Viele alte Drucke zur sächsischen Landesgeschichte enthält die stattliche Digitale Bibliothek
http://fotothek.slub-dresden.de/digisamm/digisamm.html
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KlausGraf - am Dienstag, 4. Januar 2005, 19:47 - Rubrik: Landesgeschichte
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Nach einem 25-jährigen Streit gibt Spanien die im Bürgerkrieg geraubten Archive an die autonome Region Katalonien zurück. Dies kündigte die spanische Kulturministerin Carmen Calvo am Dienstag in Madrid an. Die Archive waren im spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) von den Truppen des späteren Diktators Francisco Franco aus Katalonien abtransportiert worden.
http://derstandard.at/?url=/?id=1903332
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KlausGraf - am Montag, 3. Januar 2005, 22:35 - Rubrik: Internationale Aspekte
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Theodor Heuss' Doktorarbeit über den Heilbronner Weinbau soll neu aufgelegt werden, allerdings gleich zweimal: Das Brackenheimer Stadtarchiv wird eine revidierte Fassung herausgeben und auch die Stadt Heilbronn wird die Arbeit publizieren. Die Stuttgarter Zeitung schilert ein wenig die Querelen im Hintergrund der konkurrierenden Projekte.
jp - am Montag, 3. Januar 2005, 13:45 - Rubrik: Kommunalarchive
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Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Fundmünzen (SAF) und die Numismatische Kommission der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (NK) organisieren am 4. und 5. März 2005 in Konstanz ein internationales Kolloquium zur Fundnumismatik.
Die Tagung ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil reflektieren die Vertreterinnen und Vertreter der Numismatik ihre Arbeit («Selbstwahrnehmung»). An einem Runden Tisch tauschen Verantwortliche europäischer Fundmünzenprojekte und Forschende, die sich mit der Auswertung von Münzfunden befassen, ihre Erfahrungen, Pläne und Visionen für die Zukunft aus. Im zweiten Teil kommen Fachleute der Nachbardisziplinen zu Wort. Sie legen die Wahrnehmung numismatischer Fragestellungen und Arbeitsergebnisse aus dem Blickwinkel ihres jeweiligen Fachbereiches dar und formulieren ihre Erwartungen («Fremdwahrnehmung»). Diese Betrachtungen sollen Denkanstöße für die Orientierung numismatischer Arbeit geben und neue Ansätze definieren.
Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg, Benediktinerplatz 5
Freitag 4. März: Selbstwahrnehmung.
Konzepte und Ziele der Fundmünzenbearbeitung und -auswertung. Gespräch am Runden Tisch (Diskussionsleitung B. Zäch, Winterthur und H. Maué, Nürnberg)
14.00 Begrüssung und Einführung (R. Cunz, Hannover, und S. Frey-Kupper, Bern Avenches)
14.20 Diskussion am Runden Tisch I
15.30 Diskussion im Plenum I
16.00 Pause
16.30 Diskussion am Runden Tisch II
17.30 Diskussion im Plenum II
18.00 Arbeitsschluss
Institutionen und Fachleute folgender geografischer Gebiete nehmen an den Gesprächen teil:
Benelux: J. Van Heesch, Bruxelles; R. Van Laere, Hasselt; F. Reinert, Luxembourg; A. Pol, Utrecht; F. Kemmers, Nijmegen. – Deutschland: R. Cunz, Hannover, und M. Schlapke, Weimar; H.-M. von Kaenel / H.-Chr. Noeske, Frankfurt a. M. – Frankreich: M. Amandry, Paris. – Großbritannien: Jonathan Williams, London. – Italien: E. A. Arslan, Mailand. – Österreich: M. Alram, Wien; W. Szaivert, Wien. – Östliches Europa: P. Kos, Ljubljana; C. Gazdac, Cluj–Napoca; A. Bursche, Warschau. – Schweiz: R. C. Ackermann, Bern, und M. Peter, Augst. – Skandinavien: J. Ch. Moesgaard, Kopenhagen. – Spanien: M. Garcia Bellido, Madrid.
Samstag 5. März: Fremdwahrnehmung
Der Nutzen und das Potenzial der Fundmünzen im Bereich der Nachbardisziplinen. Schnittstellen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit für die Auswertung
Leitung: H. R. Derschka (Konstanz)
9.00 S. Frey-Kupper (Bern Avenches), Einleitung und Beitrag zum 20jährigen Bestehen der SAF: vom SFI zum IFS und mehr
9.20 J. van Heesch (Bruxelles), Coin Finds and the Monetary History of the Roman Empire
9.40 A. Hochuli-Gysel (Avenches), L’impact de l’étude des trouvailles monétaires pour l’archéologie des Provinces romaines
10.00 Pause
Leitung: S. Frey-Kupper (Bern Avenches)
10.50 J.-M. Carrié (Paris), Connaître les usages de la monnaie romaine: un objectif hors de notre portée?
11.10 N. Furrer (Bern und Lausanne), Das Objekt «Münze» zwischen Sache und Sprache: Überlegungen eines Geldhistorikers
11.30 J.-N. Barrandon (Orléans), L'analyse des monnaies: le point de vue du numismate et celui du physicien?
12.00 Mittagspause
Leitung: R. Cunz (Hannover)
14.00 S. Becker (Marburg), Notgroschen und sagenhafte Schätze. Volkskundliche Aspekte der Fundnumismatik
14.20 R. Hammel-Kiesow (Lübeck), Möglichkeiten der musealen Präsentation der Wirtschaftsgeschichte anhand von Fundmünzen. Das Beispiel des Lübecker Münzschatzes.
14.40 Th. Pauli (Solothurn), Fundmünzen im Wettstreit um die Aufmerksamkeit des Publikums. Ansichten eines Kulturmanagers und Archäologen
15.00 Pause
15.30 Bilanz und Ausblick: Schlussdiskussion
17.00 Schluss
Rahmenprogramm – Visites guidées et excursion
4. März 11.00 Führung durch das Archäologische Landesmuseum
5. März 17.45 Historischer Stadtrundgang durch Konstanz (Führung: H. Derschka)
6. März 10.00 Exkursion auf die Insel Reichenau (ottonische Wandfresken der St. Georgskirche, UNESCO-Weltkulturerbe), (Leitung: H. Derschka)
Anmeldung: Anmeldeformulare und das ausführliche Programm zu beziehen bei Dr. Reiner Cunz, Niedersächsisches Münzkabinett, Niedersächsisches Landesmuseum, Georgsplatz 20, D-30159 Hannover, Fax +49 0511/365-2359, E-mail Reiner.Cunz@t-online.de oder über die Internetseite des Kolloquiums: http://www.sguf.ch/de/ags-saf.htm#agenda oder http://www.sguf.ch/fr/ags-saf.htm#agenda abrufbar
Die Tagung ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil reflektieren die Vertreterinnen und Vertreter der Numismatik ihre Arbeit («Selbstwahrnehmung»). An einem Runden Tisch tauschen Verantwortliche europäischer Fundmünzenprojekte und Forschende, die sich mit der Auswertung von Münzfunden befassen, ihre Erfahrungen, Pläne und Visionen für die Zukunft aus. Im zweiten Teil kommen Fachleute der Nachbardisziplinen zu Wort. Sie legen die Wahrnehmung numismatischer Fragestellungen und Arbeitsergebnisse aus dem Blickwinkel ihres jeweiligen Fachbereiches dar und formulieren ihre Erwartungen («Fremdwahrnehmung»). Diese Betrachtungen sollen Denkanstöße für die Orientierung numismatischer Arbeit geben und neue Ansätze definieren.
Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg, Benediktinerplatz 5
Freitag 4. März: Selbstwahrnehmung.
Konzepte und Ziele der Fundmünzenbearbeitung und -auswertung. Gespräch am Runden Tisch (Diskussionsleitung B. Zäch, Winterthur und H. Maué, Nürnberg)
14.00 Begrüssung und Einführung (R. Cunz, Hannover, und S. Frey-Kupper, Bern Avenches)
14.20 Diskussion am Runden Tisch I
15.30 Diskussion im Plenum I
16.00 Pause
16.30 Diskussion am Runden Tisch II
17.30 Diskussion im Plenum II
18.00 Arbeitsschluss
Institutionen und Fachleute folgender geografischer Gebiete nehmen an den Gesprächen teil:
Benelux: J. Van Heesch, Bruxelles; R. Van Laere, Hasselt; F. Reinert, Luxembourg; A. Pol, Utrecht; F. Kemmers, Nijmegen. – Deutschland: R. Cunz, Hannover, und M. Schlapke, Weimar; H.-M. von Kaenel / H.-Chr. Noeske, Frankfurt a. M. – Frankreich: M. Amandry, Paris. – Großbritannien: Jonathan Williams, London. – Italien: E. A. Arslan, Mailand. – Österreich: M. Alram, Wien; W. Szaivert, Wien. – Östliches Europa: P. Kos, Ljubljana; C. Gazdac, Cluj–Napoca; A. Bursche, Warschau. – Schweiz: R. C. Ackermann, Bern, und M. Peter, Augst. – Skandinavien: J. Ch. Moesgaard, Kopenhagen. – Spanien: M. Garcia Bellido, Madrid.
Samstag 5. März: Fremdwahrnehmung
Der Nutzen und das Potenzial der Fundmünzen im Bereich der Nachbardisziplinen. Schnittstellen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit für die Auswertung
Leitung: H. R. Derschka (Konstanz)
9.00 S. Frey-Kupper (Bern Avenches), Einleitung und Beitrag zum 20jährigen Bestehen der SAF: vom SFI zum IFS und mehr
9.20 J. van Heesch (Bruxelles), Coin Finds and the Monetary History of the Roman Empire
9.40 A. Hochuli-Gysel (Avenches), L’impact de l’étude des trouvailles monétaires pour l’archéologie des Provinces romaines
10.00 Pause
Leitung: S. Frey-Kupper (Bern Avenches)
10.50 J.-M. Carrié (Paris), Connaître les usages de la monnaie romaine: un objectif hors de notre portée?
11.10 N. Furrer (Bern und Lausanne), Das Objekt «Münze» zwischen Sache und Sprache: Überlegungen eines Geldhistorikers
11.30 J.-N. Barrandon (Orléans), L'analyse des monnaies: le point de vue du numismate et celui du physicien?
12.00 Mittagspause
Leitung: R. Cunz (Hannover)
14.00 S. Becker (Marburg), Notgroschen und sagenhafte Schätze. Volkskundliche Aspekte der Fundnumismatik
14.20 R. Hammel-Kiesow (Lübeck), Möglichkeiten der musealen Präsentation der Wirtschaftsgeschichte anhand von Fundmünzen. Das Beispiel des Lübecker Münzschatzes.
14.40 Th. Pauli (Solothurn), Fundmünzen im Wettstreit um die Aufmerksamkeit des Publikums. Ansichten eines Kulturmanagers und Archäologen
15.00 Pause
15.30 Bilanz und Ausblick: Schlussdiskussion
17.00 Schluss
Rahmenprogramm – Visites guidées et excursion
4. März 11.00 Führung durch das Archäologische Landesmuseum
5. März 17.45 Historischer Stadtrundgang durch Konstanz (Führung: H. Derschka)
6. März 10.00 Exkursion auf die Insel Reichenau (ottonische Wandfresken der St. Georgskirche, UNESCO-Weltkulturerbe), (Leitung: H. Derschka)
Anmeldung: Anmeldeformulare und das ausführliche Programm zu beziehen bei Dr. Reiner Cunz, Niedersächsisches Münzkabinett, Niedersächsisches Landesmuseum, Georgsplatz 20, D-30159 Hannover, Fax +49 0511/365-2359, E-mail Reiner.Cunz@t-online.de oder über die Internetseite des Kolloquiums: http://www.sguf.ch/de/ags-saf.htm#agenda oder http://www.sguf.ch/fr/ags-saf.htm#agenda abrufbar
KlausGraf - am Sonntag, 2. Januar 2005, 20:30 - Rubrik: Hilfswissenschaften
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Das Archiv der sozialen Bewegung Freiburg arbeitet seit einiger Zeit an Alexandria, einer Ereignisdatenbank zur Geschichte sozialer Bewegungen in Freiburg und Umgebung. Näheres zu Alexandria findet sich hier in einem Referat von Michael Koltan, Mitarbeiter des Archivs auf der Fachtagung Zeitgeschichte im Museum des Museumsverbandes Baden-Württemberg.
Weiteres aktuelles Projekt ist die Digitalisierung der noch vorhandenen Magnetbänder mit den Sendungen von Radio Verte Fessenheim, einem Piratenradio, aus dem dann später Radio Dreyeckland, eines der ersten Alternativradios in der
Bundesrepublik entstand.
Vom Archiv wurden bislang auch drei Multimedia-CD-ROMs veröffentlicht.
Näheres auf der website.
Aktuell ist das Archiv, das seit Jahren von der Stadt Freiburg finanziell unterstützt wird, von der Kürzung eben dieses Zuschusses zur Jahresmitte 2005 bedroht.
Weiteres aktuelles Projekt ist die Digitalisierung der noch vorhandenen Magnetbänder mit den Sendungen von Radio Verte Fessenheim, einem Piratenradio, aus dem dann später Radio Dreyeckland, eines der ersten Alternativradios in der
Bundesrepublik entstand.
Vom Archiv wurden bislang auch drei Multimedia-CD-ROMs veröffentlicht.
Näheres auf der website.
Aktuell ist das Archiv, das seit Jahren von der Stadt Freiburg finanziell unterstützt wird, von der Kürzung eben dieses Zuschusses zur Jahresmitte 2005 bedroht.
Bernd Hüttner - am Freitag, 31. Dezember 2004, 23:20 - Rubrik: Archive von unten
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http://www.uni-marburg.de/hlgl/lagis/
Ein Angebot des Geschichtlichen Landesamts Marburg
Durchaus beachtliche Inhalte:
* Historisches Ortslexikon Online (zur Zeit: "die Ortsartikel des gedruckt vorliegenden und von Ulrich Reuling bearbeiteten Bandes des Altkreises Marburg und die Ortsartikel des bisher unveröffentlichten Bandes zum Altkreis Gießen von Ulrich Ritzerfeld.")
* Digitale Atlanten (vor allem Geschichtlicher Atlas von Hessen)
* Ansichten und Karten (an die 600 Abbildungen)
Literaturdatenbank, Internetressourcen und Online-Quellen (nur die bekannten Landgrafen-Regesten) bieten dagegen nichts Aufregendes.
Ein Angebot des Geschichtlichen Landesamts Marburg
Durchaus beachtliche Inhalte:
* Historisches Ortslexikon Online (zur Zeit: "die Ortsartikel des gedruckt vorliegenden und von Ulrich Reuling bearbeiteten Bandes des Altkreises Marburg und die Ortsartikel des bisher unveröffentlichten Bandes zum Altkreis Gießen von Ulrich Ritzerfeld.")
* Digitale Atlanten (vor allem Geschichtlicher Atlas von Hessen)
* Ansichten und Karten (an die 600 Abbildungen)
Literaturdatenbank, Internetressourcen und Online-Quellen (nur die bekannten Landgrafen-Regesten) bieten dagegen nichts Aufregendes.
KlausGraf - am Freitag, 31. Dezember 2004, 02:54 - Rubrik: Landesgeschichte
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Vom 29. Januar 2004
Text:
http://www.datenschutz-zug.ch/pdf/ZG_Archivgesetz.pdf
Allgemeine Sperrfrist: 30 Jahre.
Es gilt auch für die Gemeinden.
Interessant fand ich die Strafbestimmung § 21.
§ 21
Strafbestimmung
Mit Haft oder Busse wird bestraft, wer vorsätzlich Informationen aus Archivgut bekannt gibt, das der Schutzfrist unterliegt oder auf andere Weise ausdrücklich der Veröffentlichung entzogen ist.
2
Auf Antrag wird mit Haft oder Busse bestraft, wer vorsätzlich
a) Unterlagen der Archivierung vorenthält, beseitigt oder vernichtet, oder
b) Archivgut verändert oder vernichtet.
Text:
http://www.datenschutz-zug.ch/pdf/ZG_Archivgesetz.pdf
Allgemeine Sperrfrist: 30 Jahre.
Es gilt auch für die Gemeinden.
Interessant fand ich die Strafbestimmung § 21.
§ 21
Strafbestimmung
Mit Haft oder Busse wird bestraft, wer vorsätzlich Informationen aus Archivgut bekannt gibt, das der Schutzfrist unterliegt oder auf andere Weise ausdrücklich der Veröffentlichung entzogen ist.
2
Auf Antrag wird mit Haft oder Busse bestraft, wer vorsätzlich
a) Unterlagen der Archivierung vorenthält, beseitigt oder vernichtet, oder
b) Archivgut verändert oder vernichtet.
KlausGraf - am Dienstag, 28. Dezember 2004, 19:24 - Rubrik: Archivrecht
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http://www.espace.ch/artikel_46666.html
Heute sehe sich das Staatsarchiv immer wieder mit unzureichenden Aktenablagen und Datenverlusten konfrontiert, teilte die Solothurner Staatskanzlei mit. Akten wurden unkontrolliert vernichtet - sei es aus Unachtsamkeit oder weil verbindliche Gesetzesnormen fehlten.
Siehe auch:
http://www.so.ch/de/pub/regierung_departemente/staatskanzlei/content46069.htm
Für die Kommunen gilt das Gesetz nicht, was unverständlich erscheint.
Heute sehe sich das Staatsarchiv immer wieder mit unzureichenden Aktenablagen und Datenverlusten konfrontiert, teilte die Solothurner Staatskanzlei mit. Akten wurden unkontrolliert vernichtet - sei es aus Unachtsamkeit oder weil verbindliche Gesetzesnormen fehlten.
Siehe auch:
http://www.so.ch/de/pub/regierung_departemente/staatskanzlei/content46069.htm
Für die Kommunen gilt das Gesetz nicht, was unverständlich erscheint.
KlausGraf - am Dienstag, 28. Dezember 2004, 19:13 - Rubrik: Archivrecht
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http://politics.guardian.co.uk/news/story/0,9174,1379273,00.html
File destruction doubled ahead of new information act
Matthew Tempest and agencies
Thursday December 23 2004
The Guardian
Some Whitehall departments have doubled the number of files they shred in advance of the Freedom of Information Act coming into force, new figures uncovered by the Conservatives revealed today.
According to research by the shadow cabinet office minister, Julian Lewis, the biggest increases were at the ministry of defence, the department of trade and industry and the department of work and pensions.
The FoI act, which will give the public access to previously secret files, was passed into law four years ago. But it only becomes active on the first day of 2005, when it will be a criminal offence for a civil servant to destroy files with the intention of preventing their disclosure once a request to see them has been made under the act.
The Tories are now calling for an investigation of what they call "a bonfire of the historical records" after Mr Lewis discovered the increase in shredding from a series of parliamentary answers.
In 1999-2000, 52,605 DTI files were destroyed, but by 2003-04 the number of documents shredded had shot up to 97,020. The MoD had also nearly doubled the number of files destroyed in the same period. But the sharpest rise was at work and pensions where 36,885 files were deleted last year - up from 15,524 four years ago.
The Department for the Environment, Food and Rural Affairs has also stepped up the shredding of thousands of documents.
Mr Lewis has called for an investigation by the Information Commissioner, Richard Thomas.
Mr Lewis told the Independent: "The steep rise in shredding in some departments is hard to account for other than the awareness that information in these files will no longer be classified as confidential. In the past, the government could say nothing until 30 years had elapsed. It looks like there has been a bonfire of historical records."
[...]The act will cover England, Wales and Northern Ireland from next year. Similar measures are being brought in at the same time in Scotland. It provides the public with a right of access to information held by about 100,000 public bodies, subject to various exemptions. While trivial emails, such as lunch invitations, can be deleted as soon as they are no longer relevant, anything with a bearing on policy should be kept.
Mr Thomas said a code of practice drawn up by the Lord Chancellor, Lord Falconer, on the implementation of the act set out as a starting proposition that files should generally be kept for five years before being considered for destruction, and a record should be kept of the destruction of any files.
(Thanks to A.M.E. Jonker)
File destruction doubled ahead of new information act
Matthew Tempest and agencies
Thursday December 23 2004
The Guardian
Some Whitehall departments have doubled the number of files they shred in advance of the Freedom of Information Act coming into force, new figures uncovered by the Conservatives revealed today.
According to research by the shadow cabinet office minister, Julian Lewis, the biggest increases were at the ministry of defence, the department of trade and industry and the department of work and pensions.
The FoI act, which will give the public access to previously secret files, was passed into law four years ago. But it only becomes active on the first day of 2005, when it will be a criminal offence for a civil servant to destroy files with the intention of preventing their disclosure once a request to see them has been made under the act.
The Tories are now calling for an investigation of what they call "a bonfire of the historical records" after Mr Lewis discovered the increase in shredding from a series of parliamentary answers.
In 1999-2000, 52,605 DTI files were destroyed, but by 2003-04 the number of documents shredded had shot up to 97,020. The MoD had also nearly doubled the number of files destroyed in the same period. But the sharpest rise was at work and pensions where 36,885 files were deleted last year - up from 15,524 four years ago.
The Department for the Environment, Food and Rural Affairs has also stepped up the shredding of thousands of documents.
Mr Lewis has called for an investigation by the Information Commissioner, Richard Thomas.
Mr Lewis told the Independent: "The steep rise in shredding in some departments is hard to account for other than the awareness that information in these files will no longer be classified as confidential. In the past, the government could say nothing until 30 years had elapsed. It looks like there has been a bonfire of historical records."
[...]The act will cover England, Wales and Northern Ireland from next year. Similar measures are being brought in at the same time in Scotland. It provides the public with a right of access to information held by about 100,000 public bodies, subject to various exemptions. While trivial emails, such as lunch invitations, can be deleted as soon as they are no longer relevant, anything with a bearing on policy should be kept.
Mr Thomas said a code of practice drawn up by the Lord Chancellor, Lord Falconer, on the implementation of the act set out as a starting proposition that files should generally be kept for five years before being considered for destruction, and a record should be kept of the destruction of any files.
(Thanks to A.M.E. Jonker)
KlausGraf - am Dienstag, 28. Dezember 2004, 19:06 - Rubrik: English Corner
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Da geht die Post ab:
http://www.bmj.de/phpBB2/index.php
Leider nur am Rande in sachlicher Form: die Beiträger kümmern sich kaum um die jeweiligen Einzelthemen, sondern räsonnieren wie im Heiseforum munter drauf los. Vergleichsweise seriöse Beiträge gehen unter.
http://www.bmj.de/phpBB2/index.php
Leider nur am Rande in sachlicher Form: die Beiträger kümmern sich kaum um die jeweiligen Einzelthemen, sondern räsonnieren wie im Heiseforum munter drauf los. Vergleichsweise seriöse Beiträge gehen unter.
KlausGraf - am Dienstag, 28. Dezember 2004, 03:48 - Rubrik: Archivrecht
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Fundamenta Historiae. Geschichte im Spiegel der Numismatik und ihrer Nachbarwissenschaften. Festschrift für Niklot Klüßendorf zum 60. Geburtstag am 10. Februar 2004, hrsg. von Reiner Cunz in Verbindung mit Rainer Polley/Andreas Röpcke (= Veröffentlichungen der urgeschichtlichen Sammlungen des Landesmuseums zu Hannover 51). 499 S., zahlreiche Abbildungen. ISBN 3-87707-624-6
49 Euro
Inhaltsverzeichnis als PDF
http://www.bsz-bw.de/rekla/show.php?mode=source&eid=UNI%5F0%5F11308714inh
Zu Ehren des Marburger Numismatikers und Dozenten an der Archivschule wurde eine „kleine Sammlung von historischen Kabinettstücken aus der Werkstatt des Historikers“ zusammengetragen (S. 27) – ein gediegener und opulent illustrierter Hochglanzband, dessen Schwerpunkt auf der Münzgeschichte liegt. Eine kleine Sektion, die der Archivkunde gewidmet ist, darf der besonderen Beachtung der Archivare empfohlen werden.
1. Allgemein- und regionalhistorisch orientierte Studien
Andreas Röpcke, Sechzig Werden. Gottlieb Matthias Carl Malsch und Georg Christian Friedrich Lisch in ihrem 60. Lebensjahr (S. 31-45) bespricht und ediert (auszugsweise) den Briefwechsel der mecklenburgischen Historiker und Altertumsforscher Masch (1794-1878) und Lisch (1801-1883), der überwiegend privaten Inhalts ist. Mit der Praxis der Ahnenprobe am Domkapitel Mainz und ihrer Verschärfung um 1630 (16 Ururgroßeltern mussten genannt werden) befasst sich Wolfgang Dobras, Metallene Aufschwörurkunden. Zu zwei Medaillen der Mainzer Erzbischöfe Johann Schweikhard von Kronberg (1604-1626) und Anselm Kasimir Wambolt von Umstadt (1629-1647) (S. 185-194). Hermann Maué, Medaillen als Geschenke und fürstliche Gnadenerweise. Aus den Aufzeichnungen des Markgrafen Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach (1723-1757) (S. 283-295) berücksichtigt eingangs auch die Medaillengeschenke des 16. Jahrhunderts, ignoriert aber die Forschung der letzten Jahre zur Sozialgeschichte des Schenkens (Valentin Groebner, Natalie Zemon Davis). Auch auf die Universität Wittenberg geht Walter Zöllner ein: Historische Hilfswissenschaften in Halle an der Saale. Zur Geschichte und Organisation eines historischen Grundlagenfaches (S. 367-377). Roderich Schmidt, Herzog Adolph Friedrich IV. von Mecklenburg –Strelitz (*1738, +1794). Rector Magnificentissimus der Universität Greifswald (S. 447-453) behandelt eine Medaille aus dem Jahr 1753 und die kurze Episode des Ehrenrektorats des jungen Herzogs im gleichen Jahr. Aufschlußreich für die militärische Erinnerungskultur des 18. Jahrhunderts ist die zeitgenössische Errichtung eines Mahnmals auf dem Hof des Brücker Wirtshauses, ein Schwerpunkt des Beitrags von Alfred Schneider, Zum Ende des Siebenjährigen Krieges im Westen des Reiches. Das Gefecht an der Brücker Mühle bei Amöneburg am 21. September 1762 (S. 455-467). Mit einer Persönlichkeit, über deren überregionale Relevanz man sich sicher streiten kann, beschäftigt sich das Lebensbild von Gerhard Menk, Otto Hufnagel (* 1885, + 1944). Lehrer, Verfassungshistoriker und Politiker in Waldeck (S. 469-481).
2. Aufsätze zur Archivkunde
Geistvolle, aber recht kurze Reflexionen stellt zur Diskussion Brage Bei der Wieden, Die „Kunst des Archivars“. Tätigkeit und Anerkennung eines Berufsstands (S. 397-401). Für den Autor ist es entscheidend, „dass der Archivar am Übergang von der Vergangenheit in die Zukunft positioniert ist, ein moderner Ianus, der rückwärts wie vorwärts blickt, ein Tor, das die Durchfahrt für Gedanken, Meinungen und Taten öffnet oder sperrt“ (S. 400).
Thomas Vogtherr, Archivtheorie und Archivpraxis im ausgehenden 17. Jahrhundert. Ahasver von Frisch, Jacob Bernhard Multz von Oberschönfeld und Georg Aebbtlin (S. 403-409) wandelt auf den Spuren von Brenneke/Leesch 1953, der bislang als einziger die wesentlichen Traktate zur Archivtheorie kursorisch ausgewertet hatte. Die 1664 bzw. 1690 publizierten Werke von Ahasver Fritsch (1629-1701), seit 1681 Kanzler von Schwarzburg-Rudolstadt, und Jacob Bernhard Multz (1637-1711) [Publikationen im http://www.vd17.de ], lange Jahre in den Diensten von Oettingen-Oettingen, wurden auch in J. Wenckers Sammelband „Collecta archivi“ (Straßburg 1715) aufgenommen. Während sich beide eher grundsätzlich zum „ius archivi“ äußern, verfasste 1669 der Ulmer Aebbtlin ein „Handbuch für den Archivpraktiker“ (S. 407).
Eckart Henning, „Heiße Magister, heiße Doktor gar …“. Aktuelle hilfswissenschaftliche Anmerkungen zu akdemischen Titeln (S. 411-424) sollte Pflichtlektüre für deutsche Universitätsarchivare sein. Besprochen werden die Titel Professor, Doktor, Magister, Bakkalaureus und Lizentiat sowie der Diplom-Grad.
Eine lehrreiche Musterlösung (mit Bescheid) zu einem konstruierten archivrechtlichen Fall (Archivbenutzung für eine Dissertation über Zwangsarbeiter in Hessen) steht im Mittelpunkt des Aufsatzes von Rainer Polley, Archivrecht als schriftliches Prüfungsfach in der Ausbildung zum Archivar des höheren Dienstes an der Archivschule Marburg (S. 425-431). Es handelt sich um willkommenes Anschauungsmaterial zur leidigen Sperrfristenproblematik.
3. Numismatisches
Die im engeren Sinne numismatischen Beiträge, überwiegend verfasst von höchst renommierten Vertretern des „Orchideenfachs“ Numismatik, sollen nur kurz vorgestellt werden.
Karl Christ, Zur Numismatik in Marburg während des 20. Jahrhunderts (S. 49-51); Elisabeth Nau, Was und wie viel trägt die Numismatik zur Geldgeschichte bei? Grundsatzfragen eines Faches (S. 53-56); Giovanni Gorini, Cronologia e tipologia delle monete noriche „Frontalgesicht“ (S. 57-65) – keltische Münzen; Mechthild und Bernhard Overbeck, Schatzsuche in Philosophie und Volksglaube im Römischen Reich (S. 67-73) – auch zu magischen Schatzfindungspraktiken; Helmut Schubert, Römische Goldmünzen aus Nordhessen (1.-5. Jahrhundert n. Chr.) (S. 75-83); Reinhard Walburg, TI CAESAR DIVI AVG F AVGVSTVS. Eine Patrize zur Herstellung frühkaiserzeitlicher Münzstempel (S. 85-90); Lutz Illisch, Die imitativen solidi mancusi. „Arabische“ Goldmünzen der Karolingerzeit (S. 91-106) – in den 780/90er Jahren entstandene Nachahmungen; Stanislaw Suchodolski, Aus welchen Gründen hat man in der Wikingerzeit im Ostseeraum Münzschätze deponiert? (S. 107-116) – auch zu magischen Aspekten (10./11. Jahrhundert); Vera und Gert Hatz, Zur Verbreitung der ältesten Münzen der Reichsabtei Fulda im Ostseeraum (11./Anfang 12. Jahrhundert) (S. 117-129) – Bonifatius-Denare; Marion M. Archibald, The German connection: German influences on the later Anglo-Saxon und Norman coinages in their English context (10th and 11th centuries) (S. 131-150); Hubert Emmerig, Bayerische Bestallungsurkunden für Münzmeister im 15. Jahrhundert. Zur numismatischen Quellenkunde des Spätmittelalters (S. 151-161) gibt einen Überblick über den Inhalt der Urkunden; Torsten Fried, Numismatische Streiflichter aus Mecklenburg (S. 163-170) – Zuweisung von Stierkopfhohlpfenningen – Hierarchien von Metallgeld und Metall; Wolfgang Steguweit, Eine herzoglich sächsische „Halbtaler“-Probe von 1490. Zu den Anfängen der Talerprägung (S. 171-178 – auch zur Ausbeute des Heilige Drei Könige-Stollens bei Schneeberg; Richard G. Doty, Toward A Technological History of Early Modern German Coinage. Numismatic Methodology: First Steps in a Learning Process (S. 179-183); Peter Ilisch, Waldeck und seine Stellung beim westfälischen Kupfergeld. Ein besonderes Kapitel der hessischen Münzgeschichte des 17./18. Jahrhunderts (S. 195-203); Bernd Kluge, Wiederentdeckt. Der Münzschatzfund von Malchin/Mecklenburg 1951 (verborgen nach 1628) (S. 205-219); Wolfgang Virk, Ein kleiner Münzschatz im Rostocker Lohgerberviertel (Schlussmünze 1654) (S. 221-227); Helge Bei der Wieden, Münzrecht als Hoheitsrecht. Der letzte Versuch einer Äbtissin von Herford, Münzen prägen zu lassen (1689) (S. 229-235) – zur Äbtissin Charlotte Sophie, Herzogin von Kurland (1689-1728); Mario Schlapke, Neue Fundmünzen aus einer Südthüringer Kirche. Das Beispiel Solz, Landkreis Schmalkalden-Meiningen (S. 237-245) – vor allem 18./19. Jahrhundert; Peter Berghaus, Delectat et docet. Zum Briefwechsel von Gerhard Wolter Molanus mit Andreas Morell (S. 247-266) ediert zwei lateinische Briefe von 1700/1701 aus Gotha (Chart. B. 1730) von Molanus, Abt von Loccum (1633-1722) und dem Betreuer des Arnstadter Münzkabinetts Morell (1646-1703); Ulli und Paul Arnold, ELECTOR – REX – VICARIUS. Die sächsischen Reichsvikariatsprägungen von 1711. Ein numismatischer Beitrag zur Verfassungsgeschichte des Alten Reiches (S. 267-282); Konrad Schneider, Erfurter Martinspfennige für zwei Gute Groschen zu haben. Eine Brakteatensammlung aus Niedersachsen (um 1740) (S. 297-303) erörtert das Verzeichnis einer frühen Sammlung in der Handschrift Staatsarchiv Darmstadt C 1 B 190; Jens Heckl, Das Erbfürstentum Paderborn im Umbruch zwischen Währungstradition und Währungsreform (1802-1806) (S. 305-319) zur Einführung des preußischen Münzsystems; Gerd Steinwascher, Münzfälschungen im Herzogtum Oldenburg in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ein (nahezu alltägliches) Kapitel aus der Kriminal- und Rechtsgeschichte (S. 321-329); Christian Brunners, Wo hau’t dat äwer ut mit dat Geld? Zur Ethik des Geldes in Fritz Reuters Roman Dörchläuchting (1866) (S. 331-338); Stefan Heidemann, Die orientalischen Münzen der Universitätsbibliothek in Leipzig. Eine Wiederentdeckung für die Forschung (S. 339-352) stellt fest, dass es sich im Kern um die Sammlung von Dr. Otto Blau (1826-1879) handelt; Andreas Kaiser, Die gescheiterte Banknotenkonferenz des Deutschen Zollvereins (1857-1861). Ein Beitrag zur Geldgeschichte des 19. Jahrhunderts aus kurhessischer Sicht (S. 353-363) – auch zur wirtschaftshegemonialen Stellung Preußens. Harald Witthöft, Kölner Marken und Gewicht. Von numismatischer und historischer Metrologie in der Geld- und Münzgeschichte (S. 379-388) kommt zu dem Schluss, „dass in Ober- und Niedersachsen eine Mark Kölner Gewichts von etwa 233,3 g und vermutlich karolingischer Tradition sich bis ins 19. Jahrhundert erhalten hat“ (S. 385); Raf Van Laere, Lead seals. A Typological Approach (S. 389-396) – insbesondere zu belgischen Funden (Tongern u.a.) von Bleisiegeln; Fritz-Rudolf Herrmann, Numismatik und Archäologie. Vorbericht über ein neu entdecktes römisches Lager bei Oberbrechen (Kreis Limburg-Weilburg) (S. 435-445).
Dem Band ist das umfangreiche Schriftenverzeichnis (über 130 Nummern) des Jubilars beigegeben (S. 485-494). Abgesehen von den landes- und archivgeschichtlich bedeutsamen Beiträgen getattet die Festschrift tiefe Einblicke in das breite Spektrum hochspezialisierter numismatischer und geldgeschichtlicher Forschung.
Klaus Graf
#numismatik
49 Euro
Inhaltsverzeichnis als PDF
http://www.bsz-bw.de/rekla/show.php?mode=source&eid=UNI%5F0%5F11308714inh
Zu Ehren des Marburger Numismatikers und Dozenten an der Archivschule wurde eine „kleine Sammlung von historischen Kabinettstücken aus der Werkstatt des Historikers“ zusammengetragen (S. 27) – ein gediegener und opulent illustrierter Hochglanzband, dessen Schwerpunkt auf der Münzgeschichte liegt. Eine kleine Sektion, die der Archivkunde gewidmet ist, darf der besonderen Beachtung der Archivare empfohlen werden.
1. Allgemein- und regionalhistorisch orientierte Studien
Andreas Röpcke, Sechzig Werden. Gottlieb Matthias Carl Malsch und Georg Christian Friedrich Lisch in ihrem 60. Lebensjahr (S. 31-45) bespricht und ediert (auszugsweise) den Briefwechsel der mecklenburgischen Historiker und Altertumsforscher Masch (1794-1878) und Lisch (1801-1883), der überwiegend privaten Inhalts ist. Mit der Praxis der Ahnenprobe am Domkapitel Mainz und ihrer Verschärfung um 1630 (16 Ururgroßeltern mussten genannt werden) befasst sich Wolfgang Dobras, Metallene Aufschwörurkunden. Zu zwei Medaillen der Mainzer Erzbischöfe Johann Schweikhard von Kronberg (1604-1626) und Anselm Kasimir Wambolt von Umstadt (1629-1647) (S. 185-194). Hermann Maué, Medaillen als Geschenke und fürstliche Gnadenerweise. Aus den Aufzeichnungen des Markgrafen Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach (1723-1757) (S. 283-295) berücksichtigt eingangs auch die Medaillengeschenke des 16. Jahrhunderts, ignoriert aber die Forschung der letzten Jahre zur Sozialgeschichte des Schenkens (Valentin Groebner, Natalie Zemon Davis). Auch auf die Universität Wittenberg geht Walter Zöllner ein: Historische Hilfswissenschaften in Halle an der Saale. Zur Geschichte und Organisation eines historischen Grundlagenfaches (S. 367-377). Roderich Schmidt, Herzog Adolph Friedrich IV. von Mecklenburg –Strelitz (*1738, +1794). Rector Magnificentissimus der Universität Greifswald (S. 447-453) behandelt eine Medaille aus dem Jahr 1753 und die kurze Episode des Ehrenrektorats des jungen Herzogs im gleichen Jahr. Aufschlußreich für die militärische Erinnerungskultur des 18. Jahrhunderts ist die zeitgenössische Errichtung eines Mahnmals auf dem Hof des Brücker Wirtshauses, ein Schwerpunkt des Beitrags von Alfred Schneider, Zum Ende des Siebenjährigen Krieges im Westen des Reiches. Das Gefecht an der Brücker Mühle bei Amöneburg am 21. September 1762 (S. 455-467). Mit einer Persönlichkeit, über deren überregionale Relevanz man sich sicher streiten kann, beschäftigt sich das Lebensbild von Gerhard Menk, Otto Hufnagel (* 1885, + 1944). Lehrer, Verfassungshistoriker und Politiker in Waldeck (S. 469-481).
2. Aufsätze zur Archivkunde
Geistvolle, aber recht kurze Reflexionen stellt zur Diskussion Brage Bei der Wieden, Die „Kunst des Archivars“. Tätigkeit und Anerkennung eines Berufsstands (S. 397-401). Für den Autor ist es entscheidend, „dass der Archivar am Übergang von der Vergangenheit in die Zukunft positioniert ist, ein moderner Ianus, der rückwärts wie vorwärts blickt, ein Tor, das die Durchfahrt für Gedanken, Meinungen und Taten öffnet oder sperrt“ (S. 400).
Thomas Vogtherr, Archivtheorie und Archivpraxis im ausgehenden 17. Jahrhundert. Ahasver von Frisch, Jacob Bernhard Multz von Oberschönfeld und Georg Aebbtlin (S. 403-409) wandelt auf den Spuren von Brenneke/Leesch 1953, der bislang als einziger die wesentlichen Traktate zur Archivtheorie kursorisch ausgewertet hatte. Die 1664 bzw. 1690 publizierten Werke von Ahasver Fritsch (1629-1701), seit 1681 Kanzler von Schwarzburg-Rudolstadt, und Jacob Bernhard Multz (1637-1711) [Publikationen im http://www.vd17.de ], lange Jahre in den Diensten von Oettingen-Oettingen, wurden auch in J. Wenckers Sammelband „Collecta archivi“ (Straßburg 1715) aufgenommen. Während sich beide eher grundsätzlich zum „ius archivi“ äußern, verfasste 1669 der Ulmer Aebbtlin ein „Handbuch für den Archivpraktiker“ (S. 407).
Eckart Henning, „Heiße Magister, heiße Doktor gar …“. Aktuelle hilfswissenschaftliche Anmerkungen zu akdemischen Titeln (S. 411-424) sollte Pflichtlektüre für deutsche Universitätsarchivare sein. Besprochen werden die Titel Professor, Doktor, Magister, Bakkalaureus und Lizentiat sowie der Diplom-Grad.
Eine lehrreiche Musterlösung (mit Bescheid) zu einem konstruierten archivrechtlichen Fall (Archivbenutzung für eine Dissertation über Zwangsarbeiter in Hessen) steht im Mittelpunkt des Aufsatzes von Rainer Polley, Archivrecht als schriftliches Prüfungsfach in der Ausbildung zum Archivar des höheren Dienstes an der Archivschule Marburg (S. 425-431). Es handelt sich um willkommenes Anschauungsmaterial zur leidigen Sperrfristenproblematik.
3. Numismatisches
Die im engeren Sinne numismatischen Beiträge, überwiegend verfasst von höchst renommierten Vertretern des „Orchideenfachs“ Numismatik, sollen nur kurz vorgestellt werden.
Karl Christ, Zur Numismatik in Marburg während des 20. Jahrhunderts (S. 49-51); Elisabeth Nau, Was und wie viel trägt die Numismatik zur Geldgeschichte bei? Grundsatzfragen eines Faches (S. 53-56); Giovanni Gorini, Cronologia e tipologia delle monete noriche „Frontalgesicht“ (S. 57-65) – keltische Münzen; Mechthild und Bernhard Overbeck, Schatzsuche in Philosophie und Volksglaube im Römischen Reich (S. 67-73) – auch zu magischen Schatzfindungspraktiken; Helmut Schubert, Römische Goldmünzen aus Nordhessen (1.-5. Jahrhundert n. Chr.) (S. 75-83); Reinhard Walburg, TI CAESAR DIVI AVG F AVGVSTVS. Eine Patrize zur Herstellung frühkaiserzeitlicher Münzstempel (S. 85-90); Lutz Illisch, Die imitativen solidi mancusi. „Arabische“ Goldmünzen der Karolingerzeit (S. 91-106) – in den 780/90er Jahren entstandene Nachahmungen; Stanislaw Suchodolski, Aus welchen Gründen hat man in der Wikingerzeit im Ostseeraum Münzschätze deponiert? (S. 107-116) – auch zu magischen Aspekten (10./11. Jahrhundert); Vera und Gert Hatz, Zur Verbreitung der ältesten Münzen der Reichsabtei Fulda im Ostseeraum (11./Anfang 12. Jahrhundert) (S. 117-129) – Bonifatius-Denare; Marion M. Archibald, The German connection: German influences on the later Anglo-Saxon und Norman coinages in their English context (10th and 11th centuries) (S. 131-150); Hubert Emmerig, Bayerische Bestallungsurkunden für Münzmeister im 15. Jahrhundert. Zur numismatischen Quellenkunde des Spätmittelalters (S. 151-161) gibt einen Überblick über den Inhalt der Urkunden; Torsten Fried, Numismatische Streiflichter aus Mecklenburg (S. 163-170) – Zuweisung von Stierkopfhohlpfenningen – Hierarchien von Metallgeld und Metall; Wolfgang Steguweit, Eine herzoglich sächsische „Halbtaler“-Probe von 1490. Zu den Anfängen der Talerprägung (S. 171-178 – auch zur Ausbeute des Heilige Drei Könige-Stollens bei Schneeberg; Richard G. Doty, Toward A Technological History of Early Modern German Coinage. Numismatic Methodology: First Steps in a Learning Process (S. 179-183); Peter Ilisch, Waldeck und seine Stellung beim westfälischen Kupfergeld. Ein besonderes Kapitel der hessischen Münzgeschichte des 17./18. Jahrhunderts (S. 195-203); Bernd Kluge, Wiederentdeckt. Der Münzschatzfund von Malchin/Mecklenburg 1951 (verborgen nach 1628) (S. 205-219); Wolfgang Virk, Ein kleiner Münzschatz im Rostocker Lohgerberviertel (Schlussmünze 1654) (S. 221-227); Helge Bei der Wieden, Münzrecht als Hoheitsrecht. Der letzte Versuch einer Äbtissin von Herford, Münzen prägen zu lassen (1689) (S. 229-235) – zur Äbtissin Charlotte Sophie, Herzogin von Kurland (1689-1728); Mario Schlapke, Neue Fundmünzen aus einer Südthüringer Kirche. Das Beispiel Solz, Landkreis Schmalkalden-Meiningen (S. 237-245) – vor allem 18./19. Jahrhundert; Peter Berghaus, Delectat et docet. Zum Briefwechsel von Gerhard Wolter Molanus mit Andreas Morell (S. 247-266) ediert zwei lateinische Briefe von 1700/1701 aus Gotha (Chart. B. 1730) von Molanus, Abt von Loccum (1633-1722) und dem Betreuer des Arnstadter Münzkabinetts Morell (1646-1703); Ulli und Paul Arnold, ELECTOR – REX – VICARIUS. Die sächsischen Reichsvikariatsprägungen von 1711. Ein numismatischer Beitrag zur Verfassungsgeschichte des Alten Reiches (S. 267-282); Konrad Schneider, Erfurter Martinspfennige für zwei Gute Groschen zu haben. Eine Brakteatensammlung aus Niedersachsen (um 1740) (S. 297-303) erörtert das Verzeichnis einer frühen Sammlung in der Handschrift Staatsarchiv Darmstadt C 1 B 190; Jens Heckl, Das Erbfürstentum Paderborn im Umbruch zwischen Währungstradition und Währungsreform (1802-1806) (S. 305-319) zur Einführung des preußischen Münzsystems; Gerd Steinwascher, Münzfälschungen im Herzogtum Oldenburg in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ein (nahezu alltägliches) Kapitel aus der Kriminal- und Rechtsgeschichte (S. 321-329); Christian Brunners, Wo hau’t dat äwer ut mit dat Geld? Zur Ethik des Geldes in Fritz Reuters Roman Dörchläuchting (1866) (S. 331-338); Stefan Heidemann, Die orientalischen Münzen der Universitätsbibliothek in Leipzig. Eine Wiederentdeckung für die Forschung (S. 339-352) stellt fest, dass es sich im Kern um die Sammlung von Dr. Otto Blau (1826-1879) handelt; Andreas Kaiser, Die gescheiterte Banknotenkonferenz des Deutschen Zollvereins (1857-1861). Ein Beitrag zur Geldgeschichte des 19. Jahrhunderts aus kurhessischer Sicht (S. 353-363) – auch zur wirtschaftshegemonialen Stellung Preußens. Harald Witthöft, Kölner Marken und Gewicht. Von numismatischer und historischer Metrologie in der Geld- und Münzgeschichte (S. 379-388) kommt zu dem Schluss, „dass in Ober- und Niedersachsen eine Mark Kölner Gewichts von etwa 233,3 g und vermutlich karolingischer Tradition sich bis ins 19. Jahrhundert erhalten hat“ (S. 385); Raf Van Laere, Lead seals. A Typological Approach (S. 389-396) – insbesondere zu belgischen Funden (Tongern u.a.) von Bleisiegeln; Fritz-Rudolf Herrmann, Numismatik und Archäologie. Vorbericht über ein neu entdecktes römisches Lager bei Oberbrechen (Kreis Limburg-Weilburg) (S. 435-445).
Dem Band ist das umfangreiche Schriftenverzeichnis (über 130 Nummern) des Jubilars beigegeben (S. 485-494). Abgesehen von den landes- und archivgeschichtlich bedeutsamen Beiträgen getattet die Festschrift tiefe Einblicke in das breite Spektrum hochspezialisierter numismatischer und geldgeschichtlicher Forschung.
Klaus Graf
#numismatik
KlausGraf - am Dienstag, 28. Dezember 2004, 03:27 - Rubrik: Oeffentlichkeitsarbeit
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Der Präfekt des vatikanischen Geheimarchivs, P. Sergio Pagano, kündigte am Montagabend bei einer Buchvorstellung im Vatikan an, wahrscheinlich würden alle Akten aus dem Pontifikat Pius XI. (1922-39) bereits Anfang des Jahres 2006 in geordneter Weise für Historiker zugänglich sein.
http://derstandard.at/?url=/?id=1891886
http://derstandard.at/?url=/?id=1891886
KlausGraf - am Donnerstag, 23. Dezember 2004, 16:21 - Rubrik: Kirchenarchive
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Im Dezember 2004 wird die Erschließung folgender Bestände abgeschlossen:
persönliche Archivbestände von Heiko Lietz und Annette Beleites, der Nachlass von Bernd Holtfreter sowie der Bestand der Ev.
Samaritergemeinde Berlin und ihres Friedenskreises, die Bestände der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen in den Bezirksverordnetenversammlungen Berlin-Weißensee 1990 - 1995, Pankow 1990 - 1995 und in Prenzlauer Berg 1990 - 1999. Im Ergebnis liegen elektronische Findhilfsmittel und Verzeichnisse auf Papier vor. Findbücher werden im Laufe des Jahres 2005 erstellt. Darüber hinaus wird im Dezember 2004 ein Findbuch zum Bestand Neues Forum, mit umfangreicher Einleitung zur Geschichte des Neuen Forums sowie des Bestandes und einer Chronologie zur Verbandsgeschichte, erscheinen.
Weitere Informationen zu den Beständen auf der Homepage der
Robert-Havemann-Gesellschaft e. V. (www.havemann-gesellschaft.de) unter der Rubrik "Projekte".
Kontakt: Anne-Dorothee Vogel, Tel: 030/4471 0821,
E-Mail: anne.vogel(at)havemann-gesellschaft.de, oder Tina Krone, Tel: 030/4471 0817, E-Mail: tina.krone(at)havemann-gesellschaft.de, Schliemannstraße 23, 10437 Berlin.
Quelle: Newsletter der Stiftung Aufarbeitung
persönliche Archivbestände von Heiko Lietz und Annette Beleites, der Nachlass von Bernd Holtfreter sowie der Bestand der Ev.
Samaritergemeinde Berlin und ihres Friedenskreises, die Bestände der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen in den Bezirksverordnetenversammlungen Berlin-Weißensee 1990 - 1995, Pankow 1990 - 1995 und in Prenzlauer Berg 1990 - 1999. Im Ergebnis liegen elektronische Findhilfsmittel und Verzeichnisse auf Papier vor. Findbücher werden im Laufe des Jahres 2005 erstellt. Darüber hinaus wird im Dezember 2004 ein Findbuch zum Bestand Neues Forum, mit umfangreicher Einleitung zur Geschichte des Neuen Forums sowie des Bestandes und einer Chronologie zur Verbandsgeschichte, erscheinen.
Weitere Informationen zu den Beständen auf der Homepage der
Robert-Havemann-Gesellschaft e. V. (www.havemann-gesellschaft.de) unter der Rubrik "Projekte".
Kontakt: Anne-Dorothee Vogel, Tel: 030/4471 0821,
E-Mail: anne.vogel(at)havemann-gesellschaft.de, oder Tina Krone, Tel: 030/4471 0817, E-Mail: tina.krone(at)havemann-gesellschaft.de, Schliemannstraße 23, 10437 Berlin.
Quelle: Newsletter der Stiftung Aufarbeitung
Bernd Hüttner - am Mittwoch, 22. Dezember 2004, 12:02 - Rubrik: Archive von unten
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