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Gerald Maier, Gemeinsames Internetportal für Bibliotheken, Archive und Museen. Ein Online-Informationssystem, in: 92. Bibliothekarstag in Augsburg 2002, Ffm 2003, S. 182-198 präsentiert grossspurig das BAM-Portal, doch kann es derzeit nicht mit der dort angegebenen Anschrift bam-portal aufgerufen werden, die Suche funktioniert nicht und ebensowenig die Hilfeseite (Opera 6).

Vielleicht sollte jemand der Freiherr-Dael-von-Koeth-Wanscheid'schen Familienstiftung, die mit wertvollem Kulturgut seit 1991 im dritten Stock der Burg Sooneck der rheinland-pfälzischen Schlösserverwaltung untergebracht ist, Bescheid sagen, dass Archivalien wie das Tagebuch eines Mainzer Kanonikers, aber auch das kostbare Skizzenbuch eines Malers nicht ungeschützt in eine Dauerausstellung gehören!

Für die sieben Euro Eintritt darf man keine Offenbarung erwarten (leider waren heute die meisten anderen Abteilungen des Hauses geschlossen, so dass ich nicht anderweitig den enttäuschenden Eindruck ausgleichen konnte). Die Ausstellungsarchitektur ist zwar gelungen zurückhaltend und auch das Angebot für Kinder "Jumus wird Ritter" ist erstaunlich umfangreich und anscheinend attraktiv, aber wirklich faszinierende Exponate habe ich keine entdeckt. Es dominieren Waffen wie Helme und Rüstungen. Originale Handschriften sind so gut wie nicht vertreten, die Pfälzische Landesbibliothek hat stattdessen ihre Faksimilesammlung geplündert. Die Ausstellung wendet sich ohne fachliche Ambitionen an ein grösseres Publikum, desgleichen der Begleitband, der gut bebildert ist, aber wissenschaftlich ohne grössere Relevanz. Die Internetseite zeigt etliche Exponate, ist aber auch nicht überwältigend. Wie ich das Rittertum sehe, habe ich in einem Lexikonbeitrag formuliert.

Free and accessible archives are the lifeblood of historical scholarship and this extraordinary act of philistinism constitutes little less than the suffocation of the Italian national memory. It is the equivalent of parliament closing down the English local record offices and all the awkward knowledge and troublesome documents they contain. The naturally sedate International Council on Archives is enraged, protesting that Italy's pre-eminent place in world culture could be endangered and, just as importantly, "Italian citizens will lose their fundamental rights of access to administrative information" and "government will lose its operational memory" - which is arguably what the reforms are meant to achieve. Indeed, the closures form part of a pattern of thinking about the past prevalent within Berlusconi's government and his Forza Italia party. It is predicated first on a denial of history, and then a highly aggressive rewriting of memory. Archives, documents, records of events are not generally welcome.
Tristram Hunt (London) in The Guardian.

"Säkularisation von unten betrachtet am Beispiel der Reichsabtei Zwiefalten" - dieser Aufsatz von I. Betz-Wischnath im neuesten Heft der Schwäbischen Heimat ist als Leseprobe im Volltext auf den neuen Internetseiten des Schwäbischen Heimatbunds verfügbar. Erwähnung verdient auch die Bibliographie aller in der Zeitschrift erschienenen Aufsätze 1970-2003.

Es ziemt sich ja nun weissgott nicht, nach den traurigen Ereignissen, die das deutsch-französische Verhältnis im 19. und 20. Jahrhundert belastet haben, über die radikale Ausmerzung des Deutschen im Elsass herzuziehen, aber es macht doch traurig und wütend, wenn man das Deutsch auf der deutschen Informationsseite der Archives départementales du Bas-Rhin liest. Wie soll man Archivalien fachgerecht betreuen, deren Sprache man nicht beherrscht???

Changing images
The role of photographic collections in the digital age
An international SEPIA conference at the
Finnish Museum of Photography
Helsinki
18-20 September 2003
Read more in archives-fr.

Die Internetseiten der Archives Municipales de Rennes sehen hübsch aus, nur lassen sich die Menüpunkte mit Opera 6.05 leider nicht ansteuern. Besser gefallen mir die Seiten aus Nantes, da klappt das Angucken wenigstens (auch wenn sich nach meinem Geschmack zuviel Animiertes dort ein Stelldichein gibt).

Das Archiv dieser französischen Diskussionsliste ist erfreulicherweise bei yahoo frei zugänglich.

The Italian State Archives, together with the Sopraintendenze Archivistiche Regionali (the regionally-based advisory and inspection service for the country's entire network of archives), are facing deep cuts in funding from the national government, ranging from 40 to 60 percent of their budgets. Luciano Violante, an opposition leader in the lower house of parliament, denounced the cuts during a parliamentary debate last week, saying that they would prevent the State Archives and the Sopraintendenze from paying even their power and phone bills, thus placing their valuable collections in danger. Within months or even weeks, he said, most of Italy's State Archives could be forced to close their doors to researchers. Similar concerns had been voiced earlier by a group of archive directors, who on 9 April organized a protest in Florence demanding talks with Giuliano Urbani, the national minister for Cultural Heritage, to discuss the proposed cuts. [...] In a statement released early in May, the Section of Professional Associations of the International Council on Archives (ICA/SPA), representing 70 professional associations and over 70,000 archival and records management professionals worldwide, pointed out that without sufficient funding for Italian archives, "government will lose its operational memory and will be less effective; Italian citizens will lose their fundamental right of access to personal and administrative information; researchers worldwide will lose access to Italy's archival heritage; and Italy's pre-eminent place in world culture and thought will be endangered."
Andante.com via Librarian.net
The supporting statement of the Society of Hellenic Archives can be found on it's website.

Das St. Galler Stadtparlament hat es abgelehnt, der Verstrickung St. Galler Kaufleute im 18. Jahrhundert in die Sklaverei nachgehen zu lassen, meldet das Tagblatt. Stadtpräsident Heinz Christen zitierte das Stadtarchiv, das in einem Text Hintergründe der Verflechtung städtischer Handelshäuser mit der Sklaverei in Übersee beleuchtet hat. Fälle, in denen St. Galler Kaufleute mit Ausrüstung eines Sklavenschiffes direkt am Menschenhandel beteiligt waren, sind bisher nicht belegt. Bekannt ist dagegen, dass wohlhabende St. Galler Familien Plantagen in Übersee besassen, auf denen es Sklaven gab. Bekannt ist auch, dass für stark wachsende Vermögen im frühen 18. Jahrhundert auch in St. Gallen Anlagemöglichkeiten gesucht wurden, die sich im Umfeld des Sklavenhandels fanden. Für den Stadtrat können die Fragen, die sich damit der heutigen Generation stellen, nicht von einer Stadt im Alleingang aufgearbeitet werden. Die Erforschung des Themas müsse im gesamtschweizerischen Zusammenhang erfolgen.

Anfang der 1970er Jahre wurden in Neustadt in Ostthüringen 21 städtische Siegel (Petschaften und Stempel) aus dem Stadtarchiv gestohlen. Sieben Siegel tauchten nun bei einer Versteigerung auf. Die Stadt Neustadt kratzte 1000 Euro zusammen und beauftragte Heidrun Höhn, die von 1990 bis 1995 mit ihrem Mann Manfred einen Münz- und Antiquitätenladen in der Ernst-Thälmann-Straße der Orlastadt führte, für sie bei der Versteigerung in München mitzubieten. Die frühere Neustädterin hatte bei der Auktion einen ihr bekannten Siegelsammler aus Hamburg davon überzeugt, sein Gebot von 1500 Euro zugunsten ihrer Heimatstadt zurückzuziehen. "Wir hätten nicht mithalten können. Er hat schon mal ein Siegel für 16 000 Euro ersteigert", sagte Heidrun Höhn der OTZ. Sie hat die sieben Siegel bei der Auktion am 9. Mai für insgesamt 689 Euro erworben.
Zur Rechtslage bei Versteigerungen (Hamburger Stadtsiegelfall) siehe auch einen Beitrag in demuseum (mit Links).
Es heisst in dem Artikel, da seinerzeit keine Anzeige erstattet worden sei, sei die Tat verjährt. Diese strafrechtliche Aussage hat aber nichts mit dem Eigentumserwerb des gutgläubigen (?)Eigentümers zu tun.

#sphragistik

Archive sollten nach Ansicht des Leiters der Marburger Archivschule mehr historische Dokumente im Internet präsentieren. "Im Konkurrenzkampf um historische Fachinformationen müssen Archive noch stärker tätig werden -- und ihr Wissen nicht nur in den Lesesälen zur Verfügung stellen, sondern auch im Internet." Das sagte der Archivar und Historiker Frank Bischoff am Dienstag am Rande des 8. Archivwissenschaftlichen Kolloquiums "Archive und ihre Nutzer", meldet Heise.

In der polnischen Zeitschrift Orbis linguarum steht eine Einführung in den kulturwissenschaftlichen Ansatz von Aleida Assmann, ihre "Gedächtnisforschung" (siehe ihr Buch: Erinnerungsräume. Formen und Wandlungen des kulturellen Gedächt­nisses, Verlag C.H.Beck, München 1999). Zitat:
A. Assmann untersucht das Problem des Speichers unter zwei, wie die Autorin beteuert, untrennbar miteinander verbundenen Aspekten - dem des Archivs und dem der Mülldeponie. Die Bezeichnung 'Archiv' geht auf das griechische Wort 'arche' zurück, in dem sich solche Bedeutungen überschneiden wie: Anfang, Herr­schaft, Behörde. Somit wird unmittelbar die politische Seite des Archivierens und der Verwaltung über das Archiv hervorgehoben. Es wundert also nicht, wenn Der­rida sich über diesen Konnex zugespitzt folgendermaßen äußert: "Es gibt keine po­litische Macht ohne Kontrolle über die Archive, ohne Kontrolle über das Gedächt­nis". [11] "Der Status des Archivs als institutionalisiertes Gedächtnis der Polis, des Staates, der Nation, der Gesellschaft ist zwischen Funktionsgedächtnis und Spei­chergedächtnis anzusetzen, je nachdem, ob es eher als Herrschaftsinstrument oder als ausgelagertes Wissensdepot organisiert ist" (A.A., S. 345). Will das Archiv le­bendig erhalten werden, muß es als Funktionsgedächtnis in Anspruch genommen werden, kann aber auch als Speichergedächtnis für die künftigen Generationen als "Voraussetzung kultureller Gedächtnisse" dienen. A. Assman beruft sich auf M. Foucault, der das Archiv in einem immateriellen Modus versteht. Für Foucault ist das Archiv "zunächst das Gesetz, was gesagt werden kann, das System, das das Erscheinen der Aussagen als einzelne Ereignisse beherrscht" [12] . Mit einer solchen Definition setzt Foucault das Archiv in das Machtsystem ein.

Auf Probleme der Archivierung digitaler Unterlagen und des Internets macht einmal mehr der österreichische Standard aufmerksam.

Das Land Thüringen hat mit dem Großherzoglichen Haus Sachsen-Weimar-Eisenach eine gütliche Einigung erzielt, die unter anderem den endgültigen Verbleib des Goethe- und Schiller-Archivs in Weimar umfasst, teilt das Land Thüringen mit.
In der NZZ wird zurecht konstatiert:
Als Walther Wolfgang von Goethe, der letzte Enkel des Dichters, testamentarisch verfügte, der Nachlass seines berühmten Grossvaters solle in das Eigentum der Grossherzogin Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach übergehen, war dies nicht als Geschenk an eine Privatperson gedacht, sondern im Vertrauen darauf, dass nun die Obrigkeit den Nachlass schützt und pflegt. So entstand nach Walthers Tod 1885 das Archiv. In der Folge zeigte sich, dass die grossherzogliche Familie allein zur Erschliessung und Pflege immer weniger in der Lage war. Von 1925 bis 1947 bestritt das Land Thüringen 48 Prozent des Haushalts des Goethe- und Schiller-Archivs, 20 Prozent kamen von der Goethe-Gesellschaft, und die fürstliche Schatullverwaltung begnügte sich mit dem verbleibenden Drittel. Heute ist die herzogliche Familie weder, wie einst Grossherzogin Sophie, als Stellvertreterin der Nation legitimiert, noch dürfte sie verlangen, sich Güter anzueignen, welche die öffentliche Hand seit rund hundert Jahren mitfinanziert.
Über die archivischen Probleme mit dem Rückgabeanspruch von Alteigentümern beweglicher Kulturgüter (mehr dazu) berichtet Birgit Richter (Zur Rückübereignung von Archivalien aus Rittergutsbeständen nach dem Ausgleichsleistungsgesetz in Sachsen, in: Archive und Herrschaft. Referate des 72. Deutschen Archivtags 2001 in Cottbus, Siegburg 2002, S. 211-221). Da die Archivalien in der DDR-Zeit provenienzgerecht mit in Staatseigentum befindlichem Schriftgut der Patrimonialgerichte vermischt wurde, bedeutet das Identifizieren der enteigneten Archivalien einen hohen Aufwand. Zu wenig werden in dem sehr allgemein gehaltenen Erfahrungsbericht die Gefahren für das Archivgut bei Rückgabe gewürdigt, kein Gedanke wird an die mögliche Nutzung des Denkmalschutzgesetzes oder Kulturgutliste verschwendet. Jedes neue Bundesland wurstelt allein vor sich hin: Leider ist unter den Archivaren noch kein länderübergreifender Dialog dazu zustande gekommen (S. 221).

Die "Historische Kommission für die böhmischen Länder" stellt in
Zusammenarbeit mit dem Collegium Carolinum die "Bibliographie zur Religions- und Kirchengeschichte der böhmischen Länder" mit ca. 1.600 Einträgen im Netz frei zugänglich zur Verfügung. Die Bibliographie, die zur Zeit die Literatur in westlichen Sprachen und in polnischer Sprache umfaßt, wurde von Benita Berning bearbeitet. Erfaßt sind insbesondere Forschungsarbeiten des 20. Jahrhunderts für die Zeit von der Christianisierung bis zur Gegenwart. Regional berücksichtigt wird der Bereich Tschechischen Republik, d.h. die Länder Böhmen und Mähren sowie Schlesien einschließlich des heutigen polnischen Teils.

BIBLIOGRAPHIE zur Religions- und Kirchengeschichte der böhmischen Länder.

[via h-soz-kult]

In diversen Mailinglisten konnte man aus der Feder von M. Weidner vom Start der moderierten Mailingliste Westfälische Geschichte, bereits realisierter Teil des gross angekündigten Internetportal lesen. Aber eine Mail wurde nach Ausweis des Listenarchivs noch nicht verteilt. Hoffen wir, dass die Liste eine weniger verschnarchte Unternehmung wird wie Geschichte Bayerns.

 

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