Das wollten wir immer schon mal lesen:
Prof. Dr. Wolfgang Ernst (Humboldt-Univ. zu Berlin)
Jenseits der archivalischen Ordnung? Optionen digitaler Datenströme
Aus der Notwendigkeit, zu Sicherungsgründen digitale Kopien technisch veralteter AV-Bänder zu erstellen, ergibt sich ein vollständig digitalisierter Datenpool. Auf diesen nicht schlicht die klassischen Formen archivischer Ordnung und Klassifikation abzubilden und damit ein altes Speichermedium zur Botschaft des neuen zu machen (McLuhan), sondern die genuinen Optionen anderer Bild- und Tonordnungen (image-based image retrieval etwa) zu nutzen, ist der Auftrag des digitalen Archivs. Der Schrecken aller Archivare, nämlich Unordnung, wird damit stochastisch aussagefähig und archivtechnisch kultivierbar. Archiv heißt hier nicht mehr nur der Ort von Kassation, Erfassung und Bewahrung von Dokumenten, sondern ebenso (mit Foucault) das neue mediale Gesetz dessen, was gehört und gesehen, gelesen und erinnert werden kann. Auf der Ebene von Programmierung wird das Archiv selbst algorithmisch produktiv, und die emphatische Trennung vom Ort des Archivs und die Operativität von Gegenwart verschwimmt. Doch bedarf es einer Clearing-Stelle, solche Dinge zu wissen und zu erproben; gegenüber der reinen Internet-Vernetzung virtueller Archive ("Netzwerk Mediathek") bedarf es des Ankers im realen Raum, der lokalen Rückkopplung an die Materialität von Dokumenten als Pfand der Autorisierung virtueller Datenströme.
Aus den Abstracts der Frühjahrstagung 2004 der Fg 7 des VdA
http://www.fg7.de/Fruehtag/2004/abstracts.html
Prof. Dr. Wolfgang Ernst (Humboldt-Univ. zu Berlin)
Jenseits der archivalischen Ordnung? Optionen digitaler Datenströme
Aus der Notwendigkeit, zu Sicherungsgründen digitale Kopien technisch veralteter AV-Bänder zu erstellen, ergibt sich ein vollständig digitalisierter Datenpool. Auf diesen nicht schlicht die klassischen Formen archivischer Ordnung und Klassifikation abzubilden und damit ein altes Speichermedium zur Botschaft des neuen zu machen (McLuhan), sondern die genuinen Optionen anderer Bild- und Tonordnungen (image-based image retrieval etwa) zu nutzen, ist der Auftrag des digitalen Archivs. Der Schrecken aller Archivare, nämlich Unordnung, wird damit stochastisch aussagefähig und archivtechnisch kultivierbar. Archiv heißt hier nicht mehr nur der Ort von Kassation, Erfassung und Bewahrung von Dokumenten, sondern ebenso (mit Foucault) das neue mediale Gesetz dessen, was gehört und gesehen, gelesen und erinnert werden kann. Auf der Ebene von Programmierung wird das Archiv selbst algorithmisch produktiv, und die emphatische Trennung vom Ort des Archivs und die Operativität von Gegenwart verschwimmt. Doch bedarf es einer Clearing-Stelle, solche Dinge zu wissen und zu erproben; gegenüber der reinen Internet-Vernetzung virtueller Archive ("Netzwerk Mediathek") bedarf es des Ankers im realen Raum, der lokalen Rückkopplung an die Materialität von Dokumenten als Pfand der Autorisierung virtueller Datenströme.
Aus den Abstracts der Frühjahrstagung 2004 der Fg 7 des VdA
http://www.fg7.de/Fruehtag/2004/abstracts.html
KlausGraf - am Donnerstag, 15. April 2004, 22:32 - Rubrik: Medienarchive
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British Library in £10 million programme to save world's endangered archives
The Endangered Archives Programme is the largest of its kind ever undertaken in the world and will be administered by the British Library' s archives team in conjunction with a panel of international experts. The programme will be formally launched in the autumn and the first grants are expected to be made next year. Initial funding will enable the programme to run for about eight years, but it is hoped that this can be extended with the help of other beneficiaries.
The Programme is a response to world-wide threats to historical and cultural records from wars, natural disasters, ignorance and neglect. Its aim is to preserve forever our knowledge of vital aspects of human society and activity. Grants will be used to help identify endangered records and re-locate them in institutional archives in the region to which they relate. The original material will therefore not be removed from its cultural home. However, such records will also be copied and the copies made universally available. A master archives of such copies will be maintained at the British Library, which will be able to supply copies to other libraries and research centres throughout the world.
Director of Scholarship and Collections at the British Library, Dr Clive Field, said: " This is an immensely exciting initiative which will unquestionably have a far-reaching and long-term impact on international research and scholarship. As a repository of world knowledge, through our universal collections and professional expertise, the British Library is proud and delighted to have been invited to house, administer and lead the programme. We congratulate the Lisbet Rausing Charitable Fund on its foresight in providing the funding, from which generations of scholars and archivists will benefit." [...]
http://dois.mimas.ac.uk/news/#4
The Endangered Archives Programme is the largest of its kind ever undertaken in the world and will be administered by the British Library' s archives team in conjunction with a panel of international experts. The programme will be formally launched in the autumn and the first grants are expected to be made next year. Initial funding will enable the programme to run for about eight years, but it is hoped that this can be extended with the help of other beneficiaries.
The Programme is a response to world-wide threats to historical and cultural records from wars, natural disasters, ignorance and neglect. Its aim is to preserve forever our knowledge of vital aspects of human society and activity. Grants will be used to help identify endangered records and re-locate them in institutional archives in the region to which they relate. The original material will therefore not be removed from its cultural home. However, such records will also be copied and the copies made universally available. A master archives of such copies will be maintained at the British Library, which will be able to supply copies to other libraries and research centres throughout the world.
Director of Scholarship and Collections at the British Library, Dr Clive Field, said: " This is an immensely exciting initiative which will unquestionably have a far-reaching and long-term impact on international research and scholarship. As a repository of world knowledge, through our universal collections and professional expertise, the British Library is proud and delighted to have been invited to house, administer and lead the programme. We congratulate the Lisbet Rausing Charitable Fund on its foresight in providing the funding, from which generations of scholars and archivists will benefit." [...]
http://dois.mimas.ac.uk/news/#4
KlausGraf - am Donnerstag, 15. April 2004, 22:06 - Rubrik: English Corner
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Maria Magdalena Rückert, "Odoardo der Unglückliche". Eduard von Seckendorff und das Staatsfilialarchiv Ludwigsburg, in: Momente 2004 Nr. 2, S. 26-29
Porträtiert wird der Jurist und Archivar Eduard von Seckendorff (1813-1875), der auch als Dichter hervorgetreten ist. Nachdem er erkennen musste, dass er von den Einnahmen als Literat nicht leben konnte, wurde er 1843 Archivar am königlichen Staatsarchiv in Stuttgart, nach einer weiteren beruflichen Durststrecke 1868 der erste Leiter des neu errichteten Staatsfilialarchivs Ludwigsburg, ein Amt, das er bis zu seinem Unglückstod 1875 bekleidete. Er verkörperte "den im 19. Jahrhundert weit verbreiteten Typ des Dichterarchivars, für den der Archivarsberuf nicht Berufung, sondern zweite Wahl war" (S. 28).
Seckendorff verfasste unter anderem eine geistreiche Parodie auf Schillers Glocke unter dem Titel "Civil-Prozess", erstmals 1843 publiziert (S. 27). Zitat:
Die Parteien sind gewärtig
Auf des Richters Spruch gespannt
Heute sei das Urteil fertig!
Auf Skabinen! Seid zur Hand!
Tiefer Weisheit voll/
Sei das Protokoll,
Soll der Spruch den Richter loben
Doch die Nase kommt von oben.
In seinem Gedicht "Die Merkwürdigkeiten Ludwigsburgs" (S. 29) kommt er auch auf die Nutzung des Ludwigsburger Schlosses als Archiv zu sprechen:
Nimmer schweift durch diese Räume
eines Herzogs Heldengeist,
hohe Leichen zu betrauern,
keine weiße Frau sich weist.
Aber Aktengeister bleiche,
von des Staubes Wolk' umschwebt,
steigen aus dem Schattenreiche,
draus ein Archivar sich hebt
Nachtrag: siehe auch http://archiv.twoday.net/stories/237498/
Der Momente-Beitrag ärgerlicherweise nicht als Volltext, sondern gekürzt:
http://www.momente-bw.de/cgi-bin/archiv/bzl/text.pl?id=730&J=2004&A=2&XAT=AKZ
Das ist schlicht und einfach kleinlich.
Porträtiert wird der Jurist und Archivar Eduard von Seckendorff (1813-1875), der auch als Dichter hervorgetreten ist. Nachdem er erkennen musste, dass er von den Einnahmen als Literat nicht leben konnte, wurde er 1843 Archivar am königlichen Staatsarchiv in Stuttgart, nach einer weiteren beruflichen Durststrecke 1868 der erste Leiter des neu errichteten Staatsfilialarchivs Ludwigsburg, ein Amt, das er bis zu seinem Unglückstod 1875 bekleidete. Er verkörperte "den im 19. Jahrhundert weit verbreiteten Typ des Dichterarchivars, für den der Archivarsberuf nicht Berufung, sondern zweite Wahl war" (S. 28).
Seckendorff verfasste unter anderem eine geistreiche Parodie auf Schillers Glocke unter dem Titel "Civil-Prozess", erstmals 1843 publiziert (S. 27). Zitat:
Die Parteien sind gewärtig
Auf des Richters Spruch gespannt
Heute sei das Urteil fertig!
Auf Skabinen! Seid zur Hand!
Tiefer Weisheit voll/
Sei das Protokoll,
Soll der Spruch den Richter loben
Doch die Nase kommt von oben.
In seinem Gedicht "Die Merkwürdigkeiten Ludwigsburgs" (S. 29) kommt er auch auf die Nutzung des Ludwigsburger Schlosses als Archiv zu sprechen:
Nimmer schweift durch diese Räume
eines Herzogs Heldengeist,
hohe Leichen zu betrauern,
keine weiße Frau sich weist.
Aber Aktengeister bleiche,
von des Staubes Wolk' umschwebt,
steigen aus dem Schattenreiche,
draus ein Archivar sich hebt
Nachtrag: siehe auch http://archiv.twoday.net/stories/237498/
Der Momente-Beitrag ärgerlicherweise nicht als Volltext, sondern gekürzt:
http://www.momente-bw.de/cgi-bin/archiv/bzl/text.pl?id=730&J=2004&A=2&XAT=AKZ
Das ist schlicht und einfach kleinlich.
KlausGraf - am Donnerstag, 15. April 2004, 17:18 - Rubrik: Archivgeschichte
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KlausGraf - am Donnerstag, 15. April 2004, 04:43 - Rubrik: English Corner
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http://beeldbank.nationaalarchief.nl/
500,000 pictures taken between 1880 and 1990 are now in a searchable Dutch National Archive Image Bank. If you speak enough Dutch to navigate the site, there's quite a lot of history here.
Via Creative Commons Weblog
500,000 pictures taken between 1880 and 1990 are now in a searchable Dutch National Archive Image Bank. If you speak enough Dutch to navigate the site, there's quite a lot of history here.
Via Creative Commons Weblog
KlausGraf - am Donnerstag, 15. April 2004, 04:37 - Rubrik: English Corner
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http://www.bsb-muenchen.de/mikro/litten.htm
"Gesamtverzeichnis der ausländischen mikroverfilmten Archivalien in der Bayerischen Staatsbibliothek München"
von Freddy Litten
Stand: 10.2.2004
Darin:
http://www.bsb-muenchen.de/mikro/litup65i.htm
INVENTAR/INVENTORY
DES ARCHIVS DES EX - KAISERS WILHELM II. WÄHREND SEINES
AUFENTHALTS IN DEN NIEDERLANDEN, 1918 - 1941 (1945)
"Gesamtverzeichnis der ausländischen mikroverfilmten Archivalien in der Bayerischen Staatsbibliothek München"
von Freddy Litten
Stand: 10.2.2004
Darin:
http://www.bsb-muenchen.de/mikro/litup65i.htm
INVENTAR/INVENTORY
DES ARCHIVS DES EX - KAISERS WILHELM II. WÄHREND SEINES
AUFENTHALTS IN DEN NIEDERLANDEN, 1918 - 1941 (1945)
KlausGraf - am Dienstag, 13. April 2004, 22:51 - Rubrik: Internationale Aspekte
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The April issue of PLoS Biology contains correspondence entitled Avoiding URL Reference Degradation in Scientific Publications. The correspondence is about possible use of the Internet Archive as a way to archive a Web site an author has cited. The response from PLoS points out some drawbacks to this approach, but encourages "further input on this issue from the scientific and medical community".
Via Open Access News
Via Open Access News
KlausGraf - am Dienstag, 13. April 2004, 21:20 - Rubrik: English Corner
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http://www.stadtmuseum-noerdlingen.de/html/auswanderer/index.htm
Vorname: Johann
Nachname: Graf
Ort: Fünfstetten
Vorstrafen: Keine
Quellen: Knabe (1990 ) S.396 - STAA:BA-Nö 937
Quellen in den USA: Nicht bekannt
Sonstiges: -
Vielleicht ein Verwandter meines Vaters Johann Graf ...
Das Stadtmuseum Nördlingen bietet eine Datenbank mit über 1100 Auswanderern an.
Vorname: Johann
Nachname: Graf
Ort: Fünfstetten
Vorstrafen: Keine
Quellen: Knabe (1990 ) S.396 - STAA:BA-Nö 937
Quellen in den USA: Nicht bekannt
Sonstiges: -
Vielleicht ein Verwandter meines Vaters Johann Graf ...
Das Stadtmuseum Nördlingen bietet eine Datenbank mit über 1100 Auswanderern an.
KlausGraf - am Dienstag, 13. April 2004, 21:02 - Rubrik: Genealogie
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http://statelibrary.vic.gov.au/miscpics/0/0/8/doc/mp008780.shtml
Have a look at a nice historical easter picture from 1896, found at
http://www.pictureaustralia.org/
Have a look at a nice historical easter picture from 1896, found at
http://www.pictureaustralia.org/
KlausGraf - am Samstag, 10. April 2004, 16:19 - Rubrik: English Corner
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Am kommenden Dienstag, 17 Uhr, lädt Siegfried Hoche zu einer öffentlichen Führung durch das Ratsarchiv ein. Hier gewährt er erstmals Einblicke in das Archiv der Familie Mattheus.
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Euphorie im Ratsarchiv: Kistenweise Zeugnisse aus dem Leben einer Familie
Eine Frau aus Freiburg stiftet ihr Familien-Archiv und gewährt neue Einblicke in eine ganze Epoche
An einem schönen Sommerabend des Jahres 2001 folgte eine elegante wie nette Dame sehr interessiert meiner Führung durch das Ratsarchiv. Sie stellte sich mir vor: Christa Sturm, sie lebe in Freiburg im Breisgau. Ihre Vorfahren, die Familie Mattheus, hätten bis 1945 in Görlitz gelebt. Es sei eine alte Tuchmacherfamilie gewesen. Zudem erzählte sie von einem umfangreichen Familienarchiv. Und sie wolle diesen Nachlass, um ihn für die Zukunft zu bewahren, dem Ratsarchiv schenken.
Liebesbriefe und
Taufkleidchen
Das Interesse des Archivars war augenblicklich geweckt. So trafen endlich im Dezember die avisierten Pakete ein. Man ist ja bei den Schätzen, die sich im Ratsarchiv so überreich finden lassen, etwas „verwöhnt“. Der Inhalt der Pakete löste aber in schneller Folge zuerst Erstaunen und dann Euphorie aus. Spuren von drei, fast vier Generationen der Familie Mattheus fanden sich in den verschiedensten Dokumenten, wie Briefen, Notizbüchern, Wanderbüchern, Reisebeschreibungen, Urkunden, Fotografien, Bildern.
Dazu kamen scheinbar nebensächliche aber kulturgeschichtlich interessante Dinge wie Liebesbriefe der jugendlichen Damen, Poesiealben, Zeichnungen, Tisch- und Menükarten von Familienfeierlichkeiten. Später folgten Kinderbücher, Taufkleidchen, Damenhandschuhe und Ähnliches. Kurz gesagt: Mit diesen Fundus wurde es möglich, das Werden einer Familie im 19. Jahrhundert zu besichtigen und sich überdies in deren Lebenswelt, die Zeit hineinzuversetzen. Vergleichbares befand sich bisher nicht in den Beständen des Ratsarchivs und ist ohnehin sehr selten überliefert worden.
Kriege, Notzeiten aber auch Desinteresse der Nachkommen vernichteten die meisten Zeugnisse der Familiengeschichten. Deshalb ist man im Rathaus Frau Sturm und ihren Verwandten, auch für deren Vertrauen zu großem Dank verpflichtet. Warum ist nun die Beschäftigung mit Familiengeschichte so fruchtbar. Geschichtsbücher erzählen meist sehr abstrakt, warum die Dinge so wurden wie sie sich heute darstellen. Die darin enthaltenen Fakten über die Leistungen der Politiker und Militärs jener Zeit, seltener der Unternehmer, die Statistiken und absehbaren Entwicklungstrend lassen den Geschichtsverlauf fast mechanisch, unabwendbar, klar erscheinen. Alternativen schien es so nie zu geben. Aber wie anders war und ist doch der Lebenslauf des Einzelnen. Die Wirkungen getroffener Entscheidungen werden leider erst in der Rückschau deutlich. Alternativen gibt es ja immer. Oft lassen wir uns nicht vom Hirn, sondern vom „Bauch“ oder Herz leiten. Die Menschen und somit die Menschheit sind eben keine Maschinen und somit in ihrem Handeln selten berechenbar.
Und so ist die Geschichte des Einzelnen, die Geschichte der einen Familie wichtig, ein Stück Zeitgeschichte, die es ermöglicht, Einblick in das Flair einer Epoche zu erhalten. Die Beschäftigung mit der Geschichte einer Familie kann den Blick auf die Vergangenheit, auf die Gründe für die Beschaffenheit der Gegenwart sehr viel nachvollziehbarer machen, Vergangenheit fühlbar machen.
Eine Epoche wird
noch einmal lebendig
Die zweite große Blüte der Stadt Görlitz im 19. Jahrhundert war nicht naturgegeben, sondern das Resultat des Lebenshungers, des Mutes und des Unternehmertums der Bürger dieser Stadt. Wir verstehen die Menschen und ihr Handeln in jener Zeit besser, wenn wir erfahren, welche Wünsche, Träume, Pläne und Leidenschaften sie bewegten. Und so werden das Ratsarchiv und die Sächsische Zeitung in den nächsten Wochen das Leben der Tuchmacherfamilie Mattheus im Görlitz des 19. Jahrhunderts noch einmal lebendig werden lassen
Quelle: Sächsische Zeitung
Weitere Informationen hier
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Euphorie im Ratsarchiv: Kistenweise Zeugnisse aus dem Leben einer Familie
Eine Frau aus Freiburg stiftet ihr Familien-Archiv und gewährt neue Einblicke in eine ganze Epoche
An einem schönen Sommerabend des Jahres 2001 folgte eine elegante wie nette Dame sehr interessiert meiner Führung durch das Ratsarchiv. Sie stellte sich mir vor: Christa Sturm, sie lebe in Freiburg im Breisgau. Ihre Vorfahren, die Familie Mattheus, hätten bis 1945 in Görlitz gelebt. Es sei eine alte Tuchmacherfamilie gewesen. Zudem erzählte sie von einem umfangreichen Familienarchiv. Und sie wolle diesen Nachlass, um ihn für die Zukunft zu bewahren, dem Ratsarchiv schenken.
Liebesbriefe und
Taufkleidchen
Das Interesse des Archivars war augenblicklich geweckt. So trafen endlich im Dezember die avisierten Pakete ein. Man ist ja bei den Schätzen, die sich im Ratsarchiv so überreich finden lassen, etwas „verwöhnt“. Der Inhalt der Pakete löste aber in schneller Folge zuerst Erstaunen und dann Euphorie aus. Spuren von drei, fast vier Generationen der Familie Mattheus fanden sich in den verschiedensten Dokumenten, wie Briefen, Notizbüchern, Wanderbüchern, Reisebeschreibungen, Urkunden, Fotografien, Bildern.
Dazu kamen scheinbar nebensächliche aber kulturgeschichtlich interessante Dinge wie Liebesbriefe der jugendlichen Damen, Poesiealben, Zeichnungen, Tisch- und Menükarten von Familienfeierlichkeiten. Später folgten Kinderbücher, Taufkleidchen, Damenhandschuhe und Ähnliches. Kurz gesagt: Mit diesen Fundus wurde es möglich, das Werden einer Familie im 19. Jahrhundert zu besichtigen und sich überdies in deren Lebenswelt, die Zeit hineinzuversetzen. Vergleichbares befand sich bisher nicht in den Beständen des Ratsarchivs und ist ohnehin sehr selten überliefert worden.
Kriege, Notzeiten aber auch Desinteresse der Nachkommen vernichteten die meisten Zeugnisse der Familiengeschichten. Deshalb ist man im Rathaus Frau Sturm und ihren Verwandten, auch für deren Vertrauen zu großem Dank verpflichtet. Warum ist nun die Beschäftigung mit Familiengeschichte so fruchtbar. Geschichtsbücher erzählen meist sehr abstrakt, warum die Dinge so wurden wie sie sich heute darstellen. Die darin enthaltenen Fakten über die Leistungen der Politiker und Militärs jener Zeit, seltener der Unternehmer, die Statistiken und absehbaren Entwicklungstrend lassen den Geschichtsverlauf fast mechanisch, unabwendbar, klar erscheinen. Alternativen schien es so nie zu geben. Aber wie anders war und ist doch der Lebenslauf des Einzelnen. Die Wirkungen getroffener Entscheidungen werden leider erst in der Rückschau deutlich. Alternativen gibt es ja immer. Oft lassen wir uns nicht vom Hirn, sondern vom „Bauch“ oder Herz leiten. Die Menschen und somit die Menschheit sind eben keine Maschinen und somit in ihrem Handeln selten berechenbar.
Und so ist die Geschichte des Einzelnen, die Geschichte der einen Familie wichtig, ein Stück Zeitgeschichte, die es ermöglicht, Einblick in das Flair einer Epoche zu erhalten. Die Beschäftigung mit der Geschichte einer Familie kann den Blick auf die Vergangenheit, auf die Gründe für die Beschaffenheit der Gegenwart sehr viel nachvollziehbarer machen, Vergangenheit fühlbar machen.
Eine Epoche wird
noch einmal lebendig
Die zweite große Blüte der Stadt Görlitz im 19. Jahrhundert war nicht naturgegeben, sondern das Resultat des Lebenshungers, des Mutes und des Unternehmertums der Bürger dieser Stadt. Wir verstehen die Menschen und ihr Handeln in jener Zeit besser, wenn wir erfahren, welche Wünsche, Träume, Pläne und Leidenschaften sie bewegten. Und so werden das Ratsarchiv und die Sächsische Zeitung in den nächsten Wochen das Leben der Tuchmacherfamilie Mattheus im Görlitz des 19. Jahrhunderts noch einmal lebendig werden lassen
Quelle: Sächsische Zeitung
Weitere Informationen hier
Kurt - am Samstag, 10. April 2004, 10:53 - Rubrik: Kommunalarchive
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Aus MELVYL (UCalif):
Aus der brandenburgischen Archivalienkunde : Festschrift zum 50jährigen Jubiläum des Brandenburgischen Landeshauptarchivs / herausgegeben von Klaus Neitmann.
Publisher Berlin : BWV, Berliner Wissenschafts-Verlag, 2003.
Description 499 p. ; 24 cm.
Series Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs ;Bd. 40
ISBN 3830501617 (pbk.)
Contents " ... dem Besuche der Liebhaber zu öffnen" : zur Geschichte der öffentlichen Archivbenutzung, vor allem in Preussen und der DDR / Michael Scholz -- Bestandserhaltung und Informationssicherung : grundsätzliche und strategische Überlegungen / Uwe Schaper -- Die Bestände der Bibliothek des Brandenburgischen Landeshauptarchivs / Florian Seher -- Studien zur Verwaltungs; und Archivgeschichte der Stadt Spremberg : eine Analyse des Bestandes Rep. 8 Stadt Spremberg / Kathrin Schröder -- Die Urkunden der Herrschafts- und Gutsarchive : Inhalt und Gliederung einer Bestandsgruppe im Brandenburgischen Landeshauptarchiv / Harriet Harnisch -- Die kartographische Darstellung von Dörfern, Vorwerken und Heideflächen in einer ostelbischen Patrimonialherrschaft : zur Genese und Entwicklung der Kartensammlung der Grafen von Arnim-Boitzenburtg im 18. und. 19. Jahrhundert / Susanne Wittern --
Das Gutsarchiv der Grafen Finck von Finckenstein auf Alt Madlitz : ein neues Depositum im Brandenburgischen Landeshauptarchiv / Werner Heegewaldt -- Archivierung und Auswertungsmöglichkeiten von geschlossen Grundbuchunterlagen im Brandenburgischen Landeshauptarchiv / Frank Schmidt --Justizbestände der Jahre 1849-1945 im Brandenburgischen Landeshauptarchiv / Marion Krause, unter Mitarbeit von Michael Scholz -- Zum militärhistorischen Relevanz "ziviler" Akten : dargestellt am Beispiel der Quellen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs über napoleonische Fremdherrschaft und Befreiungskriege (1806-1815) / Klaus Gessner -- Denkmälerinventarisation in der Provinz Brandenburg 1822-1823 / Falko Neininger -- Neuordnung des Bestandes Rep. 20 Berlin C Polizeipräsidium im Brandenburgischen Landeshauptarchiv / Rudolf Knaack -- Ältere Wirtschaftsbestände (18. Jahrundert bis 1945) im Brandenburgischen Landeshauptarchiv / Jeanette Spahn --
Opfer des NS-Verfolgungs- und Vernichtungspolitik im Spiegel archivalischer Quellen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs / Monika Nakath -- Landesregierung Brandenburg und nachgeordnete Behörden 1945-1952 / Torsten Hartisch -- Die Bezirkstage und Räte der Bezirke Potsdam, Frankfurt (Oder) und Cottbus 1952-1990 und die ihnen nachgeordneten Einrichtungen / Eva Rickmers -- Nachgeordnete Einrichtungen zentraler Organe 1945-1990 / Rosemarie Posselt -- Betriebe und Institutionen der Wirtschaft 1945-1990 / Katrin Verch -- Die Bestände der Parteien und Massenorganisationen, Nachlässe und persönliche Bestände aus dem Überlieferungszeitraum von 1945 bis 1990 im Brandenburgischen Landeshauptarchiv / Susanna Wurche.
Kommentar: Ist es nicht albern, dass man das Inhaltsverzeichnis einer wichtigen FS nicht im Web findet, sondern nur in einem US-Katalog?
Aus der brandenburgischen Archivalienkunde : Festschrift zum 50jährigen Jubiläum des Brandenburgischen Landeshauptarchivs / herausgegeben von Klaus Neitmann.
Publisher Berlin : BWV, Berliner Wissenschafts-Verlag, 2003.
Description 499 p. ; 24 cm.
Series Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs ;Bd. 40
ISBN 3830501617 (pbk.)
Contents " ... dem Besuche der Liebhaber zu öffnen" : zur Geschichte der öffentlichen Archivbenutzung, vor allem in Preussen und der DDR / Michael Scholz -- Bestandserhaltung und Informationssicherung : grundsätzliche und strategische Überlegungen / Uwe Schaper -- Die Bestände der Bibliothek des Brandenburgischen Landeshauptarchivs / Florian Seher -- Studien zur Verwaltungs; und Archivgeschichte der Stadt Spremberg : eine Analyse des Bestandes Rep. 8 Stadt Spremberg / Kathrin Schröder -- Die Urkunden der Herrschafts- und Gutsarchive : Inhalt und Gliederung einer Bestandsgruppe im Brandenburgischen Landeshauptarchiv / Harriet Harnisch -- Die kartographische Darstellung von Dörfern, Vorwerken und Heideflächen in einer ostelbischen Patrimonialherrschaft : zur Genese und Entwicklung der Kartensammlung der Grafen von Arnim-Boitzenburtg im 18. und. 19. Jahrhundert / Susanne Wittern --
Das Gutsarchiv der Grafen Finck von Finckenstein auf Alt Madlitz : ein neues Depositum im Brandenburgischen Landeshauptarchiv / Werner Heegewaldt -- Archivierung und Auswertungsmöglichkeiten von geschlossen Grundbuchunterlagen im Brandenburgischen Landeshauptarchiv / Frank Schmidt --Justizbestände der Jahre 1849-1945 im Brandenburgischen Landeshauptarchiv / Marion Krause, unter Mitarbeit von Michael Scholz -- Zum militärhistorischen Relevanz "ziviler" Akten : dargestellt am Beispiel der Quellen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs über napoleonische Fremdherrschaft und Befreiungskriege (1806-1815) / Klaus Gessner -- Denkmälerinventarisation in der Provinz Brandenburg 1822-1823 / Falko Neininger -- Neuordnung des Bestandes Rep. 20 Berlin C Polizeipräsidium im Brandenburgischen Landeshauptarchiv / Rudolf Knaack -- Ältere Wirtschaftsbestände (18. Jahrundert bis 1945) im Brandenburgischen Landeshauptarchiv / Jeanette Spahn --
Opfer des NS-Verfolgungs- und Vernichtungspolitik im Spiegel archivalischer Quellen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs / Monika Nakath -- Landesregierung Brandenburg und nachgeordnete Behörden 1945-1952 / Torsten Hartisch -- Die Bezirkstage und Räte der Bezirke Potsdam, Frankfurt (Oder) und Cottbus 1952-1990 und die ihnen nachgeordneten Einrichtungen / Eva Rickmers -- Nachgeordnete Einrichtungen zentraler Organe 1945-1990 / Rosemarie Posselt -- Betriebe und Institutionen der Wirtschaft 1945-1990 / Katrin Verch -- Die Bestände der Parteien und Massenorganisationen, Nachlässe und persönliche Bestände aus dem Überlieferungszeitraum von 1945 bis 1990 im Brandenburgischen Landeshauptarchiv / Susanna Wurche.
Kommentar: Ist es nicht albern, dass man das Inhaltsverzeichnis einer wichtigen FS nicht im Web findet, sondern nur in einem US-Katalog?
KlausGraf - am Freitag, 9. April 2004, 18:17 - Rubrik: Staatsarchive
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Gelten die Einsichtsrechte des Informationsfreiheitsgesetzes NRW auch für Hochschulverwaltungen?
Ja, aber mit grossen Einschränkungen.
§ 1
Zweck des Gesetzes
Zweck dieses Gesetzes ist es, den freien Zugang zu den bei den öffentlichen Stellen vorhandenen Informationen zu gewährleisten und die grundlegenden Voraussetzungen festzulegen, unter denen derartige Informationen zugänglich gemacht werden sollen.
§ 2
Anwendungsbereich
(1) Dieses Gesetz gilt für die Verwaltungstätigkeit der Behörden, Einrichtungen und sonstigen öffentlichen Stellen des Landes, der Gemeinden und Gemeindeverbände sowie der sonstigen der Aufsicht des Landes unterstehenden juristischen Personen des öffentlichen Rechts und deren Vereinigungen (öffentliche Stellen). Behörde im Sinne dieses Gesetzes ist jede Stelle, die Aufgaben der öffentlichen Verwaltung wahrnimmt.
(2) Für den Landtag und für die Gerichte sowie für die Behörden der Staatsanwaltschaft gilt dieses Gesetz, soweit sie Verwaltungsaufgaben wahrnehmen. Entsprechendes gilt für den Landesrechnungshof und die Staatlichen Rechnungsprüfungsämter.
(3) Für Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Prüfungseinrichtungen gilt dieses Gesetz nur, soweit sie nicht im Bereich von Forschung, Lehre, Leistungsbeurteilungen und Prüfungen tätig werden.
(4) Sofern eine natürliche oder juristische Person des Privatrechts öffentlich-rechtliche Aufgaben wahrnimmt, gilt sie als Behörde im Sinne dieses Gesetzes.
§ 3
Begriffsbestimmungen
Informationen im Sinne dieses Gesetzes sind alle in Schrift-, Bild-, Ton- oder Datenverarbeitungsform oder auf sonstigen Informationsträgern vorhandenen Informationen, die im dienstlichen Zusammenhang erlangt wurden. Informationsträger sind alle Medien, die Informationen in Schrift-, Bild-, Ton- oder Datenverarbeitungsform oder in sonstiger Form speichern können.
§ 4
Informationsrecht
(1) Jede natürliche Person hat nach Maßgabe dieses Gesetzes gegenüber den in § 2 genannten Stellen Anspruch auf Zugang zu den bei der Stelle vorhandenen amtlichen Informationen.
(2) Soweit besondere Rechtsvorschriften über den Zugang zu amtlichen Informationen, die Auskunftserteilung oder die Gewährung von Akteneinsicht bestehen, gehen sie den Vorschriften dieses Gesetzes vor. Im Rahmen dieses Gesetzes entfällt die Pflicht zur Amtsverschwiegenheit.
Gesetzestext:
http://www.lfd.nrw.de/fachbereich/fach_10_1.html
Die amtliche Begründung sagt zum Hochschulprivileg:
Absatz 3 stellt klar, dass das Informationsrecht nicht gegenüber Forschung und Lehre sowie im Bereich von Leistungsbeurteilungen und Prüfungen greift. Die Ausforschung von Prüfungsunterlagen durch interessierte Dritte soll verhindert werden. Durch den Zugang zu amtlichen Informationen soll es insbesondere nicht dazu kommen, dass die Grundrechtspositionen von Wissenschaft und Forschung gefährdet werden. Nicht erfasst wird auch die pädagogische Arbeit mit Schülerinnen und Schülern..
Quelle: http://www.jurowl.de/pdf/LT-Drs13-1311.htm
Archivrelevant sind insbesondere die Pflicht zur Offenlegung von Aktenplänen:
§ 12
Veröffentlichungspflichten
Geschäftsverteilungspläne, Organigramme und Aktenpläne sind nach Maßgabe dieses Gesetzes allgemein zugänglich zu machen. Die öffentlichen Stellen sollen Verzeichnisse führen, aus denen sich die vorhandenen Informationssammlungen und -zwecke erkennen lassen. Soweit möglich hat die Veröffentlichung in elektronischer Form zu erfolgen. § 4 Abs. 2 Satz 1 dieses Gesetzes bleibt unberührt.
Auch dazu die amtliche Begründung:
Die Vorschrift schreibt eine aktive Informationspolitik für die öffentlichen Stellen fest. Den Bürgerinnen und Bürgern soll ein Überblick ermöglicht werden, welche Informationen es bei welchen öffentlichen Stellen gibt. Entsprechende Übersichten müssen grundsätzlich offengelegt werden, damit die Antragstellerin oder der Antragsteller ihr oder sein Recht effektiv ausüben kann. So werden anhand von Aktenplänen Aufbau, Kommunikationsbeziehungen, Weisungsbefugnisse, Zuständigkeiten und Aufgabenwahrnehmung innerhalb einer öffentlichen Stelle erkennbar. Der zunehmende Einsatz von Informationstechnik bei den öffentlichen Stellen ist auch bei den Veröffentlichungspflichten zu nutzen, etwa durch Veröffentlichungen im Internet.
Eine nur teilweise Offenlegung des Aktenplans mit Blick auf die genannten Ausnahmen für Lehre und Forschung erscheint nicht angezeigt.
Im Internet liegt der Aktenplan der FH Bochum vor:
http://www.fh-bochum.de/pdf/aktenplan.pdf
Ja, aber mit grossen Einschränkungen.
§ 1
Zweck des Gesetzes
Zweck dieses Gesetzes ist es, den freien Zugang zu den bei den öffentlichen Stellen vorhandenen Informationen zu gewährleisten und die grundlegenden Voraussetzungen festzulegen, unter denen derartige Informationen zugänglich gemacht werden sollen.
§ 2
Anwendungsbereich
(1) Dieses Gesetz gilt für die Verwaltungstätigkeit der Behörden, Einrichtungen und sonstigen öffentlichen Stellen des Landes, der Gemeinden und Gemeindeverbände sowie der sonstigen der Aufsicht des Landes unterstehenden juristischen Personen des öffentlichen Rechts und deren Vereinigungen (öffentliche Stellen). Behörde im Sinne dieses Gesetzes ist jede Stelle, die Aufgaben der öffentlichen Verwaltung wahrnimmt.
(2) Für den Landtag und für die Gerichte sowie für die Behörden der Staatsanwaltschaft gilt dieses Gesetz, soweit sie Verwaltungsaufgaben wahrnehmen. Entsprechendes gilt für den Landesrechnungshof und die Staatlichen Rechnungsprüfungsämter.
(3) Für Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Prüfungseinrichtungen gilt dieses Gesetz nur, soweit sie nicht im Bereich von Forschung, Lehre, Leistungsbeurteilungen und Prüfungen tätig werden.
(4) Sofern eine natürliche oder juristische Person des Privatrechts öffentlich-rechtliche Aufgaben wahrnimmt, gilt sie als Behörde im Sinne dieses Gesetzes.
§ 3
Begriffsbestimmungen
Informationen im Sinne dieses Gesetzes sind alle in Schrift-, Bild-, Ton- oder Datenverarbeitungsform oder auf sonstigen Informationsträgern vorhandenen Informationen, die im dienstlichen Zusammenhang erlangt wurden. Informationsträger sind alle Medien, die Informationen in Schrift-, Bild-, Ton- oder Datenverarbeitungsform oder in sonstiger Form speichern können.
§ 4
Informationsrecht
(1) Jede natürliche Person hat nach Maßgabe dieses Gesetzes gegenüber den in § 2 genannten Stellen Anspruch auf Zugang zu den bei der Stelle vorhandenen amtlichen Informationen.
(2) Soweit besondere Rechtsvorschriften über den Zugang zu amtlichen Informationen, die Auskunftserteilung oder die Gewährung von Akteneinsicht bestehen, gehen sie den Vorschriften dieses Gesetzes vor. Im Rahmen dieses Gesetzes entfällt die Pflicht zur Amtsverschwiegenheit.
Gesetzestext:
http://www.lfd.nrw.de/fachbereich/fach_10_1.html
Die amtliche Begründung sagt zum Hochschulprivileg:
Absatz 3 stellt klar, dass das Informationsrecht nicht gegenüber Forschung und Lehre sowie im Bereich von Leistungsbeurteilungen und Prüfungen greift. Die Ausforschung von Prüfungsunterlagen durch interessierte Dritte soll verhindert werden. Durch den Zugang zu amtlichen Informationen soll es insbesondere nicht dazu kommen, dass die Grundrechtspositionen von Wissenschaft und Forschung gefährdet werden. Nicht erfasst wird auch die pädagogische Arbeit mit Schülerinnen und Schülern..
Quelle: http://www.jurowl.de/pdf/LT-Drs13-1311.htm
Archivrelevant sind insbesondere die Pflicht zur Offenlegung von Aktenplänen:
§ 12
Veröffentlichungspflichten
Geschäftsverteilungspläne, Organigramme und Aktenpläne sind nach Maßgabe dieses Gesetzes allgemein zugänglich zu machen. Die öffentlichen Stellen sollen Verzeichnisse führen, aus denen sich die vorhandenen Informationssammlungen und -zwecke erkennen lassen. Soweit möglich hat die Veröffentlichung in elektronischer Form zu erfolgen. § 4 Abs. 2 Satz 1 dieses Gesetzes bleibt unberührt.
Auch dazu die amtliche Begründung:
Die Vorschrift schreibt eine aktive Informationspolitik für die öffentlichen Stellen fest. Den Bürgerinnen und Bürgern soll ein Überblick ermöglicht werden, welche Informationen es bei welchen öffentlichen Stellen gibt. Entsprechende Übersichten müssen grundsätzlich offengelegt werden, damit die Antragstellerin oder der Antragsteller ihr oder sein Recht effektiv ausüben kann. So werden anhand von Aktenplänen Aufbau, Kommunikationsbeziehungen, Weisungsbefugnisse, Zuständigkeiten und Aufgabenwahrnehmung innerhalb einer öffentlichen Stelle erkennbar. Der zunehmende Einsatz von Informationstechnik bei den öffentlichen Stellen ist auch bei den Veröffentlichungspflichten zu nutzen, etwa durch Veröffentlichungen im Internet.
Eine nur teilweise Offenlegung des Aktenplans mit Blick auf die genannten Ausnahmen für Lehre und Forschung erscheint nicht angezeigt.
Im Internet liegt der Aktenplan der FH Bochum vor:
http://www.fh-bochum.de/pdf/aktenplan.pdf
KlausGraf - am Donnerstag, 8. April 2004, 19:37 - Rubrik: Archivrecht
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http://log.netbib.de/archives/2004/04/08/ngos-legen-bundestag-den-entwurf-informationsfreiheitsgesetzes-vor/
Des langen Wartens müde, haben Verbände einen eigenen Entwurf vorgelegt.
Ausführlich dazu Telepolis
http://www.heise.de/tp/deutsch/special/frei/17110/1.html
Entwurfstext:
http://www.transparency.de/fileadmin/pdfs/IFGNeufassung_040402.pdf
Leider wird das Verhältnis zum Bundesarchivgesetz nicht thematisiert. Unterlagen, die in der Verwaltung nach dem IFG frei eingesehen werden dürfen, unterliegen im Bundesarchiv der allgemeinen Sperrfrist.
Des langen Wartens müde, haben Verbände einen eigenen Entwurf vorgelegt.
Ausführlich dazu Telepolis
http://www.heise.de/tp/deutsch/special/frei/17110/1.html
Entwurfstext:
http://www.transparency.de/fileadmin/pdfs/IFGNeufassung_040402.pdf
Leider wird das Verhältnis zum Bundesarchivgesetz nicht thematisiert. Unterlagen, die in der Verwaltung nach dem IFG frei eingesehen werden dürfen, unterliegen im Bundesarchiv der allgemeinen Sperrfrist.
KlausGraf - am Donnerstag, 8. April 2004, 19:06 - Rubrik: Archivrecht
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Mit dem Archiv des Schwann-Verlages erhält die Stadt Düsseldorf 1.600 historische Bücher und Zeitschriften aus den Bereichen Bildung, Recht und Kultur, darunter wertvolle Raritäten zur Rheinischen Kunst- und Kulturgeschichte. Der Cornelsen Verlag, an den mit der Übernahme des Düsseldorfer Verlages Schwann-Bagel im Jahre 1987 auch die Rechte am Schwann-Archiv gefallen sind, will mit der Schenkung die Materialien allen wissenschaftlich, bibliophil oder historisch Interessierten zugänglich machen. Einzusehen sind die Bestände künftig im Stadtarchiv Düsseldorf.
Bei den Archivexemplaren handelt es sich um Verlagspublikationen aus den Jahren 1890 bis 1970, die die vielfältigen Verflechtungen des seit 1878 in Düsseldorf ansässigen Schwann-Verlages mit dem Rheinland, der Stadt und seiner Bevölkerung dokumentiert.
Pressemitteilung
http://www.duesseldorf.de/thema2/kultur/beitraege/schwann/index.shtml
Bei den Archivexemplaren handelt es sich um Verlagspublikationen aus den Jahren 1890 bis 1970, die die vielfältigen Verflechtungen des seit 1878 in Düsseldorf ansässigen Schwann-Verlages mit dem Rheinland, der Stadt und seiner Bevölkerung dokumentiert.
Pressemitteilung
http://www.duesseldorf.de/thema2/kultur/beitraege/schwann/index.shtml
KlausGraf - am Donnerstag, 8. April 2004, 01:28 - Rubrik: Kommunalarchive
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Das Zeremoniell bei der Wahl König Maximilians 1486 beschreibt ein Stuttgarter Druck, der im Rahmen der Verteilten Digitalen Inkunabelbibliothek in Wolfenbüttel digitalisiert wurde:
http://diglib.hab.de/inkunabeln/287-3-hist-2f-b/start.htm
Linkliste zum Thema Inkunabeln
http://wiki.netbib.de/coma/InkunabelLinks
http://diglib.hab.de/inkunabeln/287-3-hist-2f-b/start.htm
Linkliste zum Thema Inkunabeln
http://wiki.netbib.de/coma/InkunabelLinks
KlausGraf - am Mittwoch, 7. April 2004, 22:55 - Rubrik: Hilfswissenschaften
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Nachtrag zum Beitrag http://archiv.twoday.net/stories/181488/
Holger Simon & Ute Verstegen
prometheus – Das verteilte digitale Bildarchiv für Forschung und Lehre. Neuartige Werkzeuge zur Bereitstellung von verteiltem Content für Wissenschaft und Forschung. S. 247-257
Zitat S. 256:
"Die Fortführung eines umfassenden Bildarchivs der Kunst- und Kulturwissenschaften für Forschung und Lehre ist nur möglich, wenn sich alle Verantwortlichen aus den öffentlichen Museen, der Denkmalpflege, den Archiven und Universitäten den Grundsätzen des freien Zugangs zu wissenschaftlicher Information (open access) verpflichtet fühlen und die "Berliner Erklärung [...]" vom 22. Oktober 2003 unterstützen. [...] Dieser Verpflichtung steht die Praxis einiger öffentlicher Sammlungen entgegen, die Nutzungsrechte ihrer Bilder an kommerzielle Agenturen abzutreten. Die verständliche Hoffnung, in Zeiten knapper Kassen auf diesem Wege eine Einnahmequelle zu eröffnen, wird aber schnell dadurch getrübt, dass die Bilder damit der Forschung und Lehre entzogen bzw. für diese Nutzung unbezahlbar werden. Darüber hinaus widerspricht die Kommerzialisierung ihrer Fotobestände, welche zudem in vielen Fällen durch öffentliche Gelder finanziert werden, dem kulturellen und öffentlichen Auftrag dieser Einrichtungen."
Holger Simon & Ute Verstegen
prometheus – Das verteilte digitale Bildarchiv für Forschung und Lehre. Neuartige Werkzeuge zur Bereitstellung von verteiltem Content für Wissenschaft und Forschung. S. 247-257
Zitat S. 256:
"Die Fortführung eines umfassenden Bildarchivs der Kunst- und Kulturwissenschaften für Forschung und Lehre ist nur möglich, wenn sich alle Verantwortlichen aus den öffentlichen Museen, der Denkmalpflege, den Archiven und Universitäten den Grundsätzen des freien Zugangs zu wissenschaftlicher Information (open access) verpflichtet fühlen und die "Berliner Erklärung [...]" vom 22. Oktober 2003 unterstützen. [...] Dieser Verpflichtung steht die Praxis einiger öffentlicher Sammlungen entgegen, die Nutzungsrechte ihrer Bilder an kommerzielle Agenturen abzutreten. Die verständliche Hoffnung, in Zeiten knapper Kassen auf diesem Wege eine Einnahmequelle zu eröffnen, wird aber schnell dadurch getrübt, dass die Bilder damit der Forschung und Lehre entzogen bzw. für diese Nutzung unbezahlbar werden. Darüber hinaus widerspricht die Kommerzialisierung ihrer Fotobestände, welche zudem in vielen Fällen durch öffentliche Gelder finanziert werden, dem kulturellen und öffentlichen Auftrag dieser Einrichtungen."
KlausGraf - am Mittwoch, 7. April 2004, 22:13 - Rubrik: Open Access
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HSR-Sonderheft "Elektronisches Publizieren & Open Access"
Vor einigen Jahren noch besaßen die "Neuen Medien" in den Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften - und spezieller auch in der Geschichtswissenschaft - einen eher exotischen Charakter. Dieses Bild hat sich inzwischen gründlich gewandelt: Aus der Fachkommunikation ist die EDV mittlerweile nciht [sic!] mehr wegzudenken.
Mit den in diesem Heft versammelten 16 Beiträgen wird der Versuch einer Bestandsaufnahme in Hinsicht auf den Stellenwert der Neuen Medien in den Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften unternommen. Das Spektrum der Artikel ist bewusst breit angelegt, um der Vielfältigkeit der Ansätze und Initiativen gerecht zu werden: So kommen Aspekte des elektronischen Publizierens und der freien Zugänglichkeit wissenschaftlicher Fachinformation ebenso zur Sprache wie Fragen des Aufbaus von Bilddatenbanken oder der Gestaltung virtueller Ausstellungen.
Allen Abonnentinnen und Abonnenten von H-Soz-u-Kult bieten wir das neu erschienene HSR-Sonderheft "Elektronisches Publizieren & Open Access" zu einem Sonderpreis von € 10,- (inkl. Versand) an.
Rückfragen und Bestellungen richten Sie bitte an: zhsf@za.uni-koeln.de
Cornelia Baddack
Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung
Abt. Zentrum für Historische Sozialforschung
Liliencronstr. 6
50931 Köln
+49 / 221 / 476 94 - 96
Ärgerlicherweise steht dieser Band selbst nicht online zur Verfügung (man muss also die vielen angegebenen URLs abtippen!), noch nicht einmal die English abstracts, aber meist handelt es sich um leicht überarbeitete Neufassungen online verfügbarer Artikel.
[Wichtiger Nachtrag: Die Artikel sind inzwischen (Mai 2006) online unter:
http://hsr-trans.zhsf.uni-koeln.de/hsrretro/docs/artikel/artikelliste.php ]
Also: Wie ist es um die OA-Praxis bestellt, wenn nicht einmal die Propagatoren dieses Ansatzes (Mruck et alii) es schaffen, Volltexte ihrer Beiträge VOR oder KURZ NACH Erscheinen des gedruckten Bandes frei im WWW verfügbar zu machen? Ich selbst bin fein raus, da es keinerlei inhaltliche Veränderungen meines zuerst online publizierten Beitrags gab.
HSR Vol. 29 (2004) No. 1
Sonderheft / Special Issue
Neue Medien in den Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften. Elektronisches Publizieren und Open Access: Stand und Perspektiven / New Media in the Humanities. Electronic Publishing and Open Access: Current State and Future Perspectives
Editors
KATJA MRUCK & GUDRUN GERSMANN
CONTENTS
EDITORIAL S. 5
Heike Andermann & Andreas Degkwitz
Neue Ansätze in der wissenschaftlichen Informationsversorgung. Ein Überblick über Initiativen und Unternehmungen auf dem Gebiet des elektronischen Publizierens. S. 6-55
Erstmals: Bibliothek. Forschung und Praxis 2003 (im Buch irrig: 2004)
http://www.bibliothek-saur.de/preprint/2003/andermann.pdf
Siehe auch: http://www.epublications.de
Stefan Gradmann
Vom Verfertigen der Gedanken im digitalen Diskurs: Versuch einer wechselseitigen Bestimmung hermeneutisch und empirizistischer Positionen. S. 56-63
[Zwei Wissenschaftskulturen: Natur- und Geisteswissenschaften und Implikationen für die Akzeptanz des E-Publizierens]
Klaus Graf
Wissenschaftliches E-Publizieren mit "Open Access" – Initiativen und Widerstände. S. 64-75
Inhaltlich unverändert der zeitenblicke-Beitrag
http://www.zeitenblicke.historicum.net/2003/02/graf.htm
Stevan Harnad
For Whom the Gate Tolls? How and Why to Free the Refereed Research Literature Online Through Author/Institution Self-Archiving, Now. S. 76-113
Leicht überarbeitete Fassung von Harnad 2003
http://www.ecs.soton.ac.uk/~harnad/Temp/digital-libraries.htm
Gerhard Schneider [RZ Univ. Freiburg]
Open Access als Prinzip wissenschaftlicher Publikation. S. 114-122
[Allgemein gehaltene Begründung des Open Access Ansatzes]
Online:
http://omnibus.uni-freiburg.de/~gjas/publikationen/OpenAccess.pdf
Winfried Schulze
Zur Geschichte der Fachzeitschriften. Von der "Historischen Zeitschrift" zu den "zeitenblicken". S. 123-137
Siehe
http://www.zeitenblicke.historicum.net/2003/02/schulze.htm
Vittorio E. Klostermann
Die Online-Zeitschrift aus der Sicht eines geisteswissenschaftlichen Verlags. Probleme und ein Lösungsmodell. S. 138-143
Siehe:
http://www.zeitenblicke.historicum.net/2003/02/klostermann.htm
Günter Mey
Elektronisches Publizieren – eine Chance für die Textsorte Rezension? Anmerkungen zur Nutzung des Internet als "scholarly review resource". S. 144-172
[Siehe ähnliche Arbeiten unter
http://www.tu-berlin.de/fb7/ifs/psychologie/entwicklung/mey/ ]
Peter Helmberger
Historische Rezensionen im Internet. Entwicklung – Probleme – Chancen. S. 173-185
Siehe:
http://www.zeitenblicke.historicum.net/2003/02/helmberger.htm
Ulrich Herb
Der disziplinäre Volltextserver PsyDok am Sondersammelgebiet Psychologie. S. 186-196
Der Text liegt nun in PsyDok vor:
http://psydok.sulb.uni-saarland.de/volltexte/2004/188/
Volker Schallehn
Institutionelle Publikationsserver am Beispiel der UB München. S. 197-203
Siehe (die Titelangabe in Fußnote * ist falsch!)
http://www.zeitenblicke.historicum.net/2003/02/schallehn.htm
Sabine Büttner
Neue Medien – neue Möglichkeiten? Ein Projektbeispiel. S. 204
[Vorstellung des Projekts zur RWTH-Geschichte
http://www.archiv.rwth-aachen.de/rea/ ]
Rüdiger Hohls
H-Soz-u-Kult: Kommunikation und Fachinformation für die Geschichtswissenschaften. S. 212-232
[ Siehe http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/ und die kurze PPT-Präsentation http://www.cibera.de/tagung/hohls_040129.ppt ]
Stephanie Marra
Die Virtual Library Frühe Neuzeit. Eine Online-Bibliographie zur Geschichte der Frühen Neuzeit. S. 233-237
[Siehe http://www.fruehe-neuzeit.net ]
Katja Mruck
Internationale Entwicklungspotentiale von Open Access-Journals am Beispiel der Online-Zeitschrift "Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research" (FQS). S. 238-246
[Siehe weitere Arbeiten der Autorin:
http://userpage.fu-berlin.de/~mruck/q-lit-start.htm sowie
http://archiv.twoday.net/stories/244492/ ]
Holger Simon & Ute Verstegen
prometheus – Das verteilte digitale Bildarchiv für Forschung und Lehre. Neuartige Werkzeuge zur Bereitstellung von verteiltem Content für Wissenschaft und Forschung. S. 247-257
[Siehe http://www.prometheus-bildarchiv.de ]
Der Rest der Beiträge gehört nicht zum Heft-Thema. Siehe:
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/zeitschriften/id=23&ausgabe=1403
Vor einigen Jahren noch besaßen die "Neuen Medien" in den Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften - und spezieller auch in der Geschichtswissenschaft - einen eher exotischen Charakter. Dieses Bild hat sich inzwischen gründlich gewandelt: Aus der Fachkommunikation ist die EDV mittlerweile nciht [sic!] mehr wegzudenken.
Mit den in diesem Heft versammelten 16 Beiträgen wird der Versuch einer Bestandsaufnahme in Hinsicht auf den Stellenwert der Neuen Medien in den Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften unternommen. Das Spektrum der Artikel ist bewusst breit angelegt, um der Vielfältigkeit der Ansätze und Initiativen gerecht zu werden: So kommen Aspekte des elektronischen Publizierens und der freien Zugänglichkeit wissenschaftlicher Fachinformation ebenso zur Sprache wie Fragen des Aufbaus von Bilddatenbanken oder der Gestaltung virtueller Ausstellungen.
Allen Abonnentinnen und Abonnenten von H-Soz-u-Kult bieten wir das neu erschienene HSR-Sonderheft "Elektronisches Publizieren & Open Access" zu einem Sonderpreis von € 10,- (inkl. Versand) an.
Rückfragen und Bestellungen richten Sie bitte an: zhsf@za.uni-koeln.de
Cornelia Baddack
Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung
Abt. Zentrum für Historische Sozialforschung
Liliencronstr. 6
50931 Köln
+49 / 221 / 476 94 - 96
Ärgerlicherweise steht dieser Band selbst nicht online zur Verfügung (man muss also die vielen angegebenen URLs abtippen!), noch nicht einmal die English abstracts, aber meist handelt es sich um leicht überarbeitete Neufassungen online verfügbarer Artikel.
[Wichtiger Nachtrag: Die Artikel sind inzwischen (Mai 2006) online unter:
http://hsr-trans.zhsf.uni-koeln.de/hsrretro/docs/artikel/artikelliste.php ]
Also: Wie ist es um die OA-Praxis bestellt, wenn nicht einmal die Propagatoren dieses Ansatzes (Mruck et alii) es schaffen, Volltexte ihrer Beiträge VOR oder KURZ NACH Erscheinen des gedruckten Bandes frei im WWW verfügbar zu machen? Ich selbst bin fein raus, da es keinerlei inhaltliche Veränderungen meines zuerst online publizierten Beitrags gab.
HSR Vol. 29 (2004) No. 1
Sonderheft / Special Issue
Neue Medien in den Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften. Elektronisches Publizieren und Open Access: Stand und Perspektiven / New Media in the Humanities. Electronic Publishing and Open Access: Current State and Future Perspectives
Editors
KATJA MRUCK & GUDRUN GERSMANN
CONTENTS
EDITORIAL S. 5
Heike Andermann & Andreas Degkwitz
Neue Ansätze in der wissenschaftlichen Informationsversorgung. Ein Überblick über Initiativen und Unternehmungen auf dem Gebiet des elektronischen Publizierens. S. 6-55
Erstmals: Bibliothek. Forschung und Praxis 2003 (im Buch irrig: 2004)
http://www.bibliothek-saur.de/preprint/2003/andermann.pdf
Siehe auch: http://www.epublications.de
Stefan Gradmann
Vom Verfertigen der Gedanken im digitalen Diskurs: Versuch einer wechselseitigen Bestimmung hermeneutisch und empirizistischer Positionen. S. 56-63
[Zwei Wissenschaftskulturen: Natur- und Geisteswissenschaften und Implikationen für die Akzeptanz des E-Publizierens]
Klaus Graf
Wissenschaftliches E-Publizieren mit "Open Access" – Initiativen und Widerstände. S. 64-75
Inhaltlich unverändert der zeitenblicke-Beitrag
http://www.zeitenblicke.historicum.net/2003/02/graf.htm
Stevan Harnad
For Whom the Gate Tolls? How and Why to Free the Refereed Research Literature Online Through Author/Institution Self-Archiving, Now. S. 76-113
Leicht überarbeitete Fassung von Harnad 2003
http://www.ecs.soton.ac.uk/~harnad/Temp/digital-libraries.htm
Gerhard Schneider [RZ Univ. Freiburg]
Open Access als Prinzip wissenschaftlicher Publikation. S. 114-122
[Allgemein gehaltene Begründung des Open Access Ansatzes]
Online:
http://omnibus.uni-freiburg.de/~gjas/publikationen/OpenAccess.pdf
Winfried Schulze
Zur Geschichte der Fachzeitschriften. Von der "Historischen Zeitschrift" zu den "zeitenblicken". S. 123-137
Siehe
http://www.zeitenblicke.historicum.net/2003/02/schulze.htm
Vittorio E. Klostermann
Die Online-Zeitschrift aus der Sicht eines geisteswissenschaftlichen Verlags. Probleme und ein Lösungsmodell. S. 138-143
Siehe:
http://www.zeitenblicke.historicum.net/2003/02/klostermann.htm
Günter Mey
Elektronisches Publizieren – eine Chance für die Textsorte Rezension? Anmerkungen zur Nutzung des Internet als "scholarly review resource". S. 144-172
[Siehe ähnliche Arbeiten unter
http://www.tu-berlin.de/fb7/ifs/psychologie/entwicklung/mey/ ]
Peter Helmberger
Historische Rezensionen im Internet. Entwicklung – Probleme – Chancen. S. 173-185
Siehe:
http://www.zeitenblicke.historicum.net/2003/02/helmberger.htm
Ulrich Herb
Der disziplinäre Volltextserver PsyDok am Sondersammelgebiet Psychologie. S. 186-196
Der Text liegt nun in PsyDok vor:
http://psydok.sulb.uni-saarland.de/volltexte/2004/188/
Volker Schallehn
Institutionelle Publikationsserver am Beispiel der UB München. S. 197-203
Siehe (die Titelangabe in Fußnote * ist falsch!)
http://www.zeitenblicke.historicum.net/2003/02/schallehn.htm
Sabine Büttner
Neue Medien – neue Möglichkeiten? Ein Projektbeispiel. S. 204
[Vorstellung des Projekts zur RWTH-Geschichte
http://www.archiv.rwth-aachen.de/rea/ ]
Rüdiger Hohls
H-Soz-u-Kult: Kommunikation und Fachinformation für die Geschichtswissenschaften. S. 212-232
[ Siehe http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/ und die kurze PPT-Präsentation http://www.cibera.de/tagung/hohls_040129.ppt ]
Stephanie Marra
Die Virtual Library Frühe Neuzeit. Eine Online-Bibliographie zur Geschichte der Frühen Neuzeit. S. 233-237
[Siehe http://www.fruehe-neuzeit.net ]
Katja Mruck
Internationale Entwicklungspotentiale von Open Access-Journals am Beispiel der Online-Zeitschrift "Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research" (FQS). S. 238-246
[Siehe weitere Arbeiten der Autorin:
http://userpage.fu-berlin.de/~mruck/q-lit-start.htm sowie
http://archiv.twoday.net/stories/244492/ ]
Holger Simon & Ute Verstegen
prometheus – Das verteilte digitale Bildarchiv für Forschung und Lehre. Neuartige Werkzeuge zur Bereitstellung von verteiltem Content für Wissenschaft und Forschung. S. 247-257
[Siehe http://www.prometheus-bildarchiv.de ]
Der Rest der Beiträge gehört nicht zum Heft-Thema. Siehe:
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/zeitschriften/id=23&ausgabe=1403
KlausGraf - am Mittwoch, 7. April 2004, 20:43 - Rubrik: Open Access
Pixelprojekt_Ruhrgebiet / Digitale Sammlung fotografischer Positionen als regionales Gedächtnis - ein Projekt der freien Fotografinnen und Fotografen
http://www.pixelprojekt-ruhrgebiet.de/
http://www.pixelprojekt-ruhrgebiet.de/
KlausGraf - am Dienstag, 6. April 2004, 20:05 - Rubrik: Medienarchive
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The Management of International Criminal Justice Records: The Case of Rwandan Tribunal (pp. 1 - 10)
Tom A. Adami
Abstract
The International Criminal Tribunal for Rwanda (ICTR) has been widely criticised for the slow pace of justice and for mismanagement. On the contrary, much has been achieved in an African context to assist in achieving peace and reconciliation for the people of Rwanda. The information management programme of the ICTR has developed some unique and innovative ways of dealing with its large and varied collection of judicial records. There is much to be proud of in the achievements of the Records and Archives Unit of ICTR. This paper aims to share with others the experience of ICTR in the management of large and varied judicial records.
(African Journal of Library, Archives and Information Science: 2003 13 (1): 1-10) No full-text free online.
Found via http://www.ajol.info
Tom A. Adami
Abstract
The International Criminal Tribunal for Rwanda (ICTR) has been widely criticised for the slow pace of justice and for mismanagement. On the contrary, much has been achieved in an African context to assist in achieving peace and reconciliation for the people of Rwanda. The information management programme of the ICTR has developed some unique and innovative ways of dealing with its large and varied collection of judicial records. There is much to be proud of in the achievements of the Records and Archives Unit of ICTR. This paper aims to share with others the experience of ICTR in the management of large and varied judicial records.
(African Journal of Library, Archives and Information Science: 2003 13 (1): 1-10) No full-text free online.
Found via http://www.ajol.info
KlausGraf - am Dienstag, 6. April 2004, 19:52 - Rubrik: English Corner
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H.M. Gladney, digital preservation iconoclast and consultant, announced to DIGLIB (April 1, 2004) that his self-published periodical Digital Document Quarterly, vol. 3, no. 1 (First Quarter 2004) is available at
http://home.pacbell.net/hgladney/ddq_3_1.htm
From: Ten Thousand Year Blog
http://www.davidmattison.ca/wordpress/index.php?p=457
http://home.pacbell.net/hgladney/ddq_3_1.htm
From: Ten Thousand Year Blog
http://www.davidmattison.ca/wordpress/index.php?p=457
KlausGraf - am Dienstag, 6. April 2004, 18:40 - Rubrik: English Corner
Der Fußballclub Basel 1893 (FCB) und das Staatsarchiv Basel-Stadt haben eine Archivierungsvereinbarung unterzeichnet, welche die Aufbewahrung historischer Dokumente des Basler Stadtclubs dauerhaft sichert und deren Benutzung durch die Öffentlichkeit im Staatsarchiv regelt. [...] Im Rahmen eines gemeinsamen Projekts, das für die Schweiz Pioniercharakter hatte, übernahm das Staatsarchiv das Schriftgut und das Schweizerische Sportmuseum die Objekte sowie das Bildmaterial zur dauerhaften Archivierung. Der Stadtclub bezahlte einen nennenswerten Teil der Kosten für die Ordnung und Erschliessung der Unterlagen.
http://www.archiv.net/isy.net/servlet/broadcast/aktuelles_news.html?newsid=3742
http://www.archiv.net/isy.net/servlet/broadcast/aktuelles_news.html?newsid=3742
KlausGraf - am Dienstag, 6. April 2004, 17:45 - Rubrik: Staatsarchive
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Das Stadtarchiv Heilbronn hat im Rahmen des 62. Südwestdeutschen Archivtags am 11. Mai 2002 in Mosbach die Position vertreten, dass die historische Bildungsarbeit eine der Grundlagen der Archivarbeit bildet (vgl. Schrenk, Christhard; Wanner, Peter: Vortrag oder Event? Historische Bildungsarbeit am Beispiel des Stadtarchivs Heilbronn. In: Positionierung und Profilierung der Archive neben und mit anderen Kulturinstitutionen. Vorträge im Rahmen des 62. Südwestdeutschen Archivtags am 11. Mai 2002 in Mosbach. Eine Publikation der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg. Hg. v. Robert Kretzschmar. Stuttgart 2003, S. 21-33).
Ein Rückzug auf die gesetzlich abgesicherte Funktion der Rechts- und Informationssicherung ist als Legitimierung archivischen Handelns zu schmal. Überdies ist eine rechtliche Absicherung jederzeit widerrufbar. Dagegen bietet die Verankerung im Bereich der historischen Bildung eine breitere Basis; dazu kommt noch die über die Informationssicherung hinausgehende Herausforderung der Informationsstrukturiertung und -bereitstellung, die gerade für kommunale Archive an Bedeutung gewinnt.
Robert Kretzschmar schreibt im zitierten Band:
"Archive erfüllen wichtige gesellschaftliche Aufgaben. Sie sichern das Kulturgut archivische Überlieferung und ermöglichen den Zugang dazu. In der historischen Bildungsarbeit haben sie zugleich ihren Anteil daran, dass dieses Kulturgut professionell ausgewertet und die daraus gewonnenen Erkenntnisse sachverständig bestimmten Zielgruppen und einem breiteren Publikum vermittelt werden.
Welchen Anteil die verschiedenen Aufgaben an der Aufgabenwahrnehmung insgesamt haben sollen, darüber kann man diskutieren, das hängt vom jeweiligen Umfeld, vom archivarischen Selbstverständnis und wohl nicht zuletzt von den jeweiligen Erwartungen des Dienstherrn ab."
Dem ist beizupflichten - gerade in den Kommunen sind die Archive häufig die einzigen Institutionen, die sich der gesellschaftlich höchst bedeutenden Aufgabe der historischen Bildung annehmen. Aber selbst in Universitäts- und Landeshauptstädten ist es Archiven zu empfehlen, sich in der kulturellen Öffentlichkeit zu positionieren - auch dazu dient die historische Bildungsarbeit, denn es ist Alleinstellungsmerkmal der Archive, dass nur sie direkten Zugang zu authentischen historischen Quellen bieten.
Dr. Christhard Schrenk
Peter Wanner
Stadtarchiv Heilbronn
Ex: Archivliste mit Genehmigung der Verfasser
Ausgangspunkt war mein Beitrag:
http://archiv.twoday.net/stories/162384/
Ein Rückzug auf die gesetzlich abgesicherte Funktion der Rechts- und Informationssicherung ist als Legitimierung archivischen Handelns zu schmal. Überdies ist eine rechtliche Absicherung jederzeit widerrufbar. Dagegen bietet die Verankerung im Bereich der historischen Bildung eine breitere Basis; dazu kommt noch die über die Informationssicherung hinausgehende Herausforderung der Informationsstrukturiertung und -bereitstellung, die gerade für kommunale Archive an Bedeutung gewinnt.
Robert Kretzschmar schreibt im zitierten Band:
"Archive erfüllen wichtige gesellschaftliche Aufgaben. Sie sichern das Kulturgut archivische Überlieferung und ermöglichen den Zugang dazu. In der historischen Bildungsarbeit haben sie zugleich ihren Anteil daran, dass dieses Kulturgut professionell ausgewertet und die daraus gewonnenen Erkenntnisse sachverständig bestimmten Zielgruppen und einem breiteren Publikum vermittelt werden.
Welchen Anteil die verschiedenen Aufgaben an der Aufgabenwahrnehmung insgesamt haben sollen, darüber kann man diskutieren, das hängt vom jeweiligen Umfeld, vom archivarischen Selbstverständnis und wohl nicht zuletzt von den jeweiligen Erwartungen des Dienstherrn ab."
Dem ist beizupflichten - gerade in den Kommunen sind die Archive häufig die einzigen Institutionen, die sich der gesellschaftlich höchst bedeutenden Aufgabe der historischen Bildung annehmen. Aber selbst in Universitäts- und Landeshauptstädten ist es Archiven zu empfehlen, sich in der kulturellen Öffentlichkeit zu positionieren - auch dazu dient die historische Bildungsarbeit, denn es ist Alleinstellungsmerkmal der Archive, dass nur sie direkten Zugang zu authentischen historischen Quellen bieten.
Dr. Christhard Schrenk
Peter Wanner
Stadtarchiv Heilbronn
Ex: Archivliste mit Genehmigung der Verfasser
Ausgangspunkt war mein Beitrag:
http://archiv.twoday.net/stories/162384/
KlausGraf - am Dienstag, 6. April 2004, 14:18 - Rubrik: Oeffentlichkeitsarbeit
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