Allgemeines
Architekturarchive
Archivbau
Archivbibliotheken
Archive in der Zukunft
Archive von unten
Archivgeschichte
Archivpaedagogik
Archivrecht
Archivsoftware
Ausbildungsfragen
Bestandserhaltung
Bewertung
Bibliothekswesen
Bildquellen
Datenschutz
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
null

 

Kodikologie

Der Forschungsbeitrag http://archiv.twoday.net/stories/55777580/ wurde umfassend überarbeitet.

Es dürfte zu den Skurrilitäten der Forschung gehören, dass ich jahrzehntelang kein einziges Rennewart-Fragment fand, das in der einschlägigen Forschung (nun: im Handschriftencensus) fehlt, nun aber innerhalb von wenigen Tagen sogar zwei.

Fund 1: http://archiv.twoday.net/stories/59204071/

Von der altgermanistischen Forschung (und auch sonst) anscheinend völlig übersehen veröffentlichte in den jüngst digitalisierten Bayerischen Blättern für Volkskunde 7 (1920), S. 48-57 H. Clauß: Der Schutzbrief des Ritters Christof Fürer. Ein Nürnberger Wolfram v. Eschenbach-Kuriosum.

http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00011255/image_55

Das Fragment diente als Einband eines "Zauberbüchleins", das ein "Joann: Faber" für einen Christoph Fürer ("Furer"), offenbar einen Angehörigen der Nürnberger Patrizierfamilie, schrieb. Genannt werden die Daten des 5. Mai und des 28. November 1554. Die winzige Papierhandschrift im Format 6 x 4 cm war in ein Pergamentfragment eingebunden, das Clauß ins 14. Jahrhundert datiert und für das er die Maße 23 x 6 cm gibt. Als Zeilenzahl darf 40 angenommen werden.

Aus welchem Familienbesitz das inzwischen wohl wieder verschollene Stück stammt, ist nicht explizit angegeben, doch darf nach dem Untertitel und der Vermutung Nürnberger Ursprungs von Nürnberger Familienbesitz ausgegangen werden. Es wäre also im Handschriftencensus als Nürnberg, Privatbesitz [verschollen] anzusetzen.

Bereits Clauß identifizierte das Fragment als aus dem Rennewart stammend. Er druckte den Text S. 52f. ab und ergänzte drei durch den Bruch verlöschte Zeilen (22531-22533) aus dem Cpg 404, Bl. 208v (Digitalisat).

Mittels Google und der Begriffsdatenbank konnte ich den Abdruck mit den Versen 22515-22554 der Ausgabe Hübners identifizieren (dort S. 330f.).

Fragmente mit 40 Zeilen sind nicht ganz selten:
Berlin mgq 1251,3 http://www.handschriftencensus.de/1780
Dillingen http://www.handschriftencensus.de/23753 (2011 entdeckt, Publikation durch Elisabeth Wunderle in der ZfdA angekündigt)
Graz u.a. http://www.handschriftencensus.de/1781
Klosterneuburg http://www.handschriftencensus.de/1130
München Cgm 5249/7k http://www.handschriftencensus.de/1774
Næstved (Dänemark), 39-40 http://www.handschriftencensus.de/1776
Prag http://www.handschriftencensus.de/1668

Ob das Fragment einem bisher nicht bekannten Discissus angehört oder einer dieser Handschriften zuzuweisen ist, lässt sich nicht sagen. Vom Versbestand her kann man wohl keine ausschließen. Das Nürnberger Stück ist demnach auch nicht identisch mit einem bereits bekannten Fragment.

Nachtrag: Bertold von Haller verdanke ich die folgenden Auskünfte: Der Aufsatz ist in der Fränkischen Bibliographie und in der Bibliographie des Nürnberger Patriziats (von Gunther Friedrich, 1994) verzeichnet, doch jeweils nur als Sonderdruck ohne Kenntnis des Abdrucks in den Bayerischen Heften für Volkskunde.

Bei dem Adressaten der Widmung handelt es sich um Christoph II. Fürer (1517-1561), einen Sohn des bekannten Christoph I. (1479-1537, vgl. Fränkische Lebensbilder 10/1982, S. 67-96), der wieder einen Sohn Christoph III. (1541-1610) hatte, der u.a. nach Palästina fuhr (vgl. Christophori Füreri ab Haimendorf ... itinerarium Aegypti, Arabiae, Palaestinae, Syriae ..., Nürnberg 1621; "mit angefügter Leichenrede und Darstellung der Vorfahren").

Zu Christoph II. s. Peter Fleischmann: Rat und Patriziat in Nürnberg (Nbg. Forschungen 31, Neustadt/A. 2008), S. 386. Außerdem gibt es einen Beitrag von August Sieghardt: Ein Fürer von Haimendorf im Ansbacher Stadtmuseum, in: Alt-Lauf 2 (1934), S. 183-184, der sich auf ihn beziehen soll. Zu Johann Faber konnte nichts gefunden werden.

Ein Nachruf auf den Vf. H[ermann]. Clauß steht in der ZBLG 9/1936, S. 502f, mit Hinweisen auf seine Wirkungsorte und historischen Veröffentlichungen:
http://periodika.digitale-sammlungen.de/zblg/seite/zblg09_0519

#forschung

Albrecht Diem (Associate Professor an der Maxwell School der Syracuse University) hat mich über das Netbib-Wiki (!) kontaktiert. Er hat nicht offenbar so den Durchblick, was das Europäische angeht. Er weist auf eine Reihe mehr oder weniger sinnvoller Projekte hin, die er betreibt.

Wer sich für frühmittelalterliches Klosterwesen interessiert, kann sich auf academia.edu vernetzen oder Diem kontaktieren:

http://albrechtdiem.org/research/Network-Early-Medieval-Monasticism.html

Gegen seine Bibliographie ist wenig einzuwenden - außer dass die Zukunft Open Data gehört und solche Alleingänge auf Dauer nicht sinnvoll sind (gilt auch für die anderen Bereiche):

http://albrechtdiem.org/research/bibliographymonasticism.htm

Für Handschriftenforscher von besonderem Wert ist das Monastic Manuscript Project, das Handschriften mit Texten zum frühmittelalterlichen Klosterwesen dokumentiert. Hier wäre ein "echtes" Wiki vorzuziehen gewesen (und vor allem eine freie Lizenz). Zu wenig Aufmerksamkeit wird den Provenienzen und Schreiborten der Handschriften gewidmet.

http://albrechtdiem.org/research/mmp/mmphome.html

Nicht wirklich vertraut mit europäischen digitalen Sammlungen ist die Liste:

http://albrechtdiem.org/research/mmp/listoflinks.html#Digital

Siehe etwa ergänzend http://archiv.twoday.net/stories/19452751/

Diem scheint auch dieses Weblog nicht zu lesen, was ich prinzipiell übel nehme.

Den Handschriftencensus, der ja nun doch wohl Maßstäbe setzt, bei solchen Vorhaben, scheint Diem gar nicht zu kennen.

Besonders ärgerlich wird es, wenn jemand das Rad neu erfindet:

http://albrechtdiem.org/research/mmp/Catalogues-of-Latin-Manuscripts.html

Da Frau Pfeil eine solche Liste pflegt und auch der Handschriftencensus die digitalisierten Handschriftenkataloge auflistet, besteht nun wirklich kein Bedarf, dass auch Albrecht Diem sich daran versucht.

Liste Pfeils:

http://www.uni-erfurt.de/amploniana/handschriftenkatalogeonline/

Zu Prag hat Diem nur einen Nachweis im Internet Archive, während Pfeil drei Nachweise hat. Besseres bietet der Handschriftencensus:

http://www.handschriftencensus.de/forschungsliteratur/kataloge#P

Wenn es bei London ''London, British Library, Additions (copyright in Europe?)'' heißt, zeigt das, wie wenig Ahnung Diem hat. Seit ca. 2004 weisen wir in diesem Weblog auf die Notwendigkeit von US-Proxys hin. Dass Google uns bei Büchern nach 1870 (nächstes Jahr hoffentlich 1871) aussperrt, hat nichts mit konkretem Urheberrecht zu tun, sondern mit einer übervorsichtigen Haltung.

Wir wünschen den Projekten Diems alles Gute, würden uns aber wünschen, dass er wenigstens die unsinnige weitere (sehr viel schlechtere) Liste der digitalisierten Handschriftenkataloge wieder aufgibt und sich bemüht, mehr von europäischen Dingen mitzubekommen.

Was ist das denn für ein Text?

Aufbewahrungsort Straßburg, National- und Universitätsbibl., ms. 2323 (früher L germ. 348.4°)
Codex 10 Blätter
Beschreibstoff Papier
Entstehungszeit 15. Jh. (Becker S. 24)
Abbildung Farb-Abbildung des Codex
Literatur
(Hinweis)
Adolf Becker, Die deutschen Handschriften der Kaiserlichen Universitäts- und Landesbibliothek zu Straßburg (Katalog der Kaiserlichen Universitäts- und Landesbibliothek in Straßburg 6), Straßburg 1914, S. 24. [online]
Ernest Wickersheimer, Strasbourg (Catalogue Général des Manuscrits des Bibliothèques Publiques de France, Départements 47), Paris 1923, S. 458. [online]


http://www.handschriftencensus.de/3582

Der Handschriftencensus wartet schon mal mit einem dicken fetten Fehler auf. Bei Wickersheimer ist es die S. 485, nicht 458. [Ist korrigiert.]

http://www.archive.org/stream/cataloguegnr47fran#page/484/mode/2up

Nach den Strassburger Katalogen ist es ein Tauler zugeschriebener Text mit dem Textbeginn "Es ist ein hoher Berg".

Das Explicit der Strassburger Hs. gibt Becker:
http://www.archive.org/stream/HandschriftenDerUlbStrassburg/DieHandschriftenDerUlbStrassburg#page/n43/mode/2up

Die Straßburger Handschrift bricht mitten im Wort ab, das vom Salzburger Katalog gegebene Textende vermochte ich nicht zu entdecken.

Textbeginn im Faksimile:
http://w1.bnu.fr/Bibliotheque%20Virtuelle/MS/cgi-bin/include/showimage.asp?image=/msrhenane_image/MS.2323/2323_003.jpg

Während Google Books unersetzlich ist, wenn man Online-only sucht, ist die Leistung der Incipit-Verzeichnisse von manuscripta.at und ManuMed erbärmlich. Berlin hat nur mgo 69, die Textanfänge der Salzburger UB-Handschriften sind bei manuscripta.at nicht ausgewertet.

Natürlich darf man nicht erwarten, dass bei einem solchen bescheidenen Kurztext der Handschriftencensus ihn nachweist.

An Sekundärliteratur finde ich:

Paul-Gerhard Völker, Die deutschen Schriften des Franziskaners Konrad Bömlin. Teil 1: Überlieferung und Untersuchung (MTU 8), München 1964, S. 111 (siehe unten bei Berlin und Hamburg)

Philipp Strauch, Zu Taulers Predigten, in: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur 44 (1920), S. 1-26, hier S. 15: Hinweis auf Denifle und Hamburger Hs., komme für Predigten nicht in Betracht
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/72/Zu_Taulers_Predigten.pdf

Heinrich Denifle, Taulers Bekehrung. Strassburg/London 1879, S. 10
[ http://www.archive.org/stream/taulersbekehrung00deni#page/10/mode/2up ]
http://books.google.de/books?id=oYpBAAAAYAAJ&pg=RA4-PA10 (US)
Nennt den Traktat nach seinem Anfang "Es ist ein hoher Berg" und gibt als Überlieferung: Strassburg (noch nicht signiert), mgq 149, mgo 69, Sang. 955

R. M. Werner in der Rezension eines Denifle-Buchs in: Zeitschrift für die österreichischen Gymnasien 29 (1878), S. 638f.
[ http://www.archive.org/details/ZeitschriftFuerDieOesterreichischenGymnasien_29_1878 ]
http://books.google.de/books?id=dWoKAAAAIAAJ&pg=PA638 (US)
Anscheinend von der späteren Forschung und auch zur Strassburger Handschrift übersehen. Stellt unter Bezugnahme auf die Stelle Bl. 6r der von Barack angekauften Strassburger Handschrift klar, dass es kein Tauler-Text ist und gibt kurze Auszüge.

Die Handschriften:

Berlin, mgo 69 (von 1391), Bl. 112r-135r und nochmals Bl. 222r-225v (fragmentarisch), aber (nach Hornung) nur teilweise übereinstimmend
http://www.handschriftencensus.de/9197
http://pik.ku-eichstaett.de/4531/ (im Handschriftencensus nicht vermerkt), als "Anleitung zum frommen Leben", was viel zu unspezifisch ist: http://pik.ku-eichstaett.de/4535/
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0590_e206_jpg.htm (Hornung, Sudermann)
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/dokumente/html/obj31253114,T
http://books.google.de/books?id=K3QlAQAAIAAJ&&q=es+ist+ein+hoher+berg (Völker, Bömlin)

Incipit für Bl. 112r: "Es ist ein hoher berg vnd vmb den berg ist es tief"

[Mitteilung von Kurt Heydeck, dem ich dafür und für etliche weitere Auskünfte sehr danke: Es ist ein hoher berg vnd vmb den berg ist es tief vnd mu+orehte, vnd ie neher man dem berge kummet ist je herter vnd scho+ener der weg ...
Am Rand von Sudermann: hierin ist vil gutes. lesz nit allein den anfang sondern auch das ende.]

Incipit für Bl. 222r: Es ist ein hoher berg. vmb den berg ist es tief vnd mürchte, vnd ie noher dem berge, ie herter vnd ie schönre weg

[Textschlüsse: 134verso: ... Das wir nun hie also wandelen mu+essent den weg der nehsten worheit in dirre zit. Also das wir die ewige wor- (135recto) heit die got selber ist noch dirre zit dort in ewigkeit eweclich werdent niessen. Das helffe vns got. Amen.

225verso: ... So ist dem sloffe reht, bist du aber trege vnd trurig so ist dem sloffe vnreht. So hest du gesloffen vf diner naturen. (= mgo 69, 123verso) ]

[NICHT in] Berlin, SB, mgq 149
http://www.handschriftencensus.de/11815
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/dokumente/html/obj31251465,T
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0590_e219_jpg.htm
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0603b_b025_jpg.htm
Welchen Text mag Denifle gemeint haben? Aufgrund des online zugänglichen Materials kann man nur mutmassen, dass es Bl. 232r-242r Tauler: Von den drei Wegen, die zu Gott führen sein könnte. Allerdings geht es im Text der Strassburger Handschrift um 2 Wege, wenngleich auch das Berliner Stück mit "des dauwelers lere" überschrieben ist
[Nach freundlicher Mitteilung von Kurt Heydeck ist der Text nicht enthalten. 232r ist es sicher nicht:
"232recto: >Des dauwelers lere.< Gut wilger M(ensch?) bist du vil zites vnd vil jor (über der Zeile eingeschoben: vmb) geloffen in dinen sunden vnd in dinen gudunckenden eigenwillen vnd du suchest alles den herren vssenn mit maniger hande wise vnd du vinde(?) nut dz du do meindest ... (232verso) ... vnd sint doch die drie wege alles ein weg ... (233verso, m.E. zumindest ein Abschnittsende:) ... so habe keine sorge er hilffet dir vsser aller not. Amen. (Darauf ein neuer Abschnitt mit roter I-Initiale) In vnserme lieben herre, Ihesu Christo vnd in sinre heilge gegenwertigen fruhtbere zukunft so sint gegrusset ir lieben vzerwelten gotzkinder ... - ... Dez helffe vns die vetterliche mugenheit vnd in leit vns sine gotliche vnsheit vnd hie inne bestetige vns die vngemessene minne dez heilgen geistes. Amen.
Jetzt ohne übergeschriebene Buchstaben/Zeichen." (Heydeck)

"In unserem Exemplar von Denifles Taulers Bekehrung (Yc 7586-36) ist die 149 in der Signatur "ms. germ. Berol. 149. 4°" mit Bleistift unterstrichen, und am Rand ist ein schräger - wie ausstreichender - Bleistiftstrich, den man freilich interpretieren kann, wie man will. Aber vielleicht soll er tatsächlich heißen: Nee, is nich." (Heydeck)]

Hamburg, UB, Ms. theol. 1885 (17. Jh., eine von Sudermann veranlasste Abschrift - von mgo 69?), S. 279-307
http://books.google.de/books?id=sEvgAAAAMAAJ&q=%22es+ist+ein+hoher+berg%22
[Der Text im HH-Katalog (Krüger 3 [! nicht 4, wie Google sagt], S. 42) lautet so:
S. 279-307 [Anleitung zu frommem Leben.] Eß ist ein hoher berg vnd vmb den berg ist es tief vnd murecht ... Überlieferung: Völker, S. 111; nennt diese Hs versehentlich als theol. 1890. - Ms. germ. oct. 69, 112r-135r. ]
http://www.google.de/search?tbm=bks&q=%22veranla%C3%9Fte+Abschrift+in+Hamburg+Cod.+theol.+*%22 (Völker: Bömlin)
http://books.google.de/books?id=38rXCZGTF3EC&pg=PA235 (Mayer, Vulgata-Fassung: folgt hinsichtlich der Tauler-Predigten mgo 69!)
http://www.handschriftencensus.de/4875
Aus welchen Gründen die Hamburger Kataloge aus dem ManuMed-Programm ausgeklammert wurden, ist unerfindlich.

[Mainz, Stadtbibliothek, Hs. I 128 (hier 1. V. 15. Jh. aus der Laienbrüderbibliothek der Mainzer Kartause), Bl. 139r-147v
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0088_a230_jpg.htm
Freundlicher Hinweis von Kurt Heydeck aus ManuMed; ich hätte mit Trunkierung berg* suchen müssen!
http://www.handschriftencensus.de/12611
Fotos des Textschlusses verdanke ich Annelen Ottermann und Martin Steinmetz:
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mainz_Hs_I_128_Blatt_147r.jpg
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mainz_Hs_I_128_Blatt_147v.jpg
vnder einer glicheit vndernaherbildunge [147v] des lebinß vnd des lidens vnserß herren Jhesu Christi. Amen.
Keine Überlappung mit dem Textschluss der digitalisierten Strassburger Handschrift.
]

Salzburg, UB, Cod. M I 476 (scr. Jörg Gartner 1441 im badischen Lahr), Bl. 121r-122v
http://books.google.de/books?id=jzsXAQAAIAAJ&q=%22es+ist+ein+hoher+berg%22 (Anna Jungreithmayr unter Mitarbeit von Josef Feldner und Peter H. Pascher, Die deutschen Handschriften des Mittelalters der Universitätsbibliothek Salzburg (Österreichische Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Klasse, Denkschriften 196; Veröffentlichungen der Kommission für Schrift- und Buchwesen des Mittelalters III,2), Wien 1988, S. 88)
http://www.handschriftencensus.de/6997
[Explicit: Das dis die nechste warheit ist da ich uch in dirre zeit zu+o gewisen kann vnd der helffe uns got. amen ]

St. Gallen, StiftsB, Cod. 955 (1. H. 15. Jh.), [S. 211-250]
http://www.handschriftencensus.de/16358
Eine detaillierte moderne Handschriftenbeschreibung ist nicht online, daher muss es offen bleiben, wo das Stück zu finden ist.
[Freundliche Mitteilung von Franziska Schnoor, Stiftsbibliothek St. Gallen, Mail vom 14.12.2011:

Inc.: [E]s ist ein hoher berg vnd vmb den berg ist ein [sic!] tief vnd mu+orechte vnd je neher man dem berg ist je herter vnd je schoner der weg ist …

Expl.: … also dz wir die ewige worheit die got selber ist noch dir zit do+ert in ewikeit ewichlich werdent niessen dz helf vns got amen ]

[Zusammenfassung: Der in der Strassburger Handschrift Tauler zugeschriebene, aber sicher nicht von ihm stammende ungedruckte Text 'Es ist ein hoher Berg' ist in fünf mittelalterlichen und einer Handschrift des 17. Jahrhunderts überliefert. Für eine Textwiedergabe würde sich wohl die älteste Handschrift von 1391 mgo 69 anbieten. Der abweisende Textschluss der Mainzer Handschrift lässt eine gewisse textuelle Varianz vermuten.]

Mainz Bl. 147r

#forschung

Fragt in einem Diskussionsbeitrag zu Schübler - wir berichteten http://archiv.twoday.net/stories/55770831/ - Murray Hall:

http://www.recherche-online.net/murray-hall-oesterreichische-nationalbibliothek.html

Dass das neue ManuMed Murks ist, haben wir hier schon oft betont.

Im Bereich der Handschriftenkataloge kann man der alten Oberfläche nur nachweinen; für die neu eingespielten Kataloge existiert keine Präsentation im Rahmen von

http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/kataloge-online.htm

Inakzeptabel ist am neuen Angebot:

- das Aufrufen von Seiten dauert viel zu lange und spürbar länger als in der alten Präsentation

- Permalinks gibt es nur noch für ganze Kataloge, nicht mehr für Seiten oder Handschriften

Früher konnte man bequem auf die Einzelseite verlinken, die mit einer Navigation versehen war.

- Die PDFs auf der rechten Seite des Inhaltsverzeichnisses funktionieren alle nicht. Man muss in der Einzelbeschreibung links das Druckersymbol (!) benutzen, hinter dem sich das Erstellen eines PDFs verbirgt.

Wer z.B. für Zwecke des Ausdruckens einen Link zu den neuen Katalogseiten benötigt, kann die URL wie folgt manipulieren.

Aus

http://www.manuscripta-mediaevalia.de/dokumente/html/hsk0620d Seite b305

wird

http://bilder.manuscripta-mediaevalia.de/bilder/hs-bilder/k/HSK0620_b305.jpg

Besonders nett: Bei dem Katalog der illustrierten Handschriften (unser Beispiel) darf man im Abbildungsteil herumstochern, wenn man eine zugehörige Abbildung sucht, weil die Präsentation natürlich nur die Seiten, aber nicht die Abbildungsnummern angibt.

Eher nutzlos ist die diplomatische Wiedergabe des Eintrags im Buxheimer Versteigerungskatalogs durch den Handschriftencensus:

http://www.handschriftencensus.de/21392

Inhalt "Heilsame Leren, übungen und ermanungen. Oberdeutsch. fol. Gefert. 1458 für d. verwittwete Gräf. von montuortt geb. Gräf. v. Helffenstein. Beigebdn. einer spätern oberd. Schrift üb. d. Weg zur Vollkommenheit u. vorgebd. ein v. d. näml. Hand wie d. heilsam. leren herstammend. Schrift v. d. waren vollkommen. Liebe. Zusam. 193 Bll. a. Pap. Bei d. erst. dies. 3 Schrift. fehl. einige Bl.; bei d. zweit. d. Anfang; d. dritte ist am unt. Rand beschäd., d. Pgthlzbd. nur noch halb."

Literatur
Catalog der Bibliothek des ehem. Carthäuserklosters Buxheim aus dem Besitze seiner Erlaucht des Herrn Hugo Grafen von Waldbott-Bassenheim. XXX. Carl Förster'sche Kunstauction, Abteilung II: Bibliotheca Buxiana, München 1883, S. 136 (Nr. 2543).


http://www.archive.org/stream/CatalogDerBibliothekDesEhemCarthaeuserklostersBuxheim#page/n149/mode/2up

Wie soll jemand aufgrund dieser Namensformen auf diesen Eintrag aufmerksam werden z.B. durch Google, denn eine eigene Volltextsuche bietet der Handschriftencensus ja nicht an?

Es handelt sich bei der Besitzerin um Beatrix von Helfenstein, Witwe von Graf Rudolf VII. zu Rothenfels,
vgl. Karlheinz Burmeister, Die Grafen von Montfort, Konstanz 1996, S. 309, die noch 1462 lebt, vgl.
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-915940

Laut
http://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Ettensberg
http://www.google.de/search?hl=de&q=ettensberg%20beatrix%20montfort&tbm=bks
könnte sie 1466 gestorben sein.

Siehe auch
http://books.google.de/books?id=0-eGI4G9U0cC&pg=PA1644

Die Inhalte des Taxregister sind anscheinend NICHT über die Regesta Imperii auffindbar (und das entsprechende Digitalisat von Bd. 2 auch nicht im Regesta-Imperii-OPAC verlinkt, vom konfusen Internetauftritt der Regesta Friedrichs III. ganz zu schweigen). Das Register

http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00009328/image_70

Demnach war Beatrix 1474 noch am Leben (Nr. 4450)

Zu Gebetbüchern der Montforter Gräfinnen:
http://archiv.twoday.net/stories/5825853/

Update: Das Kreisarchiv des Bodenseekreises konnte beim Todesdatum nicht weiterhelfen. Europäische Stammtafeln NF 12 (1992), Tafel 58 (Helfenstein) hat die Bezeugungsdaten 1438/67. Weder das Vorarlberger Landesarchiv noch Hofrat Burmeister konnten das Todesdatum mitteilen.

#forschung

Eine Seite von Jürgen Wolf:

http://staff-www.uni-marburg.de/~wolf2/Handschriftencensus-Hessen.html

http://www.hab.de/bibliothek/sammlungen/hzdfg/Handschriftenbearbeitertagung_2011/Eisermann-2011.pdf

Für mich steht fest, dass von Usability keine Rede sein kann, solange die SB zu Berlin an der unsinnigen Unterscheidung von Gross- und
Kleinbuchstaben bei der Suche festhält. Keine
Suchmaschine, kein OPAC, keine andere von mir häufig
benützte Datenbank verfährt so.

Zu lesen, dass die Hauptaufgabe des GW die Erstellung
gedruckter Bände ist, hat mich befremdet. Die Hauptaufgabe
sollte sein, strukturiertes Wissen über Inkunabeln
öffentlich zugänglich zu machen. In welcher Form das am
besten erfolgt, ist cura posterior.

Interessant ist folgende Aussage von Eisermann:

Derzeit weist die Datenbank über
9.700 Einträge mit einem oder mehreren Digitalisaten auf, an der Spitze die
lateinische Ausgabe der Schedelschen Weltchronik – ohnehin die
meistüberlieferte Inkunabel, über 1.000 erhaltene bzw. bezeugte Exemplare –
mit derzeit 18 Volldigitalisaten
( http://gesamtkatalogderwiegendrucke.de/docs/M40784.htm ). Da wir davon
ausgehen, daß es weltweit etwa 30.000 echte Inkunabelausgaben gibt, von denen
wenigstens ein Exemplar erhalten ist, nähern wir uns also einer Quote von
einem Drittel des Gesamtbestandes, das bereits im Internet abrufbar ist.


Natürlich ist Eisermanns Vortrag auch sonst lesenswert und mitunter spannend, zumal Ladislaus Sunthaim
http://archiv.twoday.net/search?q=suntha
und Florian Waldauf
http://archiv.twoday.net/search?q=waldauf
darin vorkommen.

Felicitas Noeske, die rührige Betreuerin der Schulbibliothek, macht mich freundlicherweise auf zwei Artikel aufmerksam, die auf der Website der Schule einsehbar sind:

Die Inkunabelsammlung des Johann Adrian Bolten
http://www.christianeum.org/index.php?option=com_content&view=article&id=381&Itemid=167&limitstart=5

Pergamentmakulatur
http://www.christianeum.org/index.php?option=com_content&view=article&id=166&Itemid=170&limitstart=4

Die Bibliothek des Christianeums war hier mehrfach Thema:
http://archiv.twoday.net/search?q=christianeum

Siehe auch
http://anonymea.tumblr.com/
http://agfnz.historikerverband.de/?p=503

Eine Ausgabe von Homers Ilias und Odyssee in lateinischer Sprache im Oktavformat, gedruckt 1537 und 1534, hat einen Einband, der sich lesen lässt: aufgeklappt und auf den Vorderdeckel gestellt, zeigt sich das Fragment eines geistlichen Erbauungstraktats in deutscher Sprache, geschrieben von einer Hand des 14. oder 15. Jahrhunderts auf Pergament.

Die (im Handschriftencensus natürlich fehlende) Handschrift scheint mir eindeutig ins 15. Jahrhundert gehören. Ich war nicht in der Lage, den Text zu identifizieren. Während erfahrungsgemäß bei mittelhochdeutschen Verstexten die Identifizierung mittels Google schnell gelingt, ist die Bestimmung des Textes durch nicht intensiv mit religiöser deutschsprachiger Literatur des Spätmittelalters Vertraute so gut wie nicht zu leisten. Aber da gute Abbildungen des gesamten Fragments zur Verfügung stehen, können sich Archivalia-LeserInnen daran versuchen.

Gesamtansicht:
http://www.christianeum.org/images/stories/Pergamentmak.einband.16.jh.jpg
= http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Pergamentmak.einband.16.jh.jpg

Meine Aufnahmen:
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Christianeum_007.jpg
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Christianeum_008.jpg
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Christianeum_009.jpg

Update I: Wow! Einige Stunden später zauberte Stephen Mossman die Lösung aus dem Hut (siehe Kommentar).

Update II:
http://www.christianeum.org/index.php?option=com_content&view=article&id=166&Itemid=170&limitstart=5

Update III:
http://www.handschriftencensus.de/23975


 

twoday.net AGB

xml version of this page

xml version of this topic

powered by Antville powered by Helma