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Das internationale Wissenschaftsportal WorldWideScience.org ist seit einigen Wochen online. Neben der British Library und dem US-amerikanischen Office of Scientific and Technical Information ist auch vascoda am Portal beteiligt.

http://cordis.europa.eu/fetch?CALLER=DE_NEWS&ACTION=D&DOC=4&CAT=NEWS&QUERY=1184705921631&RCN=28040

Dieser eBay-Verkäufer hat zahlreiche handschriftliche Unterlagen auf Lager:

http://search.ebay.de/_W0QQfgtpZ1QQfrppZ25QQsassZaltedokumentekontorost

Der Archivar als Sozialdarwinist:

http://de.wikipedia.org/wiki/Armin_Tille

Peter Murray-Rust at:
http://wwmm.ch.cam.ac.uk/blogs/murrayrust/?p=420

I am campaigning for CC-BY (== Attribution) as the mainstream scientific license and am still trying to find out how many of the “open access” chemistry journals are CC-NC or worse. Be quite clear, CC-NC restricts science. CC-ND is worse. It destroys the re-use of scientific data.

See also:
http://archiv.twoday.net/stories/3493112/

In den Niederlanden versteigert ausgerechnet das Instituut Collectie Nederland, das das kulturelle Erbe schützen und fördern soll, Museumsdepotbestände auf eBay:
http://www.zeit.de/online/2007/29/kunst-ebay-versteigerung


Das Buch „Mecklenburgische Urkunden und Daten“; Rostock 1900, liegt in Göttingen nun digitalisiert vor:
http://www-gdz.sub.uni-goettingen.de/cgi-bin/digbib.cgi?PPN477853463



sondern ein Supreme Court Judge (Kanada). Weitere Verkleidungen von Richtern weltweit:
http://www.filibustercartoons.com/judges.htm

Via http://ra-blog.de/1890-Richteroutfits-international

Leider gibt es keine Amtstracht von Archivaren ...

http://chronicle.com/temp/reprint.php?id=3bclcsg3cf3d42whbrwtcy03f9zqrqnv

The battle over Jacques Derrida's papers began even before the philosopher died. It ended in victory for his family — and a black eye for the University of California at Irvine.


In unserer Reihe über die Position der Leibniz Gemeinschaft zum Open Access ( http://archiv.twoday.net/topics/Open+Access/ ) besprechen wir heute das Deutsche Institut für Internationale Pädagogische Forschung.



Kommt OA auf der Website vor?

Ja, dank dem "Deutschen Bildungsserver" sogar sehr häufig.

Wie sieht es mit Volltexten aus?

Es gibt drei Online-Magazine, die aber eher Newsletter-Charakter haben und keine begutachteten Fachzeitschriften sind:
http://www.dipf.de/publikationen/online_magazine.htm

Nur sehr wenige Publikationen finden sich auf der Website online:
http://www.dipf.de/publikationen/publikationen_volltexte.htm

In der DIPF-Publikationendatenbank werden 415 Treffer bei der Suche nach erziehung* gefunden:

http://publikationen.dipf.de/

Davon liegen nur ca. 10 % frei zugänglich im Internet vor.

Die angeschlossene Bibliothek für bildungsgeschichtliche Forschung ist außerordentlich aktiv im Digitalisierungsbereich:
http://www.bbf.dipf.de/

Vor allem die umfangreichen digitalisierten Zeitschriften verdienen Erwähnung.

Angaben zur Weiternutzung der Digitalisate fehlen. Da nur auf die Verletzung der Rechte Dritter eingegangen wird, ist davon auszugehen, dass die gemeinfreien Texste und Bilder keinem Rechtevorbehalt des DIPF unterliegen.

Leider sind die Digitalisate nicht nach dem OAI-Standard abrufbar. Da sie nicht im Verbund katalogisiert werden und auch noch nicht im http://www.zvdd.de erfasst sind und weitgehend im "deep web" liegen, ist die Sichtbarkeit dieser wichtigen Quellen leider beschränkt. Sinnvoll wäre auch ein RSS-Feed für Neuzugänge.

Fazit: Während bei der Zugänglichmachung von Kulturgut im Internet das DIPF überdurchschnittlich aktiv ist, könnte erheblich mehr von den eigenen Publikationen online verfügbar gemacht werden.

Kate Fitz Gibbon (Hrsg.): Who Owns the Past? Cultural Policy, Cultural Property and the Law. Rutgers University Press, New Brunswick NJ 2005. (Co-published with the American Council for Cultural Policy). 335 Seiten, ISBN 9780813536873.

Besprechung von Christina Kreps bei
http://museumanthropology.wordpress.com/2007/07/07/mar-2007-2-2/

Auch in Frankreich dämmert es jetzt manchen, dass die Schutzrechtsberühmung für gemeinfreie Werke und die absurde Bildpolitik der Museen die wissenschaftliche Kunstgeschichte behindern. Eine internationale Podiumsdiskussion „Le droit aux images et la publication scientifique“ fand am 7. Juni 2007 am INHA, dem nationalen Institut für Kunstgeschichte in Paris, statt:
http://www.inha.fr/spip.php?article1532

Ein Blog-Bericht über die Podiumsdiskussion:
http://www.arhv.lhivic.org/index.php/2007/06/24/427-le-droit-aux-images-et-la-publication-scientifique

(via Urfist)

http://dbs.hab.de/rss/

Daran hatte man schon vor 2 Jahren gearbeitet ... Nicht auszudenken, wenn Web 2.0 von Bibliotheksbeamten realisiert werden müsste.

In Schönau bei Bad Münstereifel betreibt Udo Schmidt-Arndt ein privates Radsportarchiv. "Darin befinden sich 24 000 Fotos von Radrennfahrern, 2500 Bücher, 1000 Plakate sowie noch einmal so viele Fahrradkataloge und diverse Pokale. Einige alte Raritäten haben sich im Laufe der Zeit angesammelt: Das älteste Katalogexemplar stammt aus dem Jahre 1860, und ein altes Holzrad wird mit dem Herstellungsjahr 1872 datiert."
Udo Schmidt-Arndt fungiert auch als Archivar des Bundes deutscher Radfahrer in Frankfurt/Main.
Quelle: http://www.blickpunkt-euskirchen.de/rag-ewi/docs/59052/lokales

http://www.zlb.de/aktivitaeten/digitalisierung/humboldt-briefe/

Die Bände 1-9 des Wirtembergischen Urkundenbuchs:

http://commons.wikimedia.org/wiki/Wirtembergisches_Urkundenbuch

40.000 Gemälde Zeichnungen und Grafiken bietet:
http://www.zeno.org/Kunstwerke

Gemeinfrei heisst übrigens nicht: Nur nutzbar bei Quellenangabe. Das wäre CC-BY.


In der DIPF-Publikationendatenbank werden 415 Treffer bei der Suche nach erziehung* gefunden:

http://publikationen.dipf.de/

Davon liegen nur ca. 10 % frei zugänglich im Internet vor.

Da auf der Website selbst das aktuelle Archiv nicht sichtbar ist (sondern nur Beiträge aus dem Juni) hier die Adresse des öffentlichen Listenarchivs:
http://lists.spline.inf.fu-berlin.de/pipermail/ipoa_forum/

In dem ersten Beitrag über die Position der Leibgniz Gemeinschaft und ihrer geisteswissenschaftlichen Institute zu Open Access (OA) http://archiv.twoday.net/topics/Open+Access/
ging es um Allgemeines und das Bergbaumuseum. Heute werde ich fragen, wie es das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung mit OA hält.

Kommt OA auf der Website vor?

Ja, aber nicht in spezifischer Form. Dass die Leibniz Gemeinschaft OA unterstützt, ist der Homepage nicht zu entnehmen. Es werden auch keine konkreten Schritte in Richtung OA angekündigt.

Gut sieht es dagegen aus, was kostenfrei verfügbare Publikationen angeht. texte.online hat den Charakter eines Repositoriums für Texte zur Erwachsenenbildung:

http://www.die-bonn.de/publikationen/online-texte/index.asp

"Das DIE lädt daher ausdrücklich alle Erwachsenbildner/innen und Wissenschaftler/innen dazu ein, ihre Dokumente (Praxisberichte, wissenschaftliche Arbeiten, Projektergebnisse, statistische Untersuchungen ...) für eine Veröffentlichung in texte.online zur Verfügung zu stellen. Die Rechte an den Texten bleiben bei den Autor/inn/en. Bereits veröffentlichte Dokumente – dazu zählen auch Bücher, die als konventionelle Publikation schon vergriffen, aber archivierungswürdig sind – können ggf. in Absprache mit den Verlagen angenommen werden.

Für die Veröffentlichung benötigt die Internet-Redaktion eine Datei im Word-Format. Der Text wird sorgfältig redigiert und nach einem bestimmten Veröffentlichungsstandard formal aufbereitet. Weiterhin werden die bibliographischen Angaben in einer Datenbank erfasst, Schlagworte vergeben und eine Kurzbeschreibung angefertigt, so dass die Dokumente im Internet such- und auffindbar sind.

Darüber hinaus werden alle Dokumente bei der Sammlung Netzpublikationen der Deutschen Bibliothek und FIS Bildung angemeldet und sind dort ebenfalls recherchier- und einsehbar.

Durch die Vergabe von Creative Commons-Lizenzen ist die Verbreitung und Verwendung der Dokumente verbindlich geregelt."

Während man die Erfüllung des DOAI-Standards vermisst, ist die Nennung von CC-Lizenzen mehr als man erwarten kann.

URL: http://www.die-bonn.de/doks/herr0701.pdf
ist unter einer CC-BY-NC-ND-Lizenz veröffentlicht. Es bleibt offen, ob generell alle Dokumente diese restriktive Lizenz tragen (das scheint der Fall zu sein) oder ob das OA-freundlichere CC-BY ebenfalls möglich ist. Ältere Beiträge z.B. von 2005 haben noch keine CC-Lizenz:
http://www.die-bonn.de/esprid/dokumente/doc-2005/schmidt05_01.pdf

Nicht gelungen ist, dass in der Recherche-Trefferliste keine ausreichenden Metadaten zur Verfügung stehen. Das Abstract ist nur im PDF einsehbar, was das Verlinken einer maschinellen Übersetzung ins Englische verhindert.

Insgesamt gibt es anscheinend gut 300 Volltexte, was durchaus eine stattliche Anzahl ist.

Von den weiteren Publikationsreihen erfährt man bei der Recherche in texte.online, dass es DIE FAKTEN und die Volkshochschul-Statistik online (PDFs) gibt:
http://www.die-bonn.de/publikationen/print_recherche/detailergebnis2.asp?re=Volkshochschul-Statistik

Leider findet man die Titel von DIE FAKTEN nicht in der Recherche-Datenbank von texte.online. Es gibt aber eine eigene Print-Recherchedatenbank, die einen Filter der online verfügbaren Publikationen enthält. Von den 989 Publikationen sind nicht weniger als 743 online! Glückwunsch!

http://www.die-bonn.de/publikationen/print_recherche/recherche.asp

Trotzdem sollte man bei der Recherche in texte.online auch die weiteren Online-Veröffentlichungen des DIE finden. Zugleich wäre wünschenswert, dass im OPAC auch frei zugängliche Internetquellen aus dem Bereich der Bildungsforschung (einschließlich der hauseigenen Publikationen) katalogisiert würden und als solche auch gezielt gesucht werden könnten.

Bei den Zeitschriften des Instituts findet man keine Angaben, ob es geplant ist, diese in OA überzuführen.

Bei REPORT erfährt man:

"Hefte der Jahrgänge 1992 bis 2002 sowie vergriffene Ausgaben stehen Ihnen zum kostenlosen Download zur Verfügung.
Rezensionen aktueller Bücher können Sie ein Jahr nach Veröffentlichung im Heft hier im Volltext nachlesen."
http://www.report-online.net/start/

Das ist zwar kein OA, aber trotzdem erfreulich!

In der Recherchedatenbank der Zeitschrift erhält man beim Klick auf den Treffer automatisch das PDF, sofern ein Volltext vorhanden ist.

Leider sind die Zeitschriftenartikel offenbar nicht komplett in die Recherchedatenbanken des DIE integriert.

REPORT 44
http://www.die-bonn.de/esprid/dokumente/doc-1999/nuissl99_02.pdf
enthält u.a. einen Aufsatz von Meueler, Open Space, den man vergeblich sucht (ebensowenig ist Dauber: Lernkulturen verzeichnet)

Es wäre sinnvoll, wenn man in einer Maske
* den OPAC der DIE Bibliothek
* alle online verfügbaren Publikationen
* alle online verfügbaren Zeitschriftenartikel
* ggf. weitere frei zugängliche Datenbanken
* ggf. weitere (deutschsprachige) OA-Fachartikel aus dem Bereich Bildungsforschung durchsuchen könnte.

Via KVK findet man nur die bei der Deutschen Bibliothek archivierten Online-Publikationen, der zuständige Verbundkatalog katalogisiert sie nicht.

Bei "DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung" gibt es ausgewählte Artikel in HTML und vergriffene Hefte als PDF:

http://www.diezeitschrift.de/

Auch hier gibt es eine eigene Recherche-Datenbank.

Bei den Zeitschriften könnte man durchaus mutiger in Richtung OA sein. Falls sich Abo-Einbrüche zeigen, kann man ja immer noch ein langsameres Tempo einschlagen.

Fazit:

Trotz des Fehlens eines programmatischen Bekenntnisses zu OA ist das DIE auf dem richtigen Weg. Es werden bereits jetzt sehr viele Volltexte kostenfrei bereitgestellt, teilweise ist sogar eine Nutzung unter einer (freilich zu restriktiven) CC-Lizenz möglich.

Generell steht die Bildungsforschung OA aufgeschlossen gegenüber. Immerhin gibt es eine deutschsprachige OA-Zeitschrift:
http://www.bildungsforschung.org

Hier nochmals der Wunschzettel, was besser gemacht werden könnte:

* OA als Ziel sollte auf der Homepage verankert werden, mittel- und langfristige Zielvorstellungen sollten beschrieben werden.

* ALLE OA-Publikationen aus dem Umfeld des Archivs (auch die Artikel in den Zeitschriften) sollten in einer einheitlichen Recherchemaske auffindbar sein.

* Sie sollten zugleich gemäß dem OAI-Standard von OAI-Harvestern eingesammelt werden können. Zugleich sollte eine Katalogisierung über den Verbundkatalog erfolgen. Neben der Sichtbarkeit in allgemeinen Suchmaschinen und in pädagogikspezifischen Portalen sind das zwei Essentials.

Peter Helmberger: Rezension von: Franz X. Eder / Heinrich Berger / Julia Casutt-Schneeberger et al.: Geschichte Online. Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten, Stuttgart: UTB 2006, in: sehepunkte 7 (2007), Nr. 7/8 [15.07.2007], URL: http://www.sehepunkte.de/2007/07/11194.htm

Da man mir ein Exemplar des Buches geschenkt hat, kann ich dieses natürlich nur ebenfalls empfehlen :-)

Im doppelseitigen Artikel "Koloniale Beutekunst. Wohin gehört Montezumas Federkrone?" (Le Monde diplomatique, Juli 2007, S. 18-19, Online-Volltext) spricht sich Bernard Müller gemäßigt für eine Rückführung von geraubtem Kulturgut an ehemalige Kolonien aus, lässt aber auch die Großmuseen zu Wort kommen, die auf die Universalität ihrer Museen pochen. Interessant die deutliche Forderung nach Offenheit der Informationen:

[...] Außerdem müssen alle Informationen, die über die Exponate bekannt sind, öffentlich zugänglich sein, wie Archive, Datenbanken und Publikationen. Entscheidend ist, dass die jungen Generationen im Süden wie im Norden Zugang zu den wissenschaftlichen und konservatorischen Ergebnissen der Museen des Nordens bekommen.

Da irgendwelche Publikationen und Archive in Europa wohl kaum als "öffentlich zugänglich" für an der eigenen Geschichte Interessierte in den Ländern des Südens bezeichnet werden können, ist das eigentlich eine Forderung nach Open Access über das Internet.

Müller fordert ähnliches für die Objekte selbst, zumindest für die neuerdings oft in Nord-Süd-Zusammenarbeit entwickelten großen Ausstellungen:

Um glaubwürdig zu bleiben, müssen die „universellen Museen“ auch tatsächlich die Mittel bereitstellen, ihre museografischen Projekte auf Reisen zu schicken. Denn vor allem muss die koloniale Beutekunst aus ihrem musealen Dornröschenschlaf erweckt und von ihren gleichermaßen ethnologischen wie ästhetischen Zuweisungen befreit werden, indem man die verschiedensten und auch gegensätzliche Wiederaneignungen ermöglicht und eine Vielzahl von Perspektiven fördert.

Masken
Probe aufs Exempel: Ethnologisches Museum Berlin-Dahlem, 2007. Alles was wir zur nun wirklich hochkarätigen "Sammlung Melanesien und Australien" im Internet erfahren dürfen, sind zwei kurze Absätze, zwei Bilder in Thumbnailgröße und drei Audioguide-Snippets. Ob das nun Beutekunst oder nicht, sei dahingestellt, zur Provenienz der Sammlung erfährt man im Netz ohnehin rein gar nichts. Immerhin gibt es eine Bibliographie mit Werken über das Museum (und das ist schon mehr als die meisten Museen in Deutschland im Internet bieten, was die eigene Sammlungsbeschreibung betrifft). Die paar von privat eingestellten Bilder bei Wikimedia Commons sind eigentlich schon das meiste, was man über die Sammlung im Netz überhaupt erfährt. Auskünfte zur Melanesien-Sammlung und vor allem deren aktueller Präsentation werden nicht einmal an einen anfragenden Ethnologie-Studenten einer schwäbischen Universität gegeben (der Kurator ist anscheinend ach so beschäftigt), und der betreffende Student ohne Reisebudget muss sich daher mit dem Anrufen der Leute behelfen, die die genannten Bilder bei Wikimedia eingestellt haben... Da frage ich mich schon, wie, sagen wir, ein Geschichtsprojekt einer melanesischen Ethnie jemals auch nur an die Information kommen soll, dass in Dahlem überhaupt etwas zu ihrem Thema liegt. Geschweige denn was da in den Depots schlummert.

Auch für mitteleuropäische Sammlungen gilt die Rede vom Dornröschenschlaf. Die Dauerausstellungen sind nach meiner Erfahrung jedenfalls oft gähnend leer, das Internetangebot so gut wie nicht vorhanden. Beispiel: Im Ulmer Museum schlummern einige der schönsten und bedeutendsten spätgotischen Skulpturen überhaupt. Alles was wir zu dieser Sammlung im Netz erfahren ist das. Da in dem Haus ein unverständliches Totalfotografierverbot herrscht, findet man im sonstigen Netz oder gar im Web 2.0 auch kaum einen Hinweis, dass dieses Museum überhaupt existiert, vom wohl spektakulärsten Einzelobjekt, dem steinzeitlichen Löwenmenschen, einmal abgesehen. Gleichzeitig jammern einen die Museumsaufseher voll, dass so wenige Leute kommen, und ich war über längere Zeit der wohl einzige Besucher in diesem riesigen Museum an einem Sonntagnachmittag (allerdings während einer anscheinend etwas komplizierten Umbauphase). Ein Fotografierverbot im Museum bei gleichzeitiger minimaler Web-Präsenz ist im Zeitalter von Digital- und Handykameras, MMS, E-mail, flickR und Wikipedia letztlich ein efffektives Verhindern von kostenloser Werbung durch Mund-zu-Mund- bzw. Foto-zu-Auge-Propaganda. Und wenn der Ulmer Schüler nicht nur einmal im Leben durch das Museum gezerrt wird, sondern beim "Googlen" immer wieder auf die Nützlichkeit des Museums, etwa für heimatkundliche geschichtliche Fragestellungen, stößt, wird er für das Museum irgendwann auch ein Bewusstsein entwickeln. Ein Museum, das seine Schätze vor den modernen Medien geradezu versteckt, braucht sich jedenfalls nicht zu wundern, wenn auch der Aufschrei der Bevölkerung ausbleibt, wenn es irgendwann mal politisch an die Substanz geht. Die Karlsruher Landesbibliothek, die bisher eine ähnlich lasche Internetbeschreibung ihrer Schätze darbrachte, ist diesem Schicksal ja letztes Jahr nur recht knapp entgangen.

In der WELT wird über die führende Position der Firma Stargardt berichtet
http://www.welt.de/welt_print/article981061/Wie_Kostbarkeiten_entstehen.html

Auszug:

Der Markt ist allerdings sehr international. Auch die Giganten, Christie's und Sotheby's, sind auf diesem Feld aktiv. Aber die Menge an Auktionsgut ist nicht so groß wie im Bereich der Bildenden Kunst. Viele schriftliche Zeugnisse werden aus Gründen der Pietät oder der Familienehre vernichtet. Oft bleibt nur das Briefmaterial an Dritte, deren Erben es nicht verbrennen. Stargardt in Berlin, ein Firma, die seit 1830 existiert, auf internationalem Niveau operiert und das größte Haus seiner Art ist, bekommt das Material auch aus aller Welt eingereicht, zumeist aus Privatsammlungen. Sammlungen werden aufgelöst, Nachlässe verwertet: Davon lebt der Markt im wesentlichen, denn außer jüngstem Material kommt nichts Neues hinzu - und das wird, dem Rechner sei Dank, immer weniger.
Viele Gebiete im Autographenhandel sind leergefegt. So sind etwa nur 80 Schubert-Briefe bekannt. Davon sind weniger als 40 in privater Hand, etwas mehr als 40 in öffentlichem Besitz. Öffentliche Sammlungen und Nachlass-Stiftungen sind, wenn es ihr Etat - oder die Sponsoren - erlauben, auf jeder Auktion aktiv, um ihren Besitz zu mehren. Denn für sie, wie für jeden Archivar, der etwas auf sich hält, sind einzelne Autographen ein schieres Ärgernis. So schreibt Eckart Henning in seinem Büchlein ("Eigenhändig") über das Autographensammeln. Für Archivare sind Autographen ihrer Herkunft entfremdet und Irrläufer, die ihren Charakter als Archivgut nie verlieren. Umso größer ist wohl die Gier der Sammler auf das streunende Kulturgut.

Auf so etwas wie den KVK http://www.easykvk.de müssen wir Archivare wohl noch viele Jahre warten. Wer überregionale Themen recherchiert, kann aber bereits jetzt auf Metasuchen bzw. größere Finbdbuchdatenbestände zurückgreifen.

BAM-Portal
http://www.bam-portal.de/
Gemeinsame Suche mit Bibliotheken und Museen. Archive: LA BW, Bundesarchiv, Hessische Staatsarchive (teilweise)

Zentrale Datenbank Nachlässe (Buchesarchiv)
http://www.bundesarchiv.de/zdn/

SED-Archivgut
http://www.bundesarchiv.de/sed-fdgb-netzwerk/

Bundesarchiv Findmittel Online
http://www.bundesarchiv.de/bestaende_findmittel/findmittel_online/index.html

Landesarchiv BW
http://www.landesarchiv-bw.de/

HADIS Hessen
http://www.hadis.hessen.de/
Staatsarchive

Archivportal Niedersachsen
http://www.archivportal.niedersachsen.de/
Staatsarchive und einige Kommunalarchive

Archivverbund MV
http://ariadne.uni-greifswald.de/

Archive NRW
http://archive.nrw.de

Archivdatenbank RLP/Saarland
http://www.archivdatenbank.lha-rlp.de/
Staatliche Archive

Staatsarchive Sachsen
http://www.sachsen.de/de/bf/verwaltung/archivverwaltung/v2/themenportal/67.htm
(ohne übergreifende Suche)

Siehe auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Archivportal

In den Museen ist der "Open Access"-Gedanke noch nicht angekommen, das wurde auf dem Essener Archivtag 2006 durch das Referat von Thilo Martini deutlich: http://archiv.twoday.net/stories/2843805/

Dass kulturgutverwahrende Institutionen (Archive, Bibliotheken, Museen) zu den Adressaten der Berliner Erklärung zählen, ist in dieser ohne weiteres nachlesbar. Diese verweist ausdrücklich auf die ECHO Charter, die sich ausschließlich dem freien Zugang zu Digitalisaten von kulturellem Erbe widmet:
http://echo.mpiwg-berlin.mpg.de/policy/oa_basics/charter

Der freie Zugang zu den Digitalisaten von kulturellem Erbe muss exakt den gleichen Regeln unterliegen wie der Zugang zu Zeitschriftenartikeln oder wissenschaftlichen Daten. Er muss also gewährleisten:
* die kostenfreie Nutzung der digitalen Reproduktionen
* die freie Weiterverwendbarkeit der Reproduktionen.

Gerade der zweite Punkt (Suber: Beseitigung der "permission barriers") wird gern unterschlagen.

Es ist klar, dass das übliche Bildrechte-Regime, das auch bei wissenschaftlichen Publikationen abkassiert, mit Open Access nicht vereinbar ist:
http://archiv.twoday.net/stories/2712317/

Bereits im Februar 2004 habe ich hier Überlegungen zum Open Access (OA) für Archivalien zur Diskussion gestellt:
http://archiv.twoday.net/stories/145113/

Bei der Frage, wie OA von Kulturgut im Rahmen der OA-Bewegung gefördert wird, liegt es nahe, sich an die institutionellen Unterzeichner der Berliner Erklärung zu halten.

1. Die Dresdener Kunstsammlungen

Auf der Website der Dresdener Kunstsammlungen, die zu den Erstunterzeichnern gehörte, kommt OA nicht vor bzw. der Begriff bezieht sich auf den Freihandbestand der Bibliothek:
http://www.google.de/search?num=100&hl=de&q=site%3Askd-dresden.de+%22open+access

Man sehe auch eine andere Suche.

Das Impressum enthält einen umfassenden Copyright-Vermerk, honrarfrei dürfen nur eigens freigegebene Bilder für Presseveröffentlichungen über Ausstellungen verwendet werden. Das Bildarchiv läuft nach den üblichen Regeln:
http://bildarchiv.skd-dresden.de/skddb/Start.jsp

Bei jedem Bild, auch den gemeinfreien (wir erinnern uns: nach herrschender Lehre entsteht bei der Reproduktionsfotografie kein Leistungsschutzrecht nach § 72 UrhG), ist eine Veröffentlichungsgenehmigung erforderlich.

Bei einer Auflage von unter 3000 Stück kostet eine Publikation in einem Buch 75 Euro Reproduktionsgebühr. Ermäßigung gibts nur für Schulbücher und Nachauflagen. Zu dieser Bildrechte-Tyrannei:
http://archiv.twoday.net/stories/3440388/

Die Bilder der Website des Bildarchivs sind für wissenschaftliche Zwecke zu klein und dafür auch nicht gedacht.

Bei den Publikationen sieht es niederschmetternd aus. Wissenschaftliche Veröffentlichungen sollten Open Access zur Verfügung stehen, aber ich finde keinen einzigen Volltext auf der Website, es gibt noch nicht einmal einen einzigen Aufsatz aus den Kunstblättern oder dem Jahrbuch, der OA ist:

http://www.skd-dresden.de/de/info/publikationen.html

Das Fazit ist: Die Dresdener Kunstsammlungen sind ihrem Auftrag gemäß der Berliner Erklärung von 2003, OA zu fördern, in keiner Weise nachgekommen. Es sind keinerlei OA-Aktivitäten registrierbar. Direktor Roth hat unterschrieben und beliebt das Thema seitdem zu ignorieren. Erbärmlich!

Sieht es bei der Leibniz-Gemeinschaft, zu der sechs hochrangige Forschungsmuseen gehören, besser aus?

2. Die allgemeine Position der Leibniz Gemeinschaft zu OA

Das Engagement der Leibniz Gemeinschaft für OA ist deutlich verhaltener als das der anderen Wissenschaftsorganisationen. Während sich die Fraunhofer-Gesellschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft und die Max-Planck-Gesellschaft auf open-access.net präsentieren, zu den Unterstützern der Plattform gehören und auch z.T. beachtliche eigene Informationsangebote unterhalten, findet man bei der Leibniz Gemeinschaft nur dürftige Informationen zu OA.



Seit September 2005 gibt es einen eigenen Arbeitskreis, der einige wenige Dokumente zugänglich macht:
http://www.leibniz-gemeinschaft.de/extern/organisation/index_1.html
http://www.leibniz-gemeinschaft.de/extern/organisation/openaccess/dokumente.html

Solide Informationen über eine im November 2006 (?) durchgeführte Online-Befragung (wie viele haben sich beteiligt? usw.) fehlen. Angeblich befürworten 93 % der Befragten OA, angeblich wird etwa ein Viertel der Publikationen auch OA publiziert.

In den Dokumenten wird zwar das Problem von OA für Forschungsdaten angesprochen, dass sich OA aber auch auf Kulturgüter und daher auf das Kerngeschäft der Museen (aber auch des Herder-Instituts, das ja auch eigene Sammlungen unterhält) bezieht, wird überhaupt nicht als Problem wahrgenommen.

Hinsichtlich des allgemeinen OA-Engagements ist freilich als positiv zu registrieren, dass der AK OA im April 2007 einen eigenen Sprecher (Dr. Stempfhuber) gewählt hat und die "Umsetzung der Berliner Erklärung" vorbereitet:
http://www.wgl.de:8080/wgl/Presse/Leibniz-Nachrichten/Pr-455/LN31(05-2007).pdf

Mit Förderung der DFG soll die GIGA Journal-Family zu OA-Zeitschriften werden:
http://www.giga-hamburg.de/index.php?file=projekt_openaccess.html&folder=publikationen

Wie aber sieht es mit dem Kulturgut aus?

Im AK ist allerdings kein einziger Vertreter der Museen präsent, und bei einem Telefonat mit dem Geschäftsführer der Gemeinschaft vor einiger Zeit stellte sich heraus, dass tatsächlich aus diesem Bereich keinerlei OA-Aktivitäten bekannt sind.

3. Die geisteswissenschaftliche Sektion der Leibniz Gemeinschaft

Ich werde in loser Folge in diesem Weblog die Internetauftritte der einzelnen Institute der Sektion für Geisteswissenschaften und Bildungsforschung sichten und auf ihren OA-Gehalt befragen. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass von einer Förderung von OA nicht oder kaum gesprochen werden kann.

http://www.wgl.de/extern/institutionen/index_2.html

Ich beginne mit dem Deutschen Bergbaumuseum Bochum.

Kommt der Begriff OA auf der Website vor?

Nein

Finden sich Publikationen aus der Arbeit des Museums im Volltext?

Nein, auch vergriffene Publikationen werden nicht als PDFs auf der Website bereitgestellt (anders als beim Herder-Institut).

Ist eine wissenschaftlich verwertbare Objektdokumentation vorhanden?

Der Internetauftritt des Museums enthält vergleichsweise wenige Bilder. Die unter montan.dok vereinigten Sammlungen haben keine durchsuchbaren Datenbanken, sieht man von der umfangreichen Bereitstellung von Findmitteln durch das Bergbauarchiv im Rahmen von archive.nrw.de ab. Über Digitalisate ist nichts vermerkt, es dürfte sie daher auch nicht geben.

Es gibt keinen Hinweis auf freie Lizenzen oder dergleichen.

Fazit: OA wird ignoriert.

WEITERE FOLGEN:

(2) Deutsches Institut für Erwachsenenbildung
http://archiv.twoday.net/stories/4073672/

(3)Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung
http://archiv.twoday.net/stories/4077508/

(4) Deutsches Museum
http://archiv.twoday.net/stories/4081646/

(5) Deutsches Schiffahrtsmuseum
http://archiv.twoday.net/stories/4085010/

(6) Germanisches Nationalmuseum
http://archiv.twoday.net/stories/4088349/

(7) Herder-Institut
http://archiv.twoday.net/stories/4091735/

(8) Institut für Deutsche Sprache
http://archiv.twoday.net/stories/4093621/

(9) Institut für Zeitgeschichte
http://archiv.twoday.net/stories/4096044/

(10) Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften
http://archiv.twoday.net/stories/4100507/

(11) IWF Wissen und Medien
http://archiv.twoday.net/stories/4103216/

(12) Institut für Wissensmedien
http://archiv.twoday.net/stories/4106159/

(13) Römisch-Germanisches Zentralmuseum
http://archiv.twoday.net/stories/4106227/

(14) Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation
http://archiv.twoday.net/stories/4110473/

Resümee:
http://archiv.twoday.net/stories/4113065/

Rundschreiben A 2007-31 vom 29.06.2007

Sehr geehrte Damen und Herren,

die DFG hat darauf hingewiesen, dass der Regierungsentwurf zur Novellierung des Urheberrechtsgesetzes
Ihre Rechte als Autorinnen und Autoren wissenschaftlicher Publikationen empfindlich
zu beschränken droht. Nach der neuen Regelung soll der Verlag im Normalfall alle Rechte über
zukünftige Nutzungsarten erhalten. Autorinnen und Autoren, die dies nicht wünschen, müssen dann
explizit widersprechen.
Diese geplante Regelung würde auch Publikationen betreffen, die vor 1995 erschienen sind: der Verlag
erhielte dann automatisch das Recht, diese Werke auch elektronisch oder in weiteren, zukünftig
vielleicht möglichen Formen zu publizieren. Für Sie würde dies bedeuten, dass Sie ihre Arbeiten, die
vor 1995 gedruckt erschienen sind, nicht mehr sekundär - auf dem Hochschulschriftenserver der
RWTH oder Ihrem eigenen Server – publizieren dürften. Für Publikationen nach 1995 ist diese
Möglichkeit der Sekundärpublikation im Verlagsvertrag berücksichtigt.
Damit Sie Ihre Verwertungsrechte wahren, empfehlen wir Ihnen, bei allen Verlagen, mit denen Sie vor
1995 publiziert haben, formal Widerspruch einzulegen. Dazu hat die wissenschaftliche
Fachgesellschaft der Psychologen einen Textbaustein entworfen, den Sie unter
http://www.dgps.de/dgps/kommissionen/iuk/005.php abrufen können.
Darüber hinaus können Sie sich auf den WWW-Seiten der DFG und der Hochschulbibliothek
(=> RWTH Hochschulschriften) informieren oder sich von der Hochschulbibliothek bzw. der
Rechtsabteilung der ZHV unterstützen lassen.
Ihre Ansprechpartner dort:
Hochschulbibliothek: Herr Dr. Rappmann (rappmann@bth.rwth-aachen.de, Tel.: 8094471)
Frau Dr. Eich (eich@bth.rwth-aachen.de, Tel.: 8094446)
ZHV, 1.5: Herr Kulka (christof.kulka@zhv.rwth-aachen.de, Tel.: 8094014)
Mit freundlichen Grüßen
gez.
Manfred Nettekoven
(Kanzler)


Der Musterbrief hat folgenden Wortlaut:

Musterbrief zum Ausschluss „unbekannter Nutzungsarten“
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit der in der aktuellen Gesetzesnovellierung geplanten Änderung in § 31a UrhG-E 2006„Verträge über
unbekannte Nutzungsarten" und in § 137 l UrhG-E 2006 „Übergangsregelung für neue Nutzungsarten“
bin ich nicht einverstanden. In dem Gesetzentwurf wird mir ein Widerspruchsrecht eingeräumt, was ich
mit diesem Schreiben wahrnehmen möchte.
Sofern dieses Gesetz in Kraft tritt und eine Regelung für die unbekannten Nutzungsarten enthält,
widerspreche ich jeder Nutzungsart, die zu der damaligen Zeit meiner Veröffentlichung noch unbekannt
war. Dieser Widerspruch gilt für alle meine Veröffentlichungen in Ihrem Verlag.
Sollten Sie die Nutzungsrechte, die ich Ihnen eingeräumt habe, an einen Dritten übertragen haben, bitte
ich um eine unverzügliche Mitteilung, wie es mir der § 137l Abs. 2 UrhG-E 2006 zusichert, an wen die
Rechte veräußert worden sind.
Ich bitte um Bestätigung meines Widerspruchs für jede einzelne Publikation.
Mit freundlichen Grüßen


(Fehler korrigiert)

Zum Hintergrund siehe http://archiv.twoday.net/stories/4055807/

Widerspruch einlegen müssen vor allem:
* Autoren von Monographien, da im Verlagsvertrag so gut wie immer ausschließliche Nutzungsrechte vereinbart wurden
* Autoren von Aufsätzen in Zeitschriften und Sammelbänden, die eine ausdrückliche Rechteabtretung unterzeichnet haben.

Nach § 38 UrhG erlischt ohne ausdrücklichen Vertrag das ausschließliche Nutzungsrecht bei Zeitschriftenartikeln und unvergüteten Beiträgen in Sammelbänden nach einem Jahr. Es ist daher an sich nicht nötig, auch in diesem Fall zu widersprechen. Wer sicher gehen will, kann aber auch hier widersprechen.

Wer - etwa aus mangelnder Information - die Jahresfrist des § 137 l versäumt hat, hat immer noch die Chance, das ausschließliche Nutzungsrecht zurückzurufen, wenn der Verwerter es nicht oder nur unzureichend ausübt (§ 41 UrhG). Nach dem Ablauf von 2 Jahren nach Einräumung des Rechts kann gegenüber dem Verwerter unter Setzung einer angemessenen Nachfrist der Widerruf erklärt werden.

Bei Büchern wird ein halbes Jahr als Nachfrist als angemessen erachtet, die sich aber durch technische Neuerungen verkürzt: Im Kommentar von Dreier/Schulze, UrhG ²2006 $ 41 Rdnr. 27 wird als Beispiel die Ablieferung einer Diskette genannt. Dann könne die Nachfrist durchaus bei nur drei Monaten liegen.

Ist eine Ausübung des Nutzungsrechts unmöglich z.B. bei Insolvenz oder Aufgabe des Verlags, bedarf es keiner Nachfrist.

Vor allem bei vergriffenen Büchern, bei denen es offensichtlich ist, dass eine Neuauflage seitens des Verlags nicht ins Auge gefasst wird, ist es sinnvoll, das Nutzungsrecht zurückzurufen. Alle Rechte liegen dann wieder beim Autor.

(Aber auch ohne einen solchen ausdrücklichen Rückruf werden bei vergriffenen Bänden viele Verlage problemlos eine "Open Access"-Veröffentlichung im Internet genehmigen.)

Ein solcher Rückruf nach § 41 UrhG ist bereits jetzt bei Werken, die nach 1995 - ab diesem Jahr gilt das Internet nicht mehr als unbekannte Nutzungsart - erschienen sind, empfehlenswert.

Es können auch einzelne Rechte zurückgerufen werden (Dreier/Schulze Rdnr. 10). Da das Online-Recht gesondert ausgeübt werden kann, sollte ein Urheber dieses Recht zurückrufen können, sofern der Verwerter im Online-Bereich untätig bleibt. Hinsichtlich der befürchteten Konkurrenz einer Open-Access-Edition ist festzuhalten, dass es keinen Erfahrungssatz des Inhalts gibt, dass bei kostenfreier Internetveröffentlichung die Verkaufszahlen einer Druckveröffentlichung zurückgehen. Das Gegenteil ist richtig:
http://archiv.twoday.net/stories/3326893/

Es könnte also sogar gegenüber dem Verlag argumentiert werden, dass ohne eine OA-Veröffentlichung das Nutzungsrecht unzureichend ausgeübt wird.

Der Rückruf ist tunlichst per eingeschriebem Brief an den Verlag zu richten, sofern eine gütliche Einigung im Vorfeld nicht möglich ist.

Economist calculates optimum term of copyright: 14 years!

Rufus Pollock, a PhD candidate in economics at Cambridge University, has just released "Forever Minus a Day? Some Theory and Empirics of Optimal Copyright," a brilliant new paper on the economically optimal term of copyright. He's presenting it in Berlin this week, but it's already online. Here's the abstract:

The optimal level for copyright has been a matter for extensive debate over the last decade. This paper contributes several new results on this issue divided into two parts. In the first, a parsimonious theoretical model is used to prove several novel propositions about the optimal level of protection. Specifically, we demonstrate that (a) optimal copyright falls as the costs of production go down (for example as a result of digitization) and that (b) the optimal level of copyright will, in general, fall over time. The second part of the paper focuses on the specific case of copyright term. Using a simple model we characterise optimal term as a function of a few key parameters. We estimate this function using a combination of new and existing data on recordings and books and find an optimal term of around fourteen years. This is substantially shorter than any current copyright term and implies that existing copyright terms are too long.

Source:
http://www.boingboing.net/2007/07/12/economist_calculates.html

CC-BY-NC

Das Herder-Institut machte im Mai in der Rubrik "Archivale des Monats" auf seine Kopiensammlungen zur baltischen Geschichte aufmerksam. Die Kopien müssen verlorene Archivalien ersetzen:

http://www.herder-institut.de/index.php?lang=de&id=3545

Im Zuge der Umsiedlung der Deutschbalten wurden 1940 etwa 800.000 Aufnahmen in Riga, Dorpat/Tartu und Reval/Tallinn angefertigt. In den sechs, sieben Monaten, die für diese Verfilmungsaktion zur Verfügung standen, wurden zentrale Quellengruppen zur Geschichte der Deutschen in Est-, Liv- und Kurland ausgewählt, die einen repräsentativen Querschnitt darstellten und die Einblick in die wichtigsten Ereignisse der Landesgeschichte über längere Zeiträume ermöglichten.

In der Endphase des Zweiten Weltkrieges wurden originale Archivbestände ausgelagert (vor allem aus Riga), um sie vor Zerstörung insbesondere bei Bombenangriffen zu bewahren. Nicht selten kam es aber gerade an den Auslagerungsorten zu beträchtlichen Verlusten an Archivgut. Auch wurde nach dem Ende der Kampfhandlungen nicht alles in die Archive zurückgeführt. Unter sowjetischer Besetzung kam es dann gerade im Baltikum seit 1945 zu weiteren Verlusten.

Seit der politischen Wende und der damit verbundenen Wiedererlangung der Unabhängigkeit Estlands und Lettlands kommt in ungehindertem Austausch mit estnischen und lettischen Institutionen und Kollegen zunehmend mehr zu Tage, daß nicht wenige Bestände, die 1940 verfilmt wurden, seit 1945 verschwunden, überwiegend wohl vernichtet sind. Dadurch erhalten die in Marburg vorhandenen Kopienbestände eine zusätzliche Bedeutung: Sie sind teilweise die einzige der Forschung zur Verfügung stehende Überlieferung. Dazu gehören etwa die "Livländischen Landtagsrezesse", die in der DSHI von 1645 bis 1920 mit nur wenigen Lücken vorhanden sind, und die Bestandskataloge des Kurländischen Provinzialmuseums in Mitau/Jelgava, das eines der bedeutendsten Landesmuseen der baltischen Region war.




Das Verzeichnis "Archivbestände zur Geschichte Est-, Liv- und Kurlands in der Dokumentesammlung des Herder-Instituts

Bearbeitet von Csaba János Kenéz und Peter Wörster" gibts kostenlos als Download unter:

http://www.herder-institut.de/pdf/ebooks/Archivbestaende_Est_Liv_Kurl_Bd_9.pdf

Die beste Szene des gerade angelaufenen Harry-Potter-Films ist lt. Kulturturteil der Westfälischen Nachrichten v. 12.07.07 der Kampf und Verfolgung im Archiv der Prophezeiungen.

s. http://web.gc.cuny.edu/clags/glbtalms/
Danke library mistress !

Bei ANNO gibts die Vorarlberger Zeitschrift nunmehr auch für die Jahre 2001-2003:

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=mft

Im Jg. 2003 heben wir hervor den Aufsatz von Wolfgang Weber über Archivars-leitbilder:
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=mft&datum=20030003&seite=00000009&zoom=2

Aus INETBIB:

Vielleicht von allgemeinem Interesse, was die Kulturpolitik von New Labor angerichtet hat:

Am Sonntag schrieb Colin MacCabe im Guardian:
"Save our film heritage from the political vandals"
http://observer.guardian.co.uk/review/story/0,,2121071,00.html

Mehr über in die Hintergründe im Weblog von Pam Cook:
http://bfiwatch.blogspot.com/

Es gibt noch ein weiteres Weblog von Mitarbeitern des BFI, allerdings leider anonym: http://www.filmarchiveaction.org/

Das BFI unterhält (noch) eines der bedeutendsten Filmarchive der Welt und eine der renommiertesten Filmbibliotheken. Beide haben in Großbritannien nationalen Status.

Wer sich für die Geschichte des Filmarchivs interessiert, dem sei das spannende Buch "Keepers of the frame : the Film Archives" von Penelope Houston empfohlen (London : BFI Publ., 1994 - der Verlag soll auch abgegeben werden). Darin wird das National Film and Television Archive und sein Gründer, Ernest Lindgren, ausführlich gewürdigt (Kurzinfo hier: http://www.fdk-berlin.de/arsenal/programmtext-anzeige/article/822/212.html?cHash=ff02f0cbc4 )

Peter Delin

Zentral- und Landesbibliothek Berlin
Videolektorat
Blücherplatz 1
10961 Berlin

Tel.: 030/90226-198
Fax.: 030/90226-290
http://www.zlb.de/wissensgebiete/kunst_buehne_medien/videos
http://buecherei.netbib.de/coma/Filmrecherche
http://buecherei.netbib.de/coma/Filmliteratur
http://dvdbiblog.wordpress.com/

Fotoausstellung des Instituts für donauschwäbische Landesgeschichte, Tübingen, und des Landesarchivs Baden-Württemberg, Staatsarchiv Freiburg

Staatsminister Gernot Erler eröffnet Fotoausstellung in Tübingen

Seit Januar 2007 ist Rumänien neuer Partner in der Europäischen Union und dennoch ein vielfach unbekanntes oder nur in Stereotypen wahrgenommenes Land. Seine beeindruckende kulturelle und landschaftliche Vielfalt, seine ökonomischen Ressourcen und spezifische Formen von „Modernität“ bleiben dahinter weitgehend verborgen. Das Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde, Tübingen, und das Landesarchiv Baden-Württemberg präsentieren eine Fotoausstellung, die sich diesen Aspekten in historischer Perspektive widmet.

Gezeigt werden 172 großformatige Fotografien, die der Berliner und Freiburger Bildjournalist und Repräsentant des „Neuen Sehens“, Willy Pragher (1908-1992), in seiner väterlichen Heimat zwischen 1924 und 1944 aufgenommen hat. Mit über 12.000 Fotos zählt sein Nachlass im Staatsarchiv Freiburg zum Grundbestand historischer Bildquellen über Rumänien in dieser Zeit.

Vor dem Hintergrund der Epochenumbrüche der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden die politischen und kulturellen Bruchlinien der rumänischen Zeitgeschichte und der von Pragher mitgestaltete Wandel in der fotografischen Wahrnehmung des Landes thematisiert. Das von ihm veranschaulichte Nebeneinander von Tradition und Moderne, von alter Kulturnation und industriellem Schwellenland der 1930er Jahre, fasziniert auch heute noch und ist geeignet, zu einer identitätsstiftenden Auseinandersetzung mit diesem südosteuropäischen Land anzuregen.

Hochrangige Gäste aus Rumänien werden zur Ausstellungseröffnung am 19. Juli 2007 in der Glashalle des Landratsamtes Tübingen erwartet. Darunter der Staatssekretär des Ministeriums der Auswärtigen Angelegenheiten, Mihai Gheorghiu, und der Unterstaatssekretär für Minderheitenfragen, Prof. Dr. Zeno Pinter, die beide ein Grußwort sprechen werden. Mit einem Kurzvortrag zu den aktuellen Problemen und politischen Perspektiven des neuen Partner in der Europäischen Union wird der Staatsminister im Auswärtigen Amt und Präsident der Südosteuropa-Gesellschaft, Gernot Erler, die Ausstellung eröffnen, die nach der Erstpräsentation in Tübingen auch in Sibiu/Hermannstadt, der europäischen Kulturhauptstadt 2007, in Bukarest, Cluj-Napoca/Klausenburg, Wien, Berlin und anderen Städten im In- und Ausland gezeigt werden wird.

Zur Ausstellung ist ein umfangreicher Begleitband erschienen, der neben Abbildungen aller in der Ausstellung gezeigten Exponate auch Beiträge zur Biografie des Fotografen, zur Geschichte Rumäniens, zum „Neuen Sehen“, zur Bildpropaganda im Dritten Reich und in Rumänien während des Zweiten Weltkriegs enthält.

Brechungen. Willy Pragher: Rumänische Bildräume 1924-1944. Stuttgart: Jan Thorbecke Verlag 2007, 320 S., Preis: 24,90 €, in der Ausstellung 20,- €.

Landratsamt Tübingen, Glashalle, Wilhelm-Keil-Str. 50, 72072 Tübingen
20. Juli – 10. August 2007

www.willy-pragher.de

Öffnungszeiten:
Mo – Mi, Fr 7.30 – 16.30 Uhr; Do 7.30 – 17.30 Uhr

Das Stadtarchiv Wasserburg am Inn bietet Werkvertrag
zur Mitarbeit an der Erschließung des Heilig-Geist-Spitalarchivs
der Stadt Wasserburg am Inn
Wir erwarten:
· Historikerinnen und Historiker im Hauptstudium Geschichte oder angehende Archivarinnen und Archivare
· Teamfähigkeit
· eine vorhergehende eigenständige Einarbeitung in das Thema
· Grundkenntnisse des Archivwesens (Idealerweise praktische Erfahrung, mindestens aber gute Paläografiekenntnisse)
· Gute Computerkenntnisse, idealerweise Erfahrung mit der Erschließungssoftware Faust
Wir bieten:
· Eine angenehme Arbeitsumgebung und neuesten technischen Standard in einem modernen Archiv
· Einen Arbeitsplatz mit modernster Ausstattung
· Kennenlernen der Aufgaben eines Stadtarchivs
· Eine pauschale Vergütung gemäß Werkvertrag in Höhe von €500 pro Monat (Dauer der Beschäftigung: maximal 6 Monate, ab September 2007, bei 38,5 Wochenarbeitsstunden) mit dem Ziel der Übernahme und der Erschließung des Archivs des Heilig-Geist-Spitals Wasserburg in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchivar
Die Möglichkeit der Auswertung: „Geschichte des Heilig-Geist-Spitals Wasserburg“ im Rahmen einer sich an den Werkvertrag anschließenden wissenschaftlichen Arbeit ist durch den Bewerber/ die Bewerberin eigenständig zu prüfen und die Betreuung einer möglichen wissenschaftlichen Arbeit durch einen Lehrstuhl zu organisieren. Bei erfolgreichem Abschluss der Arbeit kann dann jedoch ein Druckkostenzuschuss gewährt werden bzw. die Arbeit im Rahmen der Schriftenreihe des Stadtarchivs erscheinen, was eine volle Übernahme der Druckkosten bedingen kann. Eine Vergütung oder Betreuung während der wissenschaftlichen Arbeit ist darüber hinaus nicht möglich.

Aufgaben:
· Nach eingehender Anleitung durch die Archivleitung ist Ziel des Werkvertrages, die Mitarbeit an der Erschließung des Archivs des Heilig-Geist-Spitals Wasserburg. Zu der Erschließungsarbeit zählt die Sichtung des Bestandes, Reinigung und konservatorische Verpackung, Übernahme in das Stadtarchiv, Erschließungsarbeit (Datenbankerschließung), Reprografie im digitalen Reprostudio.
· Der Einsatz in weiteren Teilbereichen des Stadtarchivs ist möglich.
Wir sind sicher, dass wir Ihnen einen interessanten Werkvertrag bieten können und würden uns freuen, wenn Sie Kontakt mit uns aufnehmen.
Bewerbungen mit Lebenslauf, Foto, Zeugnissen, kurzem Überblick über den bisherigen Studienverlauf und einer „Leseprobe“ (letzte Seminararbeit o.ä.) richten Sie bitte bis 10.08.2007 an das

Stadtarchiv Wasserburg a. Inn
Kellerstraße 10
83512 Wasserburg a. Inn
Tel.: 08071/ 920369
Email: matthias.haupt@stadt.wasserburg.de Internet: www.stadtarchiv.wasserburg.de
Ihr Ansprechpartner in allen Fragen zur Projektarbeit ist Stadtarchivar Matthias Haupt. Rufen Sie mich gerne an!

Zur Information:
Ein faszinierendes Kapitel der Mittelalter- und Frühneuzeit-Forschung ist die Beschäftigung mit den frühen Sozialstrukturen und den Anfängen des Medizinalwesens. Wie funktionierte die Armenfürsorge und Wohlfahrtspflege vor der Zeit unserer heutigen Versicherungen und Absicherungen des Sozialstaates. Wer kümmerte sich um Kranke und Alte, wo waren sie untergebracht und wie funktionierte die Versorgung? Spannende Fragen, die durch eine Auswertung des Archivs des Heilig-Geist-Spitals in Wasserburg am Inn, das als durchaus typisches Spital des Mittelalters angesehen werden darf, beantwortet werden könnten.
Die Geschichte des Wasserburger Spitals aufzuarbeiten, bietet sich nicht nur wegen der überaus guten Quellenlage an; auch sind die schriftlichen Zeugnisse der Vergangenheit bisher von der Forschung kaum beachtet worden. Der Historiker betritt unentdecktes Neuland und kann seiner Aufgabe gerecht werden: Ergebnisse der Geschichtsforschung beruhen auf der Auswertung der Zeugnisse der Vergangenheit. Diese Forschung kann in Wasserburg anhand des Archivs der Heiliggeist-Spitalstiftung im Stadtarchiv Wasserburg a. Inn geleistet werden.

Das Archiv der Heiliggeist-Spitalstiftung
im Stadtarchiv Wasserburg a. Inn im Überblick
A) Urkunden: Urkundenbestand zum Großteil unverzeichnet (ca. 100-200 Urkunden). Erste Erwähnung des Spitals in einer Urkunde von 1338 August 24.
B) Rechnungsbücher seit 1460 (bis heute), samt Verifikationen und einigen Duplikatsrechnungsbüchern; Stiftbücher und Protokolle seit dem 16. Jh.; Baurechnungen; Protokollbücher zu Leibgedingsverhandlungen von 1751-1800 (insg. ca. 22 lfd. Meter Archivgut).
C) Akten, 16. Jh.-18. Jh. (unverzeichnet).
Akten, ab 19. Jh.-1945, innerhalb der städtischen Kompetenzen Kirchenverwaltung, Gemeindevermögen, Gemeindeschulden und Stiftungen (bereits verzeichnet)
D) Chronik: Diverse Einträge zum Heiliggeist-Spital in der Chronik von Wasserburg, bearbeitet von Josef Kirmayer.
E) Pläne: 19 Pläne zu den Spitalgebäuden von 1848-1915 (im Städtischen Museum und im Stadtbauamt, digitalisiert im Stadtarchiv).
F) „Dingliche Quellen“ im Museum:

Inventarnummer Objekttitel Datierung

2442 Holzplastik, Madonna mit Kind um 1480
2472 a Klosterarbeit als Altaraufsatz 1742
2472 b Klosterarbeit als Altaraufsatz 1742/1762
2472 c Klosterarbeit als Altaraufsatz 1742
2472 d Klosterarbeit als Altaraufsatz 1742
2473 a Vortragskreuz 18./19. Jh.
2473 b Vortragskreuz 18. /19.
2507 Karfreitag-Ratsche
2535 Plastik, Grablegungs-Christus 18. Jh.
2607 Eingerichte (Kreuzigung Christi m. Leidenswerkzeugen)
2608 a Reliquienschrein als Altaraufsatz ( S. Joannis u. s. Victoria M.)
2608 b Reliquienschrein als Altaraufsatz ( S. Placidi)
2628 Weihwasserkessel
3850 Kerzenleuchter
3851 Kerzenleuchter
3904 Kruzifix m. schmerzhafter Muttergottes
3942 Jesus in Glasgehäuse
3943 Jesuskind in Glasgehäuse
3944 Jesuskind (nach dem "Prager Jesulein")
3945 Jesuskind (Gnadenreiches Jesulein) 19. Jh.
4183 Gemälde, Johannes d. Täufer
4184 Gemälde, Muttergottes m. Kind
4185 Gemälde, Hl. Sebastian
4187 a Gemälde, Hl. Franz v. Assisi 18. Jh.
4187 b Gemälde, Hl. Antonius v. Padua 18. Jh.
4188 Gemälde, Heilige Familie
4189 Gemälde, Hl. Antonius
6171 Gemälde, Arme Seelen im Fegefeuer 2. Hälfte 19. Jh.
6172 Gemälde, Arme Seelen im Fegefeuer 2. Hälfte 19. Jh.
6219 Heiliger Josef Mitte 18. Jh.
6221 St. Anna Selbdrittgruppe 18.Jh.
6223 a Plastik, Gottvater aus einer Dreifaltigkeitsgruppe 18.Jh.
6223 b Plastik, Christus aus einer Dreifaltigkeitsgruppe 18.Jh.
6223 c Plastik, Heilig-Geist-Taube aus einer Dreifaltigkeitsgruppe 18.Jh.
6225 Auferstehungschristus 18. Jh.
6231 Hl. Nikolaus 18. Jh., Fassung später
6242 Madonna im Ährenkleid um 1420
6637 Spanschachtel (Versandschachtel)
6638 a-c Kleid, Umhang u. Christkindlkleid d. Spitalmadonna (lila)
6639 a-c Kleid, Umhang u. Christkindlkleid d. Spitalmadonna (rosa)
6640 a-c Kleid, Umhang u. Christkindlkleid d. Spitalmadonna (violett bzw. blau)

G) Literatur: u.a:
a) Heiserer, Joseph, Topographische Geschichte der Stadt Wasserburg a. Inn, in: Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte, Band 19, München 1860. S.247-344.
b) Dionys Reithofer, Franz von Paula, Kurzgefaßte Geschichte der kgl. Baier. Stadt Wasserburg, Wasserburg 1814. S.43 ff.
c) Mayer, Anton/ Westermayer, Georg, Statistische Beschreibung des Erzbistums München-Freising, Band 3, Regensburg 1884. S.563 ff.
d) Wasserburg, Spitalkirche Hl. Geist, in: Die Kunstdenkmäler von Bayern, Oberbayern, Band 2, München 1902, S.2094-2097.
e) Bericht des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege [über Restaurierung der Muttergottesstatuette aus dem Spital zu Wasserburg], in: Bayerischer Heimatschutz, 28. Jg., 1932. S. 119 f. u. Abb. 100 und 101.
f) Burkard, Tertulina, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 15, Landgerichte Wasserburg und Kling, München 1965. S. 17 ff., 76 ff., 88, 125, 126, 132-137, 144, 165-182, 190, 200, 201, 210, 211, 235-238, 307, 312, 318, 322, 329, 336, 342.
g) Braun, Emanuel, Die mittelalterlichen Spitalkirchen in Altbayern, Studien zur Typologie und zum Verhältnis von Bauaufgabe und Architektur, in: Jahrbuch des Vereins für christliche Kunst, Band 13, München 1983. S. 27, 32, 35, 38f., 44, 49, 67f., 74ff., 82, 87ff., 95, 104, 114, 215ff.
h) Geiger, Martin, Wasserburg am Inn, Heidelberg 1992. S. 17-19.

Das Gebäude:

Heiliggeist-Spital mit Kirche

Das Spitalgebäude wurde schon vor 1338 durch den damaligen herzoglichen Pfleger, Zacharias von Höhenrain, erbaut und zwei Jahre nach dem großen Stadtbrand 1341 als Heiliggeist-Spital wiedererrichtet und nach einem weiteren Brandunglück 1380 erneuert. Bis 1970 wurde der Stiftungszweck erfüllt: Neben den Aufgaben als Hospital wurden hilfsbedürftigen und alleinstehenden alten Menschen Unterkunft und ein angemessenes Auskommen gesichert. Fast vierzig Jahre standen die Räume des Pensionats II leer, können zukünftig, nach einer 2007 beginnenden gründlichen Sanierung, wieder teilweise den Stiftungszweck erfüllen. Barrierefreie, altengerechte Wohnungen sollen geschaffen werden.
Die gleichzeitig entstandene, in den Gebäudekomplex eingefügte Kirche birgt eines der wertvollsten Kunstwerke der Stadt: Ein holzgeschnitztes Altarbild mit der Darstellung des Pfingstwunders im Hochaltar, eine Holzplastik, die um 1500 durch einen unbekannten Meister geschaffen wurde.

Wasserburg a. Inn, den 10. Juli 2007

Matthias Haupt
Stadtarchivar



Kontakt: Matthias Haupt

Stadtarchiv Wasserburg a. Inn
Kellerstraße 10, 83512 Wasserburg
08071/ 920369
08071/ 920371
matthias.haupt@stadt.wasserburg.de
URL: http://www.stadtarchiv.wasserburg.de
Zielgruppe: Studierende
Typ: Projektmitarbeit
Land: Germany
Sprache: German
Klassifikation: Regionaler Schwerpunkt: Deutschland
Epochale Zuordnung: 15. Jahrhundert, Neuere und Neueste Geschichte (1500-1945)
Thematischer Schwerpunkt: Archivwissenschaft, Kirchen- und Religionsgeschichte, Sozialgeschichte, Alltagsgeschichte, Regionalgeschichte, Stadtgeschichte, Medizingeschichte
URL zur Zitation
dieses Beitrages: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/chancen/id=1915&type=stellen

KOMMENTAR:

Studierende, die für maximal 6 Monate nach Wasserburg ziehen, um dort bei 38,5 Wochenstunden (also Vollzeit) für 500 Euro monatlich eine anspruchsvolle Erschließungstätigkeit durchführen, müssen eigentlich nicht ganz bei Trost sein. Bei 150 Stunden im Monat macht das 3,33 Euro die Stunde. Es handelt sich nicht um einen Minijob, denn es geht nicht um ein Arbeitsverhältnis, sondern um einen Werkvertrag. Zum Thema Mindestlohn (gilt auch nicht für Werkverträge):
http://de.wikipedia.org/wiki/Mindestlohn

Spitalkirche, Quelle: www.wasserburg.de



http://www.fairuseday.com/

Die Störerhaftung ist ein kaugummiartiges Instrument, mit dem praktisch jedes gewünschte Haftungsergebnis erzielt werden kann.

Wohl wahr!

RA Trautmann zu einem WLAN-Fall
http://www.law-blog.de/371/olg-frankfurt-zu-unverschluesseltem-wlan-und-stoererhaftung/

 

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