Das Findbuch zu den Akten 1652-1974 der Gemeinde Scharnhausen wurde vom Stadtarchiv Ostfildern erstellt und kann, wie das Stuttgarter Wochenblatt meldet, sowohl im Internet eingesehen als auch zu dem (extrem günstigen) Preis von 3 Euro als Worddatei auf CD-ROM im Stadtarchiv erworben werden.
KlausGraf - am Sonntag, 24. August 2003, 22:27 - Rubrik: Kommunalarchive
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Die Österreichische Nationalbibliothek arbeitet an einem besonderen Service. Österreichische Zeitungen aus den letzten 300 Jahren werden eingescannt und online gestellt. Für den Leser sind sie dann kostenlos verfügbar.
Probephase läuft
In einigen Jahren sollen alle österreichischen Zeitungen von 1700 bis heute online lesbar sein - das ist das Ziel der Nationalbibliothek. In der derzeitigen Probephase gibt es einmal ein bis zwei Zeitungen pro Tag zwischen 1908 und 1929, sagt Christa Müller von der Nationalbibliothek.
Im virtuellen Zeitungsleseraum kann man beispielsweise in der "Christlich-Sozialen Reichspost" vom 29. Juni 1914 die Meldung über die Ermordung von Thronfolger Franz Ferdinand nachlesen.
Über 13.000 Ausgaben bereits online
Seit April wird an dem weltweit ersten Projekt dieser Art gearbeitet. 13.560 Zeitungs-Ausgaben sind bereits online, jeden Tag kommen etwa 100 hinzu. Ein kleiner Teil der Zeitungen wird in der Nationalbibliothek eingescannt. Den Großteil hat eine Firma in Oberösterreich übernommen.
Quelle: orf.at
http://anno.onb.ac.at/
Probephase läuft
In einigen Jahren sollen alle österreichischen Zeitungen von 1700 bis heute online lesbar sein - das ist das Ziel der Nationalbibliothek. In der derzeitigen Probephase gibt es einmal ein bis zwei Zeitungen pro Tag zwischen 1908 und 1929, sagt Christa Müller von der Nationalbibliothek.
Im virtuellen Zeitungsleseraum kann man beispielsweise in der "Christlich-Sozialen Reichspost" vom 29. Juni 1914 die Meldung über die Ermordung von Thronfolger Franz Ferdinand nachlesen.
Über 13.000 Ausgaben bereits online
Seit April wird an dem weltweit ersten Projekt dieser Art gearbeitet. 13.560 Zeitungs-Ausgaben sind bereits online, jeden Tag kommen etwa 100 hinzu. Ein kleiner Teil der Zeitungen wird in der Nationalbibliothek eingescannt. Den Großteil hat eine Firma in Oberösterreich übernommen.
Quelle: orf.at
http://anno.onb.ac.at/
Kurt - am Sonntag, 24. August 2003, 22:21 - Rubrik: Suchen
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Mit der Weblog Community Twoday setzt sich Lucy Traunmüller in ihrer Kremser Master Thesis vom Juni 2003 wissenschaftlich auseinander (63 Seiten PDF). ARCHIVALIA wird erwähnt.
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The Ten Thousand Year Blog written by the Canadian archivist David Mattison (see our entry from February) has a new URL.
KlausGraf - am Sonntag, 24. August 2003, 04:27 - Rubrik: English Corner
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Alle zünftigen HistorikerInnen sollten wissen, dass man sich mit der Rede vom Stammbaum (statt Stammtafel oder Ahnentafel) als Stümper entlarvt. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass Archive, Bibliotheken und Museen eine Fülle historischer genealogischer Darstellungen in Baumform verwahren. Seit wann hat man Stammbäume gezeichnet? Ein fundamentales Werk dazu hat Christiane Klapisch-Zuber vorgelegt (L'ombre des ancêtres: Essai sur lìmaginaire médieval de la parenté, Paris 2000 - ausführliches Inhaltsreferat in Französisch). Sehr angetan ist J. Murray im AHR 108 (2003) 895 f. von diesem Buch: "an elegant work of historical scholarship", "a dense and intellctual sophisticated examination of the family tree".
KlausGraf - am Samstag, 23. August 2003, 00:26 - Rubrik: Genealogie
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Digital documents last forever - or five years, whichever comes first Jeff Rothenberg (cited p. 740 by Roy Rosenzweig)
It is a repulsive decision of the AHR not to make the forum essay (nor the invitation to an online debate!) free online the great essay by Roy Rosenzweig: Scarcity or Abundance. Preserving the Past in a Digital Era (AHR 108: 2003, 735-762). Scholars should, demands the author, expand the public space of scholarship (with reference to the BOAI in note 66). And: A vigourous public domain is a prerequisite for a healty historical record (p. 762).
Historians are dependent on archives. They constitute the basic building blocks of our scholarship. However, Roy Rosenzweig argues in this Forum Essay, in the future, scholars trying to understand our time will likely face a very troubling and indeed ironic prospect: the archival record of our era may be too scarce or too abundant. In either case, the basic scholarly mission of historians will be challenged in fundamental ways. Rosenzweig argues that historians today have a professional and ethical obligation to address this issue now. It is, he insists, at the core of our responsibilities as scholars as much as is the production of scholarship itself. Indeed, he contends that the connections between these twin responsibilities must be remade, because we have allowed them to wither over the years. This can be done, he maintains, by first understanding the complexities of the problem and then devising solutions that include reestablishing connections with potential allies such as archivists. His message is clear: The problem is dire, the need for action immediate. Rosenzweig invites responses to his plea for understanding and action. (Introduction).
A main topic is the question how to preserve the internet. The article is dealing oftly with Brewster Kahle's Internet Archive.
With the author I regret the divorce of archival concerns of the historical profession, and I also support his statement: historians ignore the future of digital data at their own peril (p. 759).
It is a repulsive decision of the AHR not to make the forum essay (nor the invitation to an online debate!) free online the great essay by Roy Rosenzweig: Scarcity or Abundance. Preserving the Past in a Digital Era (AHR 108: 2003, 735-762). Scholars should, demands the author, expand the public space of scholarship (with reference to the BOAI in note 66). And: A vigourous public domain is a prerequisite for a healty historical record (p. 762).
Historians are dependent on archives. They constitute the basic building blocks of our scholarship. However, Roy Rosenzweig argues in this Forum Essay, in the future, scholars trying to understand our time will likely face a very troubling and indeed ironic prospect: the archival record of our era may be too scarce or too abundant. In either case, the basic scholarly mission of historians will be challenged in fundamental ways. Rosenzweig argues that historians today have a professional and ethical obligation to address this issue now. It is, he insists, at the core of our responsibilities as scholars as much as is the production of scholarship itself. Indeed, he contends that the connections between these twin responsibilities must be remade, because we have allowed them to wither over the years. This can be done, he maintains, by first understanding the complexities of the problem and then devising solutions that include reestablishing connections with potential allies such as archivists. His message is clear: The problem is dire, the need for action immediate. Rosenzweig invites responses to his plea for understanding and action. (Introduction).
A main topic is the question how to preserve the internet. The article is dealing oftly with Brewster Kahle's Internet Archive.
With the author I regret the divorce of archival concerns of the historical profession, and I also support his statement: historians ignore the future of digital data at their own peril (p. 759).
KlausGraf - am Freitag, 22. August 2003, 23:31 - Rubrik: English Corner
Artikel aus: "Sächsische Zeitung" vom 22.08.2003:
WIE WINNETOU ZU MODROW KAM.
Päckchen packen im Staatsarchiv: Um sie vor dem Verfall zu schützen, werden 25.000 Meter Akten umgelagert
(Von Heinrich Löbbers)
Winnetou war im Nu vergriffen. 17 000 Exemplare waren in den Bezirk Dresden ausgeliefert worden. Aber nicht einmal der Vorsitzende der Karl-May-Stiftung hatte eines abbekommen. Dabei durfte doch das Indianermuseum in Radebeul jetzt sogar wieder Karl-May-Museum heißen. Da ließ der 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung seine Beziehungen spielen. „Lieber Rudi“, schrieb Hans Modrow Ende Januar 1984 an den Leiter des Verlags Neues Leben. Ob er da nicht helfen könne. Und Modrow vergaß nicht hinzuzufügen, dass auch er selbst „leider zu dem Kreis dieser Leute“ gehöre, die keinen Winnetou im Regal haben. „Es ist geradezu eine Bildungslücke, sich hier nicht auszukennen.“ Rudi Chowanetz wunderte sich. „Nie hätte ich vermutet, dass deine Buchhandlung dich so wenig bedacht hat“, antwortete er dem „lieben Hans“. Ob es eine Bildungslücke sei, Winnetou nicht zu kennen, das wolle er zwar bezweifeln. Aber natürlich schicke er gern je drei Bände für den 1. Sekretär und den Vorsitzenden der Stiftung. Im Übrigen stellte Chowanetz in seiner Antwort auf Modrows Brief noch nüchtern fest: „Wie ich sehe, braucht die Post nur sieben Tage.“
Rundgesänge sächsischer Abgeordneter
Der Briefwechsel, der nicht nur dokumentiert, wie Winnetou zu Modrow kam, sondern ein Stück DDR-Alltag beschreibt, war abgelegt im Archiv der SED-Bezirksleitung. Inzwischen ist er eingereiht in 40 000 laufende Meter Akten, die im sächsischen Hauptstaatsarchiv aufbewahrt werden. Ein schöner, aber klotziger, denkmalgeschützter Bau im Dresdner Regierungsviertel, voll mit Unterlagen, Urkunden, Karten und Plänen aus mehr als tausend Jahren. Die Überlieferung des sächsischen Staates seit dem 10. Jahrhundert. Hier wird aufbewahrt, was in sächsischen Behörden und Gerichten produziert oder dokumentiert wurde, damit unsereiner heute noch mal nachlesen kann: Zum Beispiel, wie sich die Markgrafen Friedrich III. und Balthasar von Meißen am 13. Mai 1356 über die Unteilbarkeit ihrer Länder auf Lebenszeit einigten, oder wie die Abgeordneten des Sächsischen Landtags 1881 den „humoristischen Rundgesang“ pflegten, oder wie die Jugendlichen der Firma Sanitätshaus Beckert in Bautzen Spottgedichte auf die SED schrieben. Aufbewahrt auch, damit künftige Generationen noch einmal im „Bericht der Unabhängigen Kommission der Sächsischen Staatsregierung zur Flutkatastrophe 2002“ nachschlagen können.
Da kommt natürlich ganz schön was zusammen. 20 Kilometer Akten werden jährlich in sächsischen Behörden angelegt, schätzt Andrea Wettmann, die Sprecherin des Staatsarchivs. Nun ja, nicht jedes Blatt ist für die Nachwelt unverzichtbar. Höchstens zwei bis fünf Prozent landen nach Ablauf der Aufbewahrungsfrist im Staatsarchiv. „Wir schlagen Schneisen“, sagt Andrea Wettmann. „Eine unserer Hauptaufgaben ist das Vernichten.“ Was übrig bleibt, ist umfangreich genug. Der Archivbestand wächst und wächst, dabei ist das Gebäude auf der nach ihm benannten Dresdner Archivstraße schon mehr als voll. Längst werden Neuzugänge andernorts in Depots verwahrt, beispielsweise in Kamenz.
Thermokopien sind der „totale Horror“
Dringend müsste das Haus aus dem Jahre 1915 saniert werden. Der Fahrstuhl ist von 1935, Heizung, Elektrik und andere Technik sind ebenfalls antik. Von Klimatisierung ganz zu schweigen. Die großen Jugendstilfenster sind zwar schön, aber so viel Licht ist Gift für die offen in Regalen lagernden Akten. Behelfsweise sind die Scheiben derzeit mit gelber Folie beklebt, die vor UV-Strahlen schützt. „Wir brauchen auch dringend einen Magazin-Neubau“, sagt Archivleiter Guntram Martin. Fürs kommende Jahr sind erste Planungsmittel versprochen, vielleicht wird 2005 mit einem Neubau begonnen.
Die äußere Hülle ist das eine, das Innenleben ist nicht weniger problematisch. Denn die Aktenberge bröseln. Ungeschützt liegen die Mappen übereinander in alten Regalen, verstauben und verrotten. Dabei sind die rein mechanischen Schäden am Papier noch harmlos, erklärt Archivleiter Martin. Vor allem Industriepapiere sind anfällig für chemische Prozesse, die die Unterlagen schrittweise auflösen. Thermokopien zum Beispiel seien „der totale Horror“. „Wir sind bei der Lagerung bis an die Grenze des Machbaren gegangen“, sagt Martin.
Seit eineinhalb Jahren wird nun endlich verpackt. Ein riesiger Kraftakt bei laufendem Betrieb. 26 Hilfskräfte packen Päckchen, zwei Jahre lang. 25 000 laufende Meter Archivgut werden in 150 000 Kartons umgelagert. „Arbeit statt Sozialhilfe“ heißt die Fördermaßnahme, die die Hilfskräfte stellt und bezahlt. Auch dazu wird es wohl Akten geben, und auch die landen wohl wieder in Archiven, um verpackt zu werden.
Heiko Voigt steht zwischen den verstaubten Regalen im stickigen sechsten Stock und schwitzt. 18 Grad wären ideal, in den vergangenen Wochen war er froh, wenn es nur 35 waren. Mitten im Sächsischen Kriegsarchiv. Zurzeit sind die Monatslisten des königlichen Hauptzeughauses dran. 1859 und folgende. Verpflegung und Ausstattung der 7. Artillerie-Division. Mit viel Mühe lassen sich die Namen der Soldaten entziffern. Heiko Voigt guckt aber gar nicht rein. „Man kann das Meiste sowieso nicht lesen“, sagt der 34-Jährige.
Er greift zum Staubsauger. Mappe für Mappe entstaubt er mit einer Spezialbürste, schaut nach äußerlichen Beschädigungen, wickelt die Mappen in weißes Pergamentpapier und legt sich sorgfältig ab in säurefreie „Stülpdeckelkartons Nr. 4, aus Archivpappe, hell“. Alles wird sorgfältig beschriftet. Überall stehen Unmengen Kartons rum, zwischen den Regalen, in den Gängen auf den Fluren. Der Platz reicht einfach nicht mehr aus, denn verpackt brauchen die Akten viel mehr Lagerraum. Dafür kommen die Archivare sehr viel schneller an das, was sie suchen.
Zehn bis zwölf Meter schafft Heiko Voigt pro Tag. Eine ganz leichte Arbeit ist das nicht. Der Staub, die stickige Luft. Und volle Konzentration. Wehe, irgendwas kommt hier durcheinander. „Eine Minute Unaufmerksamkeit bedeutet 100 Jahre suchen“, hat Archivleiter Martin den Hilfskräften anfangs klargemacht. Den Spruch haben sie sich ans schwarze Brett geheftet. 20 000 laufende Meter haben die 26 Männer und Frauen bisher geschafft. Die Akten aus dem Forstrevier Moritzburg zum Beispiel warten noch oder die der sächsischen Gesandschaft in Wien aus der Zeit, als Sachsen noch Außenpolitik betrieb.
Eigentlich sei es ein Unding, dass überhaupt in den Magazinen gearbeitet wird, sagt Martin. Allein die menschlichen Ausdünstungen machen vielen Dokumenten zu schaffen. Anderswo, in modernen Archiven, sei das undenkbar. Aber irgendwie müssen die Mappen ja in die Kartons kommen. Nur die ganz wertvollen Stücke werden schon immer in Spezialschränken unter besonderen Bedingungen gelagert.
Die Schlüssel zu Augusts Privatgemächern
Die Schlüsselaffäre am Hof August des Starken zum Beispiel, dokumentiert durch königliche Schreiber und zwei Abdrücke von Schlüsseln zu Augusts persönlichen Gemächern. Die hatte 1718 seine Mätresse Maria Magdalena Gräfin von Dönhoff herstellen lassen. Die geplante Nachfertigung der Schlüssel in Prag kam jedoch aus unbekannten Gründen nicht zustande. 1719 übergab die an der Intrige beteiligte Maria Magdalena Helena von Schlangen die Schlüsselabdrücke an den König und geriet dabei selber in Verdacht. Doch August ließ schließlich Gnade vor Recht ergehen. Dies ist eine von vielen Episoden, deren Dokumente das Hauptstaatsarchiv am Sonnabend während eines Tags der offenen Tür zeigt. Besucher können dort interessantes Archivgut einsehen. Den Niederlassungsvertrag zwischen Sachsen und den USA mit eindrucksvollem Siegel zum Beispiel, 1846 unterschrieben vom US-Präsidenten James K. Polk und dem Außenminister und späteren Präsidenten James Buchanan. Oder die kuriose Tatortskizze eines Mordfalls in der Niederlößnitz. Die Leiche der Hanne Rosine Hässlich war am 5. März 1847 im Hof ihres Hauses gefunden worden. Direkt neben der Hundehütte. Das machte der Zeichner gleich mehrfach deutlich. Vor der Hütte bellt auf der Skizze ein kleines Tier, und damit’s keiner übersieht, steht noch deutlich darüber geschrieben „Hund“.
Am Sonnabend, 23. August, beteiligt sich das Sächsische Hauptstaatsarchiv erstmals mit einem „Tag der offenen Tür“ am „Gläsernen Regierungsviertel“ in Dresden. Von 11 bis 16 Uhr werden einmalige Originale aus der sächsischen Geschichte gezeigt. Archivstraße 14, 01074 Dresden
Quelle: sz-online.de
WIE WINNETOU ZU MODROW KAM.
Päckchen packen im Staatsarchiv: Um sie vor dem Verfall zu schützen, werden 25.000 Meter Akten umgelagert
(Von Heinrich Löbbers)
Winnetou war im Nu vergriffen. 17 000 Exemplare waren in den Bezirk Dresden ausgeliefert worden. Aber nicht einmal der Vorsitzende der Karl-May-Stiftung hatte eines abbekommen. Dabei durfte doch das Indianermuseum in Radebeul jetzt sogar wieder Karl-May-Museum heißen. Da ließ der 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung seine Beziehungen spielen. „Lieber Rudi“, schrieb Hans Modrow Ende Januar 1984 an den Leiter des Verlags Neues Leben. Ob er da nicht helfen könne. Und Modrow vergaß nicht hinzuzufügen, dass auch er selbst „leider zu dem Kreis dieser Leute“ gehöre, die keinen Winnetou im Regal haben. „Es ist geradezu eine Bildungslücke, sich hier nicht auszukennen.“ Rudi Chowanetz wunderte sich. „Nie hätte ich vermutet, dass deine Buchhandlung dich so wenig bedacht hat“, antwortete er dem „lieben Hans“. Ob es eine Bildungslücke sei, Winnetou nicht zu kennen, das wolle er zwar bezweifeln. Aber natürlich schicke er gern je drei Bände für den 1. Sekretär und den Vorsitzenden der Stiftung. Im Übrigen stellte Chowanetz in seiner Antwort auf Modrows Brief noch nüchtern fest: „Wie ich sehe, braucht die Post nur sieben Tage.“
Rundgesänge sächsischer Abgeordneter
Der Briefwechsel, der nicht nur dokumentiert, wie Winnetou zu Modrow kam, sondern ein Stück DDR-Alltag beschreibt, war abgelegt im Archiv der SED-Bezirksleitung. Inzwischen ist er eingereiht in 40 000 laufende Meter Akten, die im sächsischen Hauptstaatsarchiv aufbewahrt werden. Ein schöner, aber klotziger, denkmalgeschützter Bau im Dresdner Regierungsviertel, voll mit Unterlagen, Urkunden, Karten und Plänen aus mehr als tausend Jahren. Die Überlieferung des sächsischen Staates seit dem 10. Jahrhundert. Hier wird aufbewahrt, was in sächsischen Behörden und Gerichten produziert oder dokumentiert wurde, damit unsereiner heute noch mal nachlesen kann: Zum Beispiel, wie sich die Markgrafen Friedrich III. und Balthasar von Meißen am 13. Mai 1356 über die Unteilbarkeit ihrer Länder auf Lebenszeit einigten, oder wie die Abgeordneten des Sächsischen Landtags 1881 den „humoristischen Rundgesang“ pflegten, oder wie die Jugendlichen der Firma Sanitätshaus Beckert in Bautzen Spottgedichte auf die SED schrieben. Aufbewahrt auch, damit künftige Generationen noch einmal im „Bericht der Unabhängigen Kommission der Sächsischen Staatsregierung zur Flutkatastrophe 2002“ nachschlagen können.
Da kommt natürlich ganz schön was zusammen. 20 Kilometer Akten werden jährlich in sächsischen Behörden angelegt, schätzt Andrea Wettmann, die Sprecherin des Staatsarchivs. Nun ja, nicht jedes Blatt ist für die Nachwelt unverzichtbar. Höchstens zwei bis fünf Prozent landen nach Ablauf der Aufbewahrungsfrist im Staatsarchiv. „Wir schlagen Schneisen“, sagt Andrea Wettmann. „Eine unserer Hauptaufgaben ist das Vernichten.“ Was übrig bleibt, ist umfangreich genug. Der Archivbestand wächst und wächst, dabei ist das Gebäude auf der nach ihm benannten Dresdner Archivstraße schon mehr als voll. Längst werden Neuzugänge andernorts in Depots verwahrt, beispielsweise in Kamenz.
Thermokopien sind der „totale Horror“
Dringend müsste das Haus aus dem Jahre 1915 saniert werden. Der Fahrstuhl ist von 1935, Heizung, Elektrik und andere Technik sind ebenfalls antik. Von Klimatisierung ganz zu schweigen. Die großen Jugendstilfenster sind zwar schön, aber so viel Licht ist Gift für die offen in Regalen lagernden Akten. Behelfsweise sind die Scheiben derzeit mit gelber Folie beklebt, die vor UV-Strahlen schützt. „Wir brauchen auch dringend einen Magazin-Neubau“, sagt Archivleiter Guntram Martin. Fürs kommende Jahr sind erste Planungsmittel versprochen, vielleicht wird 2005 mit einem Neubau begonnen.
Die äußere Hülle ist das eine, das Innenleben ist nicht weniger problematisch. Denn die Aktenberge bröseln. Ungeschützt liegen die Mappen übereinander in alten Regalen, verstauben und verrotten. Dabei sind die rein mechanischen Schäden am Papier noch harmlos, erklärt Archivleiter Martin. Vor allem Industriepapiere sind anfällig für chemische Prozesse, die die Unterlagen schrittweise auflösen. Thermokopien zum Beispiel seien „der totale Horror“. „Wir sind bei der Lagerung bis an die Grenze des Machbaren gegangen“, sagt Martin.
Seit eineinhalb Jahren wird nun endlich verpackt. Ein riesiger Kraftakt bei laufendem Betrieb. 26 Hilfskräfte packen Päckchen, zwei Jahre lang. 25 000 laufende Meter Archivgut werden in 150 000 Kartons umgelagert. „Arbeit statt Sozialhilfe“ heißt die Fördermaßnahme, die die Hilfskräfte stellt und bezahlt. Auch dazu wird es wohl Akten geben, und auch die landen wohl wieder in Archiven, um verpackt zu werden.
Heiko Voigt steht zwischen den verstaubten Regalen im stickigen sechsten Stock und schwitzt. 18 Grad wären ideal, in den vergangenen Wochen war er froh, wenn es nur 35 waren. Mitten im Sächsischen Kriegsarchiv. Zurzeit sind die Monatslisten des königlichen Hauptzeughauses dran. 1859 und folgende. Verpflegung und Ausstattung der 7. Artillerie-Division. Mit viel Mühe lassen sich die Namen der Soldaten entziffern. Heiko Voigt guckt aber gar nicht rein. „Man kann das Meiste sowieso nicht lesen“, sagt der 34-Jährige.
Er greift zum Staubsauger. Mappe für Mappe entstaubt er mit einer Spezialbürste, schaut nach äußerlichen Beschädigungen, wickelt die Mappen in weißes Pergamentpapier und legt sich sorgfältig ab in säurefreie „Stülpdeckelkartons Nr. 4, aus Archivpappe, hell“. Alles wird sorgfältig beschriftet. Überall stehen Unmengen Kartons rum, zwischen den Regalen, in den Gängen auf den Fluren. Der Platz reicht einfach nicht mehr aus, denn verpackt brauchen die Akten viel mehr Lagerraum. Dafür kommen die Archivare sehr viel schneller an das, was sie suchen.
Zehn bis zwölf Meter schafft Heiko Voigt pro Tag. Eine ganz leichte Arbeit ist das nicht. Der Staub, die stickige Luft. Und volle Konzentration. Wehe, irgendwas kommt hier durcheinander. „Eine Minute Unaufmerksamkeit bedeutet 100 Jahre suchen“, hat Archivleiter Martin den Hilfskräften anfangs klargemacht. Den Spruch haben sie sich ans schwarze Brett geheftet. 20 000 laufende Meter haben die 26 Männer und Frauen bisher geschafft. Die Akten aus dem Forstrevier Moritzburg zum Beispiel warten noch oder die der sächsischen Gesandschaft in Wien aus der Zeit, als Sachsen noch Außenpolitik betrieb.
Eigentlich sei es ein Unding, dass überhaupt in den Magazinen gearbeitet wird, sagt Martin. Allein die menschlichen Ausdünstungen machen vielen Dokumenten zu schaffen. Anderswo, in modernen Archiven, sei das undenkbar. Aber irgendwie müssen die Mappen ja in die Kartons kommen. Nur die ganz wertvollen Stücke werden schon immer in Spezialschränken unter besonderen Bedingungen gelagert.
Die Schlüssel zu Augusts Privatgemächern
Die Schlüsselaffäre am Hof August des Starken zum Beispiel, dokumentiert durch königliche Schreiber und zwei Abdrücke von Schlüsseln zu Augusts persönlichen Gemächern. Die hatte 1718 seine Mätresse Maria Magdalena Gräfin von Dönhoff herstellen lassen. Die geplante Nachfertigung der Schlüssel in Prag kam jedoch aus unbekannten Gründen nicht zustande. 1719 übergab die an der Intrige beteiligte Maria Magdalena Helena von Schlangen die Schlüsselabdrücke an den König und geriet dabei selber in Verdacht. Doch August ließ schließlich Gnade vor Recht ergehen. Dies ist eine von vielen Episoden, deren Dokumente das Hauptstaatsarchiv am Sonnabend während eines Tags der offenen Tür zeigt. Besucher können dort interessantes Archivgut einsehen. Den Niederlassungsvertrag zwischen Sachsen und den USA mit eindrucksvollem Siegel zum Beispiel, 1846 unterschrieben vom US-Präsidenten James K. Polk und dem Außenminister und späteren Präsidenten James Buchanan. Oder die kuriose Tatortskizze eines Mordfalls in der Niederlößnitz. Die Leiche der Hanne Rosine Hässlich war am 5. März 1847 im Hof ihres Hauses gefunden worden. Direkt neben der Hundehütte. Das machte der Zeichner gleich mehrfach deutlich. Vor der Hütte bellt auf der Skizze ein kleines Tier, und damit’s keiner übersieht, steht noch deutlich darüber geschrieben „Hund“.
Am Sonnabend, 23. August, beteiligt sich das Sächsische Hauptstaatsarchiv erstmals mit einem „Tag der offenen Tür“ am „Gläsernen Regierungsviertel“ in Dresden. Von 11 bis 16 Uhr werden einmalige Originale aus der sächsischen Geschichte gezeigt. Archivstraße 14, 01074 Dresden
Quelle: sz-online.de
Scheller.V - am Freitag, 22. August 2003, 09:41 - Rubrik: Staatsarchive
Eine rheinland-pfälzische Gemeinde hatte die Erstellung einer Ortschronik in Auftrag gegeben. Dort sollten sowohl personenbezogene Daten ehemaliger Zwangsarbeiter als auch deren Arbeitgeber veröffentlicht werden. Die Informationen sollten aus archivierten polizeilichen Anmeldungen entnommen werden. Der Chronist bat den LfD vorab um seine Stellungnahme, ob dies in der vorgesehenen Form zulässig sei.
Hier waren die Vorschriften des Landesarchivgesetzes zu prüfen. Nach § 3 Abs. 1 LArchG hat jeder, der ein berechtigtes Interesse darlegt, das Recht, öffentliches Archivgut zu nutzen. Archivgut, das sich auf natürliche Personen bezieht, darf gem. Abs. 3 dieser Vorschrift jedoch erst 30 Jahre nach deren Tod oder, wenn das Todesjahr dem Archiv nicht bekannt ist, erst 110 Jahre nach der Geburt der Betroffenen benutzt werden. Es war davon auszugehen, dass im vorliegenden Fall diese Fristen noch nicht abgelaufen waren, so dass eine Veröffentlichung in der vorgesehenen Form unzulässig gewesen wäre. Es wäre jedoch nicht zu beanstanden gewesen, wenn die Informationen über ehemalige Zwangsarbeiter und ihre Arbeitgeber in anonymisierter Form veröffentlicht worden wären, also man z. B. lediglich Angaben zur Zahl oder Herkunft gemacht hätte.
Aus dem 18. Tätigkeitsbericht des Landesdatenschutzbeauftragten von Rheinland-Pfalz (online).
Hier waren die Vorschriften des Landesarchivgesetzes zu prüfen. Nach § 3 Abs. 1 LArchG hat jeder, der ein berechtigtes Interesse darlegt, das Recht, öffentliches Archivgut zu nutzen. Archivgut, das sich auf natürliche Personen bezieht, darf gem. Abs. 3 dieser Vorschrift jedoch erst 30 Jahre nach deren Tod oder, wenn das Todesjahr dem Archiv nicht bekannt ist, erst 110 Jahre nach der Geburt der Betroffenen benutzt werden. Es war davon auszugehen, dass im vorliegenden Fall diese Fristen noch nicht abgelaufen waren, so dass eine Veröffentlichung in der vorgesehenen Form unzulässig gewesen wäre. Es wäre jedoch nicht zu beanstanden gewesen, wenn die Informationen über ehemalige Zwangsarbeiter und ihre Arbeitgeber in anonymisierter Form veröffentlicht worden wären, also man z. B. lediglich Angaben zur Zahl oder Herkunft gemacht hätte.
Aus dem 18. Tätigkeitsbericht des Landesdatenschutzbeauftragten von Rheinland-Pfalz (online).
KlausGraf - am Freitag, 22. August 2003, 00:29 - Rubrik: Datenschutz
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Die Hamburger Geschichtswerkstätten kämpfen weiter um die Fortsetzung ihrer Arbeit. Auf ihre Initiative wird am Montag den 25. August 2003 um 19 Uhr in der Patriotischen Gesellschaft in Hamburg eine Öffentliche Anhörung über "Nutzen und Förderungswürdigkeit der Geschichtswerkstätten" stattfinden.
KlausGraf - am Donnerstag, 21. August 2003, 16:32 - Rubrik: Privatarchive und Initiativen
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In der taz wird auf die drängenden Probleme der Filmrestaurierung eingegangen, ohne dass aber die brisante Frage aufgeworfen wird, ob "Rechteinhaber", die nichts für den Erhalt des ihnen übertragenen geistigen Eigentums tun (können), tatsächlich alle Urheberrechte innehaben sollten. Angesprochen wird nur die Möglichkeit stärkerer Vermarktung - der falsche Weg!
KlausGraf - am Donnerstag, 21. August 2003, 16:24 - Rubrik: Medienarchive
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Die Stuttgarter Zeitung vom 20.08.2003 bringt einen längeren Artikel (in der Druckausgabe mit zwei Bildern) über das Stadtarchiv Stuttgart, welches seine vier Standorte endlich zusammenlegen will. Schon 1991 schien ein Neubau für das Stadtarchiv zum Greifen nah, doch die Haushaltskonsolidierung verlängerte das historisch gewachsene Provisorium. - Hoffentlich bewahrheitet sich die Einschätzung des Archivleiters, denn zur Zeit ist die Haushaltskonsolidierung wieder sehr stark...
jp - am Donnerstag, 21. August 2003, 13:51 - Rubrik: Kommunalarchive
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„Köln ist auch Literaturhauptstadt“, schwärmt Dr. Horst Neißer als Chef der Stadtbibliothek und Viktor Böll als Leiter des angegliederten Böll-Archivs bekräftigt: „Die deutsche Literaturgeschichte der Nachkriegszeit wäre ohne Köln nicht zu schreiben.“ Beide überzeugten Oberbürgermeister Fritz Schramma gestern bei dessen Besuch im Böll-Archiv an der Antwerpener Straße von den schon recht konkreten Plänen zur Schaffung eines „Kölner Literaturarchivs“. berichtet die Kölnische Rundschau. [von ch aus netbib]
jp - am Donnerstag, 21. August 2003, 13:45 - Rubrik: Literaturarchive
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Die Frankfurter Rundschau bringt einen Artikel über die "landeskundliche Abteilung" in Hanau, welche zur Stadtbibliothek gehört. Das älteste Buch dieser Institution, welche vor allem für Lokalhistoriker, Studierende und Familienforscher da ist, ist über 500 Jahre alt.
jp - am Donnerstag, 21. August 2003, 13:43 - Rubrik: Kommunalarchive
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Finally, open access is within reach of scientists and scholars today. They can launch an open-access archive whenever they like, at essentially no cost, and more and more universities and disciplines are doing so. With a bit more planning and investment, scholars can launch an open-access journal. Conventional journals can experiment with open access article by article, to learn the methods and economics of open-access publishing. But scientists needn't wait for conventional journals to make these experiments, and they needn't beg them to offer open access. They needn't wait for markets or legislation. The internet has already given scientists a chance to reclaim control of scientific communication. For the first time since the journal appeared on the scene in 1665, price needn't be a barrier to access. For the first time since the rise of the commercial publishing of scientific journals, scientific communication can be in the hands of scientists, who answer to one another, rather than corporations, who answer to shareholders. The only question is whether scientists are ready to seize this beautiful opportunity.
If you need a 1,000 word intro to open access, have a look on Peter Suber's article.
If you need a 1,000 word intro to open access, have a look on Peter Suber's article.
KlausGraf - am Mittwoch, 20. August 2003, 02:06 - Rubrik: English Corner
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Die von Irmgard Fees und Peter Worm bearbeitete Datenbank liegt auf dem Server der Regesta Imperii. Das Projekt betrifft die Zeit bis ca. 1200 und fußt im Kern auf der Zusammenstellung von Fees 1994, die ich im Archivar 1999 besprochen habe.
Das Verzeichnis weist natürlich noch grosse Lücken auf, ist aber als ergänzbare Datenbank hilfreicher als es die Buchpublikation war.
(Die von mir in der Liste Mediaevistik 2002 gegenüber einer Vorabversion geäußerte Kritik zur technischen Umsetzung ist inzwischen gegenstandslos.)
Das Verzeichnis weist natürlich noch grosse Lücken auf, ist aber als ergänzbare Datenbank hilfreicher als es die Buchpublikation war.
(Die von mir in der Liste Mediaevistik 2002 gegenüber einer Vorabversion geäußerte Kritik zur technischen Umsetzung ist inzwischen gegenstandslos.)
KlausGraf - am Mittwoch, 20. August 2003, 01:44 - Rubrik: Hilfswissenschaften
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Daß im Mittelalter allein die Geistlichen lesen und schreiben konnten, ist eine längst überholte Meinung. Zahlreiche Studien zur Geschichte der Alphabetisierung zeugen vom manchmal erstaunlichen Grad von Frauenbildung, von der Schriftlichkeit unternehmerischer Buchführung in Lübeck wie in Florenz, von früher Schulmeisterei auch außerhalb von Klöstern, Universitäten und Domkapiteln. Allein, die Quellen zur Schriftlichkeit sind ungemein spärlich, sprudeln meist erst vom Jahre 1400 an. Historiker sind - vor allem für das frühe und hohe Mittelalter - auf Zufallsfunde angewiesen. Wer schrieb damals schon auf, daß er sich im Alltag Notizen zu machen imstande war? Und welche dieser Notizen für Geschäft und Post überdauerten die Jahrhunderte?
Irmgard Fees ist dem Problem nun akribischer auf den Grund gegangen und hat die beeindruckende Überlieferung venezianischer Urkunden nach ihren Unterzeichnern untersucht. Herausgekommen ist eine hochwissenschaftliche - es handelt sich um eine Habilitationsschrift -, in ihren Ergebnissen äußerst aufschlußreiche Studie über den Schreibunterricht vor acht- bis neunhundert Jahren. Die Venezianer, die den Einfluß der Geistlichkeit am konsequentesten im Okzident zurückdrängten und zugleich von einer Oligarchie aus Fernhändlern beherrscht wurden, haben uns aus der Zeit zwischen 1000 und 1200 viereinhalbtausend Urkunden, das macht dreiundzwanzig dicke Archivbände, hinterlassen.
Dirk Schümer lobt in der FAZ vom 13.8.2003 das Buch von Irmgard Fees, "Eine Stadt lernt schreiben", Tübingen 2002.
Irmgard Fees ist dem Problem nun akribischer auf den Grund gegangen und hat die beeindruckende Überlieferung venezianischer Urkunden nach ihren Unterzeichnern untersucht. Herausgekommen ist eine hochwissenschaftliche - es handelt sich um eine Habilitationsschrift -, in ihren Ergebnissen äußerst aufschlußreiche Studie über den Schreibunterricht vor acht- bis neunhundert Jahren. Die Venezianer, die den Einfluß der Geistlichkeit am konsequentesten im Okzident zurückdrängten und zugleich von einer Oligarchie aus Fernhändlern beherrscht wurden, haben uns aus der Zeit zwischen 1000 und 1200 viereinhalbtausend Urkunden, das macht dreiundzwanzig dicke Archivbände, hinterlassen.
Dirk Schümer lobt in der FAZ vom 13.8.2003 das Buch von Irmgard Fees, "Eine Stadt lernt schreiben", Tübingen 2002.
KlausGraf - am Mittwoch, 20. August 2003, 01:16 - Rubrik: Hilfswissenschaften
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Ab sofort und voraussichtlich bis Januar 2004 ist das Staatsarchiv Freiburg [Schweiz] geschlossen. Grund ist der Umzug der gesamten Institution vom Archivweg in die Zeughausstrasse. Betroffen sind nebst dem Depotbestand mit einer Länge von rund sechs Laufkilometern auch die Büros und der Lesesaal.
Die Mitarbeiter des Staatsarchivs stehen ihrer Kundschaft nach Möglichkeit trotzdem zur Verfügung. Es gelten die bisherigen Anschriften: Staatsarchiv Freiburg, Archivweg 4, 1700 Freiburg; E-Mail: ArchivesEtat@fr.ch; Tel.: 026 305 12 70. Das genaue Datum der Wiedereröffnung ist noch nicht bekannt.
Es kann ab Dezember 2003 beim Staatsarchiv erfragt werden und wird im Internet (http://www.fr.ch/aef/de) und in der Presse bekannt gegeben.
[Freiburger Nachrichten]
Die Mitarbeiter des Staatsarchivs stehen ihrer Kundschaft nach Möglichkeit trotzdem zur Verfügung. Es gelten die bisherigen Anschriften: Staatsarchiv Freiburg, Archivweg 4, 1700 Freiburg; E-Mail: ArchivesEtat@fr.ch; Tel.: 026 305 12 70. Das genaue Datum der Wiedereröffnung ist noch nicht bekannt.
Es kann ab Dezember 2003 beim Staatsarchiv erfragt werden und wird im Internet (http://www.fr.ch/aef/de) und in der Presse bekannt gegeben.
[Freiburger Nachrichten]
KlausGraf - am Mittwoch, 20. August 2003, 01:01 - Rubrik: Staatsarchive
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Materialien (vier Quellen und eine aktuelle Zeitungs-Sonderausgabe als PDF) zum Schweizerischen Bauernkrieg 1653 (nicht mehr online, webarchiviert) präsentiert das Staatsarchiv Luzern, während die ZB Luzern einige seltene Quellenschriften zum Ereignis digitalisiert hat.
Lesenswert sind auch die Texte (nicht mehr online, webarchiviert) zur Ausstellung "Todesstrafe" des Luzerner Historischen Museums.
Lesenswert sind auch die Texte (nicht mehr online, webarchiviert) zur Ausstellung "Todesstrafe" des Luzerner Historischen Museums.
KlausGraf - am Mittwoch, 20. August 2003, 00:29 - Rubrik: Landesgeschichte
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Das Staatsarchiv Luzern hat seine gelungene Internetpräsentation erneuert (neudeutsch: einem Relaunch unterzogen).
Wieso wird eigentlich die inhaltsreiche Sektion Texte nicht mehr herausgestellt? Man findet sie nur von der Hauptseite aus. Sie ist doch für die breite Öffentlichkeit auch so etwas wie ein "Schaufenster", zumal insbesondere Stefan Jaeggi interessante Volltexte beigesteuert hat:
Verschiedene Aufsätze und Vorträge
* Im Labyrinth der Akten und Dokumente. Ein Rundgang durch das Staatsarchiv. Aus: taxi, Informationsmagazin der Verwaltung des Kantons Luzern, Nummer 10, September 2002 (PDF).
* Stefan Jäggi: Das Luzerner Armenwesen in der frühen Neuzeit (2002, PDF)
* Stefan Jäggi: Luzerner Verfahren wegen Zauberei und Hexerei bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts (2002, PDF Referat, PDF Grafik)
* M. Lischer: Was bringt das Internet dem Archivar? Möglichkeiten der Informationsbeschaffung (2001, HTML)
* G. Egloff: Schule und Archiv im Staatsarchiv Luzern (2000, HTML)
* Stefan Jäggi: Ein Tag im Leben eines Luzerner Söldners (1999, PDF)
* M. Lischer: Der Archivführer des Staatsarchivs Luzern im Internet: Vorgeschichte und Realisierung (1998, HTML)
* Stefan Jäggi: Alraunenhändler, Schatzgräber und Schatzbeter im alten Luzern (1993, PDF)
Wieso wird eigentlich die inhaltsreiche Sektion Texte nicht mehr herausgestellt? Man findet sie nur von der Hauptseite aus. Sie ist doch für die breite Öffentlichkeit auch so etwas wie ein "Schaufenster", zumal insbesondere Stefan Jaeggi interessante Volltexte beigesteuert hat:
Verschiedene Aufsätze und Vorträge
* Im Labyrinth der Akten und Dokumente. Ein Rundgang durch das Staatsarchiv. Aus: taxi, Informationsmagazin der Verwaltung des Kantons Luzern, Nummer 10, September 2002 (PDF).
* Stefan Jäggi: Das Luzerner Armenwesen in der frühen Neuzeit (2002, PDF)
* Stefan Jäggi: Luzerner Verfahren wegen Zauberei und Hexerei bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts (2002, PDF Referat, PDF Grafik)
* M. Lischer: Was bringt das Internet dem Archivar? Möglichkeiten der Informationsbeschaffung (2001, HTML)
* G. Egloff: Schule und Archiv im Staatsarchiv Luzern (2000, HTML)
* Stefan Jäggi: Ein Tag im Leben eines Luzerner Söldners (1999, PDF)
* M. Lischer: Der Archivführer des Staatsarchivs Luzern im Internet: Vorgeschichte und Realisierung (1998, HTML)
* Stefan Jäggi: Alraunenhändler, Schatzgräber und Schatzbeter im alten Luzern (1993, PDF)
KlausGraf - am Dienstag, 19. August 2003, 23:33 - Rubrik: Staatsarchive
Eines der herausragenden deutschen mediävistischen Informationsangebote ist die von Otto Volk betreute Marburger Seite COMPUTATIO zur Quellengattung der Rechnungen in Spätmittelalter und früher Neuzeit, die nunmehr über 3000 Datenbankeinträge umfasst.
KlausGraf - am Freitag, 15. August 2003, 04:13 - Rubrik: Hilfswissenschaften
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