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Privatarchive und Initiativen

"Das Archiv des Leiters der documenta 5, Harald Szeemann (1933-2005), kommt nun doch nicht nach Kassel.
Obwohl sich Stadt und Land im Dezember mit den Hinterbliebenen des weltbekannten Kurators auf 2,8 Mio Euro als Kaufpreis verständigt hatten, erhielt die Getty-Stiftung in Los Angeles den Zuschlag. Das teilten Kassel und das Kunstministerium am Dienstag mit.
Zu welchem Preis Getty die Sammlung übernehme, sei nicht bekannt. Kassels Oberbürgermeister Hilgen (SPD) kündigt an, mit dem gesparten Geld das Archiv der documenta weiter auszubauen."
(1)
"Mit Bedauern haben die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva Kühne-Hörmann, und der Kasseler Oberbürgermeister Bertram Hilgen, auf die Entscheidung der Erben von Harald Szeemann reagiert, das Archiv des Ausstellungsmachers und Leiters der documenta 5 an die Getty-Stiftung in Los Angeles zu verkaufen.

„In enger Abstimmung und nach mehr als einjährigen Verhandlungen hatten sich das Land und die Stadt mit dem Rechtsanwalt von Harald Szeemanns Witwe Ingeborg Lüscher und dessen Tochter Una bereits im Dezember 2010 auf einen Kaufpreis in Höhe von 2,8 Millionen Euro verständigt“, erklärten Kühne-Hörmann und Hilgen. Dieser auf gutachterlicher Grundlage ermittelte Preis sei – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der zu erwartenden Folgekosten im hohen zweistelligen Millionenbereich für Konservierung und Aufarbeitung des Archivs – von allen Beteiligten als fair erachtet worden. Zu welchem Preis die Archivbestände letztlich verkauft wurden, ist den Verhandlungspartnern von Stadt und Land nicht bekannt.

„Wir bedauern, dass sich die Erbinnen anders entschieden haben und das Szeemann-Archiv damit nicht auf Dauer in Kassel aufbewahrt werden kann“, sagten Kühne-Hörmann und Hilgen. Oberbürgermeister Hilgen kündigte an, trotz der Entscheidung der Szeemann-Erben, den kunsthistorisch einzigartigen Fundus nicht nach Kassel zu veräußern, werde er die Aufwertung des documenta Archivs weiter vorantreiben. Finanzielle Basis dafür könnten die Mittel sein, die seit 2010 im städtischen Haushalt für den Ankauf des Szeemann-Archivs bereit stünden."
(2)
Quelle:
(1) hr-text, S. 151
(2) Pressemitteilung der Stadt Kassel, 7.6.2011

s. a. Artikel in der HNA, 7.6.11, Hess. Kulturministerium, Pressemitteilung v. 7.6.11

Archivalia-Beiträge zum Thema: http://archiv.twoday.net/search?q=szeeman

http://jungle-world.com/artikel/2011/21/43262.html

Karsten Kühnel behauptet auf Facebook (zulassungspflichtige Gruppe "Archivfragen"), der Artikel sei ein bösartiges Pamphlet. Nach den Beiträgen zum ITS Arolsen in Archivalia (das zitiert wird) insbesondere von Herrn Bremberger

http://archiv.twoday.net/search?q=arolsen

muss ich das zurückweisen. Seit 24. Mai liegt die Antwort auf die Kleine Anfrage der Linken

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/058/1705826.pdf

vor. Sie ist zwar nicht online einsehbar, liegt mir jedoch vor.

[Update: http://www.ulla-jelpke.de/uploads/KA_17-5862_ITS_vorab.pdf ]

Die Eigenschaft des ITS-Archivs als absurdes Geheimarchiv geht sehr schön aus der Antwort auf die erste Frage nach den Mitgliedern des Internationalen Ausschusses hervor, deren Namen geheimgehalten werden. Dass eine schriftliche Anfrage in 4-6 Wochen beantwortet wird, ist für die Bundesregierung eine "gute Arbeitsbedingung". Der Internationale Ausschuss werde das Anliegen des Beschwerdeführers (also von Herrn Bremberger) zur Kenntnis erhalten, sei aber keine Beschwerdeinstanz für die Entscheidung von Einzelfällen.

Da Kühnel auf Facebook dem Artikel vorwirft, mein Zitat aus dem Zusammenhang zu reißen, dokumentiere ich den Beitrag vom 1.12.2010 samt Diskussion als Ganzes:

http://archiv.twoday.net/stories/11430012/#11442427


Internationaler Suchdienst Arolsen stellt vier Findbücher ins Netz
http://www.its-arolsen.org/de/presse/pressemeldungen/index.html?expand=4569&cHash=22e28073b1

Via Archivliste

Die Findbücher sind einsehbar unter:

http://www.its-arolsen.org/de/das_archiv/findbuecher/index.html

Der ITS ist keine Behörde, er nimmt für sich in Anspruch, nach Willkür Entscheidungen über den dauerhaften Ausschluss von benutzern zu treffen: "Demjenigen, der sich laut innerstaatlichem oder internationalem Recht des Missbrauchs von Daten schuldig macht, die er vom Internationalen Suchdienst erhalten hat, kann der Direktor des Internationalen Suchdienstes den weiteren Zugang zu den Archiven und Unterlagen nach freiem Ermessen verweigern." Das deutsche Verwaltungsrecht kennt kein freies Ermessen. Freies Ermessen bedeutet nichts anderes als Willkür, vermutlich ohne Möglichkeit eines Rechtsschutzes.
KlausGraf - am Mittwoch, 1. Dezember 2010, 16:51 - Rubrik: Privatarchive und Initiativen

Karsten Kühnel (Gast) meinte am 2010/12/06 23:34:
ITS ist Institution nach internationalem Recht (kein "Privatarchiv")
Der ITS ist eine Institution unter der Leitung der Regierungen von 11 Staaten, die hierzu einen Internationalen Ausschuss für den ITS eingerichtet habenff. Das Handeln des ITS fußt somit auf internationalem Vertragsrecht. Die Nutzungsbedingungen des Archivguts des ITS sind durch gemeinsamen Beschluss von diplomatischen Vertretern dieser 11 Regierungen (darunter auch Deutschland) festgelegt. Darin ist die Pflicht festgelegt, die Archivalien bzw. deren digitale Kopien nach Maßgabe des jeweiligen innerstaatlichen Rechts des Landes, in dem sich die verwahrende Institution befindet, bereitzustellen. Jeder Nutzer verpflichtet sich vor Beginn der Archivaliennutzung in Bad Arolsen zur Anerkennung und Einhaltung dieser Regeln. Die Nichtbeachtung kann ein Ausschlusskriterium für eine künftige Archivnutzung sein. Der ITS hat hier einen Ermessens- oder Entscheidungsspielraum nötig, schließlich hat er es im Kreis seiner potentiellen Nutzer nicht nur mit seriösen Forschern, sondern auch mit der Brisanz von Nutzungsversuchen durch Holocaustleugner zu tun. Im übrigen bleibt es jedem Nutzer, der sich ungerecht behandelt fühlen sollte, unbenommen, an das "Governing Body" (den Internationalen Ausschuss) oder an das "Managing Body" (das Internationale Komitee vom Roten Kreuz in Genf) zu appellieren.

Der ITS ist keine deutsche Einrichtung. Das deutsche Verwaltungsrecht findet auf das Archivwesen des ITS somit keine Anwendung. Der ITS nimmt auch nicht für sich in Anspruch, eine nationale Behörde zu sein.

Zur Zugänglichkeit und den nutzungsrechtlichen Hintergründen (bereits auf der Grundlage des Entwurfs der Neufassung der Verträge über den ITS) wird der Interessierte in der kommenden Ausgabe der "Archiefkunde" des flämischen Archivarsverbands einen Beitrag über den ITS finden, der in leicht gekürzter Fassung als Referat auf dem Programm der internationalen Archivtagung "Archives without Borders / Archivos sin Fronteras" im vergangenen Sommer in Den Haag vorgetragen wurde (Bericht s. "Archivar" 4/2010).

Karsten Kühnel

KlausGraf antwortete am 2010/12/07 00:46:
Es bleibt dabei
Rechtsstaatliche Standards sind ja in der Diplomatie, wie man spätestens seit Wikileaks weiß, wenig verbreitet.

Und was nicht online ist, nehme ich in der Regel auch dann nicht wahr, wenn es in einem so bekannten Fachorgan wie der "Archiefkunde" abgedruckt wird.

Im übrigen mag ich es nicht, wenn solche Informationen nur der beschränkten Öffentlichkeit (Achtung: Wortspiel) der Archivliste zugänglich gemacht werden, nicht aber Archivalia. Nach deutschem Recht wäre eine Gleichbehandlung von Archivalia vielleicht durchzusetzen, nach ihrer Phantasie-KriegsRechtsgrundlage ganz sicher nicht.

"Im übrigen bleibt es jedem Nutzer, der sich ungerecht behandelt fühlen sollte, unbenommen, an das "Governing Body" (den Internationalen Ausschuss) oder an das "Managing Body" (das Internationale Komitee vom Roten Kreuz in Genf) zu appellieren." Man kann [sich, nachträglich ergänzt, KG] auch mit Eingaben an den Heiligen Stuhl wenden, vielleicht ist da die Erfolgquote höher.


Halten wir fest: Es gibt keinen Rechtsschutz gegen willkürliche Fehlentscheidungen des ITS-Archivs. Das ist mit der Rechtsschutzgewährung des deutschen Grundgesetzes auch bei einem internationalen Archiv nicht zu vereinbaren. Es kann nicht sein, dass man innerstaatlich wegen einem Cent einen Verwaltungsprozess führen kann, gegen die Willkür der ITS-Archivare aber nichts in der Hand hat.

Der Beschwerdeführer möchte gern die für seine Arbeit wichtigen Ordner (Akteneinheiten) in Form von Kopien auswerten, ein in deutschen Staatsarchiven absolut legitimes Verlangen. Es ging nie um ganze Bestände, aber auch bei ganzen Beständen hätte ich gern eine schlüssige Begründung, wieso die Abgabe einer Kopie verboten werden muss.

Und eine Unverschämtheit ist die Andeutung der Bundesregierung, es sei nicht belegt, "inwieweit der Inhalt dieser Ablichtung in konkrete wissenschaftliche Arbeiten einfließen wird". Bremberger ist einer der profiliertesten Zwangsarbeit-Forscher überhaupt:

http://www.zwangsarbeit-forschung.de/

Es geht ein Archiv nicht das geringste an, in welcher Weise und in welchem Umfang Archivgut in konkrete wissenschaftliche Veröffentlichungen einfließt. Über das Ob und Wie von wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu entscheiden, ist aufgrund der Forschungsfreiheit des Art. 5 GG, den die Bundesregierung wohl übersieht, einzig und allein Sache des Forschers.

Ich stehe voll und ganz auf der Seite von Herrn Bremberger, während auf Facebook ganz sicher das kollegiale Krähen-Motto zum Tragen kommen dürfte.

(F)

http://www.dagboekarchief.nl/

(T)


http://www.sothebys.com/app/ecatalogue/fhtml/index.jsp?event_id=30393#/r=index-fhtml.jsp?event_id=30393|r.main=event.jsp?event_id=30393/

Unter anderem Schreiben deutscher Könige und Kaiser.

Nr. 9 Wappenbrief für Kaspar Freisauff Bürgermeister zu Wels und Brüder 1631.

Via
http://philobiblos.blogspot.com/2011/05/auction-preview-may-sales.html

(RSS)



Lot 16: Adelsbrief Cozzi 1741 mit roten Einhörnern

Das Dorotheum in WIen versteigert am 26. Mai 2011 u.a. eine Chronik aus Nürnberg.

Link zur Beschreibung
Beschreibung aus dem Katalog:
NÜRNBERG, Chronik,
betitelt "Cronica von der Aufruhr in der Stadt Nünrberg", unbekannter Chronist, letzte Eintragung 1553, 99 Bl. foliiert, Exlibris der Herren v. Wölkern auf Kalkreuth (Kupferstich, wohl 18. Jh.), späterer Pappbd., bestoßen, 4to.

Entgegen dem Titel befaßt sich die hier vorliegende Nürmberger Chronik nicht nur mit dem Nürnberger Aufstand 1348/49 sondern verzeichnet alle wichtigen Ereignisse der Stadtgeschichte von 1348 bis zum Jahr 1553. Unter den zahlreichen behandelten Themen seinen folgende genannt: "Wie Keyser Carl der 4. für Nürmberg zog und die Aufrührer gestraft; Von dem Sohn, der dem Keyser zu Nürnberg geboren ward; S. Sebaldts Chor erbaut; Von den Burggrafen zu Nürmberg; Von dem Keyser Wentzel und was bey seinen Zeiten sich mit der Stadt Nürmberg begeben; Von dem ersten Stadt Krieg; Herzog Leopold erschlagen; Ein Mann und Frauen verbrennt; Von dem Concilium zu Costenitz; Die Burg verbrunen; Copie des Kaufbriefs über die Burg zu Nürmberg; Die Husiten werden geschlagen; Ein kalter Winter; Ein großer Sterb; Von dem Krieg welchen Marggraff Albrecht mit der Stadt Nürmberg ... wider Recht geführet hat; Ein Edelman enthaupt; Ein Edelman verbrennt; Ein Fraw lebendig vergraben; Der Spitalbau; Juden vertrieben; Grosse Wassergüß; Der Pienzenauer enthaubt; Martin Luther auffgestanden; Ein Reichstag zu Nürmnberg; Ein Graff von Ötting umgebracht; Ein Zwinger gebaut; Albrecht Dürer gestorben; Marggraff Jörg klagt wider Nürmberg; König Ferdinand reutt zu Nürmberg ein; Keyser Carl der 5. reutt zu Nürmberg ein; Ein Theuerung zu Nürmberg; Altar abbrochen; Ein groß Schiessen u. s. w.

"Auch rund ein Jahr nach dem Umzug des Deutschen Spielearchivs von Marburg nach Nürnberg lagert ein Großteil der 30.000 Brett- und Gesellschaftsspiele noch in einem Depot am Stadtrand. Lediglich zum Sammeln neuer Spiele und zur Inventarisierung seien bislang Räume gefunden worden. "
Quelle: hr-text, S. 153, 11.4.11

"Rund ein Jahr nach dem Umzug von Marburg nach Nürnberg fehlen dem Deutschen Spielearchiv weiterhin Räume. Immer noch würden rund 30.000 Brett- und Gesellschaftsspiele in einem Depot lagern, sagte Hubert Schwarz, Leiter des Nürnberger Spielzeugmuseums.
Um die Spielesammlung komplett ausstellen zu können, bräuchte man Räume mit mindestens 400 Quadratmeter, sagte eine Sprecherin des Archivs. Ziel der Stadt Nürnberg ist es, das Deutsche Spielearchiv in mehreren Schritten zu einem Nationalen Kompetenzzentrum für Spiel auszubauen. "Unser Ziel ist es, alles in einem Haus unterzubringen", sagte Schwarz. Spiele
Immerhin könnten nun die wichtigen Sammel- und Inventarisierungsarbeiten nun wieder aufgenommen werden. In den drei Räumen des Pellerhauses sind nun auf 70 Quadratmetern Bibliothek, Zettelarchiv und Katalogsammlung untergebracht. Außerdem wurde ein Arbeitsplatz mit Fotoausrüstung zum Inventarisieren des Bestandes eingerichtet."

Quelle: br-online.de, Studio Franken, Nachrichten v. 11.4.11

"Jetzt sind aber zumindest geeignete Räumlichkeiten für die Archivmitarbeiter, für die Bibliothek, die Katalogsammlung und das Zettelarchiv gefunden worden. Nun könnten Spiele wieder gesammelt und inventarisiert werden, sagte Helmut Schwarz, Leiter des Nürnberger Spielzeugmuseums, am Montag. Das Archiv könne so wieder vollständig seinen Aufgaben nachgehen: "Wir arbeiten daran, Gedächtnis der Spielebranche zu bleiben."
Das Archiv mit etwa 30 000 Spielen sowie rund 7000 Fachbüchern dokumentiert fast lückenlos die deutschsprachige Spieleproduktion seit 1945. Aus finanziellen Gründen musste die Sammlung im hessischen Marburg aufgegeben werden. Mit dem Umzug nach Nürnberg im Frühjahr des vergangenen Jahres konnten die Spiele jedoch vorerst gerettet werden. "Sonst wären 25 Jahre Arbeit rund um das Kulturgut Spiel den Bach hinunter gegangen", betonte Schwarz.
Mit dem Einzug in die neuen Räume in der Nürnberger Altstadt sei nun ein erster Schritt gemacht. "Jetzt arbeiten wir daran, dass die Sammlung wieder ein Haus bekommt", sagte der Direktor der Museen der Stadt Nürnberg, Matthias Henkel. "Unser Ziel ist es, alles in einem Haus unterzubringen", ergänzte Schwarz. Mindestens 700 bis 800 Quadratmeter groß müsste das Domizil für das Archiv sein, schließlich sollen auch Spielenachmittage oder -abende angeboten werden. Konkrete Pläne gebe es noch nicht, sagte Henkel.
Im Frühsommer solle ein Beirat für das Archiv gegründet werden, dem etwa die Chefs großer Spieleverlag angehören, erläuterte Henkel. Schon jetzt sei das Interesse am Archiv groß, sagten die beiden Mitarbeiter Stefanie D. Kuschill und Torsten Lehmann. So gebe es beispielsweise Anfragen von Kindergärten, die sich beim Kauf von Spielen beraten lassen wollen, es gebe Spielefans, die auf der Suche nach verlorenen Anleitungen von Brettspielen sind. Auch eine wissenschaftliche Arbeit zum Thema interkulturelles Spielen entstehe mit Hilfe der Archivbestände. Zudem pflegen die Mitarbeiter Kontakte in die Branche - etwa zu Verlagen oder Spieleautoren."

Quelle: inFranken.de, 11.4.11

s. a. http://archiv.twoday.net/search?q=spielearchiv

(E)

Die Chemnitzer "Freie Presse" meldete am 01.04. (schön, wenn's nur ein Aprilscherz wäre), dem Tanztheater (Nachlässe u.a. v. Gret Palucca und Mary Wigman) drohe die "Zerschlagung", da der sächsische Freistaat die Finanzierung praktisch einstelle. Da die Kapazitäten im Universitätsarchiv Leipzig, das bereits einen Teil der Bestände übernommen hat, nicht ausreichen, müsse "ein großer Teil in den Container", so der Direktor des Tanzarchivs, Prof. Dr. Patrick Primavesi.

Auf der Internetpräsenz des Tanzarchivs
http://www.tanzarchiv-leipzig.de/
heißt es kurz: "Seit Anfang Januar befinden wir uns im Betriebsübergang an die Universität Leipzig."
(ML)

Und hier der Link zum Artikel der "Freien Presse"
http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/SACHSEN/Drastische-Mittelkuerzung-artikel7627165.php

Dieter Horky: Spurensicherung. Archive als kulturelles Gedächtnis werden immer dringender benötigt S. 11
Karin Lingl: Stiftung Kunstfonds Archiv für Künstlernachlässe S. 11
Daniel Schütz: Rheinisches Archiv für Künstlernachlässe - Stiftung bürgerlichen Rechts. Das Rheinische Archiv für Künstlernachlässe in Bonn will einen Beitrag zum Erhalt der kulturellen Identität im Rheinland leisten S. 14
Birgit Jooss: Das Deutsche Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg. Das Deutsche Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg ist das größte Archiv für schriftliche Nachlässe zur Kunst und Kultur im deutschsprachigen Raum S. 15
Gora Jain: Forum für Nachlässe von Künstlerinnen und Künstler in Hamburg. Das Forum für Nachlässe von Künstlerinnen und Künstler in Hamburg will künstlerische Nachlässe wissenschaftlich betreuen, dokumentieren und bewahren S. 16
Jo Enzweiler: "Lebenswerke" - Sammlung und Archiv. Das Institut für aktuelle Kunst im Saarland beabsichtigt die Gründung eines Nachlassmuseums S. 17
Susanne Will-Flatau: Oder: Selbst ist der Künstler? Die Künstlerin oder der Künstler ist gut beraten, wenn sie oder er sich schon zu Lebzeiten um den Fortbestand ihres oder seines Werkes kümmert S. 18

"Seit der Gründung des BBK 1972 gibt es die Zeitschrift kultur politik. Offizieller Herausgeber ist das vom Bundesausschuss gegründete Kulturwerk des BBK, in dem alle Landesverbände vertreten sind, herausgegeben.

kultur politik informiert ihre Mitglieder, zahlreiche Behörden, Organisationen und Verbände im In- und Ausland mit aktuellen Berichten und Beiträgen über kunst- und kulturrelevante Themen, wie z.B. Urheberrecht und Steuern, Wettbewerbe und Ausschreibungen, Künstlermessen und Ausstellungen, Künstlersozialversicherung und Hartz IV.

Auch Kunstakademien in Deutschland, Museen und Galerien, selbst Bibliotheken in Übersee, beziehen kultur politik ebenso wie Redaktionen von Presseagenturen, Zeitungen, Magazinen und Rundfunk- und Fernsehanstalten.

Große Themen, wie die Diskussion um Ausstellungshonorare oder das Folgerecht in Deutschland und Europa, die kulturpolitischen Positionen der im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien oder die wirtschaftliche Situation der Künstlerinnen und Künstler in Deutschland, werden in kultur politik von qualifizierten Fachleuten dargelegt und kommentiert. Mit Hinweisen auf weiterführende Literatur oder nützliche Informationsquellen im Internet wird dieses Informationsangebot abgerundet.

Neben Beiträgen über Aktivitäten der Landes- und Bezirksverbände werden auch die Ausstellungstermine der Mitgliedsverbände des BBK in kultur politik publiziert. Künstlerinnen und Künstler, die in den Arbeitsfeldern Kunst am Bau oder Kunst im öffentlichen Raum tätig sind, können in kultur politik über ihre Projekte informieren.

Die Informationen aus den Regionen über weitere Aktivitäten, wie z.B. Berichte über Auslandskontakte oder die Eröffnungen von Werkstätten oder Produzentengalerien, vermitteln Einblicke in die vielfältige Arbeit der BBK-Gliederungen.

Mit dem breiten Spektrum an Nachrichten, Informationen und Neuigkeiten hat sich die Zeitschrift kultur politik einen großen Leserkreis erworben. Nicht zuletzt auch die zahlreichen Ausschreibungen von Wettbewerben, Stipendien und Kunstpreisen machen kultur politik zu einer wichtigen Informationsquelle in der Kunstszene. "

Link

" ..... In der Wissenschaft sind mit dem neuen Budget der Bundesregierung Verteilungskämpfe ausgebrochen. Besonders die rund 70 außeruniversitären Forschungseinrichtungen fürchten um ihre Existenz, das Wissenschaftsministerium versucht zu kalmieren. Fakt ist: Ab 2012 werden die Basissubventionen komplett gestrichen.
Besonders für einige geisteswissenschaftliche Einrichtungen könnte dies das Ende bedeuten. Im kommenden Jahr soll es noch Übergangsbudgets geben, heuer noch Gespräche mit den Betroffenen geführt werden, heißt es aus dem Büro von Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (ÖVP) .....Ebenso betroffen zeigt sich Maria Mesner, Historikerin und Leiterin des Bruno-Kreisky-Archivs in Wien. "Wenn das stimmt, was wir gestern gehört haben, müssen wir zusperren", sagt sie gegenüber science.ORF.at. Rund die Hälfte ihres Jahresbudgets von 200.000 Euro stammt vom Wissenschaftsministerium, "ohne diese Basissubvention können wir nicht überleben".

Das Kreisky-Archiv sichert und erfasst einerseits Quellen zur Tätigkeit des ehemaligen SPÖ-Bundeskanzlers und wickelt andererseits Projekte ab - im kommenden Jahr etwa eine Ausstellung zum 100. Jubiläum des Internationalen Frauentags am Wiener Volkskundemuseum.

Die einzige Stellungnahme eines Politikers stammt bisher von FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache. "Bundeskanzler Bruno Kreisky wird hier mit Füßen getreten und das Archiv, das mit rund 1,8 Millionen Seiten wohl zu einer der wichtigsten Institutionen der Vor- und Nachkriegszeit gehört, die wirtschaftliche Basis entzogen", heißt es in einer Aussendung der FPÖ.
Gespräche werden geführt

"Man kann nichts für falsche Freunde", antwortet nun die Archiv-Leiterin Maria Mesner. "Es ist aber schon bedauerlich, dass es soweit kommen musste, dass Strache so etwas verlautbaren kann."


Noch ist aber offensichtlich nicht aller Tage Abend. Das Wissenschaftsministerium will in den kommenden Tagen bzw. Wochen mit den betroffenen Institutionen Lösungen für die Zukunft finden. Ob sich die Budgetnöte verringern, wenn sie Universitäten oder der Akademie der Wissenschaften angegliedert werden, die ihrerseits von Einsparungen betroffen sind, darf bezweifelt werden."

Quelle: Lukas Wieselberg, science.ORF.at , 5.11.2010

" .... Gefährliche Sparpläne
Zumindest bis jetzt noch. Denn die Sparpläne der Regierung gefährden Forschung, Wissenstransfer und Demokratisierung der Gesellschaft in allerhöchstem Maße. Wie alle anderen Forschungseinrichtungen, die nicht unter das Dach einer Universität ressortieren, soll das Kreisky Archiv seine Basissubvention verlieren, was den Bestand dieser Institution gefährdet. Maria Mesner: "Archive sind eine wichtige Voraussetzung für ein funktionierendes öffentliches Gedächtnis, das für jede demokratische selbstreflexive Gesellschaft unverzichtbar ist." In diesem Sinne sei man, so Mesner, bemüht, dass "die derzeit mit dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung in einem konstruktivem Klima laufenden Gespräche über eine ökonomische Absicherung der Bestände und jener, die sie betreuen, aufarbeiten und der Öffentlichkeit zugänglich machen, zu einem sinnvollen Ergebnis führen."
Und sinnvoll wäre, wie die Leiterin des Archivs betont, eine strukturell nachhaltige Lösung, die sicherstellen würde, "dass die Kontinuität der Arbeit, was Aufbereitung, Veröffentlichung und Erforschung des historischen Materials sowie Aufbau, Bewahrung und Weiterentwicklung der Kompetenz von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen betrifft, gewährleistet ist". Denn: "Weiteres Sparen in diesem Bereich – seit sechs Jahren wurden die Förderungen vor der jetzigen Streichung schon nicht valorisiert – würde eine gesellschaftliche Ressource zerstören, die kaum ersetzt werden kann." So ist denn zu hoffen, dass das Bruno Kreisky Archiv anlässlich des 25. Todestags des großen österreichischen Staatsmanns im Juli 2015 mit einem heiter-milden Lächeln auf die kritische Situation anno 2011 zurückblicken wird können."

Quelle: Andreas P. Pittler, Wiener Zeitung, 15.1.11

Homepage des Kreisky-Archivs



"Das Deutsche Tuberkulose-Archiv hat sich seit seiner Gründung im Jahre 1996 zum Ziel gesetzt, eine Dokumentation der Geschichte der Tuberkulose, ihrer wissenschaftlichen Erforschung, ihrer Bekämpfung und Therapie aufzubauen. Dieses Archiv ist als zentrale Anlaufstelle für alle Fragen zur Geschichte der Tuberkulose gedacht; in ihm sollen frühere Unterlagen - Bücher, Bilder, Geräte, Instrumente, populärwissenschaftliche Literatur, Aufklärungsschriften etc. - möglichst vollständig gesammelt und in geeigneter Weise präsentiert und zur Verfügung gestellt werden.

Die Schaffung eines Deutschen Tuberkulose-Archivs, das es zuvor nicht gab, ist aus historischen Gründen wichtig und unabdingbar. Denn der geschichtliche Rückblick auf die Tuberkulose und ihre Bekämpfung vor allem während des letzten Jahrhunderts ist hochinteressant und eminent lehrreich. Deswegen dürfen die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Tuberkulose, die bahnbrechenden Erfolge in der Forschung und in der Bekämpfung der Krankheit - nicht erst seit Beginn der antituberkulösen Chemotherapie, sondern spätestens seit der Entdeckung der Mykobakterium tuberculosis durch Robert Koch - nicht in Vergessenheit geraten, verdienen vielmehr bewahrt zu werden. Dazu ist Eile geboten! Dokumente gehen verloren oder werden als nicht mehr als wertvoll angesehen und vernichtet. "Zeitzeugen" sind in vorgerücktem Alter. Die Pneumologie hat sich in Forschung, Klinik und Praxis seit längerer Zeit anderen Zielen zugewandt, ihre erfolgreiche "phthisiologische Epoche" gerät in Vergessenheit; sie ist jüngeren Kollegen kaum mehr gewärtig.

Der Aufbau des Deutschen Tuberkulose-Archivs hat in den bisherigen Jahren dank zahlreicher Gaben überraschend gute Fortschritte gemacht. So ist ein beachtlicher Fundus zusammengekommen, zahlreiche Bücher, gleichfalls Geräte, Instrumente und vieles mehr. Doch fehlt noch Vieles. Deshalb werden alle Interessierten dringend gebeten, mitzuhelfen durch Überlassen von eigenen Unterlagen, die nicht mehr benötigt werden, weiter durch Mitteilung über anderswo lagernde Dokumente, z.B. aus früheren Heilstätten oder Fachkliniken, Gesundheitsämtern, durch Weitergabe von Informationen über dieses Deutsche Tuberkulose-Archiv, vor allem auch an Ältere, an ältere Ärzte, die diese Nachricht nicht selbst erhalten.

Schließlich braucht jede Arbeit eine finanzielle Stütze. Alle sind deshalb herzlich und dringend gebeten, Mitglied im Förderverein zum Deutschen Tuberkulose-Archiv zu werden, damit dieses zu einem gemeinsamen Werk aller wird, die an der Tuberkulose und Ihrer Geschichte interessiert sind.

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* mehr als 5000 Bücher
* Darunter: über 2000 Monographien
* Zeitschriften. Derzeit sind 157 Zeitschriften im Bestand
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* Sonderdrucke etc.

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* Spielfilme
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* Röntgen-Schirmbilder verschiedener Formate
* Röntgenbild-Betrachtungsgeräte verschiedener Hersteller
* Alte Röntgenröhren
* Röntgenzubehör

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* Mikroskope
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* Thorakoskopie-Set für Erwachsene
* Thorakoskopie-Set für Kinder
* Instrumente für Thoraxoperationen
* Lungenfunktionsgeräte
* Diverse Laborgeräte
* 1 alter Brutschrank
* 1 Pneumothorax-Liege
* 1 Liege für Liegehalle
* 1 Heilstätten-Bett mit Nachttisch
* Spucknäpfe, „Blauer Heinrich“


Quelle: Homepage des Archivs

 

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