Open Access
http://zfhe.at/index.php/zfhe/issue/view/38
Open Access in der Philosophie
- ↓ Zusammenfassung
- ↓ Was ist Open Access?
- ↓ Open Access in der Philosophie
- ↓ Open-Access-Zeitschriften
- ↓ Disziplinäre Repositorien und Datenbanken
- ↓ Open Access bei Büchern
- ↓ Hinweise zum Herstellen von PDF-Dateien für das Archivieren
Zusammenfassung
- Ein Jahr nach der Veröffentlichung und auch vor dem Einreichen dürfen und sollten Sie wissenschaftliche Aufsätze in einem Open-Access-Repositorium ablegen, wenn nicht explizit etwas anderes vereinbart wurde.
- Es ist besser, einen Aufsatz in ein Repositorium als auf die eigene Internetseite hochzuladen.
- Repositorien: sammelpunkt.philo.at, weitere sind in DOAR und ROAR aufgeführt.
Was ist Open Access?
"Open Access" bedeutet, daß wissenschaftliche Veröffentlichungen über Internetarchive oder Open-Access-Fachzeitschriften im Internet frei zugänglich gemacht werden (d.h. für jedermann kostenlos und nicht nur gegen von den Bibliotheken zu bezahlende hohe Gebühren). Diese Internetarchive - auch „Repositorien“ oder „Dokumentenserver“ genannt - verwenden bestimmte Metadaten (die der OAI), so daß alle Repositorien im ganzen Internet nicht nur mit allgemeinen Suchmaschinen wie Google, sondern noch gezielter mit speziellen wissenschaftlichen Suchmaschinen
wie BASE und Oaister durchsucht werden können. So sind die Texte wesentlich besser zu finden als wenn sie auf normalen Internetseiten abgelegt wären. Open Access ist sowohl für Aufsätze als auch für Bücher möglich und sinnvoll. HIER finden Sie einen guten Überblick über Open Access auf englisch.
Ferner bedeutet „Open Access“, daß im Idealfall die Texte frei verwendbar sind, d.h. daß kein Verlag das „ausschließliche Nutzungsrecht“ innehat, sondern die Texte unter einer freien Lizenz wie z.B. einer Creative-Commons-Nammensnennungs-Lizenz (CC-BY) stehen.
Das Hauptargument: Größere Verbreitung der Texte, mit denen
der Autor sowieso kein Geld verdient.
Es gibt zwei Wege zum Open Access: Die Veröffentlichung in Open-Access-Fachzeitschriften (der „goldene Weg“) und das Ablegen („Selbstarchivieren“) von Texten, die an anderer Stelle veröffentlicht werden, in frei zugänglichen Internetarchiven (der „grüne Weg“).
Weitere Informationen:
- "Authors: Beware of Copright!" Weshalb Autoren Verlagen kein exklusives Nutzungsrecht an ihren Texten einräumen sollten, sondern nur einfaches Nutzungsrecht oder zeitlich eng begrenztes exklusives Nutzungsrecht. Wenn Autoren doch einem Verlag das zeitlich unbegrenzte exklusive Nutzungsrecht übertragen, dann gilt:
1. Erst 70 Jahre nach dem Tod des Autors darf der Text ins Internet gestellt werden.
2. Der Autor darf seinen eigenen Text nicht mehr nutzen, wie er will.
3. Der Verlag kann den Text so teuer verkaufen, daß die Verbreitung des Textes behindert wird.
Weitere Hinweise auf open-access.net. - Was ist Open
Access? Mehr Info:
Overview
by Peter Suber (englisch);
FAQ on
Self-Archiving (englisch);
open-access.net;
die DFG über OA;
zugang-zum-wissen.de;
Helmholtz-Gesellschaft über OA;
DOAR Liste von OA-Archiven
(s.a.
ROAR);
Liste von Open-Access-Fachzeitschriften DOAJ;
ROMEO
zeigt, welche Fachzeitschrifen schon Selbstarchivieren erlauben; - "Copyright in Scientific Theses is holding us back; Ignore it" (englisch); For
Whom the Gate Tolls? (englisch); Archivalia (Blog über OA); Kritik an der Kritik an Open-Access in der FAZ durch den Philosophen Volker Gerhardt (Original in Gegenworte); Kritik daran HIER und HIER; "Forschung und Lehre" 9/2009 über OA.
Oft geben Forscher mit viel unentgeltlicher Arbeit alte Texte (die zumindest dann urheberrechtsfrei sind, wenn der Tod des Autors mind. 70 Jahre zurückliegt) heraus und geben die Rechte an diesen Editionen an Verlage ab, welche dann die Texte nicht ins Internet stellen und die Verbreitung der Texte durch hohe Preise der Papierbücher behindern. Eine bessere Alternative: Die Texte frei im Internet veröffentlichen (am besten als PDF, HTML und EPUB). Wie z.B. das Newton-Projekt und auch Wikisource beweisen, können Interneteditionen höchsten Qualitätsansprüchen genügen. Zusätzlich können die Texte als Papierbuch von einem Verlag, der keine exklusiven Nutzungsrechte verlangt, (z.B. einem guten "Book-on-demand"-Verlag
oder einem Universitätsverlag) angeboten werden.
Open Access in der Philosophie
In weiten Teilen der akademischen Philosophie werden bisher weniger Veröffentlichungen frei zugänglich gemacht als in anderen Fächern. Das dürfte vor allem daran liegen, daß die Möglichkeiten und Vorteile von Open Access noch wenig bekannt sind. Da Philosophen meist für ihre Texte sowieso kein Honorar erhalten, welches durch Open Access eventuell vermindert werden könnte, hat Open Access für die Autoren viele Vorteile, aber keine Nachteile. Der größte Vorteil ist, daß frei zugängliche Texte weiter und schneller verbreitet werden. Weitere Vorteile sind, daß die Dateien elektronisch durchsucht werden können, daß Internetverweise anklickbar sind, daß die Texte nach Bedarf ausgedruckt werden können,
daß der Leser sie auf seinem Rechner mitnehmen kann und daß keine Aufbewahrung der Papiertexte mehr nötig ist. Open Access ist sowohl für Aufsätze als auch für Bücher möglich und sinnvoll.
Uneingeschränkt und von vornherein frei zugänglich sind Veröffentlichungen in Open-Access-Fachzeitschriften. In der Qualitätskontrolle unterscheiden sie sich nicht von Papierzeitschriften, denn sie haben genauso Herausgeber und Begutachtung („peer review“) wie diese. Die Zahl der Open-Access-Fachzeitschriften für Philosophie wächst. Die US-amerikanische Zeitschrift Philosophers' Imprint, die Beiträge aus allen Bereichen der Philosophie veröffentlicht, kann als die angesehenste gelten. Die im Oktober 2009 gegründete deutsche Open-Access-Fachzeitschrift
LOGOS - Freie Zeitschrift für wissenschaftliche Philosophie (http://fzwp.de) veröffentlicht deutschsprachige nicht-historische Aufsätze aus allen Bereichen der Philosophie. Auch schon auf englisch veröffentlichte Aufsätze können eingereicht werden. Die Rezensionen veröffentlichte Zeitschrift KRITIKON scheint ihren Dienst eingestellt zu haben, aber dafür gibt es seit 2013 die Zeitschrift für philosophische Literatur. 2013 wurde auch Ergo – An Open Access Journal of Philosophy gegründet. Englische Rezensionen in großer Zahl und bald nach dem Erscheinen der Bücher veröffentlicht Notre Dame Philosophical
Reviews. Weitere Zeitschriften werden unten aufgeführt.
Viele Philosophen machen ihre in Zeitschriften oder Sammelbänden veröffentlichten Aufsätze auf ihrer Internetseite zugänglich. Demgegenüber hat es viele Vorteile, seine Aufsätze in einem Open-Access-Repositorium (auch „Internetarchiv“ oder „Dokumentenserver“ genannt) abzulegen. Das ist das sog. Selbstarchivieren (engl. „self-archiving“, auch „to post“). Dazu erstellt der Autor eine PDF-Datei, die zum Ausdrucken und zum Lesen geeignet ist. Repositorien verwenden einheitliche Metadaten (die der
OAI), so daß alle Repositorien nicht nur mit allgemeinen Suchmaschinen wie Google, sondern noch gezielter mit speziellen wissenschaftlichen Suchmaschinen wie BASE durchsucht werden können. So sind die Texte wesentlich besser zu finden als wenn sie auf normalen Internetseiten abgelegt wären. Außerdem bietet das Archivieren in einem Repositorium eine dauerhafte Internetanschrift (URL), eine dauerhafte Aufbewahrung und die Festschreibung des Datums des Archivierens.
Sammelpunkt (http://sammelpunkt.philo.at) ist ein Repositorium für Philosophie, das alle Autoren verwenden können. Darüber hinaus haben die meisten deutschen Universitäten Repositorien, welche meist nur Angehörige der betreffenden Universität verwenden können. Sie sind auf ROAR oder DOAR zu finden. (Ein Nachteil solcher institutioneller Repositorien ist, daß man das Repositorium wechseln muß, wenn man die Universität wechselt.) Einige weitere Repositorien werden unten aufgeführt. Wegen der Vernetzung aller Repositorien ist es nicht wichtig, welches Repositorium man verwendet.
Zumindest englischsprachige Texte sollte man in PhilPapers eintragen. Es ist eine vielfältige, stark wachsende Forschungsplattform. Dank einer ausgeklügelten Klassifizierung kann man dort umfassend nach Texten zu bestimmten Themen suchen. Man kann auf Philpapers auch Texte hochladen, aber da es nicht die OAI-Metadaten verwendet ist es vorteilhafter, auf Sammelpunkt oder einem anderen Repositorium hochzuladen. Seit März 2013 darf man auf Philpapers Aufsätze in jeder Sprache eintragen.
Am besten auffindbar macht man seine Texte, indem man sie
- in einem Repositorium ablegt;
- wenn sie auf englisch sind, in PhilPapers einträgt und sorgfältig kategorisiert (Ein Aufsatz soll i.d.R. nur einer Kategorie, manchmal zwei und nur in Ausnahmefällen drei Kategorien zugeordnet werden!);
- auf der eigenen Internetseite in eine Liste der eigenen Texte mit Verweis auf den Eintrag im Repositorium einträgt.
Zu welchem Zeitpunkt kann oder soll man einen in einer Papierzeitschrift oder einem Sammelband veröffentlichten Aufsatz archivieren? Am besten sofort nach der Fertigstellung, vor dem Einreichen an die Zeitschrift. Außerdem sollte man die tatsächlich veröffentlichte Version so bald wie möglich archivieren. Im Repositorium werden verschiedene Versionen desselben Aufsatzes miteinander verknüpft, so daß der Leser zur neuesten Version geleitet wird. Es ist immer erlaubt, Aufsätze vor dem Einreichen zu archivieren. Wenn Sie keinen anderslautenden Vertrag abgeschlossen haben, dürfen Sie nach der Veröffentlichung einen Aufsatz nach 12 Monaten archivieren. (Näheres HIER)
Anders als in anderen Fächern, ist in der Philosophie bisher das Archivieren vor dem Einreichen nicht allgemein üblich. Es ist rechtlich aber problemlos möglich, denn zu diesem Zeitpunkt besitzt der Autor alle Rechte an seinem Text. Eine Zeitschrift könnte zwar die Veröffentlichung von Aufsätzen, die schon archiviert wurden, ablehnen, dies ist aber schwer durchführbar und nicht üblich. Uns ist keine philosophische Zeitschrift bekannt, welche so eine Regel (Ingelfinger-Regel) verwendet. Die Bedingung einiger Zeitschriften, daß der Text noch nicht „veröffentlicht“ sei, bezieht sich nur auf die Veröffentlichung in einem Werk mit einem Herausgeber. Der Verlag Oxford
University Press (z.B. bei der Zeitschrift MIND) schränkt das Selbstarchivieren mehr ein als die meisten anderen Verlage, indem er das Archivieren von Preprints (d.h. der eingereichten Version) nach dem Einreichen verbietet und das Archivieren von Postprints (d.h.
der abgedruckten Version) bei einigen Zeitschriften erst 24 Monate nach dem Erscheinen erlaubt, aber auch er verbietet nicht das Archivieren vor dem Einreichen. („Preprint can only be posted prior to acceptance.“) Auf ROMEO können Sie nachschlagen, welche Richtlinien die verschiedenen Zeitschriften und Verlage für Selbstarchivierung vorgeben. Autoren können mit einer Zeitschrift oder einem Verlag davon abweichende Vereinbarungen treffen oder in einer anderen Zeitschrift veröffentlichen.
Das Archivieren vor dem Einreichen hat verschiedene Vorteile. Der Text wird dadurch viel früher der Leserschaft zugänglich gemacht und schneller und weiter verbreitet. Ein weiterer großer Vorteil betrifft die
„
Prioritätssicherung“: Wenn man einen Text in einem Repositorium archiviert, wird der Zeitpunkt des Archivierens gespeichert und angezeigt. Dadurch kann der Autor dann beweisen, daß er zu diesem Zeitpunkt diese Idee veröffentlicht hat. Wenn Sie Ihren Aufsatz nicht vor dem Einreichen archivieren, dann ist dieser Veröffentlichungszeitpunkt wesentlich später, denn meist vergeht viel Zeit zwischen dem ersten Einreichen und der Veröffentlichung durch eine Zeitschrift. In dieser Zeit kann Ihnen ein anderer Autor zuvorkommen und die Idee vor Ihnen veröffentlichen. Diese Gefahr besteht besonders dann, wenn Ihr Aufsatz abgelehnt wird. Dann können Sie schwer beweisen, zu welchem Zeitpunkt Sie ihn das erste Mal eingereicht hatten. Veröffentlicht jemand anders diese Idee nachdem Sie diese
das erste Mal eingereicht hatten und bevor Sie diese in einer Zeitschrift veröffentlichen, dann wird dieser Autor als Erstveröffentlicher der Idee gelten. Hätten Sie den Aufsatz schon vor dem ersten Einreichen in einem Repositorium archiviert, dann wäre leicht für jedermann nachprüfbar, daß Sie die Idee zuerst veröffentlicht hatten.
Nach dem Einreichen darf der Verfasser, wenn er im Vertrag nichts anderes mit dem Verlag oder dem Herausgeber vereinbart hat, den Aufsatz in einer von ihm hergestellten PDF-Datei 12 Monate nach dem Erscheinen archivieren. Die vom Verlag hergestellte PDF-Datei darf er nur dann veröffentlichen, wenn er dies mit dem Verlag vereinbart hat.
Wenn Sie als Autor einen Vertrag mit einem Verlag oder einer Zeitschrift unterzeichnen, sollten Sie darauf achten, daß Sie das Recht der Selbstarchivierung behalten und nicht das ausschließliche Nutzungsrecht an Ihrem Text abgeben. Weitere Informationen dazu finden Sie HIER.
Open-Access-Fachzeitschriften in der Philosophie
Das Directory of Open Access Journals (DOAJ) führt 114 Zeitschriften im Bereich Philosophie auf. Noch mehr werden in der Europäischen Zeitschriftenbibliothek (EZB) aufgeführt. Einige seien hier genannt:- LOGOS - Freie Zeitschrift für wissenschaftliche Philosophie (Deutschland): veröffentlicht wissenschaftliche Aufsätze aus allen Bereichen der Philosophie außer historischen oder doxographischen Aufsätzen; Sprache: Deutsch
- Zeitschrift für philosophische Literatur
- e-Journal Philosophie der Psychologie (Österreich), Sprachen: Deutsch, Englisch
- Physics and Philosophy (Deutschland): Philosophie der Physik; Sprache: Englisch
- Philosophers' Imprint (USA): "Although the Imprint is edited by analytically trained philosophers, it is not restricted to any particular field or school of philosophy. Its target audience consists primarily of academic philosophers and philosophy students, but it also aims to attract non-academic readers to philosophy by making excellent philosophical scholarship available without license or subscription." Sprache: Englisch
- Ergo: „Ergo is a general, open access philosophy journal accepting submissions on all philosophical topics and from all philosophical traditions.“
- Notre Dame Philosophical Reviews (USA): Rezensionen; Sprache: Englisch
- Medieval Philosophy and Theology (USA): Mittelalterliche Philosophie; Sprache: Englisch
- Disputatio - International Journal of Philosophy (Portugal): alle Bereiche der analytischen Philosophie, besonders Sprachphilosophie, Logik, Philosophie des Geistes, Erkenntnistheorie und Metaphysik; Sprache: Englisch, Portugisisch
- Theoria (Spanien) Sprache: Englisch, Spanisch
- Ars Disputandi - The Online Journal for Philosophy of Religion (Europa) Religionsphilosophie, philosophische Theologie; Sprache: Englisch
- Prolegomena (Kroatien): Sprache: Kroatisch, Deutsch, Englisch
- Diametros (Polen): Sprachen: Polnisch, Englisch.
- Critica (Mexiko): Sprachen: Spanisch, Englisch
- Journal of Ethics and Social Philosophy: Ethik und Sozialphilosophie; Sprache: Englisch
- E-Logos - Electronic Journal for Philosophy (Prag): Sprachen: Tschechisch, Englisch
- HYLE - International Journal for Philosophy of Chemistry (Berlin): Philosophie der Chemie, Sprache: Englisch
- Cosmos and History - The Journal of Natural and Social Philosophy, Sprache: Englisch
- Astérion (Frankreich): Philosophiegeschichte und Ideengeschichte; Sprache: Französisch
- The Australasian Journal of Logic (Australien), Sprache: Englisch; spezialisiert auf Logik.
- CONVIVIUM - Revista de Filosofia (Barcelona), Sprache: Spanisch
- Liste philosophischer Open-Access-Fachzeitschriften auf Noesis
Weitere frei zugängliche philosophische Texte
- Stanford Encyclopedia of Philosophy: Die größte Online-Enyklopädie für Philosophie, frei zugänglich; Sprache: Englisch
- Internet Encyclopedia of Philosophie: Online-Enyklopädie für Philosophie, frei zugänglich, Sprache: Englisch.
- Noesis ist eine englischsprachige Suchmaschine für frei zugängliche Philosophie
Repositorien
Die meisten Universitäten haben Repositorien, welche die Angehörigen der betreffenden Universität verwenden können. Sie sind auf ROAR oder DOAR zu finden.
- Sammelpunkt (http://sammelpunkt.philo.at) Repositorium für Philosophie, das alle Philosophen verwenden können
- PhilSci: Repositorium für Naturphilosophie und Wissenschaftstheorie
- Cogprints: ein Repositorium für „Kognitionswissenschaften“
- Swiss Philosophical Preprint Series (nur für in der Schweiz wohnende Philosophen)
Open Access bei Büchern in der Philosophie
Nicht nur Aufsätze, sondern auch Bücher werden von mehr Menschen gelesen oder zitiert, wenn sie nicht nur als Papierbuch verkauft werden, sondern auch als Datei frei zugänglich im Internet archiviert werden. Wenn für den Autor keine Gewinnabsichten im Vordergrund stehen, hat eindeutig Open Access bei Büchern wie bei Aufsätzen für den Autor viele Vorteile, aber keine Nachteile. Wenn ein Autor mit dem Verkauf eines Buches finanziellen Gewinn erzielen möchte, muß er abwägen, ob zu erwarten ist, daß das Zurverfügungstellen des Buches als Datei in einem Repositorium den durch den Verkauf des Papierbuches zu erzielenden Gewinn vermindert. In vielen Fällen hat sich gezeigt, daß durch Open Access die Verkaufszahlen
der Papierbücher nicht gesunken, sondern gestiegen sind. (Siehe HIER und HIER.) Aber insbesondere wenn der Preis des Papierbuches hoch ist, könnte der Umsatz durch OA sinken.
Außer der größeren und schnelleren Verbreitung gibt es etliche weiterere Vorteile davon, Bücher nicht nur als Papierbuch zu vertreiben, sondern auch als Datei frei zugänglich zu machen:
- Der Leser kann die Datei elektronisch durchsuchen.
- Der Leser kann die Datei stets auf seinem Rechner bei sich tragen.
- Der Leser kann das Buch mit einem Smartphone, einem Tablet-PC oder einem Ebuchlesegerät lesen (wozu sich das Format EPUB am besten eignet)
- Die Datei kann mit einem Videoprojektor z.B. in einer Vorlesung auf einer Leinwand dargestellt werden.
- Der Leser kann nach Bedarf Teile des Buches ausdrucken, den Ausdruck markieren und beschreiben und je nach Bedarf den Text erneut ausdrucken.
Wie kann man ein Buch frei zugänglich machen? Indem man den Text in einer zum Lesen oder Ausdrucken geeigneten PDF-Datei oder in einer EPUB-Datei in einem Repositorium ablegt. Wie bei Aufsätzen können Sie ein Buch auch direkt nach dem Fertigstellen des Textes noch vor dem Einreichen an einen Verlag in einem Repositorium archivieren.
Damit Sie Ihr Buch im Internet frei zugänglich machen können, dürfen Sie im Verlagsvertrag dem Verlag nicht das „ausschließliche Nutzungsrecht“ zeitlich unbegrenzt („auf die Dauer des gesetzlichen Urheberrechts“ - d.h. bis 70 Jahre nach Ihrem Tod!) übertragen. Ein Verlagsvertrag kann Open Access auf drei Weisen ermöglichen:
Erstens kann der Autor dem Verlag nicht das ausschließliche, sondern nur ein einfaches Nutzungsrecht übertragen.
Zweitens kann die Übertragung des ausschließlichen Nutzungsrechts zeitlich auf einige Monate oder Jahre begrenzt werden. (Damit wird auch der Gefahr vorgebeugt, daß die Verbreitung eines Buches bis 70 Jahre nach dem Tod des Autors dadurch behindert wird, daß ein Verlag das ausschließliche Nutzungsrecht innehat und das Buch so teuer verkauft, daß die Verkaufszahlen gering sind.) Dann darf das Buch nach Ablauf dieser Zeit frei zugänglich gemacht werden.
Drittens kann - außerdem oder statt dessen - ausdrücklich dem Autor das Archivieren des Textes in einem Internetrepositorium jederzeit oder nach Ablauf einer bestimmten Zeit gestattet werden. (Weitere Informationen dazu finden Sie HIER.)
Die herkömmlichen deutschen philosophischen Fachverlage legen den Autoren, wenn diese keine Wünsche äußern, meist einen Verlagsvertrag vor, durch welchen der Autor dem Verlag das ausschließliche Nutzungsrecht zeitlich unbegrenzt überträgt und welche dadurch Open Access ausschließen. Sie als Autor müssen daher dem Verlag Ihre Wünsche oder Bedingungen mitteilen und gegebenenfalls einen anderen Verlag wählen. Es gibt inzwischen auch viele Verlage, welche grundsätzlich nicht das ausschließliche Nutzungsrecht, sondern nur ein einfaches Nutzungsrecht verlangen. Das ist bei sogenannten "Book-on-Demand"-Verlagen so, von denen einige auf wissenschaftliche Bücher spezialisiert sind, aber auch bei immer mehr anderen neu entstehenden
Wissenschaftsverlagen.
Bei der Wahl eines Verlages ist außerdem die Höhe eines eventuellen vom Autor zu bezahlenden Druckkostenbeitrags - der zwischen Null und mehreren tausend Euro schwankt! -, die Höhe der Autorentantiemen sowie der Verkaufspreis des Buches zu prüfen. Wie gesagt muß man nicht einen speziellen Open-Access-Verlag wählen, sondern man kann man Open Access für philosophische Bücher ebensogut mit einer Papierveröffentlichung in einem herkömmlichen deutschen philosophischen Fachverlag verbinden, indem man den Verlagsvertrag entsprechend abfaßt. Ferner ist erwägen, unter welche Lizenz das Buch gestellt werden soll. Creative Commons BY oder BY-NC-SA bieten sich an.
Viele Verlage bieten heute dem Autor die Wahl an, welche Dienste er möchte (z.B. Lektorat, Textsatz) und wie hoch seine Verkaufsbeteiligung sein soll.
Einige wissenschaftliche Verlage, bei welchen grundsätzlich der Autor keine exklusiven Rechte abgibt: die Universitätsverlage, MV-Wissenschaft oder Meine-Verlag, Edition Open Access.
Für englische Bücher: Open Book Publishers, Open Humanities Press, Bloomsbury Academic, Open Edition, Open Monograph Press. Eine Übersicht über Wissenschaftsverlage, welche mit Open Access arbeiten, bietet OAPEN (Open Access Publishing in European Networks). S.a. OASIS.
Einige Book-on-Demand-Verlage: Epubli, Book on Demand, Create Space, Lulu, Lightningsource.
In den letzten Jahrzehnten ist in Deutschland die Zahl der durch die Fachverlage verkauften Exemplare pro philosophischem Buch drastisch gesunken und liegt nicht selten unter 200 Stück. Eine Ursache könnte die Steigerung der Buchpreise sein, welche dadurch ermöglicht wurde, daß Bibliotheken Bücher trotz hoher Preise kaufen und deshalb Verlage keinen Anreiz haben, durch aufwendigere Werbung und niedrigere Preise die Verkaufszahlen zu erhöhen. Niedrigere Preise und aufwendigere Werbung würden zwar die Verkaufszahlen erhöhen, den Umsatz und den Gewinn aber senken. Zudem führen die Druckkostenzuschüsse durch staatliche Stellen (z.B. die DFG) dazu, daß sich die Herstellung eines Buches auch ohne durch niedrigere Preise und aufwendige Vermarktung zu erzielende höhere Verkaufszahlen
lohnt. Die Verbreitung und wissenschaftliche Wirkung philosophischer Bücher ist jedenfalls für die Autoren unbefriedigend gering. Open Access kann hier entgegen wirken.
Die Herstellung von Papierbüchern ist durch die Digitaldrucktechnik so billig geworden, daß selbst Auflagen von weniger als 100 Exemplaren oder der Druck von einzelnen Exemplaren zu geringen Kosten oder kostendeckend durchgeführt werden können, insbesondere wenn der Autor das Buch selbst setzt (z.B. mit dem kostenlosen Textsatzprogramm LaTeX) und korrekturliest. Auch die herkömmlichen Fachverlage verwenden heute diese Technik.
Hinweise zum Herstellen von PDF-Dateien für das Archivieren
Jede PDF-Datei kann archiviert werden, aber es empfiehlt sich, den Text möglichst ordentlich zu formatieren. Allgemein ist zu empfehlen:
- Schrift mit Serifen, z.B. Garamond oder Georgia;
- Silbentrennung;
- einfacher Zeilenabstand (nicht 1,5 oder 2);
- die Zeilen sollten höchstens 65 Zeichen lang sein (eine Begründung finden Sie HIER)
- Seitenzahlen einfügen
Bewährte Formate sind:
- Papierformat A5, Schriftgröße 11 pt, Ränder 1,5 cm.
- Papierformat A4 quer, zweispaltig, Schriftgröße 11 pt, Ränder 1,5 cm.
- Papierformat A4 hochkant, zweispaltig, Schriftgröße 11pt oder 10 pt, Ränder 1,5 cm.
- Papierformat A4 hochkant, Schriftgröße 12 pt, Ränder: links 2 cm, rechts 5 cm, oben 2 cm, unten 3 cm.
Solche PDF-Dateien können mit jeder Textverarbeitung erstellt werden (z.B. dem kostenlosen LibreOffice (Nachfolger von OpenOffice), aber auch mit Microsoft Word. Hochwertigen Buchsatz erzielt man z.B. mit dem kostenlosen Textsatzprogramm LaTeX, welches besonders für die Verwendung in der Wissenschaft geeignet ist. Der Einstieg in LaTeX ist etwas schwerer als der in Writer oder Word, aber wenn man den geschafft hat, kann man ohne viel Aufwand Texte hochwertig setzen. (Meine Mustervorlage.) (Auch das kostenlose Satzprogramm Scribus
ist vielleicht geeignet.) Die einheitliche Gestaltung bibliographischer Angaben wird durch die Verwendung von Literaturverwaltungsprogrammen erheblich vereinfacht und beschleunigt. Für LaTeX bietet sich z.B. das kostenlose Programm Jabref in Verbindung mit dem LaTeX-Paket Biblatex an. Für OpenOffice und MS Word bietet sich das kostenlose Programm Zotero an, das eine Erweiterung für den Internetnavigator Firefox ist.
Grundsätzlich sind Serifenschriften (z.B. Garamond oder Palatino) leichter lesbar als serifenlose Schriften wie z.B. Arial. Der Text sollte Seitenzahlen enthalten. Es empfiehlt sich, viele numerierte Zwischenüberschriften zu verwenden, die beim Zitieren statt der Seitenzahlen verwendet werden können. Der Text sollte den Namen und die Epost-Anschrift des Autors enthalten, ggf. das Datum des Archivierens des Preprints und ggf. die Zeitschrift oder das Buch nennen, in welcher der Text erschienen ist oder erscheinen wird.
Dieser Text von Daniel von Wachter steht unter einer Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz und darf deshalb frei weiterverwendet werden.
Via
http://www.urheberrecht.org/news/5066/
Ein Abschlussbericht ist leider unter CC-BY-ND lizenziert statt unter CC-BY:
http://www.bmbf.de/pubRD/Abschlussbericht_strategischer_Dialog_wissfreundl_Urheberrecht.pdf
Teile dürfen also nicht nachgenutzt werden. Das ist schlecht.
http://archiv.twoday.net/stories/528986972/
Auch wenn hier Organisationen kritisiert wurden, weil sie nur ihre vergriffenen Schriften ins Netz stellen, so ist jede Publikation Open Access ein Gewinn und die Praxis an sich ein Schritt in die richtige Richtung.
Niederdeutsches Wort/Niederdeutsche Studien (LWL)
http://archiv.twoday.net/stories/534898387/
http://archiv.twoday.net/stories/38753972/
Volkskundliche Kommission für Westfalen (LWL)
http://archiv.twoday.net/stories/404099094/
Texte und Untersuchungen zur Archivpflege (LWL)
http://archiv.twoday.net/stories/498883879/
Unter dem Wappen der Fidel
http://archiv.twoday.net/stories/404099094/
ARX, Einzelnummern
http://www.burgeninstitut.com/arx_einzelhefte.htm?arx_show=59
ÖSTA, Ausstellungskataloge
http://archiv.twoday.net/stories/3433173/
Auch Verlage experimentieren mit solchen Angeboten, nehmen sie dann aber auch schon mal wieder zurück, beispielsweise
http://archiv.twoday.net/stories/3068785/
An die Verlage ergeht der Appell: Machen Sie Vergriffenes kostenlos zugänglich (möglichst auch auf dauerhaften Bibliotheksservern). Damit zeigen Sie nicht nur Großmut und werben für sich, sondern werden auch dem vielbeschworenen Kulturauftrag des Verlagswesens besser gerecht. Verzichten Sie, auch wenn Kleinvieh auch Mist macht, auf kleinliches Abkassieren.
Siehe auch
http://open-access.net/de/wissenswertes_fuer/verlage/
Wenn Sie sich Generosität nicht leisten können, machen Sie ein faires, nicht überteuertes Angebot zum Crowdfunding, damit das Buch "befreit" werden kann. Für eine normale Monographie sollte man nicht mehr als 50-100 Euro ansetzen. Viel zu teuer: unglue.it
https://netzpolitik.org/2012/bucher-freikaufen-mit-unglue-it-zum-creative-commons-buch/
Es gibt aber genügend Vollpfosten (Verlage, Antiquariate), die mit im Druck vergriffenen Büchern oder Artikeln den schnellen Euro machen wollen und ihre Benutzer mit überteuerten Angeboten abzocken. So nimmt ein Antiquariat für 16 Seiten 7,50 EUR:
http://www.thorsten-reiss-verlag.de/Gesamtverzeichnis/vergriffene-buecher.html
Ein Problem der löblichen Open-Access- Angebote ist, dass sie oft nicht dauerhaft sind, und eine bibliographische Erfassung z.B. in den Verbundkatalogen nicht existiert.
Hier einige weitere Open-Access-Beispiele, die das Spektrum illustrieren sollen:
Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung
http://www.politische-bildung-brandenburg.de/shop/info/vergriffene-Buecher-als-PDF.html
wichtige Beiträge zur Zeitgeschichte!
vergleichbar LPB BW
http://www.lpb-bw.de/downloads.html
BZGA
http://www.bzga.de/infomaterialien/archiv/
EZW
http://www.ekd.de/ezw/Publikationen.php
Siehe auch
http://www.weltanschauungsfragen.at/publikationen
HS Hannover
http://www.hs-hannover.de/bibl/service/hochschulpublikationen/blumhardt-verlag/vergriffene-titel/index.html
Uni Essen-Duisburg, Institut für Berufs- und Weiterbildung
http://www.uni-due.de/biwi/bawb/vergriffenes
Uni Münster, Arbeitsstelle Interkulturelle Pädagogik
http://egora.uni-muenster.de/ew/ikp/querformat.shtml
Institut für Religionspädagogik Freiburg
http://www.irp-freiburg.de/html/download_archiv780.html
RUHR 2010
http://www.essen-fuer-das-ruhrgebiet.ruhr2010.de/service/downloads/aeltere-vergriffene-publikationen.html
ISP Verlag
http://www.neuerispverlag.de/vergriffen.php
Beiträge zur westfälischen Familienforschung (Zeitschrift)
http://www.westfaelische-geschichte.de/zes51
Luther1545.org (Gemeinfreies)
http://www.luther1545.org/kirchen-geschichte/vergriffene-buecher
Siehe dazu auch
https://de.wikisource.org/wiki/Digitale_Sammlungen#Zweiter_Teil:_Institutionen.C3.BCbergreifende_und_private_Angebote
Wer Open Access unterstützen will, sollte auch "nahezu vergriffene" Titel einbeziehen, wie dies der Main-Kinzig-Kreis in Hessen tut:
http://www.mkk.de/cms/de/aemter-und-betriebe/aemter-liste/wirtschaft-kultur-sport/zentrum_fuer_regionalgeschichte/hefte/vergriffene_hefte.html
Update:
http://archiv.twoday.net/stories/1022379367/
http://boris.unibe.ch
Da es zugleich als Universitätsbibliographie dienen soll, liest man fast immer: "Es gibt derzeit noch keinen Volltext".
Fächer Oder-Verknüpfung "900 Geschichte" UND Volltextstatus Oder-Verknüpfung "Öffentlich": 2 Dokumente
Wenn ich das recht sehe, gibt es nur gut 30 Volltexte in BORIS (bei 38.000 Einträgen). Ganz toll!
http://archiv.twoday.net/search?q=oaweek2013
Zur Open-Access-Woche 2012 in Archivalia:
http://archiv.twoday.net/stories/197330739/
http://archiv.twoday.net/stories/172011655/ (Links zu früheren Jahren)
Beitragsverzeichnis 2013 (jüngste zuerst)
Hüpfen für Open Access
http://archiv.twoday.net/stories/528988345/
Historische Vereine in der Schweiz und Open Access
http://archiv.twoday.net/stories/528988162/
Rückschritt für grünen Open Access: Professor Wolfgang Behringer (Saarbrücken) entfernte Volltexte
http://archiv.twoday.net/stories/528987975/
Open Access und deutschsprachige Geschichtswissenschaft: Sie wird einfach nicht grün
http://archiv.twoday.net/stories/528987964/
Archäologie und Open Access
http://archiv.twoday.net/stories/528986987/
Deutsche Sportwissenschaft und Open Access
http://archiv.twoday.net/stories/528986981/
Open Access publishing has no negative effect on book sales!
http://archiv.twoday.net/stories/528986972/
Neue Open-Access-Internetplattform: Regensburger Beiträge zur Heimatforschung
http://archiv.twoday.net/stories/528986938/
Open Access Week: Die Veranstaltungen vom 21.-25.10.2013 in Paris
http://archiv.twoday.net/stories/528986319/
Prosopographische Datenbank zum Frühmittelalter Nomen et Gens online
http://archiv.twoday.net/stories/524916397/
Internationale Open Access Week: Wie Wissenschaftsblogger Open Access fördern können
http://archiv.twoday.net/stories/524897246/
Hinweis auf meinen Beitrag im Redaktionsblog
http://redaktionsblog.hypotheses.org/1742
Annaberger Annalen über Litauen und deutsch-litauische Beziehungen
http://archiv.twoday.net/stories/524897129/
DHI Paris unterstützt Open Access
http://archiv.twoday.net/stories/524897119/
Helmholtz-Gemeinschaft verankert Open-Access-Richtlinie
http://archiv.twoday.net/stories/524897083/
Über 800 wissenschaftliche Gesellschaften weltweit publizieren Open Access Zeitschriften
http://archiv.twoday.net/stories/524897077/
Veranstaltungen der Open Access Week 2013 im Livestream
http://archiv.twoday.net/stories/524896804/
arbido 2000-2013/2 online
http://archiv.twoday.net/stories/524896777/
IFLA's institutional repository
http://archiv.twoday.net/stories/524896725/
Let’s be open about Open Access
http://archiv.twoday.net/stories/524896703/
Katalog der Inkunabeln der Universitätsbibliothek Heidelberg, des Instituts für Geschichte der Medizin und des Stadtarchivs Heidelberg
http://archiv.twoday.net/stories/524896678/
Klimpel über: Die verbreitetsten Missverständnisse zu freien Lizenzen
http://archiv.twoday.net/stories/524896657/
Internationale Open Access Week hat begonnen
http://archiv.twoday.net/stories/524896502/

http://archiv.twoday.net/topics/Landesgeschichte/
Materialien zu digitalen Angeboten von historischen Vereinen zusammen, die mit Volltexten ihrer Veröffentlichung im Netz aufwarten.
In der Schweiz wird die landesgeschichtliche Forschung insbesondere von den vor allem auf Kantonsebene agierenden historischen Vereinen getragen bzw. von deren Zeitschriften.
Das von den wissenschaftlichen Bibliotheken betriebene zentrale Digitalisierungsprojekt http://retro.seals.ch enthält viele solche Vereinszeitschriften, etwa die traditionsreiche Argovia der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau, die auf retro.seals.ch nicht nur die Argovia (bis 2008), sondern auch das bis 1929 bestehende "Taschenbuch" und die seit 1978 herausgegebenen Beiträge zur Aargauer Geschichte (für Monographien) digitalisieren ließ.
Wenn dereinst die Scans auf
http://www.bodenseebibliotheken.de/zeitschriften.html
sichtbar sein werden, wird es auch auf diesem Portal einige Schweizer Vereinsperiodika geben.
In Planung sind bei retro.selas.ch
Archiv des Historischen Vereins des Kantons Bern
1848-1960
Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich
1837-1995
In der Übersicht der Schweizer Digitalisierungsprojekte werden die Schaffhauser Beiträge angekündigt, doch vermutlich wird die Stadtbibliothek Schaffhausen dazu erst in einigen Jahren kommen:
https://www.digicoord.ch/index.php/Digitalisierungsprojekte
Für andere bedeutende Vereinszeitschriften wie die Thurgauer Beiträge oder die St. Galler Mitteilungen gibt es offenbar noch keine Planungen.
Auch wenn es in der Regel eine "moving wall" von einigen Jahren gibt, ist das Modell, dass Vereinszeitschriften in einem zentralen, von Bibliotheken getragenen Portal mit gemeinsamer Volltextsuche aufgrund von OCR professionell online gestellt werden, vorbildlich zu nennen. Dies entlastet die Vereine, die nicht jeweils eine mehr oder minder fachkundige Lösung basteln müssen (wenn sie denn aus eigenem Antrieb überhaupt im Netz digitalisieren wollen), und nützt der Wissenschaft, die einen zentralen Sucheinstieg für die so wichtige Volltextrecherche besitzt.
Was Sichtbarkeit und Volltextrecherche angeht, ist retro.seals.ch eindeutig dem auf naturwissenschaftliche Zeitschriften spezialisierten österreichischen Portal (das gleichwohl auch landesgeschichtlich wichtige Periodika enthält) überlegen.
http://www.landesmuseum.at/datenbanken/digilit/
Neben dem zentralen Portal retro.seals.ch unterhalten einige Vereine eigene Volltextangebote. Bisher habe ich folgende recherchiert, wobei ich mich vor allem an der Linkliste
http://www.hvn.ch/dynamic/page.asp?seiid=35
orientierte.
Der Historische Verein des Kantons St. Gallen hat 14, überwiegend moderne Neujahrsblätter (Monographien) als PDFs bereitgestellt:
http://www.hvsg.ch/neujahrsblaetter.php
Darunter auch die Festschrift "150 Jahre Historischer Verein des Kantons St.Gallen" (2009).
Eigentlich kein "historischer" Verein ist der Verein, der das Walliser Jahrbuch trägt, dessen Ausgaben von 2002 bis 2012 im Netz sind:
http://vsjahrbuch.ch/archiv.php
Vereinsmitteilungsblätter, die sich auf Berichte über Vereinsaktivitäten beschränken, sind für die landesgeschichtliche Forschung wenig ergiebig. Aber manchmal enthalten sie auch kürzere historische Beiträge. Dies ist der Fall bei dem Mitteilungsblatt der Zentralschweizerischen Gesellschaft für Familienforschung
http://www.genealogie-zentral.ch/index.php/mitteilungsblatt
Das Jahrbuch der SGFF steht leider nur für Mitglieder zur Verfügung, die Allgemeinheit muss sich mit den Mitteilungsblättern (PDFs) begnügen.
http://www.sgffweb.ch/index.php?option=com_docman&view=docman&Itemid=219&lang=de
Nachtrag: Berner Zeitschrift für Geschichte
http://www.bezg.ch/html/bezg-online/ (auch bei retro.seals.ch, moving wall nur 1 Jahr)
DigiBern mit Vereinspublikationen
http://www.digibern.ch/de/angebot.html
Beitrag zur OAWeek2013

#histverein
"Beispiel einer Wissenschaftlerhomepage auf einem Uni-Server mit vergleichsweise vielen Volltexten:
Publikationen von Wolfgang Behringer
http://www.uni-saarland.de/fak3/behringer/HP/publi.html "
2013 gibt es auf der aktuellen universitären Homepage Behringers keinen einzigen Volltext mehr.
2012 sah das noch anders aus:
http://web.archive.org/web/20120118063410/http://www.uni-saarland.de/fak3/behringer/HP/publi.html
Beiträge in Sammelbänden: 13 Volltexte
[Zeitschriften-]Artikel: 6 (1 externer Link, der noch zu einem Volltext führt)
Buchbesprechungen: 4 (genauer 3) Volltexte
Abgesehen von externen Quellen sind davon via Internet Archive übrig geblieben ganze drei
Heinrich Kramers Hexenhammer
http://web.archive.org/web/20050521114337/http://www.uni-saarland.de/fak3/behringer/HP/Hexenhammer.pdf
Bauern-Franz
http://web.archive.org/web/20051026204015/http://www.uni-saarland.de/fak3/behringer/HP/bauernfranz.pdf
1 Rezension
http://web.archive.org/web/20120127185736/http://www.uni-saarland.de/fak3/behringer/HP/pdf_behringer/rez_wuest.pdf
Wie nicht selten versagt der Open-Access-Filter von Bielefelds BASE bei Behringer: Es werden unter http://goo.gl/UmYOqS 3 Beiträge gefunden, davon nur mein Gespräch mit Behringer wirklich OA.
Hinzu kommt noch ein Artikel aus der GWU auf historicum.net:
Behringer, Wolfgang: Neun Millionen Hexen. Entstehung, Tradition und Kritik eines populären Mythos, in: historicum.net, URL: http://www.historicum.net/no_cache/persistent/artikel/826/
In Scidok Saarbrücken findet man, wenn man dem Autorenlink folgt, einmal 4 Titel von Behringer http://goo.gl/1P9jfv und einmal 25 http://goo.gl/5xtSfh
Von der 25er-Liste sind 3 veritable Monographien, 11 Aufsätze (der Rest Rezensionen), wobei der Nutzen des Aufsatzes "Zur Geschichte der Hexenforschung" (1994) sich mir nun wirklich nicht erschließt, da für die Wissenschaft nur die 2004 erschienene Überarbeitung sinnvoll wäre. Mit den auf der Instituts-Seite früher vorhandenen Volltexten gibt es, soweit ich sehe, keine Überschneidungen.
Von der Website Behringers gibt es keinen Link zu Scidok, auch nicht in der Veröffentlichungsliste. So erfreulich die 25 Texte in Scidok sind, so unverständlich ist es, dass die seinerzeit auf der Website online gestellten Arbeiten nun bis auf zufällig vom Internet Archive gesicherte drei Beiträge nicht mehr Open Access zur Verfügung stehen.
Beitrag zur OAWeek2013

http://archiv.twoday.net/stories/6002752/
zeigte, dass der "grüne Weg" von Open Access, das Zweitpublizieren bereits gedruckt publizierter Beiträge, in der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft kaum verbreitet ist. Daran hat sich so gut wie nichts geändert.
Im August 2013 wurde gemeldet: "The European Commission has released a study confirming the shift towards ‘open access’ for research results. In 2011, over 50% of scientific papers published were made available to readers for free; around twice the rate previously estimated. Open access is seen as a major boost to innovation potential." Das erscheint mir - auch bezogen auf alle Disziplinen - als übertrieben. Für die Geschichtswissenschaft sind nach meiner Einschätzung etwa 5 bis allerhöchstens 20 % je nach Bereich realistisch.
Das möchte ich mit einigen Daten zu 2011 untermauern.
(1) HZ und ZHF 2011: nur 13 Prozent OA verfügbar
Historische Zeitschrift und Zeitschrift für Historische Forschung betrachte ich als die beiden führenden deutschsprachigen allgemeinen historischen Zeitschriften, wenngleich die ZHF einen deutlichen Schwerpunkt auf der Frühen Neuzeit hat.
Durch Suchen in der Bielefelder Suchmaschine BASE
http://www.base-search.net/
sowie in Google Scholar und in der Google-Websuche wurden alle Aufsätze der beiden Zeitschriften von 2011 (nicht: Forschungsberichte und Buchbesprechungen) auf die Existenz einer "grünen" Zweitversion überprüft. Im Vergleich zu den über 20.000 Publikationen in PLoS One (der größten naturwissenschaftlichen Fachzeitschrift, übrigens ein OA Journal) ist der jährliche Ausstoß in beiden Fällen lächerlich gering: 9 Artikel in der ZHF, 22 in zwei Bänden der HZ.
Von den 9 ZHF-Artikeln gibt es von dreien kostenlose Versionen im Netz. Eine war mittels BASE auffindbar, in einem OA-Repositorium, eine (Eibach) wurde nur durch das Sichten der persönlichen Website von Eibach gefunden, eine steht als mit einem Preis ausgezeichneter Artikel im Netz.
Eibach: Das offene Haus
http://www.hist.unibe.ch/unibe/philhist/hist/content/e267/e530/e145144/Eibach_DasoffeneHaus_2011_ger.pdf
Gelder/Hertel: Die Mission des Grafen von Daun in Brüssel 1725: ein Wendepunkt in der Regierung der Österreichischen Niederlande?
http://hdl.handle.net/1854/LU-1974383 (IR der U Gent)
Weber: Die Republik des Adels
http://www.sagw.ch/dms/sagw/preise/nachwuchspreis/artikel/2012_NadirWeber
Von den 22 Beiträgen der HZ konnte nur ein einziger, bei BASE wohl aufgrund der kürzlichen Einstellung (BASE harvestet nur wöchentlich) noch nicht gefundener Titel in Open-Access-Version ermittelt werden:
Oschema: Falsches Spiel
http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/15591/
4 Artikel von 31 sind 13 %.
(2) OPAC der Regesta Imperii
http://opac.regesta-imperii.de/
Diese bibliographische Datenbank betrifft vor allem das Mittelalter und weist - eher lückenhaft - auch Online-Publikationen nach, ärgerlicherweise ohne Kennzeichnung auch lizenzpflichtige Publikationen z.B. in DigiZeitschriften. Da sehr viele Artikel mit dem Jahrhundert verschlagwortet sind, kann man in der Freien Suche Jahrhundert wählen und findet dann mit dem Jahr 2011 2391 Treffer. Davon sind 1757 Aufsätze (in Zeitschriften und Büchern). Und davon werden für 74 Online-Nachweise gegeben. Als Aufsätze zählen auch die Artikel des Historischen Lexikons Bayerns. Inakzeptabel ist, dass ein ZORA-Titel ohne Volltext aufgeführt wird - da die Regesta Imperii nur sehr lückenhaft Online-Nachweise bringen, sollte man beim einzelnen Titel schon eine gewisse Sorgfalt erwarten dürfen.
Die meisten der 74 Artikel sind kostenpflichtig, soweit ich sehe. Ausgewertet habe ich die deutschsprachigen Titel. Es gibt nur 1 grüne Version (Schlotheuber in Hémecht), 3 retrodigitalisierte Artikel aus QFIAB, 2 aus der OA-Zeitschrift Concilium medii aevi und ein mit falschem Link zitierter Beitrag (von Tocci) in einer griechischen OA-Zeitschrift. Aus Gründen der Vergleichbarkeit zähle ich nur den einen Titel, ohne dass ich eine Prozentzahl angeben kann, da man ihn mit der Gesamtzahl der deutschsprachigen Zeitschriftenaufsätze aus 2011 in dieser Datenbank in Verbindung setzen müsste.
Halten wir aber fest: Grün spielt hier eine vernachlässigbare Rolle.
Im OPAC der MGH finden sich sehr häufig PDFs verlinkt. Für 2011 werden 178 Aufsätze verzeichnet, mit dem zusätzlichen Suchwort pdf lassen sich 4 PDF-Versionen (wohl alles eigene Scans der MGH) ermitteln, darunter ein landesgeschichtlicher Zeitschriftenaufsatz (des Bibliotheksleiters). Da die Aufsätze-Einschränkung aber unzuverlässig ist, sind es in Wirklichkeit erheblich mehr.
(3) Jahresberichte für deutsche Geschichte: 0 %
http://jdgdb.bbaw.de/cgi-bin/jdg?lang=de
Nur nach Zeitschriftenaufsätzen 2011 in deutscher Sprache zu suchen geht nicht. Man muss eine Epoche hinzunehmen. Ich wählte die Frühe Neuzeit. Verzeichnet sind 722 Titel. Online-Beiträge zur Frühen Neuzeit in Deutsch gibt es nur 28. Von diesen 28 sind Open Access 2, ein Stammbuch-Katalog und ein Sammelband auf Perspectivia, also kein Zeitschriftenartikel.
Von den 722 Zeitschriftenartikeln in deutscher Sprache zur Frühen Neuzeit sind also genau 0 % OA.
Allerdings ist davon auszugehen, dass die Jahresberichte wesentlich weniger sorgfältig als die Regesta Imperii Online-Nachweise eintragen, und die Regesta Imperii machen nach meinen Erfahrungen schon einen schlechten Job!
(4) Zürichs institutionelles Repositorium ZORA
http://www.zora.uzh.ch/
Diesem Angebot habe ich schon viele kritische Beiträge hier gewidmet:
http://archiv.twoday.net/search?q=zora+z%C3%BCrich
Im deutschsprachigen Raum ist das für die Geschichtswissenschaft wichtigste universitäre Open-Access-Mandat das von Zürich, da die Züricher Historiker durchaus einen guten Ruf haben. Zu Eprints von Zürcher Historiker 2012:
http://archiv.twoday.net/stories/197331031/
Von 238 Beiträgen des Historischen Instituts, was in etwa dem tatsächlichen Gesamt-Output entsprechen dürfte, sind etwa 14 % (34) Open Access. Von den 97 Zeitschriftenartikeln aber nur 10, wobei drei abzuziehen sind, die bereits am Ursprungspublikationsort OA sind. 7 von 97 sind 7 %. Das liegt weit unter der sogenannten spontanen Selbstarchivierungsrate von 25 % und beweist einmal mehr, dass solche Mandate in den Geisteswissenschaften keinen nennenswerten Effekt haben.
Da man Monographien ausklammern kann, kommen die erhöhten Zahlen außerhalb der Zeitschriftenartikel durch Buchbeiträge und Zeitungsartikel zustande, für die man wohl eher Deposit-Rechte von den Verlagen erhält.
(Der Server von ZORA ist nun auch - wie so oft - wieder ausgefallen, weshalb weitere Ausführungen erst einmal nicht möglich sind.)
(5) Fazit
In den Geisteswissenschaften spielen neben den Zeitschriftenartikeln die Monographien und Buchbeiträge eine wichtige Rolle, während sich die Open-Access-Bewegung bisher schwerpunktmäßig auf die in den STM-Disziplinen so wichtigen Zeitschriftenartikel konzentrierte.
Trotzdem sind die Zahlen zu den "grün" verfügbaren Zeitschriftenartikeln interessant. 13 % (HZ/ZHF), 0 % (Jahresberichte) und 7 % (ZORA, exklusiv) ergeben als Durchschnitt etwa 7 %.
Trotz der offenkundigen Begrenzungen dieser kleinen Stichprobe erscheint mir die folgende Hypothese hinreichend wahrscheinlich:
Weniger als 10 % der 2011 erschienenen deutschsprachigen wissenschaftlichen Beiträge aus dem Bereich der Geschichtswissenschaft sind kostenlos im Netz verfügbar.
Die Existenz retrodigitalisierter frei zugänglicher Zeitschriftenartikel aus 2011 ändert daran wohl nichts. Von den sieben "großen" Zeitschriften mit Angebot an Retrodigitalisaten
https://de.wikiversity.org/wiki/Aufsatzrecherche_in_der_Geschichtswissenschaft#Retrodigitalisierte_Zeitschriften
sind für 2011 erst die Francia und die Schweizerische Zeitschrift für Geschichte verfügbar. Der landesgeschichtliche Bereich ist zu unübersichtlich, um exakte Zahlen nennen zu können, aber von den größeren Zeitschriften gibt es nur ganze wenige, deren Artikel 2011 OA sind. Von http://archiv.twoday.net/stories/239778/ etwa ZHG, QFIAB, Baarverein.
Es gibt etliche Zeitschriften mit "delayed Open Access", aber im geisteswissenschaftlichen Bereich ist man übervorsichtig und nimmt in der Regel eine längere "moving wall" als 2 Jahre.
Genuine OA-Zeitschriften (Zeitenblicke und Concilium medium aevi, letzteres mit 14 Aufsätzen 2011) spielen im deutschsprachigen Raum so gut wie keine Rolle.
Da der Zugang zu Aufsätzen für die Wissenschaftler weit wichtiger ist als der zu Rezensionen, möge man mich mit einem Hinweis auf Recensio.net verschonen.
Was die Bereitschaft der Wissenschaftler angeht, in Hochschulschriftenservern dauerhaft "grün" zu archivieren, so bin ich skeptisch. Hier gab es aus meiner Sicht keine größeren Fortschritte.
Mehr verspreche ich mir von academia.edu, das für Wissenschaftler als wissenschaftliches Netzwerk attraktiver ist als Repositorien: Man kann Papers ablegen für die Allgemeinheit, anderen "folgen" und problemlos mit ihnen Kontakt aufnehmen, wenn man z.B. eine Auskunft oder ein Paper braucht. Wenn ein bedeutender Historiker wie Peter von Moos dort aktiv ist, dann stimmt das durchaus optimistisch:
http://archiv.twoday.net/stories/498219895/
Besser wäre es aus Sicht der OA-Bewegung allemal, die auf persönlichen Homepages oder auf Academia.edu, ResearchGate usw. zur Verfügung stehenden Fachbeiträge in Repositorien verfügbar zu haben. Würde libre OA in solchen Angeboten wie Academia.edu gefördert, also CC-Lizenzen, könnten Repositorien die dort eingestellten Beiträge problemlos (auch wenn sie mit den restriktiveren Lizenzen CC-BY-NC oder -ND versehen sind) in ihren eigenen Bestand kopieren.
Also ein eher deprimierendes Resümee für OA in der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft: "Gold" spielt so gut wie keine Rolle, und auch "grün" ist kaum verbreitet. Einen wesentlichen Fortschritt gegenüber dem Stand von 2009 sehe ich nicht.
Beitrag zur OAWeek2013

http://archaeologik.blogspot.de/2013/10/archaologische-informationen-im-open.html
Pflichtlektüre für jeden Zeitschriftenherausgeber sollte die ausführliche Begründung des Wechsels der "Archäologischen Mitteilungen" zu Open Access sein:
http://www.dguf.de/fileadmin/AI/ArchInf-EV_Siegmund.pdf
Zum englischsprachigen Bereich nenne ich
http://www.openaccessarchaeology.org/
Das zugehörige Tumblr-Blog postet täglich Hinweise auf OA-Artikel.
Nachtrag: Zum Ende der OA-Woche hat Schreg einen ausgezeichneten Beitrag "Open access in der Archäologie" veröffentlicht:
http://archaeologik.blogspot.de/2013/10/open-access-in-der-archaologie.html
Beitrag zur OAWeek2013
