Allgemeines
Architekturarchive
Archivbau
Archivbibliotheken
Archive in der Zukunft
Archive von unten
Archivgeschichte
Archivpaedagogik
Archivrecht
Archivsoftware
Ausbildungsfragen
Bestandserhaltung
Bewertung
Bibliothekswesen
Bildquellen
Datenschutz
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
null

 

Landesgeschichte

Das Klösterchen fehlt in der Datenbank "Klöster in Bayern", hat aber einen Artikel in der Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Klause_H%C3%B6chst%C3%A4dt

Martina Knichels Edition des Memorienbuchs von St. Florin:

http://www.dilibri.de/id/1342600

Das Gleiche für St. Kastor von Aloys Schmidt:

http://www.dilibri.de/id/1342146

Bernd Goldmanns Dissertation über St. Kastor:

http://www.dilibri.de/id/1341556


Aus der Reihe Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte sind jetzt bei Dilibri einsehbar:

- die Edition des Feuerbuchs 1563 durch Peter Brommer

http://www.dilibri.de/id/1340255

- Die Begräbnisse der Grafen von Sponheim von Carola Fey

http://www.dilibri.de/id/1340958

- der Sammelband 500 Jahre Wallfahrtskirche Klausen (2003) auch mit Beiträgen zur Bibliotheksgeschichte

http://www.dilibri.de/rlb/content/structure/1337492

http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=6728

Das Goethezeitportal präsentiert einige nette Texte und Bilder, lässt sich aber wie immer die Chance entgehen, zuverlässig über die Stoffgeschichte zu informieren. Nicht einmal die Quelle Johannes Rothe wird genannt geschweige denn die Vereinnahmung des Sprichworts in der NS-Zeit.

Für eine umfangreichere Recherche fehlt mir die Zeit, ich begnüge mich mit einigen Hinweisen:

https://de.wikisource.org/wiki/Der_hart_geschmiedete_Landgraf (Grimm, DS)

https://books.google.de/books?id=p-9XAAAAcAAJ&pg=PA140 (bei den Grimms genannter Aufsatz in der Odina 1812 = Bragur)

https://books.google.de/books?id=d5r7Vrz3UgIC&pg=PA295 (NS)

http://www.digizeitschriften.de/link/0179-9940/0/20/418 (Holder-Egger über lateinische Vorlagen)

#erzählforschung


1529 April 17 (Samstag nach Misericordia domini)

Abt Johannes des Klosters Heilsbronn Zisterzienser Ordens im Bistum Eichstätt bekundet, dass vor ihm erschienen ist Anton Kaiser (Antonj Kayßer), Priester und Frühmesser zu Donzdorf bei Schwäbisch Gmünd. Er hat in geselliger Runde erzählt, es gebe bei Heilsbronn ein Dorf, in dem es Grundeln geregnet habe. Da Kaiser deswegen verspottet wird, bescheinigt der Abt, dass es in in Ketteldorf [Stadt Heilsbronn] während seiner Amtszeit [ab 1518] einmal während eines sommerlichen Platzregens Grundeln aus einer Wolke geregnet hat. Diese wurden von den Einwohnern eingesammelt und teilweise dem Kloster verkauft. Siegler: Aussteller.

Abschrift im Jahrbuch des Klosters Heilsbronn. Danach gedruckt bei Johann Ludwig Hocker: Hailsbronnischer Antiquitäten-Schatz [...]. Ansbach 1731, S. 92f.

https://books.google.de/books?id=GOROAAAAcAAJ&pg=PA92

Erwähnt u.a. bei:
https://de.wikisource.org/wiki/Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/331

Fischregen ist ein seltenes meteorologisches Phänomen, das auf starke Winde zurückgeführt wird, die in der Lage sind, Gegenstände aus dem Wasser aufzunehmen und über mehrere Kilometer zu transportieren.

https://de.wikipedia.org/wiki/Tierregen

http://scienceblogs.de/weatherlog/2008/06/11/fisch-regen-gibt-es-wirklich/


Vor dreißig Jahren, 1984, erschien meine Tübinger Magisterarbeit von 1981 unter dem Titel "Gmünder Chroniken im 16. Jahrhundert" im Einhorn-Verlag Schwäbisch Gmünd (künftig: GC).

Online bei www.literature.at, HathiTrust und Google Books:

http://books.google.de/books?id=PoAgAAAAMAAJ

Mein Handexemplar zeigt, dass es punktuell eine ganze Reihe von inhaltlichen Ergänzungen und Korrekturen gab. Zu Themen der Schwäbisch Gmünder Historiographie schrieb ich nach 1984 zwei Aufsätze: eine Übersicht "Von der Stadtbuchchronistik zum Internet. Erträge und Perspektiven der Schwäbisch Gmünder Stadtgeschichtsschreibung" (für das Millenium-Magazin der Rems-Zeitung)

http://web.archive.org/web/20021230063120/http://www.uni-koblenz.de/~graf/millen.htm

und eine Darstellung zu Dominikus Deblers Chronik um 1800 (in: in: Die Chronik des Dominikus Debler, 2006):

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dominikus_Debler.pdf

Von den mir nachträglich bekannt gewordenen Chronikhandschriften David Wollebers (siehe GC Kapitel III,1) konnte ich in zweien Abschnitte zur Gmünder Geschichte feststellen.

Forschungsbibliothek Gotha, Cod. A 196, S. 115-118 ist ein Wolleber-Autograph, eine Chronik der Freiherren zu Hohenstaufen und Herzöge zu Schwaben, gewidmet Pfalzgraf Ludwig bei Rhein mit Widmungsvorrede an Herzog Ludwig von Württemberg vom 15. Januar 1581 (GC S. 83 mit Anm. 49 als verschollen bezeichnet). Der Gmünder Teil ist chronologisch der Gruppe der Wolleber-Handschriften w1 zuzuweisen (GC S. 188).

Universitätsbibliothek Leipzig, Rep. II 7a, Bl. 41v-47v ist kein Wolleber-Autograph, aber eine ziemlich gleichzeitige repräsentative Abschrift mit Wappenzeichnungen.

Katalogisiert bei Naumann:

https://books.google.de/books?id=aoVWAAAAcAAJ&pg=PA153

Es handelt sich um ein "Histori und Zeitbuch", gewidmet Bürgermeister und Rat von Nürnberg am 12. Februar 1588. Meine Notizen (noch aus DDR-Zeiten!) lassen keinen Schluss zu, ob der Textzeuge zu w1 oder den späteren Wolleber-Werken w2 gehört. Jedenfalls ist Bl. 47r eine Notiz präsent zur Diemar-Fehde mit Nennung Absbergs in der (bis 1552 reichenden) Bürgermeisterliste (wie in den späteren Werken GC S. 275). Auf die evangelischen Adressaten bezieht sich eine Angabe Bl. 47v, dass es viele Evangelische in Gmünd gebe, die man vor wenigen Jahren zu vertreiben begonnen habe.

Zu Wollebers historiographischen Werken ist ein Aufsatz von mir im Druck, der als Preprint online ist unter:

https://www.academia.edu/5603503/Graf_Wolleber_2013

Seit 2011 ist Wollebers Chorographia von 1591 mit langem Gmünder Abschnitt online:

http://idb.ub.uni-tuebingen.de/diglit/Mh6-1/0397

2012 konnte ich die wichtige Salvator-Beschreibung des Leonhard Friz bzw. den historiographischen Sammelband UB München 4° Cod.ms. 287 ins Netz bringen. Er enthält auch die für die Textgeschichte der Chronik Paul Goldstainers bedeutsame Fassung M.

http://archiv.twoday.net/stories/232601530/
http://epub.ub.uni-muenchen.de/15027/

Erst die Dissertation von Pascal Kolb 2003 ließ mich auf die Druckschrift Justitia Vindicata (1702) zu den Gmünder Bürgerunruhen aufmerksam werden. Sie wurde von Franz Ruprecht von Ichtersheim verfasst und dankenswerterweise von der UB Heidelberg ins Netz gestellt. Sie enthält einen kurzen Abschnitt zur Gmünder Geschichte, der nur auf gedruckten Werken fußt:

http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/iustitiavindicata1702/0003

Zum Verfasser:

https://de.wikisource.org/wiki/Schw%C3%A4bisch_Gm%C3%BCnd#B.C3.BCrgerunruhen_.28ca._1690-1753.29

Etliche Beschreibungen der Reichsstadt Schwäbisch Gmünd mit historischen Passagen wurden mir erst durch die Arbeit an

https://de.wikisource.org/wiki/Schw%C3%A4bisch_Gm%C3%BCnd#Vor_1800

bekannt.

Eine neue Gmünder Chronikhandschrift ist nicht aufgetaucht, wohl aber wurde mir Ende 2014 (durch eine Suche in Google Books nach Bragenhoven) ein unbekannter gedruckter Textzeuge zur Textgeschichte der Gmünder Chronik Paul Goldstainers bekannt. Es ist erstaunlich, dass ich nirgends ein Zitat dieses Abschnitts gefunden hatte. Ich hätte eigentlich nicht damit gerechnet, in einem frühneuzeitlichen Druck eine wichtige Chronik-Quelle zu finden.

Leider ist die Gmünder Chronik des Stettmeisters Paul Goldstainer (1549/50) im Wolfenbütteler Sammelband 124.4 Quodl. 4° immer noch nicht online:

http://archiv.twoday.net/stories/29747335/

Thomas Gloning hat 1998 aus meiner Edition (GC S. 239-242) einen E-Text für das Internet erstellt:

https://www.staff.uni-giessen.de/gloning/tx/1550glds.htm

Der neue Textzeuge findet sich in Johann Jakob Speidel: Speculum Juridico-Politico-Philologico-Historicarum Observationum et Notabilium [...]. Nürnberg 1657, S. 472f.

https://books.google.de/books?id=dJk_AAAAcAAJ&pg=PA472 (mit falscher Jahreszahl 1655)
https://books.google.de/books?id=j3JYAAAAcAAJ&pg=PA472
http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10059189_00496.html

Danach: E-Text in Wikisource

Und nochmals Nürnberg 1683, S. 472f.

https://books.google.de/books?id=8Q5NAAAAcAAJ&pg=PA466

Es handelt sich um eine Art juristisch-rechtshistorisches Nachschlagewerk, in dem der in Dillingen tätige Speidel einen Artikel "Gemünd/Schwäbisch Gmünd" schreibt, der abgesehen von einem einleitenden kurzen lateinischen Lob der altgläubig gebliebenen Stadt nur aus der Wiedergabe einer Speidel übermittelten deutschsprachigen Schrift besteht.

Es handelt sich um eine der Textstufe X* angehörige Fassung der Gmünder Chronik Paul Goldstainers, die dem Textzeugen S 7 (Eintrag des 17. Jahrhunderts im Zinsbuch des Augustinerklosters Hauptstaatsarchiv Stuttgart H 233 Bd. 450) am nächsten steht. Bevor in den 1580er Jahren die sogenannte Wolleber-Redaktion der Gmünder Chronik Goldstainers aufgrund einer Chronik David Wollebers erstellt wurde, die in den bis zum Ende des 16. Jahrhunderts entstandenen drei Handschriften des Chronikensammelbands Ch 1 im Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd, der "Rauchbeinchronik" im Münsterpfarramt und dem Stuttgarter Cod. hist. 2° 114 vorliegt (Handschriftengruppe g, siehe GC S. 187ff.), gab es die bereits erwähnte Nebenversion M in der Münchner Handschrift, die Vorlage einer kurzen Chronik aus dem Franziskanerkloster um 1650 (Staatsarchiv Luzern Urk 550/10900), die Vorlage von S 7 und die Vorlage der älteren Wolleber-Werke w1 (Stemma: GC S. 193).

Anhand der Geschlechterliste und der Formulierung zur Einverleibung der Stadt ins Reich (GC S. 192f.) kann man Speidels Version zu S 7 stellen. Speidel bricht mitten im "Beschluss" ab und lässt einen Abschnitt zu den Pfarrverhältnissen weg, ist aber die umfangreichste Überlieferung zu den Fassungen *L/*X. Denn L hat vom Beschluss nur den ersten und den letzten Satz, und S 7 schließt schon nach den ersten drei Abschnitten mit der Verleihung des Einhorns als Stadtwappen. Die Namensentstellungen in der Version Speidels (Geschlechterliste und Burgennamen) halten sich in Grenzen.

Die katholische Reichsstadt Schwäbisch Gmünd hatte enge Beziehungen zum vom Dillingen aus verwalteten katholischen Hochstift Augsburg und zur Dillinger Jesuitenuniversität. Daher verwundert es nicht, dass der fürstbischöfliche Beamte Speidel eine handschriftliche Gmünder Stadtchronik in den Händen hatte. Bemerkenswert ist, dass sowohl seine Version als auch die ebenfalls in Textzeugen aus dem 17. Jahrhundert überlieferten Handschriften L und S 7 auf "veraltete" Textfassungen der Gmünder Chronik zurückgriffen, die zwischen Goldstainers Niederschrift und der Wolleber-Redaktion einzuordnen sind.

Abschließend noch einige Worte zum gelehrten Juristen Speidel.

GND
http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=122428358
=
http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=101236416X

Der gebürtige Stuttgarter war ein Schüler des Tübinger Professors Christoph Besold und konvertierte wie dieser zum katholischen Glauben. 1634 bis 1638 stand er in württembergischen Diensten:

https://books.google.de/books?id=lg5oAAAAMAAJ&q=speidel+reichshofrat (Sabine Holtz)

Danach diente er dem Fürstbischof von Augsburg in Dillingen als Vizekanzler und Kanzler. 1640 bis 1664 wohnte er in Dillingen in einem Anwesen am Hafenmarkt:

https://books.google.de/books?id=spvoBQAAQBAJ&pg=PA385

Ab 1662/63 war er für den Kaiser und diverse Stände Reichstagsgesandter in Regensburg. 1665 wurde er Reichshofrat, ohne dieses Amt jedoch auszuüben.

http://reichshofratsakten.de/wp-content/uploads/2014/06/Reichshofr%C3%A4te.pdf

WBIS hat zu ihm nichts Erhebliches (nur Jöcher und die ADB). Siehe auch Koeblers Kurzbiographie

http://www.koeblergerhard.de/juristen2/web/juristen/list

Die bisherigen Würdigungen haben übersehen, dass sich sein Todesjahr 1670 aus den gedruckten Aufzeichnungen zu den Reichstagsgesandten ergibt.

BSB-Ink verweist auf die Studie von Fürnrohr zu den Regensburger Gesandten: gestorben 1670
http://www.nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:355-ubr01809-0247-6
doch hat der Vorbesitzer der Inkunabel nichts mit unserem Speidel zu tun, sondern gehört zur steirische Familie Speidl von Vatersdorf
http://inkunabeln.digitale-sammlungen.de/Exemplar_Q-17,1.html

Siehe auch Stalling
https://books.google.de/books?id=NnQfAAAAIAAJ&q=speidel+regensburg+1670

Francke 1761 hat S. 38 den 20. Juli 1670 als Todestag

https://books.google.de/books?id=v7lKAAAAcAAJ&pg=RA1-PA38

Da Speidel aber nach S. 66 schon am 5. Juli 1670 tot war, wird man das Datum wohl in 20. Juni 1670 zu verbessern haben. Weitere Nennungen ab 1662 S. 37, 73, 75.

Francke ist keineswegs die älteste Druckschrift mit diesen Angaben. Im Netz finde ich:

Moser 1751
https://books.google.de/books?id=BLZRAAAAcAAJ&pg=PA74
Verzeichnis 1746
https://books.google.de/books?id=ovxYAAAAcAAJ&pg=PA16
Verzeichnis 1719
https://books.google.de/books?id=sbNFAAAAcAAJ&pg=PP14

Man darf aufgrund dieser Quelle also getrost vom Todesjahr 1670 ausgehen.

#forschung


http://d-nb.info/985191236/34

Darunter auch Einiges zum Archivwesen, viel zu Themen der Buch- und Bibliotheksgeschichte.

Siehe auch
http://www.uwe-czubatynski.homepage.t-online.de/privat.html

C. ediert u.a. einen Rundbrief des 14. Jahrhunderts: "Das Kapitel und der Rat der Stadt zu Hameln warnen die Städte und Stifte Halberstadt, Goslar, Braunschweig, Hildesheim, Hannover und Einbeck vor einem Orgelbauer, der sich Heinrich von Goslar nennt, ein unbrauchbares Werk für 30 Mark gebaut hat und sich weigert, dieses nachzubessern." (S. 344)

Les Enluminures bietet für 26 304,00 EUR an eine lateinische Handschrift

BARTHOLOMAEUS DE SAN CONCORDIO, Summa de casibus conscientiae
In Latin, manuscript on paper
Southern Germany, (Hesse or Northern Bavaria?), c. 1380-1425

http://www.textmanuscripts.com/manuscript_description.php?id=3339&cat=p3&currency_id=7&

Zur Provenienz ist zu lesen:

" Owned by Geor[g]ius Ruch: Germany, mid-fifteenth century. An inscription on f. 1 records the relinquishment of the manuscript by Georgius Ruch: “Hanc summam huc dedit dominus Georius [sic] Ruch; oretur pro eo.” Georgius Ruch (fl. 1438-1441), calling himself a priest in Lutrien (Lautern?, Württemberg), made similar inscriptions in Bryn Mawr College, MS 3 in 1438 and in Oxford, Bodleian Library, MS Douce 355 in 1441 (see Bryn Mawr’s online catalogue, Online Resources, and Madan, 1897).

Georgius (who also signed his name Georgius and Jeorius), may also have owned Rottenburg, Diözesanbibliothek Rott.F.329 (1452), British Library, Add. MS 40151 (unverified, not in their catalogue, but listed in Krӓmer, Online resources), Copenhagen, Royal Library, Inc. Haun. 397 2º (1469), bound by Richenbach (see Online Resources), and Inc 1908+3951 (1475), Schӓfer 25 (1470), and Dublin, Trinity College MS 1049 (dated 1449) (see Online Resources). It seems possible that the same priest by this name owned all these volumes (and indeed copied parts of some of them), over a span of years stretching from 1438-1470. His association with the well-known binder, Johannes Richenbach (d. 1486), one of the first German binders to use roll tools, is of particular interest. Details of his life suggested in several sources (that he was from Gmünd in Schwaben, served as the chaplain at the St. Leonard chapel, and received his B.A. at Heidelberg in 1472, particularly this last fact that seems chronologically unlikely), demonstrate the need for further research."

Zitiert wird (ohne meinen Namen!) auch mein Beitrag "
Ein neues Buch aus der Bibliothek von Jörg Ruch"

http://archiv.twoday.net/stories/59215925/ (2011)

Dass die Händler zu sauberer Recherche nicht in der Lage waren, zeigt sich an der Nichterwähnung der Heidelberger Inkunabel und der Tatsache, dass die Identifizierung von Lautern mit Frauezeichen versehen wird. Nach wie vor gültig ist, was ich (verlinkt in dem Archivalia-Beitrag) über Jörg Ruch schrieb:

"Jörg Ruch ist 1437 und 1441 urkundlich als Pfarrer zu Lautern (heute Stadtteil von Heubach) zu belegen, erscheint dann aber bis zu seinem Tod 1477 (?) nur noch als Kaplan in Schwäbisch Gmünd. 1450 und 1467 amtiert er als Pfleger der Priesterbruderschaft, 1469 und 1476 als Leonhardskaplan. Daneben war er auch Kaplan des Jakobsaltars. Er war der Sohn des Johannes Ruch aus vornehmer Gmünder Familie und der Agnes, die sich danach mit Konrad Wolf (aus der Geschlechterfamilie) verehelichte. Aus dieser Ehe ging der Magister Marcus Wolf hervor."
http://web.archive.org/web/20070609170231/http://www.histsem.uni-freiburg.de/mertens/graf/ruch.htm

Alle von Enluminures genannten Handschriften (bis auf die nicht verifizierte Londoner) und Inkunabeln können diesem Ruch zugewiesen werden.

Der Schweinfurter Ruch-Band wurde jüngst verkauft:

http://archiv.twoday.net/stories/1022384791/

#forschung


http://histbav.hypotheses.org/3281

Bitte die Petition unterstützen (wie bisher 3193 Leute):

https://www.openpetition.de/petition/online/erhalt-des-lehrstuhls-fuer-rheinische-landesgeschichte-an-der-universitaet-bonn

Ein weit verbreitetes Sagenmotiv erzählt vom Betrug an einer blinden Schwester, die mit einem umgedrehten Getreidemaß übervorteilt wird.

Ein Schlossbesitzer von Beinstein (im Remstal), "ein sehr reicher Herr, hinterließ nach seinem Tode 3 Töchter, wovon eine blind war. Wie es nun zur Theilung kam, maaßen die Schwestern ihr Geld in einem Simrimaß. Ihrer blinden Schwester aber stürzten sie das Maaß um, hießen sie es betasten, um sie zu überzeugen, daß sie ihren rechtmäßigen Antheil bekommen habe. Dieweil nun die beiden Schwestern ihre blinden Schwestern so betrogen hatten, so lief nach ihrem Tode der Geist der älteren, welche mehr Schuld hatte, in einem Wiesenthale der Rems". So eine Aufzeichnung von H. Wagner vom August 1846 für seinen Lehrer Albert Schott in Stuttgart, von mir aus der ungedruckten Sagensammlung Schotts 1995 in meinen "Sagen rund um Stuttgart" (1995) Nr. 90 veröffentlicht.

http://books.google.de/books?hl=de&id=DCbaAAAAMAAJ&pg=PA89

Die Vorlage ist inzwischen online:

http://digital.wlb-stuttgart.de/purl/bsz383599229/page/85

In der Anmerkung verwies ich auf Parallelen in einer Owener Sage bei Ernst Meier 1852

https://books.google.de/books?id=nnUAAAAAcAAJ&pg=PA33
[vgl. Graf: Sagen der Schwäbischen Alb (2008), Nr. 177]

und einer Schlierbacher Sage bei Jürgen Kettenmann. Aus dem Schwäbischen könnte man beispielsweise auch die Ertinger Sage bei Birlinger/Buck 1861 nennen:

http://www.zeno.org/nid/20004561805

Eine badische Sage bei Baader 1851:

https://books.google.de/books?id=f6k7AAAAcAAJ&pg=PA173

Dem "Scheffelmaß" ist ein Artikel in der Enzyklopädie des Märchens gewidmet

https://books.google.de/books?id=_OLWr394Mw8C&pg=RA1-PA323 (nur der Anfang frei)

Hier und in Uthers KHM-Handbuch (²2013)

https://books.google.de/books?id=U9jmBQAAQBAJ&pg=PA286

wird das Betrugs-Motiv mit dem seit dem 11. Jahrhundert belegten Motiv vom geliehenen Scheffelmaß, mit dem Geld gezählt wird, zusammengebracht. Das Scheffelmaß ist aber nur ein Erzählrequisit, das in unterschiedlichen Motiven und Stoffen erscheinen kann. Von "dem" Scheffelmaß-Motiv zu sprechen erscheint mir irreführend. Das Motiv vom geliehenen Scheffelmaß und das Motiv der betrogenen blinden Schwester sollte man als zwei unterschiedliche Motive behandeln, wenngleich beiden gemeinsam ist, dass Geld mit einem Getreidemaß (das je nach Region anders heißen konnte, oben etwa Simri) gemessen wird.

Die maßgebliche Darstellung zum Motiv hat Hans-Jörg Uther 1981 vorgelegt (Behinderte in populären Erzählungen, S. 123-127). Er geht von der Rheinsage von den feindlichen Brüdern, die sich an die Burgen Liebenstein und Sternberg knüpft, aus. Schon Hedwig Jacke hatte 1932 diese Sage detailliert untersucht (Die Sage von den feindlichen Brüdern [...]). Sowohl in der Reisebeschreibung des Utrechters Arnold Buchel 1587

https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Datei:Annalen_des_Historischen_Vereins_f%C3%BCr_den_Niederrhein_84_(1907).djvu&page=30

als auch in Dielhelms Rheinischem Antiquarius (Ausgabe 1744, S. 635)

https://books.google.de/books?id=XPsOAAAAQAAJ&pg=PA637

wird den feindlichen Brüdern eine Schwester beigegeben, die eine Kapelle errichtet habe. Bei Dielhelm heißt es, die blinde Schwester habe mit ihrem Erbteil drei Andachten (also Gotteshäuser) angelegt.

Diese drei Gotteshäuser begegnen auch in einer rheinhessischen Sage, die sich an die Bergkirche zu Udenheim knüpft. Die übervorteilte Schwester spricht die Prophezeiung aus, dass die von den beiden betrügerischen Schwestern gestifteten Kirchen keinen Bestand haben würden. Die Sage begegnet in der Wikipedia, aber auch auf den Seiten des Mommenheimer Geschichtsvereins

http://www.historia-mommenheim.de/wussten-sie-schon/die-sage-von-den-drei-schwestern.html

Ich finde sie schon bei Wagner 1865:

https://books.google.de/books?id=AI8AAAAAcAAJ&pg=RA1-PA124

Dass dort noch nicht die Art des Betrugs mit dem umgedrehten Scheffelmaß steht, erscheint mir unschädlich. Realschullehrer Grimm hat in seiner Mommenheimer Chronik die komplette Sage 1912/13

http://www.historia-mommenheim.de/fileadmin/Rheinhessenportal/Orte/Mommenheim/grimm_chronik_mommenheimTeil2.pdf

mit der Angabe, Greim habe sie als erstes veröffentlicht, was auf das Jahr 1884 weist (Quartalblätter [...]):

https://www.google.de/search?q=%22sage+aus+mommenheim%22&tbm=bks

Jünger ist sicher die Publikation von Lehrer Eß, auf die in den Hessischen Blättern für Volkskunde 1911 aufmerksam gemacht wird:

http://hdl.handle.net/2027/inu.30000108649041?urlappend=%3Bseq=47 (US)

Es erscheint mir nicht plausibel, einen direkten Einfluss der bei Bornhofen lokalisierten Burgen-Überlieferung auf die rheinhessische Sage anzunehmen. In beiden Fällen stiften drei Geschwister jeweils ein Gotteshaus, in beiden Fällen gibt es eine blinde Schwester und eine Erbteilung. Das Betrugsmotiv fehlt in den beiden ältesten Zeugnissen der Burgen-Überlieferung, ist aber schon in der ältesten mir bekannten Version (1865) der rheinhessischen Sage präsent. Daraus den Schluss zu ziehen, dass schon vor 1587 im Rheingebiet eine Kombination der beiden Motive (Stiftung von drei Kirchen, Betrug an der blinden Schwester mit umgedrehtem Scheffel) vorhanden war, erscheint mir nicht zu gewagt. Die beiden frühneuzeitlichen Zeugnisse der Burgen-Sage geben diese Erzählung nur fragmentarisch wieder.

(Auf Spekulationen zur Dreizahl - Fortleben von Matronenkulten in Form der Verehrung von drei weiblichen Heiligen bzw. drei waldschenkende Stifterinnen bei Hans Jänichen: Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte des schwäbischen Dorfes (1970), S. 211-213 - gehe ich nicht ein.)

Die weitergehende Annahme, dass es schon im 16. Jahrhundert bei Bornhofen und bei Mommenheim diese Überlieferung gegeben habe, ist dadurch keineswegs impliziert. Die Kontinuität betrifft das Schema und die gemeinsame Region, nicht die lokalen Instanzen des Erzähltyps. Es ist also durchaus möglich, dass sich erst im 19. Jahrhundert die Sage an die Udenheimer Bergkirche angelagert hat. Und es ist möglich, dass erst im 19. Jahrhundert die Rheinsage anhand der verbreiteten Überlieferung vom Betrug an der blinden Schwester gleichsam "rekonstruiert" wurde. Offensichtlich waren die in der frühneuzeitlichen Reise-Literatur kolportierten Fragmente nicht sinnlos, sondern hinreichend bedeutsam, um tradiert zu werden.

Das hypothetische Ergebnis, dass es das Motiv mit der blinden Schwester wohl schon im 16. Jahrhundert gegeben hat, steht im Widerspruch zur kanonischen Deutung der Rheinsage bei Uther, der in Georg Christian Braun den eigentlichen "Erfinder" der "Volkssage" sah (S. 126). Uther betont den großen Einfluss des Germanisten Karl Simrock, der 1838/40 auf die Version Brauns zurückging und diese in der dritten Auflagen seiner vielgelesenen (poetischen) Rheinsagen weiter popularisierte. Simrock wollte der "eigentlichen Volkssage" wieder zu ihrem Recht verhelfen, nachdem die romantische Version der Brüder-Sage bisher die literarischen Fassungen dominiert hatte.

https://books.google.de/books?id=IoNOAAAAcAAJ&pg=PA572

Auch Alexander Kaufmann brachte in seinen "Quellenangaben" zu Simrocks Rheinsagen die Brüdersage mit dem vor allem aus Panzers bayerischen Sagen bekannten Motiv von der betrogenen Schwester zusammen.

https://books.google.de/books?id=K5k6AAAAcAAJ&pg=PA84

Zu der von Niklas Vogt erfundenen romantischen Brüder-Sage vgl. jüngst Matthias Schmandt: Sagenhafte Reiseziele. In: Befestigungen und Burgen am Rhein (2011), S. 123-150, hier S. 129-134. Zur rheinischen Sagen-Romantik ist zusammenfassend der Artikel "Rheinromantik" von Helmut Fischer in der Enzyklopädie des Märchens zu vergleichen sowie die Materialien auf meiner ehemals Freiburger Website, archiviert unter

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:929:01-3930 (leider kein deep link möglich)

und jüngst ein Aufsatz von mir über Alfred von Reumont als Sagen-Autor in einem Sammelband über diesen Autor hrsg. von Frank Pohle (im Druck).

Uther führte die weite Verbreitung des Motivs von der betrogenen Schwester in Sagensammlungen, die für das Göttinger Peuckert-Archiv und das HDA-Archiv ausgewertet wurden (über 45 Varianten aus der Rheingegend, Oberpfalz, Schweiz, Schwaben, Bayern, Böhmen und Österreich), auf die "reiche Tradition" (S. 126) der gedruckten Rheinsagen-Sammlungen auseinander.

Uther bezog sich auf die Verse Brauns in dessen "Rheintal" (Mainz 1828). Weder er noch Jacke zitierten die von Braun im Anhang mitgeteilte Prosaversion, die dieser im Mai 1826 von einem alten Schiffer gehört haben wollte.

https://books.google.de/books?id=SnI6AAAAcAAJ&pg=PA277

die beiden Brüder, welche dort auf den Burgen wohnten, hatten eine blinde Schwester, welche die Erbschaft mit ihnen theilte. Sie massen das Geld mit Scheffeln und jedesmal, wenn es für die Schwester war, kehrten sie den Scheffel um und belegten ihn nur mit Geldstücken, so daß diese also zu kurz kam. Aber mit dem Gelde der Betrognen war Gottesseegen; sie stiftete 3 Andachten damit, die Brüder hingegen geriethen in Zwist und das Ihrige war wie gewonnen, so zerronnen.

Braun müsste diese Quellenangabe fingiert haben, wäre er im Sinne Uthers der "eigentliche Erfinder" der Sage von der betrogenen Schwester gewesen. So sehr mir die Abhängigkeit der Schwesternsage von einer schriftlichen Vorlage auch sympathisch war - zu meinen Sagen-Studien siehe

http://archiv.twoday.net/stories/4990762/ - bei der Lektüre von Uthers Argumentation kamen mir Zweifel. Ich sprach Uther vor vielen Jahren darauf an. Die Sage müsse sich ab 1828 geradezu explosionsartig in ganz Deutschland ausgebreitet haben, da ich andere Lokalisierungen ab den 1840er Jahren kannte, gab ich zu bedenken. Dergleichen sei ja kein Einzelfall, erwiderte Uther, ohne konkrete Parallelen zu nennen.

Solange ich keinen von der Rheinsage unabhängigen Beleg für das Motiv von der betrogenen blinden Schwester vor 1828 vorweisen konnte, war es mir nicht möglich, Uther schlüssig zu widerlegen. Obwohl ich viele Sagensammlungen sichtete, fand ich keine frühere Version. Aber vor wenigen Tagen half mir Google Books.

Im Pinzgau (Land Salzburg) ist eine Sage vom Ritter Lamprecht populär, die sich an die dortige Lamprechtshöhle knüpft und den Betrug mit dem Scheffel an der blinden Schwester kennt.

http://www.lamprechtshoehle.at/sagen-lamprechtshoehle-legenden-ritter

Sie erscheint bereits in der "Aurora" von 1828

https://books.google.de/books?id=DMBDAAAAcAAJ&pg=PT211

und zuvor schon in Raisers Zeitschrift für Bayern 1817 in kürzerer Form.

https://books.google.de/books?id=S4ETAAAAYAAJ&pg=PA117

Damit ist das Betrugs-Motiv im Alpenraum für 1817 (also vor Braun 1828) belegt. Braun kann diesen Stoff also nicht erfunden haben.

Bislang sind weder frühneuzeitliche noch internationale Varianten des Motivs bekannt. Dass es solche nicht gegeben hat, lässt sich daraus nicht folgern. Bis 1993 dachte man, der Erstbeleg für das Wort "Raubritter" stamme aus dem Jahr 1847. Dann fand ich einen Beleg 1810, später auch einen für 1799. 2005 publizierte ich das Jahr 1798 als Erstbezeugung, in Archivalia dann 2007 1781, gefunden mit Google Books. 2011 machte dann Kurt Andermann durch einen Fund zu 1672 meine Ergebnisse zu Makulatur.

http://archiv.twoday.net/stories/18118553/

Es ist durchaus denkbar, dass künftig (z.B. in Digitalisaten) noch ältere Belege für die Erzählung von der blinden Schwester gefunden werden.

Natürlich wäre es Unsinn, nun von einer uralten volkstümlichen Überlieferung womöglich mit mythologischem Hintergrund zu faseln, wie man es im 19. Jahrhundert getan hat. Und dass die populäre Rheinsage ab den 1840er Jahren in gedruckter Form wichtige Impulse für die Verbreitung des Stoffs gegeben hat, erscheint mir mit Uther als sehr wahrscheinlich. Aber die Zurückführung auf Braun 1828 muss gestrichen werden, es gab schon früher - und vermutlich nicht nur im Salzburgischen - solche Überlieferungen.

Dieses Ergebnis erscheint mir methodisch um so haltbarer, als es unabhängig voneinander mit zwei verschiedenen Argumentationen erzielt wurde. Zunächst einmal habe ich die beiden frühneuzeitlichen Bezeugungen der Burgen-Überlieferung bei Bornhofen und eine rheinhessische Sage des 19. Jahrhunderts auf ein gemeinsames Schema zurückgeführt, zu dem das Motiv von der betrogenen blinden Schwester gehörte. Dieses Schema gab es anscheinend im Rheinland schon vor 1587.

Im zweiten Schritt wies ich das Motiv für den Alpenraum schon 1817 nach und widerlegte damit die zu weitgehende Deutung Uthers, der Braun 1828 als Erfinder der Volkssage ansah. Es ist durchaus möglich, dass der alte Schiffer 1826 Braun eine alte Lokaltradition mitteilte, die von der romantischen Brüdersage überlagert wurde. Notwendig ist diese Annahme keineswegs. Die 1587 und bei Dielhelm im 18. Jahrhundert fassbaren "Fragmente" konnten anhand des andernorts greifbaren mündlichen Motivs "rekonstruiert" werden. Es ist also überhaupt nicht vonnöten, für den Raum Bornhofen eine längere Kontinuität des voll ausgebildeten Motivs vor 1826 zu postulieren, wie dies romantisches Wunschdenken möchte.

Lokale Überlieferungen konnten stark fluktuieren, sie konnten abbrechen und später etwa anhand gedruckter Quellen kanonischen Schemata angepasst werden. Dem Schema/Motiv kommt Kontinuität zu, nicht notwendigerweise der Lokaltradition. Das Sagenmotiv "Blinde Schwester wird mit umgekehrtem Scheffelmaß betrogen" scheint es jedenfalls schon im Rheinland des 16. Jahrhunderts gegeben zu haben.

#forschung

#erzählforschung


 

twoday.net AGB

xml version of this page

xml version of this topic

powered by Antville powered by Helma