Wie üblich findet man im Netz vor allem veraltete Fassungen. Die aktuelle Norm findet sich unter
http://www.sadaba.de/GSLT_SDSchG_05.html
Michael Sander macht im Archivar 2005, S. 110 darauf aufmerksam, dass das Landesarchiv für national wertvolle oder landes- oder ortsgeschichtliche bedeutsame (private) Archive die zuständige Landesdenkmalbehörde ist. Dies gilt nicht für die öffentlichen Archive nach dem Saarländischen Archivgesetz.
§ 2
(7) 1Baudenkmäler und unbewegliche Bodendenkmäler sowie Bodendenkmäler nach Absatz 4 Nr.2 sind unmittelbar durch dieses Gesetz geschützt.
2Bewegliche Kulturdenkmäler werden durch Verwaltungsakt unter Schutz gestellt, wenn sie
1.
zum Kulturbereich des Landes besondere Beziehungen aufweisen,
2.
national wertvolles Kulturgut darstellen,
3.
national wertvolle oder landes- oder ortsgeschichtlich bedeutsame Archive darstellen oder wesentliche Teile derselben sind oder
4.
auf Grund internationaler Empfehlungen zu schützen sind
und nicht im Eigentum eines Museums in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft stehen.
Dass nunmehr die wertvollen Privatarchive als Ganzes oder in ihren besonders wertvollen Teilen unter Schutz gestellt werden können (der Entwurf hatte nur die Zimelien vorgesehen), ist ein eindeutiger Fortschritt. Man würde sich auch bei den grossen Flächenstaaten eine solche Norm wünschen!
Nach wie vor darf jeder münsterländische Landjunker sein Archiv auf dem Schlosshof verbrennen, denn weder das Denkmalschutzgesetz noch das Archivgesetz sieht irgendeine gesetzliche Schutzmöglichkeit für privates Archivgut vor. Da das Archivgut auch nicht ausser Landes verbracht wird, liefe auch eine eventuelle Eintragung ins Verzeichnis national wertvoller Archive leer.
http://www.sadaba.de/GSLT_SDSchG_05.html
Michael Sander macht im Archivar 2005, S. 110 darauf aufmerksam, dass das Landesarchiv für national wertvolle oder landes- oder ortsgeschichtliche bedeutsame (private) Archive die zuständige Landesdenkmalbehörde ist. Dies gilt nicht für die öffentlichen Archive nach dem Saarländischen Archivgesetz.
§ 2
(7) 1Baudenkmäler und unbewegliche Bodendenkmäler sowie Bodendenkmäler nach Absatz 4 Nr.2 sind unmittelbar durch dieses Gesetz geschützt.
2Bewegliche Kulturdenkmäler werden durch Verwaltungsakt unter Schutz gestellt, wenn sie
1.
zum Kulturbereich des Landes besondere Beziehungen aufweisen,
2.
national wertvolles Kulturgut darstellen,
3.
national wertvolle oder landes- oder ortsgeschichtlich bedeutsame Archive darstellen oder wesentliche Teile derselben sind oder
4.
auf Grund internationaler Empfehlungen zu schützen sind
und nicht im Eigentum eines Museums in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft stehen.
Dass nunmehr die wertvollen Privatarchive als Ganzes oder in ihren besonders wertvollen Teilen unter Schutz gestellt werden können (der Entwurf hatte nur die Zimelien vorgesehen), ist ein eindeutiger Fortschritt. Man würde sich auch bei den grossen Flächenstaaten eine solche Norm wünschen!
Nach wie vor darf jeder münsterländische Landjunker sein Archiv auf dem Schlosshof verbrennen, denn weder das Denkmalschutzgesetz noch das Archivgesetz sieht irgendeine gesetzliche Schutzmöglichkeit für privates Archivgut vor. Da das Archivgut auch nicht ausser Landes verbracht wird, liefe auch eine eventuelle Eintragung ins Verzeichnis national wertvoller Archive leer.
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http://www.zeit.de/2005/21/ITS_neu
Das Archiv des International Tracing Service (ITS), des Internationalen Suchdienstes, in dem alten Residenzstädtchen Bad Arolsen, 30 Kilometer westlich von Kassel [...] ist das weltweit größte Archiv über das nationalsozialistische Lagersystem, ein einzigartiges Gedächtnis der Zeitgeschichte. Die Hauptkartei enthält circa 47 Millionen Einzelhinweise auf über 17 Millionen NS-Opfer, sein Dokumentenbestand umfasst über 25.100 laufende Meter Akten. Darunter befindet sich übrigens auch ein inzwischen weltberühmtes Dokument: Schindlers Liste.
Im Gegensatz aber zum Bestand des früheren Berlin Document Center mit den Archivalien zum Leben der Täter, mit den Akten über NSDAP-Mitglieder, das heute dem Bundesarchiv untersteht, und im Gegensatz zu dem ebenfalls in Arolsen angesiedelten Sonderstandesamt, das, soweit auf Grundlage der ITS-Akten möglich, den Tod von KZ-Häftlingen beurkundet, ist das ITS-Archiv der Öffentlichkeit kaum bekannt. So blieb verborgen, dass es der Forschung seit rund einem Vierteljahrhundert verschlossen ist – auch heute noch, im Jahre 60 nach dem Ende des Krieges und des Nazi-Terrors. Ein schier unglaublicher Zustand.
Der Politologe Frank-Uwe Betz appelliert erneut dafür, dieses wichtige Archiv für die Forschung zu öffnen.
Das Archiv des International Tracing Service (ITS), des Internationalen Suchdienstes, in dem alten Residenzstädtchen Bad Arolsen, 30 Kilometer westlich von Kassel [...] ist das weltweit größte Archiv über das nationalsozialistische Lagersystem, ein einzigartiges Gedächtnis der Zeitgeschichte. Die Hauptkartei enthält circa 47 Millionen Einzelhinweise auf über 17 Millionen NS-Opfer, sein Dokumentenbestand umfasst über 25.100 laufende Meter Akten. Darunter befindet sich übrigens auch ein inzwischen weltberühmtes Dokument: Schindlers Liste.
Im Gegensatz aber zum Bestand des früheren Berlin Document Center mit den Archivalien zum Leben der Täter, mit den Akten über NSDAP-Mitglieder, das heute dem Bundesarchiv untersteht, und im Gegensatz zu dem ebenfalls in Arolsen angesiedelten Sonderstandesamt, das, soweit auf Grundlage der ITS-Akten möglich, den Tod von KZ-Häftlingen beurkundet, ist das ITS-Archiv der Öffentlichkeit kaum bekannt. So blieb verborgen, dass es der Forschung seit rund einem Vierteljahrhundert verschlossen ist – auch heute noch, im Jahre 60 nach dem Ende des Krieges und des Nazi-Terrors. Ein schier unglaublicher Zustand.
Der Politologe Frank-Uwe Betz appelliert erneut dafür, dieses wichtige Archiv für die Forschung zu öffnen.
KlausGraf - am Dienstag, 24. Mai 2005, 14:31 - Rubrik: Staatsarchive
KlausGraf - am Dienstag, 24. Mai 2005, 14:27 - Rubrik: Internationale Aspekte
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S. 162
Stadtarchiv Bochum, Diplom-Archivar, Bewerbungsfrist 8.6.2005
Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg, Diplom-Archivar, bis 17.6.2005
S. 163
Kreisarchiv Geldern, A 13, 3 Wochen nach Erscheinen
Landtag von Sachsen, A 11, bis 17.6.2005
Stadtarchiv Bochum, Diplom-Archivar, Bewerbungsfrist 8.6.2005
Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg, Diplom-Archivar, bis 17.6.2005
S. 163
Kreisarchiv Geldern, A 13, 3 Wochen nach Erscheinen
Landtag von Sachsen, A 11, bis 17.6.2005
KlausGraf - am Dienstag, 24. Mai 2005, 14:15 - Rubrik: Personalia
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Urkunden von 1200 - 1246 / gesammelt und bearb. von Willibald Hauthaler und Franz Martin . 1918 . - XX, 673, 323 S., 2 Taf . -
Download PDF-Version (113 MB)
http://141.84.81.24/etc/dokumente/083654+0003.pdf
Es sind noch weitere Volltexte ueber den OPAC der MGH-Bibliothek zu finden.
Beispiele:
Waitz, Georg: Die Formeln der Deutschen Königs- und der Römischen Kaiser-Krönung vom 10. bis zum 12. Jahrhundert
Göttingen : Dieterich 1872 . - 92 S.
FRA II. 31 zum Freisinger Besitz in Österreich
Tilo von Kulm (DTM 9)
http://141.84.81.24/etc/dokumente/a108379.pdf
Gezielt nach ihnen kann man aber leider nicht recherchieren. (Ganz böse Buben kommen übrigens auf die Idee, obige URL zu kürzen ...)
Download PDF-Version (113 MB)
http://141.84.81.24/etc/dokumente/083654+0003.pdf
Es sind noch weitere Volltexte ueber den OPAC der MGH-Bibliothek zu finden.
Beispiele:
Waitz, Georg: Die Formeln der Deutschen Königs- und der Römischen Kaiser-Krönung vom 10. bis zum 12. Jahrhundert
Göttingen : Dieterich 1872 . - 92 S.
FRA II. 31 zum Freisinger Besitz in Österreich
Tilo von Kulm (DTM 9)
http://141.84.81.24/etc/dokumente/a108379.pdf
Gezielt nach ihnen kann man aber leider nicht recherchieren. (Ganz böse Buben kommen übrigens auf die Idee, obige URL zu kürzen ...)
KlausGraf - am Dienstag, 24. Mai 2005, 00:05 - Rubrik: Hilfswissenschaften
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http://www.corpusetampois.com/index-nouveautes.html
Ein aktuelles Projekt zur Bereitstellung von Quellen zur Geschichte der französischen Kleinstadt Étampes (Ile de France).
Ein aktuelles Projekt zur Bereitstellung von Quellen zur Geschichte der französischen Kleinstadt Étampes (Ile de France).
KlausGraf - am Freitag, 20. Mai 2005, 14:30 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
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Journal of the Society of Archivists
ISSN 0037-9816
Publisher: Carfax Publishing, part of the Taylor & Francis Group
Volume 26, Issue 1, April 2005
Diplomatic Attitudes: From Mabillon to Metadata
pp. 1-24(24)
Author: Williams, Caroline
Understanding Users and Use: A Market Segmentation Approach
pp. 25-53(29)
Author: Yeo, Geoffrey
On the Crest of a Wave or Swimming Against the Tide? Professional Education in an Information-conscious Society1
pp. 55-73(19)
Author: Procter, Margaret
Developing Archival Context Standards for Functions in the Higher Education Sector1
pp. 75-85(11)
Author: Peters, Victoria
Postcards from Scapa Flow: Developing a Conservation Strategy for Material Recovered from SMS Karlsruhe
pp. 87-104(18)
Author: Clydesdale, Amanda
Genocidal Archives: The African Context—Genocide in Rwanda
pp. 105-121(17)
Authors: Adami, Tom; Hunt, Martha
Anthony Peter Munford (1944 – 2004)
pp. 123-126(4)
Author: Barber, Brian
Kathleen Margaret Topping (1952 – 2002)
pp. 127-129(3)
Authors: Yates, Nigel; Cresswell, Alison
‘Something is Happening Here and You Don't Know What it is': Jacques Derrida Unplugged
pp. 131-142(12)
Author: Harris, Verne
Reviews
pp. 143-187(45)
Notices of New Publications Received
pp. 189-191(3)
ISSN 0037-9816
Publisher: Carfax Publishing, part of the Taylor & Francis Group
Volume 26, Issue 1, April 2005
Diplomatic Attitudes: From Mabillon to Metadata
pp. 1-24(24)
Author: Williams, Caroline
Understanding Users and Use: A Market Segmentation Approach
pp. 25-53(29)
Author: Yeo, Geoffrey
On the Crest of a Wave or Swimming Against the Tide? Professional Education in an Information-conscious Society1
pp. 55-73(19)
Author: Procter, Margaret
Developing Archival Context Standards for Functions in the Higher Education Sector1
pp. 75-85(11)
Author: Peters, Victoria
Postcards from Scapa Flow: Developing a Conservation Strategy for Material Recovered from SMS Karlsruhe
pp. 87-104(18)
Author: Clydesdale, Amanda
Genocidal Archives: The African Context—Genocide in Rwanda
pp. 105-121(17)
Authors: Adami, Tom; Hunt, Martha
Anthony Peter Munford (1944 – 2004)
pp. 123-126(4)
Author: Barber, Brian
Kathleen Margaret Topping (1952 – 2002)
pp. 127-129(3)
Authors: Yates, Nigel; Cresswell, Alison
‘Something is Happening Here and You Don't Know What it is': Jacques Derrida Unplugged
pp. 131-142(12)
Author: Harris, Verne
Reviews
pp. 143-187(45)
Notices of New Publications Received
pp. 189-191(3)
KlausGraf - am Donnerstag, 19. Mai 2005, 13:57 - Rubrik: English Corner
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http://www.taz.de/pt/2005/05/17/a0127.nf/text
Die taz berichtet über Susanne Panters Agentur http://www.wiedersehenmachtfreude.de, die sich Personensuchen widmet. Tarife: 75 Euro plus 150 Euro Erfolgshonorar.
Ist aufgrund der Angaben zum Meldestandsrecht insbesondere für Genealogen interessant, aber auch für diejenigen, die sich bemühen, Rechteinhaber urheberrechtlich geschützter Werke ausfindig zu machen (USA: "orphan works", siehe http://archiv.twoday.net/search?q=orphan ).
Die taz berichtet über Susanne Panters Agentur http://www.wiedersehenmachtfreude.de, die sich Personensuchen widmet. Tarife: 75 Euro plus 150 Euro Erfolgshonorar.
Ist aufgrund der Angaben zum Meldestandsrecht insbesondere für Genealogen interessant, aber auch für diejenigen, die sich bemühen, Rechteinhaber urheberrechtlich geschützter Werke ausfindig zu machen (USA: "orphan works", siehe http://archiv.twoday.net/search?q=orphan ).
KlausGraf - am Mittwoch, 18. Mai 2005, 22:50 - Rubrik: Genealogie
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http://www.interpares.org/book/index.cfm
The Long-term Preservation of Authentic Electronic Records:
Findings of the InterPARES Project
The Long-term Preservation of Authentic Electronic Records:
Findings of the InterPARES Project
KlausGraf - am Mittwoch, 18. Mai 2005, 19:01 - Rubrik: English Corner
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
seit heute Morgen ist der Tagungsband zum Sächsischen Archivtag in Bautzen 2002 unter dem Titel
"Überlieferungsbildung an der Schwelle des 21. Jahrhunderts - Aktuelle Probleme der Bewertung" kapitelweise als PDF-Datei abrufbar.
Sie finden die Seiten unter http://www.vda.lvsachsen.archiv.net/archivtage/2002_bautzen/2002_bautzen.htm
Mit freundlichen Grüßen
-- Stephan Luther
Leiter Universitätsarchiv
------------------------------------------
Postanschrift:
Technische Universität Chemnitz
Universitätsarchiv
09107 Chemnitz
Ex: Archivliste
KOMMENTAR:
Es ist eine UNSITTE, das Inhaltsverzeichnis eines solchen Bandes nicht in HTML darzustellen. Wird das Inhaltsverzeichnis als PDF angeboten, so muss auf jeden Fall der Acrobat Reader aufgerufen werden. Die einzelnen Dateien sind übrigens via
http://www.vda.lvsachsen.archiv.net/archivtage/2002_bautzen/
aufrufbar.
Thema ist die Bewertung:
Fachbeiträge MARGIT KSOLL-MARCON Neue Wege in der archivischen Bewertung? 22 BIRGIT HORN Behördliche Schriftgutverwaltung und archivische Bewertungspraxis am Beispiel der Stadt Leipzig 29 THEKLA KLUTTIG Maschinenlesbare Daten – Elektronische Unterlagen – IT-Verfahren: Was bewerten wir und was müssen wir dazu wissen? 40
STEPHAN LUTHER Das Problem Massenakten. Zwischen Aufbewahrung, Kassation und Selektion 47 BRIGITTE HUBER Informationsorientiertes Sammeln und das neue Konzept der Münchner Stadtchronik 58
seit heute Morgen ist der Tagungsband zum Sächsischen Archivtag in Bautzen 2002 unter dem Titel
"Überlieferungsbildung an der Schwelle des 21. Jahrhunderts - Aktuelle Probleme der Bewertung" kapitelweise als PDF-Datei abrufbar.
Sie finden die Seiten unter http://www.vda.lvsachsen.archiv.net/archivtage/2002_bautzen/2002_bautzen.htm
Mit freundlichen Grüßen
-- Stephan Luther
Leiter Universitätsarchiv
------------------------------------------
Postanschrift:
Technische Universität Chemnitz
Universitätsarchiv
09107 Chemnitz
Ex: Archivliste
KOMMENTAR:
Es ist eine UNSITTE, das Inhaltsverzeichnis eines solchen Bandes nicht in HTML darzustellen. Wird das Inhaltsverzeichnis als PDF angeboten, so muss auf jeden Fall der Acrobat Reader aufgerufen werden. Die einzelnen Dateien sind übrigens via
http://www.vda.lvsachsen.archiv.net/archivtage/2002_bautzen/
aufrufbar.
Thema ist die Bewertung:
Fachbeiträge MARGIT KSOLL-MARCON Neue Wege in der archivischen Bewertung? 22 BIRGIT HORN Behördliche Schriftgutverwaltung und archivische Bewertungspraxis am Beispiel der Stadt Leipzig 29 THEKLA KLUTTIG Maschinenlesbare Daten – Elektronische Unterlagen – IT-Verfahren: Was bewerten wir und was müssen wir dazu wissen? 40
STEPHAN LUTHER Das Problem Massenakten. Zwischen Aufbewahrung, Kassation und Selektion 47 BRIGITTE HUBER Informationsorientiertes Sammeln und das neue Konzept der Münchner Stadtchronik 58
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http://mdz1.bib-bvb.de/~zend-bsb/dodausgabe
Diese Varia werden auch für die Liste der deutschen Drucke des 16. Jahrhunderts auszuwerten sein.
Heute begnüge ich mich mit dem Hinweis auf:
Böhmer, Johann F.:
Acta imperii selecta
Urkunden deutscher Könige und Kaiser mit einem Anhange von Reichssachen
Innsbruck 1-2
Winkelmann, Eduard:
Acta imperii inedita
saeculi XIII et XIV ; Urkunden und Briefe zur Geschichte des Kaiserreichs und des Königreichs Sizilien ; in 2 Bänden
In den Jahren 1198 bis 1273
Innsbruck
1
nur Bd.: 1
Diese Varia werden auch für die Liste der deutschen Drucke des 16. Jahrhunderts auszuwerten sein.
Heute begnüge ich mich mit dem Hinweis auf:
Böhmer, Johann F.:
Acta imperii selecta
Urkunden deutscher Könige und Kaiser mit einem Anhange von Reichssachen
Innsbruck 1-2
Winkelmann, Eduard:
Acta imperii inedita
saeculi XIII et XIV ; Urkunden und Briefe zur Geschichte des Kaiserreichs und des Königreichs Sizilien ; in 2 Bänden
In den Jahren 1198 bis 1273
Innsbruck
1
nur Bd.: 1
KlausGraf - am Mittwoch, 18. Mai 2005, 03:24 - Rubrik: Hilfswissenschaften
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Im Vorschriftendienst Baden-Württemberg fand ich den Volltext einer Entscheidung des VG Freiburg vom 28.3.2001 (Az.: 1 K 2291/98) über die Klage einer 1942 geborenen Archivoberrätin (1991-1998 Leiterin des Referats 5: Nichtstaatliches Archivgut, Sammlungen) am Staatsarchiv Freiburg:
Leitsatz:
Das statusrechtliche Amt einer nach A14 besoldeten Archivoberrätin erfordert Dienstaufgaben, die im Kern ihrer wissenschaftlichen Vorbildung und/oder ihrer gesteigerten Berufserfahrung entsprechen.
Dies ist im Fall der ausschließlichen Zuweisung der Erschließung von Nachlässen gegeben; ein Anspruch auf die Leitung eines Referats besteht nicht.
Auszug:
Das nach A 14 besoldete statusrechtliche Amt eines Archivoberrates ist gegenüber anderen Ämtern und deren laufbahnrechtliche Einordnung maßgeblich durch die wissenschaftliche Vorbildung und ein erhöhtes Maß an Erfahrung im Umgang mit den anfallenden Dienstaufgaben geprägt. Dies ergibt sich zwingend aus den entsprechenden Einstellungs- und Beförderungsvoraussetzungen für ein solches Amt und einem Vergleich mit anderen nach A 14 bewerteten Ämtern. Dementsprechend erfordert eine amtsangemessene Beschäftigung eines Archivoberrates im Kern seines Aufgabenbereichs eine entweder erhöhte Leitungs- und Koordinierungsfunktion und/oder jedenfalls eine Aufgabe, die inhaltlich den gesteigerten Anforderungen an seine wissenschaftliche Vorbildung und Erfahrung entspricht. Angesichts der - zwischen den Beteiligten unstreitigen - zum Teil sehr unterschiedlichen Struktur und Größe einzelner Archive und des jeweils zu erschließenden und zu verwaltenden Archivbestandes steht es dabei allerdings im allein dem öffentlichen Interesse verpflichteten Organisationsermessen des Dienstherren (vgl. hierzu BVerwG, Urt. v. 24.01.1985 - 2 C 4.83 -, Buchholz 237.8 § 53 Nr. 2; v. 28.11.1991 - 2 C 41.89 -, BVerwGE 89, 119), ob und inwieweit er die Dienstaufgaben eines Archivoberrates eher in Hinblick auf Leitungsfunktionen oder in Bezug auf die qualitativen Anforderungen etwa an die konkrete Erschließungstätigkeit steigert.
Insofern ist es zunächst nicht zu beanstanden, dass der Beklagte die Dienstaufgaben der Klägerin ausschließlich auf die Erschließung von Archivgut beschränkt und ihr die - aus der Sicht der Klägerin - sonst übliche Referatstätigkeit der Bewertung und Erstellung von Bewertungsmodellen, der Bestandserhaltung, Schadenserkennung und -begrenzung, der Befassung mit Rechtsfragen, der Planung von Erschließungsobjekten, dem Ressourceneinsatz, der Schriftgutverwaltung und der Unterstützung von Entscheidungen entzogen hat. Denn - wie die mündliche Verhandlung ergeben hat - sind auch andere Archivare des höheren Dienstes ausschließlich mit Erschließungsaufgaben befasst. Dabei ist es unerheblich, dass dies in der Regel jüngere Mitarbeiter sind und diese meist auch nur für einen begrenzten Zeitraum ausschließlich mit der Erschließung befasst sind. Denn es mag in Hinblick auf die Bewährungserprobung, die Effizienz der Aufgabenerfüllung und die Motivation des Beamten sinnvoll sein, nur jüngere Beamte des höheren Archivardienstes und auch nur zeitweise ausschließlich mit der Erschließungstätigkeit zu betrauen und älteren erfahreneren Beamten zusätzlich noch andere zusätzliche Aufgaben und Funktionen zuzuweisen, doch besteht insoweit - auch unter Berücksichtigung des Fürsorgegrundsatzes - kein subjektives Recht des einzelnen Beamten auf eine entsprechende Praxis. Vielmehr steht es in dem ausschließlich im öffentlichen Interesse auszuübenden Organisationsermessen des jeweiligen Dienstherren zu entscheiden, welchem Beamten einer Besoldungsgruppe er auf welche Zeitdauer eine - für sich amtsangemessene - Aufgabe konkret zuweist.
Leitsatz:
Das statusrechtliche Amt einer nach A14 besoldeten Archivoberrätin erfordert Dienstaufgaben, die im Kern ihrer wissenschaftlichen Vorbildung und/oder ihrer gesteigerten Berufserfahrung entsprechen.
Dies ist im Fall der ausschließlichen Zuweisung der Erschließung von Nachlässen gegeben; ein Anspruch auf die Leitung eines Referats besteht nicht.
Auszug:
Das nach A 14 besoldete statusrechtliche Amt eines Archivoberrates ist gegenüber anderen Ämtern und deren laufbahnrechtliche Einordnung maßgeblich durch die wissenschaftliche Vorbildung und ein erhöhtes Maß an Erfahrung im Umgang mit den anfallenden Dienstaufgaben geprägt. Dies ergibt sich zwingend aus den entsprechenden Einstellungs- und Beförderungsvoraussetzungen für ein solches Amt und einem Vergleich mit anderen nach A 14 bewerteten Ämtern. Dementsprechend erfordert eine amtsangemessene Beschäftigung eines Archivoberrates im Kern seines Aufgabenbereichs eine entweder erhöhte Leitungs- und Koordinierungsfunktion und/oder jedenfalls eine Aufgabe, die inhaltlich den gesteigerten Anforderungen an seine wissenschaftliche Vorbildung und Erfahrung entspricht. Angesichts der - zwischen den Beteiligten unstreitigen - zum Teil sehr unterschiedlichen Struktur und Größe einzelner Archive und des jeweils zu erschließenden und zu verwaltenden Archivbestandes steht es dabei allerdings im allein dem öffentlichen Interesse verpflichteten Organisationsermessen des Dienstherren (vgl. hierzu BVerwG, Urt. v. 24.01.1985 - 2 C 4.83 -, Buchholz 237.8 § 53 Nr. 2; v. 28.11.1991 - 2 C 41.89 -, BVerwGE 89, 119), ob und inwieweit er die Dienstaufgaben eines Archivoberrates eher in Hinblick auf Leitungsfunktionen oder in Bezug auf die qualitativen Anforderungen etwa an die konkrete Erschließungstätigkeit steigert.
Insofern ist es zunächst nicht zu beanstanden, dass der Beklagte die Dienstaufgaben der Klägerin ausschließlich auf die Erschließung von Archivgut beschränkt und ihr die - aus der Sicht der Klägerin - sonst übliche Referatstätigkeit der Bewertung und Erstellung von Bewertungsmodellen, der Bestandserhaltung, Schadenserkennung und -begrenzung, der Befassung mit Rechtsfragen, der Planung von Erschließungsobjekten, dem Ressourceneinsatz, der Schriftgutverwaltung und der Unterstützung von Entscheidungen entzogen hat. Denn - wie die mündliche Verhandlung ergeben hat - sind auch andere Archivare des höheren Dienstes ausschließlich mit Erschließungsaufgaben befasst. Dabei ist es unerheblich, dass dies in der Regel jüngere Mitarbeiter sind und diese meist auch nur für einen begrenzten Zeitraum ausschließlich mit der Erschließung befasst sind. Denn es mag in Hinblick auf die Bewährungserprobung, die Effizienz der Aufgabenerfüllung und die Motivation des Beamten sinnvoll sein, nur jüngere Beamte des höheren Archivardienstes und auch nur zeitweise ausschließlich mit der Erschließungstätigkeit zu betrauen und älteren erfahreneren Beamten zusätzlich noch andere zusätzliche Aufgaben und Funktionen zuzuweisen, doch besteht insoweit - auch unter Berücksichtigung des Fürsorgegrundsatzes - kein subjektives Recht des einzelnen Beamten auf eine entsprechende Praxis. Vielmehr steht es in dem ausschließlich im öffentlichen Interesse auszuübenden Organisationsermessen des jeweiligen Dienstherren zu entscheiden, welchem Beamten einer Besoldungsgruppe er auf welche Zeitdauer eine - für sich amtsangemessene - Aufgabe konkret zuweist.
KlausGraf - am Dienstag, 17. Mai 2005, 21:24 - Rubrik: Archivrecht
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http://www.bundesarchiv.de/sed-archivgut/
Ein zentraler Bestandsnachweis für alle ca. 5000 Bestände mit SED-Materialien.
Ein zentraler Bestandsnachweis für alle ca. 5000 Bestände mit SED-Materialien.
KlausGraf - am Dienstag, 17. Mai 2005, 17:26 - Rubrik: Staatsarchive
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http://www.dradio.de/dlf/sendungen/wib/374982/
Archive mit Verfallsdatum
Ungeklärte Fragen der langfristigen Verfügbarkeit digitaler Informationen
Von Cajo Kutzbach
Während das digitale Morsealphabet verschwindet, werden immer mehr Daten digital verarbeitet. Das geht schnell und ist bequem. Vor Begeisterung hat man die Frage der Langzeitspeicherung verdrängt. Während die Hieroglyphen ägyptischer Tempel noch sichtbar sind, muss man bei älteren Disketten und CDs befürchten, dass sie sie bald nicht mehr lesbar sind. Deshalb drohen riesige Datenverluste.
Ein ausführlicher und instruktiver Beitrag , der das Problem auch durch ein Interview mit Christian Keitel (Staatsarchiv Ludwigsburg) zu den Volkszählungsdaten von 1970 illustriert.
Archive mit Verfallsdatum
Ungeklärte Fragen der langfristigen Verfügbarkeit digitaler Informationen
Von Cajo Kutzbach
Während das digitale Morsealphabet verschwindet, werden immer mehr Daten digital verarbeitet. Das geht schnell und ist bequem. Vor Begeisterung hat man die Frage der Langzeitspeicherung verdrängt. Während die Hieroglyphen ägyptischer Tempel noch sichtbar sind, muss man bei älteren Disketten und CDs befürchten, dass sie sie bald nicht mehr lesbar sind. Deshalb drohen riesige Datenverluste.
Ein ausführlicher und instruktiver Beitrag , der das Problem auch durch ein Interview mit Christian Keitel (Staatsarchiv Ludwigsburg) zu den Volkszählungsdaten von 1970 illustriert.
KlausGraf - am Dienstag, 17. Mai 2005, 16:22 - Rubrik: Digitale Unterlagen
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Dass Archiv und Bibliothek des Fürstenhauses zu Ysenburg und Büdingen im Schloss Büdingen, lange Jahre betreut von dem inzwischen pensionierten Archivar Dr. Klaus Peter Decker, zu den kulturellen Schätzen in hessischem Adelsbesitz gehören, wird niemand bestreiten können.
Dramatische finanzielle Probleme des Fürstenhauses sind seit Jahren in der Region bekannt. Besorgnis muss erregen, dass sich die Lage derzeit anscheinend zuspitzt. Unter den Insolvenzmeldungen der FAZ vom 19.4.2005 war: "Forstbetrieb Fürst zu Ysenburg und Büdingen GbR, Büdingen." Das Fürstenhaus ist der zweitgrößte private Waldbesitzer Hessens (siehe auch FR 20.1.2005).
Ohne grosses Aufsehen hat das Fürstenhaus in den letzten Jahren wertvolles Kulturgut in den privaten Handel gegeben.
Am 26./27.11.2004 wurde vom Auktionshaus Schloss Ahlden ein kostbares Album aus dem Besitz von Alfred Fürst zu Ysenburg/Schloss Büdingen einer deutschen Bibliothek zugeschlagen:
http://www.schloss-ahlden.de/auktion/pdf/NachberichtAuktion.pdf
2004 wurden Münzen versteigert:
http://log.netbib.de/index.php?s=ysenburgische
17 Münzen erwarb das Offenbacher Haus der Geschichte (FR 20.8.2004)
Wie der derzeitige Stand hinsichtlich des 2003 für 300.000 Euro geplanten Ankaufs der für die Altgermanistik wichtigen "Schönrainer Liederhandschrift" (um 1330), die der Fürst an Jörn Günther (Hamburg) verkauft hatte, durch die Kasseler Bibliothek ist, geht aus Internetquellen nicht hervor. Siehe
http://voeb.uibk.ac.at/vm/vm56_34_presseschau.pdf (FR 24.6.2003)
http://www.uni-kassel.de/bib/eulensaal/2003/schoenrainer.html
http://www.uni-marburg.de/hosting/mr/mr14/mr2482.html ("Büdinger Fragmente" ohne Kennzeichnung der verkauften Stücke, die Frieder Schanze, 'Schönrainer Handschrift' ('Büdinger Fragmente'), in ²VL 11 (2004) Sp. 1384-1388 aufführt)
http://docsrv1.digizeitschriften.de/digitools/loader.php?ID=203693
(Crecelius, ZfdA 10, 1856)
Siehe auch
http://www.uni-marburg.de/hosting/census/hssb.html#Buedingen
Die 2003 von Jörn Günther angebotene illuminierte Passionsgeschichte des Johannes von Zazenhausen von 1464
http://www.aedph-old.uni-bayreuth.de/2003/0013.html
stammt tatsächlich aus Büdingen, wie aus der digitalisierten Archivbeschreibung
http://dtm.bbaw.de/HSA/Buedingen_700321040000.html
hervorgeht (dort "Verbleib unbekannt"). Sie wird als Teil des Gesamtarchivs bezeichnet, das unter dem Schutz des Kulturgutschutzgesetz des Bundes steht:
http://www.zoll.de/e0_downloads/a1_vorschriften/a0_gesamtliste_gesetze/schutz_des_kulturgutes_teil_b.pdf
Auf der Seite des Handschriftenarchivs erfährt man, dass nicht weniger als 155 Beschreibungen (von 1905) aus dem Büdinger deutschsprachigen Handschriftenbestand existieren (davon sind 5 über http://www.manuscripta-mediaevalia.de/ als Registereinträge recherchierbar). An gedruckter Literatur verzeichnet der "Kristeller" nur den alten Aufsatz von Crecelius über die Schönrainer Fragmente (s.o.). Büdinger Bruchstücke der Erlösung wurden ebenfalls in einem alten Aufsatz publiziert:
http://www.digizeitschriften.de/dms/resolveppn/?PPN=GDZPPN001671723
Es ist nicht bekannt, ob weitere Stücke verkauft wurden. Ein solcher klandestiner Ausverkauf mag zwar legal sein, ist aber kulturpolitisch alles andere als wünschenswert.
Update
Zu den Büdinger Archivhandschriften siehe nun auch
http://dtm.bbaw.de/HSA/buedingena.html
Dramatische finanzielle Probleme des Fürstenhauses sind seit Jahren in der Region bekannt. Besorgnis muss erregen, dass sich die Lage derzeit anscheinend zuspitzt. Unter den Insolvenzmeldungen der FAZ vom 19.4.2005 war: "Forstbetrieb Fürst zu Ysenburg und Büdingen GbR, Büdingen." Das Fürstenhaus ist der zweitgrößte private Waldbesitzer Hessens (siehe auch FR 20.1.2005).
Ohne grosses Aufsehen hat das Fürstenhaus in den letzten Jahren wertvolles Kulturgut in den privaten Handel gegeben.
Am 26./27.11.2004 wurde vom Auktionshaus Schloss Ahlden ein kostbares Album aus dem Besitz von Alfred Fürst zu Ysenburg/Schloss Büdingen einer deutschen Bibliothek zugeschlagen:
http://www.schloss-ahlden.de/auktion/pdf/NachberichtAuktion.pdf
2004 wurden Münzen versteigert:
http://log.netbib.de/index.php?s=ysenburgische
17 Münzen erwarb das Offenbacher Haus der Geschichte (FR 20.8.2004)
Wie der derzeitige Stand hinsichtlich des 2003 für 300.000 Euro geplanten Ankaufs der für die Altgermanistik wichtigen "Schönrainer Liederhandschrift" (um 1330), die der Fürst an Jörn Günther (Hamburg) verkauft hatte, durch die Kasseler Bibliothek ist, geht aus Internetquellen nicht hervor. Siehe
http://voeb.uibk.ac.at/vm/vm56_34_presseschau.pdf (FR 24.6.2003)
http://www.uni-kassel.de/bib/eulensaal/2003/schoenrainer.html
http://www.uni-marburg.de/hosting/mr/mr14/mr2482.html ("Büdinger Fragmente" ohne Kennzeichnung der verkauften Stücke, die Frieder Schanze, 'Schönrainer Handschrift' ('Büdinger Fragmente'), in ²VL 11 (2004) Sp. 1384-1388 aufführt)
http://docsrv1.digizeitschriften.de/digitools/loader.php?ID=203693
(Crecelius, ZfdA 10, 1856)
Siehe auch
http://www.uni-marburg.de/hosting/census/hssb.html#Buedingen
Die 2003 von Jörn Günther angebotene illuminierte Passionsgeschichte des Johannes von Zazenhausen von 1464
http://www.aedph-old.uni-bayreuth.de/2003/0013.html
stammt tatsächlich aus Büdingen, wie aus der digitalisierten Archivbeschreibung
http://dtm.bbaw.de/HSA/Buedingen_700321040000.html
hervorgeht (dort "Verbleib unbekannt"). Sie wird als Teil des Gesamtarchivs bezeichnet, das unter dem Schutz des Kulturgutschutzgesetz des Bundes steht:
http://www.zoll.de/e0_downloads/a1_vorschriften/a0_gesamtliste_gesetze/schutz_des_kulturgutes_teil_b.pdf
Auf der Seite des Handschriftenarchivs erfährt man, dass nicht weniger als 155 Beschreibungen (von 1905) aus dem Büdinger deutschsprachigen Handschriftenbestand existieren (davon sind 5 über http://www.manuscripta-mediaevalia.de/ als Registereinträge recherchierbar). An gedruckter Literatur verzeichnet der "Kristeller" nur den alten Aufsatz von Crecelius über die Schönrainer Fragmente (s.o.). Büdinger Bruchstücke der Erlösung wurden ebenfalls in einem alten Aufsatz publiziert:
http://www.digizeitschriften.de/dms/resolveppn/?PPN=GDZPPN001671723
Es ist nicht bekannt, ob weitere Stücke verkauft wurden. Ein solcher klandestiner Ausverkauf mag zwar legal sein, ist aber kulturpolitisch alles andere als wünschenswert.
Update
Zu den Büdinger Archivhandschriften siehe nun auch
http://dtm.bbaw.de/HSA/buedingena.html
http://www.hauswedell-nolte.de/cat384/3841200/3841200S.htm
Das Auktionshaus Hauswedell & Nolte lässt sich zum Schillerjahr nichts Besonderes einfallen, nur Business as usual: Ein kleines, literatur- und kulturgeschichtlich aufschlußreiches Schriftgut-Ensemble wird in alle Winde zerstreut. Es geht um einige Schriftstücke der Provenienz Gleichen-Rußwurm (Schloß Greifenstein ob Bonnland, später Baden-Baden).
839 Schiller. - Emilie von Gleichen-Rußwurm (Tochter von Friedrich Schiller, 1804-1872). Eigenh. Manuskript >>Notizen Schiller betreffend<<. [Schloß Greifenstein ob Bolland] 1856-61. 14 Bll., meist beidseitig beschrieben. Zus. 23 Seiten. Quer-Octavo. Pappbd. d. Zt. (gering bestoßen). (148)
Die jüngste Tochter von Friedrich Schiller widmete sich zeitlebens der Pflege des Nachlasses ihres Vaters. Dieser, nach ihrer Hochzeit mit Alexander von Gleichen-Rußwurm, auf dem Familienschloß Greifenstein untergebrachte Schatz wurde von der Familie später dem Goethe-Schiller-Archiv in Weimar gestiftet. [...]
Schätzung/Estimate: EUR 600.-
840 -. Drei handgeschriebene Koch- bzw. Haushaltsbücher von Emilie von Gleichen-Rußwurm, geb. Schiller (1804-1872). Handschriften auf Papier. 1834, 1850 u. o. J. Schmal-Quarto u. Octavo. Pappbde. d. Zt. mit handgeschr. Titelschildern (stärkere Gebrauchsspuren). [...] Dazu: >>Kochbuch von der geliebten Schwieger-Mutter bekommen<< (Deckelvignette, eigenh. von Emilie von Gleichen-Rußwurm). 82 Bll. Octavo. Pappbd. d. Zt. (Gebrauchsspuren). - Das Kochbuch stammt von Henriette Friederike von Gleichen-Rußwurm, geb. Halleben. - Tagebuch auf meiner Reise nach Dresden, über Jena, Naumburg, Leipzig und Meissen. Im Mai 1793. - Tagebuch meiner Reise in die Schweitz, welche ich am 23. Juni 1810 angetreten habe. - 2 Handschr. auf Papier. Lt. Vermerk auf den Innendeckeln ebenfalls von Henriette von Gl.-R.
Schätzung/Estimate: EUR 700.-
841 -. 4 Bücher aus dem Besitz von Emilie von Gleichen-Rußwurm mit deren Besitzvermerken: Journal für deutsche Frauen. Besorgt von Wieland, Rochlitz und Seume. Leipzig, Göschen 1806. Umschlag d. Zt. - Kleine Landschaften. 1stes Heft. C. Hörny. Sammelheft mit 6 Kupferstichen von C. Hörny. Handschr. (eigenh.?) Titelschild. - Sammelbändchen mit 15 kolor. Lithographien mit Rheinansichten. Handschr. Titel >>Erinnerung an die Rheinreise 1821.<<. - Gothaischer genealog. Hof-Kalender auf das Jahr 1839. 76. Jg. Gotha, Perthes [1838]. Mit Kupfern. Orig.-Pappbd. (leicht gebräunt).
Schätzung/Estimate: EUR 100.-
842 -. Gästebuch des Schloßes Greifenstein ob Bonnland. 1891-1938. 136 Bll., davon ca. 120 mit Eintragungen, Zeichnungen u. eingeklebten Photographien sowie zahlr. Beilagen. Kl.-Quarto. Geprägter Schweinslederbd. (leicht berieben). (148)
Die Anfänge des Schlosses reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück, nach dem Bauernkrieg wurde das Renaissance-Schloß erbaut u. gelangte Anfang des 16. Jahrhunderts in den Besitz der Familie von Rußwurm, 1527 durch Heirat einer Erbtochter vereint mit der Familie von Gleichen. - Von den zahlr. bedeutenden Familienmitgliedern seien hier nur erwähnt: Wilhelm von Gleichen-Rußwurm (1717-1783, Naturforscher), Heinrich von Gleichen-Rußwurm (Berater der Markgräfin Wilhemine von Bayreuth, welche die in ihrem Auftrag zusammengetragene Sammlung ihrem Bruder Friedrich dem Großen vermachte), Karl Heinrich Freiherr von Gleichen-Rußwurm (Diplomat; dänischer Gesandter in Madrid, Paris und Neapel; 1733 bis 1807). Dieser pflegte, auch künstlerisch tätig, enge Beziehungen zur Familie Friedrich Schillers. Durch die Schwägerin Schillers, Karoline von Wolzogen, wurde diese Freundschaft vertieft, 1828 heiratete Adalbert von Gleichen-Rußwurm Schillers jüngste Tochter Emilie (1804-1872). Diese widmete sich zeitlebens der Pflege des Erbes ihres Vaters u. machte Schloß Greifenstein zu einem Zentrum der Schiller-Forschung. Der Nachlaß Schillers wurde von Alexander von Gleichen-Rußwurm dem Goethe-Schiller-Archiv Weimar geschenkt. - 1938 wurden Schloß u. Dorf Bonnland geräumt, da ein Übungsgelände für die Wehrmacht errichtet wurde. Noch heute wird das Gelände von der Bundeswehr genutzt, das Schloß allerdings ist wieder zu bewundern.
Das Gästebuch entstand 1891, als Alexander von Gleichen-Rußwurm (1865-1947, Schriftsteller, Urenkel Friedrich Schillers) Stammhalter auf Greifenstein war. - Unter den Eintragungen finden sich: Friedrich Karl von Hutten zum Stolzenberg, Anghörige der Familien Freiherr von Seckendorff u. von Hylander, Rudi Stock (Stadtrat Aschaffenburg), Hanns Hubmann (Photograph), Mitglieder der Würzburger Chorvereinigung, Hermann von und zu Egloffstein (Schriftsteller), Julius Maria Becker (Schriftsteller), Schneeli (eventl. Gustav Schneeli, Mäzen u. Gründer des Kunstsammlung Glarus), Johannes Fastenrath (Schriftsteller, 1839-1908). - Zahlr. eingeklebte Photographien zeigen Außenansichten des Schloß u. des Parks, Besucher u. Angehörige der Familie, meist bezeichnet, eventl. von Alexander von Gleichen-Rußwurm oder seiner Ehefrau. - Mehrere eingeklebte Briefe, darunter eigenh. von Max Dauthendey (Würzburg, 2. VII. 1912), Thassilo [von Scheffer], Julius Maria Becker. - Ca. 20, teils blattgr. Zeichnungen u. Karikaturen, da einige dat. 1892 u. monogr. >>FvB<<. - Am Ende einige Texte zur Aufgabe des Schlosses 1938.
Dazu: Gästebuch der Villa Menschikow, Baden-Baden. 1937-1952. 76 Bll., davon 66 mit Eintragungen u. Einklebungen. Kl.-Quarto. Geprägter Kalblederbd. mit Eckbeschlägen.
Nach Aufgabe des Schlosses Greifenstein bewohnte die Familie Alexander von Gleichen-Rußwurms die Villa Menschikow in Baden-Baden. In einem der mondänsten u. weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannten Kurorte der damaligen Zeit, empfing die kunst- u. literatursinnigen Familie wiederum zahlr. Persönlichkeiten des kulturellen Lebens. - Unter den Eintragungen u. eingeklebten bzw. beigelegten Briefen: Jean Clergue (Dirigent des Pariser Radio-Orchesters) mit Notenzitat, Gerhart Hauptmann, Börries von Münchhausen, Otto Flake, Rudolf Großmann, Elisabeth Beheim-Schwarzbach, Lea Niako (Schauspielerin), Helene Nostitz (u. a. 2 eigenh. Aquarelle), Max Halbe, Prinzessin Luise Sophie von Schleswig-Holstein, Prinz Friedrich Leopold von Preußen, Hans Wildermann, Rudolf Hellwag, Angehörige der Familien von Hardenberg, von Eggeling, von Arnim, von Lengsdorff, von Hutten, von Glasenapp u. v. m. - Nach Kriegsende Eintragungen von Offizieren der französ. Armee, meist in Verehrung der Schiller-Familie u. von Carl J. Burckhardt, Max Selbach, Frank Wedde (der >>Adlerkönig<<), beiliegend 4 maschinengeschr. Briefe von Marie Romain Rolland (Witwe von Romain Rolland) sowie Visitenkarten von Prinzessin Nazlie Halim von Ägypten, Prinz und Prinzessin Karl Biron von Curland, Prinzessin Marie von Baden, Gerhart Hauptmann, Pierre Benoit u. v. a.
Dazu: Photoalbum der Familie Gleichen-Rußwurm. Etwa 1900-1930. Mit ca. 80 eingesteckten Photographien u. einigen Postkarten. - Meist Ansichten von Schloß Greifenberg, Innenräumen (darunter auch Bilder des Schiller-Nachlasses) sowie Angehörigen der Familie.
Schätzung/Estimate: EUR 600.-
Aus der gleichen Provenienz (Einlieferung 148) stammen noch weitere Lose in anderen Sachgruppen der Auktion, so Nr. 177 mit Vermerk >>Ludwig von Gleichen-Rußwurm bekommen zu Weihnachten 1842<<. Ohne Hinweis auf die Provenienz, aber ebenfalls Nr. 148: zwei Bände Insecten-Belustigung aus dem 18. Jahrhundert (Lose 76-77).
Aber auch wenn man sich auf die oben genannten "Autographen" beschränkt: Müsste nicht ein solcher außergewöhnlicher, literaturgeschichtlich bedeutsamer Adels-Nachlaß zusammengehalten und der Forschung zugänglich gemacht werden - etwa in einem Literaturarchiv? Wer ist dafür zuständig? Den Landesgeschichtlern werden die Unterlagen zu privat-literarisch sein, ein Literaturarchiv wird die Kochbücher und die Reisetagebücher nicht wollen, für die Stadt Baden-Baden wäre allenfalls das letzte Los von Belang. Die gedruckten Bücher schliesslich werden auf wenig Interesse stossen. Aber trotzdem ist der enge innere Zusammenhang der Stücke und ihre Verbindung mit dem Leben einer Adelsfamilie von Rang vom Ende des 16. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts nicht zu leugnen, ein Kontext, der durch die Auktion aller Wahrscheinlichkeit nach zerstört werden wird. Adelskultur wird einmal mehr zum Opfer allseitiger öffentlicher Unzuständigkeit.
Das Auktionshaus Hauswedell & Nolte lässt sich zum Schillerjahr nichts Besonderes einfallen, nur Business as usual: Ein kleines, literatur- und kulturgeschichtlich aufschlußreiches Schriftgut-Ensemble wird in alle Winde zerstreut. Es geht um einige Schriftstücke der Provenienz Gleichen-Rußwurm (Schloß Greifenstein ob Bonnland, später Baden-Baden).
839 Schiller. - Emilie von Gleichen-Rußwurm (Tochter von Friedrich Schiller, 1804-1872). Eigenh. Manuskript >>Notizen Schiller betreffend<<. [Schloß Greifenstein ob Bolland] 1856-61. 14 Bll., meist beidseitig beschrieben. Zus. 23 Seiten. Quer-Octavo. Pappbd. d. Zt. (gering bestoßen). (148)
Die jüngste Tochter von Friedrich Schiller widmete sich zeitlebens der Pflege des Nachlasses ihres Vaters. Dieser, nach ihrer Hochzeit mit Alexander von Gleichen-Rußwurm, auf dem Familienschloß Greifenstein untergebrachte Schatz wurde von der Familie später dem Goethe-Schiller-Archiv in Weimar gestiftet. [...]
Schätzung/Estimate: EUR 600.-
840 -. Drei handgeschriebene Koch- bzw. Haushaltsbücher von Emilie von Gleichen-Rußwurm, geb. Schiller (1804-1872). Handschriften auf Papier. 1834, 1850 u. o. J. Schmal-Quarto u. Octavo. Pappbde. d. Zt. mit handgeschr. Titelschildern (stärkere Gebrauchsspuren). [...] Dazu: >>Kochbuch von der geliebten Schwieger-Mutter bekommen<< (Deckelvignette, eigenh. von Emilie von Gleichen-Rußwurm). 82 Bll. Octavo. Pappbd. d. Zt. (Gebrauchsspuren). - Das Kochbuch stammt von Henriette Friederike von Gleichen-Rußwurm, geb. Halleben. - Tagebuch auf meiner Reise nach Dresden, über Jena, Naumburg, Leipzig und Meissen. Im Mai 1793. - Tagebuch meiner Reise in die Schweitz, welche ich am 23. Juni 1810 angetreten habe. - 2 Handschr. auf Papier. Lt. Vermerk auf den Innendeckeln ebenfalls von Henriette von Gl.-R.
Schätzung/Estimate: EUR 700.-
841 -. 4 Bücher aus dem Besitz von Emilie von Gleichen-Rußwurm mit deren Besitzvermerken: Journal für deutsche Frauen. Besorgt von Wieland, Rochlitz und Seume. Leipzig, Göschen 1806. Umschlag d. Zt. - Kleine Landschaften. 1stes Heft. C. Hörny. Sammelheft mit 6 Kupferstichen von C. Hörny. Handschr. (eigenh.?) Titelschild. - Sammelbändchen mit 15 kolor. Lithographien mit Rheinansichten. Handschr. Titel >>Erinnerung an die Rheinreise 1821.<<. - Gothaischer genealog. Hof-Kalender auf das Jahr 1839. 76. Jg. Gotha, Perthes [1838]. Mit Kupfern. Orig.-Pappbd. (leicht gebräunt).
Schätzung/Estimate: EUR 100.-
842 -. Gästebuch des Schloßes Greifenstein ob Bonnland. 1891-1938. 136 Bll., davon ca. 120 mit Eintragungen, Zeichnungen u. eingeklebten Photographien sowie zahlr. Beilagen. Kl.-Quarto. Geprägter Schweinslederbd. (leicht berieben). (148)
Die Anfänge des Schlosses reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück, nach dem Bauernkrieg wurde das Renaissance-Schloß erbaut u. gelangte Anfang des 16. Jahrhunderts in den Besitz der Familie von Rußwurm, 1527 durch Heirat einer Erbtochter vereint mit der Familie von Gleichen. - Von den zahlr. bedeutenden Familienmitgliedern seien hier nur erwähnt: Wilhelm von Gleichen-Rußwurm (1717-1783, Naturforscher), Heinrich von Gleichen-Rußwurm (Berater der Markgräfin Wilhemine von Bayreuth, welche die in ihrem Auftrag zusammengetragene Sammlung ihrem Bruder Friedrich dem Großen vermachte), Karl Heinrich Freiherr von Gleichen-Rußwurm (Diplomat; dänischer Gesandter in Madrid, Paris und Neapel; 1733 bis 1807). Dieser pflegte, auch künstlerisch tätig, enge Beziehungen zur Familie Friedrich Schillers. Durch die Schwägerin Schillers, Karoline von Wolzogen, wurde diese Freundschaft vertieft, 1828 heiratete Adalbert von Gleichen-Rußwurm Schillers jüngste Tochter Emilie (1804-1872). Diese widmete sich zeitlebens der Pflege des Erbes ihres Vaters u. machte Schloß Greifenstein zu einem Zentrum der Schiller-Forschung. Der Nachlaß Schillers wurde von Alexander von Gleichen-Rußwurm dem Goethe-Schiller-Archiv Weimar geschenkt. - 1938 wurden Schloß u. Dorf Bonnland geräumt, da ein Übungsgelände für die Wehrmacht errichtet wurde. Noch heute wird das Gelände von der Bundeswehr genutzt, das Schloß allerdings ist wieder zu bewundern.
Das Gästebuch entstand 1891, als Alexander von Gleichen-Rußwurm (1865-1947, Schriftsteller, Urenkel Friedrich Schillers) Stammhalter auf Greifenstein war. - Unter den Eintragungen finden sich: Friedrich Karl von Hutten zum Stolzenberg, Anghörige der Familien Freiherr von Seckendorff u. von Hylander, Rudi Stock (Stadtrat Aschaffenburg), Hanns Hubmann (Photograph), Mitglieder der Würzburger Chorvereinigung, Hermann von und zu Egloffstein (Schriftsteller), Julius Maria Becker (Schriftsteller), Schneeli (eventl. Gustav Schneeli, Mäzen u. Gründer des Kunstsammlung Glarus), Johannes Fastenrath (Schriftsteller, 1839-1908). - Zahlr. eingeklebte Photographien zeigen Außenansichten des Schloß u. des Parks, Besucher u. Angehörige der Familie, meist bezeichnet, eventl. von Alexander von Gleichen-Rußwurm oder seiner Ehefrau. - Mehrere eingeklebte Briefe, darunter eigenh. von Max Dauthendey (Würzburg, 2. VII. 1912), Thassilo [von Scheffer], Julius Maria Becker. - Ca. 20, teils blattgr. Zeichnungen u. Karikaturen, da einige dat. 1892 u. monogr. >>FvB<<. - Am Ende einige Texte zur Aufgabe des Schlosses 1938.
Dazu: Gästebuch der Villa Menschikow, Baden-Baden. 1937-1952. 76 Bll., davon 66 mit Eintragungen u. Einklebungen. Kl.-Quarto. Geprägter Kalblederbd. mit Eckbeschlägen.
Nach Aufgabe des Schlosses Greifenstein bewohnte die Familie Alexander von Gleichen-Rußwurms die Villa Menschikow in Baden-Baden. In einem der mondänsten u. weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannten Kurorte der damaligen Zeit, empfing die kunst- u. literatursinnigen Familie wiederum zahlr. Persönlichkeiten des kulturellen Lebens. - Unter den Eintragungen u. eingeklebten bzw. beigelegten Briefen: Jean Clergue (Dirigent des Pariser Radio-Orchesters) mit Notenzitat, Gerhart Hauptmann, Börries von Münchhausen, Otto Flake, Rudolf Großmann, Elisabeth Beheim-Schwarzbach, Lea Niako (Schauspielerin), Helene Nostitz (u. a. 2 eigenh. Aquarelle), Max Halbe, Prinzessin Luise Sophie von Schleswig-Holstein, Prinz Friedrich Leopold von Preußen, Hans Wildermann, Rudolf Hellwag, Angehörige der Familien von Hardenberg, von Eggeling, von Arnim, von Lengsdorff, von Hutten, von Glasenapp u. v. m. - Nach Kriegsende Eintragungen von Offizieren der französ. Armee, meist in Verehrung der Schiller-Familie u. von Carl J. Burckhardt, Max Selbach, Frank Wedde (der >>Adlerkönig<<), beiliegend 4 maschinengeschr. Briefe von Marie Romain Rolland (Witwe von Romain Rolland) sowie Visitenkarten von Prinzessin Nazlie Halim von Ägypten, Prinz und Prinzessin Karl Biron von Curland, Prinzessin Marie von Baden, Gerhart Hauptmann, Pierre Benoit u. v. a.
Dazu: Photoalbum der Familie Gleichen-Rußwurm. Etwa 1900-1930. Mit ca. 80 eingesteckten Photographien u. einigen Postkarten. - Meist Ansichten von Schloß Greifenberg, Innenräumen (darunter auch Bilder des Schiller-Nachlasses) sowie Angehörigen der Familie.
Schätzung/Estimate: EUR 600.-
Aus der gleichen Provenienz (Einlieferung 148) stammen noch weitere Lose in anderen Sachgruppen der Auktion, so Nr. 177 mit Vermerk >>Ludwig von Gleichen-Rußwurm bekommen zu Weihnachten 1842<<. Ohne Hinweis auf die Provenienz, aber ebenfalls Nr. 148: zwei Bände Insecten-Belustigung aus dem 18. Jahrhundert (Lose 76-77).
Aber auch wenn man sich auf die oben genannten "Autographen" beschränkt: Müsste nicht ein solcher außergewöhnlicher, literaturgeschichtlich bedeutsamer Adels-Nachlaß zusammengehalten und der Forschung zugänglich gemacht werden - etwa in einem Literaturarchiv? Wer ist dafür zuständig? Den Landesgeschichtlern werden die Unterlagen zu privat-literarisch sein, ein Literaturarchiv wird die Kochbücher und die Reisetagebücher nicht wollen, für die Stadt Baden-Baden wäre allenfalls das letzte Los von Belang. Die gedruckten Bücher schliesslich werden auf wenig Interesse stossen. Aber trotzdem ist der enge innere Zusammenhang der Stücke und ihre Verbindung mit dem Leben einer Adelsfamilie von Rang vom Ende des 16. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts nicht zu leugnen, ein Kontext, der durch die Auktion aller Wahrscheinlichkeit nach zerstört werden wird. Adelskultur wird einmal mehr zum Opfer allseitiger öffentlicher Unzuständigkeit.
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Frankfurter Rundschau 26. April 2005
VON GESA COORDES
Marburg · 25. April · Ideologisch gesehen war der Bombenabwurf auf das Marburger Südviertel während des Zweiten Weltkrieges ein Volltreffer. Die Bombe traf nämlich ausgerechnet das gläserne Oberlicht des Staatsarchivs mit seinem metergroßen Hakenkreuz und den vier Reichsadlern. Seitdem finden sich die Hakenkreuze "nur" noch im Fries der Decke.
Diese Symbole der NS-Herrschaft zu entfernen, ist nach Auskunft von Archivleiter Andreas Hedwig allerdings nie ernsthaft diskutiert worden. Inzwischen wäre dies auch nicht mehr ganz einfach - schließlich steht der Bau seit 1980 unter Denkmalschutz. Und Denkmalpfleger Udo Baumann findet es "nicht so lebensnotwendig", die Hakenkreuze zu entfernen: "Das würde zu einer Vernichtung des gesamten Frieses führen." Ebenso wie Hedwig hält er es auch durchaus für richtig, das Fries der Nazis als Zeitdokument zu erhalten.
Freilich sind Hakenkreuze an der Decke in Marburg so gut wie unbekannt. Selbst von Besuchern werden die NS-Symbole oft kaum bemerkt. Bei Veranstaltungen im Vestibül erfreuen sich die Gäste immer wieder am repräsentativen Ambiente: "Selbst wenn sie das Fries sehen, fällt der Groschen ganz langsam", hat Hedwig festgestellt.
Die Archivare des Staatsarchivs legen allerdings Wert darauf, ihre Besucher auf die Geschichte des Hauses aufmerksam zu machen. "Das wird jedem auf die Nase gebunden, damit er den Bau nicht nur schön findet."Schließlich stand die Bronzebüste Adolf Hitlers einst an zentraler Stelle über dem Portal zum Ausstellungssaal. Wer heute die breiten Treppen des Vestibüls hinaufgeht, blickt allerdings auf einen Abguss von Athena, der Göttin der Weisheit. Zu sehen war die "Führerbüste" selbst während der NS-Zeit nur kurzzeitig, weil Oberpräsident Prinz Philipp von Hessen die Arbeit des Bildhauers Heinrich Jobst für derart misslungen hielt, dass ein neuer Guss auf die Zeit nach dem Krieg verlegt wurde.
Am 22. Oktober 1938 weihte der Oberpräsident, in SA-Uniform gekleidet, das Staatsarchiv am damaligen Adolf-Hitler-Platz (heute Friedrichsplatz) ein. Der sechs- bis achtstöckige Bau, der das viel zu klein gewordene Archiv im Marburger Schloss ersetzte, war damals das modernste Archivgebäude Deutschlands. [...]
VON GESA COORDES
Marburg · 25. April · Ideologisch gesehen war der Bombenabwurf auf das Marburger Südviertel während des Zweiten Weltkrieges ein Volltreffer. Die Bombe traf nämlich ausgerechnet das gläserne Oberlicht des Staatsarchivs mit seinem metergroßen Hakenkreuz und den vier Reichsadlern. Seitdem finden sich die Hakenkreuze "nur" noch im Fries der Decke.
Diese Symbole der NS-Herrschaft zu entfernen, ist nach Auskunft von Archivleiter Andreas Hedwig allerdings nie ernsthaft diskutiert worden. Inzwischen wäre dies auch nicht mehr ganz einfach - schließlich steht der Bau seit 1980 unter Denkmalschutz. Und Denkmalpfleger Udo Baumann findet es "nicht so lebensnotwendig", die Hakenkreuze zu entfernen: "Das würde zu einer Vernichtung des gesamten Frieses führen." Ebenso wie Hedwig hält er es auch durchaus für richtig, das Fries der Nazis als Zeitdokument zu erhalten.
Freilich sind Hakenkreuze an der Decke in Marburg so gut wie unbekannt. Selbst von Besuchern werden die NS-Symbole oft kaum bemerkt. Bei Veranstaltungen im Vestibül erfreuen sich die Gäste immer wieder am repräsentativen Ambiente: "Selbst wenn sie das Fries sehen, fällt der Groschen ganz langsam", hat Hedwig festgestellt.
Die Archivare des Staatsarchivs legen allerdings Wert darauf, ihre Besucher auf die Geschichte des Hauses aufmerksam zu machen. "Das wird jedem auf die Nase gebunden, damit er den Bau nicht nur schön findet."Schließlich stand die Bronzebüste Adolf Hitlers einst an zentraler Stelle über dem Portal zum Ausstellungssaal. Wer heute die breiten Treppen des Vestibüls hinaufgeht, blickt allerdings auf einen Abguss von Athena, der Göttin der Weisheit. Zu sehen war die "Führerbüste" selbst während der NS-Zeit nur kurzzeitig, weil Oberpräsident Prinz Philipp von Hessen die Arbeit des Bildhauers Heinrich Jobst für derart misslungen hielt, dass ein neuer Guss auf die Zeit nach dem Krieg verlegt wurde.
Am 22. Oktober 1938 weihte der Oberpräsident, in SA-Uniform gekleidet, das Staatsarchiv am damaligen Adolf-Hitler-Platz (heute Friedrichsplatz) ein. Der sechs- bis achtstöckige Bau, der das viel zu klein gewordene Archiv im Marburger Schloss ersetzte, war damals das modernste Archivgebäude Deutschlands. [...]
KlausGraf - am Freitag, 13. Mai 2005, 21:23 - Rubrik: Staatsarchive
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http://www.kulturerbe-einsiedeln.ch/
Das Verlagsarchiv ist nach Angaben der Stiftung "der besterhaltene Verlagsnachweis der Schweiz".
Das Verlagsarchiv ist nach Angaben der Stiftung "der besterhaltene Verlagsnachweis der Schweiz".
KlausGraf - am Freitag, 13. Mai 2005, 18:50 - Rubrik: Medienarchive
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http://www.berliner-klassik.de/
Ein Projekt der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Ein Projekt der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
KlausGraf - am Freitag, 13. Mai 2005, 18:25 - Rubrik: Landesgeschichte
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Reader Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft-
Anforderungen an das zweite Gesetz zur Regelung des Urheberrechts in der Informationsgesellschaft;
Hrsg: Ulrich Sieber, Thomas Hoeren
http://www.hrk.de/de/download/dateien/HRK-Reader%20Urheberrecht%202005.pdf
Lesen!
Anforderungen an das zweite Gesetz zur Regelung des Urheberrechts in der Informationsgesellschaft;
Hrsg: Ulrich Sieber, Thomas Hoeren
http://www.hrk.de/de/download/dateien/HRK-Reader%20Urheberrecht%202005.pdf
Lesen!
KlausGraf - am Freitag, 13. Mai 2005, 15:32 - Rubrik: Archivrecht
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Cream of Science macht auch aus den Geisteswissenschaften viele Aufsätze renommierter niederländischer Gelehrter "Open Access" zugänglich, einzelne Aufsätze sind auch auf deutsch geschrieben, etwa:
https://dare.ubvu.vu.nl/handle/1871/3190
Die Bedeutung der Hohen Schule zu Steinfurt im Universitätsraum der östlichen Niederlande im 16. und 17. Jahrhundert (1991)
Authors: Frijhoff, W.T.M.
https://dare.ubvu.vu.nl/handle/1871/3190
Die Bedeutung der Hohen Schule zu Steinfurt im Universitätsraum der östlichen Niederlande im 16. und 17. Jahrhundert (1991)
Authors: Frijhoff, W.T.M.
KlausGraf - am Freitag, 13. Mai 2005, 02:34 - Rubrik: Open Access
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An wissenschaftlichen Beiträgen, die im Rahmen einer überwiegend mit öffentlichen Mitteln finanzierten Lehr- und Forschungstätigkeit entstanden sind und in Periodika erscheinen, hat der Urheber auch bei Einräumung eines ausschließlichen Nutzungsrechts das Recht, den Beitrag nach Ablauf von grundsätzlich sechs Monaten seit Erstveröffentlichung öffentlich zugänglich zu machen, soweit dies zur Verfolgung nicht-kommerzieller Zwecke gerechtfertigt ist, fordert Gerd Hansen.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/59496
Siehe dazu auch:
http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg27508.html
http://www.heise.de/newsticker/meldung/59496
Siehe dazu auch:
http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg27508.html
KlausGraf - am Freitag, 13. Mai 2005, 02:24 - Rubrik: Open Access
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