Gottfried Wilhelm Leibniz, Ladislaus Sunthaim und die süddeutsche Welfen-Historiographie
Von Klaus Graf
Vortrag auf dem Kolloquium der Herzog August Bibliothek "Leibniz als Sammler und Herausgeber historischer Quellen" am 9.10.2007
http://archiv.twoday.net/stories/4182472/
Gottfried Wilhelm Leibniz war nicht wirklich an Ladislaus Sunthaim interessiert. Im ersten Band der "Scriptores rerum Brunsvicensium" von 1707 druckte er im Anschluß an die Weingartener Welfenquellen, also vor allem das "Chronicon Weingartensis Monachi de Guelfis Principibus" (heute bekannt als "Historia Welforum"), auf sechs Seiten als Nr. 58 die 1511 datierte genealogische Ausarbeitung des aus Ravensburg gebürtigen Wiener Kanonikers. In der Einleitung spendierte Leibniz dem Text genau einen Satz, aus dem man nicht mehr als Name (Ladislaus Sundheimius), Amt ("Canonici apud Viennam Austriae") und Geburtsort ("ex Ravensburgio, patrimoniali Guelforum opido") des Verfassers erfährt sowie die Herkunft der Handschrift, die aus der Wiener Hofbibliothek stammte. Noch nicht einmal die Datierung der Schrift gibt Leibniz an dieser Stelle an, von der Einordnung in die genealogischen Bestrebungen Kaiser Maximilians ganz zu schweigen. Horst Eckert hat festgestellt, dass die Vorlage die Handschrift 7692 der Wiener Nationalbibliothek war (S. 121). Die Annahme liegt nahe, dass Leibniz während seines etwa neunmonatigen Wiener Aufenthalts von 1688/89, als ihm etliche Manuskripte zur Welfengeschichte zugänglich waren (Reese S. 60), den Text kopiert hat. Hinweise auf Sunthaims Arbeit in den handschriftlichen Unterlagen von Leibniz sind noch nicht bekannt geworden.
Eine nennenswerte Kommentierung ist dem Text durch Leibniz nicht zuteil geworden. Die gut 20 Anmerkungen geben lediglich Varianten von Namensformen aus dem Anonymus de Guelfis, also aus der Historia Welforum, die Leibniz im ersten Band aus einer jungen Augsburger Handschrift drucken musste. Es bleibt offen, ob Leibniz die Namensformen der Historia Welforum als Verbesserungen gegenüber Sunthaim sah oder Sunthaims Namensformen als Erläuterungen zu dem hochmittelalterlichen Text. Möglicherweise trifft beides zu. Da Sunthaim aus Ravensburg stammte und mit den Weingartener Welfenquellen offenkundig gut vertraut war, hat sich Leibniz wohl entschlossen, die Schrift abzudrucken - seine Editio princeps blieb bis heute die einzige Ausgabe von Sunthaims Welfengenealogie. Leider eine unvollständige, denn Leibniz hat den zweiten Teil des Textes, der die Welfengenealogie bis in Sunthaims eigene Zeit fortführte, einfach weggelassen, ohne dies in irgendeiner Weise anzumerken.
Es ist fraglich, ob Leibniz den Text zugleich auch als Dokument zur historischen Sammlungstätigkeit Maximilians präsentieren wollte, auf die Leibniz in der Einleitung seiner "Scriptores" kurz zurückblickt (Babin/Heuvel S. 242-245). Er erwähnt dort unter Berufung auf eine Äußerung von Johannes Stabius einen Plan Maximilians, die alten deutschen Chroniken sammeln zu lassen, und vermutete, Johannes Trithemius habe ihn dazu bewogen. Leibniz nützt die Gelegenheit, eine kurze Würdigung von Trithemius anzuschließen. Wenn dieser es dabei belassen hätte, seine bewunderungswürdigen Quellenfunde darzustellen, wäre ihm allgemeine Zustimmung sicher gewesen. Aber Trithemius habe in der Geschichte für ehrenvoll gehalten, "die Bestrebungen von Fürsten durch auf Beifall berechnete Fiktionen in die Irre zu führen. So erdichtete er Hunibald und ähnliches Zeug, führte er Genealogien weiter, als seine Forschungsergebnisse zuließen" (S. 245). Maximilian selbst habe besonders an den Genealogien Gefallen gefunden. Leibniz erwähnt dann das Dichterkolleg des Celtis und nennt dann eine Reihe humanistischer Historiker und Editoren: Neuenahr, Pirckheimer, Peutinger, Wimpfeling und Bebel. Kein Wort von Sunthaim!
Leibniz hat den Sunthaim-Text lieblos behandelt. Er hat ihn nur zur Hälfte abgedruckt und sich nicht bemüht, etwas über den Verfasser oder die Entstehungsumstände mitzuteilen. Dass es sehr wohl möglich gewesen, aus der gelehrten Literatur einige Notizen zu Sunthaim zusammenzutragen, zeigt die Einleitung zum Abdruck ausgewählter Texte von Sunthaim durch Andreas Felix Oefele 1763, die natürlich ehrfurchtsvoll auf die Ausgabe des "magnus [...] antiquitatum germanicarum Stator LEIBNITIUS" verweist (II, S. 559). Die Anmerkungen von Leibniz zeigen, dass er Sunthaims Schrift lediglich als Anhang zu den Weingartener Welfenquellen gesehen hat. Sie war für Leibniz eindeutig zu jung und zu unselbständig.
Es ist bekannt, dass die Scriptores keine mustergültige Edition auf dem höchsten um 1700 möglichen Niveau, also nach den Standards Mabillons oder der Mauriner, sind. Die Exaktheit, auf die sich der Historiker Leibniz immer wieder berief, ging unter im Trubel eines vielbeschäftigten Gelehrtenlebens. In der Überschrift der Quelleneinleitung zu den Weingartener Texten Nr. 55-58 in den Scriptores liest man "Ladislai Gundheimii, ex oppido Ravenspurg, Canonici Viennensis Familia Welphorum". Gundheimius also statt Sundheimius, und der Rezensent in den "Acta eruditorum" 1707 schrieb diesen eklatanten Druckfehler einfach ab. Bei einem Universalgenie bleiben die Details notwendigerweise auf der Strecke.
"Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit" könnte ich jetzt sagen, und wir könnten in die Kaffeepause gehen. Dies würde aber der Bedeutung Sunthaims, den ich als einen der drei Stammväter der deutschen modernen Genealogie sehe, nicht gerecht. Ich möchte nicht darüber spekulieren, ob Leibniz bei sorgfältigerer Arbeitsweise hätte erkennen können, dass Sunthaim ein wichtiger Vorläufer auf dem Feld der genealogischen Forschung war und aus welchen Gründen Sunthaims genealogische Arbeiten um 1500 so innovativ waren. Die so ungleichen Persönlichkeiten von Sunthaim und Leibniz vergleichend in den Blick zu nehmen, verspricht jedenfalls aufschlußreiche Einblicke in die Formierung der wissenschaftlichen Genealogie in der frühen Neuzeit und in die Grundprobleme, mit denen alle frühneuzeitlichen dynastischen Historiker zu kämpfen hatten.
Da die Wiener Matrikel zu 1460 "Ladislaus Sunthaimer de Ravensburga" registriert, dürfte Ladislaus Sunthaim um 1445 in Ravensburg geboren worden sein. Er dürfte der Ravensburger Bürgerfamilie Sunthain entstammen. In der Heimat zum Priester geweiht, erscheint er 1473 als Kaplan einer kleinen Pfründe im Wiener Stephansdom. Zwei weitere Pfründen kamen hinzu, bevor er 1504 mit einem Kanonikat an St. Stephan materiell abgesichert wurde. Anfang 1513 ist er in Wien gestorben.
Sunthaim selbst war kein Humanist, auch wenn er enge Kontakte zu den Humanisten im Umkreis Maximilians und insbesondere zu Konrad Celtis unterhielt. Sunthaim gehörte zu den engsten Mitarbeitern bei dem Gedechtnus-Projekt Kaiser Maximilians, das man einen historisch-genealogischen Sonderforschungsbereich nennen könnte. Bevor 1505 der Freiburger Dr. Jakob Mennel auf der Bildfläche erschien, kann Sunthaim als der wissenschaftliche Leiter des Projekts gelten. Mit Ausnahme der in einer Baseler Inkunabel von 1491 vorliegenden Babenberger-Genealogie ist zeitgenössisch von seinen Schriften nichts gedruckt worden. Die meisten erhaltenen Sammelhandschriften stammen aus der Zeit um 1510, also aus den letzten Lebensjahren Sunthaims, als dieser bemüht war, die auf ausgedehnten Reisen zusammengetragene historisch-genealogische-geographische Ernte einzubringen. Beachtung gefunden hat vor allem die Landesbeschreibung Oberdeutschlands, die immer wieder mit faszinierenden Details aufwarten kann. Sie ist in einer Stuttgarter Handschrift überliefert, die ursprünglich Konrad Peutinger gehörte. Das "geographische Gesamtwerk" Sunthaims hat Karsten Uhde 1993 aus dieser und einer weiteren, heute ebenfalls in Stuttgart befindlichen Handschrift in einer fehlerhaften Transkription im Rahmen seiner Dissertation veröffentlicht. Lateinische Genealogien aus einer dieser beiden Stuttgarter Peutinger-Handschriften hatte bereits 1763 Andreas Felix Oefele zum Abdruck gebracht. Die erste Sunthaim-Edition überhaupt ist unser Leibniz-Text.
Geschichte, Geographie im Sinne einer Landesbeschreibung, und Genealogie sind bei Sunthaim eng miteinander verzahnt. In einem Brief an Matthäus Lang von 1503 kündigte Sunthaim an, falls es an Unterstützung nicht fehle, werde er sein Wissen in zwei Büchern zusammenfassen, "das ain vom adl, von kunign, furstn, herrn und ritterschaft, daz ander von landn, stettn, clostern und wassern" (Uhde S. 78).
In einem früheren Brief aus dem gleichen Jahr schreibt Sunthaim über seine genealogischen Studien voller Stolz: "ich hab 55 Markgrafen von Baden in eine rechte Ordnung gestellt, auf bitt meines gnedigen Herrn Christoff von Baden; item ich hab auch in Ordnung bracht Acht und zwainzig herren von wirtenberg" (Bauer S. 80). Er wolle noch bearbeiten die Könige von Frankreich aus vier Geschlechtern, die Könige von Neapel oder Sizilien, die Könige von Kastilien und Leon, Aragon, Portugal und viele andere Geschlechter mehr.
Um die Leistung Sunthaims als Genealoge einordnen zu können, muss man sich vor Augen halten, dass es um 1500 noch keinerlei gedruckte oder handschriftliche Stammtafelwerke gab, in denen man zu vielen Dynastien rasch etwas nachschlagen konnte. Sunthaim musste seine genealogischen Aufstellungen aus den Quellen selbst erarbeiten, also vor allem aus den Handschriften der Klöster und Stifte, die durch geeignete Realien wie Grabsteine zu ergänzen waren.
Eine detaillierte Untersuchung der Genealogien Sunthaims existiert nicht. Nur die Babenberger-Genealogie hat Fritz Eheim, der Sunthaim seine ungedruckte Wiener Dissertation widmete, minutiös auseinandergenommen. Leider ist diese Arbeit nur handschriftlich als Prüfungsarbeit am Institut für österreichische Geschichtsforschung vorhanden. Soweit die Forschung auf einzelne Genealogien Sunthaims zu sprechen kam, hat sie der profunden Quellenkenntnis des Wiener Kanonikers Respekt gezollt. Dieter Mertens konstatierte, dass in einer Aufstellung Sunthaims zur Genealogie der ersten Württemberger die genannten Namen auf Quellen und Traditionsgut aus den Klöstern Hirsau, Blaubeuren, St. Blasien und Irsee zurückgehen (ZWLG 1990, S. 42).
Am Ende des von Leibniz edierten Sunthaim-Texts steht die Verfasserangabe Sunthaims, der die Klöster aufzählt, aus denen die Angaben zusammengetragen wurden: Weingarten, Weißenau, "Puchnaw" (Reichenau?), zu St. Ulrich und Afra und zu Ebersberg bei München "und andern Klöstern und Stifftern".
Sunthaim verkörpert - um eine treffende Bezeichnung von Fritz Eheim aufzunehmen - den neuen Typ des "reisenden Historikers", der sich vor Ort in den Archiven und Bibliotheken informiert. Seine Arbeit war unendlich viel schwieriger als die von Leibniz, der zwei Jahrhunderte später seine Reisen anhand eines Bergs an gedruckter gelehrter Literatur planen konnte. Sie war aber in anderer Hinsicht auch einfacher, denn das ängstliche Vorenthalten von alten Dokumenten als Arcana aus Gründen der Staatsräson, mit dem Leibniz auf seinen Reisen immer wieder zu kämpfen hatte, gab es für die Historiker des Maximilian-Umkreises noch nicht.
Sunthaim achtete auf Realien, auf Sach- und Bildquellen, das wird immer wieder in seinen Genealogien und seiner Landesbeschreibung deutlich. Dieter Mertens spricht davon, das neuartige methodische Vorgehen Jakob Mennels, der seine Genealogien aus einer Vielzahl unterschiedlichen Quellen erarbeitet hat, sei zukunftsweisend gewesen. Er zitiert eine Aufzählung Mennels, die ich als "Quellenliste des antiquarischen Typs" bezeichnen möchte: aus "annalibus, martirologiis, seelbüchern, Sarchen, grablichen uberschrifften, stiftbüchern, testament, zedel, cronicken, matrickel, register, Rodeln, urbarbücher, kirchmuren, alt durn, statporten, wappen und figuren, müntzen, brieff und sigel unnd ander schrifften" (ZWLG 1990, S. 31). Auch andere humanistisch beeinflußten Historiker haben solche programmatischen Quellenlisten stolz präsentiert. Es gibt zwar keine solche Liste bei Sunthaim, aber in seiner Forschungspraxis wurde er dem damit formulierten Anspruch weitgehend gerecht.
Bei dem von Leibniz abgedruckten Teil von Sunthaims Welfengenealogie hatte es der Wiener Kanoniker vergleichsweise einfach, verfügte er doch mit der Historia Welforum um eine exzellente Leitquelle, die er lediglich zusammenfassen musste. Er bemühte sich, die sprachlichen Formulierungen seiner hochmittelalterlichen Vorlage nicht wortwörtlich zu übernehmen. Im Mittelpunkt der Abschnitte zu den Mitgliedern des Welfenhauses stehen die Filiationen und Eheverbindungen. Angegeben wird nach Möglichkeit immer auch der Begräbnisort, mit Jahreszahlen kann Sunthaim allerdings nur selten dienen. Vereinzelt ergänzt Sunthaim Angaben aus anderen Quellen: zu den angeblichen Welfenwappen etwa oder zu Stiftungen an Weingarten.
Um Sunthaims Werk einordnen zu können, ist ein Blick auf die süddeutsche Welfen-Historiographie am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts notwendig, die von der neueren Welfen-Forschung sträflich vernachlässigt wurde. Während die sächsischen historiographischen Zeugnisse insbesondere von Bernd Schneidmüller gewürdigt wurden, fehlt es an den quellenkundlichen Grundlagen zu den einschlägigen Texten. Ich kann daher hier nur vorläufige eigene Arbeitsergebnisse referieren.
Am Ende des 15. Jahrhunderts beobachtet man ein überaus intensives Interesse an der Geschichte und damit auch der Genealogie der bedeutendsten hochmittelalterlichen deutschen Dynastien. Bei den Staufern habe ich von einer Staufer-Renaissance gesprochen, Clemens Joos hat kürzlich analog dazu eine Zähringer-Renaissance um 1500 angenommen. Man könnte auch auf Sunthaims Babenberger-Genealogie und den Klosterneuburger Babenberger-Stammbaum verweisen, auf die auffällige Betonung der Genealogie in Botes Sachsenchronik und natürlich auf die intensiven genealogischen Studien, die Maximilian um 1500 seiner Familie, den Habsburgern angedeihen ließ.
Hinsichtlich der Welfen ist das in Süddeutschland um 1500 greifbare Interesse an ihrer Geschichte naturgemäß identisch mit der Rezeption der Historia Welforum, die man heute ja nicht mehr in Weingarten lokalisiert. Aber das Benediktinerkloster Weingarten war natürlich der Mittelpunkt der Welfen-Renaissance. Hier entstanden Abschriften der Historia Welforum, hier wurde ein deutschsprachiges Stifterbüchlein am Anfang des 16. Jahrhunderts geschaffen, das in mehreren Versionen existiert und natürlich auf die Historia Welforum zurückgreift. Der Kaplan Gallus Öhem, bekannt durch seine Chronik der Reichenau, gab der Welfengeschichte breiten Raum in seiner deutschsprachigen Reichenauer Reichschronik aus dem ersten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts. Er konnte sich auf eine Reichenauer Handschrift des Werks stützen, eine Abschrift des Reichenauer Codex gelangte durch die gelehrten Mönche von St. Ulrich und Afra nach Augsburg. 1509 benutzte ein um 1520 schreibender Historiograph Jakob von Mainz die Historia Welforum. In seiner deutschsprachigen "Fürstlichen Chronik" stützte sich Jakob Mennel bei der Darstellung der Welfengeschichte fast ganz auf die Historia Welforum. Mennel geht kritischer mit dem Text um als Sunthaim: Er erörtert Widersprüche und Varianten. Erwähnung verdient noch, dass seit Sunthaims Babenberger-Genealogie von 1491 eine kurze Welfengeschichte auch im Druck zugänglich war.
Als ich hier in Wolfenbüttel auf einer Tagung auf eine deutschsprachige Abhandlung "Von dem ursprung und der gepurt der swebischen fursten und sunderlich der Guelfen" in einem Sammelband des Nürnberger Weltchronisten Hartmann Schedel aufmerksam machte, war mir nicht bekannt, dass bereits Paul Joachimsohn den Text als Übersetzung aus der Historia Welforum durch die Nürnberger Chronisten Platterberger und Truchseß identifiziert hatte (²VL 11, Sp. 681f.).
Neben Sunthaims von Leibniz edierter Zusammenstellung von 1511 ist der ambitionierteste Text der süddeutschen Welfen-Historiographie die zu einem unbekannten Zeitpunkt am Ende des 15. oder Anfang des 16. Jahrhunderts entstandene lateinische "Summula de Guelfis". Am ausführlichsten hat sich mit ihr Carol L. Neel in ihrer Dissertation über Burchard von Ursberg beschäftigt, doch sind ihre Ergebnisse entwertet durch fragwürdige Spekulationen über die ihrer Ansicht nach erst am Ende des 15. Jahrhunderts erfolgte Interpolation der Welfenquellen in die Chronik des Burchard von Ursberg. Neel kannte eine Stuttgarter und eine Münchner Handschrift, vor kurzem identifizierte ich dank des Internet eine weitere Handschrift, Clm 22105 aus Wessobrunn, auf die man längst hätte aufmerksam werden können. Aber ebenso wie Sunthaims Welfen-Genealogie haben diese Texte aus der Zeit um 1500 bislang kaum jemanden interessiert.
Bislang nicht bemerkt wurde, dass Sunthaims Text und die Summula in einzelnen Formulierungen und Fakten, die von der gemeinsamen Vorlage, der Historia Welforum abweichen, soweit übereinstimmen, dass zwingend eine Abhängigkeit angenommen werden muss. Sunthaim muss die Summula gekannt haben, das umgekehrte Verhältnis ist nicht denkbar, da Sunthaims Text von 1511 offenkundig verbesserte genealogische Kentnisse verrät. Wie Sunthaim hat auch der Verfasser der Summula die Historia Welforum durch weitere Weingartener Quellen ergänzt. Bei Mathilde von Tuszien verweisen beide auf Cosmas von Prag.
Das Grundkonzept von Summula und Sunthaims Welfengenealogie ist identisch, allerdings enthält die Summula eine allgemeine Einleitung und einen kurzen Schlussabschnitt. Über die Bemerkung von Wilhelm Giesebrecht 1881 ist die Forschung nicht hinausgekommen: "Der Verfasser war kein Weingartner Mönch; denn er schilt die Mönche, weil sie, auf den Besitz bedacht, wohl aufgezeichnet, was sie erworben hätten und welche die Donatoren gewesen seien, aber um den genealogischen Zusammenhang derselben sich wenig gekümmert hätten. Das unbedeutende Werk, welches erst im 15. Jahrhundert entstanden ist, scheint von einem Humanisten jener Zeit herzurühren" (S. 206).
Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder hat Sunthaim die Summula schamlos ausgeschrieben, oder die Summula ist ein eigenes Frühwerk Sunthaims, das er 1511 wörtlich verwertet hat. Ich tendiere zu der zweiten Variante, da Sunthaim als Ravensburger leichten Zugang zu den Weingartener Welfenquellen erhalten konnte, deren Kenntnis die Summula ja verrät. Das Heranziehen weiterer Texte stimmt mit der Arbeitsweise Sunthaims überein, auch die Kritik an den Mönchen und die Betonung des genealogischen Zusammenhangs würde gut zu ihm passen.
Wenn die in Peutingers Handschrift Clm 4351 dem Text der Summula angehängten Stammtafeln "mit dem Werke selbst in Verbindung stehen", wie Giesebrecht formulierte, ergibt sich aus diesem notizenartigen Anhang, der nach 1485/86 zu datieren ist, da er Thomas Lirers damals gedruckte Schwäbische Chronik benutzt hat, ein starkes Argument für die Verfasserschaft Sunthaims. Die dort wiedergegebene Blasonierung des angeblichen Wappens Gleisberg findet sich bei Sunthaim wieder, während der Text der Summula nicht auf Wappen eingeht. Allerdings ist die Stuttgarter Handschrift der Summula mit Wappen illustriert. Bevor man in der Gestalt des Summula-Autors einen Doppelgänger Sunthaims kreiert, der auch dessen heraldische Interessen geteilt habe, wird man die Zuschreibung der Summula an Sunthaim - wenngleich vorerst mit Fragezeichen - akzeptieren können.
Leibniz und Sunthaim waren beide eingebunden in einen Forschungszusammenhang, der von dynastischen Interessen diktiert wurde. Das ist durchaus typisch für die frühneuzeitliche Genealogie: Genealogia ancilla dynastiae. Für Leibniz genügt es, auf die intensiven Studien von Armin Reese zu verweisen, der 1967 "Die Rolle der Historie beim Aufstieg des Welfenhauses 1680-1714" eingehend dargestellt hat. Die Bestrebungen Maximilians, der retrospektiv Altertümer zusammentragen ließ und prospektiv seinen Nachruhm sichern wollte, waren Gegenstand einer großen Monographie des Germanisten Jan-Dirk Müller unter dem Titel "Gedächtnus".
Es bekommt der Interpretation kultureller Zeugnisse selten gut, wenn man sie an der kurzen Leine der Legitimation führt. Wenn alles der fürstlichen Legitimation diente, Geschichte also vollständig instrumentalisiert wurde, wird der Begriff der Legitimation sinnlos. Der Historiker hat die Spannung darzustellen, die zwischen den Vorgaben der fürstlichen Auftraggeber und der Leistung der Historiographen und Genealogen bestand. Es wäre also für die Zeit von Leibniz darzulegen, wie sich die Autonomie der Wissenschaft - wohl weitgehend hinter dem Rücken der Beteiligten - etablierte. Für Sunthaims Zeit kann man darauf verweisen, dass Maximilian sicher der wichtigste Akteur der zeitgenössischen Erinnerungskultur war, dass er aber eingebunden war in epochale Tendenzen und Konjunkturen, die zeitlich vorangingen oder parallel zu seinen Bestrebungen verliefen. Maximilian und seine Mitarbeiter waren gefesselt von den Altertümern, denen sie mit Begeisterung nachspürten, und dieses Bild der Fessel gibt bereits zu verstehen, wie platt und einseitig eine Sichtweise ist, die in der Beschäftigung des Herrschers mit seinem Herkommen, seiner Genealogie nur ein machtpolitisches Instrument und ein Zeichen von "Modernität" erkennen will.
Sunthaims nüchterne fakten- und quellenorientierte Genealogie hielt sich von den anderen genealogischen Phantastereien des Maximilian-Umkreises fern. Anders als Leibniz hat Sunthaim keine programmatischen Äußerungen über die Ablehnung fabulöser Genealogien hinterlassen. Aber nur ein einziges Mal spricht Sunthaim - glaubt man Fritz Eheim - in allen seinen Schriften von der für den Maximilian-Umkreis so wichtigen trojanischen Abkunft der Habsburger.
Mennel beherrschte die Rhetorik und Methodik der historischen Quellenkritik virtuoser als Sunthaim, was ihn aber nicht hinderte, sehr viel spekulativere Genealogien zu akzeptieren. Bemerkenswert für Sunthaims Quellenkritik ist, dass er die noch von Friedrich III. hochgeschätzte "Chronik der 95 Herrschaften" als "unbewerte cronik" abtut (Eheim S. 63).
Sunthaims Versuch, mit kritischem Sinn erstmals ein stabiles genealogisches Gerüst für die regierenden und ausgestorbenen Dynastien aufzurichten, hätte - bei allen Unvollkommenheiten - Leibniz durchaus sympathisch sein können.
Sunthaims Arbeiten blieben nicht ohne Resonanz. Sie gelangten nicht nur an den Herrscher, sondern konnten auch in Maximilians Umkreis wirken. Aus den Unterlagen Sunthaims speisten sich viele Stammtafeln, die Wolfgang Lazius in der Mitte des 16. Jahrhunderts publizierte.
Die beiden anderen Stammväter der modernen Genealogie neben dem 1513 gestorbenen Sunthaim sind der bereits oft erwähnte Freiburger Jurist Dr. Jakob Mennel, gestorben 1526, und Matthäus Marschall von Pappenheim, wie Sunthaim ein Kleriker, nämlich Kanoniker in Augsburg, gestorben 1541. Pappenheim ist vor allem durch seine auch im Druck vorliegenden Ausarbeitungen zur Geschichte seiner eigenen Familie, zu den Truchsessen von Waldburg und zu den Herren von Geroldseck bekannt geworden. Seine handschriftlichen Sammelbände mit vielen Adelsgenealogien in der württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, in der Thurn- und Taxi'schen Hofbibliothek zu Regensburg und in Wien harren noch der Auswertung. Ein engeres Verhältnis zu Maximilian ist für Pappenheim nicht bekannt, aber wie die anderen beiden trug er Genealogien vieler Familien zusammen.
Um 1500 weitet sich der Blickwinkel: Nicht mehr die einzelne Adelsfamilie steht im Mittelpunkt, deren Genealogie von Herolden oder Haushistoriographen dargestellt werden konnte. Zum Thema werden nunmehr die Genealogien vieler Dynastien und Adelsfamilien, sei es noch bestehender, sei es bereits erloschener. Auch wenn bei einzelnen Familien Vorarbeiten vorlagen, bedeutete die Rekonstruktion der Familienverhältnisse aus den Quellen zähe Kleinarbeit für Sunthaim, Mennel und Pappenheim. Alle drei waren notgedrungen reisende Historiker, da sie die Urkunden und anderen Quellen in den Klöstern und Stiften ausfindig machen mussten. Vor diesen drei gelehrten genealogischen Sammlern gibt es in Deutschland so gut wie keine genealogische Kollektaneen-Handschriften.
Ihre genealogischen Ausarbeitungen stehen in engem Zusammenhang mit dem Wandel der Erinnerungskultur um 1500. Das "Herkommen" erhielt einen neuen Stellenwert, ablesbar auch am Aufkommen prächtig illustrierter Stammbäume und von Ahnengalerien. Die ersten Adelschroniken wurden damals verfasst. Wichtig war gewiss der Einfluß des groß angelegten genealogischen Unternehmens von Maximilian, aber das Thema "lag in der Luft".
Wer den genealogischen Bestrebungen der Zeit um 1500 anhand der Quellen nachgehen will, muss auch heute noch zum reisenden Historiker werden oder ein kleines Vermögen in Mikrofilme oder Kopien von Handschriften oder alter Drucke investieren. Ich habe mit Blick auf Sunthaims Oeuvre auf der Wiener Editions-Tagung von 2004 dafür plädiert, die von ihm erhaltenen Werke "Open Access" zu digitalisieren, also die Handschriften und die alten Drucke mit Editionen seiner Werke. Bereits damals lag das Wolfenbütteler Digitalisat der Babenberger-Genealogie Sunthaims von 1491 vor. Inzwischen ist ein bequemer Zugang zu dem Abdruck Oefeles von 1763 dank des Entgegenkommens der Innsbrucker Digitalisierungsabteilung möglich. Ebenso kann dank Google Book Search jeder die Ausgabe der Summula des Weingartener Konventualen Gerard Hess 1784 konsultieren, der über einen Internetzugang verfügt. Dass in Wolfenbüttel Werke aus dem Leibniz-Umkreis digitalisiert werden, aber nicht die Scriptores rerum Brunsvicensium, an deren Wert als Quellensammlung für die niedersächsische Landesgeschichte doch kein Zweifel bestehen kann, leuchtet nicht ein. Solche Digitalisate schaffen doch in ungeahntem Maße neue Möglichkeiten der Forschung. Hier gilt nichts anderes als was Leibniz im Mai 1699 dem Kolberger Syndikus Laurens Rango schrieb: "Ich schätze zumahl die Schriften hoch, da man nicht nur, wie vor alters, aus den alten Monumenten und Documenten etwas nach seinem belieben nimt, und sich darauff beziehet, sondern dieselbige selbst darstellet, damit sie vom Untergang behutet, dem leser zu selbst beliebigen Untersuchen und nachdenken auch ferneren entdeckungen offen stehen" (Babin/Heuvel, S. 242 Anm. 22).
Weblinks
Vortrag 2004 "Open Access und Edition"
http://archiv.twoday.net/stories/230198
Oefele 1763
http://www.literature.at/webinterface/library/ALO-BOOK_V01?objid=14325&page=569&zoom=3&ocr=
[Offline 2011! Muss durch http://www.archive.org/details/RerumBoicarum2 ersetzt werden]
Giesebrecht 1881
http://books.google.com/books?id=P3oFAAAAQAAJ&pg=PA206
Edition der Summula durch Hess
http://books.google.com/books?id=_glpC4I30bcC&pg=PA121
Wessobrunner Handschrift der Summula
http://archiv.twoday.net/stories/4164230/
[Unabhängig im gedruckten Repertorium fontium identifiziert!]
Babenberger-Genealogie (E-Text auf Wikisource)
http://de.wikisource.org/wiki/Der_l%C3%B6blichen_F%C3%BCrsten_und_des_Landes_%C3%96sterreich_Altherkommen_und_Regierung
Wikipedia über Sunthaim
http://de.wikipedia.org/wiki/Ladislaus_Sunthaym
Hinweise zum Interesse an der Welfen-Genealogie um 1500
Google Book Search
Clemens Joos über die Zähringer-Renaissance
http://www.ag-landeskunde-oberrhein.de/index.php?id=p462v
Zur fürstlichen Erinnerungskultur um 1500
http://www.histsem.uni-freiburg.de/mertens/graf/ekult.htm
http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2008/523/
Zitiervorschlag
Klaus Graf, Gottfried Wilhelm Leibniz, Ladislaus Sunthaim und die süddeutsche Welfen-Historiographie. Vortrag auf dem Kolloquium der Herzog August Bibliothek "Leibniz als Sammler und Herausgeber historischer Quellen" am 9.10.2007. Online-Preprint
http://archiv.twoday.net/stories/4349225/ (abgerufen am ...)
You can cite this work as follows:
Graf, Klaus. Gottfried Wilhelm Leibniz, Ladislaus Sunthaim und die süddeutsche Welfen-Historiographie. Archivalia. 2007, updated: 2011-03-24. URL:https://archiv.twoday.net/stories/4349225/. Accessed: 2011-03-24. (Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/5xQyrF4hi )
Nachtrag 2012:
Druckfassung: Klaus Graf, Gottfried Wilhelm Leibniz, Ladislaus Sunthaim und die süddeutsche Welfen-Historiographie, in: Leibniz als Sammler und Herausgeber historischer Quellen. Hrsg. von Nora Gädeke (Wolfenbütteler Forschungen 129), Wiesbaden 2012, S. 33-47
Online: http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/8767/
#forschung
Von Klaus Graf
Vortrag auf dem Kolloquium der Herzog August Bibliothek "Leibniz als Sammler und Herausgeber historischer Quellen" am 9.10.2007
http://archiv.twoday.net/stories/4182472/
Gottfried Wilhelm Leibniz war nicht wirklich an Ladislaus Sunthaim interessiert. Im ersten Band der "Scriptores rerum Brunsvicensium" von 1707 druckte er im Anschluß an die Weingartener Welfenquellen, also vor allem das "Chronicon Weingartensis Monachi de Guelfis Principibus" (heute bekannt als "Historia Welforum"), auf sechs Seiten als Nr. 58 die 1511 datierte genealogische Ausarbeitung des aus Ravensburg gebürtigen Wiener Kanonikers. In der Einleitung spendierte Leibniz dem Text genau einen Satz, aus dem man nicht mehr als Name (Ladislaus Sundheimius), Amt ("Canonici apud Viennam Austriae") und Geburtsort ("ex Ravensburgio, patrimoniali Guelforum opido") des Verfassers erfährt sowie die Herkunft der Handschrift, die aus der Wiener Hofbibliothek stammte. Noch nicht einmal die Datierung der Schrift gibt Leibniz an dieser Stelle an, von der Einordnung in die genealogischen Bestrebungen Kaiser Maximilians ganz zu schweigen. Horst Eckert hat festgestellt, dass die Vorlage die Handschrift 7692 der Wiener Nationalbibliothek war (S. 121). Die Annahme liegt nahe, dass Leibniz während seines etwa neunmonatigen Wiener Aufenthalts von 1688/89, als ihm etliche Manuskripte zur Welfengeschichte zugänglich waren (Reese S. 60), den Text kopiert hat. Hinweise auf Sunthaims Arbeit in den handschriftlichen Unterlagen von Leibniz sind noch nicht bekannt geworden.
Eine nennenswerte Kommentierung ist dem Text durch Leibniz nicht zuteil geworden. Die gut 20 Anmerkungen geben lediglich Varianten von Namensformen aus dem Anonymus de Guelfis, also aus der Historia Welforum, die Leibniz im ersten Band aus einer jungen Augsburger Handschrift drucken musste. Es bleibt offen, ob Leibniz die Namensformen der Historia Welforum als Verbesserungen gegenüber Sunthaim sah oder Sunthaims Namensformen als Erläuterungen zu dem hochmittelalterlichen Text. Möglicherweise trifft beides zu. Da Sunthaim aus Ravensburg stammte und mit den Weingartener Welfenquellen offenkundig gut vertraut war, hat sich Leibniz wohl entschlossen, die Schrift abzudrucken - seine Editio princeps blieb bis heute die einzige Ausgabe von Sunthaims Welfengenealogie. Leider eine unvollständige, denn Leibniz hat den zweiten Teil des Textes, der die Welfengenealogie bis in Sunthaims eigene Zeit fortführte, einfach weggelassen, ohne dies in irgendeiner Weise anzumerken.
Es ist fraglich, ob Leibniz den Text zugleich auch als Dokument zur historischen Sammlungstätigkeit Maximilians präsentieren wollte, auf die Leibniz in der Einleitung seiner "Scriptores" kurz zurückblickt (Babin/Heuvel S. 242-245). Er erwähnt dort unter Berufung auf eine Äußerung von Johannes Stabius einen Plan Maximilians, die alten deutschen Chroniken sammeln zu lassen, und vermutete, Johannes Trithemius habe ihn dazu bewogen. Leibniz nützt die Gelegenheit, eine kurze Würdigung von Trithemius anzuschließen. Wenn dieser es dabei belassen hätte, seine bewunderungswürdigen Quellenfunde darzustellen, wäre ihm allgemeine Zustimmung sicher gewesen. Aber Trithemius habe in der Geschichte für ehrenvoll gehalten, "die Bestrebungen von Fürsten durch auf Beifall berechnete Fiktionen in die Irre zu führen. So erdichtete er Hunibald und ähnliches Zeug, führte er Genealogien weiter, als seine Forschungsergebnisse zuließen" (S. 245). Maximilian selbst habe besonders an den Genealogien Gefallen gefunden. Leibniz erwähnt dann das Dichterkolleg des Celtis und nennt dann eine Reihe humanistischer Historiker und Editoren: Neuenahr, Pirckheimer, Peutinger, Wimpfeling und Bebel. Kein Wort von Sunthaim!
Leibniz hat den Sunthaim-Text lieblos behandelt. Er hat ihn nur zur Hälfte abgedruckt und sich nicht bemüht, etwas über den Verfasser oder die Entstehungsumstände mitzuteilen. Dass es sehr wohl möglich gewesen, aus der gelehrten Literatur einige Notizen zu Sunthaim zusammenzutragen, zeigt die Einleitung zum Abdruck ausgewählter Texte von Sunthaim durch Andreas Felix Oefele 1763, die natürlich ehrfurchtsvoll auf die Ausgabe des "magnus [...] antiquitatum germanicarum Stator LEIBNITIUS" verweist (II, S. 559). Die Anmerkungen von Leibniz zeigen, dass er Sunthaims Schrift lediglich als Anhang zu den Weingartener Welfenquellen gesehen hat. Sie war für Leibniz eindeutig zu jung und zu unselbständig.
Es ist bekannt, dass die Scriptores keine mustergültige Edition auf dem höchsten um 1700 möglichen Niveau, also nach den Standards Mabillons oder der Mauriner, sind. Die Exaktheit, auf die sich der Historiker Leibniz immer wieder berief, ging unter im Trubel eines vielbeschäftigten Gelehrtenlebens. In der Überschrift der Quelleneinleitung zu den Weingartener Texten Nr. 55-58 in den Scriptores liest man "Ladislai Gundheimii, ex oppido Ravenspurg, Canonici Viennensis Familia Welphorum". Gundheimius also statt Sundheimius, und der Rezensent in den "Acta eruditorum" 1707 schrieb diesen eklatanten Druckfehler einfach ab. Bei einem Universalgenie bleiben die Details notwendigerweise auf der Strecke.
"Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit" könnte ich jetzt sagen, und wir könnten in die Kaffeepause gehen. Dies würde aber der Bedeutung Sunthaims, den ich als einen der drei Stammväter der deutschen modernen Genealogie sehe, nicht gerecht. Ich möchte nicht darüber spekulieren, ob Leibniz bei sorgfältigerer Arbeitsweise hätte erkennen können, dass Sunthaim ein wichtiger Vorläufer auf dem Feld der genealogischen Forschung war und aus welchen Gründen Sunthaims genealogische Arbeiten um 1500 so innovativ waren. Die so ungleichen Persönlichkeiten von Sunthaim und Leibniz vergleichend in den Blick zu nehmen, verspricht jedenfalls aufschlußreiche Einblicke in die Formierung der wissenschaftlichen Genealogie in der frühen Neuzeit und in die Grundprobleme, mit denen alle frühneuzeitlichen dynastischen Historiker zu kämpfen hatten.
Da die Wiener Matrikel zu 1460 "Ladislaus Sunthaimer de Ravensburga" registriert, dürfte Ladislaus Sunthaim um 1445 in Ravensburg geboren worden sein. Er dürfte der Ravensburger Bürgerfamilie Sunthain entstammen. In der Heimat zum Priester geweiht, erscheint er 1473 als Kaplan einer kleinen Pfründe im Wiener Stephansdom. Zwei weitere Pfründen kamen hinzu, bevor er 1504 mit einem Kanonikat an St. Stephan materiell abgesichert wurde. Anfang 1513 ist er in Wien gestorben.
Sunthaim selbst war kein Humanist, auch wenn er enge Kontakte zu den Humanisten im Umkreis Maximilians und insbesondere zu Konrad Celtis unterhielt. Sunthaim gehörte zu den engsten Mitarbeitern bei dem Gedechtnus-Projekt Kaiser Maximilians, das man einen historisch-genealogischen Sonderforschungsbereich nennen könnte. Bevor 1505 der Freiburger Dr. Jakob Mennel auf der Bildfläche erschien, kann Sunthaim als der wissenschaftliche Leiter des Projekts gelten. Mit Ausnahme der in einer Baseler Inkunabel von 1491 vorliegenden Babenberger-Genealogie ist zeitgenössisch von seinen Schriften nichts gedruckt worden. Die meisten erhaltenen Sammelhandschriften stammen aus der Zeit um 1510, also aus den letzten Lebensjahren Sunthaims, als dieser bemüht war, die auf ausgedehnten Reisen zusammengetragene historisch-genealogische-geographische Ernte einzubringen. Beachtung gefunden hat vor allem die Landesbeschreibung Oberdeutschlands, die immer wieder mit faszinierenden Details aufwarten kann. Sie ist in einer Stuttgarter Handschrift überliefert, die ursprünglich Konrad Peutinger gehörte. Das "geographische Gesamtwerk" Sunthaims hat Karsten Uhde 1993 aus dieser und einer weiteren, heute ebenfalls in Stuttgart befindlichen Handschrift in einer fehlerhaften Transkription im Rahmen seiner Dissertation veröffentlicht. Lateinische Genealogien aus einer dieser beiden Stuttgarter Peutinger-Handschriften hatte bereits 1763 Andreas Felix Oefele zum Abdruck gebracht. Die erste Sunthaim-Edition überhaupt ist unser Leibniz-Text.
Geschichte, Geographie im Sinne einer Landesbeschreibung, und Genealogie sind bei Sunthaim eng miteinander verzahnt. In einem Brief an Matthäus Lang von 1503 kündigte Sunthaim an, falls es an Unterstützung nicht fehle, werde er sein Wissen in zwei Büchern zusammenfassen, "das ain vom adl, von kunign, furstn, herrn und ritterschaft, daz ander von landn, stettn, clostern und wassern" (Uhde S. 78).
In einem früheren Brief aus dem gleichen Jahr schreibt Sunthaim über seine genealogischen Studien voller Stolz: "ich hab 55 Markgrafen von Baden in eine rechte Ordnung gestellt, auf bitt meines gnedigen Herrn Christoff von Baden; item ich hab auch in Ordnung bracht Acht und zwainzig herren von wirtenberg" (Bauer S. 80). Er wolle noch bearbeiten die Könige von Frankreich aus vier Geschlechtern, die Könige von Neapel oder Sizilien, die Könige von Kastilien und Leon, Aragon, Portugal und viele andere Geschlechter mehr.
Um die Leistung Sunthaims als Genealoge einordnen zu können, muss man sich vor Augen halten, dass es um 1500 noch keinerlei gedruckte oder handschriftliche Stammtafelwerke gab, in denen man zu vielen Dynastien rasch etwas nachschlagen konnte. Sunthaim musste seine genealogischen Aufstellungen aus den Quellen selbst erarbeiten, also vor allem aus den Handschriften der Klöster und Stifte, die durch geeignete Realien wie Grabsteine zu ergänzen waren.
Eine detaillierte Untersuchung der Genealogien Sunthaims existiert nicht. Nur die Babenberger-Genealogie hat Fritz Eheim, der Sunthaim seine ungedruckte Wiener Dissertation widmete, minutiös auseinandergenommen. Leider ist diese Arbeit nur handschriftlich als Prüfungsarbeit am Institut für österreichische Geschichtsforschung vorhanden. Soweit die Forschung auf einzelne Genealogien Sunthaims zu sprechen kam, hat sie der profunden Quellenkenntnis des Wiener Kanonikers Respekt gezollt. Dieter Mertens konstatierte, dass in einer Aufstellung Sunthaims zur Genealogie der ersten Württemberger die genannten Namen auf Quellen und Traditionsgut aus den Klöstern Hirsau, Blaubeuren, St. Blasien und Irsee zurückgehen (ZWLG 1990, S. 42).
Am Ende des von Leibniz edierten Sunthaim-Texts steht die Verfasserangabe Sunthaims, der die Klöster aufzählt, aus denen die Angaben zusammengetragen wurden: Weingarten, Weißenau, "Puchnaw" (Reichenau?), zu St. Ulrich und Afra und zu Ebersberg bei München "und andern Klöstern und Stifftern".
Sunthaim verkörpert - um eine treffende Bezeichnung von Fritz Eheim aufzunehmen - den neuen Typ des "reisenden Historikers", der sich vor Ort in den Archiven und Bibliotheken informiert. Seine Arbeit war unendlich viel schwieriger als die von Leibniz, der zwei Jahrhunderte später seine Reisen anhand eines Bergs an gedruckter gelehrter Literatur planen konnte. Sie war aber in anderer Hinsicht auch einfacher, denn das ängstliche Vorenthalten von alten Dokumenten als Arcana aus Gründen der Staatsräson, mit dem Leibniz auf seinen Reisen immer wieder zu kämpfen hatte, gab es für die Historiker des Maximilian-Umkreises noch nicht.
Sunthaim achtete auf Realien, auf Sach- und Bildquellen, das wird immer wieder in seinen Genealogien und seiner Landesbeschreibung deutlich. Dieter Mertens spricht davon, das neuartige methodische Vorgehen Jakob Mennels, der seine Genealogien aus einer Vielzahl unterschiedlichen Quellen erarbeitet hat, sei zukunftsweisend gewesen. Er zitiert eine Aufzählung Mennels, die ich als "Quellenliste des antiquarischen Typs" bezeichnen möchte: aus "annalibus, martirologiis, seelbüchern, Sarchen, grablichen uberschrifften, stiftbüchern, testament, zedel, cronicken, matrickel, register, Rodeln, urbarbücher, kirchmuren, alt durn, statporten, wappen und figuren, müntzen, brieff und sigel unnd ander schrifften" (ZWLG 1990, S. 31). Auch andere humanistisch beeinflußten Historiker haben solche programmatischen Quellenlisten stolz präsentiert. Es gibt zwar keine solche Liste bei Sunthaim, aber in seiner Forschungspraxis wurde er dem damit formulierten Anspruch weitgehend gerecht.
Bei dem von Leibniz abgedruckten Teil von Sunthaims Welfengenealogie hatte es der Wiener Kanoniker vergleichsweise einfach, verfügte er doch mit der Historia Welforum um eine exzellente Leitquelle, die er lediglich zusammenfassen musste. Er bemühte sich, die sprachlichen Formulierungen seiner hochmittelalterlichen Vorlage nicht wortwörtlich zu übernehmen. Im Mittelpunkt der Abschnitte zu den Mitgliedern des Welfenhauses stehen die Filiationen und Eheverbindungen. Angegeben wird nach Möglichkeit immer auch der Begräbnisort, mit Jahreszahlen kann Sunthaim allerdings nur selten dienen. Vereinzelt ergänzt Sunthaim Angaben aus anderen Quellen: zu den angeblichen Welfenwappen etwa oder zu Stiftungen an Weingarten.
Um Sunthaims Werk einordnen zu können, ist ein Blick auf die süddeutsche Welfen-Historiographie am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts notwendig, die von der neueren Welfen-Forschung sträflich vernachlässigt wurde. Während die sächsischen historiographischen Zeugnisse insbesondere von Bernd Schneidmüller gewürdigt wurden, fehlt es an den quellenkundlichen Grundlagen zu den einschlägigen Texten. Ich kann daher hier nur vorläufige eigene Arbeitsergebnisse referieren.
Am Ende des 15. Jahrhunderts beobachtet man ein überaus intensives Interesse an der Geschichte und damit auch der Genealogie der bedeutendsten hochmittelalterlichen deutschen Dynastien. Bei den Staufern habe ich von einer Staufer-Renaissance gesprochen, Clemens Joos hat kürzlich analog dazu eine Zähringer-Renaissance um 1500 angenommen. Man könnte auch auf Sunthaims Babenberger-Genealogie und den Klosterneuburger Babenberger-Stammbaum verweisen, auf die auffällige Betonung der Genealogie in Botes Sachsenchronik und natürlich auf die intensiven genealogischen Studien, die Maximilian um 1500 seiner Familie, den Habsburgern angedeihen ließ.
Hinsichtlich der Welfen ist das in Süddeutschland um 1500 greifbare Interesse an ihrer Geschichte naturgemäß identisch mit der Rezeption der Historia Welforum, die man heute ja nicht mehr in Weingarten lokalisiert. Aber das Benediktinerkloster Weingarten war natürlich der Mittelpunkt der Welfen-Renaissance. Hier entstanden Abschriften der Historia Welforum, hier wurde ein deutschsprachiges Stifterbüchlein am Anfang des 16. Jahrhunderts geschaffen, das in mehreren Versionen existiert und natürlich auf die Historia Welforum zurückgreift. Der Kaplan Gallus Öhem, bekannt durch seine Chronik der Reichenau, gab der Welfengeschichte breiten Raum in seiner deutschsprachigen Reichenauer Reichschronik aus dem ersten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts. Er konnte sich auf eine Reichenauer Handschrift des Werks stützen, eine Abschrift des Reichenauer Codex gelangte durch die gelehrten Mönche von St. Ulrich und Afra nach Augsburg. 1509 benutzte ein um 1520 schreibender Historiograph Jakob von Mainz die Historia Welforum. In seiner deutschsprachigen "Fürstlichen Chronik" stützte sich Jakob Mennel bei der Darstellung der Welfengeschichte fast ganz auf die Historia Welforum. Mennel geht kritischer mit dem Text um als Sunthaim: Er erörtert Widersprüche und Varianten. Erwähnung verdient noch, dass seit Sunthaims Babenberger-Genealogie von 1491 eine kurze Welfengeschichte auch im Druck zugänglich war.
Als ich hier in Wolfenbüttel auf einer Tagung auf eine deutschsprachige Abhandlung "Von dem ursprung und der gepurt der swebischen fursten und sunderlich der Guelfen" in einem Sammelband des Nürnberger Weltchronisten Hartmann Schedel aufmerksam machte, war mir nicht bekannt, dass bereits Paul Joachimsohn den Text als Übersetzung aus der Historia Welforum durch die Nürnberger Chronisten Platterberger und Truchseß identifiziert hatte (²VL 11, Sp. 681f.).
Neben Sunthaims von Leibniz edierter Zusammenstellung von 1511 ist der ambitionierteste Text der süddeutschen Welfen-Historiographie die zu einem unbekannten Zeitpunkt am Ende des 15. oder Anfang des 16. Jahrhunderts entstandene lateinische "Summula de Guelfis". Am ausführlichsten hat sich mit ihr Carol L. Neel in ihrer Dissertation über Burchard von Ursberg beschäftigt, doch sind ihre Ergebnisse entwertet durch fragwürdige Spekulationen über die ihrer Ansicht nach erst am Ende des 15. Jahrhunderts erfolgte Interpolation der Welfenquellen in die Chronik des Burchard von Ursberg. Neel kannte eine Stuttgarter und eine Münchner Handschrift, vor kurzem identifizierte ich dank des Internet eine weitere Handschrift, Clm 22105 aus Wessobrunn, auf die man längst hätte aufmerksam werden können. Aber ebenso wie Sunthaims Welfen-Genealogie haben diese Texte aus der Zeit um 1500 bislang kaum jemanden interessiert.
Bislang nicht bemerkt wurde, dass Sunthaims Text und die Summula in einzelnen Formulierungen und Fakten, die von der gemeinsamen Vorlage, der Historia Welforum abweichen, soweit übereinstimmen, dass zwingend eine Abhängigkeit angenommen werden muss. Sunthaim muss die Summula gekannt haben, das umgekehrte Verhältnis ist nicht denkbar, da Sunthaims Text von 1511 offenkundig verbesserte genealogische Kentnisse verrät. Wie Sunthaim hat auch der Verfasser der Summula die Historia Welforum durch weitere Weingartener Quellen ergänzt. Bei Mathilde von Tuszien verweisen beide auf Cosmas von Prag.
Das Grundkonzept von Summula und Sunthaims Welfengenealogie ist identisch, allerdings enthält die Summula eine allgemeine Einleitung und einen kurzen Schlussabschnitt. Über die Bemerkung von Wilhelm Giesebrecht 1881 ist die Forschung nicht hinausgekommen: "Der Verfasser war kein Weingartner Mönch; denn er schilt die Mönche, weil sie, auf den Besitz bedacht, wohl aufgezeichnet, was sie erworben hätten und welche die Donatoren gewesen seien, aber um den genealogischen Zusammenhang derselben sich wenig gekümmert hätten. Das unbedeutende Werk, welches erst im 15. Jahrhundert entstanden ist, scheint von einem Humanisten jener Zeit herzurühren" (S. 206).
Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder hat Sunthaim die Summula schamlos ausgeschrieben, oder die Summula ist ein eigenes Frühwerk Sunthaims, das er 1511 wörtlich verwertet hat. Ich tendiere zu der zweiten Variante, da Sunthaim als Ravensburger leichten Zugang zu den Weingartener Welfenquellen erhalten konnte, deren Kenntnis die Summula ja verrät. Das Heranziehen weiterer Texte stimmt mit der Arbeitsweise Sunthaims überein, auch die Kritik an den Mönchen und die Betonung des genealogischen Zusammenhangs würde gut zu ihm passen.
Wenn die in Peutingers Handschrift Clm 4351 dem Text der Summula angehängten Stammtafeln "mit dem Werke selbst in Verbindung stehen", wie Giesebrecht formulierte, ergibt sich aus diesem notizenartigen Anhang, der nach 1485/86 zu datieren ist, da er Thomas Lirers damals gedruckte Schwäbische Chronik benutzt hat, ein starkes Argument für die Verfasserschaft Sunthaims. Die dort wiedergegebene Blasonierung des angeblichen Wappens Gleisberg findet sich bei Sunthaim wieder, während der Text der Summula nicht auf Wappen eingeht. Allerdings ist die Stuttgarter Handschrift der Summula mit Wappen illustriert. Bevor man in der Gestalt des Summula-Autors einen Doppelgänger Sunthaims kreiert, der auch dessen heraldische Interessen geteilt habe, wird man die Zuschreibung der Summula an Sunthaim - wenngleich vorerst mit Fragezeichen - akzeptieren können.
Leibniz und Sunthaim waren beide eingebunden in einen Forschungszusammenhang, der von dynastischen Interessen diktiert wurde. Das ist durchaus typisch für die frühneuzeitliche Genealogie: Genealogia ancilla dynastiae. Für Leibniz genügt es, auf die intensiven Studien von Armin Reese zu verweisen, der 1967 "Die Rolle der Historie beim Aufstieg des Welfenhauses 1680-1714" eingehend dargestellt hat. Die Bestrebungen Maximilians, der retrospektiv Altertümer zusammentragen ließ und prospektiv seinen Nachruhm sichern wollte, waren Gegenstand einer großen Monographie des Germanisten Jan-Dirk Müller unter dem Titel "Gedächtnus".
Es bekommt der Interpretation kultureller Zeugnisse selten gut, wenn man sie an der kurzen Leine der Legitimation führt. Wenn alles der fürstlichen Legitimation diente, Geschichte also vollständig instrumentalisiert wurde, wird der Begriff der Legitimation sinnlos. Der Historiker hat die Spannung darzustellen, die zwischen den Vorgaben der fürstlichen Auftraggeber und der Leistung der Historiographen und Genealogen bestand. Es wäre also für die Zeit von Leibniz darzulegen, wie sich die Autonomie der Wissenschaft - wohl weitgehend hinter dem Rücken der Beteiligten - etablierte. Für Sunthaims Zeit kann man darauf verweisen, dass Maximilian sicher der wichtigste Akteur der zeitgenössischen Erinnerungskultur war, dass er aber eingebunden war in epochale Tendenzen und Konjunkturen, die zeitlich vorangingen oder parallel zu seinen Bestrebungen verliefen. Maximilian und seine Mitarbeiter waren gefesselt von den Altertümern, denen sie mit Begeisterung nachspürten, und dieses Bild der Fessel gibt bereits zu verstehen, wie platt und einseitig eine Sichtweise ist, die in der Beschäftigung des Herrschers mit seinem Herkommen, seiner Genealogie nur ein machtpolitisches Instrument und ein Zeichen von "Modernität" erkennen will.
Sunthaims nüchterne fakten- und quellenorientierte Genealogie hielt sich von den anderen genealogischen Phantastereien des Maximilian-Umkreises fern. Anders als Leibniz hat Sunthaim keine programmatischen Äußerungen über die Ablehnung fabulöser Genealogien hinterlassen. Aber nur ein einziges Mal spricht Sunthaim - glaubt man Fritz Eheim - in allen seinen Schriften von der für den Maximilian-Umkreis so wichtigen trojanischen Abkunft der Habsburger.
Mennel beherrschte die Rhetorik und Methodik der historischen Quellenkritik virtuoser als Sunthaim, was ihn aber nicht hinderte, sehr viel spekulativere Genealogien zu akzeptieren. Bemerkenswert für Sunthaims Quellenkritik ist, dass er die noch von Friedrich III. hochgeschätzte "Chronik der 95 Herrschaften" als "unbewerte cronik" abtut (Eheim S. 63).
Sunthaims Versuch, mit kritischem Sinn erstmals ein stabiles genealogisches Gerüst für die regierenden und ausgestorbenen Dynastien aufzurichten, hätte - bei allen Unvollkommenheiten - Leibniz durchaus sympathisch sein können.
Sunthaims Arbeiten blieben nicht ohne Resonanz. Sie gelangten nicht nur an den Herrscher, sondern konnten auch in Maximilians Umkreis wirken. Aus den Unterlagen Sunthaims speisten sich viele Stammtafeln, die Wolfgang Lazius in der Mitte des 16. Jahrhunderts publizierte.
Die beiden anderen Stammväter der modernen Genealogie neben dem 1513 gestorbenen Sunthaim sind der bereits oft erwähnte Freiburger Jurist Dr. Jakob Mennel, gestorben 1526, und Matthäus Marschall von Pappenheim, wie Sunthaim ein Kleriker, nämlich Kanoniker in Augsburg, gestorben 1541. Pappenheim ist vor allem durch seine auch im Druck vorliegenden Ausarbeitungen zur Geschichte seiner eigenen Familie, zu den Truchsessen von Waldburg und zu den Herren von Geroldseck bekannt geworden. Seine handschriftlichen Sammelbände mit vielen Adelsgenealogien in der württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, in der Thurn- und Taxi'schen Hofbibliothek zu Regensburg und in Wien harren noch der Auswertung. Ein engeres Verhältnis zu Maximilian ist für Pappenheim nicht bekannt, aber wie die anderen beiden trug er Genealogien vieler Familien zusammen.
Um 1500 weitet sich der Blickwinkel: Nicht mehr die einzelne Adelsfamilie steht im Mittelpunkt, deren Genealogie von Herolden oder Haushistoriographen dargestellt werden konnte. Zum Thema werden nunmehr die Genealogien vieler Dynastien und Adelsfamilien, sei es noch bestehender, sei es bereits erloschener. Auch wenn bei einzelnen Familien Vorarbeiten vorlagen, bedeutete die Rekonstruktion der Familienverhältnisse aus den Quellen zähe Kleinarbeit für Sunthaim, Mennel und Pappenheim. Alle drei waren notgedrungen reisende Historiker, da sie die Urkunden und anderen Quellen in den Klöstern und Stiften ausfindig machen mussten. Vor diesen drei gelehrten genealogischen Sammlern gibt es in Deutschland so gut wie keine genealogische Kollektaneen-Handschriften.
Ihre genealogischen Ausarbeitungen stehen in engem Zusammenhang mit dem Wandel der Erinnerungskultur um 1500. Das "Herkommen" erhielt einen neuen Stellenwert, ablesbar auch am Aufkommen prächtig illustrierter Stammbäume und von Ahnengalerien. Die ersten Adelschroniken wurden damals verfasst. Wichtig war gewiss der Einfluß des groß angelegten genealogischen Unternehmens von Maximilian, aber das Thema "lag in der Luft".
Wer den genealogischen Bestrebungen der Zeit um 1500 anhand der Quellen nachgehen will, muss auch heute noch zum reisenden Historiker werden oder ein kleines Vermögen in Mikrofilme oder Kopien von Handschriften oder alter Drucke investieren. Ich habe mit Blick auf Sunthaims Oeuvre auf der Wiener Editions-Tagung von 2004 dafür plädiert, die von ihm erhaltenen Werke "Open Access" zu digitalisieren, also die Handschriften und die alten Drucke mit Editionen seiner Werke. Bereits damals lag das Wolfenbütteler Digitalisat der Babenberger-Genealogie Sunthaims von 1491 vor. Inzwischen ist ein bequemer Zugang zu dem Abdruck Oefeles von 1763 dank des Entgegenkommens der Innsbrucker Digitalisierungsabteilung möglich. Ebenso kann dank Google Book Search jeder die Ausgabe der Summula des Weingartener Konventualen Gerard Hess 1784 konsultieren, der über einen Internetzugang verfügt. Dass in Wolfenbüttel Werke aus dem Leibniz-Umkreis digitalisiert werden, aber nicht die Scriptores rerum Brunsvicensium, an deren Wert als Quellensammlung für die niedersächsische Landesgeschichte doch kein Zweifel bestehen kann, leuchtet nicht ein. Solche Digitalisate schaffen doch in ungeahntem Maße neue Möglichkeiten der Forschung. Hier gilt nichts anderes als was Leibniz im Mai 1699 dem Kolberger Syndikus Laurens Rango schrieb: "Ich schätze zumahl die Schriften hoch, da man nicht nur, wie vor alters, aus den alten Monumenten und Documenten etwas nach seinem belieben nimt, und sich darauff beziehet, sondern dieselbige selbst darstellet, damit sie vom Untergang behutet, dem leser zu selbst beliebigen Untersuchen und nachdenken auch ferneren entdeckungen offen stehen" (Babin/Heuvel, S. 242 Anm. 22).
Weblinks
Vortrag 2004 "Open Access und Edition"
http://archiv.twoday.net/stories/230198
Oefele 1763
http://www.literature.at/webinterface/library/ALO-BOOK_V01?objid=14325&page=569&zoom=3&ocr=
[Offline 2011! Muss durch http://www.archive.org/details/RerumBoicarum2 ersetzt werden]
Giesebrecht 1881
http://books.google.com/books?id=P3oFAAAAQAAJ&pg=PA206
Edition der Summula durch Hess
http://books.google.com/books?id=_glpC4I30bcC&pg=PA121
Wessobrunner Handschrift der Summula
http://archiv.twoday.net/stories/4164230/
[Unabhängig im gedruckten Repertorium fontium identifiziert!]
Babenberger-Genealogie (E-Text auf Wikisource)
http://de.wikisource.org/wiki/Der_l%C3%B6blichen_F%C3%BCrsten_und_des_Landes_%C3%96sterreich_Altherkommen_und_Regierung
Wikipedia über Sunthaim
http://de.wikipedia.org/wiki/Ladislaus_Sunthaym
Hinweise zum Interesse an der Welfen-Genealogie um 1500
Google Book Search
Clemens Joos über die Zähringer-Renaissance
http://www.ag-landeskunde-oberrhein.de/index.php?id=p462v
Zur fürstlichen Erinnerungskultur um 1500
http://www.histsem.uni-freiburg.de/mertens/graf/ekult.htm
http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2008/523/
Zitiervorschlag
Klaus Graf, Gottfried Wilhelm Leibniz, Ladislaus Sunthaim und die süddeutsche Welfen-Historiographie. Vortrag auf dem Kolloquium der Herzog August Bibliothek "Leibniz als Sammler und Herausgeber historischer Quellen" am 9.10.2007. Online-Preprint
http://archiv.twoday.net/stories/4349225/ (abgerufen am ...)
You can cite this work as follows:
Graf, Klaus. Gottfried Wilhelm Leibniz, Ladislaus Sunthaim und die süddeutsche Welfen-Historiographie. Archivalia. 2007, updated: 2011-03-24. URL:https://archiv.twoday.net/stories/4349225/. Accessed: 2011-03-24. (Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/5xQyrF4hi )
Nachtrag 2012:
Druckfassung: Klaus Graf, Gottfried Wilhelm Leibniz, Ladislaus Sunthaim und die süddeutsche Welfen-Historiographie, in: Leibniz als Sammler und Herausgeber historischer Quellen. Hrsg. von Nora Gädeke (Wolfenbütteler Forschungen 129), Wiesbaden 2012, S. 33-47
Online: http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/8767/
#forschung
KlausGraf - am Sonntag, 14. Oktober 2007, 18:12 - Rubrik: Hilfswissenschaften
der österreichische Standard (s. http://derstandard.at/?url=/?id=3071865 ) berichtet über den KünstlerJulius Deutschbauer:
"..... Besser gut gelogen, als langweilig die Wahrheit gesagt. Besser trefflich über Ungelesenes fabuliert, als einschläfernd Gelesenes nacherzählt.
Wie funktioniert das? In der "Bibliothek ungelesener Bücher" wird ausschließlich über Bücher gesprochen, die man nicht gelesen hat. Diese werden dort gesammelt und zusammen mit den aufgezeichneten Interviewgesprächen archiviert – buchgelehrtenhaft und pedantisch. Als Archivar des Ungelesenen halte ich mich an den "Wer sich auf den Inhalt einlässt, ist als Bibliothekar verloren!" – und den "Ich lese niemals eines von den Büchern!"-Bibliothekar aus Robert Musils Mann ohne Eigenschaften. So bestimme ich von Anfang an meine Distanz zu den Büchern. Diese erhalte ich mir, indem ich vorwiegend ideell lese. Das geht einfach. Wenn ich zum Beispiel ein Buch einmal doch lese, lese ich das nächste und übernächste, das vierte und fünfte in einem Zug, allerdings ideell, das heißt in der Vorstellung, das heißt, ich lese aus purer Willenskraft das zweite, dritte, vierte, fünfte in einem Zug nicht. Diese Eigenschaft teile ichmit vielen anderen. So ist die "Bibliothek ungelesener Bücher" nun zehn Jahre alt geworden ...."
"..... Besser gut gelogen, als langweilig die Wahrheit gesagt. Besser trefflich über Ungelesenes fabuliert, als einschläfernd Gelesenes nacherzählt.
Wie funktioniert das? In der "Bibliothek ungelesener Bücher" wird ausschließlich über Bücher gesprochen, die man nicht gelesen hat. Diese werden dort gesammelt und zusammen mit den aufgezeichneten Interviewgesprächen archiviert – buchgelehrtenhaft und pedantisch. Als Archivar des Ungelesenen halte ich mich an den "Wer sich auf den Inhalt einlässt, ist als Bibliothekar verloren!" – und den "Ich lese niemals eines von den Büchern!"-Bibliothekar aus Robert Musils Mann ohne Eigenschaften. So bestimme ich von Anfang an meine Distanz zu den Büchern. Diese erhalte ich mir, indem ich vorwiegend ideell lese. Das geht einfach. Wenn ich zum Beispiel ein Buch einmal doch lese, lese ich das nächste und übernächste, das vierte und fünfte in einem Zug, allerdings ideell, das heißt in der Vorstellung, das heißt, ich lese aus purer Willenskraft das zweite, dritte, vierte, fünfte in einem Zug nicht. Diese Eigenschaft teile ichmit vielen anderen. So ist die "Bibliothek ungelesener Bücher" nun zehn Jahre alt geworden ...."
Wolf Thomas - am Sonntag, 14. Oktober 2007, 15:56 - Rubrik: Oeffentlichkeitsarbeit
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"Mit einem Wort ein Genealogist kan nicht besser zu wahrer Glori einer hohen Famili daß seine beytragen / als wann er nichts ohne Grund und Beweiß zu versichern sich ein vor allemahl entschliesset".
Formuliert wohl von Gottfried Wilhelm Leibniz in der Beantwortung der württembergischen Deduktion von Johann Georg Kulpis, zitiert nach den Wechsel-Schrifften vom ReichsBannier [...], Hannover 1694, S. 102 (VD17 23:300347K).
Formuliert wohl von Gottfried Wilhelm Leibniz in der Beantwortung der württembergischen Deduktion von Johann Georg Kulpis, zitiert nach den Wechsel-Schrifften vom ReichsBannier [...], Hannover 1694, S. 102 (VD17 23:300347K).
KlausGraf - am Sonntag, 14. Oktober 2007, 15:27 - Rubrik: Genealogie
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KlausGraf - am Samstag, 13. Oktober 2007, 18:37 - Rubrik: Open Access
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Tim Armstrong, Crowdsourcing and Open Access, Info/Law, October 12, 2007.
http://blogs.law.harvard.edu/infolaw/2007/10/12/crowdsourcing-and-open-access/
Excerpt [by Open Access News]:
I gave a short talk earlier today to my colleagues about the open access movement in legal scholarship, about which the three of us here at Info/Law have blogged from time to time (check out our open access tag for more). I used the occasion to go public with my own minor contribution to improving access to primary legal source materials....
The House Report on the Copyright Act of 1976 is a key reference in the intellectual property domain, routinely cited by courts in copyright cases. It has been indispensable in resolving disputes as to legislative intent in the face of uncertain statutory text. But so far as I’ve been able to determine, it’s not freely available online...That’s unfortunate. As has often been noted, the copyright statute is intractably, even maddeningly, vague in places, and the legislative reports have been crucial tools in figuring out just what Congress was trying to do across a host of issues.
Taking advantage of our spiffy new copier, I scanned the entire House Report, working a few pages at a time over the course of a couple of weeks. That left me with a big folder full of TIFF files on my PC, which I scrubbed with the wonderful tool unpaper before converting to PDF. You can now download the completed PDF here, although be warned that it’s a very large file (155 MB): House Report No. 94-1476 (PDF).
Getting the scanned page images online, though, is only part of the battle. What I ultimately would like to see online is the text of the report, freely searchable, copyable, and indexable, rather than just the images. Because I don’t have the time or energy to convert the images to text myself, I’ve thrown the project open as an experiment in crowdsourcing. All my page scans are now available on Wikimedia Commons, and volunteers are slowly converting the raw OCR output to intelligible text on Wikisource. It’s a lengthy document, but given enough eyeballs, as they say. The Wikisource index to the scanned pages already appears on the first page of the Google search results for “House Report 94-1476.” Eventually, this process should produce a fairly well cleaned-up version of the source text.
Assuming this ultimately works (a big “if,” to be sure), what are some other public domain legal source texts that should get the crowdsourcing treatment? ...
http://blogs.law.harvard.edu/infolaw/2007/10/12/crowdsourcing-and-open-access/
Excerpt [by Open Access News]:
I gave a short talk earlier today to my colleagues about the open access movement in legal scholarship, about which the three of us here at Info/Law have blogged from time to time (check out our open access tag for more). I used the occasion to go public with my own minor contribution to improving access to primary legal source materials....
The House Report on the Copyright Act of 1976 is a key reference in the intellectual property domain, routinely cited by courts in copyright cases. It has been indispensable in resolving disputes as to legislative intent in the face of uncertain statutory text. But so far as I’ve been able to determine, it’s not freely available online...That’s unfortunate. As has often been noted, the copyright statute is intractably, even maddeningly, vague in places, and the legislative reports have been crucial tools in figuring out just what Congress was trying to do across a host of issues.
Taking advantage of our spiffy new copier, I scanned the entire House Report, working a few pages at a time over the course of a couple of weeks. That left me with a big folder full of TIFF files on my PC, which I scrubbed with the wonderful tool unpaper before converting to PDF. You can now download the completed PDF here, although be warned that it’s a very large file (155 MB): House Report No. 94-1476 (PDF).
Getting the scanned page images online, though, is only part of the battle. What I ultimately would like to see online is the text of the report, freely searchable, copyable, and indexable, rather than just the images. Because I don’t have the time or energy to convert the images to text myself, I’ve thrown the project open as an experiment in crowdsourcing. All my page scans are now available on Wikimedia Commons, and volunteers are slowly converting the raw OCR output to intelligible text on Wikisource. It’s a lengthy document, but given enough eyeballs, as they say. The Wikisource index to the scanned pages already appears on the first page of the Google search results for “House Report 94-1476.” Eventually, this process should produce a fairly well cleaned-up version of the source text.
Assuming this ultimately works (a big “if,” to be sure), what are some other public domain legal source texts that should get the crowdsourcing treatment? ...
KlausGraf - am Samstag, 13. Oktober 2007, 17:57 - Rubrik: English Corner
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„Wer sucht, der findet - oder auch nicht.“
Hilfsmittel, Methoden und Probleme bei der Online-Recherche im Fach Geschichte
von
Christoph Bichlmeier
Diplomarbeit betreut von Univ.-Professor Dr. Thomas Frenz
Historische Hilfswissenschaften, Universität Passau
Stand: 15.11.2006
http://www.phil.uni-passau.de/histhw/TutSuch/
III. 3 ausführlich zur Wikipedia
Hilfsmittel, Methoden und Probleme bei der Online-Recherche im Fach Geschichte
von
Christoph Bichlmeier
Diplomarbeit betreut von Univ.-Professor Dr. Thomas Frenz
Historische Hilfswissenschaften, Universität Passau
Stand: 15.11.2006
http://www.phil.uni-passau.de/histhw/TutSuch/
III. 3 ausführlich zur Wikipedia
http://weblog.histnet.ch/archives/610
Wir schließen uns der Trauer an. Beiträge über Rosenzweig in Archivalia:
http://archiv.twoday.net/search?q=rosenzweig
Rosenzweig war auch ein vehementer Unterstützer von Open Access, siehe
http://www.earlham.edu/~peters/fos/2007/10/roy-rosenzweig-1950-2007.html
Zu seinem Aufsatz über die Wikipedia siehe
http://wikipedistik.de/2006/06/24/leseempfehlung/#more-113
Siehe auch:
http://hnn.us/articles/43739.html
Wir schließen uns der Trauer an. Beiträge über Rosenzweig in Archivalia:
http://archiv.twoday.net/search?q=rosenzweig
Rosenzweig war auch ein vehementer Unterstützer von Open Access, siehe
http://www.earlham.edu/~peters/fos/2007/10/roy-rosenzweig-1950-2007.html
Zu seinem Aufsatz über die Wikipedia siehe
http://wikipedistik.de/2006/06/24/leseempfehlung/#more-113
Siehe auch:
http://hnn.us/articles/43739.html
KlausGraf - am Samstag, 13. Oktober 2007, 16:55 - Rubrik: Open Access
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http://www.monasterium.net/cz/aktuelles.html
Leider sind die Archivbeschreibungen bzw. Regesten tschechisch, auch wenn die Urkunden deutsch sind.
Leider sind die Archivbeschreibungen bzw. Regesten tschechisch, auch wenn die Urkunden deutsch sind.
KlausGraf - am Samstag, 13. Oktober 2007, 02:54 - Rubrik: Kirchenarchive
http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg34575.html
Zum Auffinden elektronischer Publikationen in Bibliotheks- bzw. Verbundkatalogen können Schlagworte (z.B. im KVK online? oder ele? bzw. electronic? elektronisch?) dienen, aber auch die Filtermöglichkeiten der OPACs, siehe dazu
http://wiki.netbib.de/coma/OnlineFilter
Bequem filtern lassen sich GBV, HEBIS und SWB dank der PICA-Oberfläche, HBZ bietet ebenfalls einen Filter an, nicht dagegen BVB und KOBV.
Zwei Metasuchen sind bekannt:
https://www.portal.hebis.de/servlet/Top/searchadvanced
Die Materialart Online-Publikation ermöglicht eine offenbar gut funktionierende Suche im GVB, HEBIS, SWB sowie in der DNB.
http://suchen.hbz-nrw.de/
Leider ermöglicht der Dreiländerkatalog keine zufriedenstellende Filterung der Online-Quellen, obwohl diese vorgesehen ist und auch manche Treffer liefert (aus HBZ, BVB, Österreich).
Zum Auffinden elektronischer Publikationen in Bibliotheks- bzw. Verbundkatalogen können Schlagworte (z.B. im KVK online? oder ele? bzw. electronic? elektronisch?) dienen, aber auch die Filtermöglichkeiten der OPACs, siehe dazu
http://wiki.netbib.de/coma/OnlineFilter
Bequem filtern lassen sich GBV, HEBIS und SWB dank der PICA-Oberfläche, HBZ bietet ebenfalls einen Filter an, nicht dagegen BVB und KOBV.
Zwei Metasuchen sind bekannt:
https://www.portal.hebis.de/servlet/Top/searchadvanced
Die Materialart Online-Publikation ermöglicht eine offenbar gut funktionierende Suche im GVB, HEBIS, SWB sowie in der DNB.
http://suchen.hbz-nrw.de/
Leider ermöglicht der Dreiländerkatalog keine zufriedenstellende Filterung der Online-Quellen, obwohl diese vorgesehen ist und auch manche Treffer liefert (aus HBZ, BVB, Österreich).
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http://de.wikisource.org/wiki/Magazin_f%C3%BCr_die_neue_Historie_und_Geographie
Ein sehr nützliches Gesamtinhaltsverzeichnis der Digitalisate bei Google Book Search.
Ein sehr nützliches Gesamtinhaltsverzeichnis der Digitalisate bei Google Book Search.
KlausGraf - am Samstag, 13. Oktober 2007, 01:11 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
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"Aus der vorangegangenen Relevanzdiskussion (siehe oben) wurde deutlich, dass Archivwesen kein etablierter Wissenschaftszweig ist."
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:WikiProjekt_Portale/Baustelle#Portalschlie.C3.9Fungsdiskussion
Dass sich im wesentlichen ein Schweizer Archivar um das Portal gekümmert hat, ist kein Ruhmesblatt der Archivare. Was nichts an der ridikülen Anmaßung der Wikipedianer ändert, die das Archivwesen als unwichtig ansehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:WikiProjekt_Portale/Baustelle#Portalschlie.C3.9Fungsdiskussion
Dass sich im wesentlichen ein Schweizer Archivar um das Portal gekümmert hat, ist kein Ruhmesblatt der Archivare. Was nichts an der ridikülen Anmaßung der Wikipedianer ändert, die das Archivwesen als unwichtig ansehen.
http://www.lwl.org/waa-download/archivpflege/heft63/seite033_039_polley.pdf
Rechtsfragen bei der Präsentation und Benutzung
digitaler Publikationen im archivischen Kontext
von Rainer Polley
Kollege Polley erwähnt freundlicherweise dieses Weblog.
Der Schwerpunkt seiner Ausführungen liegt auf dem Urheberrecht. Zu weiteren Aspekten siehe
Grünberger 2001 http://www.lwl.org/waa-download/archivpflege/heft54/gruenberger.pdf
Jürgensen 2003
http://archiv.twoday.net/stories/69576/
Wenn Polley ausführt, dass "nach
einer berühmten Entscheidung des Bundesgerichtshofes
(„Bibelreproduktion«)14 [...] bei der Reproduktion
einer zweidimensionalen Vorlage („Flachware«), die
der Vorlage möglichst weitgehend ähneln soll, nicht
einmal ein Leistungsschutzrecht nach § 72 UrhG gegeben" ist, so entspricht das der hier vertretenen Rechtsauffassung:
http://archiv.twoday.net/stories/3203578/
Zur Frage der Reproduktionsgebühren schreibt Polley:
"Zu bedenken ist aber, dass beispielsweise
nach der Bundesarchiv-Kostenverordnung
vom 29. September 1997 (BGBl. I S. 2380) in der
Fassung vom 7. November 2000 (BGBl. I S. 1495) die
Einblendung von Reproduktionen in Onlinedienste je
Reproduktion nach deren Zeitspanne gebührenpfl ichtig
ist und zwar bei einem Jahr im Betrag von 191,73
Euro (Anlage zu § 2 BArchKostV, Kostenverzeichnis,
A. Gebühren, Nummer 4.35). Wenn der Benutzer mehrere
Bilder Online-Diensten zuführt, vermehrt sich numerisch
der Betrag, und ich verstehe die Regelung
so, dass mehrjährige Zeiträume der Online-Setzung
auch den Jahresbetrag multiplikatorisch erhöhen. Einen
Hinweis darauf, dass nur eine mit Gewinnstreben
verbundene gewerbliche Online-Setzung darunter
zu verstehen ist, vermag ich der Regelung wörtlich
nicht zu entnehmen. Auch die Legitimation zur Gebührenbefreiung
bei wissenschaftlichen Zwecken erfasst
nach § 4 Abs. 2 BArchKostV nicht diese Nummernregelung."
Diese Gebührengestaltung erscheint mir nicht mit dem gebührenrechtlichen Äquivalenzprinzip vereinbar.
Rechtsfragen bei der Präsentation und Benutzung
digitaler Publikationen im archivischen Kontext
von Rainer Polley
Kollege Polley erwähnt freundlicherweise dieses Weblog.
Der Schwerpunkt seiner Ausführungen liegt auf dem Urheberrecht. Zu weiteren Aspekten siehe
Grünberger 2001 http://www.lwl.org/waa-download/archivpflege/heft54/gruenberger.pdf
Jürgensen 2003
http://archiv.twoday.net/stories/69576/
Wenn Polley ausführt, dass "nach
einer berühmten Entscheidung des Bundesgerichtshofes
(„Bibelreproduktion«)14 [...] bei der Reproduktion
einer zweidimensionalen Vorlage („Flachware«), die
der Vorlage möglichst weitgehend ähneln soll, nicht
einmal ein Leistungsschutzrecht nach § 72 UrhG gegeben" ist, so entspricht das der hier vertretenen Rechtsauffassung:
http://archiv.twoday.net/stories/3203578/
Zur Frage der Reproduktionsgebühren schreibt Polley:
"Zu bedenken ist aber, dass beispielsweise
nach der Bundesarchiv-Kostenverordnung
vom 29. September 1997 (BGBl. I S. 2380) in der
Fassung vom 7. November 2000 (BGBl. I S. 1495) die
Einblendung von Reproduktionen in Onlinedienste je
Reproduktion nach deren Zeitspanne gebührenpfl ichtig
ist und zwar bei einem Jahr im Betrag von 191,73
Euro (Anlage zu § 2 BArchKostV, Kostenverzeichnis,
A. Gebühren, Nummer 4.35). Wenn der Benutzer mehrere
Bilder Online-Diensten zuführt, vermehrt sich numerisch
der Betrag, und ich verstehe die Regelung
so, dass mehrjährige Zeiträume der Online-Setzung
auch den Jahresbetrag multiplikatorisch erhöhen. Einen
Hinweis darauf, dass nur eine mit Gewinnstreben
verbundene gewerbliche Online-Setzung darunter
zu verstehen ist, vermag ich der Regelung wörtlich
nicht zu entnehmen. Auch die Legitimation zur Gebührenbefreiung
bei wissenschaftlichen Zwecken erfasst
nach § 4 Abs. 2 BArchKostV nicht diese Nummernregelung."
Diese Gebührengestaltung erscheint mir nicht mit dem gebührenrechtlichen Äquivalenzprinzip vereinbar.
KlausGraf - am Samstag, 13. Oktober 2007, 00:10 - Rubrik: Archivrecht
KlausGraf - am Freitag, 12. Oktober 2007, 22:33 - Rubrik: Kirchenarchive
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The 300-page volume recently came out in a limited edition — 799 copies — each priced at $8,377, said Scrinium publishing house, which prints documents from the Vatican's secret archives.
http://news.yahoo.com/s/ap/20071012/ap_on_re_eu/vatican_knights_templar
http://www.scrinium.org/scrinium/Opere.php?idProgetto=3&idOpera=20&idLingua=1
See also
http://archiv.twoday.net/stories/4327647/
http://news.yahoo.com/s/ap/20071012/ap_on_re_eu/vatican_knights_templar
http://www.scrinium.org/scrinium/Opere.php?idProgetto=3&idOpera=20&idLingua=1
See also
http://archiv.twoday.net/stories/4327647/
KlausGraf - am Freitag, 12. Oktober 2007, 22:23 - Rubrik: English Corner
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... möchte Ihnen folgenden Titel vom Onlineportal www.libreka.de empfehlen:
http://www.libreka.de/BookStore/pagedisplay.do?genre=book&pub=bor&id=9783596160488&page=S-135
libreka! ist ein Onlineportal, bei dem Sie sich online über Buchtitel informieren und in Volltexten stöbern können.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr libreka!-Team
libreka! ist ein Portal der
MVB Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels GmbH
Großer Hirschgraben 17-21 || D - 60311 Frankfurt am Main
Postfach 10 04 42 || D - 60004 Frankfurt am Main
Telefon: +49 (0)69-1306-358
E-Mail: support@libreka.de || www.libreka.de || www.mvb-online.de
Geschäftsführung: Ronald Schild
Eingetragen unter der Nr. B 9240 beim Registergericht Frankfurt/M.
http://www.libreka.de/BookStore/pagedisplay.do?genre=book&pub=bor&id=9783596160488&page=S-135
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Mit freundlichen Grüßen,
Ihr libreka!-Team
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Großer Hirschgraben 17-21 || D - 60311 Frankfurt am Main
Postfach 10 04 42 || D - 60004 Frankfurt am Main
Telefon: +49 (0)69-1306-358
E-Mail: support@libreka.de || www.libreka.de || www.mvb-online.de
Geschäftsführung: Ronald Schild
Eingetragen unter der Nr. B 9240 beim Registergericht Frankfurt/M.
KlausGraf - am Freitag, 12. Oktober 2007, 21:18 - Rubrik: Archivgeschichte
http://archiv.twoday.net/stories/4341408/
Dass mehrere Suchbegriffe automatisch mit ODER verknüpft werden (und man nicht erfährt, ob und wie man eine UND-Verknüpfung erzwingen kann), ist schon superdämlich.
Phrasensuche geht mit " ".
Nachtrag: UND ist anscheinend mit AND codiert. Gefunden werden auch Treffer, bei denen die verknüpften Begriffe irgendwo im Buch vorkommen. Die Suche im Buch findet aber nur Treffer auf der gleichen Seite.
Das DRM ist wenigstens einigermaßen wirksam.
Suchbegriff Archivar: 40 Treffer.
Bei Amazon Search inside: 533 Ergebnisse!
Dass mehrere Suchbegriffe automatisch mit ODER verknüpft werden (und man nicht erfährt, ob und wie man eine UND-Verknüpfung erzwingen kann), ist schon superdämlich.
Phrasensuche geht mit " ".
Nachtrag: UND ist anscheinend mit AND codiert. Gefunden werden auch Treffer, bei denen die verknüpften Begriffe irgendwo im Buch vorkommen. Die Suche im Buch findet aber nur Treffer auf der gleichen Seite.
Das DRM ist wenigstens einigermaßen wirksam.
Suchbegriff Archivar: 40 Treffer.
Bei Amazon Search inside: 533 Ergebnisse!
KlausGraf - am Freitag, 12. Oktober 2007, 20:41 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
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Die Bundesverfassungsrichter setzen ihren Kurs fort, einen überzogenen Schutz des Persönlichkeitsrechts zu vertreten. "Esra" von Biller bleibt verboten:
http://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/rs20070613_1bvr178305.html
Siehe dazu auch:
http://www.literaturkritik.de/public/Mix-EichnerLang.pdf
http://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/rs20070613_1bvr178305.html
Siehe dazu auch:
http://www.literaturkritik.de/public/Mix-EichnerLang.pdf
KlausGraf - am Freitag, 12. Oktober 2007, 19:29 - Rubrik: Archivrecht
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KlausGraf - am Freitag, 12. Oktober 2007, 18:14 - Rubrik: Landesgeschichte
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http://www.sisf-assisi.it/digitalizzazione.htm
Nach längerer Pause kann man die Digitalisate der mittelalterlichen Handschriften des Franziskanerkonvents von Assissi wieder betrachten. Die Handschriften sind in mäßiger Auflösung mit einem (leicht überlistbaren) DRM wiedergegeben. Die Navigation ist gewöhnungsbedürftig und nicht funktional.
Zur Verfügung stehen weit über 600 Codices. Hinlängliche Metadaten sind nicht verfügbar, der einzige Zugang erfolgt über die Signaturen, man sollte also vorher schon wissen, was welche Handschrift enthält!

In Diskus gab es dazu Werbung von Stefan Diller: "In eigener Sache: einige der Codice können Sie in meinem Internet-Bildarchiv
http://www.assisi.de (leider auch ohne Metadaten) recherchieren und über Prometheus in einer kostenlosen höheren Auflösung sehen."
Nach längerer Pause kann man die Digitalisate der mittelalterlichen Handschriften des Franziskanerkonvents von Assissi wieder betrachten. Die Handschriften sind in mäßiger Auflösung mit einem (leicht überlistbaren) DRM wiedergegeben. Die Navigation ist gewöhnungsbedürftig und nicht funktional.
Zur Verfügung stehen weit über 600 Codices. Hinlängliche Metadaten sind nicht verfügbar, der einzige Zugang erfolgt über die Signaturen, man sollte also vorher schon wissen, was welche Handschrift enthält!

In Diskus gab es dazu Werbung von Stefan Diller: "In eigener Sache: einige der Codice können Sie in meinem Internet-Bildarchiv
http://www.assisi.de (leider auch ohne Metadaten) recherchieren und über Prometheus in einer kostenlosen höheren Auflösung sehen."
KlausGraf - am Freitag, 12. Oktober 2007, 16:17 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
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http://cracas.casanatense.it
"Il Diario di Roma o Diario d'Ungheria, detto comunemente Cracas comparve il 5 agosto 1716 per iniziativa dei fratelli ungheresi Luca Antonio e Giovanni Chracas, con il primitivo intento di rendere di pubblico dominio le notizie della guerra che si combatteva proprio in Ungheria fra l'imperatore Carlo VI e il sultano Achmet III. Le notizie giungevano a Roma da Vienna per mezzo del corriere ordinario."
Die Jahrgänge sind, verteilt auf PDFs, digitalisiert. Eine wichtige Quelle zur römischen Stadtgeschichte!
Weitere Digitalisate in Italien:
http://wiki.netbib.de/coma/DigiItalien

"Il Diario di Roma o Diario d'Ungheria, detto comunemente Cracas comparve il 5 agosto 1716 per iniziativa dei fratelli ungheresi Luca Antonio e Giovanni Chracas, con il primitivo intento di rendere di pubblico dominio le notizie della guerra che si combatteva proprio in Ungheria fra l'imperatore Carlo VI e il sultano Achmet III. Le notizie giungevano a Roma da Vienna per mezzo del corriere ordinario."
Die Jahrgänge sind, verteilt auf PDFs, digitalisiert. Eine wichtige Quelle zur römischen Stadtgeschichte!
Weitere Digitalisate in Italien:
http://wiki.netbib.de/coma/DigiItalien

KlausGraf - am Freitag, 12. Oktober 2007, 15:42 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
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Die sterblichen Überreste früherer Schlossherren von Porcia lagerten seit Jahren in Schachteln im Spittaler Stadtarchiv.
s. http://kaernten.orf.at/stories/227942/
s. http://derstandard.at/?url=/?id=3070840
s. http://kaernten.orf.at/stories/227942/
s. http://derstandard.at/?url=/?id=3070840
Wolf Thomas - am Freitag, 12. Oktober 2007, 09:44 - Rubrik: Kommunalarchive
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Herr Huth war so freundlich, die folgende Mitteilung zur Verfügung zu stellen:
"Interdisziplinäres Symposion Kaiser Maximilian I. (1459-1519) und die Hofkultur seiner Zeit
Brixen, 26.-30.9. 2007
Tischvorlage zum Vortrag am 26.9. 2007/Sektion Maximilian und sein Hof als politisches Entscheidungszentrum
Der ›Oberrheinische Revolutionär‹
Freigelegte Lebensspuren und Wirkungsfelder eines »theokratischen Terroristen« im Umfeld Kaiser Maximilians I.
Nichts denn die Gerechtigkeit Gottes ― diesem Appell Wyclifs, unter dem Jos Fritz erstmals 1502 seine Bundschuh-Verschwörer sammelte, konnten sich alle sprunghaften Reformschriften und Aufstandsbewegungen des 15. Jahrhunderts verpflichtet fühlen. Der göttlichen Gerechtigkeit auf Erden zum Durchbruch zu verhelfen, war auch das Anliegen jenes Autors, der gegen 1510 am Oberrhein dem Reformschrifttum des Spätmittelalters mit seinem buchli der hundert capiteln die bizarre Krone aufsetzte: »ein Dokument, das einige der charakteristischen Aspekte der modernen totalitären Bewegungen, ob nationalsozialistisch oder kommunistisch, mit aufrüttelnder Klarheit vorwegnimmt« (Norman Cohn).
Für den anonymen Autor ist zuletzt dessen Identifikation mit Mathias Wurm »von Geudertheim«, einem Sekretär Kaiser Maximilians I., favorisiert worden. Fixierte man damit bereits das nächste Umfeld des Herrschers, dem im buchli eine universalgeschichtliche Erlösungsrolle zugemessen (und späterhin verworfen) wurde, so ist es nunmehr im Zuge jüngster prosopographischer Forschungen gelungen, eine neue, auch quellenkritisch abzustützende Verfasseridentifikation vorzuschlagen. Sie erweist nicht nur die Wurm-von-Geudertheim-These als irrig, sondern lässt einen anderen, bislang nicht in den Blick genommenen unabhängigen Berater Maximilians auf überraschende Weise hervortreten:
Dr. Jakob Merswin aus Straßburg.
Die auf ihn verweisenden Forschungsergebnisse sollen hier erstmals der wissenschaftlichen Öffentlichkeit vorgestellt werden.
*
Als Ausblick: Gedanklicher Hintergrund und methodischer Zusammenhalt der referierten Forschungen ist der Versuch, die tatsächliche Diskursivität theoretischer Reformschriften jener Zeit festzustellen. Er dient dem Anliegen, die beteiligten Netzwerke und die zugrundeliegenden ideellen Transferprozesse wie materiellen Traditionsvorgänge historisch genauer zu bestimmen, das heißt: eine sozialgeschichtliche und kommunikationstheoretische Rückbindung ihrer Modelle und Strategien zu erreichen. Darüber hinaus aber stellt sich die Frage nach dem utopischen Anliegen und dem historischen Standort utopischen Denkens, für dessen (Wieder-) Aufkommen sich die Regierungszeit Maximilians I. offenbar als wichtige Periode erweist: Was kennzeichnet jene „neue Phase des wirklichkeitstranszendierenden Denkens“, mit dem, so etwa Thomas Nipperdey, sich angeblich „der neuzeitliche Geist vom Mittelalter abgesetzt“ hat?
Volkhard Huth "
Meine eigene Kritik von 2002 an der Wurm-These:
http://www.aedph.uni-bayreuth.de/2002/0028.html
http://www.aedph-old.uni-bayreuth.de/2002/0028.html
Ich halte die mir von Herrn Huth in wiederholten privaten Gesprächen präsentierte Merswin-These für schlüssig. Wir dürfen auf die Druckfassung gespannt sein!
Es wäre zu wünschen, die MGH würden diese neuen Erkenntnisse in angemessener Weise in die von Klaus Lauterbach geplante Ausgabe des Werks einfließen lassen und dafür sorgen, dass die Wurm-Identifizierung dort nicht mehr vertreten wird.
"Interdisziplinäres Symposion Kaiser Maximilian I. (1459-1519) und die Hofkultur seiner Zeit
Brixen, 26.-30.9. 2007
Tischvorlage zum Vortrag am 26.9. 2007/Sektion Maximilian und sein Hof als politisches Entscheidungszentrum
Der ›Oberrheinische Revolutionär‹
Freigelegte Lebensspuren und Wirkungsfelder eines »theokratischen Terroristen« im Umfeld Kaiser Maximilians I.
Nichts denn die Gerechtigkeit Gottes ― diesem Appell Wyclifs, unter dem Jos Fritz erstmals 1502 seine Bundschuh-Verschwörer sammelte, konnten sich alle sprunghaften Reformschriften und Aufstandsbewegungen des 15. Jahrhunderts verpflichtet fühlen. Der göttlichen Gerechtigkeit auf Erden zum Durchbruch zu verhelfen, war auch das Anliegen jenes Autors, der gegen 1510 am Oberrhein dem Reformschrifttum des Spätmittelalters mit seinem buchli der hundert capiteln die bizarre Krone aufsetzte: »ein Dokument, das einige der charakteristischen Aspekte der modernen totalitären Bewegungen, ob nationalsozialistisch oder kommunistisch, mit aufrüttelnder Klarheit vorwegnimmt« (Norman Cohn).
Für den anonymen Autor ist zuletzt dessen Identifikation mit Mathias Wurm »von Geudertheim«, einem Sekretär Kaiser Maximilians I., favorisiert worden. Fixierte man damit bereits das nächste Umfeld des Herrschers, dem im buchli eine universalgeschichtliche Erlösungsrolle zugemessen (und späterhin verworfen) wurde, so ist es nunmehr im Zuge jüngster prosopographischer Forschungen gelungen, eine neue, auch quellenkritisch abzustützende Verfasseridentifikation vorzuschlagen. Sie erweist nicht nur die Wurm-von-Geudertheim-These als irrig, sondern lässt einen anderen, bislang nicht in den Blick genommenen unabhängigen Berater Maximilians auf überraschende Weise hervortreten:
Dr. Jakob Merswin aus Straßburg.
Die auf ihn verweisenden Forschungsergebnisse sollen hier erstmals der wissenschaftlichen Öffentlichkeit vorgestellt werden.
*
Als Ausblick: Gedanklicher Hintergrund und methodischer Zusammenhalt der referierten Forschungen ist der Versuch, die tatsächliche Diskursivität theoretischer Reformschriften jener Zeit festzustellen. Er dient dem Anliegen, die beteiligten Netzwerke und die zugrundeliegenden ideellen Transferprozesse wie materiellen Traditionsvorgänge historisch genauer zu bestimmen, das heißt: eine sozialgeschichtliche und kommunikationstheoretische Rückbindung ihrer Modelle und Strategien zu erreichen. Darüber hinaus aber stellt sich die Frage nach dem utopischen Anliegen und dem historischen Standort utopischen Denkens, für dessen (Wieder-) Aufkommen sich die Regierungszeit Maximilians I. offenbar als wichtige Periode erweist: Was kennzeichnet jene „neue Phase des wirklichkeitstranszendierenden Denkens“, mit dem, so etwa Thomas Nipperdey, sich angeblich „der neuzeitliche Geist vom Mittelalter abgesetzt“ hat?
Volkhard Huth "
Meine eigene Kritik von 2002 an der Wurm-These:
http://www.aedph-old.uni-bayreuth.de/2002/0028.html
Ich halte die mir von Herrn Huth in wiederholten privaten Gesprächen präsentierte Merswin-These für schlüssig. Wir dürfen auf die Druckfassung gespannt sein!
Es wäre zu wünschen, die MGH würden diese neuen Erkenntnisse in angemessener Weise in die von Klaus Lauterbach geplante Ausgabe des Werks einfließen lassen und dafür sorgen, dass die Wurm-Identifizierung dort nicht mehr vertreten wird.
KlausGraf - am Donnerstag, 11. Oktober 2007, 23:52 - Rubrik: Landesgeschichte
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The 2200+ articles in the Canadian Journal Archivaria can now be found via OAIster - thanks!
Also new in OAIster: CAIRN (29.000+ articles in French)
Also new in OAIster: CAIRN (29.000+ articles in French)
KlausGraf - am Donnerstag, 11. Oktober 2007, 23:43 - Rubrik: English Corner
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http://www.royalsoc.ac.uk/page.asp?id=7070
Something truly remarkable happened in January 2006. An unknown 320-year old text was discovered, written by one of the world's greatest scientists. It contained Robert Hooke's minutes of the earliest years of the Royal Society's work and his reflections and comments upon them.
It is difficult to overstate the importance of 17th century science and the scholarly potential of this volume. The Royal Society was created in 1660 as the world's first independent Fellowship-based academy of science. It promoted the new philosophy of learning by experiment, observation and international correspondence. As the Society's Curator of Experiments from 1662, Robert Hooke was at the forefront of this revolution and by 1677, he had been appointed Royal Society Secretary.
The Hooke Folio shows its author in both roles, as a working experimental scientist and as an administrator. More importantly, it reveals year-by-year and meeting-by-meeting the intellectual ferment of the period 1661-1691 when science, in the modern sense, was born.
Rivalries and disputes over inventions meant that Hooke did not trust the written account of Royal Society activities left by his Secretarial predecessor, Henry Oldenburg. Therefore the Folio begins with Hooke's corrective copy of early minutes, intended as a definitive record of the events described. In fact, Oldenburg's and Hooke's writings enrich one another.
As Secretary, Hooke drafted original descriptions of Society meetings from the late 1670s and these rough minutes form the second part of the Hooke Folio. Here, the Folio contains material that was lost or distorted in official accounts of the Royal Society's story, for example fuller versions of major scientific discoveries.
The Hooke Folio is a uniquely interesting record of 17th century science. Now, you can view the secrets of the manuscript by turning pages that have been undisturbed for three centuries.
Royal Society Manuscript MS/847
Something truly remarkable happened in January 2006. An unknown 320-year old text was discovered, written by one of the world's greatest scientists. It contained Robert Hooke's minutes of the earliest years of the Royal Society's work and his reflections and comments upon them.
It is difficult to overstate the importance of 17th century science and the scholarly potential of this volume. The Royal Society was created in 1660 as the world's first independent Fellowship-based academy of science. It promoted the new philosophy of learning by experiment, observation and international correspondence. As the Society's Curator of Experiments from 1662, Robert Hooke was at the forefront of this revolution and by 1677, he had been appointed Royal Society Secretary.
The Hooke Folio shows its author in both roles, as a working experimental scientist and as an administrator. More importantly, it reveals year-by-year and meeting-by-meeting the intellectual ferment of the period 1661-1691 when science, in the modern sense, was born.
Rivalries and disputes over inventions meant that Hooke did not trust the written account of Royal Society activities left by his Secretarial predecessor, Henry Oldenburg. Therefore the Folio begins with Hooke's corrective copy of early minutes, intended as a definitive record of the events described. In fact, Oldenburg's and Hooke's writings enrich one another.
As Secretary, Hooke drafted original descriptions of Society meetings from the late 1670s and these rough minutes form the second part of the Hooke Folio. Here, the Folio contains material that was lost or distorted in official accounts of the Royal Society's story, for example fuller versions of major scientific discoveries.
The Hooke Folio is a uniquely interesting record of 17th century science. Now, you can view the secrets of the manuscript by turning pages that have been undisturbed for three centuries.
Royal Society Manuscript MS/847
KlausGraf - am Donnerstag, 11. Oktober 2007, 23:29 - Rubrik: English Corner
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Informationsblockaden wie man sie von IM Schäuble kennt
http://www.stokar.de/show/751026.html
gibt es auch - paradoxerweise - bei Open Access. Die Details der Vereinbarung zwischen der Universität Göttingen und Springer über Open Access sind vertraulich. Mehr in
http://www.inetbib.de
[ http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg34652.html ]
http://www.sub.uni-goettingen.de/ebene_2/oa_journals/springer.html.de
http://www.stokar.de/show/751026.html
gibt es auch - paradoxerweise - bei Open Access. Die Details der Vereinbarung zwischen der Universität Göttingen und Springer über Open Access sind vertraulich. Mehr in
http://www.inetbib.de
[ http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg34652.html ]
http://www.sub.uni-goettingen.de/ebene_2/oa_journals/springer.html.de
KlausGraf - am Donnerstag, 11. Oktober 2007, 18:25 - Rubrik: Open Access
Hergemöller über die Hergemöller-Rezeption:
http://www.hergemoeller.de/rezension-rezeption-A-L.shtml
http://www.hergemoeller.de/rezension-rezeption-A-L.shtml
KlausGraf - am Donnerstag, 11. Oktober 2007, 18:18 - Rubrik: Miscellanea
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KlausGraf - am Donnerstag, 11. Oktober 2007, 18:09 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
KlausGraf - am Donnerstag, 11. Oktober 2007, 17:57 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
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Ein Hinweis für alle, die Recherchen zu Materialien älterer
österreichischer Gesetze benötigen [Via BIB-JUR]:
Die Fundstellen zu den Materialien (Regierungsvorlagen,
Ausschussberichte etc.) der österreichischen Bundesgesetzgebung finden
sich in den Gesetzen ab 1975 direkt im BGBl. bzw. auch im RIS
(Rechtsinformationssystem des Bundes:http://www.ris.bka.gv.at/) im
verzeichnet.
Für die Zeitspanne von 1945-1974 konnte man bisher ein im Selbstverlag
erschienenes, wenig bekanntes, aber sehr hilfreiches Verzeichnis von
Oskar Langer, Fundstellennachweis zu den Materialien der
Bundesgesetzgebung (= Bibliographia Juridica Austriaca, Teil 1), 2.
Aufl. Wien 1968, benutzen, das vielerorts im österreichischen
Behördenbereich handschriftlich weitergeführt wurde. Dieses nützliche
Verzeichnis wurde nun von der Parlamentsdirektion abgetippt, bis 1974
ergänzt und als pdf online (wenn auch sehr versteckt) zur Verfügung
gestellt.
Fundstellennachweis zu den Materialien der österreichischen
Bundesgesetzgebung 1945-1974 : [Erweiterte Ausgabe von: Bibliographia
Juridica Austriaca, Teil 1: Fundstellennachweis zu den Materialien der
Bundesgesetzgebung in der 2. Republik Österreich, 2., verb. und
vermehrte Auflage hrsg. von Oskar Langer], hrsg. von der
Parlamentsdirektion - 2006, 171 S. [ca 800 KB!]
http://www.parlinkom.gv.at/pls/portal/docs/page/PG/DOKU/LANGER_GESAMT_ÜBERARBEITET.PDF
http://ris1.bka.gv.at/bkaris/hilfe/bgblpdf/Fundstellennachweis.pdf
MfG
Josef Pauser
Update:
http://archiv.twoday.net/stories/49611671/
österreichischer Gesetze benötigen [Via BIB-JUR]:
Die Fundstellen zu den Materialien (Regierungsvorlagen,
Ausschussberichte etc.) der österreichischen Bundesgesetzgebung finden
sich in den Gesetzen ab 1975 direkt im BGBl. bzw. auch im RIS
(Rechtsinformationssystem des Bundes:http://www.ris.bka.gv.at/) im
verzeichnet.
Für die Zeitspanne von 1945-1974 konnte man bisher ein im Selbstverlag
erschienenes, wenig bekanntes, aber sehr hilfreiches Verzeichnis von
Oskar Langer, Fundstellennachweis zu den Materialien der
Bundesgesetzgebung (= Bibliographia Juridica Austriaca, Teil 1), 2.
Aufl. Wien 1968, benutzen, das vielerorts im österreichischen
Behördenbereich handschriftlich weitergeführt wurde. Dieses nützliche
Verzeichnis wurde nun von der Parlamentsdirektion abgetippt, bis 1974
ergänzt und als pdf online (wenn auch sehr versteckt) zur Verfügung
gestellt.
Fundstellennachweis zu den Materialien der österreichischen
Bundesgesetzgebung 1945-1974 : [Erweiterte Ausgabe von: Bibliographia
Juridica Austriaca, Teil 1: Fundstellennachweis zu den Materialien der
Bundesgesetzgebung in der 2. Republik Österreich, 2., verb. und
vermehrte Auflage hrsg. von Oskar Langer], hrsg. von der
Parlamentsdirektion - 2006, 171 S. [ca 800 KB!]
http://www.parlinkom.gv.at/pls/portal/docs/page/PG/DOKU/LANGER_GESAMT_ÜBERARBEITET.PDF
http://ris1.bka.gv.at/bkaris/hilfe/bgblpdf/Fundstellennachweis.pdf
MfG
Josef Pauser
Update:
http://archiv.twoday.net/stories/49611671/
KlausGraf - am Donnerstag, 11. Oktober 2007, 17:53 - Rubrik: Archivrecht
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sieht in Passau z. B. so aus:
http://www.opus-bayern.de/uni-passau/volltexte/2007/123/
Für so einen Mist sollten OPUS-Server nicht missbraucht werden. Ehrlich gesagt: wer erst per RSS-Feed und Überschrift den Mund wässrig macht und dann den interessierten Leser lapidar enttäuscht, der... kann mich mal! Den Feed dieses Servers werde ich jedenfalls sicherlich nicht weiter verfolgen.
http://www.opus-bayern.de/uni-passau/volltexte/2007/123/
Für so einen Mist sollten OPUS-Server nicht missbraucht werden. Ehrlich gesagt: wer erst per RSS-Feed und Überschrift den Mund wässrig macht und dann den interessierten Leser lapidar enttäuscht, der... kann mich mal! Den Feed dieses Servers werde ich jedenfalls sicherlich nicht weiter verfolgen.
Ladislaus - am Donnerstag, 11. Oktober 2007, 16:53 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
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Ein Zweck der Heinz-Sielmann-Stiftung ( http://www.sielmann-stiftung.de ) ist der Aufbau des Heinz Sielmann-Archiv des Naturfilms:
" Prof. Heinz Sielmann ist jahrzehntelang auf allen Kontinenten der Welt unterwegs gewesen, um das Verhalten der Tiere mit der Kamera einzufangen. Das hochwertige Filmmaterial des Tierfilmers wird schrittweise auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Zum Zweck der Öffentlichkeitsarbeit wird bereits umfangreiches Filmmaterial durch verschiedene Medien genutzt."
" Prof. Heinz Sielmann ist jahrzehntelang auf allen Kontinenten der Welt unterwegs gewesen, um das Verhalten der Tiere mit der Kamera einzufangen. Das hochwertige Filmmaterial des Tierfilmers wird schrittweise auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Zum Zweck der Öffentlichkeitsarbeit wird bereits umfangreiches Filmmaterial durch verschiedene Medien genutzt."
Wolf Thomas - am Donnerstag, 11. Oktober 2007, 09:32 - Rubrik: Medienarchive
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s. http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/144802/ :
"Aus rund 2000 Audio- und Videobändern mit Zeitzeugen-Interviews entsteht in Berlin ein neues digitales Archiv. Unter dem Titel "Stimmen ehemaliger Zwangsarbeiter" werden rund 600 Lebensgeschichten von Opfern des Nationalsozialismus aus 27 Ländern über eine Online-Plattform für Bildung und Wissenschaft zugänglich gemacht und auf diese Weise zur weiteren gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Schicksalen der Zwangsarbeiter bewahrt. Das Projekt ist eine Kooperation der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" mit der Freien Universität Berlin und dem Deutschen Historischen Museum. ...."
s.a. http://www.glocalist.com/index.php?id=20&tx_ttnews%5Btt_news%5D=2409&tx_ttnews%5Bcat%5D=2&cHash=68860d8649
"Aus rund 2000 Audio- und Videobändern mit Zeitzeugen-Interviews entsteht in Berlin ein neues digitales Archiv. Unter dem Titel "Stimmen ehemaliger Zwangsarbeiter" werden rund 600 Lebensgeschichten von Opfern des Nationalsozialismus aus 27 Ländern über eine Online-Plattform für Bildung und Wissenschaft zugänglich gemacht und auf diese Weise zur weiteren gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Schicksalen der Zwangsarbeiter bewahrt. Das Projekt ist eine Kooperation der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" mit der Freien Universität Berlin und dem Deutschen Historischen Museum. ...."
s.a. http://www.glocalist.com/index.php?id=20&tx_ttnews%5Btt_news%5D=2409&tx_ttnews%5Bcat%5D=2&cHash=68860d8649
Wolf Thomas - am Donnerstag, 11. Oktober 2007, 09:28 - Rubrik: Universitaetsarchive
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Über die Planungen des Landesarchivs NRW ist hier bereits berichtet worden (s. http://archiv.twoday.net/stories/3733810/ ). Jetzt wehren sich die Benutzer des Brühler Personenstandsarchivs, das ebenfalls nach Duisburg umsiedeln soll: http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1190991954119.shtml .
Wolf Thomas - am Donnerstag, 11. Oktober 2007, 09:24 - Rubrik: Staatsarchive
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Im Düsseldorfer Parkhaus zeigten im September 2005 Studierende der Hochschule für bildende Künste Hamburg die Ausstellung "Colombarium" In der Ankündigung hieß es: " ....Der Archivar tut mit seinen Zetteln, was der Gärtner mit seinen Sträuchern und Stauden tut, der Dichter mit seinen Worten, der Künstler mit seinen Zeichen: Er stellt sie so zusammen, dass sie zugleich neu und seltsam scheinen und zugleich auch wie zum ersten Mal ganz sich selbst bedeuten, sich auf sich selbst besinnen. Durch das Archiv läuft eine Bruchlinie. Die zugleich eine Kraftlinie ist: Das Arsenal der Erinnerung. ..." ( http://www.malkasten.org/archives/parkhaus/ )
Wolf Thomas - am Mittwoch, 10. Oktober 2007, 17:48 - Rubrik: Oeffentlichkeitsarbeit
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Gabriel Rosenstock: Ein Archivar großer Taten. Ausgewählte Gedichte. Aus dem Irischen von Hans-Christian Oeser, Edition Rugerup 2007
Wolf Thomas - am Mittwoch, 10. Oktober 2007, 17:40 - Rubrik: Oeffentlichkeitsarbeit
Rückentext: " .... Während in Backpfeif der Archivar Blindwurz im Stadtarchiv sein Unwesen treibt, gehen in der vom großen Stadtbrand gezeichneten Stadt merkwürdige Dinge vor. Ein Rezitator findet ein Manifest. Bankdirektor Vollbreit erliegt einem Telefon-Attentat. Steckt hinter allem die Öko-Mafia? Und wird Konnektor Maulpanns Tochter Brenna den Referendar Wandelbusch am Ende kriegen? ...."Rudolf Stirn: Der goldne Tropf, 2001, Alkyon Verlag, Weissach i.T
www.jbeilharz.de/autores/stirn/g-tropf.html
www.jbeilharz.de/autores/stirn/g-tropf.html
Wolf Thomas - am Mittwoch, 10. Oktober 2007, 17:36 - Rubrik: Oeffentlichkeitsarbeit
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Spiegels Zwiebelfisch-Autor war ein Kollege - s.
http://blog.literaturwelt.de/archiv/der-archivar-als-kolumnist-linner-mit-bastian-sick/ :
" .... Dort hatte auch die Karriere des Seiteneinsteigers Sick begonnen, der eigentlich Bild-Archivar oder, wie es korrekt heißt, Dokumenatationsjournalist im Bild-Archiv war.
Als die Stelle wegfiel und bei Spiegel Online Dokumentationsjournalisten für Text gesucht wurden, wechselte Sick: 13 statt 14 Monatsgehälter, 40 statt 36 Wochenstunden - es wirkte eher wie ein Abstieg. Und zudem sollte er dort dann eher als Schlussredakteur denn als Archivar arbeiten. ...."
http://blog.literaturwelt.de/archiv/der-archivar-als-kolumnist-linner-mit-bastian-sick/ :
" .... Dort hatte auch die Karriere des Seiteneinsteigers Sick begonnen, der eigentlich Bild-Archivar oder, wie es korrekt heißt, Dokumenatationsjournalist im Bild-Archiv war.
Als die Stelle wegfiel und bei Spiegel Online Dokumentationsjournalisten für Text gesucht wurden, wechselte Sick: 13 statt 14 Monatsgehälter, 40 statt 36 Wochenstunden - es wirkte eher wie ein Abstieg. Und zudem sollte er dort dann eher als Schlussredakteur denn als Archivar arbeiten. ...."
Wolf Thomas - am Mittwoch, 10. Oktober 2007, 17:32 - Rubrik: Oeffentlichkeitsarbeit
s. http://www.topdeq.de/topdeq/category.do;jsessionid=A1AB3A45DAAD3256BDDD569765761EE1?index3=1&prodid=ppp_Archivar_Tische
Was sagt man dazu ?
Was sagt man dazu ?
Wolf Thomas - am Mittwoch, 10. Oktober 2007, 17:30 - Rubrik: Miscellanea
Die NZZ (s. http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/literatur_und_kunst/die_eine_liebe_1.567148.html ) stellt folgendes Buch vor: André Gorz: Brief an D. Geschichte einer Liebe. Aus dem Französischen von Eva Moldenhauer. Rotpunktverlag, Zürich 2007
Zitat: " .... Seine zahlreichen Bücher sind, so Gorz, Frucht des dauernden Zwiegesprächs mit ihr, seine Karriere als Journalist wäre ohne sie, sein «Archiv», nicht möglich gewesen. ...."
Zitat: " .... Seine zahlreichen Bücher sind, so Gorz, Frucht des dauernden Zwiegesprächs mit ihr, seine Karriere als Journalist wäre ohne sie, sein «Archiv», nicht möglich gewesen. ...."
Wolf Thomas - am Mittwoch, 10. Oktober 2007, 09:05 - Rubrik: Miscellanea
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"Ich hab die alle durchnummeriert und ordentlich Buch geführt, so dass ich als Archivar meiner eigenen Mixtapes immer Herr der Lage war" Manuel Andrack auf EinsLive Kassettendeck
Wolf Thomas - am Dienstag, 9. Oktober 2007, 16:14 - Rubrik: Unterhaltung
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Regnum Francorum online is a website about interactive mapping of early medieval Europe. The maps that the visitor will find are based on public domain GIS-data and medieval primary sources. Quotes from primary sources are available for items such as regions, cities, institutions, persons and medieval names. For example, you will be able to study the development of donated property year by year for the monasterium of Saint-Denis outside Paris, or Lorsch, situated in the middle Rhein valley. There are also maps of the source material and litterature itself. Simply click on a city to discover what sources are available for free on the internet. This is a way to make it easier to access and overview the rapidly growing collections of medieval primary sources on the internet, for example at digital Monumenta Germaniae Historica, Google Book Search and Gallica, Bibliothèque nationale de France, and connect them to each other through a graphical interface.
Regnum Francorum online is a non commercial, private project open for participation of visitors and registered users. The project is in a build-up phase. There are currently over 600 links to online sources and litterature listed in the database.
Web-link: www.francia.ahlfeldt.se
Regnum Francorum online is a non commercial, private project open for participation of visitors and registered users. The project is in a build-up phase. There are currently over 600 links to online sources and litterature listed in the database.
Web-link: www.francia.ahlfeldt.se
JohanAhlfeldt - am Dienstag, 9. Oktober 2007, 15:20 - Rubrik: English Corner
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Als Einstieg lohnt ein Blick auf die Internetseite des Deutschen Archäologischen Instituts: http://www.dainst.org/index_643_de.html .
Wolf Thomas - am Dienstag, 9. Oktober 2007, 09:32 - Rubrik: Archivgeschichte
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s. http://www.faz.net/s/RubA5D2D6FBDDF441DC904B6BAD9133F933/Doc~E31E770829D3646068E4EB70B64FF1362~ATpl~Ecommon~Scontent.html :
" ..... Einzig Neonröhren beleuchten den grauen Linoleumboden, die nackten Wände, die metallenen Regale, die in langen Reihen Bücher bergen. Man wähnt sich in einem x-beliebigen unterirdischen Archiv: Es ist kühl, Staub kratzt im Hals, der leicht modrige Geruch alten Papiers hängt in der Luft. ...."
" ..... Einzig Neonröhren beleuchten den grauen Linoleumboden, die nackten Wände, die metallenen Regale, die in langen Reihen Bücher bergen. Man wähnt sich in einem x-beliebigen unterirdischen Archiv: Es ist kühl, Staub kratzt im Hals, der leicht modrige Geruch alten Papiers hängt in der Luft. ...."
Wolf Thomas - am Dienstag, 9. Oktober 2007, 09:28 - Rubrik: Oeffentlichkeitsarbeit
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Kein Buch mit sieben Siegeln:
das Wiener Stadt- und Landesarchiv
Diese Veranstaltungsreihe wendet sich an alle, die sich für die
Benützung des Wiener Stadt- und Landesarchivs interessieren,
und führt in die „Geheimnisse“ des Arbeitens in diesem Archiv
ein.
Dienstag, 16. Oktober 2007, 15.30 Uhr:
Wie benütze ich das Wiener Stadt- und Landesarchiv?
Allgemeine Fragen zur Archivbenützung, allgemeiner
Bestandsüberblick.
Dienstag, 30. Oktober 2007, 15.30 Uhr:
Personengeschichtliche Unterlagen im Wiener Stadt- und
Landesarchiv.
Dienstag, 13. November 2007, 15.30 Uhr:
Unterlagen zu Häusern, Plätzen und Örtlichkeiten
(topographische Unterlagen) im Wiener Stadt- und
Landesarchiv.
Ort: Wiener Stadt- und Landesarchiv, Gasometer D,
Vortragssaal im 4. Archivgeschoss
(Zugang von der Station „Gasometer“ der U 3 über Gasometer
A, durch die Geschäftszone).
Eintritt frei. Selbstverständlich können auch einzelne
Vorträge besucht werden.
Wiener
das Wiener Stadt- und Landesarchiv
Diese Veranstaltungsreihe wendet sich an alle, die sich für die
Benützung des Wiener Stadt- und Landesarchivs interessieren,
und führt in die „Geheimnisse“ des Arbeitens in diesem Archiv
ein.
Dienstag, 16. Oktober 2007, 15.30 Uhr:
Wie benütze ich das Wiener Stadt- und Landesarchiv?
Allgemeine Fragen zur Archivbenützung, allgemeiner
Bestandsüberblick.
Dienstag, 30. Oktober 2007, 15.30 Uhr:
Personengeschichtliche Unterlagen im Wiener Stadt- und
Landesarchiv.
Dienstag, 13. November 2007, 15.30 Uhr:
Unterlagen zu Häusern, Plätzen und Örtlichkeiten
(topographische Unterlagen) im Wiener Stadt- und
Landesarchiv.
Ort: Wiener Stadt- und Landesarchiv, Gasometer D,
Vortragssaal im 4. Archivgeschoss
(Zugang von der Station „Gasometer“ der U 3 über Gasometer
A, durch die Geschäftszone).
Eintritt frei. Selbstverständlich können auch einzelne
Vorträge besucht werden.
Wiener
KlausGraf - am Montag, 8. Oktober 2007, 13:55 - Rubrik: Staatsarchive
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s. http://blogs.arte.tv/Spurensucher/frontUser.do?method=getHomePage
Der Autor Andre´Bechtold schildert seine Forschungs- und Archiverfahrungen.
Der Autor Andre´Bechtold schildert seine Forschungs- und Archiverfahrungen.
Wolf Thomas - am Montag, 8. Oktober 2007, 12:06 - Rubrik: Weblogs
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Die Welt (s. http://www.welt.de/wams_print/article1241887/Die_besten_Bcher_aus_Katalonien.html )
stellt Literatur Kataloniens vor. Bezeichnenderweise scheint unbeachtete Literatur in einem Archiv zu verschwinden:
" .....Der Beginn der katalonischen Literatur wäre beinahe im Archiv ungelesener Romane gelandet. Joannot Martorells 1490 erschienenes Epos, das "beste Buch der Welt" (Cervantes) lässt einen Ritter gen Konstantinopel ziehen, um den Westen gegen die Moslems zu verteidigen. Unterwegs in der Geschichte begegnet uns alles, was Rittern so begegnet. Joannot Martorell: Der Roman vom weißen Ritter Tirant lo Blanc. A. d. Altkatalan. v. Fritz Vogelsang. S. Fischer. 1586 S."
stellt Literatur Kataloniens vor. Bezeichnenderweise scheint unbeachtete Literatur in einem Archiv zu verschwinden:
" .....Der Beginn der katalonischen Literatur wäre beinahe im Archiv ungelesener Romane gelandet. Joannot Martorells 1490 erschienenes Epos, das "beste Buch der Welt" (Cervantes) lässt einen Ritter gen Konstantinopel ziehen, um den Westen gegen die Moslems zu verteidigen. Unterwegs in der Geschichte begegnet uns alles, was Rittern so begegnet. Joannot Martorell: Der Roman vom weißen Ritter Tirant lo Blanc. A. d. Altkatalan. v. Fritz Vogelsang. S. Fischer. 1586 S."
Wolf Thomas - am Montag, 8. Oktober 2007, 10:35 - Rubrik: Miscellanea
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Die Thüringische Landeszeitung berichtet über eine Kultursendung des Deutschlandradios aus Eisenach u. a. folgendes: " .... Reinhard Lorenz, künstlerischer Leiter des Jazzklubs, erzählte von dessen 80jähriger Geschichte. Da ging es um eine unvergessliche Nacht mit Louis Armstrong, um eine geplante Revolution durch Jazz, um Staub und Schmutz aus 150 Jahren, um ein einmaliges Denkmal und eines der wichtigsten Jazzarchive der Welt. Lorenz berichtete, wie der Jazzpionier Günther Boas sein Archiv der Stadt "des ersten Jazzmusikers Bach" vermachen wollte, und wie dank der Lippmann- und Rau-Stiftung das Jazz-Erbe erhalten werden soll. ...."
s. http://www.tlz.de/tlz/tlz.eisenach.volltext.php?kennung=on2tlzLOKStaEisenach39360&zulieferer=tlz&kategorie=LOK&rubrik=Stadt®ion=Eisenach&auftritt=TLZ&dbserver=1
Ein anschaulicher Bericht über Art und Umfang des Archivs liefert:
http://images.zeit.de/text/2007/36/Blues-Eisenach .
s. http://www.tlz.de/tlz/tlz.eisenach.volltext.php?kennung=on2tlzLOKStaEisenach39360&zulieferer=tlz&kategorie=LOK&rubrik=Stadt®ion=Eisenach&auftritt=TLZ&dbserver=1
Ein anschaulicher Bericht über Art und Umfang des Archivs liefert:
http://images.zeit.de/text/2007/36/Blues-Eisenach .
Wolf Thomas - am Montag, 8. Oktober 2007, 10:32 - Rubrik: Archive von unten
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