleich Verantwortliche für den von Ihrer Bibliothek betriebenen
URMEL-Zeitschriftenserver, auf dem die vom Klostermann Verlag verlegte Zeitschrift digital zum passwortgeschützten Zugriff für
Abonnenten-Institutionen angeboten wird.
Der Verleger Vittorio Klostermann hat sich in jüngster Zeit gemeinsam mit dem Editionswissenschaftler Roland Reuß wiederholt vehement gegen Open Access ausgesprochen. Auch wenn das sein gutes Recht ist, halte ich diese Äußerungen für eine unerträgliche Manipulation der Öffentlichkeit. Siehe etwa
http://archiv.twoday.net/topics/Open+Access/
Dass sich die Verbände und Institutionen des Bibliothekswesens
einerseits einhellig für Open Access aussprechen, andererseits aber
die führende Fachzeitschrift ZfBB bei einem erklärten
Open-Access-Gegner verlegen lassen, ohne dass auch nur Teile Open
Access wären (wie bis 2003 die Rezensionen digitaler Medien) oder dass die Zeitschrift wenigstens nach einem Embargo Open Access wäre (wie dies bei anderen deutschsprachigen Bibliothekszeitschriften der Fall ist), ist für mich inkonsequent und zutiefst widersprüchlich. Den hehren Worten und Bekenntnissen zu Open Access seitens der Bibliotheken müssen auch Taten folgen, und man kann nicht für den eigenen Bereich das verweigern, was man von anderen fordert.
Noch nicht einmal das Open-Access-Sonderheft 2007, das aus
bibliothekarischer Sicht die Vorzüge von Open Access herausgestrichen hat, wurde aus "moralischen Gründen" von Klostermann Open Access zugänglich gemacht. Das ist völlig absurd:
http://archiv.twoday.net/stories/4440889/#4466812
Zudem leistet sich die Vittorio Klostermann GmbH als einer der wenigen Verlage ein extrem rigides Management der zulässigen IP-Nummern. Während ich dienstlich selbstverständlich im Hochschularchiv Aachen die anderen der von der RWTH lizenzierten Zeitschriften von meinem Dienst-PC aus einsehen kann, ist das für die ZfBB nicht möglich. Ich habe die Wahl, die Zeitschrift für das Archiv zu beziehen, was aus finanziellen Gründen nicht in Betracht kommt, mich in die nicht in der Nähe liegende Hochschulbibliothek zu begeben, um das aktuelle Heft dort einzusehen, oder den Zeitschriften-Scanservice für RWTH-Mitarbeiter hinsichtlich einzelner Artikel in Anspruch zu nehmen. Mit angemessenen
Bedingungen der Informationsversorgung hat das nicht das geringste zu tun. (Selbstverständlich richte ich diesen Brief aber als Privatmann an Sie.)
Ich fordere Sie bzw. die anderen Herausgeber der ZfBB daher auf: Lösen Sie die Geschäftsverbindung zum Klostermann-Verlag so schnell wie möglich und machen Sie die ZfBB Open Access. Alles andere wäre mit Blick auf die Unterstützung von Open Access durch das Bibliothekswesen und die mehrfachen öffentlichen Ausfälle des Verlegers gegen Open Access unglaubwürdig!
Es befremdet, dass sich eine öffentlich-rechtlich organisierte
Bibliothek, nämlich Ihre Bibliothek, die ThULB, dafür hergibt, das
kostenpflichtige elektronische Angebot für den Klostermann-Verlag zu hosten. Die Fachöffentlichkeit hat das Recht, Näheres über diese doch sehr eigenartige Kooperation zu erfahren.
Bitte beantworten Sie daher die folgenden Fragen:
1. Wie ist der Wortlaut des zwischen der ThULB und dem Klostermann geschlossenen Vertrags über die elektronische Ausgabe der ZfBB?
2. Welche finanziellen Leistungen hat der Klostermann für diese
Archivierung zu erbringen oder bereits erbracht?
3. Wie sind die Kündigungsmöglichkeiten beider Parteien hinsichtlich dieser Archivierung und wie ist es um die Langzeitarchivierung der bereits archivierten Ausgaben im Fall der Kündigung bestellt?
4. Liegt eine Selbstverpflichtung der ThULB hinsichtlich der
Langzeitarchivierung der archivierten Jahrgänge der ZfBB vor?
5. Welcher Anteil der Kosten des URMEL-Servers entfällt auf die ZfBB und wie hoch sind diese Kosten für die ZfBB jährlich?
Ihre Auskunftspflicht ergibt sich aus dem Auskunftsanspruch des § 9a Rundfunkstaatsvertrag i.V. mit den §§ 54, 55 Rundfunkstaatsvertrag bezüglich des genannten Weblogs Archivalia. Hilfsweise wird ein Akteneinsichtsantrag gemäß dem Thüringer Informationsfreiheitsgesetz vom 20. Dezember 2007 gestellt.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Klaus Graf
Landesbibliothek Jena
Sehr geehrte Frau Dr. Wefers,
Sie sind Mitherausgeberin der Zeitschrift für Bibliothekswesen und
Bibliographie (ZfBB), die auch übergreifende Darstellungen zu meiner beruflichen Tätigkeit, dem Archivwesen, veröffentlicht, und zugleich Verantwortliche für den von Ihrer Bibliothek betriebenen
URMEL-Zeitschriftenserver, auf dem die vom Klostermann Verlag verlegte Zeitschrift digital zum passwortgeschützten Zugriff für
Abonnenten-Institutionen angeboten wird.
Der Verleger Vittorio Klostermann hat sich in jüngster Zeit gemeinsam mit dem Editionswissenschaftler Roland Reuß wiederholt vehement gegen Open Access ausgesprochen. Auch wenn das sein gutes Recht ist, halte ich diese Äußerungen für eine unerträgliche Manipulation der Öffentlichkeit. Siehe etwa
http://archiv.twoday.net/topics/Open+Access/
Dass sich die Verbände und Institutionen des Bibliothekswesens
einerseits einhellig für Open Access aussprechen, andererseits aber
die führende Fachzeitschrift ZfBB bei einem erklärten
Open-Access-Gegner verlegen lassen, ohne dass auch nur Teile Open
Access wären (wie bis 2003 die Rezensionen digitaler Medien) oder dass die Zeitschrift wenigstens nach einem Embargo Open Access wäre (wie dies bei anderen deutschsprachigen Bibliothekszeitschriften der Fall ist), ist für mich inkonsequent und zutiefst widersprüchlich. Den hehren Worten und Bekenntnissen zu Open Access seitens der Bibliotheken müssen auch Taten folgen, und man kann nicht für den eigenen Bereich das verweigern, was man von anderen fordert.
Noch nicht einmal das Open-Access-Sonderheft 2007, das aus
bibliothekarischer Sicht die Vorzüge von Open Access herausgestrichen hat, wurde aus "moralischen Gründen" von Klostermann Open Access zugänglich gemacht. Das ist völlig absurd:
http://archiv.twoday.net/stories/4440889/#4466812
Zudem leistet sich die Vittorio Klostermann GmbH als einer der wenigen Verlage ein extrem rigides Management der zulässigen IP-Nummern. Während ich dienstlich selbstverständlich im Hochschularchiv Aachen die anderen der von der RWTH lizenzierten Zeitschriften von meinem Dienst-PC aus einsehen kann, ist das für die ZfBB nicht möglich. Ich habe die Wahl, die Zeitschrift für das Archiv zu beziehen, was aus finanziellen Gründen nicht in Betracht kommt, mich in die nicht in der Nähe liegende Hochschulbibliothek zu begeben, um das aktuelle Heft dort einzusehen, oder den Zeitschriften-Scanservice für RWTH-Mitarbeiter hinsichtlich einzelner Artikel in Anspruch zu nehmen. Mit angemessenen
Bedingungen der Informationsversorgung hat das nicht das geringste zu tun. (Selbstverständlich richte ich diesen Brief aber als Privatmann an Sie.)
Ich fordere Sie bzw. die anderen Herausgeber der ZfBB daher auf: Lösen Sie die Geschäftsverbindung zum Klostermann-Verlag so schnell wie möglich und machen Sie die ZfBB Open Access. Alles andere wäre mit Blick auf die Unterstützung von Open Access durch das Bibliothekswesen und die mehrfachen öffentlichen Ausfälle des Verlegers gegen Open Access unglaubwürdig!
Es befremdet, dass sich eine öffentlich-rechtlich organisierte
Bibliothek, nämlich Ihre Bibliothek, die ThULB, dafür hergibt, das
kostenpflichtige elektronische Angebot für den Klostermann-Verlag zu hosten. Die Fachöffentlichkeit hat das Recht, Näheres über diese doch sehr eigenartige Kooperation zu erfahren.
Bitte beantworten Sie daher die folgenden Fragen:
1. Wie ist der Wortlaut des zwischen der ThULB und dem Klostermann geschlossenen Vertrags über die elektronische Ausgabe der ZfBB?
2. Welche finanziellen Leistungen hat der Klostermann für diese
Archivierung zu erbringen oder bereits erbracht?
3. Wie sind die Kündigungsmöglichkeiten beider Parteien hinsichtlich dieser Archivierung und wie ist es um die Langzeitarchivierung der bereits archivierten Ausgaben im Fall der Kündigung bestellt?
4. Liegt eine Selbstverpflichtung der ThULB hinsichtlich der
Langzeitarchivierung der archivierten Jahrgänge der ZfBB vor?
5. Welcher Anteil der Kosten des URMEL-Servers entfällt auf die ZfBB und wie hoch sind diese Kosten für die ZfBB jährlich?
Ihre Auskunftspflicht ergibt sich aus dem Auskunftsanspruch des § 9a Rundfunkstaatsvertrag i.V. mit den §§ 54, 55 Rundfunkstaatsvertrag bezüglich des genannten Weblogs Archivalia. Hilfsweise wird ein Akteneinsichtsantrag gemäß dem Thüringer Informationsfreiheitsgesetz vom 20. Dezember 2007 gestellt.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Klaus Graf
KlausGraf - am Donnerstag, 26. März 2009, 05:38 - Rubrik: Open Access
http://eprints.rclis.org/15851/1/InstRep.pdf
Boosen, Martin Institutionelle Repositorien in Deutschland., 2008 Master’s thesis thesis, Fachhochschule Köln. [Thesis]
Durchaus empfehlenswert!
Zitat:
"Es hat sich gezeigt, dass sich ein großer Teil der wissenschaftlichen Institutionen in Deutschland im Laufe der letzten Jahre dazu entschieden hat, eigene Repositorien einzurichten. Die daraus resultierende hohe Abdeckung, besonders im Bereich der Hochschulen, könnte auf den ersten Blick den Eindruck erwecken, die Entwicklung in Deutschland sei bereits sehr weit fortgeschritten und Dokumentenserver seien demnach eine weitgehend etablierte Einrichtung. Wie sich jedoch erwiesen hat, ent-sprechen viele der Publikationsserver in keiner Weise den in sie gesetzten Erwartun-gen. Das gilt sowohl für die Qualität und Pflege der Dienstleistung, als auch für de-ren Nutzung durch die wissenschaftlichen Autoren."
Boosen, Martin Institutionelle Repositorien in Deutschland., 2008 Master’s thesis thesis, Fachhochschule Köln. [Thesis]
Durchaus empfehlenswert!
Zitat:
"Es hat sich gezeigt, dass sich ein großer Teil der wissenschaftlichen Institutionen in Deutschland im Laufe der letzten Jahre dazu entschieden hat, eigene Repositorien einzurichten. Die daraus resultierende hohe Abdeckung, besonders im Bereich der Hochschulen, könnte auf den ersten Blick den Eindruck erwecken, die Entwicklung in Deutschland sei bereits sehr weit fortgeschritten und Dokumentenserver seien demnach eine weitgehend etablierte Einrichtung. Wie sich jedoch erwiesen hat, ent-sprechen viele der Publikationsserver in keiner Weise den in sie gesetzten Erwartun-gen. Das gilt sowohl für die Qualität und Pflege der Dienstleistung, als auch für de-ren Nutzung durch die wissenschaftlichen Autoren."
KlausGraf - am Donnerstag, 26. März 2009, 02:10 - Rubrik: Open Access
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Wissenschaftsorganisationen: Open Access und Urheberrecht: Kein Eingriff in die Publikationsfreiheit
http://www.helmholtz.de/aktuelles/pressemitteilungen/artikel/detail/gemeinsame_erklaerung_der_wissenschaftsorganisationen/
25. März 2009 Helmholtz-Geschäftsstelle
Gemeinsame Erklärung der Wissenschaftsorganisationen
Alexander von Humboldt-Stiftung, Jean-Paul-Straße 12, 53173 Berlin
Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina, Emil-Abderhalden-Straße 37, 06108 Halle/Saale
DFG - Deutsche Forschungsgemeinschaft, Kennedyallee 40, 53175 Bonn
DAAD – Deutscher Akademischer Austauschdienst, Kennedyallee 50, 53175 Bonn
FhG – Fraunhofer Gesellschaft, Hansastraße 27 C, 80686 München
Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, Anna-Louisa-Karsch-Straße 2, 10178 Berlin
HRK – Hochschulrektorenkonferenz, Ahrstraße 39, 53175 Bonn
MPG – Max-Planck-Gesellschaft, Hofgartenstraße 8, 80539 München
WGL – Leibniz-Gemeinschaft, Eduard-Pflüger-Straße 55, 53113 Bonn
Wissenschaftsrat, Brohler Straße 11, 50968 Köln
Open Access und Urheberrecht: Kein Eingriff in die Publikationsfreiheit
In der Erklärung „Für Publikationsfreiheit und die Wahrung der Urheberrechte“, die von zahlreichen Verlegern und Autoren unterzeichnet wurde, sieht sich die Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen mit der inakzeptablen Unterstellung konfrontiert, die Freiheit zur Veröffentlichung in grundgesetzwidriger Weise beschneiden zu wollen. Die Allianz-Initiative „Digitale Information“ – auf die sich die Initiatoren der oben genannten Erklärung beziehen – verfolgt im Gegenteil das Ziel, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit der bestmöglichen Informationsinfrastruktur auszustatten, die sie für ihre Forschung brauchen. Bezogen auf die erhobenen Vorwürfe hält die Allianz der Wissenschaftsorganisationen fest:
Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen fordert eine für den Leser entgeltfreie Publikation (Open Access) ausschließlich von Forschungsergebnissen, die durch den Einsatz öffentlicher Mittel und damit zum Nutzen der Forschung und Gesellschaft insgesamt erarbeitet wurden. Keinesfalls fordert die Allianz eine Open-Access-Publikation belletristischer Schriften, aus deren Verwertung Autoren ihren Lebensunterhalt beziehen. Dies zu suggerieren, ist irreführend.
Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen fordert nicht zum Rechtsbruch auf. Die Open-Access-Politik der Allianz greift weder in die Urheberrechte der Autoren ein, noch lässt sie die Verlagsinteressen unberücksichtigt. Im Gegenteil: Die Förderung der Umstellung des wissenschaftlichen Publikationswesens geht mit der Umschichtung von Mitteln einher, die neue, Open-Access-kompatible Geschäftsmodelle ermöglichen. Diese Angebote werden von Verlagen aufgegriffen. Open Access ist für viele ein funktionierendes Geschäftsmodell. Alle Richtlinien, mit welchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland oder in anderen Staaten zu Open-Access-kompatiblem Publizieren aufgefordert werden, verknüpfen das Open-Access-Publizieren mit dem geltenden Urheberrecht. Der Vorwurf einer „Enteignung der Urheber“ entbehrt jeder Grundlage, denn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bleiben nach wie vor alleinige Urheber ihrer Werke.
Die Freiheit der Wissenschaft ist ein hohes und im Grundgesetz verbrieftes Gut, das konstitutives Merkmal der Allianzorganisationen ist. Die bei uns beschäftigten oder von uns geförderten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind frei in der Wahl ihrer primären Publikationsformen. Wir erwarten jedoch, dass die Autoren der Gesellschaft, die ihre Forschung durch Steuermittel möglich macht, einen einfachen Zugang zu ihren Publikationen eröffnen, der zudem die öffentliche Hand möglichst wenig finanziell belastet. Wo dies primär nicht durch die Veröffentlichung in einem Open-Access-Medium geschehen kann, sollen die Autoren ihre Publikationen über Open-Access-Repositorien verfügbar machen, wo immer dies rechtlich möglich ist. Der Großteil gerade der international agierenden Verlage gestattet dies schon heute.
Soweit öffentlich geförderte Forschung betroffen ist, bestreiten die Partner der Allianz mit ihrem finanziellen Engagement die gesamte Kette der Wissensverwertung von der Informationsbeschaffung über die erste Lektüre und die ersten Laborversuche bis hin zum Kauf der mit öffentlichen Mitteln erstellten Publikationen. Sofern Verlagsdienstleistungen in Anspruch genommen werden, um primär im Open Access zu publizieren, sind diese selbstverständlich nach wie vor zu vergüten. Genau hierfür stellen die Allianz-Organisationen einen Teil ihres Budgets bereit.
25. März 2009 Helmholtz-Geschäftsstelle
Gemeinsame Erklärung der Wissenschaftsorganisationen
Alexander von Humboldt-Stiftung, Jean-Paul-Straße 12, 53173 Berlin
Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina, Emil-Abderhalden-Straße 37, 06108 Halle/Saale
DFG - Deutsche Forschungsgemeinschaft, Kennedyallee 40, 53175 Bonn
DAAD – Deutscher Akademischer Austauschdienst, Kennedyallee 50, 53175 Bonn
FhG – Fraunhofer Gesellschaft, Hansastraße 27 C, 80686 München
Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, Anna-Louisa-Karsch-Straße 2, 10178 Berlin
HRK – Hochschulrektorenkonferenz, Ahrstraße 39, 53175 Bonn
MPG – Max-Planck-Gesellschaft, Hofgartenstraße 8, 80539 München
WGL – Leibniz-Gemeinschaft, Eduard-Pflüger-Straße 55, 53113 Bonn
Wissenschaftsrat, Brohler Straße 11, 50968 Köln
Open Access und Urheberrecht: Kein Eingriff in die Publikationsfreiheit
In der Erklärung „Für Publikationsfreiheit und die Wahrung der Urheberrechte“, die von zahlreichen Verlegern und Autoren unterzeichnet wurde, sieht sich die Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen mit der inakzeptablen Unterstellung konfrontiert, die Freiheit zur Veröffentlichung in grundgesetzwidriger Weise beschneiden zu wollen. Die Allianz-Initiative „Digitale Information“ – auf die sich die Initiatoren der oben genannten Erklärung beziehen – verfolgt im Gegenteil das Ziel, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit der bestmöglichen Informationsinfrastruktur auszustatten, die sie für ihre Forschung brauchen. Bezogen auf die erhobenen Vorwürfe hält die Allianz der Wissenschaftsorganisationen fest:
Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen fordert eine für den Leser entgeltfreie Publikation (Open Access) ausschließlich von Forschungsergebnissen, die durch den Einsatz öffentlicher Mittel und damit zum Nutzen der Forschung und Gesellschaft insgesamt erarbeitet wurden. Keinesfalls fordert die Allianz eine Open-Access-Publikation belletristischer Schriften, aus deren Verwertung Autoren ihren Lebensunterhalt beziehen. Dies zu suggerieren, ist irreführend.
Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen fordert nicht zum Rechtsbruch auf. Die Open-Access-Politik der Allianz greift weder in die Urheberrechte der Autoren ein, noch lässt sie die Verlagsinteressen unberücksichtigt. Im Gegenteil: Die Förderung der Umstellung des wissenschaftlichen Publikationswesens geht mit der Umschichtung von Mitteln einher, die neue, Open-Access-kompatible Geschäftsmodelle ermöglichen. Diese Angebote werden von Verlagen aufgegriffen. Open Access ist für viele ein funktionierendes Geschäftsmodell. Alle Richtlinien, mit welchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland oder in anderen Staaten zu Open-Access-kompatiblem Publizieren aufgefordert werden, verknüpfen das Open-Access-Publizieren mit dem geltenden Urheberrecht. Der Vorwurf einer „Enteignung der Urheber“ entbehrt jeder Grundlage, denn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bleiben nach wie vor alleinige Urheber ihrer Werke.
Die Freiheit der Wissenschaft ist ein hohes und im Grundgesetz verbrieftes Gut, das konstitutives Merkmal der Allianzorganisationen ist. Die bei uns beschäftigten oder von uns geförderten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind frei in der Wahl ihrer primären Publikationsformen. Wir erwarten jedoch, dass die Autoren der Gesellschaft, die ihre Forschung durch Steuermittel möglich macht, einen einfachen Zugang zu ihren Publikationen eröffnen, der zudem die öffentliche Hand möglichst wenig finanziell belastet. Wo dies primär nicht durch die Veröffentlichung in einem Open-Access-Medium geschehen kann, sollen die Autoren ihre Publikationen über Open-Access-Repositorien verfügbar machen, wo immer dies rechtlich möglich ist. Der Großteil gerade der international agierenden Verlage gestattet dies schon heute.
Soweit öffentlich geförderte Forschung betroffen ist, bestreiten die Partner der Allianz mit ihrem finanziellen Engagement die gesamte Kette der Wissensverwertung von der Informationsbeschaffung über die erste Lektüre und die ersten Laborversuche bis hin zum Kauf der mit öffentlichen Mitteln erstellten Publikationen. Sofern Verlagsdienstleistungen in Anspruch genommen werden, um primär im Open Access zu publizieren, sind diese selbstverständlich nach wie vor zu vergüten. Genau hierfür stellen die Allianz-Organisationen einen Teil ihres Budgets bereit.
KlausGraf - am Mittwoch, 25. März 2009, 23:47 - Rubrik: Open Access
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Matthias Spielkamp nimmt im Perlentaucher überzeugend die Umtriebe des Roland Reuß gegen Open Access auseinander:
http://www.perlentaucher.de/artikel/5347.html
Zu erwähnen ist auch eine kritische Stellungnahme zum taz-Artikel, der es in die gedruckten Leserbriefe geschafft hat:
http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/?year=2009&month=03&day=24&letters=1
Update:
Weitere Kritik am Appell:
http://kontext.edublogs.org/2009/03/24/hunde-sollen-sie-ewig-stehlen-der-heidelberger-appell-und-sein-umfeld/
http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6736
http://twitter.com/kathrinpassig
Mein eigener Verleger, der nette Jörg Sundermeier, hat den Heidelberger Appell unterschrieben! Glaube allmählich an eine Zombie-Invasion.
Update:
Weitere Links
http://bibliothekarisch.de/blog/2009/03/24/ruhige-antwort-auf-den-heidelberger-appell/
http://blog.juergen-luebeck.de/archives/1289-Kulturkampf.html
Wichtig:
http://philobar.blogspot.com/2009/03/die-angst-des-roland-reu-vor-open.html
Links auf Twitter (BCK)
http://www.quoteurl.com/5qfpw
Klostermann behauptet: Heidelberger Appell ist kein Appell gegen Open Access
http://tinyurl.com/dfaet5
Ansonsten die übliche Fehlinformationen zum Settlement
Wie Verlage Mehrwert anbieten könnten und müssten
http://skriptorium.blog.de/2009/03/25/verlage-steuerberater-open-access-5826614/
http://www.perlentaucher.de/artikel/5347.html
Zu erwähnen ist auch eine kritische Stellungnahme zum taz-Artikel, der es in die gedruckten Leserbriefe geschafft hat:
http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/?year=2009&month=03&day=24&letters=1
Update:
Weitere Kritik am Appell:
http://kontext.edublogs.org/2009/03/24/hunde-sollen-sie-ewig-stehlen-der-heidelberger-appell-und-sein-umfeld/
http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=6736
http://twitter.com/kathrinpassig
Mein eigener Verleger, der nette Jörg Sundermeier, hat den Heidelberger Appell unterschrieben! Glaube allmählich an eine Zombie-Invasion.
Update:
Weitere Links
http://bibliothekarisch.de/blog/2009/03/24/ruhige-antwort-auf-den-heidelberger-appell/
http://blog.juergen-luebeck.de/archives/1289-Kulturkampf.html
Wichtig:
http://philobar.blogspot.com/2009/03/die-angst-des-roland-reu-vor-open.html
Links auf Twitter (BCK)
http://www.quoteurl.com/5qfpw
Klostermann behauptet: Heidelberger Appell ist kein Appell gegen Open Access
http://tinyurl.com/dfaet5
Ansonsten die übliche Fehlinformationen zum Settlement
Wie Verlage Mehrwert anbieten könnten und müssten
http://skriptorium.blog.de/2009/03/25/verlage-steuerberater-open-access-5826614/
KlausGraf - am Dienstag, 24. März 2009, 17:18 - Rubrik: Open Access
http://bibliothekarisch.de/blog/2009/03/24/hilflosigkeit-und-ohnmacht-auf-verlegerseite/ setzt sich kritisch mit dem Reuß-Appell auseinander.
Einer der Unterzeichner schrieb mir: "Daher meine ich, dass eine reine Googleseligkeit nicht in Frage kommt und engagiere mich fuer die Beibehaltung des Urheberrechts: jeder Autor kann den Open Access fuer sein Elaborat ja ohne weiteres ermoeglichen, ich denke, dabei wird er nicht immer gut fahren". Ich denke, dass Anti-Google-Ressentiment bei vielen Unterzeichnern im Vordergrund steht.
Einer der Unterzeichner schrieb mir: "Daher meine ich, dass eine reine Googleseligkeit nicht in Frage kommt und engagiere mich fuer die Beibehaltung des Urheberrechts: jeder Autor kann den Open Access fuer sein Elaborat ja ohne weiteres ermoeglichen, ich denke, dabei wird er nicht immer gut fahren". Ich denke, dass Anti-Google-Ressentiment bei vielen Unterzeichnern im Vordergrund steht.
KlausGraf - am Dienstag, 24. März 2009, 03:05 - Rubrik: Open Access
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
http://www.wissenschaftsurheberrecht.de/2009/03/23/heidlerberger-leimrute-5814676/
Steinhauer kommentiert den Appell von Reuß & Co. http://archiv.twoday.net/stories/5598988/
Auszug:
Warum wird nicht Klartext geredet? Etwa: "Wir sind gegen Open Access!"
Stattdessen wohlklingende Sätze, die ohne die (zeit)intensive Lektüre der weiteren Texte der Homepage ihre wahre Stoßrichtung nicht offenbaren.
Dieser merkwürdige Aufruf erinnert an Methoden, die man sonst im Umfeld von Haustürgeschäften und Kaffeefahrten vermuten würde. Offenbar wirkt es!
Ad exemplum:
Zu den Unterzeichnern gehören Tom van Endert und Johannes Monse, beide Geschäftsführer des Verlagshaus Monsenstein & Vannerdat OHG in Münster.
Der MV-Verlag befürwortet Open Access. In einem Handout des Verlages ist zu lesen:
"Open Access und Buchpublikation werden oft als unvereinbar angesehen. Viele Verleger fürchten, dass durch den freien Zugang zu den Werken via Open Access der Absatz einer teuer produzierten Print-Auflage gefährdet sein könne und ein wirtschaftliches Publizieren Seite an Seite mit einem kostenfreien Download unmöglich sei. Viele Verleger sehen bei einem freien Zugang zu den Schriften im Download zudem auch rechtliche Probleme. Wir sehen dies alles natürlich ganz anders. Wir halten den freien Zugang zu wissenschaftlichen Werken via Open Access sogar für vorteilhaft – gerade auch in wirtschaftlicher Hinsicht –, sofern bestimmte Regeln für die gedruckte Buchpublikation beachtet werden."
Ergänzen möchte ich:
Möglicherweise sind etliche Unterzeichner gar nicht gegen Open Access, sondern gegen die Arroganz und Selbstherrlichkeit von Google, an dessen Book Search es ja genug zu kritisieren gibt. Dass deutschen Urhebern zugemutet wird, in einem auf US-Verhältnisse zugeschnittenen Rechtsstreit eine fingierte Willenserklärung abzugeben, ohne dass man sie oder ihre Organisationen an den Verhandlungen beteiligt hat, erzeugt ein Gefühl der Ohnmacht. Google wird zunehmend als "Krake" gesehen, die es zu bekämpfen gilt.
Durch Leimrutengebrauch sterben in südlichen Ländern unzählige Singvögel qualvoll. Bildquelle http://www.vogelschutz-komitee.de/
Steinhauer kommentiert den Appell von Reuß & Co. http://archiv.twoday.net/stories/5598988/
Auszug:
Warum wird nicht Klartext geredet? Etwa: "Wir sind gegen Open Access!"
Stattdessen wohlklingende Sätze, die ohne die (zeit)intensive Lektüre der weiteren Texte der Homepage ihre wahre Stoßrichtung nicht offenbaren.
Dieser merkwürdige Aufruf erinnert an Methoden, die man sonst im Umfeld von Haustürgeschäften und Kaffeefahrten vermuten würde. Offenbar wirkt es!
Ad exemplum:
Zu den Unterzeichnern gehören Tom van Endert und Johannes Monse, beide Geschäftsführer des Verlagshaus Monsenstein & Vannerdat OHG in Münster.
Der MV-Verlag befürwortet Open Access. In einem Handout des Verlages ist zu lesen:
"Open Access und Buchpublikation werden oft als unvereinbar angesehen. Viele Verleger fürchten, dass durch den freien Zugang zu den Werken via Open Access der Absatz einer teuer produzierten Print-Auflage gefährdet sein könne und ein wirtschaftliches Publizieren Seite an Seite mit einem kostenfreien Download unmöglich sei. Viele Verleger sehen bei einem freien Zugang zu den Schriften im Download zudem auch rechtliche Probleme. Wir sehen dies alles natürlich ganz anders. Wir halten den freien Zugang zu wissenschaftlichen Werken via Open Access sogar für vorteilhaft – gerade auch in wirtschaftlicher Hinsicht –, sofern bestimmte Regeln für die gedruckte Buchpublikation beachtet werden."
Ergänzen möchte ich:
Möglicherweise sind etliche Unterzeichner gar nicht gegen Open Access, sondern gegen die Arroganz und Selbstherrlichkeit von Google, an dessen Book Search es ja genug zu kritisieren gibt. Dass deutschen Urhebern zugemutet wird, in einem auf US-Verhältnisse zugeschnittenen Rechtsstreit eine fingierte Willenserklärung abzugeben, ohne dass man sie oder ihre Organisationen an den Verhandlungen beteiligt hat, erzeugt ein Gefühl der Ohnmacht. Google wird zunehmend als "Krake" gesehen, die es zu bekämpfen gilt.
KlausGraf - am Montag, 23. März 2009, 16:26 - Rubrik: Open Access
So kommentiert Reinhard Foertsch in der FAZ den Aufruf der Ewiggestrigen Reuß & Co.
FAZ
Gegen diese Entwicklung haben sich jetzt die Verleger Manfred Meiner, Vittorio Klostermann und KD Wolff gemeinsam mit dem Heidelberger Literaturwissenschaftler Roland Reuß in einem öffentlichen Appell gewandt. Es geht ihnen, wie sie schreiben, „um die völlig unverständliche Lethargie, mit der der zuständige politische Bereich (letztlich Justiz-, Wirtschaftsministerium und Kanzleramt) den Bedrohungen entgegentritt, die durch GoogleBooks und auch die »Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen« entstanden sind.“ Auf möglichst breiter Basis wollen sie die Öffentlichkeit und die Politik dazu aufrufen, endlich tätig zu werden und das Urheberrecht zu schützen.
Leider haben sich auch von mir geschätzte Wissenschaftler den Rattenfängern angeschlossen.
http://www.textkritik.de/urheberrecht/
Mehr zu Reuß:
http://archiv.twoday.net/search?q=reuß

Parasitenbefall: Photograph © Andrew Dunn, 26 December 2004.
Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/deed.de
FAZ
Gegen diese Entwicklung haben sich jetzt die Verleger Manfred Meiner, Vittorio Klostermann und KD Wolff gemeinsam mit dem Heidelberger Literaturwissenschaftler Roland Reuß in einem öffentlichen Appell gewandt. Es geht ihnen, wie sie schreiben, „um die völlig unverständliche Lethargie, mit der der zuständige politische Bereich (letztlich Justiz-, Wirtschaftsministerium und Kanzleramt) den Bedrohungen entgegentritt, die durch GoogleBooks und auch die »Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen« entstanden sind.“ Auf möglichst breiter Basis wollen sie die Öffentlichkeit und die Politik dazu aufrufen, endlich tätig zu werden und das Urheberrecht zu schützen.
Leider haben sich auch von mir geschätzte Wissenschaftler den Rattenfängern angeschlossen.
http://www.textkritik.de/urheberrecht/
Mehr zu Reuß:
http://archiv.twoday.net/search?q=reuß

Parasitenbefall: Photograph © Andrew Dunn, 26 December 2004.
Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/deed.de
KlausGraf - am Sonntag, 22. März 2009, 13:28 - Rubrik: Open Access
http://event.boell-net.de/OrgClient/Downloads/6041.pdf
Aktuelle Neuerscheinung unter CC-Lizenz. Es sind auch Beiträge zum Thema "Open Access" in dem Sammelband enthalten.
Via
http://commonsblog.wordpress.com/
Aktuelle Neuerscheinung unter CC-Lizenz. Es sind auch Beiträge zum Thema "Open Access" in dem Sammelband enthalten.
Via
http://commonsblog.wordpress.com/
KlausGraf - am Freitag, 20. März 2009, 17:31 - Rubrik: Open Access
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Aus den Kommentaren, die fast alle den von uns unter
http://archiv.twoday.net/stories/5593921/
angezeigten Artikel verurteilen.
http://www.taz.de/1/leben/internet/artikel/kommentarseite/1/%5Copen-enteignung%5C-dank-google/kommentare/1/1/
9.03.2009 22:40 Uhr:
Von Bernd-Christoph Kämper:
Was schreibt der TAZ-Redakteur da für einen Mist? Kann er nicht mehr anständig recherchieren?
"Uwe Jochum hat nachgerechnet. (...)" Nein, das hat er nicht nachgerechnet und solch einen Quatsch auch nie behauptet, sondern er verlinkt auf eine Pressemitteilung von Yale, in der drin steht, dass Yale in 2005 4648 USD für Publikationskosten ausgegeben hat, in 2006 USD 31625. Nicht pro Artikel(!), wie unser ahnungsloser Autor glaubt, sondern für alle von Yale Autoren bei Biomed Central veröffentlichten Artikel, und das waren 2006 immerhin 40, 2007 schon 67. Außerdem hat der Autor nicht kapiert, dass Yale nicht gezahlt hat, um ihren Forschern die Artikel aus irgendeiner hochspezialisierten biomedizinischen Zeitschrift zugänglich zu machen, sondern um die biomedizinischen Arbeiten ihrer eigenen Wissenschaftler begutachten, veröffentlichen und Ärzten und Forschern weltweit frei zugänglich zu machen, damit diese Arbeit Früchte tragen kann, zum Ruhme und Nutzen von Yale wie auch der biomedizinischen Forschung überhaupt, und nicht nur dort, wo leistungsstarke Bibliotheken die Zeitschriftenpreise noch zahlen können. Und dass die Bibliothek von Yale die Publikationskosten nicht mehr trägt, hat die dortigen Wissenschaftler kaum davon abgehalten, weiter bei Biomed Central zu publizieren (2008 48 mal) - sie finanzieren das jetzt halt dem Forschungsetat und Drittmitteln. Wenn ein Projekt wert ist, etwa mit Grants des National Institute of Health gefördert zu werden, dann muss auch genug Geld da sein, um die Ergebnisse der Forschung auch zu publizieren (die Standard-Publikationsgebühr beträgt bei Biomed Central derzeit ca. 1000 EUR pro Artikel). Vielfach wird übersehen, dass auch viele nach dem traditionellen Publikationsmodell (Abonnements) arbeitende biomedizinische Zeitschriften hohe page charges von den Autoren verlangen, z.T. sogar bis zu $1000 pro Seite (! nicht pro Artikel), wenn sie stark zitiert werden und einen hohen Impact Faktor haben, extra Kosten für Farbabbildungen berechnen, etc. Da kommt auch keine Bibliothek auf die Idee, diese Kosten für die Wissenschaftler und Forschergruppen ihrer Universität zu übernehmen. Dass Bibliotheken Open Access Publikationsgebühren zahlen, macht nur als Anschubfinanzierung Sinn, bis es ein Selbstläufer wird - und ob es das wird, entscheiden letztlich die Wissenschaftler und Forschergruppen und nicht Bibliotheken und Universitätsverwaltungen.
Der Verfasser des Artikels setzt "Open Access" mit "Online access" gleich, und verwurstet seine angelesenen Erkenntnisse aus dem Studium der Open access-Kritiker Reuss und Jochum zu einem völlig ungenießbaren Brei. Wenn man keine Ahnung hat, dann sollte man es doch bleiben lassen und das Kommentieren Zeitungen überlassen, die ernstzunehmende Wissenschaftsredaktionen haben.
Wo bleiben übrigens die Proteste der armen ausgebeuteten und bevormundeten Wissenschaftler aus Zürich? Wer glaubt wirklich, dass Veröffentlichungen von Wissenschaftlern dieser renommierten Universität von ebenso renommierten internationalen und Schweizer Verlagen nicht mehr zur Publikation angenommen werden, nur weil die Uni Zürich mit ihrer Open access Politik dafür sorgt, dass die öffentliche Sichtbarkeit dieser Publikationen noch größer als bisher wird?
***
19.03.2009 23:22 Uhr:
Von bert:
Dieser Artikel ist schlich falsch und legt fast nahe, dass der Autor von wissenschaftlichen Verlagen für dieses Komglomerat an Lügen bezahlt wurde.
***
19.03.2009 19:09 Uhr:
Von Andreas Praefcke:
Der Artikel vergleicht Äpfel und Birnen und ist insgesamt von einer Ahnungslosigkeit und vom Nachbeten von lobbyistischen Wahnideen geprägt, dass ich mich als taz-Abonnent geradezu schäme dafür.
***
19.03.2009 17:30 Uhr:
Von Wolfram R.:
Die Worte "Fear Uncertainty Doubt" fassen diesen Artikel und die Hasstirate auf Open Access von Verlagslobbyist "Reuß" gut zusammen. Sie funktionieren beide exakt so wie die Heulerei von Microsoft über die ach so böse Open-Source-Software. Der einzige Unterschied ist, dass Herr Walther zusätzlich noch eine komplette Breitseite über Google, Wikipedia und die komplette Digitaltechnik abfeuert. Ich frage mich ernsthaft was so eine reaktionäre Kampfschrift in der TAZ zu suchen hat.
***
19.03.2009 18:37 Uhr:
Von Dr. Klaus Graf:
Als ehemaliger Leser der taz bin ich entsetzt, wie unkritisch die Latrinenparolen von zwei Außenseitern hier übernommen wurden.
Weder Open Access noch Google Book Search bedeuten in irgendeiner Weise eine Bedrohung unserer literarischen und wissenschaftlichen Kultur - sie stellen beide - wenngleich in unterschiedlicher Weise - ungeheure Chancen für die künftige Entwicklung der Wissensgesellschaft dar.
Als Wissenschaftler stelle ich fest: Fachbücher sind für die eigene Bibliothek kaum mehr finanzierbar, auch Fachzeitschriften sind selbst im Bereich Geschichtswissenschaft recht teuer. Da es sich um Monopole handelt, kann ich nicht einfach zum günstigeren Anbieter wechseln. Die Verlage kassieren im Bereich Wissenschaft gnadenlos ab. Da ist es doch mehr als verständlich, dass sich Widerstand artikuliert und man darauf insistiert, dass der Staat öffentlich geförderte Forschungsergebnisse nicht zweimal bezahlt.
***
Matthias Spielkamp verweist in seinem Kommentar auf
http://immateriblog.de/?p=377
Zum anderen bringt mich aber wirklich zum Kochen Walthers Gegeifere über die ach so bescheuerte Utopie von der “Wisdom of the crowds”, vom “Wissen der vielen”. Hätte er sie sich zunutze gemacht, nur einen Bruchteil der zahlreichen, ausgezeichneten Argumente, Analsyen, Artikel gelesen, die kostenlos und frei zugänglich im Netz stehen, statt auf zwei (ich muss es so sagen:) Spinner zu vertrauen, die einen Zeitschriftenartikel veröffentlicht haben, dann hätte er wohl nicht diesen unsäglichen Stuss geschrieben, den die taz nun veröffentlicht hat.
http://archiv.twoday.net/stories/5593921/
angezeigten Artikel verurteilen.
http://www.taz.de/1/leben/internet/artikel/kommentarseite/1/%5Copen-enteignung%5C-dank-google/kommentare/1/1/
9.03.2009 22:40 Uhr:
Von Bernd-Christoph Kämper:
Was schreibt der TAZ-Redakteur da für einen Mist? Kann er nicht mehr anständig recherchieren?
"Uwe Jochum hat nachgerechnet. (...)" Nein, das hat er nicht nachgerechnet und solch einen Quatsch auch nie behauptet, sondern er verlinkt auf eine Pressemitteilung von Yale, in der drin steht, dass Yale in 2005 4648 USD für Publikationskosten ausgegeben hat, in 2006 USD 31625. Nicht pro Artikel(!), wie unser ahnungsloser Autor glaubt, sondern für alle von Yale Autoren bei Biomed Central veröffentlichten Artikel, und das waren 2006 immerhin 40, 2007 schon 67. Außerdem hat der Autor nicht kapiert, dass Yale nicht gezahlt hat, um ihren Forschern die Artikel aus irgendeiner hochspezialisierten biomedizinischen Zeitschrift zugänglich zu machen, sondern um die biomedizinischen Arbeiten ihrer eigenen Wissenschaftler begutachten, veröffentlichen und Ärzten und Forschern weltweit frei zugänglich zu machen, damit diese Arbeit Früchte tragen kann, zum Ruhme und Nutzen von Yale wie auch der biomedizinischen Forschung überhaupt, und nicht nur dort, wo leistungsstarke Bibliotheken die Zeitschriftenpreise noch zahlen können. Und dass die Bibliothek von Yale die Publikationskosten nicht mehr trägt, hat die dortigen Wissenschaftler kaum davon abgehalten, weiter bei Biomed Central zu publizieren (2008 48 mal) - sie finanzieren das jetzt halt dem Forschungsetat und Drittmitteln. Wenn ein Projekt wert ist, etwa mit Grants des National Institute of Health gefördert zu werden, dann muss auch genug Geld da sein, um die Ergebnisse der Forschung auch zu publizieren (die Standard-Publikationsgebühr beträgt bei Biomed Central derzeit ca. 1000 EUR pro Artikel). Vielfach wird übersehen, dass auch viele nach dem traditionellen Publikationsmodell (Abonnements) arbeitende biomedizinische Zeitschriften hohe page charges von den Autoren verlangen, z.T. sogar bis zu $1000 pro Seite (! nicht pro Artikel), wenn sie stark zitiert werden und einen hohen Impact Faktor haben, extra Kosten für Farbabbildungen berechnen, etc. Da kommt auch keine Bibliothek auf die Idee, diese Kosten für die Wissenschaftler und Forschergruppen ihrer Universität zu übernehmen. Dass Bibliotheken Open Access Publikationsgebühren zahlen, macht nur als Anschubfinanzierung Sinn, bis es ein Selbstläufer wird - und ob es das wird, entscheiden letztlich die Wissenschaftler und Forschergruppen und nicht Bibliotheken und Universitätsverwaltungen.
Der Verfasser des Artikels setzt "Open Access" mit "Online access" gleich, und verwurstet seine angelesenen Erkenntnisse aus dem Studium der Open access-Kritiker Reuss und Jochum zu einem völlig ungenießbaren Brei. Wenn man keine Ahnung hat, dann sollte man es doch bleiben lassen und das Kommentieren Zeitungen überlassen, die ernstzunehmende Wissenschaftsredaktionen haben.
Wo bleiben übrigens die Proteste der armen ausgebeuteten und bevormundeten Wissenschaftler aus Zürich? Wer glaubt wirklich, dass Veröffentlichungen von Wissenschaftlern dieser renommierten Universität von ebenso renommierten internationalen und Schweizer Verlagen nicht mehr zur Publikation angenommen werden, nur weil die Uni Zürich mit ihrer Open access Politik dafür sorgt, dass die öffentliche Sichtbarkeit dieser Publikationen noch größer als bisher wird?
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19.03.2009 23:22 Uhr:
Von bert:
Dieser Artikel ist schlich falsch und legt fast nahe, dass der Autor von wissenschaftlichen Verlagen für dieses Komglomerat an Lügen bezahlt wurde.
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19.03.2009 19:09 Uhr:
Von Andreas Praefcke:
Der Artikel vergleicht Äpfel und Birnen und ist insgesamt von einer Ahnungslosigkeit und vom Nachbeten von lobbyistischen Wahnideen geprägt, dass ich mich als taz-Abonnent geradezu schäme dafür.
***
19.03.2009 17:30 Uhr:
Von Wolfram R.:
Die Worte "Fear Uncertainty Doubt" fassen diesen Artikel und die Hasstirate auf Open Access von Verlagslobbyist "Reuß" gut zusammen. Sie funktionieren beide exakt so wie die Heulerei von Microsoft über die ach so böse Open-Source-Software. Der einzige Unterschied ist, dass Herr Walther zusätzlich noch eine komplette Breitseite über Google, Wikipedia und die komplette Digitaltechnik abfeuert. Ich frage mich ernsthaft was so eine reaktionäre Kampfschrift in der TAZ zu suchen hat.
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19.03.2009 18:37 Uhr:
Von Dr. Klaus Graf:
Als ehemaliger Leser der taz bin ich entsetzt, wie unkritisch die Latrinenparolen von zwei Außenseitern hier übernommen wurden.
Weder Open Access noch Google Book Search bedeuten in irgendeiner Weise eine Bedrohung unserer literarischen und wissenschaftlichen Kultur - sie stellen beide - wenngleich in unterschiedlicher Weise - ungeheure Chancen für die künftige Entwicklung der Wissensgesellschaft dar.
Als Wissenschaftler stelle ich fest: Fachbücher sind für die eigene Bibliothek kaum mehr finanzierbar, auch Fachzeitschriften sind selbst im Bereich Geschichtswissenschaft recht teuer. Da es sich um Monopole handelt, kann ich nicht einfach zum günstigeren Anbieter wechseln. Die Verlage kassieren im Bereich Wissenschaft gnadenlos ab. Da ist es doch mehr als verständlich, dass sich Widerstand artikuliert und man darauf insistiert, dass der Staat öffentlich geförderte Forschungsergebnisse nicht zweimal bezahlt.
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Matthias Spielkamp verweist in seinem Kommentar auf
http://immateriblog.de/?p=377
Zum anderen bringt mich aber wirklich zum Kochen Walthers Gegeifere über die ach so bescheuerte Utopie von der “Wisdom of the crowds”, vom “Wissen der vielen”. Hätte er sie sich zunutze gemacht, nur einen Bruchteil der zahlreichen, ausgezeichneten Argumente, Analsyen, Artikel gelesen, die kostenlos und frei zugänglich im Netz stehen, statt auf zwei (ich muss es so sagen:) Spinner zu vertrauen, die einen Zeitschriftenartikel veröffentlicht haben, dann hätte er wohl nicht diesen unsäglichen Stuss geschrieben, den die taz nun veröffentlicht hat.
KlausGraf - am Freitag, 20. März 2009, 16:22 - Rubrik: Open Access