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http://www.donaukurier.de/lokales/eichstaett/wochennl392009-Freispruch-fuer-Angelika-Reich;art575,2177787

"Ich sag‘ nix, ich muss ja hier noch arbeiten." Die Stimmung unter den Mitarbeitern der Eichstätter Universitäts-Bibliothek war nach dem Freispruch für ihre Chefin Dr. Angelika Reich drei geteilt.

[...] An der Altmühl sollte es [...] darum gehen, die restliche Büchermasse zu sortieren und zu katalogisieren, also entweder dem Eichstätter Bestand einzuverleiben, Doubletten zu verkaufen oder der Staatsbibliothek anzubieten. "Ein an sich lobenswertes Unterfangen", so die Sachverständige Dr. Karin Knabl von der Bayerischen Staatsbibliothek, jedoch mit bis zu 400 000 Bänden auch ein sehr ehrgeiziges Projekt. Bis 2014 sollte der Bestand sortiert sein, hatte der ehemalige Bibliotheksleiter Dr. Hermann Holzbauer als Zeuge vor Gericht erklärt. Und auch wenn es vor dem Schöffengericht in Ingolstadt konkret um den Vorwurf der Untreue nur einer Bücherkiste ging, so wurden doch die Differenzen zwischen ihm und Reich bei der Bewertung der Kapuzinerbestände und des Umgangs mit ihnen deutlich.

Holzbauer hatte verschiedene Lagerstätten angemietet, darunter die so genannten Stibolitzki-Hallen, die er als gut geeignet bezeichnete. Dem hatte seine Nachfolgerin vehement widersprochen, und sie bekam hier Unterstützung durch die Sachverständige Karin Knabl: "Diese Hallen waren ungeeignet, höchstens zur vorübergehenden Lagerung von bis zu fünf Jahren grenzwertig möglich", meinte sie.

Reich hatte vor Gericht erklärt, als sie das Amt im Februar 2005 angetreten habe, habe sie nichts von den unsortierten Kapuzinerbeständen in den verschiedenen Lagerhallen gewusst. "Hätte ich gewusst, was da auf mich zukommt, so hätte ich die Stelle nicht angetreten."

Die ihrer Ansicht nach oft unsachgemäße Aufbewahrung der Bände habe ihr Sorge bereitet. Es sei ihr klar gewesen, dass man zügig handeln müsse, um weitere Schäden zu vermeiden. Auch hier bekam Reich Unterstützung durch die Sachverständige der Bayerischen Staatsbibliothek, die dem vorsitzenden Richter Roland Walentin bestätigte: "Frau Reich hat den Handlungsdruck fachlich richtig erkannt und die Arbeiten forciert, was aus unserer Sicht auf alle Fälle richtig war."

Auch der Vorwurf, dass die Bibliothekschefin wohl zu viel aus dem Kapuziner-Beständen aussortiert habe, konnte Knabl nicht nachvollziehen. Die Aussagen der Sachverständigen wurde im Auditorium der öffentlichen Verhandlung mit einigem Widerwillen, aber auch halblautem "Bravo"-Murmeln quittiert. Der Angeklagten kam es auch zugute, dass sich die als Zeugen geladenen Bibliotheksmitarbeiter in einigen relevanten Detailfragen widersprachen oder sich nicht mehr erinnern konnten.
Oberstaatsanwalt Christian Veh gestand in seinem Plädoyer dann angesichts der teilweise verworrenen Schilderungen der Zeugen auch ein: "Es wäre der Eindruck möglich, dass an der Bibliothek alles drunter und drüber geht."


Kommentar von Eva Chloupek:
http://www.donaukurier.de/lokales/eichstaett/Kommentar-zum-Freispruch-fuer-Angelika-Reich;art575,2178009

Ganz offensichtlich geht es hier auch um unterschiedliche Anschauungen, wie mit historischen Beständen umzugehen ist. Der
ehemalige Bibliotheksleiter Dr. Hermann Holzbauer sieht im neuen Stil seiner Nachfolgerin sein Lebenswerk gefährdet. Ein Teil (Großteil) der Mitarbeiter traut ihrer Chefin alles zu - und sich untereinander nicht über den Weg.

Wo soll das enden? Der Freispruch kann auch ein deutliches Startsignal für einen Neustart sein. Im Sinne der – einmal mehr bundes-
weit im zu grellen Rampenlicht stehenden – Universität und ihrer Bibliothek wäre das nötig. Wobei freilich immer klar sein muss: Die Bibliothek birgt wichtiges Kulturgut, mit dem sorgsam umgegangen werden muss.


Mein Kommentar:

Wir haben in Archivalia äußerst umfangreich über den Eichstätter Skandal berichtet:

http://archiv.twoday.net/search?q=eichst%C3%A4tt

Für mich ist nach den hier zusammengetragenen Informationen klar, dass die Eichstätter Direktorin auch strafrechtlich schwerste Schuld auf sich geladen hat. Aber die "Sachverständige" von der BSB hat sie wohl herausgepaukt, nachdem die BSB bereits bei der fachlichen Beurteilung ein unsägliches Gefälligkeitsgutachten abgeliefert hatte, das schützenswerte historische Buchbestände gewissenlos der Vernichtung und Zerstreuung ausliefert.

Bild: Chloupek, donaukurier.de

Update 14.11.2009: Die Staatsanwaltschaft hat Berufung eingelegt,
http://archiv.twoday.net/stories/6043142/

http://www.codexcampania.it/portal/media-type/html/user/anon/page/HomeDigitalLibrary.psml?itemId=-1&theVectString=-1

Auch lateinische Werke vor 1800.

Via
http://bibliostoria.wordpress.com/2009/09/24/nella-digital-library-di-codex-testi-di-storia-del-regno-di-napoli/

http://infobib.de/blog/2009/09/22/bibliothekarisch-und-informationswissenschaftlich-relevante-wahlprufsteine/

Digitalisiert (noch lückenhaft):

http://digital.slub-dresden.de/sammlungen/titeldaten/306410931/

http://www.foto-ch.ch/

Via
http://www.fotostoria.de/?p=1351


http://booksearch.blogspot.com/2009/09/life-magazine-now-available-on-google.html


http://klick-klack.blog.de/2009/09/24/abmahnungen-mehrere-hip-hop-blogs-wegen-free-download-mixtapes-7034221/

http://blog.rebellen.info/2009/09/24/sony-mahnt-ab-wegen-link-zu-splash-mixtape/

http://www.wildstylemag.com/index.php/magazine/features/7-features-interviews/2061-abmahnwelle-gegen-hiphop-blogger.html

Zur Rechtslage:
http://www.rechtzweinull.de/index.php?/archives/113-Haftung-fuer-Links-Sony,-Warner-Co-mahnen-Musikblogs-ab.html

http://klawtext.blogspot.com/2009/09/haftet-der-blogger-fur-links-kanzlei.html

Update:

http://www.hiphopculture.de/blog/?p=1285

http://blog.hiphop.de/courtmasta/50092/

Ein Insider macht im "Freitag" seinem Unmut Luft:

http://www.freitag.de/wochenthema/0939-wahlkampf-spd-wahlkampfzentrale-insider

"Ein bisschen Web 2.0 gibt es nicht"

Wahlaufruf: Wählt die Piraten!

http://archiv.twoday.net/search?q=piraten

Diplom-Arbeit über das "Wendler-Projekt" mit Preis ausgezeichnet

Im Fachbereich Informationswissenschaften wurde im Studiengang Archiv der FH Potsdam die Diplomarbeit von Marcel Ruhl zum Thema „Die Archivierung von Videoaufzeichnungen am Beispiel des „Wendler-Projektes“ im Archiv Demokratischer Sozialismus der Rosa-Luxemburg-Stiftung“ ausgezeichnet.
Prof. Dr. Hartmut Walberg stellt in seiner Laudatio fest, dass „das Thema über das konkrete Projekt und den Archivbestand hinaus von allgemeiner Bedeutung ist, da es sich – wie selten in Archiven außerhalb der Medienarchive – mit Multimediaobjekten befasst. Da Videorecorder und Videoaufzeichnungen zunehmend den digitalen Aufnahmetechniken gewichen sind und bereits als ‚historische Technologie’ und somit historische Daten aufzufassen sind, besteht hier in vielen Archiven unmittelbarer Handlungsbedarf.“ Ziel der Diplomarbeit war, für die im analogen Fernsehbereich verschiedener Sendeanstalten mitgeschnittenen bis zu 20
Jahre alten überwiegend Videoaufzeichnungen des Fernsehmannes Klaus Wendler im Archiv der Rosa-Luxemburg Stiftung Überlegungen zur Digitalisierung und Archivierung anzustellen und die Pilotphase des Digitalisierungsprojektes zu analysieren. Das Ergebnis der Arbeit ist ausgezeichnet und zeigt den hohen Reflexionsstand und die eingehenden archivwissenschaftlichen und technischen Fachkenntnisse des Autors. Alle Aspekte sind berücksichtigt: technische Grundlagen, Digitalisierung, Erschließung, Nutzung und rechtliche Aspekte des Urheber- und Nutzungsrechts. Gleichzeitig sind die Vorschläge anregend zur weiteren Beschäftigung mit dieser Thematik und zur Umsetzung dieses und gleich gelagerter Projekte.
http://www.fh-potsdam.de/presse_archiv_2009.html?&no_cache=1&news_id=1670
http://www.rosalux.de/cms/index.php?id=archiv

"Geschichte einmal anders ist das Ziel des Digitalen Stadtgedächtnisses. In einer multimedialen Zeitreise wird die Coburger Geschichte greifbar. Ob berühmte Coburger Persönlichkeiten, bedeutende Epochen oder einfach nur Orte wie Gebäude, Brunnen oder Plätze - das Digitale Stadtgedächtnis liefert multimediale Inhalte.

Stellen Sie sich vor, Sie können Geschichte mitschreiben.
Geschichte umfasst mehr als nur Gebäude, Jahreszahlen oder Exponate. Sie entsteht auch durch Erinnerungen - die Erinnerungen der Coburger Bürger. Jeder Coburger Bürger kann über eine Eingabemaske Bildmaterial oder Briefe und Geschichten in die Plattform einpflegen oder seine eigenen Erlebnisse schildern. So entsteht ein lebendiges Bild des historischen und des gegenwärtigen Coburg.

Partner dieses Projekts sind aktuell die Stadtverwaltung, das Stadtarchiv, das Staatsarchiv Coburg, die Landesbibiliothek Coburg, die Kunstsammlungen der Veste Coburg, die Historische Gesellschaft Coburg e. V., das AWO-Mehrgenerationenhaus, die Initiative Stadtmuseum, der Tourismus Coburg, die Hochschule Coburg, Gymnasien, der Kultur- und Schulservice und die herzogliche Hauptverwaltung.

Prinz Andreas von Sachsen-Coburg und Gotha hat die Schirmherrschaft über das Projekt übernommen." (1)
Die Inhalte des örtlichen Stadtarchivs mitgestalten und die Geschichte der Stadt individuell vervollständigen und mit persönlichen Erinnerungen versehen? Für die Bürger der Stadt Coburg seit Kurzem kein Problem mehr. Mittels Web 2.0 -Technologien wird den Coburgern die direkte Mitgestaltung ihres neuen Stadtarchivs eröffnet.

Auf der eigens dafür vorgesehenen Internetplattform ist es möglich, die Inhalte des Stadtgedächtnisses aktiv mitzubestimmen sowie eigene kleine Bildarchive und individuelle Geschichten mit einzubringen.

Dieses deutschlandweit einmalige Projekt eines "Digitalen Stadtgedächtnisses" wurde in Berlin Anfang September 2009 als diesjähriger Sieger beim E-Government-Wettbewerb von BearingPoint und Cisco ausgezeichnet. In der Kategorie „Next Generation Service“ erreichten die Coburger mit ihrem innovativen Projekt den ersten Platz.
Mit dem Coburger Ansatz werde dank zeitgemäßer IuK-Technologien der generationsübergreifende Zusammenhalt der Coburger gestärkt, heißt es in der Würdigung des Preisgerichtes. Die Erinnerungen und Geschichten der Bürger gehen durch die Plattform nicht verloren. Im Gegenteil. Sie leben im digitalen Gedächtnis weiter und sind auch den nächsten Generationen zugänglich." (2)

Quellen:
(1) http://www.stadtgeschichte-coburg.de/
(2) http://maerkzettel.blogspot.com/2009/09/digitales-stadtgedachtnis-burger.html

Eva-Maria Knab in der Augsburger Allgemeinen : "Das Augsburger Stadtarchiv gleicht einem großen Kühlhaus. Bei 17 Grad Celsius will man eine massive Schädlingsplage im Gebäude wenigstens vorübergehend durch Kälte eindämmen. Der Brotkäfer frisst sich durch die wertvollsten Bestände des Hauses. „Bei uns ist es eins nach zwölf“, sagt Archivleiter Michael Cramer-Fürtig. Der geplante Umzug des Archivs im Jahr 2013 dürfe nicht mehr länger aufgeschoben werden. Genau das könnte aber wegen der dramatischen Finanzlage der Stadt in Zeiten der Rezession passieren, befürchten die Grünen.
Bekanntlich kämpfen die Mitarbeiter des Stadtarchivs, unterstützt von Fachleuten, seit einigen Wochen gegen die schlimme Plage - wieder einmal. Denn die Schädlinge fallen regelmäßig vom Stadtmarkt nebenan ein, und vermehren sich etwa alle drei Jahre explosionsartig, so Cramer-Fürtig. „Pergament und Leim wirken regelrecht als Appetitanreger für die Käfer.“
Vor allem die Archivbestände aus den Zeiten der alten Reichsstadt, das wertvollste Gut des Archivs, sind durch die Brotkäfer enorm gefährdet. Die Schäden sind im Laufe der Jahre groß geworden. Manche Bücher sind schon so stark zerfressen, dass man die Schrift nicht mehr lesen kann. Eine Restaurierung des historischen Materials würde laut Cramer-Fürtig einen „hohen siebenstelligen Betrag“ kosten. Wohl ähnlich viel Geld, wie das neue Quartier fürs Stadtarchiv auf dem AKS-Gelände im Textilviertel kosten soll. Die Stadt hat dafür 7,2 Millionen Euro veranschlagt.
Sofortmaßnahmen gegen die Schädlinge sind eingeleitet. Der erste Stock ist hermetisch abgeriegelt. Durch die Kühlung werden die Käferlarven vorübergehend in Schlaf versetzt. Als erstes Archiv in Süddeutschland setzt man diesmal einen tierischen Nützling zur Bekämpfung ein. Rund 600 Lagererzwespen wurden ausgesetzt. Sie bohren die Käfer an, worauf diese absterben. Das Verfahren sei in Kirchen und Museen erprobt und für Dokumente ungefährlich, sagen Experten.
Doch das alles hilft nur vorübergehend. Das befallene Papier muss ausgelagert und speziell behandelt werden, damit die Käferlarven endgültig absterben. Laut Cramer-Fürtig wird unter Zelten Stickstoff zugeführt, um Sauerstoffmangel für die Schädlinge zu erzeugen. Voraussichtlich soll das ab dem kommenden Frühjahr in einer Messehalle als neuem Außenlager geschehen.
Die Mammutaktion ist teuer. Man rechnet mit 250 000 Euro für die Auslagerung. Einen Teil der Kosten muss das Archiv selbst erbringen. Möglicherweise müssen deshalb Planungsmittel für den Umzug des Hauses aufs AKS-Gelände angegriffen werden. Laut Cramer-Fürtig ist auch mit Blick auf die Forschung Eile geboten. Das Material soll aus rechtlichen Gründen möglichst schnell wieder zugänglich sein, weil sonst laufende Doktorarbeiten gefährdet wären.
Die Grünen nahmen die großen Probleme des Stadtarchivs gestern zum Anlass für einen Informationsbesuch. Stadträtin Verena von Mutius sieht mit Sorge den Beratungen des Stadtrats zum Haushalt 2010 im November entgegen. Wegen der desaströsen Finanzlage der Stadt befürchtet sie, dass Gelder für den Umzug gestrichen werden könnten.
„Am Umzug des Stadtarchivs führt kein Weg vorbei“, meint Landtagsabgeordnete Christine Kamm. In dem früheren Wohnhaus an der Fuggerstraße könnten die Bestände nicht sachgemäß gelagert werden. Zumal es dort noch viele weitere Probleme wie Schimmel, Säurebefall von Dokumenten und unzureichenden Brandschutz gibt. ...."


Dank an stilangel via Twitter!

s. a. http://archiv.twoday.net/stories/5820528/


(Quelle: Wikimedia Commons)

"Ein Teil des Nachlasses des deutschen Philosophen Karl Wilhelm Friedrich von Schlegel (1772-1829) ist dem Historischen Archiv des Erzbistums Köln übergeben worden. Den besondern Wert des Teilnachlasses machen Manuskripte, Texte und Entwürfe aus, die mit handschriftlichen ergänzungen versehen sind ..... Darunter findet sich eine kritische Betrachtung Schlegels aus dem Jahr 1823 mit dem Titel "Zusatz vom ganzen Goethe in der jetzigen deutschen Literatur". Der vorliegende Teilnachlass ist Eigentum der 1876 gegründeten "Görres-Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaft und umfasst 3321 Seiten."
Quelle: Rheinische Post, Print v. 19.09.2009

Wikipedia zu Friedrich Schlegel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Schlegel

Wikipedia zur Görres-Gesellschaft:
http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6rres-Gesellschaft



Exposé
" ....Social Networking“ als Herausforderung und Paradigma

1) Web 2.0 und Geschichtswissenschaft – ein komplexer Zusammenhang
Die historische Fachinformatik hat sich in den letzten Jahren verstärkt mit dem Web 2.0 auseinandergesetzt. Die Sektion über „Kollaboratives Schreiben, Lehren und Lernen“ auf der .hist2006-Tagung in Berlin und das Projekt „Zeitgeschichte online – Docupedia“ belegen nachdrücklich, dass eine theoretische Auseinandersetzung und eine methodisch fundierte Erprobung von „kollaborativen Systemen“ Eingang in die Geschichtswissenschaft gefunden haben.

Die Charakteristika der mit dem Begriff Web 2.0 umrissenen Konzeptionen und Internetapplikationen sind nicht exakt festgelegt , jedoch gibt es eine Reihe an „Schlüsselprinzipien“, welche Web 2.0-Anwendungen und die mit ihnen verbundenen Arbeitsweisen beschreiben.

Das Web 2.0 steht „für eine Reihe interaktiver und kollaborativer Elemente des Internets“. Es bezieht sich weniger auf spezifische Technologien oder Innovationen, sondern primär auf eine veränderte Nutzung und Wahrnehmung des Internets. Ein zentraler Aspekt besteht dabei darin, dass die Benutzer Inhalte in quantitativ und qualitativ entscheidendem Maße selbst erstellen und bearbeiten. Individuen vernetzen sich in einer großen Anzahl mit Hilfe sozialer Software untereinander und kommunizieren und kollaborieren auf diese Weise. Web 2.0 bedeutet also, dass sich Individuen mit Hilfe von „kollaborativer Software“ Plattformen im Internet generieren, mit denen sie Inhalte gestalten und so mit anderen Individuen an „gemeinsamen Projekten“ arbeiten und insbesondere kommunikative Komponenten nutzen. Im Kern ist das Web 2.0 demnach ein „Mitmach-Web“.

Das „Mitmach-Web“ beinhaltet zwei Komponenten, welche die Geschichtswissenschaftlich zentral tangieren. Zum einen verortet sich in ihm die Philosophie des „Sharing knowledge“ , welche fundamental für (geschichts-)wissenschaftliche Diskurse ist. Zum anderen aber löst sich in ihm die vormals eindeutige Beziehung zwischen einem Text und seinem Autor auf, Texte erfahren eine stilistische und inhaltliche Dynamik, deren Substanz durch das Regelwerk bestimmt ist, das dem „social network“ gewissermaßen als dessen Verfassung zu Grunde liegt. Kurzum: Der (geschichts-) wissenschaftliche Autor hat in Web 2.0-Plattformen ein grundlegend neuartiges Verhältnis zu den von ihm verfassten wissenschaftlichen Texten einzunehmen.


Web 2.0:


2) Leitfragen der Tagung

Theoretische und methodologische Probleme von „social networks“ in der Geschichtswissenschaft – Vom Nutzen und Nachteil der „social networks“
Konzeption und Implementierung von „social-Software“ in der Geschichtswissenschaft – Erfahrungen und Beispielprojekte
„Knowledge Sharing Using Social Media” als neues Paradigma geschichtswissenschaftlichen Arbeitens?
„Social networks“ als neue Pfade historischen Lernens?"


Programm und Ablauf der Tagung
9. Oktober 2009

14:00 Uhr
Angela Schwarz:
Begrüßung und Eröffnung
14:15 Uhr
Rüdiger Hohls / Jürgen Danyel:
Docupedia-Zeitgeschichte: Werkstattbericht zu einem Web 2.0 Publikationsmodell
15.15 Uhr
Jürgen Beine:
Wikis als Herausforderung für die Geschichtswissenschaft
16.15 Uhr
Kaffeepause
16.45 Uhr
Patrick Sahle
Das Archiv als virtualisierte Forschungsumgebung?

17.45 Uhr
Gregor Horstkemper
Eine verzopfte Zunft auf dem Weg zur Bibliothek 2.0? Neue Rollenverteilungen zwischen Bibliotheken und "social communities" beim Aufbau geschichtswissenschaftlich relevanter Online-Angebote
19.00 Uhr
Abendessen

10. Oktober 2009
9.30 Uhr
Richard Heigl
Wikis und Blogs als neue wissenschaftliche Arbeitsinstrumente
10:30 Uhr
Peter Haber
Geschichte schreiben in digitalen Zeiten
11.30 Uhr
Kaffeepause
12.00 Uhr
Manfred Thaller
Das Ende des Kanons: Drohungen und Hoffnungen
13:00 Uhr
Abschlussdiskussion


Quelle:
http://www.fb1.uni-siegen.de/geschichte/web2null/index.html?lang=de

Diese Tagung wendet sich an Lehrerinnen und Lehrer, Erwachsenenbildner, Archivare und Stadthistoriker, MitarbeiterInnen von Gedenkstätten, Geschichtswerkstätten und
Geschichtsvereinen, aber auch alle anderen historisch interessierten und engagierten Bürgerinnen und Bürger. Wir wollen neue thematische Anregungen, methodenorientierte Workshops und fachlichen Austausch bieten und Mitarbeiter und
Nutzer aus unterschiedlichen Geschichts- und Bildungsinstitutionen zusammenführen.
In diesem Jahr lautet das Oberthema "Vermittlungsarbeit". In Gedenkstätten und Museen wird nicht nur ausgestellt und geforscht, das wichtigste Anliegen im Alltag stellt vielmehr das Vermitteln von Geschichte und konkreten Geschichten dar. In den Workshops wollen wir unter anderem uns praktisch mit dem Interpretieren von historischen Gegenständen und der Frage "Wie macht man einen gute Führung?" befassen. Wie Besucher eigentlich mit den Erkenntnissen, die sie in Gedenkstätten und
historischen Museen gewinnen, umgehen und wie sie diese weiter verarbeiten, ist ebenso Gegenstand eines Vortrages wie die Frage, welche Qualität die virtuellen Geschichtsangebote im Internet und in den Medien bieten.


Geplantes Programm

Donnerstag, 19. November 2009

Anreise bis ca. 17.00 Uhr: Einchecken im Hotel
18.00 Uhr: Begrüßung und Einführung durch Heide Koehler (Vorsitzende des Fördervereins Konsumgenossenschaftshaus "Vorwärts", Münzstraße e.V.) und N.N.
18.30 Uhr: Abendimbiss
19.30-21.00 Uhr: "Mit eigenen Augen sehen, wozu der Mensch fähig ist". Zur Wirkung von Gedenkstätten auf ihre Besucher/innen. Vortrag von Bert Pampel (Stiftung Sächsische Gedenkstätten) und Diskussion

Freitag, 20. November 2009

9.00-11.00 Uhr: Kurze Einführung in die Geschichte des Gebäudekomplexes Münzstraße (Heide Koehler), anschließend Führung durch die Gebäude (Reiner Rhefus/Förderverein Konsumgenossenschaft "Vorwärts")
11.00-12.30 Uhr: Workshops
>> Gruppen durch Ausstellungen, Museen und Gedenkstätten begleiten - mit Olesja Nein/Osnabrück und Dr. Benigna Schönhagen/Augsburg - Moderation: Dr. Ulrike Schrader
>> Spuren lesen. Zum Umgang und zur Interpretation von baulichen Relikten und Alltagsgegenständen - mit Clemens Heinrichs/Oberhausen - Moderation: Dr. Paul Ciupke
>> Kinder des Widerstands. Ein vergessenes Stück NS-Geschichte, ein Forschungsprojekt und eine Bildungsaufgabe - mit Dr. Dieter Nelles/Wuppertal - Moderation: Dr. Norbert Reichling
12.30 Uhr: Mittagspause und Imbiss
14.30-17.30 Uhr: Fortsetzung der Workshops
18.00 Uhr: Empfang durch Dr. Eberhard Illner, Leiter des Historischen Zentrums in Wuppertal im Museum für Frühindustrialisierung
19.30 Uhr: Abendessen im "Engelskeller"(Engels-Haus)

Samstag, 21. November 2009

9.00-10.30 Uhr:
Projektebörse - Pläne, Kurzberichte und Nachrichten aus Vereinen, Gedenkstätten, Museen, politischer Bildung, Initiativen und Geschichtswerkstätten
11.00-12.30 Uhr:
Visualisierung und Virtualisierung von Erinnerung. Geschichtspolitik in der medialen Erlebnisgesellschaft. Öffentlicher Vortrag von Dr. Erik Meyer/Justus-Liebig-Universität Gießen und Diskussion

Veranstalter:
Bildungswerk der Humanistischen Union
Arbeitskreis NS-Gedenkstätten NRW
Forum Geschichtskultur an Ruhr und Emscher in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Konsumgenossenschaftshaus "Vorwärts", Münzstraße e.V. und
der Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal und mit Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung NRW


INFO

Tagungsort:
ehemaliges Konsumgenossenschaftshaus "Vorwärts"
Münzstraße 47
Wuppertal-Barmen

Übernachtungsort:
Art Fabrik&Hotel

Teilnahmebeitrag: (einschließlich Übernachtung und Verpflegung)
Im Einzelzimmer 100 Euro - im Doppelzimmer 80 Euro -
für Arbeitslose und StudentInnen und bei Teilnahme
ohne Übernachtung 45 Euro

Rückfragen und schriftliche Anmeldungen bitte an:
Bildungswerk der Humanistischen Union
Kronprinzenstr.15
45128 Essen
Tel.: 0201 - 22 79 82
Fax 0201 - 23 55 05
E-Mail: buero@hu-bildungswerk.de


via Mailingliste "Westfälische Geschichte"

http://listserver.sigmaxi.org/sc/wa.exe?A2=ind09&L=american-scientist-open-access-forum&D=1&O=D&F=l&S=&P=83251

Ab Oktober wird eine kostenfreie separate Suche nach OAIster-Inhalten nach der Übernahme der besten OA-Suchmaschine

http://www.oaister.org

durch OCLC nicht mehr möglich sein. OAIster-Suchergebnisse werden in den oft unbrauchbaren Datenmüll des freien WorldCat reingemischt.

"find the pearls" kann man dann vergessen.

Es entfallen auch die Nachnutzungsmöglichkeiten von OAIster:

http://www.oaister.org/sru.html

Beispielsweise nutzt

http://sbdsproto.nla.gov.au/

die OAIster-Daten, bietet aber komfortablere Filtermöglichkeiten.

Die University of Michigan hat der OA-Community mit der Übergabe von OAIster an OCLC den denkbar schlechtesten Dienst erwiesen.

Der einzige adäquate Ersatz ist Bielefelds BASE:

http://www.base-search.net/

OAIster hätte einer Weiterentwicklung mit einer verfeinerten erweiterten Suche bedurft. Dass eine solche Suche womöglich nur für zahlende Kunden zugänglich sein wird, ist ein Schlag ins Gesicht der OA-Gemeinde. Es müssen dringend kostenfreie Alternativen aufgebaut werden.

Update:

http://infobib.de/blog/2009/09/22/oclc-stampft-oaister-ein-was-tun/

http://infobib.de/blog/2009/09/24/dezentrale-oaister-alternative-mit-yacy/

http://hangingtogether.org/?p=738

http://serials.infomotions.com/ngc4lib/archive/2009/200909/index.html

Man verzeihe das unflätige Wortspiel für das Holinshed-Projekt, das eine Edition zweier wichtiger englischer Chroniken aus dem 16. Jahrhundert bietet.

http://www.english.ox.ac.uk/holinshed/

Es ist aber Ausdruck der ätzenden Bezahl-Kultur im UK, dass es nicht möglich war, den zwei (in Zahlen: 2) Büchern kostenlose Faksimiles aus EEBO beizugeben. Die entsprechenden Links gehen auf das (hierzulande als Nationallizenz zugängliche) Angebot EEBO.

„Archive im Digitalen Zeitalter“ lautet das Rahmenthema des 79. Deutschen Archivtags, der vom 22. bis 25. September 2009
in Regensburg stattfindet. Erwartet werden rund 850 Teilnehmer aus 14 Ländern.
„Wir richten einen umfassenden Blick auf die epochalen Veränderungen, die sich für die Archivarbeit in der digitalen Welt
ergeben“, sagte Robert Kretzschmar, der Vorsitzende des VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. „Alle
Arbeitsfelder in den Archiven – von der Sicherung der Überlieferung und Bereitstellung für die Nutzung bis zur politischhistorischen
Bildungsarbeit – sind heute unmittelbar von der Entwicklung betroffen.“ Ziel des Archivtags sei, die Rolle der
Archive im digitalen Zeitalter zu analysieren: Vollzieht sich derzeit geradezu ein Funktionswandel? Welche Strategien sind für
die Zukunft zu verfolgen? Diese Fragen stellen sich auch beim Wiederaufbau des Historischen Archivs der Stadt Köln.
Vieles, was für die Zukunft aufbewahrt werden soll, entsteht heute nur noch digital und ist damit flüchtig. Der dauerhafte
Erhalt digitaler Texte, Datensammlungen, aber auch audiovisueller Unterlagen für die Nachwelt wird auf dem Archivtag
diskutiert. Thematisiert werden auch neue Möglichkeiten der digitalen Präsentation von Archivgut im Netz und Perspektiven
für eine interaktive Kommunikation zwischen den Archiven und ihren Nutzern.
Von den Arbeitssitzungen und Diskussionsrunden verspricht sich der VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare
e.V. wichtige Impulse und Weichenstellungen für die Arbeit der nächsten Jahre.
Fachmesse ARCHIVISTICA
Über neueste Produkte und Dienstleistungen zum Archivwesen informieren die Aussteller auf der Fachmesse
ARCHIVISTICA und in speziellen „Ausstellerforen“. Mit 49 Anbietern ist die Messe wieder die größte ihrer Art in Europa
(www.archivistica.de).
Mitgliederversammlung des VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare
In der nicht-öffentlichen Mitgliederversammlung des VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. am 24.
September 2009 steht auch der Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln auf der Tagesordnung. Der Verband
bereitet vor diesem Hintergrund einen Appell an die Träger von Archiven vor, der nach dem Kongress unter
www.vda.archiv.net veröffentlicht wird."

Quelle (PDF):
http://www.vda.archiv.net/pdf/PM20090917.pdf

http://www.wien.gv.at/kultur/archiv/geschichte/vermeer.html

Digitalisierte Akten im Wiener Stadt- und Landesarchiv.

http://www.geschichtskombinat.de/google-books-eine-zwiespaeltige-sache

http://geschichtspuls.de/art1359-google-books-eine-zwiespaeltige-sache

Man kann nur immer betonen: Wenn Google die Seiten mit Genehmigung anzeigt, dann hat es eine Genehmigung des Verlags. Und wer sich die Sichtbarkeit von Google Books entgehen lässt, ist mit dem Klammerbeutel gepudert. Mehr möchte ich jetzt zu diesen inkompetenten Ergüssen nicht schreiben.

http://diglib.hab.de/wdb.php?dir=drucke/bb-2353

Sehr interessante Fragen und Antworten (auch von der Piratenpartei)

http://wikimedia.de/index.php?id=119

http://www.kanzlei.biz/nc/urteile/07-05-2009-vg-frankfurt-main-7-l-676-09-f.html

Die Entscheidung ist mit Sinn und Zweck des IFG nicht zu vereinbaren. Systematisch werden dadurch sehr komplexe Themen im Bereich der Wirtschaftsaufsicht des Staates dem Transparenzgebot des IFG und der aktuellen journalistischen Berichterstattung entzogen.

 

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