http://www.computerwoche.de/nachrichten/581317/
Die Zeitschrift Computerwoche öffnet ihr Heftarchiv. Damit stehen alle Artikel, die seit 1974(!) erschienen sind online und kostenlos im HTML(!)-Format zur Verfügung. Für Premiumnutzer gibt es die Beiträge ab 2004 auch kostenpflichtig als PDF. Neben der direkten Auswahl eines bestimmten Artikels, kann über die Suchfunktion von Computerwoche.de nach Inhalten gesucht werden. Eine tolle Fundgrube zur Geschichte der Datenverarbeitung in Deutschland und darüber hinaus!
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Stephan Konopatzky - am Mittwoch, 13. September 2006, 22:00 - Rubrik: Open Access
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Jürgen Bacia und Dorothée Leidig vom Duisburger Archiv für alternatives Schrifttum (afas) haben im "Archivar" ein leidenschaftliches Plädoyer für die freien Archive der neuen sozialen Bewegungen geschrieben haben. Der Text
trägt den Titel "Geschichte von unten im Abseits. Plädoyer für die Stärkung freier Archive" Er findet sich in Heft 2/2006 des Archivar, S. 166-172.
Link zum PDF der Gesamtausgabe
trägt den Titel "Geschichte von unten im Abseits. Plädoyer für die Stärkung freier Archive" Er findet sich in Heft 2/2006 des Archivar, S. 166-172.
Link zum PDF der Gesamtausgabe
Bernd Hüttner - am Mittwoch, 13. September 2006, 12:26 - Rubrik: Archive von unten
http://mdz1.bib-bvb.de/cocoon/bdlg/Blatt_bsb00000215,00034.html
Georg Hille [Archivrat in Schleswig, gest. 1911]: Die Grundsätze der Aktenkassation. In: Korrespondenzblatt des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Alterthumsvereine 49 (1901), S. 26-30 mit Diskussion S. 30-31
In der Diskussion übte Prof. Dr. von Zwiedineck (Graz) Kritik am Referenten Hille. Trotz ihrer wissenschaftlichen Vorbildung würden die Archivare meistens den "bureaukratischen Standpunkt einnehmen. Da die Archive aber auch wissenschaftliche Institute seien, müsse auch die Meinung des Historikers dabei befragt werden".
Georg Hille [Archivrat in Schleswig, gest. 1911]: Die Grundsätze der Aktenkassation. In: Korrespondenzblatt des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Alterthumsvereine 49 (1901), S. 26-30 mit Diskussion S. 30-31
In der Diskussion übte Prof. Dr. von Zwiedineck (Graz) Kritik am Referenten Hille. Trotz ihrer wissenschaftlichen Vorbildung würden die Archivare meistens den "bureaukratischen Standpunkt einnehmen. Da die Archive aber auch wissenschaftliche Institute seien, müsse auch die Meinung des Historikers dabei befragt werden".
KlausGraf - am Montag, 11. September 2006, 19:52 - Rubrik: Unterhaltung
Kassationsentscheidungen der Archive werden leider so gut wie nie öffentlich diskutiert.
Ich erinnere mich an einen Artikel der ZEIT wohl aus den 1990ern, bei dem es um die Vernichtung von ästhetisch wertvollen Firmenbriefköpfen durch das Hamburger Staatsarchiv ging.
Ob es zu dem mit beträchtlichem öffentlichen Wirbel verbundenen Fall der Vernichtung von NS-Gerichtsakten außer anmerkungsweiser Erwähnung durch Robert Kretzschmar eine publizierte archivfachliche Debatte gab, ist mir nicht bekannt. Ich möchte es eher kategorisch verneinen.
Auf den Casus spielt Lorenzen-Schmidt in einem Interview an:
"Die Übervorsichtigkeit im Hause wurde noch gesteigert durch den nicht ganz archivgerechten Umgang mit Gerichtsüberlieferungen aus der Nazizeit, die von einem Nicht-Archivar nach groben Vorgaben des Staatsarchivs auf Archivwürdigkeit überprüft wurden. Die Kassationsentscheidung wurde ruchbar und gelangte auch an die Öffentlichkeit." Inzwischen aber herrsche ein "positives Klima" in Hamburg für Kassationen und Nachkassionen.
http://www.landesarchiv-bw.de/sixcms/media.php/25/transf_hanke.pdf
Einige Zitate aus Presseveröffentlichungen:
Hamburger Abendblatt 28. Juli 2006
"Rosenkranz möchte, daß die Menschen mehr über das Schicksal der homosexuellen Opfer erfahren. [...] Ende der 80er Jahre wurden zwar 100 000 NS-Akten freigegeben, doch dem damaligen Leiter des Hamburger Staatsarchivs waren die Schwulenakten zuviel, und er ließ 1996 Tausende davon vernichten, was ihm nicht einmal eine Rüge einbrachte, obwohl der skandalöse Fall den sogar Rechtsausschuß der Bürgerschaft beschäftigte. "Durch diesen unbedachten oder beabsichtigten Ordnungsakt wurden die Opfer ein zweites Mal vernichtet", meint Rosenkranz. Er wird nicht lockerlassen. Ende der achtziger Jahre wurden viele Akten von schwulen NS-Opfern weggeworfen - angeblich hatte das Archiv keinen Platz."
taz, die tageszeitung Mai 22, 1996
NS-Justizgeschichte im Reisswolf
Von Silke Mertins
Nicht archivwuerdig: NS-Strafakten ueber Schwule werden teilweise vernichtet
"Ein Sturm der Empoerung von WissenschaftlerInnen und Homosexuellenverbaenden ist ueber das Hamburgische Staatsarchiv und die Justizbehoerde hereingebrochen: Wie kann man ueberhaupt nur in Erwaegung ziehen, den einmaligen Hamburger Gluecksfall eines fast vollstaendigen NS-Strafaktenbestands zerstoeren zu wollen? Der Senat konnte und wollte. Im Rahmen der Ueberfuehrung der NS-Akten in den Bestand des Staatsarchivs - die Aufbewahrungspflicht war abgelaufen - wurde nach Pruefung der "Archivwuerdigkeit" aussortiert und bei Bedarf dem Reisswolf uebergeben. Betroffen sind vor allem Verfahren nach Paragraph 175: Verfolgung von Schwulen. Sie machen den groessten Teil des Aktenbestandes aus.
Nur "Bagatell-Delikte" und Verfahren, in denen keine politische oder Minderheitenverfolgung erkennbar seien, wuerden nach Einzelfallpruefung vernichtet, hiess es. "Das hat sich als Luege entpuppt", so GALierin Sabine Boehlich. Denn jetzt, so geht aus der Antowrt auf eine GAL-Anfrage hervor, gibt der Senat doch zu, dass auch andere Akten, naemlich strafrechtliche Verfolgung nach Paragraph 175, nicht weiter aufbewahrt werden und somit fuer die wissenschaftliche Forschung fuer immer verloren sind.
"Die Aussagekraft der Akten ist sehr unterschiedlich: Viele lassen nur ein routinemaessiges Verfahren erkennen", heisst es in der Senatsantwort. Wo Tatbestand und Urteil stark verkuerzt seien, reiche eine beispielhafte Aufbewahrung. Soll heissen: Der Rest wird vernichtet.
Ein Teil der historisch bedeutsamen Akten schwuler Geschichte geht verloren. Gleichzeitig wird ein einzigartig komplettes NS-Justizarchiv zerstoert, obwohl heute gar nicht absehbar ist, welchen Erkenntnisinteressen diese Dokumente, selbst "Bagatell-Delikte", fuer ForscherInnen des 21. Jahrhunderts haben koennten. Schliesslich, so die KritikerInnen, habe sich vor 15 Jahren auch noch niemand fuer das heute zentrale Thema Alltagsgeschichte interessiert."
Süddeutsche Zeitung 4. April 1996
Leserbrief von Sabine Boehlich
"In seiner Antwort auf eine von meinen drei Kleinen Anfragen hat der Senat selber zugegeben, dass auch Strafakten ueber Verfahren nach Paragraphen 175 und 175a vernichtet wurden. Dies kann nur bedeuten, dass das Hamburger Staatsarchiv die Paragraphen nicht fuer typisches NS-Recht haelt oder aber den u. a. mit der Justizbehoerde und der Forschungsstelle fuer die Geschichte des Nationalsozialismus in Hamburg verabredeten Kriterien fuer die Aufbewahrung von Akten bei der tatsaechlichen Bearbeitung nicht gefolgt ist."
SZ 30. März 1996
Leserbrief
"Dass der in seiner Vollstaendigkeit einmalige Hamburger Bestand an NS -Strafjustizakten geschlossen haette erhalten werden muessen, ist nicht nur Prof. Dr. Finzschs Ansicht. Zahlreiche renommierte deutsche und internationale Zeithistoriker haben inzwischen entsprechende Protestbriefe an den Hamburger Buergermeister gerichtet. Norbert Finzsch hat nie behauptet, dass die meisten der NS-Strafakten gegen Homosexuelle in Hamburg vernichtet worden seien. Streitpunkt ist vielmehr, dass selbst nach den Kriterien, die vom Staatsarchiv fuer die Aussortierung formuliert worden waren, keine Akte haette vernichtet werden duerfen, in der Angehoerige verfolgter Minderheiten als Taeter oder Opfer auftauchen, also auch keine einzige Akte nach Paragraphen 175, 175a.
Diese Kriterien sind jedoch nicht eingehalten worden: Wie bereits in den Antworten auf drei Kleine Anfragen der GAL in der Buergerschaft im Sommer 1995 zugegeben werden musste und auch anderweitig nachweisbar ist, wurden Akten, die sogenannte vergessene NS-Opfergruppen betreffen, dem Reisswolf uebergeben. Dennoch verbreiten Archivleiter Loose und sein zustaendiger Abteilungsleiter, Hans-Wilhelm Eckardt, in oeffentlichen AEusserungen hierzu bis heute die Unwahrheit.
Hinzu kommt, dass nicht einmal die Anzahl und Art der vernichteten Akten dokumentiert wurde, was allen archivarischen Gepflogenheiten - auch bei Massenakten - widerspricht und somit als aeusserst unprofessionelles Vorgehen zu bezeichnen ist. Worauf sich also das blinde Vertrauen des SPD -Kulturpolitikers Kopitzsch (obendrein Historiker von Beruf!) gruendet, er traue dem Staatsarchiv nichts Boeses zu, bleibt sein Geheimnis."
SZ 12. März 1996
Schwere Vorwuerfe gegen Hamburger Staatsarchiv Wichtige Akten ueber Nazi -Opfer vernichtet?. Historiker spricht von wissenschaftlicher Katastrophe - nach Ansicht der Behoerden zu Unrecht
taz 21. Oktober 1995
"Seit 1987 sortiert und katalogisiert eine Arbeitsgruppe der Hamburger Justizbehoerde den insgesamt 100.000 Faelle umfassenden Bestand an Sondergerichts-, Land- und Amtsgerichtsakten, der in einzelnen Jahrgaengen ueber 90 Prozent der gesamten Justizakten der Zeit repraesentiert. Nach und nach sollen die Akten in das Hamburger Staatsarchiv ueberfuehrt werden. Bis heute wurden von 72.100 bewerteten Akten nur 13.600 als bewahrenswert eingeschaetzt. Der Leiter des Hamburger Staatsarchivs, Hans-Dieter Loose, haelt die Angst, Wichtiges koenne verlorengehen, fuer unbegruendet: "Homosexuelle gehoeren wie Juden und Sinti zu den Opfern des Nationalsozialismus. Diese Faelle erhalten wir komplett."
Dieser Darstellung widerspricht der Jurist Klaus Baestlein. Nach seinen Angaben wurden zwar bis vor anderthalb Jahren die Landgerichtsfaelle zum Paragraphen 175 vollstaendig erhalten, bei den Akten des Amtsgerichts hingegen wurde nur eine von drei Akten fuer archivwuerdig befunden. Baestlein muss es wissen: Er leitete bis zum Fruehjahr 1994 die Arbeitsgruppe, die die Archivierung des Aktenbestandes vorbereitete.
Nur "Bagatellfaelle", versichert Baestlein, wuerden aussortiert. Doch gerade sie koennten Aufschluesse ueber das Leben unter nationalsozialistischen Vorzeichen geben - ueber den Alltag. Genau hier liegt auch das Interesse von Sexualwissenschaftlern und Historikern wie Ruediger Lautmann, Martin Dannecker, Hans-Georg Stuemke oder Volkmar Sigusch, deren Appelle, den Aktenbestand einsehen und fuer die sozialhistorische Forschung nutzen zu koennen, bislang ungehoert blieben. Anders als im Falle von Juden oder Roma gibt es bis dato keine umfassenden Studien zum gewoehnlichen Alltag gewoehnlicher Homosexueller unter dem Hakenkreuz: Gab es Lokale? Wie schuetzte man sich vor Razzien? Gab es Solidaritaet untereinander? Oder Denunziatonen? Oder auch: Welche Richter taten sich besonders hervor, pikante Details zu erfragen? Wessen Urteile fielen drakonisch aus, wer hingegen liess ab und an Milde walten?
Vielleicht ruehren diese Fragen auch an ein Tabu der westdeutschen Erfolgsgeschichte nach dem 8. Mai 1945: Ueber die Rechtsprechung gegen Homosexuelle durch die NS-Justiz zu reden hiesse zugleich, ueber die juristische Verfolgung Schwuler durch die Nachkriegsbehoerden bis 1969 nicht schweigen zu koennen. Bekanntlich sind nur wenige Homosexuelle, die in Konzentrationslagern den Rosa Winkel tragen mussten, entschaedigt worden."
Siehe auch:
taz 13. Juli 1995, 10. August 1995.
Weitere Informationen aus dem Lager der Gegner der Kassationen (mit Replik des Staatsarchivs):
http://www.stefanmicheler.de/wissenschaft/art_archiventsorgung_1997.html
Detaillierte Kritik der Kassationen (1999):
http://www.stefanmicheler.de/wissenschaft/art_aktenvernichtung_1999.html
Ich erinnere mich an einen Artikel der ZEIT wohl aus den 1990ern, bei dem es um die Vernichtung von ästhetisch wertvollen Firmenbriefköpfen durch das Hamburger Staatsarchiv ging.
Ob es zu dem mit beträchtlichem öffentlichen Wirbel verbundenen Fall der Vernichtung von NS-Gerichtsakten außer anmerkungsweiser Erwähnung durch Robert Kretzschmar eine publizierte archivfachliche Debatte gab, ist mir nicht bekannt. Ich möchte es eher kategorisch verneinen.
Auf den Casus spielt Lorenzen-Schmidt in einem Interview an:
"Die Übervorsichtigkeit im Hause wurde noch gesteigert durch den nicht ganz archivgerechten Umgang mit Gerichtsüberlieferungen aus der Nazizeit, die von einem Nicht-Archivar nach groben Vorgaben des Staatsarchivs auf Archivwürdigkeit überprüft wurden. Die Kassationsentscheidung wurde ruchbar und gelangte auch an die Öffentlichkeit." Inzwischen aber herrsche ein "positives Klima" in Hamburg für Kassationen und Nachkassionen.
http://www.landesarchiv-bw.de/sixcms/media.php/25/transf_hanke.pdf
Einige Zitate aus Presseveröffentlichungen:
Hamburger Abendblatt 28. Juli 2006
"Rosenkranz möchte, daß die Menschen mehr über das Schicksal der homosexuellen Opfer erfahren. [...] Ende der 80er Jahre wurden zwar 100 000 NS-Akten freigegeben, doch dem damaligen Leiter des Hamburger Staatsarchivs waren die Schwulenakten zuviel, und er ließ 1996 Tausende davon vernichten, was ihm nicht einmal eine Rüge einbrachte, obwohl der skandalöse Fall den sogar Rechtsausschuß der Bürgerschaft beschäftigte. "Durch diesen unbedachten oder beabsichtigten Ordnungsakt wurden die Opfer ein zweites Mal vernichtet", meint Rosenkranz. Er wird nicht lockerlassen. Ende der achtziger Jahre wurden viele Akten von schwulen NS-Opfern weggeworfen - angeblich hatte das Archiv keinen Platz."
taz, die tageszeitung Mai 22, 1996
NS-Justizgeschichte im Reisswolf
Von Silke Mertins
Nicht archivwuerdig: NS-Strafakten ueber Schwule werden teilweise vernichtet
"Ein Sturm der Empoerung von WissenschaftlerInnen und Homosexuellenverbaenden ist ueber das Hamburgische Staatsarchiv und die Justizbehoerde hereingebrochen: Wie kann man ueberhaupt nur in Erwaegung ziehen, den einmaligen Hamburger Gluecksfall eines fast vollstaendigen NS-Strafaktenbestands zerstoeren zu wollen? Der Senat konnte und wollte. Im Rahmen der Ueberfuehrung der NS-Akten in den Bestand des Staatsarchivs - die Aufbewahrungspflicht war abgelaufen - wurde nach Pruefung der "Archivwuerdigkeit" aussortiert und bei Bedarf dem Reisswolf uebergeben. Betroffen sind vor allem Verfahren nach Paragraph 175: Verfolgung von Schwulen. Sie machen den groessten Teil des Aktenbestandes aus.
Nur "Bagatell-Delikte" und Verfahren, in denen keine politische oder Minderheitenverfolgung erkennbar seien, wuerden nach Einzelfallpruefung vernichtet, hiess es. "Das hat sich als Luege entpuppt", so GALierin Sabine Boehlich. Denn jetzt, so geht aus der Antowrt auf eine GAL-Anfrage hervor, gibt der Senat doch zu, dass auch andere Akten, naemlich strafrechtliche Verfolgung nach Paragraph 175, nicht weiter aufbewahrt werden und somit fuer die wissenschaftliche Forschung fuer immer verloren sind.
"Die Aussagekraft der Akten ist sehr unterschiedlich: Viele lassen nur ein routinemaessiges Verfahren erkennen", heisst es in der Senatsantwort. Wo Tatbestand und Urteil stark verkuerzt seien, reiche eine beispielhafte Aufbewahrung. Soll heissen: Der Rest wird vernichtet.
Ein Teil der historisch bedeutsamen Akten schwuler Geschichte geht verloren. Gleichzeitig wird ein einzigartig komplettes NS-Justizarchiv zerstoert, obwohl heute gar nicht absehbar ist, welchen Erkenntnisinteressen diese Dokumente, selbst "Bagatell-Delikte", fuer ForscherInnen des 21. Jahrhunderts haben koennten. Schliesslich, so die KritikerInnen, habe sich vor 15 Jahren auch noch niemand fuer das heute zentrale Thema Alltagsgeschichte interessiert."
Süddeutsche Zeitung 4. April 1996
Leserbrief von Sabine Boehlich
"In seiner Antwort auf eine von meinen drei Kleinen Anfragen hat der Senat selber zugegeben, dass auch Strafakten ueber Verfahren nach Paragraphen 175 und 175a vernichtet wurden. Dies kann nur bedeuten, dass das Hamburger Staatsarchiv die Paragraphen nicht fuer typisches NS-Recht haelt oder aber den u. a. mit der Justizbehoerde und der Forschungsstelle fuer die Geschichte des Nationalsozialismus in Hamburg verabredeten Kriterien fuer die Aufbewahrung von Akten bei der tatsaechlichen Bearbeitung nicht gefolgt ist."
SZ 30. März 1996
Leserbrief
"Dass der in seiner Vollstaendigkeit einmalige Hamburger Bestand an NS -Strafjustizakten geschlossen haette erhalten werden muessen, ist nicht nur Prof. Dr. Finzschs Ansicht. Zahlreiche renommierte deutsche und internationale Zeithistoriker haben inzwischen entsprechende Protestbriefe an den Hamburger Buergermeister gerichtet. Norbert Finzsch hat nie behauptet, dass die meisten der NS-Strafakten gegen Homosexuelle in Hamburg vernichtet worden seien. Streitpunkt ist vielmehr, dass selbst nach den Kriterien, die vom Staatsarchiv fuer die Aussortierung formuliert worden waren, keine Akte haette vernichtet werden duerfen, in der Angehoerige verfolgter Minderheiten als Taeter oder Opfer auftauchen, also auch keine einzige Akte nach Paragraphen 175, 175a.
Diese Kriterien sind jedoch nicht eingehalten worden: Wie bereits in den Antworten auf drei Kleine Anfragen der GAL in der Buergerschaft im Sommer 1995 zugegeben werden musste und auch anderweitig nachweisbar ist, wurden Akten, die sogenannte vergessene NS-Opfergruppen betreffen, dem Reisswolf uebergeben. Dennoch verbreiten Archivleiter Loose und sein zustaendiger Abteilungsleiter, Hans-Wilhelm Eckardt, in oeffentlichen AEusserungen hierzu bis heute die Unwahrheit.
Hinzu kommt, dass nicht einmal die Anzahl und Art der vernichteten Akten dokumentiert wurde, was allen archivarischen Gepflogenheiten - auch bei Massenakten - widerspricht und somit als aeusserst unprofessionelles Vorgehen zu bezeichnen ist. Worauf sich also das blinde Vertrauen des SPD -Kulturpolitikers Kopitzsch (obendrein Historiker von Beruf!) gruendet, er traue dem Staatsarchiv nichts Boeses zu, bleibt sein Geheimnis."
SZ 12. März 1996
Schwere Vorwuerfe gegen Hamburger Staatsarchiv Wichtige Akten ueber Nazi -Opfer vernichtet?. Historiker spricht von wissenschaftlicher Katastrophe - nach Ansicht der Behoerden zu Unrecht
taz 21. Oktober 1995
"Seit 1987 sortiert und katalogisiert eine Arbeitsgruppe der Hamburger Justizbehoerde den insgesamt 100.000 Faelle umfassenden Bestand an Sondergerichts-, Land- und Amtsgerichtsakten, der in einzelnen Jahrgaengen ueber 90 Prozent der gesamten Justizakten der Zeit repraesentiert. Nach und nach sollen die Akten in das Hamburger Staatsarchiv ueberfuehrt werden. Bis heute wurden von 72.100 bewerteten Akten nur 13.600 als bewahrenswert eingeschaetzt. Der Leiter des Hamburger Staatsarchivs, Hans-Dieter Loose, haelt die Angst, Wichtiges koenne verlorengehen, fuer unbegruendet: "Homosexuelle gehoeren wie Juden und Sinti zu den Opfern des Nationalsozialismus. Diese Faelle erhalten wir komplett."
Dieser Darstellung widerspricht der Jurist Klaus Baestlein. Nach seinen Angaben wurden zwar bis vor anderthalb Jahren die Landgerichtsfaelle zum Paragraphen 175 vollstaendig erhalten, bei den Akten des Amtsgerichts hingegen wurde nur eine von drei Akten fuer archivwuerdig befunden. Baestlein muss es wissen: Er leitete bis zum Fruehjahr 1994 die Arbeitsgruppe, die die Archivierung des Aktenbestandes vorbereitete.
Nur "Bagatellfaelle", versichert Baestlein, wuerden aussortiert. Doch gerade sie koennten Aufschluesse ueber das Leben unter nationalsozialistischen Vorzeichen geben - ueber den Alltag. Genau hier liegt auch das Interesse von Sexualwissenschaftlern und Historikern wie Ruediger Lautmann, Martin Dannecker, Hans-Georg Stuemke oder Volkmar Sigusch, deren Appelle, den Aktenbestand einsehen und fuer die sozialhistorische Forschung nutzen zu koennen, bislang ungehoert blieben. Anders als im Falle von Juden oder Roma gibt es bis dato keine umfassenden Studien zum gewoehnlichen Alltag gewoehnlicher Homosexueller unter dem Hakenkreuz: Gab es Lokale? Wie schuetzte man sich vor Razzien? Gab es Solidaritaet untereinander? Oder Denunziatonen? Oder auch: Welche Richter taten sich besonders hervor, pikante Details zu erfragen? Wessen Urteile fielen drakonisch aus, wer hingegen liess ab und an Milde walten?
Vielleicht ruehren diese Fragen auch an ein Tabu der westdeutschen Erfolgsgeschichte nach dem 8. Mai 1945: Ueber die Rechtsprechung gegen Homosexuelle durch die NS-Justiz zu reden hiesse zugleich, ueber die juristische Verfolgung Schwuler durch die Nachkriegsbehoerden bis 1969 nicht schweigen zu koennen. Bekanntlich sind nur wenige Homosexuelle, die in Konzentrationslagern den Rosa Winkel tragen mussten, entschaedigt worden."
Siehe auch:
taz 13. Juli 1995, 10. August 1995.
Weitere Informationen aus dem Lager der Gegner der Kassationen (mit Replik des Staatsarchivs):
http://www.stefanmicheler.de/wissenschaft/art_archiventsorgung_1997.html
Detaillierte Kritik der Kassationen (1999):
http://www.stefanmicheler.de/wissenschaft/art_aktenvernichtung_1999.html
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Die Aktenbestände der elf Gemeinden, die seit 1974 die Gemeinde Salem bilden, liegen „zentnerweise“ im Rathauskeller in Neufrach herum. Martin Zierer (Konstanz) und Sebastian Röttgers (Bodnegg) sollen die bis ins 16. Jahrhundert zurückgehenden Akten nun ordnen, was etwa ein Jahr dauern soll (Quelle: Südkurier).
Angesichts des geschichtsschwangeren Bodens (immerhin befand sich eine der mächtigsten Reichsabteien auf dem heutigen Gemeindegebiet) darf man auf interessante Funde gespannt sein.
Angesichts des geschichtsschwangeren Bodens (immerhin befand sich eine der mächtigsten Reichsabteien auf dem heutigen Gemeindegebiet) darf man auf interessante Funde gespannt sein.
Ladislaus - am Freitag, 8. September 2006, 22:23 - Rubrik: Kommunalarchive
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Update to entry http://archiv.twoday.net/stories/2609488/
Peter Suber writes in his "Open Access News":
Google and Michigan block access outside U.S.
Klaus Graf has pointed out that Google Book Search and the University of Michigan's MBooks (based on Google scans) both block access to users outside the US.
His test case is Emanuel Geibel's Gedichte, published in Stuttgart in 1873, the same year that Geibel died [Correction: Geibel died in 1884 but this changes nothing concerning the copyright - it was my mistake]. As Klaus observes, the book is in the public domain in every country on Earth and US users have free online access to the full text.
Comment. When Klaus told me this by email a few days ago, I asked some friends outside the US to click on the link and tell me whether they got a book or an error message. So far, they report no access from Australia, Canada, England, Finland, France, India, Nigeria, and Paraguay. How many report access? None. (Thanks to many friends in many places for rapid turn-around on this informal survey.)
When denying access to non-US users, Google gives this error message:
Page images and the full text of this item are *not available* at this time due to *copyright restrictions*. (Why?) However, you may search within the text of this item to determine the frequency and location of specific words and phrases.
I join Klaus in calling on Google and Michigan either to restore access to non-US users or to explain what copyright problems bar access to this public-domain book.
http://www.earlham.edu/~peters/fos/2006_09_03_fosblogarchive.html#115766385751334831
Thanks, Peter!
Peter Suber writes in his "Open Access News":
Google and Michigan block access outside U.S.
Klaus Graf has pointed out that Google Book Search and the University of Michigan's MBooks (based on Google scans) both block access to users outside the US.
His test case is Emanuel Geibel's Gedichte, published in Stuttgart in 1873, the same year that Geibel died [Correction: Geibel died in 1884 but this changes nothing concerning the copyright - it was my mistake]. As Klaus observes, the book is in the public domain in every country on Earth and US users have free online access to the full text.
Comment. When Klaus told me this by email a few days ago, I asked some friends outside the US to click on the link and tell me whether they got a book or an error message. So far, they report no access from Australia, Canada, England, Finland, France, India, Nigeria, and Paraguay. How many report access? None. (Thanks to many friends in many places for rapid turn-around on this informal survey.)
When denying access to non-US users, Google gives this error message:
Page images and the full text of this item are *not available* at this time due to *copyright restrictions*. (Why?) However, you may search within the text of this item to determine the frequency and location of specific words and phrases.
I join Klaus in calling on Google and Michigan either to restore access to non-US users or to explain what copyright problems bar access to this public-domain book.
http://www.earlham.edu/~peters/fos/2006_09_03_fosblogarchive.html#115766385751334831
Thanks, Peter!
KlausGraf - am Freitag, 8. September 2006, 18:56 - Rubrik: English Corner
http://news.google.com/archivesearch
http://www.spellboundblog.com/2006/09/06/google-newspaper-archives/
So what does this mean for archives? In their FAQ, Google states “If you have a historical archive that you think would be a good fit in News archive search, we would love to hear from you.”. Take a moment and think about that - archives with digitized news content could raise their hand and ask to be included. Google has suddenly put the tools for increasing access in the hands of everyone. The university that has digitized it’s newspapers can suddenly be put on the same level with the New York Times and the Washington Post.
http://www.spellboundblog.com/2006/09/06/google-newspaper-archives/
So what does this mean for archives? In their FAQ, Google states “If you have a historical archive that you think would be a good fit in News archive search, we would love to hear from you.”. Take a moment and think about that - archives with digitized news content could raise their hand and ask to be included. Google has suddenly put the tools for increasing access in the hands of everyone. The university that has digitized it’s newspapers can suddenly be put on the same level with the New York Times and the Washington Post.
KlausGraf - am Donnerstag, 7. September 2006, 20:14 - Rubrik: English Corner
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http://www.narc.fi/parnu/3.pdf
THE USE OF SAMPLING IN THE APPRAISAL AND DISPOSAL OF RECORDS
A perfect archive is an illusion. [...] Archives are like people: imperfect and always different.
More on sampling:
http://www.archive.nrw.de/dok/symposion01/BeitragAerts.pdf
THE USE OF SAMPLING IN THE APPRAISAL AND DISPOSAL OF RECORDS
A perfect archive is an illusion. [...] Archives are like people: imperfect and always different.
More on sampling:
http://www.archive.nrw.de/dok/symposion01/BeitragAerts.pdf
KlausGraf - am Donnerstag, 7. September 2006, 05:50 - Rubrik: English Corner
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Das Standardwerk ist:
Matthias Buchholz, Überlieferungsbildung bei massenhaft gleichförmigen Einzelfallakten ... 2001
Rezensionen online:
http://www.forum-bewertung.de/beitraege/1024.pdf
http://www.toebak.ch/publikationen/bewertung4.htm
Eine 124-seitige Zusammenfassung von Buchholz von 2002 ist online:
http://hsr-trans.zhsf.uni-koeln.de/hsrretro/docs/artikel/hsr/hsr2002_543.pdf
Transferarbeit von Jehn zur Staatsanwaltschaft Bochum
http://www.archive.nrw.de/dok/Transferarbeiten/Jehn/Transferarbeit_Jehn.pdf
Matthias Buchholz, Überlieferungsbildung bei massenhaft gleichförmigen Einzelfallakten ... 2001
Rezensionen online:
http://www.forum-bewertung.de/beitraege/1024.pdf
http://www.toebak.ch/publikationen/bewertung4.htm
Eine 124-seitige Zusammenfassung von Buchholz von 2002 ist online:
http://hsr-trans.zhsf.uni-koeln.de/hsrretro/docs/artikel/hsr/hsr2002_543.pdf
Transferarbeit von Jehn zur Staatsanwaltschaft Bochum
http://www.archive.nrw.de/dok/Transferarbeiten/Jehn/Transferarbeit_Jehn.pdf
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Wer denkt, Archive seien das Langweiligste der Welt, sollte im Cruquiusweg 31 in Amsterdam vorbei schauen. Dort befindet sich das Internationale Institut für Sozialgeschichte. Und in diesem findet sich, kurz gesagt, die Geschichte der gesellschaftlichen Emanzipation der vergangenen 150 Jahre.
Artikel von Carlos Kunze in der Wochenzeitung jungle world vom 6.9.2006.
Artikel von Carlos Kunze in der Wochenzeitung jungle world vom 6.9.2006.
Bernd Hüttner - am Mittwoch, 6. September 2006, 10:20 - Rubrik: Archive von unten
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http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23435/1.html
Weisheit der Massen
Quelle für wissenschaftliche Arbeiten?
Von Karin Wehn und Martin Welker
Telepolis vom 01.09.2006
Die Autoren stellen sich drei Fragen:
1. Was ist eine Enzyklopädie oder, anders gefragt: Wie unterscheidet sich Wikipedia von einer klassischen Enzyklopädie?
2. Welche Faktoren von Wissenschaftlichkeit können von einem Wikipedia-Zitat gestört werden?
3. Sollte ein grundsätzliches Wikipedia-Zitierverbot ausgesprochen werden oder gibt es Fälle, in denen Wikipedia-Zitate sinnvoll sind?
Ihre Antworten fallen aber reichlich unbefriedigend aus.
Die meisten Autoren (und viele Wikipedianer) befinden sich im Irrtum, wenn sie dem Etikett "Enzyklopädie" vertrauen. Die Wikipedia ist eine Mischung aus allgemeiner Enzyklopädie, aktuellem Nachschlagewerk und Fachlexikon. In einer allgemeinen Enzyklopädie findet man weder sehr detaillierte Informationen über seltene Lilien- und Libellenarten und auch nichts über die - immer wieder bei den Löschkandidaten bemühten - Pornosternchen.
Sieht man für eine Anzahl von Artikel, die in Anbetracht der Gesamtzahl (über 400.000 der deutschsprachigen Version) natürlich verschwindend klein ist, die Wikipedia auf dem Niveau eines seriösen Fachlexikons, so ist es natürlich keine Frage, ob sie zitierfähig ist. Natürlich zitieren Historiker und Germanisten das Lexikon des Mittelalters oder das Verfasserlexikon.
Beispiele für solche guten Artikel:
Felix Fabri (besserer Forschungsstand als das Verfasserlexikon)
Judensau (in der Zusammenstellung so in keinem Nachschlagewerk vorhanden)
Ritter Toggenburg (völlig neu erarbeitete Rezeptionsgeschichte der Ballade)
Schöpfungshöhe (ein juristischer Begriff für Laien erklärt)
Wenn Artikel den Forscher weiterführen, dann dürfen sie nicht nur zitiert werden, sie müssen es nach den Standards wissenschaftlichen Arbeitens auch.
Werden die in dem Artikel angeführten sog. Perma-Links verwendet, die sich auf genau eine Version des Artikels beziehen, dann ist auch das Argument hinfällig, die Artikel seien zu instabil. Man muss eine Version zitieren, die keine offenkundigen Mängel aufweist.
Weisheit der Massen
Quelle für wissenschaftliche Arbeiten?
Von Karin Wehn und Martin Welker
Telepolis vom 01.09.2006
Die Autoren stellen sich drei Fragen:
1. Was ist eine Enzyklopädie oder, anders gefragt: Wie unterscheidet sich Wikipedia von einer klassischen Enzyklopädie?
2. Welche Faktoren von Wissenschaftlichkeit können von einem Wikipedia-Zitat gestört werden?
3. Sollte ein grundsätzliches Wikipedia-Zitierverbot ausgesprochen werden oder gibt es Fälle, in denen Wikipedia-Zitate sinnvoll sind?
Ihre Antworten fallen aber reichlich unbefriedigend aus.
Die meisten Autoren (und viele Wikipedianer) befinden sich im Irrtum, wenn sie dem Etikett "Enzyklopädie" vertrauen. Die Wikipedia ist eine Mischung aus allgemeiner Enzyklopädie, aktuellem Nachschlagewerk und Fachlexikon. In einer allgemeinen Enzyklopädie findet man weder sehr detaillierte Informationen über seltene Lilien- und Libellenarten und auch nichts über die - immer wieder bei den Löschkandidaten bemühten - Pornosternchen.
Sieht man für eine Anzahl von Artikel, die in Anbetracht der Gesamtzahl (über 400.000 der deutschsprachigen Version) natürlich verschwindend klein ist, die Wikipedia auf dem Niveau eines seriösen Fachlexikons, so ist es natürlich keine Frage, ob sie zitierfähig ist. Natürlich zitieren Historiker und Germanisten das Lexikon des Mittelalters oder das Verfasserlexikon.
Beispiele für solche guten Artikel:
Felix Fabri (besserer Forschungsstand als das Verfasserlexikon)
Judensau (in der Zusammenstellung so in keinem Nachschlagewerk vorhanden)
Ritter Toggenburg (völlig neu erarbeitete Rezeptionsgeschichte der Ballade)
Schöpfungshöhe (ein juristischer Begriff für Laien erklärt)
Wenn Artikel den Forscher weiterführen, dann dürfen sie nicht nur zitiert werden, sie müssen es nach den Standards wissenschaftlichen Arbeitens auch.
Werden die in dem Artikel angeführten sog. Perma-Links verwendet, die sich auf genau eine Version des Artikels beziehen, dann ist auch das Argument hinfällig, die Artikel seien zu instabil. Man muss eine Version zitieren, die keine offenkundigen Mängel aufweist.
KlausGraf - am Mittwoch, 6. September 2006, 00:29 - Rubrik: Miscellanea
Spieß, Philipp Ernst
Lebensumstände des weil. Wohlgebohrnen Herrn Philipp Ernst Spieß ... von ihm eigenhändig verfaßt. Bey seiner Beerdigung am 8. März 1794 abgelesen und ... nebst der dabey gehaltenen Standrede zum Druck befördert. 3 Bl., 25 S. 4°. Orig.-Heftstreifen
Bayreuth, gedruckt mit Hagenschen Schriften, 1794
Seltene einzige Ausgabe des Privatdrucks. Philipp Ernst Spieß (1734-1794), Geschichtsforscher und Archivar auf der Plassenburg, in Culmbach und Bayreuth, galt "als einer der ersten Archivkundigen in Deutschland und mehrere Fürsten schickten ihre betreffenden Beamten zu ihm, um sie durch ihn im Archivwesen und der Diplomatik ausbilden zu lassen" (ADB). Er pflegte enge Kontakte zu einigen fränkischen Abteien wie Banz und Langheim und besonders zu dem Kloster St. Blasien im Schwarzwald und zu den wissenschaftlichen Bestrebungen der Mönche. Spezielle Verdienste erwarb er sich mit Beiträgen zur deutschen und fränkischen Geschichte und bei der Herausgabe des ersten Teils der "Germania sacra", dem "Episcopatus Wircebergensis". - Titel fleckig, letztes Blatt mit kleinen Löchern, sonst nur geringe Gebrauchsspuren. - ADB XXXV 183 ff.
[Schlagworte: 18. Jahrhundert, Autobiographien, Kulturgeschichte]
Sprache: Deutsch
Artikel-Nr. 11000
991 weitere Einträge gefunden im
Katalog Varia beim Anbieter Antiquariat Wolfgang Braecklein, Deutschland
100 Euro
Lebensumstände des weil. Wohlgebohrnen Herrn Philipp Ernst Spieß ... von ihm eigenhändig verfaßt. Bey seiner Beerdigung am 8. März 1794 abgelesen und ... nebst der dabey gehaltenen Standrede zum Druck befördert. 3 Bl., 25 S. 4°. Orig.-Heftstreifen
Bayreuth, gedruckt mit Hagenschen Schriften, 1794
Seltene einzige Ausgabe des Privatdrucks. Philipp Ernst Spieß (1734-1794), Geschichtsforscher und Archivar auf der Plassenburg, in Culmbach und Bayreuth, galt "als einer der ersten Archivkundigen in Deutschland und mehrere Fürsten schickten ihre betreffenden Beamten zu ihm, um sie durch ihn im Archivwesen und der Diplomatik ausbilden zu lassen" (ADB). Er pflegte enge Kontakte zu einigen fränkischen Abteien wie Banz und Langheim und besonders zu dem Kloster St. Blasien im Schwarzwald und zu den wissenschaftlichen Bestrebungen der Mönche. Spezielle Verdienste erwarb er sich mit Beiträgen zur deutschen und fränkischen Geschichte und bei der Herausgabe des ersten Teils der "Germania sacra", dem "Episcopatus Wircebergensis". - Titel fleckig, letztes Blatt mit kleinen Löchern, sonst nur geringe Gebrauchsspuren. - ADB XXXV 183 ff.
[Schlagworte: 18. Jahrhundert, Autobiographien, Kulturgeschichte]
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KlausGraf - am Dienstag, 5. September 2006, 03:20 - Rubrik: Archivgeschichte
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