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Der ARCHIVALIA-Preis für den ärgerlichsten Zeitschriftentitel geht an die Gesellschaft für Deutsche Post- und Telekommunikationsgeschichte für ihre Publikation DAS ARCHIV

http://www.dgpt.org/DE/archiv/bishererschienen/Archiv_4_03/Themenauswahl.php

Die neue Ausgabe gilt dem Phänomen"Sammeln", doch sind nur winzige Auszüge online lesbar - alles andere als vorbildlich!

In INETBIB (http://www.inetbib.de) schrieb Reinhard Feldmann:

ich moechte auf die Behandlung des Themas "Langzeitarchivierung
digitaler Publikationen" auf der Website "Forum Bestandserhaltung"
aufmerksam machen, auch wenn die Langzeitarchivierung digitaler
Publikationen natuerlich nur ein Teilaspekt beim Bemuehen um die
Erhaltung des schriftlichen Kulturgutes ist:

http://www.uni-muenster.de/Forum-Bestandserhaltung/konversion/digi-langdat.shtml

Besonders die Aufsaetze von Liegmann und Dobratz/Tappenbeck bieten auch
dem Einsteiger gute Informationen.

http://www.thueringen.de/Archivberatungsstelle/M_Blatt2_2003/Mblatt.htm

Das "Mitteilungsblatt Archive in Thüringen" 2003/2 hat einen archivrechtlichen Schwerpunkt. Zwei Beiträge widmen sich der Schutzfristverkürzung.

Inhalt:
Archivgut mit Schutzfristen - Möglichkeiten der Schutzfristenverkürzung

Schutzfristenverkürzung: Rechtsgrundlagen – Entscheidungsfindung – Genehmigungsverfahren

Möglichkeiten der Schutzfristenverkürzung – Die Praxis im Universitätsarchiv Jena

Archivarbeit in der Provinz. Zur Geschichte des Stadtarchivs Heiligenstadt

Geschichte des Archivs des Evangelischen Ministeriums

Das Verlagsarchiv von Gustav Fischer in Jena (gegründet 1878) im Thüringischen Hauptstaatsarchiv Weimar

Das Forum Bestandserhaltung offeriert wichtige Links:

http://www.uni-muenster.de/Forum-Bestandserhaltung/kons-restaurierung/soma-pl.shtml

Marcus Ostermann, 'Literarische' Verarbeitung historischer Realität - eine Fehde als publizistisches Ereignis, in: Literatur - Geschichte - Literaturgeschichte. Beiträge zur mediävistischen Literaturwissenschaft. Festschrift für Volker Honemann zum 60. Geburtstag, hrsg. von Nine Miedema/Rudolf Suntrup, Ffm u.a. 2003, S. 551-567 mit 6 Seiten Faksimiles

Der Beitrag behandelt einen gedruckten Briefwechsel von 1493, in dem es um den Ehren-Konflikt zwischen dem pfaelzischen Hofmarschall Hans von Tratt und dem Angehoerigen des Schwaebischen Bunds Eitel Schelm von Bergen geht. "Fehden konnten", meint O., "zu multimedialen Ereignissen
geraten, in denen manchmal die Federn spitzer waren als die Schwerter und die buchstäbliche Presse zuweilen stärkeren Druck ausübte als die größte bewaffnete Übermacht" (S. 561).

Dieser Beitrag wird hier vor allem angezeigt, weil die zugrundeliegende gute Magisterarbeit von Marcus Ostermann: Mir ist ein sloß verbrenndt worden. Einblattdrucke und Flugschriften im Spannungsfeld zwischen politischer Kommunikation und literarischer Verarbeitung am Beispiel
einer spätmittelalterlichen Fehde, Magisterarbeit Münster 1996, zum Download bereitsteht unter
http://www.mmpm3.de/fehde/

Gedruckte Fehdebriefe um 1500 nennt auch Falk Eisermann in der gleichen Festschrift fuer Honemann S. 498ff.

Zum Thema Fehde im WWW:

http://www.uni-konstanz.de/FuF/Philo/Geschichte/Patschovsky/aufsaetze/Inhalt/xxviii/hauptteil_xxviii.html
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/BEITRAG/essays/grkl0500.htm
http://www.isnie.org/ISNIE02/Papers02/volckart.pdf

Das Oldenburgische Urkundenbuch VI (Jever und Kniphausen) wurde komplett vom Antiquariat Buss digitalisiert:
http://www.antiquariat-buss.de/urkundenbuch/

Die zunehmende Vermarktung von Kulturgut mittels sogenannter Bildrechte thematisiert Rita Gudermann in der heutigen ZEIT. Sie lässt auch kritische Stimmen zu Wort kommen: Aber ist es überhaupt rechtmäßig, dass die Museen die Bilder von den Bildern vermarkten? Die hohen Kosten für Bildrechte stören beispielsweise Wissenschaftler, die täglich mit historischen Bildquellen arbeiten. Die Kommerzialisierung der Fotos von Sammlungsgegenständen sei mit dem kulturellen Auftrag der Museen nicht vereinbar, kritisiert der Freiburger Historiker Klaus Graf. [...] Im Fall der Auseinandersetzung der Internationalen Bridgeman Art Library gegen die kanadische Bildagentur Corel Corporation entschied der New Yorker Richter Lewis A. Kaplan im Jahr 1999,
dass die von der Bildagentur vertriebenen Reprofotos von gemeinfreien Gemälden nicht copyrightfähig sind. Nicht immer urteilen Gerichte so eindeutig, und genau das ist eine Sorge des deutschen Kritikers Graf. Er vertritt die Haltung: „Wer die Mona Lisa fotografiert, möchte mit einer fremden kreativen Leistung, nämlich der von Leonardo da Vinci, Kasse machen. Er ist gewissermaßen ein Schmarotzer, der die Begrenzung des Urheberrechtsschutzes umgehen“ und dessen festgesetztes Ende 70 Jahre nach dem Tod des Künstlers hinausschieben will. Wenn die Museen als Eigentümer der Originale mit den Reproduktionen bereits gemeinfrei
gewordenen Kulturguts handeln, treiben sie nach Ansicht von Graf „Raubbau an einer reichen Public Domain“. Denn anstatt gemeinfrei gewordenes Kulturgut zu „remonopolisieren“, müsse
es – als Teil unseres kulturellen Erbes – allen zugänglich gemacht werden. Museen und Archive hätten dagegen sogar die Aufgabe, Kultur zu verbreiten, und dafür nicht mehr als die Erstattung der Herstellungskosten zu verlangen – Eigentum verpflichte schließlich.


Hintergründe zu meiner Position:
http://www.jurawiki.de/FotoRecht

Der ZEIT-Artikel nimmt kurz auch auf Open Access und die Ansicht der Stiftung Preussischer Kulturbesitz Bezug:

So weit wie Graf geht Klaus Dieter Lehmann, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin, nicht. Aber er lehnt die Praxis vieler Museen ab, die Bildrechte exklusiv an eine Agentur zu vergeben. Dazu zwinge ihn schon sein Berufsethos. „Wissenschaft muss zu öffentlichem Wissen werden.“ Und deswegen betrachtet er auch die „Berliner Erklärung“ der Wissenschaftsorganisationen zum Open Access vom Oktober dieses Jahres mit Sympathie. Sie fordert, dass nicht nur wissenschaftliche Publikationen, sondern auch Kulturgut frei im Internet zugänglich sein soll.
[...]
Einen Weg, allen Interessen gerecht zu werden, versucht der Präsident der Stiftung Preußischer
Kulturbesitz, Lehmann, zu gehen. Er ist Herr über 17 Museen, die Staatsbibliothek und das
Geheime Staatsarchiv in Berlin und sich der Tragweite des Problems bewusst. Zusammen mit
anderen europäischen Kultureinrichtungen baut er gerade ein gigantisches Kulturportal im
Internet auf, das große Teile der staatlichen Sammlungen präsentieren und als zentrale
Serviceeinrichtung für alle Kulturinteressierten dienen soll.

Im geplanten Netz sind die Bilder in geringer Auflösung für jeden einsehbar – ein unschätzbarer
Fundus für Forschung und Lehre. Sobald ein Werk publiziert werden soll, wird jedoch eine
Anmeldung und die anschließende Bezahlung für die hoch aufgelösten Bilddaten erforderlich.

Genauestens will er dabei zwischen gemeinnütziger, wissenschaftlicher und kommerzieller
Nutzung unterschieden wissen: „Wenn jemand ein eigenes Produkt mit unseren Bildern
herstellen will, dann soll er auch bezahlen. Dem Steuerzahler würde sonst zu viel zugemutet,
weil wir einseitig bestimmte Branchen begünstigten. Schließlich ist die Digitalisierung eine
weitere zusätzliche Präsentationsform, die einen neuen wirtschaftlichen Kreislauf öffnet.“ Und
an dem möchten viele partizipieren.

It's About Time: Research Challenges in Digital Archiving and Long-Term Preservation (2003) (PDF at digitalpreservation.gov)

http://www.digitalpreservation.gov/repor/NSF_LC_Final_Report.pdf

http://www.regionet-history.de/
Das vom Mainzer Institut für geschichtliche Landeskunde getragene Projekt bietet eine Fülle von allerdings nicht besonders übersichtlich präsentierten Materialien, auch Volltexte, wobei als Konzession für ein breites Publikum wissenschaftliche Nachweise leider bewusst weggelassen wurden. Dies ist insbesondere bei dem auch allgemein interessierenden "Lexikon historischer Fachbegriffe" (leider sind die Seiten nicht direkt verlinkbar) mit teilweise opulent bebilderten ausführlichen Einträgen, das unter
Bibliothek > Werkzeug des Historikers
versteckt ist. Warum hier nicht ergänzend öfter auf seriöse Internetquellen (wie bei dem umfangreichen Artikel zu Münzen, Maßen und Gewichten) verwiesen wird? Man will in Mainz das Rad (heradische Anspielung) halt immer neu erfinden ...

Gleiches kann man für die Einführung in die Hilfswissenschaften sagen, die man in ähnlicher Form auch anderswo im Netz antrifft.

Unter den "Quellen" entdeckt man Regesten (1201-1411) zu spätmittelalterlichen Mainzer Ingrossaturbüchern (vorerst Bd. 1) im Staatsarchiv Würzburg:
Die Mainzer Ingrossaturbücher stellen eine bisher wenig beachtete Quelle zur Erforschung der Kurmainzer Geschichte sowie der benachbarten Territorien dar. Jeder der Folianten enthält Hunderte von Schriftstücken, deren ausführliche Auswertung einen immensen Zeitaufwand bedeuten würde. Im Rahmen des Projektes RegioNet-History ist es unmöglich, die Texte in einer wissenschaftlichen Ansprüchen genügenden Edition zu präsentieren. Deshalb wurde die Methode eines "Findbuches" gewählt, das dem Benutzer den Inhalt des Urkundentextes in knappester Form sowie ein vollständiges Personen- und Ortsverzeichnis und somit einen ersten Überblick über das Quellenmaterial bietet.

Ausserdem gibt es schon ein Findbuch des Gemeindearchivs Bodenheim.

Ein Archivführer zu Rheinhessen ist unter "Hist. Einrichtungen" aufzusuchen.

Einen Blick lohnt die Seite eines Vereins zur Erforschung der Geschichte des ländlichen Frankreich, auf der wissenschaftliche Volltexte und Quellentranskriptionen (auch aus dem Elsass, dem Lebertal, zu Hexenprozessen auf französisch) zu finden sind.

http://www.chez.com/lpcornu/index.html

Qualitätsvoll ist auch die Linkseite:
http://www.chez.com/lpcornu/liens.htm

http://www.job-world.de/
bietet eine umfangreiche Meta-Stellensuchmaschine (laut eigenen Angaben derzeit ueber 150.000 Jobangebote), in der man beispielsweise Archivar (derzeit einige unspezifische Treffer, z.B. Praktika) oder Stadtarchiv (derzeit kein Treffer) eingeben kann.

Ansonsten ist natuerlich die bekannte Archivschulseite (aktuell: 5.1.2004) erste Wahl:
http://www.uni-marburg.de/archivschule/fv25.html

Wenn wir auch sonst nirgendwo hinkommen,
kommen wir wenigstens ins Archiv.
Franz Hohler


Das Deutsche Kabarettarchiv (Mainz) im WWW.

[via Schockwellenreiter]

PEVA - die online - Datenbank der tschechischen staatlichen Archive und Museen - ist seit kurzem um Abfragemasken in englischer, französischer und deutscher Sprache bereichert worden.

-----> Direktlink zum deutschsprachigen Bedienfeld

Abrufbar sind Angaben über Bestände in Prag, der Gebiets- und Kreisarchive, einiger Stadtarchive, einzelner Archive von Staatsunternehmen und der Wissenschaft, sowie von Sammlungen namhafter Museen und Gedenkstätten.

Vor einer Abfrage ist es ratsam, die Anleitung gründlich zu lesen.
Suchworte sollten grundsätzlich in tschechisch, einzeln, ohne Suffix eingeben werden. Mehrere Worte, auch in Kombination mit +, &, UND, AND, ... werden nicht als solche erkannt, in genannten Fällen wird der Recherchebegriff als zusammengesetztes Wort fehlinterpretiert.
Treffer lassen sich auch über die Suche nach deutschprachigen Bezeichnungen erzielen - insofern diese auch erfaßt sind.

Wow! Das Stadtarchiv einer ostdeutschen Landeshauptstadt hat nun auch das Internet entdeckt:

http://www.potsdam.de/live/contentpe/show.php3?id=893&nodeid=976&a=1&_language=de

Viel ist da aber nicht zu finden - ein Armutszeugnis!

Siehe auch Archiv.net

Harry Goldstein, The Infinite Archive, IEEE Spectrum Online, January 1, 2004. A short piece highlighting "key projects" in the long-term preservation of digital content, including DSpace, the Library of Congress's National Digital Information Infrastructure and Preservation Program (NDIIPP), and the Internet Archive.

From Open Access News
http://www.earlham.edu/~peters/fos/fosblog.html

die Zeitschrift Archiv und Wirtschaft, 36. Jg., 2003, H. 4, enthält folgende Beiträge:

Willi Dietz: Neue Aufgabenstellungen in Wirtschaftsarchiven am Beispiel der Markenpflege

Horst A. Wessel: Strukturwandel im deutschen Wirtschaftsarchivwesen

Wolfgang Zengerling: „Wie ein Freund“ – Vom Werksarchiv zum Konzernarchiv Henkel

Berichte:

Vladimir Marek: Jahrestagung der Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare e. V. (VdW) vom 4. bis 7. Mai 2003 in Wolfsburg

Dominik Zier: 50. VdW-Lehrgang „Herausforderungen und Chancen. Bestandserhaltung in Wirtschaftsarchiven zwischen klassischem Überlieferungsmanagement und Electronic Records Management“ vom 29. Juni bis 3. Juli 2003 in Heidelberg und Mannheim

Horst A. Wessel: Vierte Sitzung des Archivverbundes zur Nachweisbeschaffung für ehemalige Zwangsarbeiter/-innen am 7. Oktober 2003

Rezensionen:

Kai Handel (Hrsg.): Kommunikation in Geschichte und Gegenwart (Siegfried Buchhaupt)

Nicolas Stoskopf: Les Patrons du Second Empire. Banquiers et Financiers Parisiens (Nadja Stulz-Herrnstadt)

Christopher Kobrak: National Cultures and International Competition. The Experience of Schering AG 1815–1950 (Paul Erker)

Saul Friedländer u. a.: Bertelsmann im Dritten Reich u. Bertelsmann 1921–1951 Gesamtverzeichnis (Kurt Schilde)

Bernhard Lorentz: Industrieelite und Wirtschaftspolitik 1928–1950. Heinrich Dräger und das Drägerwerk (Werner Bührer)

Nachruf Dr. Gertrud Milkereit (Renate Köhne-Lindenlaub)

Erinnerungen an 30 Jahre Zusammenarbeit mit Dr. Renate Köhne-Lindenlaub (Horst A. Wessel)
Personalnachrichten/Verschiedenes
Impressum


Via Archivliste

Das Sächsische Bergarchiv Freiberg zählt zu den wenigen Spezialarchiven unter den deutschen Staatsarchiven. Aus dem Archiv des Oberbergamtes hervorgegangen, verwahrt es die Unterlagen der sächsischen Bergbehörden und des Monatanwesens sowie von Persönlichkeiten des sächsischen Bergbaus und dokumentiert mit seinen Beständen über 5 Jahrhunderte Geschichte.
Darin finden sich zu den Beständen des Hauses auch Angaben über die Geschichte der einzelnen Registraturbildner sowie des Archivs.
Die gedruckte Bestandsübersicht ist als vierter Band der Veröffentlichungsreihe A der Sächsischen Staatsarchive soeben erschienen.

Die Bestände des Sächsischen Bergarchivs Freiberg
Bearbeitet von Andreas Erb
Halle/S. 2003
172 S.
ISBN 3-89812-216-6
Preis: 20,- Euro

Langjährige Haushälterin und Kammerdiener wollten nach dem Tod des Augsburger Bischofs Freundorfer 1963 den Auftrag erhalten haben, ein "besenreines Objekt" zu schaffen. Diese verstanden darunter auch, die Unterlagen des bisherigen Hausherrn aus den Amtsräumen zu entfernen und in den Innenhof zu befördern, wo damit begonnen wurde, diese zu verbrennen. Ein Salesianerpater konnte glücklicherweise einen Teil für Benediktbeuern, wohin die Privatbibliothek des Bischofs gelangt war, sichern. Von dort wurde der Nachlass 1983 dem Archiv des Bistums Augsburg übergeben, nachdem er dort von Engelbert M. Buxbaum entdeckt worden war, der nunmehr einen Aufsatz "Der Tod des Augsburger Bischofs Dr. Joseph Freunddorfer am 11. April 1963 und dessen persönlicher Nachlass im Archiv des Bistums in heutiger Form" im "Verein für Augsburger Bistumsgeschichte Jahrbuch" 37 (2003) S. 168-218 publiziert hat, in dessen Mittelpunkt eine detaillierte Verzeichnung des Bestands steht (S. 175-216).

Neu im "Forum Bewertung"

http://www.forum-bewertung.de/sg12.htm#roesler

Ingo Rösler (Potsdam): Zur Erkenntnistheorie archivischer Überlieferungsbildung in Deutschland. Ansichten eines Archivars der ehemaligen DDR

Aufbauend auf einer theoriegeschichtlichen Rekonstruktion der Bewertungsdiskussion in den beiden deutschen Staaten, plädiert der Beitrag für ein erkenntnistheoretisches Neuverständnis der Überlieferungsbildung. Während die traditionelle Auffassung noch immer von subjektiven Vorstellungen des deutschen Historismus beherrscht wird, treten die in dem Beitrag dargelegten Ansichten aus materialistischer Sicht, also von der objektiven Realität ausgehend, für die Anerkennung praxisorientierter Erkenntnisgrundlagen ein. Ohne Rückgriff auf die in der DDR mit der Ideologie des Marxismus-Leninismus verbundene und gescheiterte Gesellschaftslehre, ohne Verharren aber auch in einem nur interpretativen, zwangsläufig zur wissenschaftlichen Entfremdung führenden Realitätsverständnis, gilt es nach Ansicht des Verfassers, "Ordnung" und "Bewertung" als zentrale Bereiche der Überlieferungsbildung mit dem objektiven Gesellschaftsprozess in Übereinstimmung zu bringen.

 

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