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Open Access

http://www.elearningpapers.eu/index.php?page=home&vol=10

Diese Ausgabe der eLearning Papers ist der florierenden Arbeit engagierter Personen, Institutionen und Nutzergemeinschaften rund um die offenen Bildungsressourcen (Open Educational Resources, OER) gewidmet. In fünf von Gast-Herausgebern ausgewählten Arbeiten werden die organisatorischen, sozialen, kulturellen, pädagogischen und technischen Aspekte der OER-Implementierung ergründet.

Offene Bildungsressourcen (OER) sind Lern- und Lehrmaterialien, die unter Lizenzen, die die Verwendung, Veränderung und Verbreitung der einzelnen Elemente erlauben, für jedermann kostenlos angeboten werden. Aber das ist noch nicht alles. Die weltweite OER-Bewegung bietet mit zahlreichen nutzergenerierten Inhalten und der zugrunde liegenden Web 2.0-Technologie zahlreiche Vorteile und Chancen für Lehrkräfte, Autoren, e-Learning-Fachleute, Entwickler und Inhaltsanbieter und nicht zuletzt auch für die Lernenden.



Launischer Hype oder Quantensprung – was ist dran am "Social Tagging"? Mit der Zielsetzung, mehr über die Erwartungen, Anwendungsbereiche und Nutzungsweisen zu erfahren, wurde im Frühjahr 2008 am Institut für Wissensmedien (IWM) in Tübingen ein Workshop der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft (GMW) durchgeführt. Die vorliegende Publikation fasst die Ergebnisse der interdisziplinären Veranstaltung zusammen.

http://www.waxmann.com/index2.html?kat/2039.html


Herzlichen Dank an Eric Steinhauer, stellvertrender Direktor der UB Magdeburg, für den folgenden Gastbeitrag!

"Wissenschaftliche Publikationen entstehen heute fast ausnahmslos am Bildschirm. Die Verfügbarkeit gerade spezieller Forschungsliteratur im Internet erleichtert die Arbeit ungemein und eröffnet spannende neue Perspektiven. Da Wissenschaft, wenn sie gut ist, nicht knauserig, sondern extensiv andere Ansichten berücksichtigen möchte, können teure Verlagsangebote hier immer nur einen Bruchteil der relevanten und interessanten Quellen abdecken. Dagegen bietet Open Access für den wissenschaftlichen Austausch optimale Bedingungen. Spätestens dann, wenn wirksame Werkzeuge zur Messung der Relevanz wissenschaftlicher Quellen zur Verfügung stehen, die insbesondere die frei verfügbaren Texte berücksichtigen, wird jeder, der gesehen werden will, seine Texte frei zugänglich anbieten. Bibliotheken, Hochschulen und Forschungseinrichtungen stehen in der Pflicht, den Wissenschaftlern das freie Publizieren im Internet so leicht wie möglich zu machen und die Vernetzung der Repositoren in Fachportalen und speziellen Suchmaschinen voranzutreiben. Von der Güte der Publikations- und Rechercheinfrastruktur wird weitere Erfolg von Open Access abhängen. Dabei geht es nicht mehr um die Frage, ob Open Access sich durchsetzt, sondern nur, wie schnell und flächendeckend das in den einzelnen Fächern sein wird.

Und wie begeht man den Open-Access Tag am besten? Man sollte über Open Access reden und es propagieren! Ich selbst werde - natürlich mit dem passenden Button am Sakko - heute an der FH Potsdam über Urheberrecht lesen und dabei Open Access viel Raum geben."



Der GMW-Tagungsband „Zauchner, S., Baumgartner, P., Blaschitz, E. & Weissenbäck, A. (2008). Offener Bildungsraum Hochschule: Freiheiten und Notwendigkeiten. Münster: Waxmann Verlag.“ wird erstmals im Jahr 2008 auch in Open Access angeboten. Printversionen können unter info@gmw08.at bestellt werden.

Download Tagungsband: http://www.waxmann.com/kat/2058.html

Viele Artikel zum E-Learning, z.B.:

Klaus Wannemacher
Wikipedia – Störfaktor oder Impulsgeberin für die Lehre? S. 147ff.


Herzlichen Dank an den Medienrechtler Thomas Hoeren für den folgenden Gastbeitrag!

"Warum ich Open Access unterstütze? Unterstütze ich überhaupt Open Accesss? Manches in der Bewegung erscheint mir naiv, undurchdacht, oberflächlich; das Scheitern des OA-Pioniers Klopstock wird unterbewertet. Doch das Anliegen selbst
unterstütze ich aus vollem Herzen. Im Kampf gegen die Übermacht der Rechteverwerter ist Open Access die alternativenlose Selbstbesinnung der Kreativen auf sich selbst und die Tatsache, daß sie die wahren Herren der Inhalte sind. Ein frischer Geist durchweht den Contentmarkt und ein Funken der Angst flackert in den
Augen der Verleger auf. Allein dafür lohnt sich der Einsatz."



Herzlichen Dank an Gudrun Gersmann, Direktorin des DHI Paris für den folgenden Gastbeitrag!

"Open Access verkörpert für mich den Inbegriff des Traums von der freien Wissenschaft, von einer schnellen und demokratischen Verbreitung und Rezeption von Forschungsergebnissen. Tief beeindruckt hat mich Mitte der 1990er Jahre das "Gallica-Projekt" der Bibliothèque Nationale in Paris, das es sich zum Ziel setzte, das französische Kultur- und Literaturerbe weltweit frei im Netz zur Verfügung zu stellen. Für jeden, der vorher das alte Bestellsystem der BN kennengelernt hatte - stundenlanges Anstehen für einen freien Leserplatz, stundenlanges Warten auf die bestellten Werke, nicht auffindbare Bücher etc- , bedeutete dies eine unglaubliche Arbeitserleichterung! Ich unterstütze den Open-Access-Gedanken aber nicht nur aus den bereits genannten - durchaus egoistischen - Gründen, sondern auch deshalb, weil ich glaube, dass die Publikation in OA-Zeitschriften oder auf entsprechenden online-Plattformen gerade für junge Wissenschaftler eine hervorragende Möglichkeit darstellt, mit ihren Arbeiten intensiv von der Fachwelt (und nicht nur dieser) wahrgenommen zu werden. Ich selber bin an drei OA-Journalen beteiligt - dem Rezensionsjournal "sehepunkte", den "zeitenblicken" sowie neuerdings "Trivium", einer online-Zeitschrift, die der deutsch-französischen Verständigung dienen soll - und glaube, dass diese Neugründungen den wissenschaftlichen Austausch bereichert haben: Es ergibt für mich in der heutigen Zeit überhaupt keinen Sinn mehr, zum Beispiel Rezensionen in gedruckter Form zu veröffentlichen - hier haben OA-Angebote den klassischen Fachzeitschriften aus meiner Sicht deutlich den Rang abgelaufen. Ein weiteres OA-Projekt geht Ende Oktober 2008 online: Unter dem Namen "perspectivia.net" haben wir eine online-Publikationsform für die Publikationen der deutschen geisteswissenschaftlichen Institute im Ausland, die in der Stiftung DGIA zusammengefaßt sind, und ihrer Kooperationspartner gebaut. Künftig werden darüber zum Beispiel Sammelbände, die aus Sommerkursen und Tagungen entstanden sind, veröffentlicht werden. Mein eigenes Institut, das Deutsche Historische Institut Paris, geht mit der Retrodigitalisierung der Fachzeitschrift Francia voran: Ab 31.10.2008 werden sämtliche Bände der 1973 gegründeten Francia - bis auf die "moving wall" der beiden letzten Jahrgänge - OA online verfügbar sein. Die Francia-Rezensionen werden künftig nur noch im Netz erscheinen. Die Retrodigitalisierung der großen Publikationsreihen des Instituts wie der "Instrumenta" und der "Beihefte der Francia" ist in Planung. Für mich persönlich ist das ein wichtiger Beitrag gerade mit Blick auf die Internationalisierung der Wissenschaft".

Im deutschsprachigen Bereich sind bekanntlich der Archivar und die Archivpflege in Westfalen-Lippe kostenfrei zugänglich (sieht man von den Fachpublikationen der einzelnen Archivverwaltungen ab, die sich zwischen Newsletter und Fachzeitschrift bewegen).

Aufsätze in anderen Zeitschriften oder Sammelbänden können in Open-Access-Repositorien eingebracht werden. Hochschularchivare können die institutionellen Server ihrer Hochschule nutzen. Siehe z.B.:

http://www.opus-bayern.de/uni-augsburg/volltexte/2005/113/

Leider gibt es für deutschsprachige archivische Fachpublikationen keinen eigenen deutschsprachigen Schriftenserver. Es wäre Aufgabe der Archivschule Marburg, in Zusammenarbeit mit der UB Marburg einen solchen Server für archivische Fachpublikationen zu schaffen.

Ich habe das ohne Erfolg auf dem Essener Archivtag angeregt:
http://archiv.twoday.net/stories/2712317/

Es ist aber ohne weiteres möglich, deutschsprachige archivische Fachpublikationen auf dem Server E-LIS unterzubringen:



http://archiv.twoday.net/stories/3661200/

Während in der Sachgruppe Archive
http://eprints.rclis.org/view/subjects/DL.html
derzeit 111 Publikationen einsehbar sind, waren es 2006 nur 55.

Natürlich ist es möglich (und sinnvoll), Fachbeiträge auch auf der Archivhomepage einzustellen, aber die zusätzliche Hinterlegung in einem Repositorium wie E-LIS sichert die Langzeitarchivierung und die Auffindbarkeit mittels des OAI-Protokolls.


Ausführliche Linksammlung mit deutschsprachigen Veröffentlichungen

http://open-access.net/de/austausch/links

Ergänzend:

Verzeichnis der Beiträge zum OA-Tag 2008
http://archiv.twoday.net/stories/5256322/

und

http://archiv.twoday.net/stories/2967274/

Zur Einführung ein einziger Link

UNESCO-Handbuch zu Open Access (Mai 2007)
http://oa.helmholtz.de/fileadmin/Links/Artikel/Handbuch_Open_Access.pdf

Aktuelle Informationen

Um Positionen und Debatten zum Thema OA nachvollziehen zu können, ist es unumgänglich, das von Peter Suber unterhaltene Weblog "Open Access News" am besten täglich zu lesen.

http://www.earlham.edu/~peters/fos/fosblog.html

Neuigkeiten zum Thema OA finden sich auf deutsch in diesem Weblog (Rubrik Open Access), im Weblog http://log.netbib.de (Rubrik Open Access) und bei Heise ( http://www.heise.de ). Häufiger berichtet aus der Sicht eines Medizinbibliothekars http://medinfo.netbib.de/ über Open Access, immer wieder erwähnen aber auch andere bibliothekarische Weblogs das Thema.

Links zu Dokumentenservern (grüner Weg)
http://archiv.twoday.net/stories/2966942/

Links zu Open Access Journals (goldener Weg)
http://archiv.twoday.net/stories/2963132/

***

Neben der Durchsicht der seit 26.10.2003 bestehenden Kategorie Open Access
http://archiv.twoday.net/topics/Open+Access/
kommt die Nutzung der Suchfunktion in Betracht (es wird automatisch trunkiert, AND erforderlich, sonst oder voreingestellt).

Eine Auswahl wichtiger Beiträge:

http://archiv.twoday.net/stories/4931334/
Warum brauchen wir Open Access mit Bearbeitungsrecht und kommerzieller Nutzung?

http://archiv.twoday.net/stories/2712317/
OA und die Archive (Kurzreferat auf dem Essener Archivtag)

http://archiv.twoday.net/stories/1435124/
OA nicht nur aus Kostengründen

http://archiv.twoday.net/stories/230198/
OA und Edition (Referat zum IOG-Kolloquium Wien 2004)

http://archiv.twoday.net/stories/145113/
OA für Archivalien


Herzlichen Dank an Rainer Kuhlen für den folgenden Gastbeitrag!

Open Access - mehr als ein Publikationsprinzip

Open Access ist für mich eine Selbstverständlichkeit geworden, als ich an dem 1995 erschienenen Informationsmarkt-Buch arbeitete und schon sehr früh in Deutschland Erfahrungen mit dem World Wide Web machte. Dort wurde mir klar, dass durch das Internet - damals eher noch das Privileg der Wissenschaft und des Militär - sehr bald für jedermann die Vorinvestitionen beliebig billig zu Verfügung stehen werden, die für das Publikmachen von Wissen erforderlich sind und die bis dahin das Privileg und die Legitimation der Informationsverlage als "Vorlegen" des Kapitals gewesen sind.

Seitdem, und nicht erst durch Web 2.0, haben die proprietären kommerziellen Verwertungsmärkte Konkurrenz (mit Substitutionstendenz)durch die freien Austauschmärkte bekommen. Dass im elektronischen Umfeld Information als die mediale Repräsentation von Wissen frei sein will, frei sein muss, ist dann durch Open Access auf den Begriff gebracht worden.

Man kann es auch anders ausdrücken: Es wird der Öffentlichkeit zunehmend bewusst, dass nicht nur materielle Gemeingüter wie die Luft, das Wasser oder der öffentliche Raum niemals privates Eigentum werden können, so wird es, wenn auch noch zögerlich, zum Gemeingut, dass auch Wissen ein Commons ist. Auch Wissen gehört allen.

Man kann sich höchstens begrenzt private Nutzungsrechte am Commons Wissen sichern. Das ist ja auch in den letzten 20 Jahren auf unerhörte Weise mit den vielfältigen Formen der Verknappung auch im Schutz des sogenannten Urheberrechts geschehen, ohne dass der Öffentlichkeit eine angemessene Kompensation geleistet wurde. Im Gegenteil: Sie bezahlt den gesamten Prozess des Entstehens von Wissen und muss dann sogar die fertigen infomationsprodukte zurückkaufen. Und das alles mit der Unterstützung der staatlichen und interstaatlichen Regulierung.

Trotz des deutlich gewordenen Marktversagens, vor allem der internationalen Verlagswirtschaft - es muss und soll vielleicht nicht geschehen, dass die Informationswirtschaft sich aus den Märkten der wissenschaftlichen Kommunikation und des Handels mit Kulturgütern allgemein verabschieden muss. Aber sie kann nur eine Zukunft haben, wenn im Rahmen einer "commons-based economy" nur noch Geschäftsmodelle möglich sein werden, die das Paradigma von Open Access anerkennen. Ob man das Freeconomics nennen wird, sei dahin gestellt, aber ohne die freie Nutzung von Wissen und Information werden kaum noch Geschäfte gemacht werden können. Das klingt paradox, ist aber dennoch richtig.

Nur wird man es nicht alleine dem Marktgeschehen überlassen können, dass sich Open Access durchsetzt. Auch wird man nicht darauf vertrauen können, dass sich die Mehrheit der Wissenschaftler von der objektiven Überlegenheit des Öffentlichmachens von Wissen und Information überzeugen lassen wird (Senkung der Transaktionskosten, höhere Sichtbarkeit und Zitierung wissenschaftlicher Arbeiten, erleichterte Innovationen in der Wirtschaft, Durchbrechen von Wissensbarrieren in globaler Perspektive,...).

Hier, so seltsam das auch angesichts der Erfahrungen der letzten Jahren eines wissenschaftsverlagsfreundlichen Urheberrechts auch klingen mag, wird auch das Urheberrecht seinen Beitrag leisten können (wenn denn die Idee von Wissen als Commons auch politisches Allgemeingut wird):

Wird man im Urhebervertragsrecht verankern können, dass in Zukunft nur noch einfache Nutzungsrechte an die Informationswirtschaft (und nicht nur in der Wissenschaft) vergeben werden können?

Wird man durch ein verändertes Verständnis von Wissenschaftsfreiheit - Wissen ist auch kein privates, beliebig verfügbares Eigentum der Wissenschaftler oder der Kulturschaffenden, sondern bleibt der Allgemeinheit als Eigentum verpflichtet - Regeln entwerfen können, die die freie Zugänglichkeit zum Wissen - über welche Informationsprodukte auch immer - zum Default-Wert machen?

Open Access ist mehr als "Autoren zahlen", damit die Nutzer freien Zugriff haben. Open Access ist die Grundlage eines neuen Verständnisses von Markt und Wirtschaft, bei dem nicht mehr die bedingungslose private Profitmaximierung im Vordergrund steht, sondern die Mehrung von Wissen als Entwicklungsbedingung für jedermann und für jedes soziale System. Auf dem Weg dahin ist jede persönliche und institutionelle Unterstützung von Open Access im eigenen Umfeld dringend nötig.

Rainer Kuhlen
Professor für Informationswissenschaft an der Universität Konstanz
UNESCO Chair for Communication
Sprecher des Aktionsbündnisses Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft


http://poeticeconomics.blogspot.com/2008/09/dramatic-growth-of-open-access.html


 

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