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http://epub.uni-regensburg.de/31041/

Informationswissenschaftliche Regensburger Dissertation von Hanna Knäusl 2014.

Die UB Giessen sollte sich wirklich schämen, dass sie ihre Digitalisate nur mit erbärmlichen Metadaten ins Netz stellt. Es geht um Hs. 176, deren Hauptinhalt die beiden Geschichtswerke Ottos von Freising sind:

http://digisam.ub.uni-giessen.de/diglit/hs-176

Schon Otto 1842 hatte bemerkt, dass die von zweiter Hand eingetragenen "Auszüge aus anonymer Chronik" aus dem Speculum historiale des Vincenz von Beauvais stammen. Möglicherweise die gleichen Auszüge sind auch im Pariser lat. 18128 saec. XV abgeschrieben.

https://www.google.de/search?tbm=bks&q=%22progenie+soldanorum%22

Wie u.a. in meinem Artikel über Matthäus von Pappenheim

http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/8759/

bemerkt, ist Regensburg, Turn und Taxis Hofbibliothek, Cod. 182 eine Abschrift des Giessensis 176. Dieser aus Neresheim stammende Sammelband des Augsburger Kanonikers enträt bislang einer detaillierten Beschreibung. Ich habe in Regensburg nur einen flüchtigen Blick hinein geworfen, aber Roman Deutinger: Rahewin von Freising (1999), S. 33-35 gibt wertvolle Hinweise.

Weder die ausführlichste gedruckte Mitteilung (von Mone 1838)

http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/periodical/pageview/280396

noch die Notiz von Jutta Krimm-Beumann im DA 1977

http://www.digizeitschriften.de/link/00121223/0/33/59

nennen den Augsburger Sammler. Wie ich schon in meiner Rezension des Schauerte-Buchs bemerkte, hätte die Regensburger Handschrift 182 ihm nicht entgehen dürfen.

http://archiv.twoday.net/stories/235545054/

Bekannt ist, dass Cod. 166 und 184 der Thurn und Taxis Hofbibliothek von Pappenheim stammen. Reber edierte 1872 aus Cod. 182 ein Celtis-Gedicht. In seinen Vorbemerkungen spricht Graf Walderdorff von mehreren Bänden, die via Neresheim aus der Bibliothek Pappenheims nach Regensburg gelangt seien, nennt aber konkret später nur einen weiteren Band.

http://www.nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:355-ubr02392-0226-9

Ich habe im handschriftlichen Regensburger Handschriftenkatalog keine weiteren Hinweise auf Pappenheim-Manuskripte gefunden, aber man man müsste natürlich die vielen Regensburger Handschriften der Bibliothek (und womöglich auch die Druckwerke) genau durchgehen.

Hier genügt die Angabe Deutingers, dass sowohl die Constitutio de expeditione Romana (eine Reichenauer Fälschung des 12. Jahrhunderts, wozu jetzt Pokorny: Augiensia 2010 zu vergleichen, zur Überlieferung Mordek

http://www.leges.uni-koeln.de/wp-content/uploads/pdf/auszuege_mordek/mordek_muenchen-bsb-lat-5260.pdf ) als auch die gleich zu nennenden Genealogica für den Regensburger Cod. 182 aus der Giessener Handschrift 176 kopiert wurden (letztere Cod. 182 Bl. 226r-227v laut Deutinger S. 33 Anm. 18).

Der kostbare Inhalt der Hs. 176 auf den Blättern 234r

http://digisam.ub.uni-giessen.de/diglit/hs-176/0469

bis 235r wird durch die (aus Adrian übernommenen) Metadaten des Digitalisats kaum angedeutet.

Bl. 235r steht der Schreibervermerk des Erasmus Sayn von Freising [14]70, der nach Sigrid Krämer (Scriptores-Datenbank) und Deutinger S. 32 1456 in Wien studierte und noch zwei weitere Codices schrieb: 1461 den Münchner Clm 19543 ursprünglich aus Weihenstephan und 1466 den Clm 17276 für Schäftlarn. (Ich meine in neuerer Sekundärliteratur gelesen zu haben, dass er ein Freisinger Kanoniker war, finde das Zitat aber nicht wieder.)

Bl. 234r enthält zwei kurze lateinische Genealogien, Bl. 234v eine Zollern-Genealogie, gemeinsam ediert unter dem wenig präzisen Titel "Genealogiae comitum et marchionum saec. XII et XIII" MGH SS 24, S. 77f.

http://www.dmgh.de/de/fs1/object/goToPage/bsb00000866.html?pageNo=77 (MGH-Permalinks sind gerade offline)

Wenig befriedigend ist auch die Ansetzung der "Geschichtsquellen": Genealogiae comitum Zolrensium et marchionum Anhaltinorum

http://www.geschichtsquellen.de/repOpus_02406.html

Weiland datierte die keineswegs fehlerlose Quelle noch in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts

http://www.digizeitschriften.de/link/0179-9940/0/4/63

Viel Beachtung fand die Zollern-Genealogie, die in der Genealogie des Gesamthauses Hohenzollern (1905), S. 137 und von Rudolf Seigel in der Zs. für Hohenzollerische Geschichte 92 (1969), S. 33 (Abbildungsunterschrift) um 1200 angesetzt wird. Seigel S. 34 gibt eine Liste der Abdrucke und wichtigen Sekundärliteratur der erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckten Aufzeichnung und hätte daher von den "Geschichtsquellen" nicht übersehen werden dürfen.

Bl. 234v-235r enthalten bayerische Annalen bis 1322 und zwar die in MGH SS 24, S. 61f. recht forsch als "Annales Burghausenses" edierten, bei denen es sich gemäß Michael Müller: Die Annalen ... (1983), S. 159 um die wohl in Raitenhaslach entstandenen Zisterzienserannalen handelt, die hier mit einer Fortsetzung 1312-1322 versehen sind. Bei Müller und den Geschichtsquellen wäre (mit Moeglin: Ancêtres S. 261) Erbe: Schlacht bei Mühldorf nachzutragen.

http://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=uc1.a0002165793;view=1up;seq=344 (US)

Die dort genannte Überlieferung der Zisterzienserannalen im Wiener Cod. 1042 aus dem Zisterzienserkloster Rein und der Abdruck bei Denis 1793

http://manuscripta.at/_scripts/php/cat_onb2pdf.php?cat=denis&vol_page=1-1%20167-175

ist Müller entgangen.

Zurück zu den Genealogien! War Erasmus Sayn ein Vorläufer des Matthäus Marschalk von Pappenheim, den ich ja mit Sunthaim und Mennel als einen der Väter der modernen Genealogie in Deutschland ansehe, oder ein Kopist, der einfach ein bestehendes Korpus kopierte (seine Otto-Abschriften gelten als schlecht)? Eine schlüssige Antwort darauf gibt es nicht, da wir die unmittelbare Vorlage Sayns nicht kennen und auch der Entstehungszusammenhang der genealogischen Texte völlig unklar ist.

Dass ein Autor des 15. Jahrhunderts die Genealogien aus alten Quellen zusammengestellt hat, möchte ich (mit der bisherigen Forschung) ausschließen. Wir haben es also mit hochmittelalterlichen Texten zu tun, die aber bisher allenfalls als genealogische Faktenquellen verwendet wurden.

Schon ein Blick auf die Literaturlisten der zum Schlagwort Genealogie vorhandenen Artikel der Geschichtsquellen

http://www.geschichtsquellen.de/schlagwsuche.html?schlagw=Genealogie

zeigt, dass man - mit Ausnahme der "Genealogia Welforum" - sich kaum mit den spröden genealogischen Aufzeichnungen befasst hat.

Eine genaue Lektüre der drei Genealogien wäre dringend wünschenswert. Einige vorläufige Beobachtungen: Genealogie 1 beschreibt die Deszendenz des "Albertus de Hanbalde" (Anhalt) in Form von fünf Söhnen und zwei Töchtern. Das ist Albrecht der Bär:

https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_I._(Brandenburg)

Aber die Angaben sind fehlerhaft, merkte schon der Editor Waitz an. Das betrifft den angeblichen Sohn Friedrich samt dessen Sohn Albert und eine Landsberg-Ehe. Dass eine Tochter Äbtissin von Quedlinburg geworden sein soll, könnte zu dem Umstand passen, dass die Schwester Beatrix der Mutter (Sophie, meines Erachtens NICHT eine Winzenburg!) ebenfalls dieses Amt bekleidete.

Eine Tochter heiratete einen Markgrafen (Otto) von Meißen, und das Haus Wettin ist Thema der zweiten Genealogie. Es geht um die Deszendenz von Konrad I., dessen Sohn Otto bereits ohne Vornamen in Genealogie 1 erwähnt wurde. Die Kinder Albrecht, Dietrich und Adela erscheinen in beiden Genealogien, was dafür spricht, dass Genealogie 2 eine separate Aufzeichnung war.

Die Genealogie 3 betrifft die Nachkommen des Burkhard von Zollern. Auch sie ist nicht ohne Fehler. Der mit einer Zollerin verheiratete Graf Werner ohne Geschlechtsbezeichnung ist Graf Werner von Homberg:

http://retro.seals.ch/digbib/view?pid=arg-001:1977:89::41

"Gotfrido de Mar" ist Gottfried von Marstetten (gestorben 1208):

https://de.wikipedia.org/wiki/Ronsberg_(Adelsgeschlecht)

Schreiber und Annalenherkunft weisen auf den altbayerischen Raum. Wieso trug ein hochmittelalterlicher Schreiber am Anfang des 13. Jahrhunderts die Genealogien der die Markgrafschaften Brandenburg (Askanier) und Meißen (Wettiner) zusammen und kombinierte sie mit der Genealogie der schwäbischen Zollern? Genealogien wurden gern in Hausklöstern gepflegt, aber trotz gewisser nach Süden reichender Namen (Andechs-Meranier, Vohburg, Görz in Genealogie 2) findet sich kein Kloster, das zu den drei Familien passt.

Verlockend ist es natürlich, von den glanzvollen Andechs-Meranier-Ausstellungen in den 1990er Jahren auszugehen und bei Agnes von Rochlitz, der Mutter der hl. Hedwig und Gemahlin Bertholds IV. anzusetzen. Dann wären wir in Altbayern bei der Memoria der Dießener Chorherren. Undenkbar wäre es nicht, dass man im Hoch- oder Spätmittelalter in Dießen sich für die sächsischen Vorfahren der hl. Hedwig bzw. der Agnes interessiert hat. Zu den Askaniern führt aber keine direkte Verbindung. Albrecht der Bär war auch nach Angabe der Genealogie 1 kein Vorfahr der Agnes/Hedwig. Und wieso hätte man sich in Dießen für die Zollern interessieren sollen?

Die Causa Scribendi bleibt ein Rätsel, sowohl was die drei Einzeltexte (Askanier, Wettiner, Zollern, um moderne Bezeichnungen zu gebrauchen) als auch die Zusammenstellung angeht. Mittelalterliche Genealogen hatten sich vor allem auf ein Adelsgeschlecht konzentriert, dem sie sich verbunden fühlten. Sunthaim, Mennel und Pappenheim (übrigens auch Rüxner) erforschten aber in der Zeit Maximilians I. die Genealogien vieler Familien. Darum war der Zugriff auf den Codex des Erasmus von Sayn für Pappenheim besonders wertvoll. (Es bleibt natürlich zu überprüfen, ob Pappenheim die drei Genealogien tatsächlich verwertet hat. [Rudolf Seigel hatte mir dazu schon etwas mitgeteilt: Nicht nur Pappenheim benutzte Sayn für die Zollern-Genealogie, sondern auch Rüxner http://archiv.twoday.net/stories/6476722/ ]

Quellennahe Medävistik darf gern eine Pause einlegen, wenn es um die Erforschung des welfischen Selbstverständnisses geht, und sich endlich den Genealogien der Giessener Handschrift zuwenden.

#forschung


In Großbritannien sind Testamente öffentliche Dokumente. Eine neue Datenbank bietet nun den Zugang zu 41 Mio. Testamenten aus England und Wales seit 1858. Jedes Dokument kostet 10 britische Pfund (knapp 13 Euro). Man kauft die Katze im Sack, da nicht klar ist, was genau man bekommt. Die offene Lizenz ändert daran nichts.

https://probatesearch.service.gov.uk/
http://www.bbc.com/news/uk-30609527

Update:

http://researchbuzz.me/2014/12/27/wills-gaming-instagram-more-short-saturday-buzz-december-27th-2014/
"Looks like you order the wills, and then they’re ready to download within ten days of order." Also nur Digitalisierung on Demand ...


http://www.taz.de/!150960/

Mohammad Qayoumi sieht immer noch viel Potential für riesige offene Online-Kurse (MOOC).

Siehe auch
http://www.e-teaching.org/lehrszenarien/mooc/

Die Wikipedia und viele andere übersetzen das englische massive als massiv. Das widerspricht meinen Sprachgefühl. Man spricht ja auch nicht von einer massiven Veranstaltung, wenn man eine sehr große meint.

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/plagiat-in-serbien-bosnien-albanien-hat-selten-konsequenzen-a-1010073.html

"Titelschwindler in der Politik sind in Serbien ein massives Problem. Auch in den Nachbarländern Bosnien und Albanien wird immer wieder über dubiose Fake-Hochschulen und zusammengeklaute Abschlussarbeiten berichtet. Die Konsequenzen: meistens keine."

http://www.siwiarchiv.de/wp-content/uploads/2014/12/KEK_Taetigkeitsbericht.pdf

Via
http://www.siwiarchiv.de/?p=8463

https://cinquecentine.wordpress.com/2014/12/24/zum-stand-des-vd16-und-des-wiki-der-drucke-des-16-jahrhunderts-2014/

Zu Weihnachten gönnen wir dem schätzenswerten Burgerbeblog gern ein bisschen mehr Traffic ...

http://www.burgerbe.de/2014/12/25/brand-auf-schloss-lindach-sechs-verletzte-21066/


Die siebzehnjährige Idilia Dubb aus Edinburgh soll im Jahr 1851 auf einem der Türme der Burg Lahneck verdurstet sein, weiß die Wikipedia.

https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Idilia_Dubb&oldid=137108254

Schon viele haben sich mit diesem überaus merkwürdigen Casus befasst. Eine sehr verdienstvolle Quellensammlung hat der Lahnsteiner Altertumsverein (Hans G. Kuhn) im Internet vorgelegt:

http://www.lahnsteiner-altertumsverein.de/die-geschichte.html

Peter Wellers Schrift 2006 ist in der Wikipedia einsehbar:

https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Peter_Weller&oldid=110268175

Zu dem 2001 in Schweden veröffentlichten angeblichen (ersten) Tagebuch halte ich an meiner 2006

https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Idilia_Dubb

geäußerten Einschätzung, dass es sich um eine Fälschung handelt, fest. Es handelt sich um ein modernes Jugendbuch, das an die Fiktion des 19. Jahrhunderts anknüpft und lediglich vorgibt, eine Bearbeitung durch eine (nicht näher fassbare) Genevieve Hill zu sein. Wahrer Autor ist (nach Weller) der schwedische Autor Hans Hatwig:

https://sv.wikipedia.org/wiki/Hans_Hatwig

Neben Weller ist die Einschätzung von Karla Schneider lesenswert

http://www.lahnsteiner-altertumsverein.de/karla-schneider.html

aber auch die Skepsis in einem englischsprachigen Blogeintrag von 2010: "Well, after reading this, I have to say that I don’t believe a word of it."

https://bookssnob.wordpress.com/2010/03/07/the-diary-of-miss-idilia-by/

Eine Fälschung (Fiktion) war aber auch schon die im 19. Jahrhundert entstandene Idilia-Story (einschließlich des Tagebuch-Texts). Es genügt, auf Wellers Ermittlungen und die Recherchen Kuhns zu erweisen. Es gibt keinen archivischen Beleg, der die erstmals 1863 bezeugte Geschichte absichern könnte. Auch die angeblichen Zeitungsmeldungen über den schauerlichen Tod der jungen Frau konnten nicht aufgetrieben werden.

Die Darstellung im Adenauer Kreis- und Wochenblatt vom 26. Oktober und 2. November 1863 ist inzwischen online:

http://s2w.hbz-nrw.de/ulbbn/periodical/pageview/1336903

Kuhns nächste "Quelle" stammt erst aus dem Jahr 1902.

Wie kommt man weiter? Natürlich mit Google Books!

Zunächst einmal stellt man fest, dass kein Beleg für die Geschichte der Idilia/Ottilie Dubb älter als 1863 ist, was den bisherigen negativen Befund bestätigt.

Sodann zeigt sich, dass man einen nicht ganz unerheblichen Aufwand treiben muss, um mittels der Google-Volltextsuche möglichst viele (zu hoffen ist: alle) Belege zusammenzubekommen. Das liegt nicht nur an der OCR, sondern auch an misslichen Einschränkungen der Google-Suche.

Erst nach vielen anderen Suchen fand ich den ältesten datierten Beleg vom 26. August 1863 mit

goldene uhr ringe gerippe dubb

Dieser Treffer wird aber - entgegen jeder Bool'schen Suchlogik - NICHT gefunden, wenn man nur nach

gerippe dubb

sucht!

Ich stelle im Folgenden den Erscheinungsort nach vorne und ordne danach alphabetisch.

Aschaffenburger Zeitung 25. Juni 1864
https://books.google.de/books?id=CflDAAAAcAAJ&pg=RA10-PA44

Augsburg - Der Sammler 23. Juni 1864
https://books.google.de/books?id=9fpDAAAAcAAJ&pg=PA292

Augsburger Sonntagsblatt 1864 Nr. 26 [26. Juni ?]
https://books.google.de/books?id=IeBDAAAAcAAJ&pg=PA206

Augsburger neueste Nachrichten
Auf S. 210 von 1864 steht der Artikel
https://books.google.de/books?id=gtBFAAAAcAAJ&q=gerippe+dubb
definitiv nicht. Ab
http://bavarica.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10541529_00890.html
konnte ich meine manuelle Durchsicht (die Volltextsuche mit Dubb versagte) nicht fortsetzen, da die BSB meinen Zugang blockierte! Google gibt diesen (auch nach Google-Maßstäben) gemeinfreien Band auch für US-Bürger nicht frei und das MDZ verunmöglichst seine Durchsicht!
Quelle: "Pf. Ztg."

Augsburger Postzeitung 24. Juni 1864
https://books.google.de/books?id=S_1DAAAAcAAJ&pg=PA990
Quelle: "Pf. Ztg."

Augsburger Tagblatt 27. Juni 1864
https://books.google.de/books?id=MrFDAAAAcAAJ&pg=PT418
Quelle: "Pf. Z."

Berliner Gerichts-Zeitung 30. Juni 1864
https://books.google.de/books?id=Bk9LAAAAcAAJ&pg=PA316

Eichstätter Tagblatt 2. Juli 1864
https://books.google.de/books?id=HapDAAAAcAAJ&pg=PA690
Quelle: "Pf. Z."

Frankfurt am Main - Didaskalia 26. Juni 1864
https://books.google.de/books?id=DHZeAAAAcAAJ&pg=PT612
Quelle: "Pf. Z."

Groningen - De huisvriend 1863, S. 267 (eventuell Juli/August, berechnet nach der Gesamtseitenzahl 412)
https://books.google.de/books?id=vm9NAAAAcAAJ&pg=PA267

Innsbruck - Volks- und Schützen-Zeitung 4. Juli 1864
https://books.google.de/books?id=b7lDAAAAcAAJ&pg=PA443

München - Allgemeine Zeitung. Beilage 30. Juni 1864
https://books.google.de/books?id=k_VDAAAAcAAJ&pg=PA2963
Quelle: "Pf. Z."

München - Familienschatz 3. Juli 1864
https://books.google.de/books?id=qbpPAAAAcAAJ&pg=PA211
Quelle: Pf. Z.

Schönberg (bei Ratzeburg) 1. Juli 1864
http://wafr.lbmv.de/show.php?action=1864-07-01

Speyer - Pfälzer Zeitung 21. Juni 1864
https://books.google.de/books?id=NexDAAAAcAAJ&pg=PA239

Stadtamhof - Neues bayerisches Volksblatt 26., 27., 29., 30., 31. August, 1. September 1863
https://books.google.de/books?id=4LlDAAAAcAAJ&pg=PA934

Würzburg - Epheuranken 30. Juni 1864
https://books.google.de/books?id=zKNLAAAAcAAJ&pg=PA311
Quelle: "Pf. Ztg."

Würzburg - Extra-Felleisen 10. Juli 1864
https://books.google.de/books?id=nphDAAAAcAAJ&pg=PA328

Den Schönberger Beleg lieferte die Google Websuche; die übrigen 17 Google Books. Einige Suchanfragen:

dubb lahneck
odilie dubb
"schöne und talentvolle" rhein
https://www.google.de/search?tbm=bks&q=%22burg+lahneck%22&tbs=,bkv:f,cdr:1,cd_min:01.01.1860,cd_max:31.12.1870

http://www.theeuropeanlibrary.org/tel4/newspapers/search?query=dubb+lahneck&decade=1860-1869

liefert zwei weitere Fassungen aus dem Teplitz-Schönauer Anzeiger vom 8. (nach der Pfälzer Zeitung) und der Bozner Zeitung vom 7. Juli 1864.

Man sieht: Im Juni/Juli 1864 hatte eine Kurzfassung der Idilia-Geschichte in den deutschen Unterhaltungsblättern Konjunktur, vom Fürstentum Ratzeburg bis nach Südtirol. Anscheinend ging die Pfälzer Zeitung am 21. Juni 1864 voran, deren Meldung vor allem durch die Münchner Allgemeine Zeitung weiterverbreitet wurde. Diese fügte einen kritischen Kommentar an:

Diese Unglücksgeschichte mag sich ereignet haben. Hoffentlich aber ist sie nur romantisch erfunden und ältern ähnlichen Vorfällen nacherzählt. So findet sich in der "Italy" des Dichters Rogers die Erzählung von einer Braut in Modena, die sich, um die Gesellschaft zu necken, in einem abseits im Haus stehenden Kasten versteckte, dessen Deckel über ihr zuschlug, worauf ihre geschmückte Leiche erst nach vielen Jahren zufällig entdeckt wurde.

Von besonderer Bedeutung ist der im Feuilleton der Neuen bayerischen Volkszeitung unter dem Titel "Der Tod auf Burg Lahneck" erschienene Text, da er (aus dem August 1863 stammend) definitiv älter ist als die bisher bekannte früheste Version in der Adenauer Zeitung. Es gibt kleine Abweichungen, ganz am Anfang heißt es in der Adenauer Fassung, vor elf Jahren habe man nach Idilia geforscht, während die Version von Stadtamhof "vor zehn oder zwölf Jahren" angibt. Ebenso die nicht näher datierbare niederländische Version von 1863. Man wird annehmen dürfen, dass der Groninger Vielschreiber Goeverneur eine noch nicht entdeckte deutsche Zeitungs-Quelle übersetzt hat, die auch Vorlage für die Fassung in Stadtamhof gewesen sein dürfte.

Da die Presse der 1860er Jahre von Google erst zu einem kleinen Teil digitalisiert wurde, ist mit weiteren Funden zu rechnen. Der Eifelort Adenau liegt noch im Rheinland, während Stadtamhof (heute Teil von Regensburg) und Groningen weitab liegen. Man kann also die Suche nach dem Erstbeleg nicht auf Periodika aus den Rheinlanden eingrenzen, da es durchaus möglich ist, dass die mit vielen der Beglaubigung dienenden Detailrealismen ausgestattete Erzählung gar nicht im Rheinland niedergeschrieben wurde.

Eine bisher nicht beachtete Quelle des unbekannten Erdichters der Idilia-Geschichte sehe ich in der romantischen Erzählung "The Tower of Lahneck" (1842) des englischen Schriftstellers Thomas Hood.

Werkausgabe seines Sohns
http://books.google.de/books?id=-JsLAQAAIAAJ&pg=PA420

Mutmaßliche Erstausgabe im New Monthly 1842
https://books.google.de/books?id=4zQwAQAAMAAJ&pg=PA161

Edith May setzte die Geschichte in englische Verse um (Ausgabe 1852):

https://books.google.de/books?id=CKcsAAAAYAAJ&pg=PA83

Zwei Frauen, eine aus England und eine Deutsche, besteigen den Turm von Burg Lahneck und sind oben gefangen. Niemand hört ihre Schreie, die Deutsche stürzt sich hinunter. Der offene Schluss deutet an, dass auch die Rufe der anderen Dame unerhört bleiben.

Anlass war eine wirkliche Begebenheit, bei der die Ehefrau des Dichters Hood und eine deutsche Bekannte aus Burg Lahneck befreit werden mussten. Hood berichtet davon in seinen Memorials:

https://books.google.de/books?id=BZtOAAAAcAAJ&pg=PA180

Hoods humoristisches Rheinbuch von 1840 war übrigens in zwei Wochen ausverkauft:

https://books.google.de/books?id=kdrfAgAAQBAJ&pg=PA73

Dies mag andeuten, welche Resonanz die Rheinromantik in England hatte. Selbstverständlich haben gebildete Kreise in den Rheinlanden zur Kenntnis genommen, was Engländer oder Franzosen über den Rhein schrieben bzw. welche Stoffe sie am Rhein lokalisierten.

Wenn Hood den Lahnecker Turm 1842 zum Schauplatz einer schaurig-sentimentalen Geschichte machte, bei der eine Engländerin auf dem Turm gefangen ist, und gut zwanzig Jahre später eine Engländerin bzw. Schottin in einer Feuilleton-Geschichte das gleiche grausame Schicksal erleidet, wird man das kaum als Zufall ansehen dürfen. Hoods Erzählung lieferte die Inspiration für die Idilia-Story, die sich auch dadurch als literarische Fiktion erweist.

Fälschungen in Archivalia:
http://archiv.twoday.net/stories/96987511/

#forschung


Allen LeserInnen von Archivalia.

Clm 15708 I, fol. 63r

http://www.kunsthistoriker.org/offener_brief_nrw_kunstbesitz.html

Auszug:

"Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin,

der Verband Deutscher Kunsthistoriker e.V. ist zutiefst besorgt über den geplanten Ver­kauf zahlreicher Kunstwerke, die mit Steuergeldern angekauft wurden. Viele von ihnen befinden sich an öffentlichen Orten, mitunter sogar seit Jahrzehnten als Dauerleih­gaben in nordrhein-westfälischen Museen. Was sich bereits mit dem Verkauf der Warhol-Werke im Herbst 2014 ankündigte, scheint in noch weitaus erschreckenderem Rahmen fortgesetzt zu werden. Mit diesem Schreiben möchten wir Ihnen unseren scharfen Protest gegen dieses Vorhaben verdeutlichen!

Der Portigon AG wurde der Kunstbesitz der insolventen WestLB übertra­gen, die als landeseigene Bank über Jahrzehnte Kunst angekauft hat und damit erheblich zum kulturellen Gepräge des Bundeslandes als demokratisch verfasste Kulturlandschaft innerhalb der Bundesrepublik Deutschland beitrug. Die über zweihundert Werke um­fassende Sammlung der Portigon AG, zu der etwa Werke von August Macke, Gabriele Münter, Joseph Beuys, Eduardo Chillida, Günther Uecker und Isa Genzken zählen, steht nach übereinstimmenden Medienberichten zum Verkauf.

Die geplante Veräußerung lässt erahnen, dass es sich bei den Warhol-Bildern nur um den Auftakt zu einem noch viel größeren Verkauf von Kunst in Nordrhein-Westfalen handelte, die einst mit landeseigenen Mitteln angekauft wurde. Mehr noch: Nun stehen nach den Plänen der Landesregierung auch zahlreiche Kunstwerke zur Disposition, die der Obhut von Museen anvertraut wurden. So gehören zu den Werken im Besitz der Portigon AG auch zwei hochbedeutende, um 1450 entstandene Tafeln des sienesi­schen Malers Giovanni di Paolo, die sich seit langem im Westfälischen Landesmu­seum Münster befinden; die WestLB hatte sie seinerzeit aus dem einzigen Grunde gekauft, sie dauerhaft für das Museum zu sichern. Dass – in dieser Weise erstmals seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland – in Museen befindliche Kunstwerke zum Verkauf anstehen, erzürnt uns auf besondere Weise, denn diese Pläne stellen einen besorgniserregenden Dammbruch dar."

Siehe auch
http://www.welt.de/regionales/nrw/article135690312/Kunsthistoriker-protestieren-gegen-weitere-Kunstverkaeufe-in-NRW.html

http://www.wn.de/Muenster/1803040-Dauerleihgaben-von-Verkauf-bedroht-Landesmuseum-bangt-um-Kunst

Paolo

Den gibt es zum Herunterladen unter:

http://www.archiv.rwth-aachen.de/digitale-angebote/


Mit Besitzvermerk (1697) von Veit Constantin von Seeau (1671 — 1703), einem Grafen aus oberösterreichischem Adel.

http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb00090361-9 (MDZ München)


http://fnzinfo.hypotheses.org/234

Die schlechte Mannheimer Ausstellung, die ich selbst gesehen habe und dir mir als Spezialist für das Turnierwesen

http://archiv.twoday.net/stories/714911256/

gar nicht gefiel, kommt hier viel zu gut weg. Sie war nichts als ein schaler Aufguss vergangener Maximilian-Ausstellungen ohne einen auch nur entfernt innovativen eigenen Gedanken. Auch der Katalog ist - im Vergleich zum Schaffhauser Begleitbuch - schlecht und befriedigt vor allem Pfaffenbichlers Eitelkeit, der als Hauptautor auch über Dinge schreibt, von denen er offensichtlich nichts versteht. So ist der Aufsatz zu Maximilian und dem höfischen Turnier völlig unzulänglich, da man nichts über die vorangegangenen landsmannschaftlichen Turniere erfährt. Der Anmerkungsapparat beschränkt sich im wesentlichen auf Nachweise aus Gamber 1985, Pfaffenbichler 2000 und Breiding 2012, schon dadurch andeutend, dass hier einseitig die Waffenkunde im Vordergrund steht. Gelungener ist die Skizze von Niederhäuser im Schaffhauser Katalog S. 93ff.

Dumm und ignorant sind die Mannheimer Ausstellung und ihr Katalog auch, weil man - abgesehen vom Freydal - nichts über die spezifische Wappenbuch-Kultur Maximilians und ihre Rezeption im 16. Jahrhundert erfährt.

Übrigens sei dem Frühneuzeit-Info-Blog empfohlen, mehr Illustrationen zu nutzen.

Update:
https://plus.google.com/u/0/107822562755478307370/posts/eeDbjTyPJQx


Martin Bertram: Pariser Kanonistik im Schatten von Super Speculam. Eine Quaestionen-Sammlung aus den Jahren 1226/34 in der Handschrift Montecassino 448, in: Mittelalter. Interdisziplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte, 22. Dezember 2014, http://mittelalter.hypotheses.org/4796 (ISSN 2197-6120).

Mit Teiledition.

http://www.heise.de/tp/news/RedTube-U-ohne-C-2505856.html

Vor einem Jahr erregten die Redtube-Streaming-Abmahnungen von U&C die Gemüter und waren auch hier häufig Thema:

http://archiv.twoday.net/search?q=redtube (40+)


http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/periodical/structure/2900282

#histverein

Maxi Platz lobte das auf Twitter. Dadurch wurde ich erst auf die offenbar von Twoday veranlasste Änderung aufmerksam. Ich habe also nichts damit zu tun und kann nichts daran ändern.

Nachtrag: wie mir Herr Lavater mitteilte, ist eine Registrierung bei twoday derzeit nicht möglich. Twoday arbeitet an der Lösung des Problems, aber das kann womöglich dauern. Unerfreulich aber wahr.

http://www.internetworld.de/e-commerce/marketing/readly-startet-in-deutschland-746270.html

https://de.readly.com/catalog/de/

Aber wieso ist "Adel exklusiv" aus dem Bauer-Verlag nicht dabei?

Es gab einen Relaunch:

http://digital.wlb-stuttgart.de/index.php?id=2

Zu den einzelnen Sammlungen gibt es jetzt sogar RSS-Feeds! Abzuwarten bleibt, ob diese korrekt funktionieren.

Seiten-Permalinks sind ebenfalls realisiert. Daneben sind allerdings die Facetten, die (anders als etwa in Frankfurt) keine Einschränkung nach Signaturen zulassen. 300+ Handschriftendigitalisate auf der Suche z.B. nach Cod. hist. fol. durchzublättern ist zuviel verlangt. Während die bestehenden Facetten eher nutzlos sind, wäre eine Einschränkung nach Sprache durchaus hilfreich.

Im Oktober 2013 stellte mir Bernhard Welsch -

http://archiv.twoday.net/stories/1022379463/ -

die folgende Frage:

"Wann wurde auf Capitaine Monté ein zertrümmerter Tontopf entdeckt? (Keine Google-Schnipsel, nur komplett zugängliches Volltext-Digitalisat)"

Daniel Bernsen trifft den Nagel auf den Kopf:

https://byodkoblenz.wordpress.com/2014/12/21/verbieten-oder-nicht-das-ist-nicht-egal/

"Da Smartphones und Tablets einen individuell verfügbaren, permanenten Zugang zum Wissen der Welt, zur Kultur, eine dauerhafte Kommunikation mit Menschen außerhalb des Präsenzraumes ermöglichen, stellen sie das traditionelle Prinzip von Schule nach dem 1) alle in einem Raum zur selben Zeit dasselbe lernen, 2) Lehrkraft und Buch die schulischen Wissensvermittler sind und 3) Überprüfungen ohne Hilfsmittel geschrieben werden, die weiterhin zu großen Teilen auf auswendig gelernten Inhalten beruhen."

 

twoday.net AGB

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