http://www.publicaccesstoresearch.org/

Eight non-profit organizations have launched a Petition for Public Access to Publicly Funded Research in the United States. From the site:
This petition builds on the 23,000+ signatures collected from around the world in support of free and open access to European research and for the recommendations proposed in the EU's 'Study on the Economic and Technical Evolution of the Scientific Publication Markets of Europe' as well as the 132 higher education leaders who have written of their explicit support for public access to publicly funded research.
Sign this petition to register your support for free and open access to research funded by the U.S. Federal government. For more information on current policies and legislation for taxpayer access to federally funded research – including the Federal Research Public Access Act – visit the Alliance for Taxpayer Access Web site.
Please sign it as an individual, encourage your institution to sign it as an institution, and spread the word. Your support will be critical in persuading Congress to adopt FRPAA. Please sign it even you have already signed the European petition.
The European petition called for strong OA policy in Europe, and the new US petition calls for strong OA policy in the US. The European petition welcomed signatories from around the world, but especially encouraged them from European researchers and research institutions; the US petition welcomes signatories from every country, but especially encourages them from the US researchers and institutions.
The organizations sponsoring the petition are the Alliance for Taxpayer Access (ATA), American Association of Law Libraries (AALL), American Library Association (ALA), Association of College and Research Libraries (ACRL), FreeCulture, Knowledge Ecology International (KEI), Public Knowledge (PK), and the Scholarly Publishing and Academic Resources Coalition (SPARC).
Via: Open Access News
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Eight non-profit organizations have launched a Petition for Public Access to Publicly Funded Research in the United States. From the site:
This petition builds on the 23,000+ signatures collected from around the world in support of free and open access to European research and for the recommendations proposed in the EU's 'Study on the Economic and Technical Evolution of the Scientific Publication Markets of Europe' as well as the 132 higher education leaders who have written of their explicit support for public access to publicly funded research.
Sign this petition to register your support for free and open access to research funded by the U.S. Federal government. For more information on current policies and legislation for taxpayer access to federally funded research – including the Federal Research Public Access Act – visit the Alliance for Taxpayer Access Web site.
Please sign it as an individual, encourage your institution to sign it as an institution, and spread the word. Your support will be critical in persuading Congress to adopt FRPAA. Please sign it even you have already signed the European petition.
The European petition called for strong OA policy in Europe, and the new US petition calls for strong OA policy in the US. The European petition welcomed signatories from around the world, but especially encouraged them from European researchers and research institutions; the US petition welcomes signatories from every country, but especially encourages them from the US researchers and institutions.
The organizations sponsoring the petition are the Alliance for Taxpayer Access (ATA), American Association of Law Libraries (AALL), American Library Association (ALA), Association of College and Research Libraries (ACRL), FreeCulture, Knowledge Ecology International (KEI), Public Knowledge (PK), and the Scholarly Publishing and Academic Resources Coalition (SPARC).
Via: Open Access News
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KlausGraf - am Mittwoch, 14. März 2007, 16:00 - Rubrik: English Corner
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Eberhard Koestler schreibt mir:
Als Vorsitzender des "Verbandes deutscher Antiquare" werde ich daher anwaltlich prüfen lassen, in wieweit man mit Rechtmitteln gegen rufschädigende öffentliche Äußerungen von Ihnen, wie etwa "Der Antiquariatsbuchhandel ist ein halbseidenes Gewerbe, in den Randzonen offen zur Kriminalität" ( http://archiv.twoday.net/stories/3399900/ ) vorzugehen, um eine Unterlassung zu erwirken.
Ich sehe keinen Grund, diese Aussage zurückzunehmen. Sie ist vom Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt.
Als Vorsitzender des "Verbandes deutscher Antiquare" werde ich daher anwaltlich prüfen lassen, in wieweit man mit Rechtmitteln gegen rufschädigende öffentliche Äußerungen von Ihnen, wie etwa "Der Antiquariatsbuchhandel ist ein halbseidenes Gewerbe, in den Randzonen offen zur Kriminalität" ( http://archiv.twoday.net/stories/3399900/ ) vorzugehen, um eine Unterlassung zu erwirken.
Ich sehe keinen Grund, diese Aussage zurückzunehmen. Sie ist vom Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt.
http://www.oesta.gv.at/site/5168/default.aspx
Das Österreichische Staatsarchiv bietet hier längst vergriffene Ausstellungskataloge zum Download an. Die Geschichte der Archivalienausstellungen begann im Jahr 1905 als im damals gerade neu eröffneten Haus-, Hof- und Staatsarchiv auf Anordnung des Ministers des kais. und königlichen Hauses Graf Goluchowski eine Ausstellung für die geschichtsinteressierte Öffentlichkeit gestaltet wurde. Ein Beispiel früher Öffentlichkeitsarbeit. Seitdem wurden und werden laufend Ausstellungen zu den verschiedensten historischen Themen veranstaltet, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Besonders nach 1945 wurde die Ausstellungstätigkeit intensiviert, die meist von Erika Weinzierl gestalteten Ausstellungen waren ein großer Erfolg. Nun bietet das Österreichische Staatsarchiv diese Kataloge, die zahlreiche wichtige und spannende Informationen enthalten, zum Download an. Da die Dateien sehr groß sind, mussten sie aus technischen Gründen geteilt werden.
* Weiß-Rot Rot-Weiß-Rot - Ausstellung 2005/06 (PDF, 841 KB)
* Arcana medicinae - Ausstellung 1962 (PDF, 1232 KB)
* Künstler und ihre Handschrift - Katalog der Sonderausstellung 1961 (PDF, 2615 KB)
* Soziales Wirken von Kirche und Staat - Ausstellung 1958 - Teil 1 (PDF, 2118 KB)
* Soziales Wirken von Kirche und Staat - Ausstellung 1958 - Teil 2 (PDF, 2228 KB)
* Frauen in der Geschichte - Ausstellung 1957 - Teil 1 (PDF, 2151 KB)
* Frauen in der Geschichte - Ausstellung 1957 - Teil 2 (PDF, 1867 KB)
* Kirche in Österreich - Ausstellung 1952 - Teil 3 (PDF, 2426 KB)
* Kirche in Österreich - Ausstellung 1952 - Teil 2 (PDF, 2427 KB)
* Kirche in Österreich - Ausstellung 1952 - Teil 1 (PDF, 2187 KB)
Via http://arcana.twoday.net/stories/3430230/
Das Österreichische Staatsarchiv bietet hier längst vergriffene Ausstellungskataloge zum Download an. Die Geschichte der Archivalienausstellungen begann im Jahr 1905 als im damals gerade neu eröffneten Haus-, Hof- und Staatsarchiv auf Anordnung des Ministers des kais. und königlichen Hauses Graf Goluchowski eine Ausstellung für die geschichtsinteressierte Öffentlichkeit gestaltet wurde. Ein Beispiel früher Öffentlichkeitsarbeit. Seitdem wurden und werden laufend Ausstellungen zu den verschiedensten historischen Themen veranstaltet, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Besonders nach 1945 wurde die Ausstellungstätigkeit intensiviert, die meist von Erika Weinzierl gestalteten Ausstellungen waren ein großer Erfolg. Nun bietet das Österreichische Staatsarchiv diese Kataloge, die zahlreiche wichtige und spannende Informationen enthalten, zum Download an. Da die Dateien sehr groß sind, mussten sie aus technischen Gründen geteilt werden.
* Weiß-Rot Rot-Weiß-Rot - Ausstellung 2005/06 (PDF, 841 KB)
* Arcana medicinae - Ausstellung 1962 (PDF, 1232 KB)
* Künstler und ihre Handschrift - Katalog der Sonderausstellung 1961 (PDF, 2615 KB)
* Soziales Wirken von Kirche und Staat - Ausstellung 1958 - Teil 1 (PDF, 2118 KB)
* Soziales Wirken von Kirche und Staat - Ausstellung 1958 - Teil 2 (PDF, 2228 KB)
* Frauen in der Geschichte - Ausstellung 1957 - Teil 1 (PDF, 2151 KB)
* Frauen in der Geschichte - Ausstellung 1957 - Teil 2 (PDF, 1867 KB)
* Kirche in Österreich - Ausstellung 1952 - Teil 3 (PDF, 2426 KB)
* Kirche in Österreich - Ausstellung 1952 - Teil 2 (PDF, 2427 KB)
* Kirche in Österreich - Ausstellung 1952 - Teil 1 (PDF, 2187 KB)
Via http://arcana.twoday.net/stories/3430230/
KlausGraf - am Mittwoch, 14. März 2007, 00:17 - Rubrik: Staatsarchive
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http://www.arl.org/bm~doc/arlbr250digprinciples.pdf
Gern wüsste man, welche dieser Punkte im Fall des Pakts der Münchner Stabi mit Google erfüllt sind.
Gern wüsste man, welche dieser Punkte im Fall des Pakts der Münchner Stabi mit Google erfüllt sind.
KlausGraf - am Mittwoch, 14. März 2007, 00:13 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
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Aufruf des Verbands kirchlicher Archive
Kirchenbücher zu verkaufen?
Immer wieder kommt es vor, dass Kirchenbücher und andere kirchliche Archivalien auf Flohmärkten oder im Internet (eBay) zum Verkauf angeboten werden. Fast immer handelt es sich dabei um Archivalien, die den Kirchengemeinden auf unrechtmäßigem Wege entwendet wurden. Einmal verkauft, sind die Kirchenbücher für die genealogische Forschung verloren. Alle seriösen Familienforscher sollten deshalb ein Interesse an der Verhinderung derartiger Machenschaften haben.
Wenn Sie auf Flohmärkten oder im Internet auf verdächtig erscheinende Angebote stoßen, informieren sie deshalb bitte umgehend das zuständige Bistums- oder Landeskirchliche Archiv.
Liste landeskirchlicher Archive:
http://www.ekd.de/archive/deutsch/kategorien.htm#Lk
Das Zentralarchiv der Ev. Kirche der Pfalz hat mir folgende Fassung des Aufrufs zur Verfügung gestellt:
Immer wieder kommt es vor, dass Kirchenbücher und andere kirchliche Archivalien auf Flohmärkten, in Kleinanzeigen oder im Internet bei Ebay zum Verkauf angeboten werden. Fast immer handelt es sich dabei um Archivalien, die den Kirchengemeinden auf unrechtmäßige Weise entwendet wurden. Einmal verkauft, sind die Kirchenbücher für die genealogische Forschung verloren. Alle seriösen Familienforscherinnen und Familienforscher sollten deshalb ein Interesse an der Verhinderung derartiger Verkäufe haben. Wenn Sie auf Flohmärkten, in Kleinanzeigen oder im Internet auf verdächtig erscheinende Angebote stoßen, informieren Sie bitte umgehend ein kirchliches Archiv in Ihrer Nähe. Auch wir nehmen Ihre Meldung gern entgegen und leiten Sie an das zuständige Archiv weiter.
Tel.: 06232 / 667-180, -181
Fax: 06232 / 667-234
email: archiv@evkirchepfalz.de
Dr. Gabriele Stüber (06232 / 667-182)
KOMMENTAR:
Diesen Aufruf kann man aus archivfachlicher Sicht nur unterstützen.
Konkreter ist freilich die Anweisung auf
http://wiki-de.genealogy.net/wiki/Kirchenbuch_zu_verkaufen
Wenn Sie z.B. auf Flohmärkten oder im Internet auf verdächtig erscheinende Angebote stoßen, sollten Sie handeln:
1. Besteht der Verdacht auf eine Straftat, wenden Sie sich an die Strafverfolgungsbehörden (Polizei, Staatsanwaltschaft).
2. Verständigen Sie bitte in jedem Fall umgehend das zuständige Archiv. Schreiben Sie hierzu eine E-Mail mit möglichst genauen Angaben (z.B. URL der Internet-Versteigerung) und der Bitte um Bestätigung ihrer Meldung oder informieren Sie das Archiv telefonisch.
3. Dokumentieren Sie den Fall (machen Sie sich Notizen mit genauen Angaben oder speichern Sie die Webseite des Internet-Angebotes, einschließlich evtl. Abbildungen ab).
4. Nach Abschluss des Falles (z.B. nach Beendigung der Auktion) dokumentieren Sie den Fall hier im GenWiki.
Gleichwohl sind diese Handlungsanweisungen unzureichend, wie ich bereits unter
http://archiv.twoday.net/stories/3394873/
ausgeführt habe.
Wir haben hier einige Erfahrung mit Meldungen an Archive. Bislang wurde nur ausnahmsweise auf Meldungen via Mail reagiert. Einmal benachrichtigt, ignorieren die zuständigen Archive offenbar weitere Meldungen. (Siehe dazu auch unten) Nun kann aber niemand wissen, ob nicht schon jemand anderes gemeldet hat oder ob die Mail überhaupt angekommen ist. Daher empfehle ich grundsätzlich den telefonischen Kontakt, sobald das Archiv erreichbar ist. Endet eine eBay-Auktion z.B. am Wochenende und wird man erst kurz vor ihrem Ende auf sie aufmerksam, sollte man das Archiv nachträglich informieren.
Besonders "intelligent" erscheint es, wenn das Speyerer Zentralarchiv bzw. die EDV-Abteilung der vorgesetzten Behörde bestimmte Anbieter von E-Mail-Accounts blockiert. Nicht jeder besitzt dann die Chuzpe die Fehlermeldung sofort zu erkennen und das Webformular des Archivs zu nutzen.
Meine Googlemail-Adresse wird beispielsweise vom Zentralarchiv grundsätzlich blockiert:
PERM_FAILURE: SMTP Error (state 9): 554 <...@googlemail.com>: Sender address rejected: Access denied
Dazu sollte man wissen, dass Googlemail unter den freien Webadressenanbietern führend ist, was den Leistungsumfang betrifft. Das ist kein Spamversender, sondern eine seriöse Mailadresse.
Grundsätzlich gilt: Nicht mitbieten, wenn der Verdacht besteht, dass es sich um öffentliches bzw. kirchliches Archivgut handelt!
Offen bleibt die Frage, was bei ausländischen Archiven (z.B. aus der tschechischen Republik) zu tun ist. Diese reagieren erfahrungsgemäß kaum auf solche Meldungen und nicht jeder kann auf tschechisch telefonieren. Hier sollte man Kontaktpersonen aus dem Bereich der genealogischen Forschung telefonisch ansprechen, denn auch hier gilt, dass Mail-Mitteilungen gern ignoriert werden.
Siehe http://archiv.twoday.net/stories/3046686/
Offen bleibt die Frage, ob das "zuständige Archiv" überhaupt etwas tut. Und das gilt nicht nur für ausländische Archive. Siehe dazu unten!
"Besteht der Verdacht auf eine Straftat, wenden Sie sich an die Strafverfolgungsbehörden (Polizei, Staatsanwaltschaft)." Das ist gutgemeint, aber nicht praktikabel, da kein Laie sicher entscheiden kann, wann der Verdacht einer Straftat besteht. Ein Anhaltspunkt könnte der Besitzstempel eines Kirchenarchivs sein.
Rechnungsbuch aus Grafenwöhr - eine Kirchenarchivalie?
Auszüge aus
http://wiki-de.genealogy.net/wiki/Kirchenbuch_zu_verkaufen
"Das Diözesanarchiv der Diözese Graz-Seckau wurde 11.10.2005 per E-Mail von Alexander Fricke aus Peine informiert. Das ebay-Angebot wurde nicht vorzeitig zwangsbeendet und der Informant erhielt nie eine Nachricht vom Diözesanarchiv."
...
"Hätte ich die Seiten nicht ersteigert sondern stattdessen nur dem Diözesanarchiv Limburg eine Mitteilung gemacht, hätten die gewiss nicht sofort reagiert und dann versuchen müssen von den verschiedenen neuen ebay-Käufern die Seiten zurückzuerhalten (die die Seiten theoretisch auch schon weiterverkauft haben könnten)."
...
"Zehntregister und ein dickes Synodal-Protokollbuch einer Moselpfarrei. Der Pfarrer hatte es auf den Müll geworfen, der Küster dort herausgenommen, der Sohn des Küsters hat es verkauft, genauer gesagt seine Witwe, die mit zwei kleinen Kindern dastand. Es wurde dann (ca. 1980) dem Archiv der evangelischen Kirche im Rheinland angeboten: kein Interessse, den (mäßigen) Kaufpreis zu ersetzen… (Kopien des Zehntregisters wurden den beiden Koblenzer Archiven übergeben.) Eine Veröffentlichung ist in Arbeit."
Kirchenbücher zu verkaufen?
Immer wieder kommt es vor, dass Kirchenbücher und andere kirchliche Archivalien auf Flohmärkten oder im Internet (eBay) zum Verkauf angeboten werden. Fast immer handelt es sich dabei um Archivalien, die den Kirchengemeinden auf unrechtmäßigem Wege entwendet wurden. Einmal verkauft, sind die Kirchenbücher für die genealogische Forschung verloren. Alle seriösen Familienforscher sollten deshalb ein Interesse an der Verhinderung derartiger Machenschaften haben.
Wenn Sie auf Flohmärkten oder im Internet auf verdächtig erscheinende Angebote stoßen, informieren sie deshalb bitte umgehend das zuständige Bistums- oder Landeskirchliche Archiv.
Liste landeskirchlicher Archive:
http://www.ekd.de/archive/deutsch/kategorien.htm#Lk
Das Zentralarchiv der Ev. Kirche der Pfalz hat mir folgende Fassung des Aufrufs zur Verfügung gestellt:
Immer wieder kommt es vor, dass Kirchenbücher und andere kirchliche Archivalien auf Flohmärkten, in Kleinanzeigen oder im Internet bei Ebay zum Verkauf angeboten werden. Fast immer handelt es sich dabei um Archivalien, die den Kirchengemeinden auf unrechtmäßige Weise entwendet wurden. Einmal verkauft, sind die Kirchenbücher für die genealogische Forschung verloren. Alle seriösen Familienforscherinnen und Familienforscher sollten deshalb ein Interesse an der Verhinderung derartiger Verkäufe haben. Wenn Sie auf Flohmärkten, in Kleinanzeigen oder im Internet auf verdächtig erscheinende Angebote stoßen, informieren Sie bitte umgehend ein kirchliches Archiv in Ihrer Nähe. Auch wir nehmen Ihre Meldung gern entgegen und leiten Sie an das zuständige Archiv weiter.
Tel.: 06232 / 667-180, -181
Fax: 06232 / 667-234
email: archiv@evkirchepfalz.de
Dr. Gabriele Stüber (06232 / 667-182)
KOMMENTAR:
Diesen Aufruf kann man aus archivfachlicher Sicht nur unterstützen.
Konkreter ist freilich die Anweisung auf
http://wiki-de.genealogy.net/wiki/Kirchenbuch_zu_verkaufen
Wenn Sie z.B. auf Flohmärkten oder im Internet auf verdächtig erscheinende Angebote stoßen, sollten Sie handeln:
1. Besteht der Verdacht auf eine Straftat, wenden Sie sich an die Strafverfolgungsbehörden (Polizei, Staatsanwaltschaft).
2. Verständigen Sie bitte in jedem Fall umgehend das zuständige Archiv. Schreiben Sie hierzu eine E-Mail mit möglichst genauen Angaben (z.B. URL der Internet-Versteigerung) und der Bitte um Bestätigung ihrer Meldung oder informieren Sie das Archiv telefonisch.
3. Dokumentieren Sie den Fall (machen Sie sich Notizen mit genauen Angaben oder speichern Sie die Webseite des Internet-Angebotes, einschließlich evtl. Abbildungen ab).
4. Nach Abschluss des Falles (z.B. nach Beendigung der Auktion) dokumentieren Sie den Fall hier im GenWiki.
Gleichwohl sind diese Handlungsanweisungen unzureichend, wie ich bereits unter
http://archiv.twoday.net/stories/3394873/
ausgeführt habe.
Wir haben hier einige Erfahrung mit Meldungen an Archive. Bislang wurde nur ausnahmsweise auf Meldungen via Mail reagiert. Einmal benachrichtigt, ignorieren die zuständigen Archive offenbar weitere Meldungen. (Siehe dazu auch unten) Nun kann aber niemand wissen, ob nicht schon jemand anderes gemeldet hat oder ob die Mail überhaupt angekommen ist. Daher empfehle ich grundsätzlich den telefonischen Kontakt, sobald das Archiv erreichbar ist. Endet eine eBay-Auktion z.B. am Wochenende und wird man erst kurz vor ihrem Ende auf sie aufmerksam, sollte man das Archiv nachträglich informieren.
Besonders "intelligent" erscheint es, wenn das Speyerer Zentralarchiv bzw. die EDV-Abteilung der vorgesetzten Behörde bestimmte Anbieter von E-Mail-Accounts blockiert. Nicht jeder besitzt dann die Chuzpe die Fehlermeldung sofort zu erkennen und das Webformular des Archivs zu nutzen.
Meine Googlemail-Adresse wird beispielsweise vom Zentralarchiv grundsätzlich blockiert:
PERM_FAILURE: SMTP Error (state 9): 554 <...@googlemail.com>: Sender address rejected: Access denied
Dazu sollte man wissen, dass Googlemail unter den freien Webadressenanbietern führend ist, was den Leistungsumfang betrifft. Das ist kein Spamversender, sondern eine seriöse Mailadresse.
Grundsätzlich gilt: Nicht mitbieten, wenn der Verdacht besteht, dass es sich um öffentliches bzw. kirchliches Archivgut handelt!
Offen bleibt die Frage, was bei ausländischen Archiven (z.B. aus der tschechischen Republik) zu tun ist. Diese reagieren erfahrungsgemäß kaum auf solche Meldungen und nicht jeder kann auf tschechisch telefonieren. Hier sollte man Kontaktpersonen aus dem Bereich der genealogischen Forschung telefonisch ansprechen, denn auch hier gilt, dass Mail-Mitteilungen gern ignoriert werden.
Siehe http://archiv.twoday.net/stories/3046686/
Offen bleibt die Frage, ob das "zuständige Archiv" überhaupt etwas tut. Und das gilt nicht nur für ausländische Archive. Siehe dazu unten!
"Besteht der Verdacht auf eine Straftat, wenden Sie sich an die Strafverfolgungsbehörden (Polizei, Staatsanwaltschaft)." Das ist gutgemeint, aber nicht praktikabel, da kein Laie sicher entscheiden kann, wann der Verdacht einer Straftat besteht. Ein Anhaltspunkt könnte der Besitzstempel eines Kirchenarchivs sein.

Auszüge aus
http://wiki-de.genealogy.net/wiki/Kirchenbuch_zu_verkaufen
"Das Diözesanarchiv der Diözese Graz-Seckau wurde 11.10.2005 per E-Mail von Alexander Fricke aus Peine informiert. Das ebay-Angebot wurde nicht vorzeitig zwangsbeendet und der Informant erhielt nie eine Nachricht vom Diözesanarchiv."
...
"Hätte ich die Seiten nicht ersteigert sondern stattdessen nur dem Diözesanarchiv Limburg eine Mitteilung gemacht, hätten die gewiss nicht sofort reagiert und dann versuchen müssen von den verschiedenen neuen ebay-Käufern die Seiten zurückzuerhalten (die die Seiten theoretisch auch schon weiterverkauft haben könnten)."
...
"Zehntregister und ein dickes Synodal-Protokollbuch einer Moselpfarrei. Der Pfarrer hatte es auf den Müll geworfen, der Küster dort herausgenommen, der Sohn des Küsters hat es verkauft, genauer gesagt seine Witwe, die mit zwei kleinen Kindern dastand. Es wurde dann (ca. 1980) dem Archiv der evangelischen Kirche im Rheinland angeboten: kein Interessse, den (mäßigen) Kaufpreis zu ersetzen… (Kopien des Zehntregisters wurden den beiden Koblenzer Archiven übergeben.) Eine Veröffentlichung ist in Arbeit."
KlausGraf - am Dienstag, 13. März 2007, 19:21 - Rubrik: Kirchenarchive
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http://www.fc.up.pt/fa/index.php?p=nav&f=html.fbib-Monografia-an
Unter den digitalisierten Altbeständen der Fakultät der Wissenschaften in Porto (Portugal) sind auch etliche lateinische Titel.
Update: http://bibliodyssey.blogspot.com/2007/03/farm-tools-in-1802.html
hat ein paar nette Bilder gefunden.
Weitere Digitalisate alter Drucke aus Portugal:
http://wiki.netbib.de/coma/DigiSpain
Unter den digitalisierten Altbeständen der Fakultät der Wissenschaften in Porto (Portugal) sind auch etliche lateinische Titel.
Update: http://bibliodyssey.blogspot.com/2007/03/farm-tools-in-1802.html
hat ein paar nette Bilder gefunden.
Weitere Digitalisate alter Drucke aus Portugal:
http://wiki.netbib.de/coma/DigiSpain
KlausGraf - am Dienstag, 13. März 2007, 17:30 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
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KlausGraf - am Montag, 12. März 2007, 12:22 - Rubrik: Open Access
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http://library-mistress.blogspot.com/2007/03/prisoner-4099.html
Ein archivpädagogisches Projekt des britischen Nationalarchivs über einen jungen Gefangenen in viktorianischer Zeit.
Ein archivpädagogisches Projekt des britischen Nationalarchivs über einen jungen Gefangenen in viktorianischer Zeit.
KlausGraf - am Montag, 12. März 2007, 12:19 - Rubrik: Archivpaedagogik
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The Library of the University of Michigan is the only Google Books partner which has added link to the books in its OPAC Mirlyn:
http://mirlyn.lib.umich.edu/
Go to "Advanced search" and fill in the words (anywhere):
Includes both image files and keyword searchable text
Using the year filter 1400-1864 there are today 13093 books in the catalog which could be viewed freely outside the US. German books: 1259.
See also
http://archiv.twoday.net/search?q=umich+and+google
http://mirlyn.lib.umich.edu/
Go to "Advanced search" and fill in the words (anywhere):
Includes both image files and keyword searchable text
Using the year filter 1400-1864 there are today 13093 books in the catalog which could be viewed freely outside the US. German books: 1259.
See also
http://archiv.twoday.net/search?q=umich+and+google
KlausGraf - am Montag, 12. März 2007, 11:22 - Rubrik: English Corner
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1998: Versteigerung des Inventars von "Gut Trages", des Stammsitzes der Familie von Savigny
Vom 2. bis 5. März 1998 versteigerte das Stuttgarter Auktionshaus Bernd Rieber das Mobiliar des Herrenhauses von "Gut Trages" (bei
Somborn/Freigericht zwischen Hanau und Gelnhausen), seit 1751 Stammsitz der bedeutenden Beamtenfamilie von Savigny. Ihr berühmtestes Mitglied: der Jurist Friedrich Carl von Savigny (1779-1861). Außer- und Gebrauchsgegenständen wurden auch Familienunterlagen und die Bibliothek mit wertvollen Altbeständen verkauft. "Ungewöhnlich schmerzhaft" sei in
diesem Fall die "Zerstörung eines Ensembles", schrieb Michael Stolleis in der FAZ vom 3. März 1998.
Eine solide Dokumentation fehlt: "Die kuriosen Beschreibungen des Katalogs zeigen, daß man sich nicht die Mühe machte, das Ausgeräumte im einzelnen zu identifizieren und zu schätzen"
(Hartwig Schultz, Savigny-Nachlaß aus Trages kam unter den Hammer, in: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 26 vom 31.3.1998, S. A 217-218, hier S. A 217).

Zur Geschichte von Gut Trages:
http://www.hr-online.de/website/derhr/home/presse_meldung_einzel.jsp?rubrik=4826&key=presse_lang_25636778
http://de.wikipedia.org/wiki/Freigericht_%28Hessen%29#Hof_Trages
http://www.freigericht.de/3Rathaus/B%C3%BCrgerInfo/02_Historie/206_GeschichteHofTrages.htm
(mit Bild)
Aus dem Artikel von Stolleis:
"Das Stuttgarter Auktionshaus Bernd Rieber versteigert noch bis zum Donnerstag das Innere eines Herrenhauses zwischen Gelnhausen und Hanau. Aufgerufen werden Moebel und Teppiche, Rahmen und Spiegel, Bilder und Skulpturen, Muenzen, Medaillen und Orden, Uhren und Spielzeug, Vasen und Teller, Messer und Gabeln sowie Buecher: Dichtung, Historisches, Reisen, vor allem aber Juridica. Viele alte Familien hueten solche Schaetze, und manche von ihnen koennen sie nicht zusammenhalten, so dass am Ende die Stuecke in den grossen Kreislauf der Sammlungen, der Bibliotheken und der unergruendlichen Katakomben musealer Depots zurueckkehren. Wer Geld hat, mag sie also erwerben, die Pokale und die Zuckerzangen, die Kerzenleuchter und die Vasen.
Aber in diesem Falle ist die Zerstoerung eines Ensembles doch ungewoehnlich schmerzhaft. Das Herrenhaus von "Gut Trages" (bei Somborn, Freigericht) ist nicht irgendeines. Seit 1751 war es der Stammsitz der Familie von Savigny, die Beamte und Diplomaten im Dienst der Haeuser Leiningen, Nassau-Weilburg, Kurpfalz und Wuerttemberg hervorgebracht hatte. Dann stieg ihr eigentlicher Glanz auf, der wohl beruehmteste deutsche Jurist, Friedrich Carl von Savigny (1779 bis 1861), Professor in Marburg, Landshut und Berlin, preussischer Minister und Staatsrat, verheiratet seit 1804 mit Gunda Brentano. [...]
Vor ein paar Jahren waren wir mit jungen Rechtshistorikern zu Besuch gewesen, liebenswuerdig eingeladen und bewirtet, betrachteten mit einer gewissen Scheu die Raeume und ihr Interieur, schlugen die Handexemplare der Werke Savignys auf und stiegen mit einer Kerze hinunter in die Gruft. [...]
Nun ist es zu Ende. Das Haus kann renoviert, getuencht und zu welchem Zweck auch immer genutzt werden. Die beweglichen Gegenstaende sind davongeflattert, und in vielen Faellen wird man schon nach wenigen Jahren nicht mehr wissen, welche Farben, Duefte und Historien oder Histoerchen sich damit verbunden haben. Wenige Kenner werden gluecklich sein. Aber als Ganzes wird es dies nie mehr geben. Der Geist macht sich davon. Zurueck bleiben die kahlen Waende und die Nummern im Katalog."
In der Chronik des Legal History Review 67 (1999) H. 1/2, S. 200 notierte R. Feenstra (Leiden):
"Vente de livres par les descendants de Savigny. – A la suite d’une suggestion de M.
Werner Kundert (Arlesheim) nous signalons à nos lecteurs la vente de l’inventaire du
“Schlossgut Trages”, une propriété près de Francfort-sur-le Main qui a appartenu à
Friedrich Carl von Savigny (1779–1861) et qui est restée dans la famille jusqu’à nos
jours. Il en existe un catalogue publié par l’“Auktionshaus Bernd Rieber” à Stuttgart
sous le titre Auktion mit Auflösung Schlossgut Trages (mars 1998). La bibliothèque est
décrite sous les nos. 5751 à 6353. Ce n’est qu’une partie de ces numéros qui a dû
appartenir à F.C. von Savigny (provenant de ses ancêtres ou acquise par lui-même); il
y a un bon nombre d’ouvrages qui datent d’aprês sa mort. Ce ne fut certainement pas sa
bibliothêque de travail, qui, comme on le sait, est dispersée à plusieurs endroits. A la
Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz à Berlin il y a le très important “legs Savigny”,
qui est décrit d’une façon assez détaillée dans Verzeichnis der von dem verewigten
Herren Staatsminister Carl Friedrich von Savigny mittelst Legats vom 26. Mai 1852 der
Königlichen Bibliothek zu Berlin vermachten Werke (Berlin 1865). A Bonn il existe une
“Savigny-Bibliothek” assez intéressante, qui est maintenant à la Bibliothèque de
l’Université mais qui autrefois était conservée dans une maison privée (où, en 1984 et
1985, nous avons pu la consulter pour nos recherches bibliographiques concernant les
professeurs de droit aux universités néerlandaises de 1575 à 1811). Finalement une
partie importante des livres de Savigny nous est conservée dans le “Savigny-Nachlass”
à la Bibliothèque de l’Université de Marbourg. Ce qui a été vendu en mars 1998 est sans
doute beaucoup moins intéressant que ces collections à Berlin, à Bonn et à Marbourg,
mais on y trouvera quand-même quelques livres qui méritent l’attention, par exemple
des ouvrages de Savigny lui-même avec notes manuscrites."
Beschämend für Europa ist, was man in der gleichen Zeitschrift 72 (2004), S. 396 von C. J. H. Jansen (Nimwegen) liest:
SAVIGNYS VORBEREITUNG EINER ZWEITEN AUFLAGE DES ‘SYSTEM DES HEUTIGEN RÖMISCHEN
RECHTS’, hrsg. v. J. Murakami [und] K.W. Nörr. Mohr (Siebeck), [Tübingen 2003].
[III] + 47 S.
Die Toin University of Yokohama (Japan) hat 1998 die aus seinem Herrensitz des
zwischen Hanau und Gelnhausen gelegenen ‘Hofgutes Trages’ stammende Bibliothek des
Friedrich Carl von Savigny (1779–1861) erworben. Diese 262 Titel in 474 Bänden umfassende
Sammlung hat insgesamt in der Bibliothek der Toin University unter der Bezeichnung
Savigny Bibliothek ihren Platz gefunden. Ein Jahr später gelang es der Universität
rein zufällig ein Exemplar des System des heutigen Römischen Rechts, das Savigny persönlich
gehörte, zu kaufen und der Savigny Bibliothek einzuverleiben. In diesem Exemplar hat
Savigny eigenhändig im Rande der Bände 2 und 4 bis 8 Korrekturen nachgetragen (z.B.
wurden Druckfehler gestrichen, Zitate verbessert und Stellen aus den Digesten und übrigen
Quellen hinzugefügt) und Ergänzungen vorgenommen (wie z.B. hinsichtlich der Verjahrung
und der condictio). Offensichtlich hatte Savigny vor, eine zweite Auflage des Systems zu
veröffentlichen. Knut Nörr, seit 1971 ordentlicher Professor an der Universität Tübingen,
hat die Transskription der Savignyschen Bemerkungen angefertigt, seine Literaturhinweise
vervollständigt, und einige kurze Bemerkungen samt neuer Literatur hinzugefügt."
Nörrs Buch, eine Einführung und ein Katalog der Bände ist online unter
http://savigny.toin.ac.jp/savigny/menu_top.jsp
"Accordingly, most of the Savigny collections were taken away from the Savigny family itself. But his personal collection was kept in a manor proprietor's home in the then Savigny family-owned Manor Trages near Hanau in the outskirts of Frankfurt. But in recent years, as the Manor Trages was being converted into a golf course, Savigny's personal collection was slated to be auctioned off along with the manor's furniture, personal ornaments, art works and other stuff. But after the auction, Toin Gakuen purchased major portions (about 480 books and 262 items) of the personal collection's legal works, thereby utilizing and exhibiting them as “the Savigny Library" at Toin Memorial Academium. They include Savigny's own writings and many other important books in a legal history. For example, one of them is the 3rd and 5th editions of Savigny's “Treatise on Possession" which contained some of his handwritten notes apparently designed to prepare for the publication of the forthcoming edition." (Greeting)
Man kann auf der Website auch als Gast einige Schriften Savignys und etliche alte Drucke (2 Inkunabeln) einsehen, die in guten Digitalisaten zur Verfügung stehen. (Nach Registrierung sieht man keine weiteren Stücke, man kann allerdings persönliche Memos abspeichern.)
Es ist skandalös, dass das Land Hessen nicht für einen gesetzlichen Schutz der hochrangigen Reste der Savigny-Bibliothek sorgte. Erfreulich ist, dass sie in Japan einen Platz gefunden zu haben scheinen, wo man sie mehr schätzt als hierzulande.
Vom 2. bis 5. März 1998 versteigerte das Stuttgarter Auktionshaus Bernd Rieber das Mobiliar des Herrenhauses von "Gut Trages" (bei
Somborn/Freigericht zwischen Hanau und Gelnhausen), seit 1751 Stammsitz der bedeutenden Beamtenfamilie von Savigny. Ihr berühmtestes Mitglied: der Jurist Friedrich Carl von Savigny (1779-1861). Außer- und Gebrauchsgegenständen wurden auch Familienunterlagen und die Bibliothek mit wertvollen Altbeständen verkauft. "Ungewöhnlich schmerzhaft" sei in
diesem Fall die "Zerstörung eines Ensembles", schrieb Michael Stolleis in der FAZ vom 3. März 1998.
Eine solide Dokumentation fehlt: "Die kuriosen Beschreibungen des Katalogs zeigen, daß man sich nicht die Mühe machte, das Ausgeräumte im einzelnen zu identifizieren und zu schätzen"
(Hartwig Schultz, Savigny-Nachlaß aus Trages kam unter den Hammer, in: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 26 vom 31.3.1998, S. A 217-218, hier S. A 217).
Zur Geschichte von Gut Trages:
http://www.hr-online.de/website/derhr/home/presse_meldung_einzel.jsp?rubrik=4826&key=presse_lang_25636778
http://de.wikipedia.org/wiki/Freigericht_%28Hessen%29#Hof_Trages
http://www.freigericht.de/3Rathaus/B%C3%BCrgerInfo/02_Historie/206_GeschichteHofTrages.htm
(mit Bild)
Aus dem Artikel von Stolleis:
"Das Stuttgarter Auktionshaus Bernd Rieber versteigert noch bis zum Donnerstag das Innere eines Herrenhauses zwischen Gelnhausen und Hanau. Aufgerufen werden Moebel und Teppiche, Rahmen und Spiegel, Bilder und Skulpturen, Muenzen, Medaillen und Orden, Uhren und Spielzeug, Vasen und Teller, Messer und Gabeln sowie Buecher: Dichtung, Historisches, Reisen, vor allem aber Juridica. Viele alte Familien hueten solche Schaetze, und manche von ihnen koennen sie nicht zusammenhalten, so dass am Ende die Stuecke in den grossen Kreislauf der Sammlungen, der Bibliotheken und der unergruendlichen Katakomben musealer Depots zurueckkehren. Wer Geld hat, mag sie also erwerben, die Pokale und die Zuckerzangen, die Kerzenleuchter und die Vasen.
Aber in diesem Falle ist die Zerstoerung eines Ensembles doch ungewoehnlich schmerzhaft. Das Herrenhaus von "Gut Trages" (bei Somborn, Freigericht) ist nicht irgendeines. Seit 1751 war es der Stammsitz der Familie von Savigny, die Beamte und Diplomaten im Dienst der Haeuser Leiningen, Nassau-Weilburg, Kurpfalz und Wuerttemberg hervorgebracht hatte. Dann stieg ihr eigentlicher Glanz auf, der wohl beruehmteste deutsche Jurist, Friedrich Carl von Savigny (1779 bis 1861), Professor in Marburg, Landshut und Berlin, preussischer Minister und Staatsrat, verheiratet seit 1804 mit Gunda Brentano. [...]
Vor ein paar Jahren waren wir mit jungen Rechtshistorikern zu Besuch gewesen, liebenswuerdig eingeladen und bewirtet, betrachteten mit einer gewissen Scheu die Raeume und ihr Interieur, schlugen die Handexemplare der Werke Savignys auf und stiegen mit einer Kerze hinunter in die Gruft. [...]
Nun ist es zu Ende. Das Haus kann renoviert, getuencht und zu welchem Zweck auch immer genutzt werden. Die beweglichen Gegenstaende sind davongeflattert, und in vielen Faellen wird man schon nach wenigen Jahren nicht mehr wissen, welche Farben, Duefte und Historien oder Histoerchen sich damit verbunden haben. Wenige Kenner werden gluecklich sein. Aber als Ganzes wird es dies nie mehr geben. Der Geist macht sich davon. Zurueck bleiben die kahlen Waende und die Nummern im Katalog."
In der Chronik des Legal History Review 67 (1999) H. 1/2, S. 200 notierte R. Feenstra (Leiden):
"Vente de livres par les descendants de Savigny. – A la suite d’une suggestion de M.
Werner Kundert (Arlesheim) nous signalons à nos lecteurs la vente de l’inventaire du
“Schlossgut Trages”, une propriété près de Francfort-sur-le Main qui a appartenu à
Friedrich Carl von Savigny (1779–1861) et qui est restée dans la famille jusqu’à nos
jours. Il en existe un catalogue publié par l’“Auktionshaus Bernd Rieber” à Stuttgart
sous le titre Auktion mit Auflösung Schlossgut Trages (mars 1998). La bibliothèque est
décrite sous les nos. 5751 à 6353. Ce n’est qu’une partie de ces numéros qui a dû
appartenir à F.C. von Savigny (provenant de ses ancêtres ou acquise par lui-même); il
y a un bon nombre d’ouvrages qui datent d’aprês sa mort. Ce ne fut certainement pas sa
bibliothêque de travail, qui, comme on le sait, est dispersée à plusieurs endroits. A la
Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz à Berlin il y a le très important “legs Savigny”,
qui est décrit d’une façon assez détaillée dans Verzeichnis der von dem verewigten
Herren Staatsminister Carl Friedrich von Savigny mittelst Legats vom 26. Mai 1852 der
Königlichen Bibliothek zu Berlin vermachten Werke (Berlin 1865). A Bonn il existe une
“Savigny-Bibliothek” assez intéressante, qui est maintenant à la Bibliothèque de
l’Université mais qui autrefois était conservée dans une maison privée (où, en 1984 et
1985, nous avons pu la consulter pour nos recherches bibliographiques concernant les
professeurs de droit aux universités néerlandaises de 1575 à 1811). Finalement une
partie importante des livres de Savigny nous est conservée dans le “Savigny-Nachlass”
à la Bibliothèque de l’Université de Marbourg. Ce qui a été vendu en mars 1998 est sans
doute beaucoup moins intéressant que ces collections à Berlin, à Bonn et à Marbourg,
mais on y trouvera quand-même quelques livres qui méritent l’attention, par exemple
des ouvrages de Savigny lui-même avec notes manuscrites."
Beschämend für Europa ist, was man in der gleichen Zeitschrift 72 (2004), S. 396 von C. J. H. Jansen (Nimwegen) liest:
SAVIGNYS VORBEREITUNG EINER ZWEITEN AUFLAGE DES ‘SYSTEM DES HEUTIGEN RÖMISCHEN
RECHTS’, hrsg. v. J. Murakami [und] K.W. Nörr. Mohr (Siebeck), [Tübingen 2003].
[III] + 47 S.
Die Toin University of Yokohama (Japan) hat 1998 die aus seinem Herrensitz des
zwischen Hanau und Gelnhausen gelegenen ‘Hofgutes Trages’ stammende Bibliothek des
Friedrich Carl von Savigny (1779–1861) erworben. Diese 262 Titel in 474 Bänden umfassende
Sammlung hat insgesamt in der Bibliothek der Toin University unter der Bezeichnung
Savigny Bibliothek ihren Platz gefunden. Ein Jahr später gelang es der Universität
rein zufällig ein Exemplar des System des heutigen Römischen Rechts, das Savigny persönlich
gehörte, zu kaufen und der Savigny Bibliothek einzuverleiben. In diesem Exemplar hat
Savigny eigenhändig im Rande der Bände 2 und 4 bis 8 Korrekturen nachgetragen (z.B.
wurden Druckfehler gestrichen, Zitate verbessert und Stellen aus den Digesten und übrigen
Quellen hinzugefügt) und Ergänzungen vorgenommen (wie z.B. hinsichtlich der Verjahrung
und der condictio). Offensichtlich hatte Savigny vor, eine zweite Auflage des Systems zu
veröffentlichen. Knut Nörr, seit 1971 ordentlicher Professor an der Universität Tübingen,
hat die Transskription der Savignyschen Bemerkungen angefertigt, seine Literaturhinweise
vervollständigt, und einige kurze Bemerkungen samt neuer Literatur hinzugefügt."
Nörrs Buch, eine Einführung und ein Katalog der Bände ist online unter
http://savigny.toin.ac.jp/savigny/menu_top.jsp
"Accordingly, most of the Savigny collections were taken away from the Savigny family itself. But his personal collection was kept in a manor proprietor's home in the then Savigny family-owned Manor Trages near Hanau in the outskirts of Frankfurt. But in recent years, as the Manor Trages was being converted into a golf course, Savigny's personal collection was slated to be auctioned off along with the manor's furniture, personal ornaments, art works and other stuff. But after the auction, Toin Gakuen purchased major portions (about 480 books and 262 items) of the personal collection's legal works, thereby utilizing and exhibiting them as “the Savigny Library" at Toin Memorial Academium. They include Savigny's own writings and many other important books in a legal history. For example, one of them is the 3rd and 5th editions of Savigny's “Treatise on Possession" which contained some of his handwritten notes apparently designed to prepare for the publication of the forthcoming edition." (Greeting)
Man kann auf der Website auch als Gast einige Schriften Savignys und etliche alte Drucke (2 Inkunabeln) einsehen, die in guten Digitalisaten zur Verfügung stehen. (Nach Registrierung sieht man keine weiteren Stücke, man kann allerdings persönliche Memos abspeichern.)
Es ist skandalös, dass das Land Hessen nicht für einen gesetzlichen Schutz der hochrangigen Reste der Savigny-Bibliothek sorgte. Erfreulich ist, dass sie in Japan einen Platz gefunden zu haben scheinen, wo man sie mehr schätzt als hierzulande.
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http://www.nytimes.com/2007/03/10/business/yourmoney/11archive.html?em&ex=1173762000&en=1553a6b205a395e2&ei=5087%0A
Digitization efforts in the US (including NARA).
Digitization efforts in the US (including NARA).
KlausGraf - am Montag, 12. März 2007, 00:22 - Rubrik: English Corner
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KlausGraf - am Sonntag, 11. März 2007, 23:30 - Rubrik: Fotoueberlieferung
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Lars Müller vom Archiv Soziale Bewegungen Freiburg berichtet auf www.kritische-geschichte.de vom Colloquium 1968 – Was bleibt von einer Generation? Überlieferung und Überlieferungsbildung zu einer nicht alltäglichen Zeit.
Das Landesarchiv Baden-Württemberg hatte am 27.2.2007 zum eintägigen Colloquium zum Thema 1968 eingeladen. Ziel war "ein Gespräch zwischen Archiven und der Forschung über die Quellenlage und die Überlieferung zu diesem Themenkomplex..." Die Aktualität des Tagungsthemas wurde mehrfach an der politischen Kontroverse um Hafterleichterungen für Christian Klar deutlich gemacht. Es ging den Veranstaltern nicht darum, ein Schlaglicht auf das Jahr 1968 zu werfen. Das "Rote Jahrzehnt" sollte als längerfristiger Prozess in den Blick genommen werden.
Bericht als rtf-Datei
Das Landesarchiv Baden-Württemberg hatte am 27.2.2007 zum eintägigen Colloquium zum Thema 1968 eingeladen. Ziel war "ein Gespräch zwischen Archiven und der Forschung über die Quellenlage und die Überlieferung zu diesem Themenkomplex..." Die Aktualität des Tagungsthemas wurde mehrfach an der politischen Kontroverse um Hafterleichterungen für Christian Klar deutlich gemacht. Es ging den Veranstaltern nicht darum, ein Schlaglicht auf das Jahr 1968 zu werfen. Das "Rote Jahrzehnt" sollte als längerfristiger Prozess in den Blick genommen werden.
Bericht als rtf-Datei
Bernd Hüttner - am Sonntag, 11. März 2007, 20:20 - Rubrik: Archive von unten
http://de.wikipedia.org/wiki/Hedwig_Katscher
Die österreichische Archivarin veröffentlichte mehrere Lyrikbände.
Die österreichische Archivarin veröffentlichte mehrere Lyrikbände.
KlausGraf - am Freitag, 9. März 2007, 22:11 - Rubrik: Frauenarchive
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Centre international de recherche sur l'anarchisme, Lausanne/Schweiz
Wer sind wir?
Das CIRA ist eines der Gedächtnisse der anarchistischen Bewegung. Seit fünfzig Jahren sammeln wir die Texte, welche die AnarchistInnen der ganzen Welt schreiben. Wir archivieren diese und stellen sie den Militanten, ForscherInnen und Neugierigen zur Verfügung. Die aktuelle Sammlung ist bedeutend und umfasst fast 20'000 Bücher und Broschüren, Hunderte Zeitschriftentitel (die ältesten von 1848), Filme und persönliche Archive von Militanten (Korrespondenz etc.) -- und das in mehr als zwanzig Sprachen!
Woher kommen wir?
Das Abenteuer des CIRA beginnt im Jahre 1957, als Pietro Ferrua, ein italienischer Dienstverweigerer im Genfer Exil, die ersten Archive sammelt: Bücher und Dokumente der Gruppe um "le Réveil" des Luigi Bertoni. Er gründet in Genf das Internationale Forschungszentrum über den Anarchismus (CIRA). Bis zu seiner Ausweisung im Jahre 1964 arbeitet er mit Marie-Christine Mikhaïlo, welche die Bibliothek zusammen mit ihrer Tochter Marianne Enckell übernimmt. Inzwischen haben sich die Sammlungen vergrössert, die Kontakte vervielfältigt und Generationon von BesucherInnen sind vorbei gekommen.
Seit der Gründung hat sich das CIRA das Ziel gesetzt, als Gedächtnis für unsere Bewegung zu dienen, ohne sich in die Streitereien der grossen Familie des internationalen Anarchismus einzumischen.
Dank der Grosszügigkeit von Marie-Christine, welche einen Teil ihres Hauses zur Verfügung gestellt hatte, befindet sich die Bibliothek seit 17 Jahren in einem wunderschönen, alten, von hundertjährigen Zedern umgebenen Haus in Lausanne.
Was machen wir?
Das CIRA sammelt die Wörter und Bilder der anarchistischen Bewegung, sortiert und katalogisiert sie und gibt allen die Möglichkeit, sie zu lesen und zu sehen. Der Katalog ist online verfügbar und jedes Jahr wird ein Bulletin publiziert. Das CIRA organisiert auch Vorträge und Ausstellungen über den Anarchismus in Lausanne und andernorts (wie z.B. in Venedig 1984). Bibliographien und andere Forschungsinstrumente werden erstellt, um den Zugang zu unserer Geschichte zu erleichtern.
Wie funktioniert das CIRA?
Es sind die AnarchistInnen der ganzen Welt, die das CIRA ermöglichen -- durch die Bücher, Zeitschriften, Plakate, Filme etc. die sie uns senden, und durch die jährlichen Mitgliederbeiträge der LeserInnen. Einige GenossInnen helfen auch mit Gaben. Seit dem Anfang lebt das CIRA von der politischen, sozialen und kulturellen Vielfalt der anarchistischen Bewegung, und vor allem von der Notwendigkeit, die Worte jener weiterzugeben, die für eine freie Welt gekämpft haben.
Die aktuelle Situation:
Das Haus, in welchem sich das CIRA befindet, gehörte Marie-Christine Mikhaïlo, die vor zwei Jahren verstorben ist. Jetzt muss das Grundstück den anderen Erben abgekauft werden, damit wir bleiben können. Das heisst, wir müssen mindestens 150'000 Franken sammeln, damit neben dem Hausteil auch das Grundstück Eigentum des CIRA wird. Sonst müssen wir hier weg und die Kontinuität unserer Arbeit ist in Gefahr, weil es schwierig ist, ein bezahlbares Lokal für eine anarchistische Bibliothek zu finden, in welchem wir mehr machen können als den wachsenden Staubschichten zuzuschauen.
Was brauchen wir?
Wir wenden uns an alle Kollektive, Gruppen, Organisationen, Kooperativen etc. der weltweiten anarchistischen Bewegung, ihren Beitrag zur Erhaltung eines wichtigen Teils ihres Gedächtnisses zu leisten. Wir brauchen, was die AnarchistInnen immer am Besten konnten: Aktion! Und dass alle die unerschöpfliche Ressource jener Leute mobilisieren, welche die Welt verändern wollen: Die Fantasie. Wir zählen auf die Vervielfältigung der Initiativen überall, wo es möglich ist, etwas Geld zusammenzuklauben.
Was ihr für das CIRA machen könnt:
Alles mögliche! Eine VoKü (unten das berühmte Rezept des CIRA für ,Penne alla Bakunin'), Soli-Partys, Konzerte, Veranstaltungen, Vorträge, Flohmärkte oder klassische Spendensammlungen -- und vor allem diesen Aufruf in euren Zusammenhängen, Gruppen und Freundeskreisen kursieren lassen.
Falls ihr einen Ort habt und etwas organisieren wollt, lasst es uns wissen. Wenn ihr jemanden braucht, der/die das CIRA vorstellen kann, ebenfalls. Wir können euch auch Informations- und Ausstellungsmaterial sowie Filme über das CIRA und die Geschichte des Anarchismus zur Verfügung stellen. Falls ihr Musik, Theater oder andere Künste macht und Lust habt dem CIRA etwas Zeit zu widmen, aber nicht wisst wo und mit wem, meldet euch und wir setzen euch mit anderen GenossInnen in Verbindung.
Das Ziel ist nicht nur Geld zu sammeln, sondern auch das Kontaktnetz um das CIRA zu verstärken und lebendiger zu machen.
Selbstverständlich sind auch individuelle und kollektive Spenden willkommen!
Für die Schweiz: Bankkonto bei Banque Coop, Basel, Nr. 310985.29.00.90-6, IBAN CH20 0844 0310 9852 9009 0, Swift COOPCH BB, clearing 8448
Ausserhalb der Schweiz: Nehmt mit uns Kontakt auf und wir geben euch Adressen an, die uns ermöglichen unnötige Post- und Bankspesen zu vermeiden.
CIRA, Beaumont 24, CH-1012 Lausanne
(+41) (0)21 652 48 19 - www.cira.ch - mailto:cira(ät)plusloin(punkt)org
Rezept für ,Penne alla Bakunin' (für 10 Personen)
1.5 kg libertäre Pasta
1 kg Tomatensauce oder Pelati Malatesta
2 grosse Zwiebeln für Kapitalistentränen
Kaltgepresstes antiklerikales Olivenöl
2 Bonnot-Peperoncini
anaRahm (so viel wie nötig)
No-global Parmesan (gerieben)
1 kleines Glas Wodka Mackhnovich
Und wie immer: Salz und Pfeffer!
Die feingehackten Zwiebeln und Peperoncini im Olivenöl gut andünsten.
Die Tomaten zugeben, salzen und pfeffern und ca. eine halbe Stunde
köcheln lassen. Gelegentlich aufrühren. Rahm und Wodka kurz vor der Revolution zugeben. Pasta in gesalzenem Wasser (mehr als 5 Liter) ,al dente' kochen (nicht mehr als 10 Minuten), abtropfen und mit der Sauce mischen. Parmesan mit Freiheit zugeben. Mit gutem schwarz/rotem Wein geniessen!
Wer sind wir?
Das CIRA ist eines der Gedächtnisse der anarchistischen Bewegung. Seit fünfzig Jahren sammeln wir die Texte, welche die AnarchistInnen der ganzen Welt schreiben. Wir archivieren diese und stellen sie den Militanten, ForscherInnen und Neugierigen zur Verfügung. Die aktuelle Sammlung ist bedeutend und umfasst fast 20'000 Bücher und Broschüren, Hunderte Zeitschriftentitel (die ältesten von 1848), Filme und persönliche Archive von Militanten (Korrespondenz etc.) -- und das in mehr als zwanzig Sprachen!
Woher kommen wir?
Das Abenteuer des CIRA beginnt im Jahre 1957, als Pietro Ferrua, ein italienischer Dienstverweigerer im Genfer Exil, die ersten Archive sammelt: Bücher und Dokumente der Gruppe um "le Réveil" des Luigi Bertoni. Er gründet in Genf das Internationale Forschungszentrum über den Anarchismus (CIRA). Bis zu seiner Ausweisung im Jahre 1964 arbeitet er mit Marie-Christine Mikhaïlo, welche die Bibliothek zusammen mit ihrer Tochter Marianne Enckell übernimmt. Inzwischen haben sich die Sammlungen vergrössert, die Kontakte vervielfältigt und Generationon von BesucherInnen sind vorbei gekommen.
Seit der Gründung hat sich das CIRA das Ziel gesetzt, als Gedächtnis für unsere Bewegung zu dienen, ohne sich in die Streitereien der grossen Familie des internationalen Anarchismus einzumischen.
Dank der Grosszügigkeit von Marie-Christine, welche einen Teil ihres Hauses zur Verfügung gestellt hatte, befindet sich die Bibliothek seit 17 Jahren in einem wunderschönen, alten, von hundertjährigen Zedern umgebenen Haus in Lausanne.
Was machen wir?
Das CIRA sammelt die Wörter und Bilder der anarchistischen Bewegung, sortiert und katalogisiert sie und gibt allen die Möglichkeit, sie zu lesen und zu sehen. Der Katalog ist online verfügbar und jedes Jahr wird ein Bulletin publiziert. Das CIRA organisiert auch Vorträge und Ausstellungen über den Anarchismus in Lausanne und andernorts (wie z.B. in Venedig 1984). Bibliographien und andere Forschungsinstrumente werden erstellt, um den Zugang zu unserer Geschichte zu erleichtern.
Wie funktioniert das CIRA?
Es sind die AnarchistInnen der ganzen Welt, die das CIRA ermöglichen -- durch die Bücher, Zeitschriften, Plakate, Filme etc. die sie uns senden, und durch die jährlichen Mitgliederbeiträge der LeserInnen. Einige GenossInnen helfen auch mit Gaben. Seit dem Anfang lebt das CIRA von der politischen, sozialen und kulturellen Vielfalt der anarchistischen Bewegung, und vor allem von der Notwendigkeit, die Worte jener weiterzugeben, die für eine freie Welt gekämpft haben.
Die aktuelle Situation:
Das Haus, in welchem sich das CIRA befindet, gehörte Marie-Christine Mikhaïlo, die vor zwei Jahren verstorben ist. Jetzt muss das Grundstück den anderen Erben abgekauft werden, damit wir bleiben können. Das heisst, wir müssen mindestens 150'000 Franken sammeln, damit neben dem Hausteil auch das Grundstück Eigentum des CIRA wird. Sonst müssen wir hier weg und die Kontinuität unserer Arbeit ist in Gefahr, weil es schwierig ist, ein bezahlbares Lokal für eine anarchistische Bibliothek zu finden, in welchem wir mehr machen können als den wachsenden Staubschichten zuzuschauen.
Was brauchen wir?
Wir wenden uns an alle Kollektive, Gruppen, Organisationen, Kooperativen etc. der weltweiten anarchistischen Bewegung, ihren Beitrag zur Erhaltung eines wichtigen Teils ihres Gedächtnisses zu leisten. Wir brauchen, was die AnarchistInnen immer am Besten konnten: Aktion! Und dass alle die unerschöpfliche Ressource jener Leute mobilisieren, welche die Welt verändern wollen: Die Fantasie. Wir zählen auf die Vervielfältigung der Initiativen überall, wo es möglich ist, etwas Geld zusammenzuklauben.
Was ihr für das CIRA machen könnt:
Alles mögliche! Eine VoKü (unten das berühmte Rezept des CIRA für ,Penne alla Bakunin'), Soli-Partys, Konzerte, Veranstaltungen, Vorträge, Flohmärkte oder klassische Spendensammlungen -- und vor allem diesen Aufruf in euren Zusammenhängen, Gruppen und Freundeskreisen kursieren lassen.
Falls ihr einen Ort habt und etwas organisieren wollt, lasst es uns wissen. Wenn ihr jemanden braucht, der/die das CIRA vorstellen kann, ebenfalls. Wir können euch auch Informations- und Ausstellungsmaterial sowie Filme über das CIRA und die Geschichte des Anarchismus zur Verfügung stellen. Falls ihr Musik, Theater oder andere Künste macht und Lust habt dem CIRA etwas Zeit zu widmen, aber nicht wisst wo und mit wem, meldet euch und wir setzen euch mit anderen GenossInnen in Verbindung.
Das Ziel ist nicht nur Geld zu sammeln, sondern auch das Kontaktnetz um das CIRA zu verstärken und lebendiger zu machen.
Selbstverständlich sind auch individuelle und kollektive Spenden willkommen!
Für die Schweiz: Bankkonto bei Banque Coop, Basel, Nr. 310985.29.00.90-6, IBAN CH20 0844 0310 9852 9009 0, Swift COOPCH BB, clearing 8448
Ausserhalb der Schweiz: Nehmt mit uns Kontakt auf und wir geben euch Adressen an, die uns ermöglichen unnötige Post- und Bankspesen zu vermeiden.
CIRA, Beaumont 24, CH-1012 Lausanne
(+41) (0)21 652 48 19 - www.cira.ch - mailto:cira(ät)plusloin(punkt)org
Rezept für ,Penne alla Bakunin' (für 10 Personen)
1.5 kg libertäre Pasta
1 kg Tomatensauce oder Pelati Malatesta
2 grosse Zwiebeln für Kapitalistentränen
Kaltgepresstes antiklerikales Olivenöl
2 Bonnot-Peperoncini
anaRahm (so viel wie nötig)
No-global Parmesan (gerieben)
1 kleines Glas Wodka Mackhnovich
Und wie immer: Salz und Pfeffer!
Die feingehackten Zwiebeln und Peperoncini im Olivenöl gut andünsten.
Die Tomaten zugeben, salzen und pfeffern und ca. eine halbe Stunde
köcheln lassen. Gelegentlich aufrühren. Rahm und Wodka kurz vor der Revolution zugeben. Pasta in gesalzenem Wasser (mehr als 5 Liter) ,al dente' kochen (nicht mehr als 10 Minuten), abtropfen und mit der Sauce mischen. Parmesan mit Freiheit zugeben. Mit gutem schwarz/rotem Wein geniessen!
Bernd Hüttner - am Freitag, 9. März 2007, 19:19 - Rubrik: Archive von unten
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KlausGraf - am Freitag, 9. März 2007, 17:56 - Rubrik: Universitaetsarchive
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[Forwarded from the Library of Congress, via the DIG_REF mailing list]
"Left my family and started on my long trip across the plains." With these quiet words, Mary Ringo began the tale of her family's journey from Missouri to Utah. Join us as we follow her wagons across the plains through storms and desert, disease, Indian attacks, and death.
Focusing on a single document, Sheridan Harvey, Library of Congress Reference Specialist for Women's Studies, uses other first-person accounts, maps, and photographs to augment Mary's story and to explore the rich history of America's overland journeys.
When: Wednesday, March 21, 2:00 p.m. (E.D.T.), 1:00 p.m. CST
= 6 p.m. GMT = 19:00 CET
To attend, go to
http://67.19.231.218/v4/login.asp?r=67955673&p=0
Type your name and click "Enter" to go into the online room. A small software applet will download to your computer as you enter the room. All that is needed is an Internet connection, sound card, and speakers. A headset with microphone will enable you to speak to the group.
Log on 5 minutes early to allow for the web conference software to be downloaded automatically to your computer. For further assistance, have a look at
http://www.opal-online.org/ivocalizetraining.htm
The event, like previous ones, will later become available via the OPAL Podcast, http://opalpodcast.blogspot.com/
For more information about upcoming programs, see Online Programming for All Libraries (OPAL) at http://www.opal-online.org/progschrono.htm.
For more background to the program have a look at
·American Women: A Gateway to Library of Congress Resources for the Study of Women's History and Culture in the United States -
http://memory.loc.gov/ammem/awhhtml/
·Women's History Month Resource Page -
http://www.loc.gov/topics/womenshistory/
"Left my family and started on my long trip across the plains." With these quiet words, Mary Ringo began the tale of her family's journey from Missouri to Utah. Join us as we follow her wagons across the plains through storms and desert, disease, Indian attacks, and death.
Focusing on a single document, Sheridan Harvey, Library of Congress Reference Specialist for Women's Studies, uses other first-person accounts, maps, and photographs to augment Mary's story and to explore the rich history of America's overland journeys.
When: Wednesday, March 21, 2:00 p.m. (E.D.T.), 1:00 p.m. CST
= 6 p.m. GMT = 19:00 CET
To attend, go to
http://67.19.231.218/v4/login.asp?r=67955673&p=0
Type your name and click "Enter" to go into the online room. A small software applet will download to your computer as you enter the room. All that is needed is an Internet connection, sound card, and speakers. A headset with microphone will enable you to speak to the group.
Log on 5 minutes early to allow for the web conference software to be downloaded automatically to your computer. For further assistance, have a look at
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The event, like previous ones, will later become available via the OPAL Podcast, http://opalpodcast.blogspot.com/
For more information about upcoming programs, see Online Programming for All Libraries (OPAL) at http://www.opal-online.org/progschrono.htm.
For more background to the program have a look at
·American Women: A Gateway to Library of Congress Resources for the Study of Women's History and Culture in the United States -
http://memory.loc.gov/ammem/awhhtml/
·Women's History Month Resource Page -
http://www.loc.gov/topics/womenshistory/
Weitere Rubrik: Frauenarchive
BCK - am Freitag, 9. März 2007, 17:54 - Rubrik: English Corner
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
KlausGraf - am Freitag, 9. März 2007, 15:42 - Rubrik: Staatsarchive
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KlausGraf - am Freitag, 9. März 2007, 11:35 - Rubrik: Privatarchive und Initiativen
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Da das im folgenden vorgestellte Web-Angebot gestern leider den ganzen Tag lang wenigstens von meinem PC nicht aufrufbar war, kommt der Beitrag heute:
Die ungarische digitale Bibliothek http://mek.oszk.hu/ hat den wohl schönsten aller RSS-Feeds von Digitalisaten: jeder Eintrag enthält eine kleine Abbildung des Titels. Das habe ich leider bei keiner deutschen Bibliothek bisher gesehen, aber da muss man ja froh sein, wenn überhaupt ein RSS-Feed angeboten wird, was bei den meisten Digitalisierungsprojekten schlichtweg nicht der Fall ist.
Gerade wenn man von Ungarisch wie ich meist nur Vasútállomás (= Bahnhof) versteht, entdeckt man bei MEK so manchmal Schätze, z. B. folgende Konvolute mit wunderbaren Modeillustrationen des späten 19. Jahrhunderts: Frauen der oberen Gesellschaft in allerlei Situationen des täglichen Lebens (vom Spaziergang bis hin zu Museumsbesuch oder Theaterkartenkauf), oft in Kleidern, die jede Bewegung unmöglich zu machen scheinen.
http://mek.oszk.hu/04500/04534/
http://mek.oszk.hu/04500/04535/
http://mek.oszk.hu/04500/04536/
Vorbildlich in 4 Versionen anzuschauen bzw. herunterzuladen (Frage: Wo gibt es so etwas in Deutschland?).
Die ungarische digitale Bibliothek http://mek.oszk.hu/ hat den wohl schönsten aller RSS-Feeds von Digitalisaten: jeder Eintrag enthält eine kleine Abbildung des Titels. Das habe ich leider bei keiner deutschen Bibliothek bisher gesehen, aber da muss man ja froh sein, wenn überhaupt ein RSS-Feed angeboten wird, was bei den meisten Digitalisierungsprojekten schlichtweg nicht der Fall ist.
Gerade wenn man von Ungarisch wie ich meist nur Vasútállomás (= Bahnhof) versteht, entdeckt man bei MEK so manchmal Schätze, z. B. folgende Konvolute mit wunderbaren Modeillustrationen des späten 19. Jahrhunderts: Frauen der oberen Gesellschaft in allerlei Situationen des täglichen Lebens (vom Spaziergang bis hin zu Museumsbesuch oder Theaterkartenkauf), oft in Kleidern, die jede Bewegung unmöglich zu machen scheinen.
http://mek.oszk.hu/04500/04534/
http://mek.oszk.hu/04500/04535/
http://mek.oszk.hu/04500/04536/
Vorbildlich in 4 Versionen anzuschauen bzw. herunterzuladen (Frage: Wo gibt es so etwas in Deutschland?).
Ladislaus - am Freitag, 9. März 2007, 10:50 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
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http://www.jungewelt.de/2007/03-08/021.php
Digital ist besser
Zerstörung im Namen der Innovation: Wie Bibliotheken ihre Archivbestände entsorgen
Von Thomas Ristow
Auch im Bibliotheks- und Archivwesen sind Schlagworte wie Effektivität, Innovation oder Wettbewerb seit langem beliebt. Das Alte wird mit ihnen als Hindernis bei der Entfaltung des Neuen begriffen, folglich entwertet, vernachlässigt oder zerstört. Die Innovation ist die Mutter der Wettbewerbsfähigkeit, auch die der herbeiphantasierten. Innovationen haben immer einen Preis, dieser Preis kann beschönigend mit dem Schumpeterschen Begriff der »schöpferischen Zerstörung« gefaßt werden.
Ein Beispiel: Im Jahre 2003 empfahl der sächsische Landesrechnungshof dem Freistaat, seine jahrhundertealten Archive zu digitalisieren und anschließend mehrheitlich zu entsorgen. Ein laut Prognose ständig wachsender Magazin- und Mittelbedarf der Staatsarchive war der Grund für diese Empfehlung. Von mehreren Seiten wurde daraufhin eingewandt, daß eine umfassende Digitalisierung keineswegs kostengünstiger, sondern teurer sein würde als die Originalbewahrung – vom Verlust der Originale ganz abgesehen. Wenn der Landesrechnungshof auf der Höhe der Zeit gewesen wäre, hätte er statt der Vermüllung die Versteigerung der Bestände vorgeschlagen.
Kein Tabu mehr
Im Herbst 1999 hat zum Beispiel die British Library eine umfangreiche Sammlung älterer ausländischer Zeitungen in einer Auktion verscherbelt. Wer in Nicholson Bakers kurzweiligem, gewissenhaft recherchierten Buch »Der Eckenknick« über die »Büchermassaker im elektronischen Zeitalter« blättert, wird feststellen: Die sächsischen Verwaltungsbeamten hätten sich auf renommierte in- und ausländische Vorreiter berufen können. 1996 trug Hartmut Weber, Präsident des Koblenzer Bundesarchivs, auf einer Konferenz mit dem Thema »Choosing of Preserve« vor, daß das Ziel konservatorischer Maßnahmen durchaus darin bestehe, die »langfristige Zugänglichkeit von Kulturgut« sicherzustellen. Weber erklärte aber auch, daß eine nachträgliche Kassation (Vernichtung von Unterlagen) übernommener Bestände »kein Tabu sein« darf.
Überall werden wertvolle Inkunabeln und einzigartige Drucke aus Kirchenbibliotheken und Landesarchiven veräußert. Ein beispielhafter Fall ist die hastig angeordnete Abwicklung von geringgeschätzten Beständen einer Klosterbibliothek, die der Bibliotheksleiterin Angelika Reich an der katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt überantwortet wurde. Flott landeten hier mehrere Tonnen Bücher aus Kapuziner-Archiven im Müll. Reich hatte schon früher, nach einem Verkauf von 3000 Schallplatten aus einem Nachlaß an ein Leipziger Antiquariat, extravagante Begründungen parat: »Geschenkt ist geschenkt, und mit Geschenken kann die Bibliothek machen, was sie will.« (Donaukurier vom 15. Februar)
Obwohl Universitätskanzler Gottfried Freiherr von der Heydte der Reich den Rücken freihielt, indem er die Vorwürfe als »gegenstandslos« zurückwies, hat der Stiftungsvorstand der Universität ihr die Verfügungsgewalt über die Kapuziner-Bestände mittlerweile entzogen. Gegen Reich und von der Heydte ist Strafanzeige erstattet worden (Donaukurier vom 23.Februar).
Daß die Vernichtung von rund 80 Tonnen Büchern aus Kapuziner-Archiven auch in überregionalen Medien Beachtung fand, ist der unterschiedlichen Bewertung dieser kirchenhistorischen Trouvaillen geschuldet. Es handelt sich dabei nur um die Spitze der allgemeinen Entsorgungsaktivitäten in der Bibliotheksszene.
Komplette Sammlungen
In Weblogs ist immer wieder zu lesen, daß vor Universitäten kurzfristig Papiercontainer gesichtet werden, die mit Monographien oder Zeitschriften gefüllt sind. Zum Beispiel im November 2005 vor der Bibliothek der Berliner Humboldt-Universität: In dem Entsorgungscontainer fanden sich etliche Monographien sowie komplette Sammlungen in- und ausländischer Zeitschriften mit nicht unbeträchtlichem antiquarischen Wert. Solche Aktionen werden ohne Scham durchgezogen und sind wohl eher die Regel als die Ausnahme. Im Namen von Innovation, Geld- oder Platzmangel ist das Recycling von Archivbeständen per Papiercontainer oder Auktionator salonfähig geworden.
Digital ist besser
Zerstörung im Namen der Innovation: Wie Bibliotheken ihre Archivbestände entsorgen
Von Thomas Ristow
Auch im Bibliotheks- und Archivwesen sind Schlagworte wie Effektivität, Innovation oder Wettbewerb seit langem beliebt. Das Alte wird mit ihnen als Hindernis bei der Entfaltung des Neuen begriffen, folglich entwertet, vernachlässigt oder zerstört. Die Innovation ist die Mutter der Wettbewerbsfähigkeit, auch die der herbeiphantasierten. Innovationen haben immer einen Preis, dieser Preis kann beschönigend mit dem Schumpeterschen Begriff der »schöpferischen Zerstörung« gefaßt werden.
Ein Beispiel: Im Jahre 2003 empfahl der sächsische Landesrechnungshof dem Freistaat, seine jahrhundertealten Archive zu digitalisieren und anschließend mehrheitlich zu entsorgen. Ein laut Prognose ständig wachsender Magazin- und Mittelbedarf der Staatsarchive war der Grund für diese Empfehlung. Von mehreren Seiten wurde daraufhin eingewandt, daß eine umfassende Digitalisierung keineswegs kostengünstiger, sondern teurer sein würde als die Originalbewahrung – vom Verlust der Originale ganz abgesehen. Wenn der Landesrechnungshof auf der Höhe der Zeit gewesen wäre, hätte er statt der Vermüllung die Versteigerung der Bestände vorgeschlagen.
Kein Tabu mehr
Im Herbst 1999 hat zum Beispiel die British Library eine umfangreiche Sammlung älterer ausländischer Zeitungen in einer Auktion verscherbelt. Wer in Nicholson Bakers kurzweiligem, gewissenhaft recherchierten Buch »Der Eckenknick« über die »Büchermassaker im elektronischen Zeitalter« blättert, wird feststellen: Die sächsischen Verwaltungsbeamten hätten sich auf renommierte in- und ausländische Vorreiter berufen können. 1996 trug Hartmut Weber, Präsident des Koblenzer Bundesarchivs, auf einer Konferenz mit dem Thema »Choosing of Preserve« vor, daß das Ziel konservatorischer Maßnahmen durchaus darin bestehe, die »langfristige Zugänglichkeit von Kulturgut« sicherzustellen. Weber erklärte aber auch, daß eine nachträgliche Kassation (Vernichtung von Unterlagen) übernommener Bestände »kein Tabu sein« darf.
Überall werden wertvolle Inkunabeln und einzigartige Drucke aus Kirchenbibliotheken und Landesarchiven veräußert. Ein beispielhafter Fall ist die hastig angeordnete Abwicklung von geringgeschätzten Beständen einer Klosterbibliothek, die der Bibliotheksleiterin Angelika Reich an der katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt überantwortet wurde. Flott landeten hier mehrere Tonnen Bücher aus Kapuziner-Archiven im Müll. Reich hatte schon früher, nach einem Verkauf von 3000 Schallplatten aus einem Nachlaß an ein Leipziger Antiquariat, extravagante Begründungen parat: »Geschenkt ist geschenkt, und mit Geschenken kann die Bibliothek machen, was sie will.« (Donaukurier vom 15. Februar)
Obwohl Universitätskanzler Gottfried Freiherr von der Heydte der Reich den Rücken freihielt, indem er die Vorwürfe als »gegenstandslos« zurückwies, hat der Stiftungsvorstand der Universität ihr die Verfügungsgewalt über die Kapuziner-Bestände mittlerweile entzogen. Gegen Reich und von der Heydte ist Strafanzeige erstattet worden (Donaukurier vom 23.Februar).
Daß die Vernichtung von rund 80 Tonnen Büchern aus Kapuziner-Archiven auch in überregionalen Medien Beachtung fand, ist der unterschiedlichen Bewertung dieser kirchenhistorischen Trouvaillen geschuldet. Es handelt sich dabei nur um die Spitze der allgemeinen Entsorgungsaktivitäten in der Bibliotheksszene.
Komplette Sammlungen
In Weblogs ist immer wieder zu lesen, daß vor Universitäten kurzfristig Papiercontainer gesichtet werden, die mit Monographien oder Zeitschriften gefüllt sind. Zum Beispiel im November 2005 vor der Bibliothek der Berliner Humboldt-Universität: In dem Entsorgungscontainer fanden sich etliche Monographien sowie komplette Sammlungen in- und ausländischer Zeitschriften mit nicht unbeträchtlichem antiquarischen Wert. Solche Aktionen werden ohne Scham durchgezogen und sind wohl eher die Regel als die Ausnahme. Im Namen von Innovation, Geld- oder Platzmangel ist das Recycling von Archivbeständen per Papiercontainer oder Auktionator salonfähig geworden.
Die BSB musste Vertraulichkeit versprechen - im Zeichen wachsender Verwaltungstransparenz ein Unding. Sehr vage äußert sich der Direktor im Telepolis-Interview.
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24800/1.html
Zur Erwähnung von Open Access: Man kann nicht erwarten, dass der Direktor einer der bedeutendsten Forschungsbibliotheken das Prinzip von Open Access begreift.

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24800/1.html
Zur Erwähnung von Open Access: Man kann nicht erwarten, dass der Direktor einer der bedeutendsten Forschungsbibliotheken das Prinzip von Open Access begreift.

KlausGraf - am Freitag, 9. März 2007, 02:21 - Rubrik: Open Access
Netbib hatte 7 mäßig spannende - gähn! - Posts zum Frauentag, ARCHIVALIA 21 und einige davon fand ich ganz pfiffig.
Das Genderblog brachte es gerade mal auf 6 Beiträge (nur von Frauen).
Wenig ergiebig ist die Google Blogsuche
http://www.google.de/blogsearch?hl=de&q=Frauentag&lr=&ie=UTF-8&scoring=d
Ich hebe hervor:
Europäische Statistiken
http://eu2007.twoday.net/stories/3414335/
Weltfrauen"tags" beim Spreeblick
http://www.spreeblick.com/2007/03/08/weltfrauentags/
http://anwaltsblog.wordpress.com/2007/03/08/neaira-die-hetare/
macht auf den Wikipedia-Artikel des Tages aufmerksam:
http://de.wikipedia.org/wiki/Neaira_%28Het%C3%A4re%29
http://texteundtee.blogspot.com/index.html
verweist auf einen ausführlichen Literaturbericht zum Thema Frauentag
http://wien.arbeiterkammer.at/pictures/d17/jahrbuch_2003_text1.pdf
Die Bäckerei Mühlbacher buk etwas Passendes, eine Brezen
Quelle: http://weblog.blograum.net/?p=241
Auf den Frauentag in der DDR blickt die Mopo zurück
http://www.morgenpost.de/content/2007/03/08/berlin/887295.html
taz-dossier miss feminismus
http://www.taz.de/pt/2007/03/08.1/ges.q,TAZ
"Heute ist Frauentag. Bedeutet das im Umkehrschluss, dass Männer den Rest des Jahres ihre Tage haben?"
http://trixicola.blogspot.com/2007/03/frauentag.html
Das Genderblog brachte es gerade mal auf 6 Beiträge (nur von Frauen).
Wenig ergiebig ist die Google Blogsuche
http://www.google.de/blogsearch?hl=de&q=Frauentag&lr=&ie=UTF-8&scoring=d
Ich hebe hervor:
Europäische Statistiken
http://eu2007.twoday.net/stories/3414335/
Weltfrauen"tags" beim Spreeblick
http://www.spreeblick.com/2007/03/08/weltfrauentags/
http://anwaltsblog.wordpress.com/2007/03/08/neaira-die-hetare/
macht auf den Wikipedia-Artikel des Tages aufmerksam:
http://de.wikipedia.org/wiki/Neaira_%28Het%C3%A4re%29
http://texteundtee.blogspot.com/index.html
verweist auf einen ausführlichen Literaturbericht zum Thema Frauentag
http://wien.arbeiterkammer.at/pictures/d17/jahrbuch_2003_text1.pdf
Die Bäckerei Mühlbacher buk etwas Passendes, eine Brezen
Auf den Frauentag in der DDR blickt die Mopo zurück
http://www.morgenpost.de/content/2007/03/08/berlin/887295.html
taz-dossier miss feminismus
http://www.taz.de/pt/2007/03/08.1/ges.q,TAZ
"Heute ist Frauentag. Bedeutet das im Umkehrschluss, dass Männer den Rest des Jahres ihre Tage haben?"
http://trixicola.blogspot.com/2007/03/frauentag.html
KlausGraf - am Freitag, 9. März 2007, 00:50 - Rubrik: Frauenarchive
Inetbib, 8.3.2007, von Hans Vogt, München, Re: Kooperation zwischen BSB und google:
... ganz andere frage:
Sind eigentlich die kapuziner-bestände aus eichstätt schon vergoogelt worden oder ist die aktion noch nicht abgeschlossen und daher geheim?
... ganz andere frage:
Sind eigentlich die kapuziner-bestände aus eichstätt schon vergoogelt worden oder ist die aktion noch nicht abgeschlossen und daher geheim?
BCK - am Donnerstag, 8. März 2007, 21:50 - Rubrik: Unterhaltung
Der Karlsruher Virtuelle Katalog zur Kunstgeschichte wurde einem Relaunch unterzogen:
http://artlibraries.net/
Hier findet man auch viel unselbständige Literatur.
Ergänzende Hinweise auf weitere OPACs von Kunstbibliotheken bietet
http://wiki.netbib.de/coma/KunstBibliotheken
http://artlibraries.net/
Hier findet man auch viel unselbständige Literatur.
Ergänzende Hinweise auf weitere OPACs von Kunstbibliotheken bietet
http://wiki.netbib.de/coma/KunstBibliotheken
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http://www.nmwa.org/
Die Bildbeispiele (z.B. zu Merian) sind arg klein geraten. Angeschlossen sind archivalische Sammlungen (Nachlässe) und eine Fachbibliothek.

Die Bildbeispiele (z.B. zu Merian) sind arg klein geraten. Angeschlossen sind archivalische Sammlungen (Nachlässe) und eine Fachbibliothek.

KlausGraf - am Donnerstag, 8. März 2007, 18:08 - Rubrik: Frauenarchive
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Da am Archivalia-Männertag ja alles erlaubt ist, hier der Hinweis auf einen Fund bei Google Booksearch, der inzwischen bei Wikimedia Commons abzurufen ist:
Julius Altmann: Die Wüstenharfe. Eine Sammlung arabischer Volkslieder, 1856
http://commons.wikimedia.org/wiki/Die_Wüstenharfe
Julius Altmann (1814–1873) war mehrere Jahre in Russland ansässig, wo er u. a. geographische, statistische und philologische Studien betrieb. Handschriften in klösterlichen und staatlichen Bibliotheken in Moskau, Kasan, Kiew, Nischni Nowgorod und St. Petersburg entnahm er russische, baltische, finnische und arabische Volkslieder und Lyrik, die er dann übersetzte und in Deutschland veröffentlichte.
Inweiweit die in der Wüstenharfe breit ausgebreiteten Weiberschmähungen bzw. deren Übersetzung authentisch sind und was das genau für eine Literaturgattung ist, weiß ich nicht, und will ich vielleicht auch gar nicht so genau wissen. Bei Rückert findet man jedenfalls auch solche Gedichte.
Schön ist, dass Altmanns "Achtes Buch: Weiberschmähungen" sogar noch säuberlich aufgeteilt ist in:
31.
Asma, was von Deinem Reiz zu melden,
Sag' ich hiermit an:
Gegen Dich ein wahres Schönheitswunder
Ist der Pavian.
Es wundert einen geradezu, dass gewisse Stellen in den Gedichten bei einer amerikanischen Corporation wie Google nicht wegge-beep-t werden. Ins Fernsehen würden die Gedichte es jedenfalls dort heute nicht schaffen.
Julius Altmann: Die Wüstenharfe. Eine Sammlung arabischer Volkslieder, 1856
http://commons.wikimedia.org/wiki/Die_Wüstenharfe
Julius Altmann (1814–1873) war mehrere Jahre in Russland ansässig, wo er u. a. geographische, statistische und philologische Studien betrieb. Handschriften in klösterlichen und staatlichen Bibliotheken in Moskau, Kasan, Kiew, Nischni Nowgorod und St. Petersburg entnahm er russische, baltische, finnische und arabische Volkslieder und Lyrik, die er dann übersetzte und in Deutschland veröffentlichte.
Inweiweit die in der Wüstenharfe breit ausgebreiteten Weiberschmähungen bzw. deren Übersetzung authentisch sind und was das genau für eine Literaturgattung ist, weiß ich nicht, und will ich vielleicht auch gar nicht so genau wissen. Bei Rückert findet man jedenfalls auch solche Gedichte.
Schön ist, dass Altmanns "Achtes Buch: Weiberschmähungen" sogar noch säuberlich aufgeteilt ist in:
- A. Der Charakter wird verhöhnt, S. 141–151
- B. Die Reize werden geschmäht, S. 152–166
31.
Asma, was von Deinem Reiz zu melden,
Sag' ich hiermit an:
Gegen Dich ein wahres Schönheitswunder
Ist der Pavian.
Es wundert einen geradezu, dass gewisse Stellen in den Gedichten bei einer amerikanischen Corporation wie Google nicht wegge-beep-t werden. Ins Fernsehen würden die Gedichte es jedenfalls dort heute nicht schaffen.
Ladislaus - am Donnerstag, 8. März 2007, 17:22 - Rubrik: Unterhaltung
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Das Archiv und die Bibliotheksbestände des Deutschen Evangelischen Frauenbunds (etwa 300 Regalmeter) wurden der Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung in Kassel übergeben.
Mehr hier: http://www.augias.net/art_5558.html
und hier:
http://hna.de/kulturstart/00_20070305183105_Akten_wandern_auf_die_Kegelbahn.html
Mehr hier: http://www.augias.net/art_5558.html
und hier:
http://hna.de/kulturstart/00_20070305183105_Akten_wandern_auf_die_Kegelbahn.html
Ladislaus - am Donnerstag, 8. März 2007, 16:08 - Rubrik: Frauenarchive
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Das Benutzen von Gallica hat mir noch nie Spaß gemacht, die Benutzeroberfläche ist einfach erheblich zu nervig und auch zu langsam und unzuverlässig (das scheint in letzter Zeit aber besser geworden zu sein), und die Scanqualität war von Anfang an grenzwertig.
Die Inhalte jedoch erfreuen immer wieder:
Zum heutigen Thema ergibt zum Beispiel das Schlagwort
http://gallica.bnf.fr/catalog?Sujet=Femme|Femmes
viele schöne Treffer.
Einige vielversprechende Titel, die mir zufällig ins Auge stachen:
Die Inhalte jedoch erfreuen immer wieder:
Zum heutigen Thema ergibt zum Beispiel das Schlagwort
http://gallica.bnf.fr/catalog?Sujet=Femme|Femmes
viele schöne Treffer.
Einige vielversprechende Titel, die mir zufällig ins Auge stachen:
- Édouard de La Barre Duparcq: Histoire militaire des femmes, Paris 1873
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k37319h - Charles-Augustin Sainte-Beuve: Portraits des Femmes, Paris 1886, enthält u. a. ein Porträt der Juliane von Krüdener
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k201416h - Paul Flat: Nos femmes de lettres. 1909. Über Mme de Noailles, Lucie Delarue-Mardrus, Mme Henri de Régnier, Marcelle Tinayre, Renée Vivien.
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k82522s - Hervé de Broc: Les femmes auteurs. Paris 1911.
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k37284p - Benjamin Bablot: : Dissertation sur le pouvoir de l'imagination des femmes enceintes, 1788
(Dissertation über die Einbildungskraft der Schwangeren)
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k76887z
Das Thema scheint im 18. Jh. international beliebt gewesen zu sein, siehe folgende drei Titelangaben, die ich bei mueller science gefunden habe:- James Augustus Blondel: The strength of imagination in pregnant women examin'd. And the opinion that marks and deformities in children arise from thence, demonstrated to be a vulgar error. London 1727
- Physikalische Dissertation über die Macht schwangerer Frauen auf den Foetus. Leiden 1737, Reprint 1982
- John Henry Mauclerc: The power of imagination in pregnant women discussed: with an address to the ladies, on the occasion. London 1740
- Marie Armande Jeanne Gacon-Dufour: Contre le projet de loi de S ***. M ***., portant défense d'apprendre à lire aux femmes, 1801
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k426703 - Alice Adèle Hentsch: De la littérature didactique du moyen âge s'adressant spécialement aux femmes. Dissertation, Cahors 1903 (Kurzanalysen von zig Werken mittelalterlicher didaktischer Literatur, die sich an Frauen richtet)
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k665330 - Helene Jacobius: Die Erziehung des Edelfräuleins im alten Frankreich nach Dichtungen des XII., XIII. und XIV. Jahrhunderts. Halle 1908
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k248178 - Fritz Bergert: Die von den Trobadors genannten oder gefeierten Damen. Halle 1913
http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k248476
Ladislaus - am Donnerstag, 8. März 2007, 13:29 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
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http://www.ez-online.de/ueberregional/kultur/kultur/Artikel952870.cfm
Nicht nur in Eichstätt: Sparzwang und Klosterschließungen bringen wertvolle Ordensbibliotheken in Gefahr
Von Frederik Obermaier
Eichstätt - Die tonnenweise Vernichtung wertvoller Kapuziner-Bücher an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt wirft Licht auf eine umfassende Problematik: Der Sparzwang bei Klöstern und Orden stellt nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Katholisch-Theologischer Bibliotheken eine große Gefahr für wertvolle Büchersammlungen dar. Altbestände würden in Unkenntnis der Möglichkeiten allzu schnell abgegeben und zusammenhängende Sammlungen zerschlagen, sagt der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, Jochen Bepler.
Deutschlandweit mussten in den vergangenen Jahren zahlreiche Klöster ihre Pforten für immer schließen. Die historisch wertvollen Bestände der zugehörigen Bibliotheken landeten nach Angaben von Klaus Graf, Geschäftsführer des Aachener Hochschularchivs, zwar nicht im Müll wie in Eichstätt, in einigen Fällen aber im Handel. „Man kann davon ausgehen, dass im Jahr zwei, drei Klosterbibliotheken verkauft werden, ohne dass jemand etwas davon erfährt.“ So sollen bei der Auflösung des Redemptoristenklosters Geistingen in Hennef im Jahr 2006 Teile der dortigen Bücherbestände im Online-Auktionshaus ebay versteigert worden sein. Und das, obwohl die Kölner Universitätsbibliothek den kostbaren und großen Altbestand gerne übernommen hätte.
Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel des Klosters Walberberg im Rhein-Sieg-Kreis. Die Dominikanerniederlassung wird zwar Ende dieses Jahres aufgelöst, ihre wertvolle Büchersammlung bleibt jedoch der Öffentlichkeit erhalten. Die rund 156 000 Bände werden von der Diözesanbibliothek Köln komplett übernommen, Besitzer sind nach wie vor die Dominikaner. In ihrer Nachbarprovinz Süddeutschland/Österreich wird ein Verkauf der Bestände ebenfalls ausgeschlossen. „Das, was da ist, ist unveräußerlicher Dominikanerbesitz“, heißt es aus dem zuständigen Provinzialat in Augsburg.
Eine der größten Ordensbibliotheken Deutschlands befindet sich in der Benediktiner-Erzabtei Beuron im Donautal. Ihr Leiter, Erzabt Theodor Hogg, sieht für die Bücherbestände der Benediktiner „keine Gefahr“. Sollten Klöster aufgelöst werden, gingen die Bände an die Bibliotheken anderer Ordensniederlassungen. Die deutschen Jesuiten bewahren ihre Bestände in ihrem Archiv in München, der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen in Frankfurt oder ihren Kollegien auf. „Und solange die Häuser, zu denen die Bibliotheken gehören, existieren, werden sie von den Ordensleuten oder durch angestellte Bibliothekare betreut“, sagt Clemens Brodkorb, Archivar der deutschen Provinz der Jesuiten. Der Bestand aufgelöster Häuser werde an neu gegründete Ordenshäuser übergeben, sofern sie nicht schon eine andere alte Bibliothek besitzen.
Für Orden, die ihre Bibliothek nicht mehr erhalten können, ist nach Einschätzung der Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK) eine Kooperation mit einer Hochschulbibliothek „keine schlechte Lösung“. „Vorausgesetzt die Bücher werden dann auch pfleglich behandelt“, fügt DOK-Pressesprecher Arnulf Salmen mit Blick auf die Eichstätter Universitätsbibliothek hinzu. Dort waren mindestens 100 000 Büchern teils aus alten Klosterbeständen vernichtet worden. Inzwischen befasst sich auch die Ingolstädter Staatsanwaltschaft mit dem Fall.
KOMMENTAR:
Es ist erfreulich, dass dieses Thema durch den dpa-Mitarbeiter soviel Aufmerksamkeit erfahren hat. Eine Korrektur ist vonnöten: Es ist nachgewiesen, dass Bücher aus Geistingen bei ebay versteigert wurden, das ist kein bloßes Gerücht.
http://archiv.twoday.net/stories/1891377/
Das Problem sind nicht die großen und eingeführten Bibliotheken wie Beuron. Gefährdet sind kleine Klosterbibliotheklen wenig bekannter Niederlassungen, die als Geschichtsquelle wenigstens zu dokumentieren wären, bevor man sie durch den Einzelverkauf zerstückelt.
Klosterbibliothek von St. Florian, Österreich (Foto: Stephan Brunker 13.08.2003, GNU FDL, Wikimedia Commons)
Nicht nur in Eichstätt: Sparzwang und Klosterschließungen bringen wertvolle Ordensbibliotheken in Gefahr
Von Frederik Obermaier
Eichstätt - Die tonnenweise Vernichtung wertvoller Kapuziner-Bücher an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt wirft Licht auf eine umfassende Problematik: Der Sparzwang bei Klöstern und Orden stellt nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Katholisch-Theologischer Bibliotheken eine große Gefahr für wertvolle Büchersammlungen dar. Altbestände würden in Unkenntnis der Möglichkeiten allzu schnell abgegeben und zusammenhängende Sammlungen zerschlagen, sagt der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, Jochen Bepler.
Deutschlandweit mussten in den vergangenen Jahren zahlreiche Klöster ihre Pforten für immer schließen. Die historisch wertvollen Bestände der zugehörigen Bibliotheken landeten nach Angaben von Klaus Graf, Geschäftsführer des Aachener Hochschularchivs, zwar nicht im Müll wie in Eichstätt, in einigen Fällen aber im Handel. „Man kann davon ausgehen, dass im Jahr zwei, drei Klosterbibliotheken verkauft werden, ohne dass jemand etwas davon erfährt.“ So sollen bei der Auflösung des Redemptoristenklosters Geistingen in Hennef im Jahr 2006 Teile der dortigen Bücherbestände im Online-Auktionshaus ebay versteigert worden sein. Und das, obwohl die Kölner Universitätsbibliothek den kostbaren und großen Altbestand gerne übernommen hätte.
Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel des Klosters Walberberg im Rhein-Sieg-Kreis. Die Dominikanerniederlassung wird zwar Ende dieses Jahres aufgelöst, ihre wertvolle Büchersammlung bleibt jedoch der Öffentlichkeit erhalten. Die rund 156 000 Bände werden von der Diözesanbibliothek Köln komplett übernommen, Besitzer sind nach wie vor die Dominikaner. In ihrer Nachbarprovinz Süddeutschland/Österreich wird ein Verkauf der Bestände ebenfalls ausgeschlossen. „Das, was da ist, ist unveräußerlicher Dominikanerbesitz“, heißt es aus dem zuständigen Provinzialat in Augsburg.
Eine der größten Ordensbibliotheken Deutschlands befindet sich in der Benediktiner-Erzabtei Beuron im Donautal. Ihr Leiter, Erzabt Theodor Hogg, sieht für die Bücherbestände der Benediktiner „keine Gefahr“. Sollten Klöster aufgelöst werden, gingen die Bände an die Bibliotheken anderer Ordensniederlassungen. Die deutschen Jesuiten bewahren ihre Bestände in ihrem Archiv in München, der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen in Frankfurt oder ihren Kollegien auf. „Und solange die Häuser, zu denen die Bibliotheken gehören, existieren, werden sie von den Ordensleuten oder durch angestellte Bibliothekare betreut“, sagt Clemens Brodkorb, Archivar der deutschen Provinz der Jesuiten. Der Bestand aufgelöster Häuser werde an neu gegründete Ordenshäuser übergeben, sofern sie nicht schon eine andere alte Bibliothek besitzen.
Für Orden, die ihre Bibliothek nicht mehr erhalten können, ist nach Einschätzung der Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK) eine Kooperation mit einer Hochschulbibliothek „keine schlechte Lösung“. „Vorausgesetzt die Bücher werden dann auch pfleglich behandelt“, fügt DOK-Pressesprecher Arnulf Salmen mit Blick auf die Eichstätter Universitätsbibliothek hinzu. Dort waren mindestens 100 000 Büchern teils aus alten Klosterbeständen vernichtet worden. Inzwischen befasst sich auch die Ingolstädter Staatsanwaltschaft mit dem Fall.
KOMMENTAR:
Es ist erfreulich, dass dieses Thema durch den dpa-Mitarbeiter soviel Aufmerksamkeit erfahren hat. Eine Korrektur ist vonnöten: Es ist nachgewiesen, dass Bücher aus Geistingen bei ebay versteigert wurden, das ist kein bloßes Gerücht.
http://archiv.twoday.net/stories/1891377/
Das Problem sind nicht die großen und eingeführten Bibliotheken wie Beuron. Gefährdet sind kleine Klosterbibliotheklen wenig bekannter Niederlassungen, die als Geschichtsquelle wenigstens zu dokumentieren wären, bevor man sie durch den Einzelverkauf zerstückelt.

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http://log.netbib.de/archives/2007/03/08/netbib-frauentag-satz-mit-x/#comments
Wir haben hier erheblich mehr Frauenpostings zum Frauentag als netbib, das gerade mal 2 (in Worten: zwei) Gastbeiträge einsammeln konnte.
Es war schon kein kollegialer Zug von Anne Christensen, die erst kurz im netbib-Team dabei war, ohne Abstimmung mit den anderen den netbib-Frauen-only-Tag auszurufen (und auf Kritik nicht zu reagieren). Dass sie den von Rainer Kuhlen replizierten Versuch einer Frau, mich aus INETBIB rauswerfen zu lassen, weil ich die Majestätsbeleidigung begangen habe, einmal mehr Frau Beger zu kritisieren, als Beispiel anführt, wieso es Frauen schwer haben, spricht für sich. Soll Frau Christensen doch ihre weibliche Gehirnhälfte einpacken und dorthin gehen, wo der Pfeffer wächst.
Wir haben hier erheblich mehr Frauenpostings zum Frauentag als netbib, das gerade mal 2 (in Worten: zwei) Gastbeiträge einsammeln konnte.
Es war schon kein kollegialer Zug von Anne Christensen, die erst kurz im netbib-Team dabei war, ohne Abstimmung mit den anderen den netbib-Frauen-only-Tag auszurufen (und auf Kritik nicht zu reagieren). Dass sie den von Rainer Kuhlen replizierten Versuch einer Frau, mich aus INETBIB rauswerfen zu lassen, weil ich die Majestätsbeleidigung begangen habe, einmal mehr Frau Beger zu kritisieren, als Beispiel anführt, wieso es Frauen schwer haben, spricht für sich. Soll Frau Christensen doch ihre weibliche Gehirnhälfte einpacken und dorthin gehen, wo der Pfeffer wächst.
KlausGraf - am Donnerstag, 8. März 2007, 11:43 - Rubrik: Frauenarchive
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Das Directory of Open Access Journals listet 21 Zeitschriften verschiedener Art, die mehr oder weniger mit Gender-Themen befasst sind:
http://www.doaj.org/doaj?func=subject&cpid=123
Darunter ist als einzige deutschsprachige Zeitschrift das an der FU Berlin angesiedelte Rezensionsmagazin Querelles:
http://www.querelles-net.de/
lectio difficilior ("Europäische elektronische Zeitschrift für feministische Exegese") enthält ebenfalls deutschsprachige Beiträge:
http://www.lectio.unibe.ch/d/infos.htm
Bei der Regensburger Elektronischen Zeitschriftenbibliothek ergibt die Suche nach dem Schlagwort "Genderforschung" bei Beschränkung auf frei zugängliche Texte 65 Treffer recht unterschiedlicher Güte (manche sind eben doch nicht frei zugänglich, manche gibt es gar nicht mehr):
http://rzblx1.uni-regensburg.de/ezeit/
http://www.doaj.org/doaj?func=subject&cpid=123
Darunter ist als einzige deutschsprachige Zeitschrift das an der FU Berlin angesiedelte Rezensionsmagazin Querelles:
http://www.querelles-net.de/
lectio difficilior ("Europäische elektronische Zeitschrift für feministische Exegese") enthält ebenfalls deutschsprachige Beiträge:
http://www.lectio.unibe.ch/d/infos.htm
Bei der Regensburger Elektronischen Zeitschriftenbibliothek ergibt die Suche nach dem Schlagwort "Genderforschung" bei Beschränkung auf frei zugängliche Texte 65 Treffer recht unterschiedlicher Güte (manche sind eben doch nicht frei zugänglich, manche gibt es gar nicht mehr):
http://rzblx1.uni-regensburg.de/ezeit/
Ladislaus - am Donnerstag, 8. März 2007, 10:24 - Rubrik: Open Access
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http://findingaids.cjh.org/?fnm=SelmaSternTaeubler&pnm=LBI
The Jewish historian and scholar Selma Stern-Taeubler was born in 1890 in Kippenheim, Baden, and was the first archivist of the American Jewish Archives. She died in 1981.
The Jewish historian and scholar Selma Stern-Taeubler was born in 1890 in Kippenheim, Baden, and was the first archivist of the American Jewish Archives. She died in 1981.
KlausGraf - am Donnerstag, 8. März 2007, 05:03 - Rubrik: English Corner
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Die mexikanische Nonne (1651-1695) gilt als "the greatest poet the American continent produced in the seventeenth century". In ihrem Kloster war sie als Wirtschafterin und Archivarin tätig (so Mexiko, hrsg. von Anita von Bleyleben, Beate Szerelmy, S. 96, zitiert nach Google Books).
http://de.wikipedia.org/wiki/Juana_In%C3%A9s_de_la_Cruz

Dartmouth-Projekt (E-Texte)
http://www.dartmouth.edu/~sorjuana/
Werkausgabe 1700 (Faksimile UB Bielefeld)
http://www.ub.uni-bielefeld.de/diglib/delacruz/fama/
Die englische Übersetzung von Alan S. Trueblood eines Gedichts entnehmen wir:
http://www.sappho.com/poetry/j_ines.html
My Divine Lysis (English)
My divine Lysis:
do forgive my daring,
if so I address you,
unworthy though I am to be known as yours.
I cannot think it bold
to call you so, well knowing
you've ample thunderbolts
to shatter any overweening of mine.
It's the tongue that misspeaks
when what is called dominion--
I mean, the master's rule--
is made to seem possession by the slave.
The vassal says: my king;
my prison, the convict says;
and any humble slave
will call the master his without offense.
Thus, when I call you mine,
it's not that I expect
you'll be considered such--
only that I hope I may be yours.
I saw you-need more be said?
To broadcast a fire,
telling the cause suffices--
no need to apportion blame for the effect.
Seeing you so exalted
does not prevent my daring;
no god is ever secure
against the lofty flight of human thought.
There are women more deserving,
yet in distance from heaven
the humblest of valleys
seems no farther than the highest peak.
In sum, I must admit
to the crime of adoring you;
should you wish to punish me,
the very punishment will be reward.
http://de.wikipedia.org/wiki/Juana_In%C3%A9s_de_la_Cruz
Dartmouth-Projekt (E-Texte)
http://www.dartmouth.edu/~sorjuana/
Werkausgabe 1700 (Faksimile UB Bielefeld)
http://www.ub.uni-bielefeld.de/diglib/delacruz/fama/
Die englische Übersetzung von Alan S. Trueblood eines Gedichts entnehmen wir:
http://www.sappho.com/poetry/j_ines.html
My Divine Lysis (English)
My divine Lysis:
do forgive my daring,
if so I address you,
unworthy though I am to be known as yours.
I cannot think it bold
to call you so, well knowing
you've ample thunderbolts
to shatter any overweening of mine.
It's the tongue that misspeaks
when what is called dominion--
I mean, the master's rule--
is made to seem possession by the slave.
The vassal says: my king;
my prison, the convict says;
and any humble slave
will call the master his without offense.
Thus, when I call you mine,
it's not that I expect
you'll be considered such--
only that I hope I may be yours.
I saw you-need more be said?
To broadcast a fire,
telling the cause suffices--
no need to apportion blame for the effect.
Seeing you so exalted
does not prevent my daring;
no god is ever secure
against the lofty flight of human thought.
There are women more deserving,
yet in distance from heaven
the humblest of valleys
seems no farther than the highest peak.
In sum, I must admit
to the crime of adoring you;
should you wish to punish me,
the very punishment will be reward.
KlausGraf - am Donnerstag, 8. März 2007, 04:34 - Rubrik: Frauenarchive
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Petra Oelkers Krimi spielt in einem Damenstift.
http://www.amazon.de/Die-kleine-Madonna-Petra-Oelker/dp/3499236117

http://www.amazon.de/Die-kleine-Madonna-Petra-Oelker/dp/3499236117

KlausGraf - am Donnerstag, 8. März 2007, 04:19 - Rubrik: Frauenarchive
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http://de.groups.yahoo.com/group/Frauenkloester/
http://www.frauenkloester.de/
Leider ist der letzte Newsletter nun auch schon ein knappes Jahr alt.
http://www.frauenkloester.de/
Leider ist der letzte Newsletter nun auch schon ein knappes Jahr alt.
KlausGraf - am Donnerstag, 8. März 2007, 03:36 - Rubrik: Frauenarchive
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Clara E. Müller (1900-1998) war eine Pionierin des deutschen Dokumentationswesens.
http://wiki.aki-stuttgart.de/mediawiki/index.php/Clara_E._M%C3%BCller

Sie ist Namensgeberin einer Mailingliste:
http://de.groups.yahoo.com/group/clara-liste/
http://wiki.aki-stuttgart.de/mediawiki/index.php/Clara_E._M%C3%BCller

Sie ist Namensgeberin einer Mailingliste:
http://de.groups.yahoo.com/group/clara-liste/
KlausGraf - am Donnerstag, 8. März 2007, 03:20 - Rubrik: Frauenarchive
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Eine der bedeutendsten lebenden Historikerinnen ist Anna-Dorothee von den Brincken (Köln), bekannt durch ihre Studien zur mittelalterlichen Historiographie (insbesondere Martin von Troppau) und Kartographie. Sie war lange Jahre am Historischen Archiv der Stadt Köln beschäftigt.
Im Netz ist von ihr verfügbar der Volltext: Privilegien Kaiser Karls IV. für die Stadt Köln (Bll. für deutsche Landesgeschichte 1978)
http://mdz1.bib-bvb.de/cocoon/bdlg/Blatt_bsb00000318,00251.html
Im Netz ist von ihr verfügbar der Volltext: Privilegien Kaiser Karls IV. für die Stadt Köln (Bll. für deutsche Landesgeschichte 1978)
http://mdz1.bib-bvb.de/cocoon/bdlg/Blatt_bsb00000318,00251.html
KlausGraf - am Donnerstag, 8. März 2007, 03:04 - Rubrik: Frauenarchive
Beijnum, Kees van: Die Archivarin (2000)
http://www.bsz-bw.de/cgi-bin/ekz.cgi?SWB08332209
Annotation
Das unstete Leben von Stella endet schlagartig, als sie damit beginnt, das Archiv der Witwe eines niederländischen NS-Führers zu ordnen. Die Nähe zu der alten Dame macht es Stella unmöglich, ihre Neutralität zu bewahren.
Rezension
Stella führt nach Beendigung ihres Philosophiestudiums ein unstetes und fast krankhaftes Leben ohne Bindungen, was vor allem in sexuellen Beziehungen zu schlampigen Männern zum Ausdruck kommt. In dies Leben kommt schlagartig Veränderung, als sie auf Grund einer Kleinanzeige damit beginnt, das Archiv einer älteren Dame zu ordnen. Die "schwarze Witwe", Lotte de Heus Verolmen, findet sicherlich ihr Vorbild in der berüchtigten Witwe eines der Führer der niederländischen nationalsozialistischen Bewegung, Rost van Tonningen. In diesem 1. Roman in deutscher Sprache beschreibt der niederländische Autor, wie Stella ihre Neutralität gegenüber ihrer Auftraggeberin aufgeben muss zugunsten von Sympathie und Mitschuld. In ihrer Beziehung zu dem Betrüger Andreas und der letztendlich nutzlosen Archivierungstätigkeit entdeckt Stella die absolute Leere des Lebens ohne Bindungen. Der gut übersetzte Roman kennt diverse Erzählpositionen und ist spannend, aber kompliziert geschrieben. Er bildet einen "Aufruf" zur Nutzung der Fiktion zur Durchdringung der Wirklichkeit. - Ab mittleren Bibliotheken.
Günter Brandorff
Cover der Originalausgabe "De Ordening"
http://www.bsz-bw.de/cgi-bin/ekz.cgi?SWB08332209
Annotation
Das unstete Leben von Stella endet schlagartig, als sie damit beginnt, das Archiv der Witwe eines niederländischen NS-Führers zu ordnen. Die Nähe zu der alten Dame macht es Stella unmöglich, ihre Neutralität zu bewahren.
Rezension
Stella führt nach Beendigung ihres Philosophiestudiums ein unstetes und fast krankhaftes Leben ohne Bindungen, was vor allem in sexuellen Beziehungen zu schlampigen Männern zum Ausdruck kommt. In dies Leben kommt schlagartig Veränderung, als sie auf Grund einer Kleinanzeige damit beginnt, das Archiv einer älteren Dame zu ordnen. Die "schwarze Witwe", Lotte de Heus Verolmen, findet sicherlich ihr Vorbild in der berüchtigten Witwe eines der Führer der niederländischen nationalsozialistischen Bewegung, Rost van Tonningen. In diesem 1. Roman in deutscher Sprache beschreibt der niederländische Autor, wie Stella ihre Neutralität gegenüber ihrer Auftraggeberin aufgeben muss zugunsten von Sympathie und Mitschuld. In ihrer Beziehung zu dem Betrüger Andreas und der letztendlich nutzlosen Archivierungstätigkeit entdeckt Stella die absolute Leere des Lebens ohne Bindungen. Der gut übersetzte Roman kennt diverse Erzählpositionen und ist spannend, aber kompliziert geschrieben. Er bildet einen "Aufruf" zur Nutzung der Fiktion zur Durchdringung der Wirklichkeit. - Ab mittleren Bibliotheken.
Günter Brandorff

KlausGraf - am Donnerstag, 8. März 2007, 02:51 - Rubrik: Frauenarchive
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http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Archivar
Ingelore Buchholz
Charlotte Knabe
Gisela Vollmer
Zum Vergleich: Im Register der NDB werden gefunden:
Pieck, Elly (Archivarin; 1898 bis 1987)
Posner, Käthe (Archivarin; Immobilienmaklerin; 1895 bis 1979)
Roemer, Ursula (Archivarin; 1923 bis)
Roters, Hanna (Krankengymnastin; Archivarin; 1933 bis)
Ingelore Buchholz
Charlotte Knabe
Gisela Vollmer
Zum Vergleich: Im Register der NDB werden gefunden:
Pieck, Elly (Archivarin; 1898 bis 1987)
Posner, Käthe (Archivarin; Immobilienmaklerin; 1895 bis 1979)
Roemer, Ursula (Archivarin; 1923 bis)
Roters, Hanna (Krankengymnastin; Archivarin; 1933 bis)
KlausGraf - am Donnerstag, 8. März 2007, 02:34 - Rubrik: Frauenarchive
Hinter diesem etwas pompösen Namen verbirgt sich ein Wiki, mit dem das 6. Autorinnenforum Berlin - Rheinsberg vorbereitet werden soll, das vom 09.-14. Juni 2007 stattfindet.
Zitat:
Eine Bestandsaufnahme soll nun die Auseinandersetzung von Deutsch schreibenden Autorinnen mit den großen Themen ihrer Zeit verdeutlichen. Wir sammeln also:
*Autorinnenporträts
*Werkrezensionen
*Texte, Meinungen und Reflexionen
Wiki: http://www.autorinnen-und-grosse-themen.de/
Autorinnenforum: http://www.autorinnenforum.de/
Zitat:
Eine Bestandsaufnahme soll nun die Auseinandersetzung von Deutsch schreibenden Autorinnen mit den großen Themen ihrer Zeit verdeutlichen. Wir sammeln also:
*Autorinnenporträts
*Werkrezensionen
*Texte, Meinungen und Reflexionen
Wiki: http://www.autorinnen-und-grosse-themen.de/
Autorinnenforum: http://www.autorinnenforum.de/
Ladislaus - am Donnerstag, 8. März 2007, 02:29 - Rubrik: Veranstaltungen
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Hatten wir schon, aber trotzdem sei der Hinweis erlaubt auf:
http://www.frauvera.de/index.html
Die Internetseit will Frauenvereinen bei der Überlieferungsbildung helfen.

http://www.frauvera.de/index.html
Die Internetseit will Frauenvereinen bei der Überlieferungsbildung helfen.

KlausGraf - am Donnerstag, 8. März 2007, 02:23 - Rubrik: Frauenarchive
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http://www2.gender.hu-berlin.de/gendermediawiki/index.php/Archive_und_Bibliotheken_der_Frauen-_und_Geschlechterforschung
http://www.lesben.org/archive.htm
http://www.ida-dachverband.de/
http://www.lesben.org/archive.htm
http://www.ida-dachverband.de/
KlausGraf - am Donnerstag, 8. März 2007, 02:21 - Rubrik: Frauenarchive
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KlausGraf - am Donnerstag, 8. März 2007, 02:12 - Rubrik: English Corner
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Wie in http://archiv.twoday.net/stories/3279592 angekündigt, dürfen heute am Weltfrauentag in ARCHIVALIA nur Männer Beiträge liefern. Frauen müssen draussen bleiben; Kommentare werden von mir ebenfalls gelöscht. Dies ist die Reaktion auf die selten dämliche (!) Entscheidung, dass heute in netbib nur Frauen schreiben dürfen.
Wir werden natürlich alles daran setzen, netbib wenigstens quantitativ zu übertreffen, was Frauenthemen angeht ...
Siehe auch:
http://genderblog.de/index.php/2007/03/07/zum-internationalen-frauentag/
Wir werden natürlich alles daran setzen, netbib wenigstens quantitativ zu übertreffen, was Frauenthemen angeht ...
Siehe auch:
http://genderblog.de/index.php/2007/03/07/zum-internationalen-frauentag/
KlausGraf - am Donnerstag, 8. März 2007, 02:02 - Rubrik: Frauenarchive
Von Helga Penz
12. Internationaler Kongress „Kulturelles Erbe und Neue Technologien“,
5. – 7. 11. 2007, Wien
Workshop „Kirchlicher Kulturgüterschutz – Archive, Archivalien, Archivwissenschaft“
5. 11. 2007, [Uhrzeit wird noch bekannt gegeben]
Wien, Rathaus
Call for Papers
Die Kirchen und ihre Einrichtungen gehören zu den ältesten und bedeutendsten Archivhaltern. Die in kirchlichen Archiven verwahrten Archivalien stellen den kirchlichen Kulturgüterschutz vor besondere Herausforderungen. Welche das sind und wie tragfähige Zukunftskonzepte im kirchlichen Archivbereich aussehen könnten, damit befasst sich der Workshop unter drei Aspekten:
1.) Archive
Die Situation von Archiven hängt stets eng zusammen mit den personellen und finanziellen Rahmenbedingungen. Welche Rolle spielt ein guter Kontakt mit den Entscheidungsträgern auf Bistums- und Ordensebene etwa im Zusammenhang mit Baumaßnahmen im Archiv? Wie steht es um das Bewusstsein der gesamten Organisation für das Archiv und wie wird das Archiv intern wahrgenommen? Wie geht man im kirchlichen Archivwesen mit Strukturen um, die Landes- und Staatsgrenzen überschreiten? Wie steht es mit der Zentralisierung von kleineren Archiven, mit dem Verbleib von Archiven aufgegebener Ordensniederlassungen?
2.) Archivalien
Die Vielfalt der Herausforderungen hat in den letzten Jahrzehnten mit der steigenden Vielfalt an Archivmaterialien, an Schreib- und Beschreibstoffen und nicht zuletzt durch die Neuen Medien neue Dimensionen erreicht. Lösungen etwa für minderwertiges Papier und aggressive Toner müssen gefunden werden. Wie können kirchliche Archive, die häufig in historischen Räumen untergebracht sind und selten Infrastrukturen wie Restaurierwerkstätten zur Verfügung haben, den Herausforderungen von Bestandserhaltung und Konservierung gerecht werden? Wie geht man im kirchlichen Archivbereich mit Fragen der professionellen Erschließung (Stichwort Archivinformationssysteme) und der immer stärker geforderten Zugänglichkeit von Digitalisaten im Internet um? Welche Wege sollen im kirchlichen Archivwesen in Fragen der Langzeitarchivierung besonders digitaler Dokumente beschritten werden?
3.) Archivwissenschaften
Kernaufgaben archivwissenschaftlicher Tätigkeit sind Bestands- und Überlieferungsbildung sowie Erschließung. Welchen Stellenwert haben die Archivwissenschaften heute im kirchlichen Archivbereich? Gibt es ein besonderes Leitbild für die kirchliche Archivarin / den kirchlichen Archivar?
Pro Vortrag sind 20 Minuten Referat vorgesehen. Bitte senden Sie uns ein Abstract (200–300 Worte) bis spätestens 31. Mai 2007 an folgende Adresse: http://www.stadtarchaeologie.at.
Die Veranstalter ersuchen, auf dieser Homepage auch die Anmeldung zum Workshop vorzunehmen (Workshop 5 „Kirchlicher Kulturgüterschutz“).
Die Veranstalter werden sich darum bemühen, dass den Vortragenden die Tagungsgebühren zumindest teilweise erstattet werden können.
Ergänzend zum Workshop am 5. November 2007 werden für Sonntag Nachmittag (4.11.) und Dienstag Vormittag (6.11.) Exkursionen geplant. Details werden rechtzeitig bekannt gegeben.
12. Internationaler Kongress „Kulturelles Erbe und Neue Technologien“,
5. – 7. 11. 2007, Wien
Workshop „Kirchlicher Kulturgüterschutz – Archive, Archivalien, Archivwissenschaft“
5. 11. 2007, [Uhrzeit wird noch bekannt gegeben]
Wien, Rathaus
Call for Papers
Die Kirchen und ihre Einrichtungen gehören zu den ältesten und bedeutendsten Archivhaltern. Die in kirchlichen Archiven verwahrten Archivalien stellen den kirchlichen Kulturgüterschutz vor besondere Herausforderungen. Welche das sind und wie tragfähige Zukunftskonzepte im kirchlichen Archivbereich aussehen könnten, damit befasst sich der Workshop unter drei Aspekten:
1.) Archive
Die Situation von Archiven hängt stets eng zusammen mit den personellen und finanziellen Rahmenbedingungen. Welche Rolle spielt ein guter Kontakt mit den Entscheidungsträgern auf Bistums- und Ordensebene etwa im Zusammenhang mit Baumaßnahmen im Archiv? Wie steht es um das Bewusstsein der gesamten Organisation für das Archiv und wie wird das Archiv intern wahrgenommen? Wie geht man im kirchlichen Archivwesen mit Strukturen um, die Landes- und Staatsgrenzen überschreiten? Wie steht es mit der Zentralisierung von kleineren Archiven, mit dem Verbleib von Archiven aufgegebener Ordensniederlassungen?
2.) Archivalien
Die Vielfalt der Herausforderungen hat in den letzten Jahrzehnten mit der steigenden Vielfalt an Archivmaterialien, an Schreib- und Beschreibstoffen und nicht zuletzt durch die Neuen Medien neue Dimensionen erreicht. Lösungen etwa für minderwertiges Papier und aggressive Toner müssen gefunden werden. Wie können kirchliche Archive, die häufig in historischen Räumen untergebracht sind und selten Infrastrukturen wie Restaurierwerkstätten zur Verfügung haben, den Herausforderungen von Bestandserhaltung und Konservierung gerecht werden? Wie geht man im kirchlichen Archivbereich mit Fragen der professionellen Erschließung (Stichwort Archivinformationssysteme) und der immer stärker geforderten Zugänglichkeit von Digitalisaten im Internet um? Welche Wege sollen im kirchlichen Archivwesen in Fragen der Langzeitarchivierung besonders digitaler Dokumente beschritten werden?
3.) Archivwissenschaften
Kernaufgaben archivwissenschaftlicher Tätigkeit sind Bestands- und Überlieferungsbildung sowie Erschließung. Welchen Stellenwert haben die Archivwissenschaften heute im kirchlichen Archivbereich? Gibt es ein besonderes Leitbild für die kirchliche Archivarin / den kirchlichen Archivar?
Pro Vortrag sind 20 Minuten Referat vorgesehen. Bitte senden Sie uns ein Abstract (200–300 Worte) bis spätestens 31. Mai 2007 an folgende Adresse: http://www.stadtarchaeologie.at.
Die Veranstalter ersuchen, auf dieser Homepage auch die Anmeldung zum Workshop vorzunehmen (Workshop 5 „Kirchlicher Kulturgüterschutz“).
Die Veranstalter werden sich darum bemühen, dass den Vortragenden die Tagungsgebühren zumindest teilweise erstattet werden können.
Ergänzend zum Workshop am 5. November 2007 werden für Sonntag Nachmittag (4.11.) und Dienstag Vormittag (6.11.) Exkursionen geplant. Details werden rechtzeitig bekannt gegeben.
KlausGraf - am Donnerstag, 8. März 2007, 01:58 - Rubrik: Kirchenarchive
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Nachdem es bei log.netbib.de noch verdächtig ruhig ist ;-), dann halt doch hier der erste Beitrag zum Weltfrauentag:
Teutschlands Galante Poetinnen Mit Ihren sinnreichen und netten Proben; Nebst einem Anhang Ausländischer Dames / So sich gleichfalls durch Schöne Poesien Bey der curieusen Welt bekannt gemacht, und einer Vorrede. Daß das Weibliche Geschlecht so geschickt zum Studieren / als das Männliche / ausgefertiget Von Georg Christian Lehms. Franckfurt am Mayn / Zu finden bey Samuel Tobias Hocker. Gedruckt bey Anton Heinscheidt Anno 1715
Digitalisat bei Commons, erschlossen durch ein Inhaltsverzeichnis bei Wikisource:
http://de.wikisource.org/wiki/Teutschlands_Galante_Poetinnen
Mehr Information über das Buch gibt es in Kap. 3 von Christiane Brokmann-Noorens Weibliche Bildung im 18. Jahrhundert. »gelehrtes Frauenzimmer« und »gefällige Gattin«:
http://docserver.bis.uni-oldenburg.de/publikationen/bisverlag/browei94/browei94.html

Es sei auch nochmals ein Hinweis auf die Wikisource-Liste erlaubt, die inzwischen eine Vielzahl von Digitalisaten unterschiedlichster Herkunft und Art nachweist:
http://de.wikisource.org/wiki/Wikisource:Autorinnen
Teutschlands Galante Poetinnen Mit Ihren sinnreichen und netten Proben; Nebst einem Anhang Ausländischer Dames / So sich gleichfalls durch Schöne Poesien Bey der curieusen Welt bekannt gemacht, und einer Vorrede. Daß das Weibliche Geschlecht so geschickt zum Studieren / als das Männliche / ausgefertiget Von Georg Christian Lehms. Franckfurt am Mayn / Zu finden bey Samuel Tobias Hocker. Gedruckt bey Anton Heinscheidt Anno 1715
Digitalisat bei Commons, erschlossen durch ein Inhaltsverzeichnis bei Wikisource:
http://de.wikisource.org/wiki/Teutschlands_Galante_Poetinnen
Mehr Information über das Buch gibt es in Kap. 3 von Christiane Brokmann-Noorens Weibliche Bildung im 18. Jahrhundert. »gelehrtes Frauenzimmer« und »gefällige Gattin«:
http://docserver.bis.uni-oldenburg.de/publikationen/bisverlag/browei94/browei94.html

Es sei auch nochmals ein Hinweis auf die Wikisource-Liste erlaubt, die inzwischen eine Vielzahl von Digitalisaten unterschiedlichster Herkunft und Art nachweist:
http://de.wikisource.org/wiki/Wikisource:Autorinnen
AndreasP - am Donnerstag, 8. März 2007, 01:53 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
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Deutschlandradio Kultur, 6.03.2007
Sparzwang bringt Ordensbibliotheken in Gefahr
Auch in Klöstern muss gespart werden - mit teilweise schlimmen Folgen für die dortigen Buchbestände. Aus Geldmangel würden wertvolle Sammlungen allzu schnell abgegeben oder zerschlagen, kritisiert die Arbeitsgemeinschaft Katholisch-Theologischer Bibliotheken (AKThB). In einigen Fällen seien sogar historische Exemplare über das Internet-Aktionshaus e-bay verkauft worden. Die Arbeitsgemeinschaft klagt aus aktuellem Anlass: An der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt sind mehr als achtzig Tonnen vermutlich wertvoller Bücher im Reißwolf gelandet, die der Kapuziner-Orden der Hochschule überlassen hatte. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die Bibliotheksdirektorin der Universität wegen des Verdachts auf Untreue.
Der Deutschlandfunk brachte hierzu in der Sendung Campus & Karriere vom 06.03.2007 ein Gespräch mit Jochen Bepler zu bedrohten Büchersammlungen in Kirchenbesitz (Autor: Lothar Guckeisen, 05:40 min, mp3), das wir nachfolgend dokumentieren:
(...) Der Fall ist dubios und auch im Moment noch etwas undurchsichtig, aber er wirft auch ein Licht auf ein grundlegendes Problem - das sagt jedenfalls Jochen Bepler, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft katholisch-theologischer Bibliotheken:
B: "... zunächst haben wir es mit Sparzwängen zu tun, denn die kirchlichen Bibliotheken leben von Kirchensteuer und die Entwicklung des Kirchsteueraufkommens ist natürlich allgemein bekannt, das geht stark zurück. Wir haben deswegen entsprechende Personalnäte, Platznöte, Haushaltsnöte, und das wirkt sich u.U. mit einem Rigorismus aus, den man so nicht haben möchte.
Das zweite ist, dass sich sicherlich auch die Ansicht zum "alten Buch" geändert hat; man muss davon ausgehen, dass Bücher, alte Bücher zumal, bis ins 19. Jh. aber vor allem 16. und 17. Jh. individuelle Einheiten sind, also kein Buch dem andern vergleichbar. Die Texte sind gar nicht so sehr entscheidend als das Drumherum: der Einband, die Prägungen, die handschriftlichen Beigaben, ... Wir müssen also immer von Individualitäten ausgehen, die Lebensgeschichte transportiert, und zwar ... des jeweiligen Besitzers und Lesers. Und das ganze gehört natürlich in ein Ensemble, d.h. das Buch, das daneben steht, charakterisiert dieses Buch auch. ... Ein Sammelband Lutherschriften ist an sich schon eine Kostbarkeit, wenn sie das aber wie hier im Hause etwa in einer Jesuitenbibliothek finden, öffnet das einen ganz anderen Interpretationshorizont.
DLF: Sie haben gerade dargestellt, dass diese Bücher natürlich von einem ganz besonderen Wert sind, aber eben auch sehr aufwendig instandzuhalten. Sind denn Klöster und Orden überhaupt finanziell dazu in der Lage? Sie haben eben gerade gesagt, Sparzwang, das sei ein grundlegendes Problem - das wirft ja schon die Frage auf: ist das überhaupt noch zu leisten mit den Mitteln?
B: Für viele Klöster, so fürchte ich, wird es nicht mehr zu leisten sein auf lange Sicht, da sind im Augenblick genau wie in der Kirchenverfassung große strukturelle Wandlungen im Gange; das kann professionell so wohl nicht immer geleistet werden und wird auch in Zukunft abnehmend geleistet werden können. Hier muß die Hilfestellung vor allem der Diözesen, aber auch der Bibliothekare und Bibliothekarinnen speziell kommen, damit die Bestände in ihrer wissenschaftlichen Relevanz erhalten bleiben können.
DLF: In den vergangenen Jahren mussten ja bereits einige Klöster schließen - was passiert denn in der Regel mit den Büchern?
B: Das ist glücklicherweise unterschiedlich. Es kommt auch zu Verkäufen im Einzelnen - leider erfährt man davon erst hinterher, aber im Regelfall können sie in Diözesanbibliotheken übernommen werden, oder ... in staatliche Obhut übernommen werden, und wir können bei manchen Sachen auch dann vorher schon entscheiden, in wieweit die Dinge zu erhalten wesentlich sind oder nicht.
DLF: Der Geschäftsführer des Aachener Hochschularchivs Klaus Graf sagt, dass jedes Jahr so zwei, drei Klosterbibliotheken verkauft werden, ohne dass einer was davon mitbekommt. Ist das nicht auch ein Problem, dass hier eben möglicherweise Missbrauch getrieben werden kann oder zumindest Schlamperei?
B: Die Gefahr besteht immer, aber im Regelfall wird bei den Klosterbibliotheken, vor allem bei den kleineren ... natürlich die wissenschaftliche und erbauliche Literatur, die für den Klosteralltag relevant ist, vorgehalten - diese Bibliotheken sind vom Erhalt her nicht so dramatisch zu beurteilen. Das, was an Altbeständen im kirchlichen Besitz ist, ist im wesentlichen bekannt - da kümmern wir uns auch drum; dann kann man immer noch nicht ausschließen, dass das auch mal in den Handel gerät, aber im Regelfall können die Kolleginnen und Kollegen das einigermaßen auffangen, und wir versuchen es dann öffentlich zugänglich unterzubringen.
DLF: Was da jetzt in Eichstätt passiert ist, die tonnenweise Vernichtung von historischen Büchern, war das ein heilsamer Schock, daß man sagt: wir müssen uns generell etwas sorgfältiger um Klosterbibliotheken kümmern? Was ist da ihr Eindruck?
B: Ein heilsamer Schock sicherlich für die Öffentlichkeit; für die Mitarbeiter und für die Bibliothekarinnen und Bibliothekare ist das im wesentlichen als Problem längst erkannt, und wir versuchen auch, Einfluß zu nehmen, wo immer möglich.
DLF: Finden Sie denn Gehör bei den Kirchen?
B: ... Das ist sehr unterschiedlich. Leider nicht in dem Umfang, in dem es die Bestände rechtfertigen. Wir können uns da durchaus Öffentlichkeit wünschen und eine stärkere Beachtung dieser Probleme, denn das meiste beim bibliothekarischen Berufsstand findet wenig spektakulär statt. Man kann mit den klassischen Tätigkeiten, die notwendig sind, um etwas zu erschließen, d.h. also öffentlich zugänglich zu machen, damit kann man keinen presseöffentlichen Blumentopf gewinnen, sondern nur mit den spektakulären Dingen. Aber hier kommen wir wieder in die Haushaltsschere hinein: die großen Projekte und Einzelstücke, die finden immer ihren Weg in eine öffentliche Beachtung; aber die Ensemble, die auch erst durch Ensemble wirken, die sind schwerer darzustellen und bekannt zu machen.
(Das Gespräch führte Lothar Guckeisen)
Sparzwang bringt Ordensbibliotheken in Gefahr
Auch in Klöstern muss gespart werden - mit teilweise schlimmen Folgen für die dortigen Buchbestände. Aus Geldmangel würden wertvolle Sammlungen allzu schnell abgegeben oder zerschlagen, kritisiert die Arbeitsgemeinschaft Katholisch-Theologischer Bibliotheken (AKThB). In einigen Fällen seien sogar historische Exemplare über das Internet-Aktionshaus e-bay verkauft worden. Die Arbeitsgemeinschaft klagt aus aktuellem Anlass: An der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt sind mehr als achtzig Tonnen vermutlich wertvoller Bücher im Reißwolf gelandet, die der Kapuziner-Orden der Hochschule überlassen hatte. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die Bibliotheksdirektorin der Universität wegen des Verdachts auf Untreue.
Der Deutschlandfunk brachte hierzu in der Sendung Campus & Karriere vom 06.03.2007 ein Gespräch mit Jochen Bepler zu bedrohten Büchersammlungen in Kirchenbesitz (Autor: Lothar Guckeisen, 05:40 min, mp3), das wir nachfolgend dokumentieren:
(...) Der Fall ist dubios und auch im Moment noch etwas undurchsichtig, aber er wirft auch ein Licht auf ein grundlegendes Problem - das sagt jedenfalls Jochen Bepler, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft katholisch-theologischer Bibliotheken:
B: "... zunächst haben wir es mit Sparzwängen zu tun, denn die kirchlichen Bibliotheken leben von Kirchensteuer und die Entwicklung des Kirchsteueraufkommens ist natürlich allgemein bekannt, das geht stark zurück. Wir haben deswegen entsprechende Personalnäte, Platznöte, Haushaltsnöte, und das wirkt sich u.U. mit einem Rigorismus aus, den man so nicht haben möchte.
Das zweite ist, dass sich sicherlich auch die Ansicht zum "alten Buch" geändert hat; man muss davon ausgehen, dass Bücher, alte Bücher zumal, bis ins 19. Jh. aber vor allem 16. und 17. Jh. individuelle Einheiten sind, also kein Buch dem andern vergleichbar. Die Texte sind gar nicht so sehr entscheidend als das Drumherum: der Einband, die Prägungen, die handschriftlichen Beigaben, ... Wir müssen also immer von Individualitäten ausgehen, die Lebensgeschichte transportiert, und zwar ... des jeweiligen Besitzers und Lesers. Und das ganze gehört natürlich in ein Ensemble, d.h. das Buch, das daneben steht, charakterisiert dieses Buch auch. ... Ein Sammelband Lutherschriften ist an sich schon eine Kostbarkeit, wenn sie das aber wie hier im Hause etwa in einer Jesuitenbibliothek finden, öffnet das einen ganz anderen Interpretationshorizont.
DLF: Sie haben gerade dargestellt, dass diese Bücher natürlich von einem ganz besonderen Wert sind, aber eben auch sehr aufwendig instandzuhalten. Sind denn Klöster und Orden überhaupt finanziell dazu in der Lage? Sie haben eben gerade gesagt, Sparzwang, das sei ein grundlegendes Problem - das wirft ja schon die Frage auf: ist das überhaupt noch zu leisten mit den Mitteln?
B: Für viele Klöster, so fürchte ich, wird es nicht mehr zu leisten sein auf lange Sicht, da sind im Augenblick genau wie in der Kirchenverfassung große strukturelle Wandlungen im Gange; das kann professionell so wohl nicht immer geleistet werden und wird auch in Zukunft abnehmend geleistet werden können. Hier muß die Hilfestellung vor allem der Diözesen, aber auch der Bibliothekare und Bibliothekarinnen speziell kommen, damit die Bestände in ihrer wissenschaftlichen Relevanz erhalten bleiben können.
DLF: In den vergangenen Jahren mussten ja bereits einige Klöster schließen - was passiert denn in der Regel mit den Büchern?
B: Das ist glücklicherweise unterschiedlich. Es kommt auch zu Verkäufen im Einzelnen - leider erfährt man davon erst hinterher, aber im Regelfall können sie in Diözesanbibliotheken übernommen werden, oder ... in staatliche Obhut übernommen werden, und wir können bei manchen Sachen auch dann vorher schon entscheiden, in wieweit die Dinge zu erhalten wesentlich sind oder nicht.
DLF: Der Geschäftsführer des Aachener Hochschularchivs Klaus Graf sagt, dass jedes Jahr so zwei, drei Klosterbibliotheken verkauft werden, ohne dass einer was davon mitbekommt. Ist das nicht auch ein Problem, dass hier eben möglicherweise Missbrauch getrieben werden kann oder zumindest Schlamperei?
B: Die Gefahr besteht immer, aber im Regelfall wird bei den Klosterbibliotheken, vor allem bei den kleineren ... natürlich die wissenschaftliche und erbauliche Literatur, die für den Klosteralltag relevant ist, vorgehalten - diese Bibliotheken sind vom Erhalt her nicht so dramatisch zu beurteilen. Das, was an Altbeständen im kirchlichen Besitz ist, ist im wesentlichen bekannt - da kümmern wir uns auch drum; dann kann man immer noch nicht ausschließen, dass das auch mal in den Handel gerät, aber im Regelfall können die Kolleginnen und Kollegen das einigermaßen auffangen, und wir versuchen es dann öffentlich zugänglich unterzubringen.
DLF: Was da jetzt in Eichstätt passiert ist, die tonnenweise Vernichtung von historischen Büchern, war das ein heilsamer Schock, daß man sagt: wir müssen uns generell etwas sorgfältiger um Klosterbibliotheken kümmern? Was ist da ihr Eindruck?
B: Ein heilsamer Schock sicherlich für die Öffentlichkeit; für die Mitarbeiter und für die Bibliothekarinnen und Bibliothekare ist das im wesentlichen als Problem längst erkannt, und wir versuchen auch, Einfluß zu nehmen, wo immer möglich.
DLF: Finden Sie denn Gehör bei den Kirchen?
B: ... Das ist sehr unterschiedlich. Leider nicht in dem Umfang, in dem es die Bestände rechtfertigen. Wir können uns da durchaus Öffentlichkeit wünschen und eine stärkere Beachtung dieser Probleme, denn das meiste beim bibliothekarischen Berufsstand findet wenig spektakulär statt. Man kann mit den klassischen Tätigkeiten, die notwendig sind, um etwas zu erschließen, d.h. also öffentlich zugänglich zu machen, damit kann man keinen presseöffentlichen Blumentopf gewinnen, sondern nur mit den spektakulären Dingen. Aber hier kommen wir wieder in die Haushaltsschere hinein: die großen Projekte und Einzelstücke, die finden immer ihren Weg in eine öffentliche Beachtung; aber die Ensemble, die auch erst durch Ensemble wirken, die sind schwerer darzustellen und bekannt zu machen.
(Das Gespräch führte Lothar Guckeisen)
BCK - am Mittwoch, 7. März 2007, 07:45 - Rubrik: Kulturgut
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