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http://citesandinsights.info/civ9i4.pdf

Das Deutschlandradio stellt die Münchener Ausstellung vor (Link): " .... Die 160 gezeigten Fotos aus den letzten 40 Jahren sind nur ein winziger Ausschnitt aus Egglestons Werk. Eggleston selbst pflegt einen eher nüchternen, sorglosen Umgang mit seinem Archiv. Er kümmert sich nicht oder kaum um dieses riesige Erbe. ....."

Homepage des Müncher Haus der Kunst:
http://www.hausderkunst.de/

Wikipedia-Artikel zu Egglestone:
http://de.wikipedia.org/wiki/William_Eggleston

"Das [Hamburger] Kunsthaus zeigt eine Retrospektive mit Werken des Malers Friedrich Einhoff. ....
Der Künstler schöpft aber auch aus seinem wachsenden Archiv von Zeitungs- und Magazinfotos, die er als lose Vorlagen in seine Kompositionen einbezieht wie flüchtige Erinnerungen an Gesichter, die ihm im Vorübergehen auf der Straße begegnet sind. Das Spannende an Einhoffs sowohl höchst präsenten als auch sich ständig entziehenden Protagonisten ist die paradoxe Gleichzeitigkeit von Unverwechselbarkeit und Allgemeingültigkeit. In ihnen wird die existenzielle Ausgesetztheit des Menschen auf dieser Erde, das unser gemeinsames Schicksal ist und unser Wesen ausmacht, für aufrüttelnde Momente greifbar.

Quelle: Welt am Sonntag (Link)

Homepage des Kunsthaus Hamburg:
http://www.kunsthaushamburg.de/

"Die Bayerische Landesstiftung hat das Stadtarchiv Würzburg in ihr Förderprogramm aufgenommen. In einem mehrjährigen Projekt sollen die Würzburger Ratsprotokolle der 15. Jahrhunderts für die wissenschaftliche Forschung und die interessierte Öffentlichkeit publiziert und damit allgemein zugänglich gemacht werden.
Die 1432 einsetzenden Aufzeichnungen aus den Ratssitzungen gehören zu den frühest überlieferten Quellen dieser Gattung im deutschen Sprachraum, sie können schon allein deswegen besondere Bedeutung beanspruchen. ...... Sämtliche Bereiche einer Stadtgeschichte werden behandelt.
Ausgestattet wird die Publikation mit Erläuterungen zu Personen und Sachen. Nicht nur der Fachwelt, sondern vor allem Würzburgs geschichtsinteressierten Bürgern wird so der Zugang zu ihrer schriftlichen Überlieferung, die einen wesentlichen Teil des historischen Gedächtnisses der Stadt darstellt, erleichtert. Fachlich betreut wird das Projekt von Prof. Dr. Franz Fuchs vom Lehrstuhl für mittelalterliche Geschichte der Universität Würzburg und Archivdirektor Dr. Ulrich Wagner."

Quelle:
http://www.radiogong.com/index.php?id=426&singelid=3932

"Das Deutsche Filminstitut in Frankfurt (DIF) hat künftig auch Dokumente und Materialien zu deutschen Erfolgsfilmen wie "Lola rennt", "Goodbye, Lenin" und "Alles auf Zucker" in seiner Sammlung.
Sie sind Teil des Firmenarchivs der Berliner Produktionsfirma X Filme Creative Pool, das vom DIF übernommen wird. Sicherung und Auswertung des Archivs gehören zu den Hauptaufgaben des Instituts.
Außerdem plant das DIF ein umfangreiches Ausstellungs- und Pulikationsprojekt zu den neu aufgenommenen Filmen. "

Quelle: HR-Videotext (Link)

Homepage des DIF:
http://www.deutsches-filminstitut.de/dframe12.htm

Homepage X Filme Creative Pool:
http://www.x-filme.de/

[16.02.2009]

http://mdz10.bib-bvb.de/~db/ausgaben/uni_ausgabe.html?projekt=1157526886

Draft:

http://www.rbms.info/committees/task_force/alasaa_joint_access/index.shtml

"Zum 100-jährigen Bestehen des «Futuristischen Manifests» in diesem Jahr ist im Berliner Martin-Gropius-Bau im Oktober eine große Futuristen-Ausstellung geplant.
.....
Das «Museo d'Arte Moderna e Contemporanea di Trento e Rovereto»
[MART] im oberitalienischen Rovereto, ein Bau des Architekten Mario Botta, besitzt das größte und bedeutendste Archiv der Futuristen. ...."
Quelle: Link zum Artikel in der Münsterländischen Volkszeitung

Homepage des MART: http://www.mart.trento.it/

http://www.onderwijserfgoed.nl/

Thesaurus for Use in College and University Archives is a set of 1,300 terms for use by any college or university archives in the United States for describing its holdings.

http://www.archivists.org/publications/epubs/thesaurus.asp

http://www.parlamentarischerrat.de/


http://www.boersenblatt.net/template/b4_tpl_blog_libreka/

Zwischen 5.9.2008 und 20.2.2009 gab es kein Posting.

https://www.inniatiff.de/inni/winter/deutsch/frame.htm

Die Zukunft wissenschaftlichen Publizierens

Nicht erst, aber mitangestoßen durch die "Berliner Erklärung über offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen", dem deutschen Open Access-Manifest vom 22. Oktober 2003, ist die Diskussion über die Zukunft wissenschaftlichen Publizierens voll entbrannt. Beobachtbar ist dabei eine zunehmende Verhärtung der Positionen. So ist man schnell bei der Hand, denjenigen kritischen Stimmen, die sich öffentlich zu Wort melden, Traditionalismus, Interessenwahrung und Fortschrittsfeindlichkeit zu attestieren. Dies geschieht mitunter mit einer Vehemenz, die vermuten lässt, dass es weniger um den Austausch von Argumenten, vielmehr um die Durchsetzung einer ideologischen Doktrin geht. Wie man auch immer zum Open Access-Modell stehen mag, eine Illusion wäre es zu glauben, dass dieses Modell die herkömmliche Weise wissenschaftlichen Publizierens einfach ersetzt; - was dabei auf dem Spiel steht und welche Konsequenzen dies zeitigen wird, darauf hat unlängst der Heidelberger Philologe Roland Reuß in der FAZ vom 11. Februar nachhaltig aufmerksam gemacht:

[...]

Wissenschaftliche Verlage publizieren nicht einfach Bücher. Sie geben wissenschaftlichen Strömungen Profil, sie selektieren und organisieren Wissen; sie redigieren Texte, layouten diese und bringen sie in Form. Sie kommunizieren die Texte und verbreiten sie, sie sorgen für eine Medienpräsenz, sie geben dem Autor eine öffentliche Stimme, initiieren den Dialog und Diskurs zwischen den Disziplinen. Und sie tun es über ein Medium, das sich seit Jahrhunderten bewährt hat und das unverändert befähigt ist, den Forschungen des publizierten Autors eine gleichermaßen strukturierte wie würdige Form zu geben: das Buch.

Ob man diese Praxis ohne Not gegen eine summarische Präsentation wissenschaftlicher Forschung im Netz eintauschen möchte, ist die konkret zur Disposition stehende Frage, die durchaus Anlass zu einiger Skepsis gibt, zumal die Frage der Finanzierbarkeit elektronischen Publizierens, allen Propagandismen zum Trotz, nicht geklärt ist (siehe auch hierzu Reuß).

In Zeiten des Wettbewerbs zwischen den Hochschulen ist zu konstatieren: Es wird immer mehr publiziert und immer weniger gelesen; dieses Verhältnis wieder auf ein gesundes Maß zu bringen, scheint Open Access schlecht geeignet. Im Gegenteil: Das Missverhältnis wird sich weiter potenzieren, mit Auswirkungen auf den interdisziplinären Austausch zwischen den Fakultäten.

Über die Zukunft wissenschaftlichen Publizierens entscheiden werden nicht einige Wenige, weder die Unterstützer des Open Access noch die Befürworter einer buchbezogenen Publikationspraxis; die Zukunft weisen werden künftige Forschergenerationen, die sich konkret entscheiden müssen, unter welchen Bedingungen sie künftig forschen und wie und in welcher Form sie ihre Arbeiten publiziert sehen wollen.

Heidelberg, 18. Februar 2009
Dr. Andreas Barth


Der Winter-Verlag ist schon lange eine "Apotheke", was die Preise seiner wissenschaftlichen Bücher angeht. Wenn sich nur Bibliotheken seine Bücher leisten können - wie ist das mit der Kommunikation?

Und was die Qualität seiner Buchproduktion betrifft, möchte ich exemplarisch eine vor wenigen Tagen erschienene Rezension von mir eines Winter-Buchs wiedergeben (im Druck in der FABULA minimal entschärft).

Werthschulte, Leila: Heinrich der Löwe in Geschichte und Sage. Heidelberg: Winter, 2007. 349 S.

"In der vorliegenden Arbeit", beginnt die Autorin ihre Zusammenfassung, "wurden auf der Grundlage einer systematischen Untersuchung der mittelalterlichen Text- und Bildzeugnisse und unter Beachtung der spezifischen Regeln des jeweiligen Mediums die Ursachen und Gesetzmäßigkeiten des Fiktionalisierungs- und Enthistorisierungsprozesses am Beispiel der Herrscherfigur Heinrichs des Löwen herausgefiltert" (285). Der Gegenstand ist durchaus anspruchsvoll, setzt er doch in erheblichem Umfang interdisziplinäres Arbeiten voraus: Neben der Germanistik/Literaturwissenschaft sind die Geschichtswissenschaft und die Kunstgeschichte zu berücksichtigen und selbstverständlich auch die Erzählforschung. Von der Existenz einer eigenständigen Erzählforschung weiß die Autorin freilich nichts. Weder der Doktorvater, Ernst Hellgardt (München), noch der angesehene Universitätsverlag Winter waren gut beraten, diese mißratene Arbeit zu akzeptieren.

Der erste Hauptteil widmet sich der Darstellung Heinrichs des Löwen in der lateinischen hochmittelalterlichen Historiographie (Helmold von Bosau, Arnold von Lübeck, Otto von Freising, Rahewin, Gerhard von Steterburg, Gottfried von Viterbo, Chronica regia Coloniensis, sächsische Annalistik) sowie in zwei volkssprachigen Werken des 13. Jahrhunderts (Sächsische Weltchronik, Braunschweigische Reimchronik). In Ermangelung einer klaren Fragestellung bleibt die Darstellung deskriptiv und unergiebig sowohl aus historischer als auch aus literaturwissenschaftlicher Perspektive. Methodisches Rüstzeug ist nicht vorhanden, daher erfährt man so gut wie nichts über die rhetorisch-literarische Stilisierung der Herrscherfigur. Standardwerke sind der Autorin unbekannt (etwa Erich Kleinschmidt, Herrscherdarstellung; Horst Wenzel, Höfische Geschichte).
Aus der spätmittelalterlichen Historiographie greift sie die Bayerische Chronik Ulrich Füetrers heraus (151-157). Auch hier vermisst man die relevante Literatur (Wenzel, Moeglin, siehe etwa die bei Evamaria Clemens, Luxemburger-Böhmen, Wittelsbach-Bayern, Habsburg-Österreich und ihre genealogischen Mythen im Vergleich, 2001, 177 angeführten Arbeiten), die Wertung ist unangemessen ("ein regelrechtes Kuriosum [...], ein Sammelsurium von über 60 Quellen unterschiedlichster Art", so 288).

Der Ärger setzt sich auch im zweiten Hauptteil zur sogenannten "Sage" Heinrichs des Löwen fort. Die Autorin arbeitet ungenau und fehlerhaft, schlimmer noch: ausgesprochen unkritisch gegenüber fragwürdigen Ansichten der Sekundärliteratur. Sie hat schlecht recherchiert, kennt zahlreiche maßgeblichen Arbeiten nicht, stützt sich auf veraltete Werke, ignoriert wichtige Hinweise in Werken, die sie zitiert, und hat keine Ahnung von den methodischen Grundlagen, auf denen es aufzubauen gilt. Die Arbeit hätte bei Beachtung der Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis nie gedruckt werden dürfen.

Ein unreflektierter Sagenbegriff lag der 1952 erschienenen Monographie von Karl Hoppe zugrunde, über die Hans-Joachim Behr treffend bemerkte, sie sei "über weite Strecken nichts anderes als motivgeschichtliches Kaffeesatzlesen" (Vestigia Leonis, 1995, 13). An der spannenden Frage nach dem Verhältnis von Mündlichkeit und schriftlicher Literatur ist die Autorin nicht interessiert, sie nimmt "Sage" naiv als mündliche Überlieferung. (Im folgenden soll neutraler vom "Braunschweig-Stoff" die Rede sein; für das Mittelalter und die Zeit vor 1800 ist es, wie ich meine, nicht ratsam, den Sagenbegriff zu verwenden, cf. auch meinen Artikel "Sage" im Lexikon des Mittelalters 7, 1995, 1254-1257).

Die Autorin kennt die "Enzyklopädie des Märchens" nicht und daher auch nicht Helge Gerndts guten Artikel "Löwentreue" (8, 1996, 1234-1239). Nun hat Gerndt bereits 1980 einen wegweisenden Aufsatz über das Nachleben Heinrich des Löwen in der Sage publiziert, den die Autorin verwertet, doch die methodische Substanz hat sie nicht begriffen. Man muss nochmals zitieren, was Gerndt damals schrieb: "Die Erinnerung an eine geschichtliche Persönlichkeit wird nicht einförmig und in eingleisigen Bahnen vermittelt, etwa bei einfachen Leuten nur in mündlich-gedächtnismäßiger, unter Gebildeten nur in schriftlich gelehrter Form (in: Heinrich der Löwe, 1980, 452). Besonders absurd wird es, wenn die Autorin Gerndt vorhält, er habe nicht berücksichtigt, dass die "Komplexität und Heterogenität zum Wesen der Sage gehört" (164).

Im Literaturverzeichnis entdeckt man das Buch von Frantisek Graus "Lebendige Vergangenheit" (1975), in dem einige aufgrund der angeführten europäischen Parallelen noch immer lesenswerte Seiten über die Sage von Heinrich dem Löwen zu finden sind. Die methodischen Einsichten dieses unvergessenen Erforschers historischer Traditionsbildung sucht man aber vergebens.
Schauderhaft ist - man kann es nicht anders nennen - der Umgang mit Sagenfassungen des 19. Jahrhunderts. Die mündliche Sage bei Kuhn/Schwarz 1848 (von der Autorin nach der Kompilation "Sagen aus Niedersachsen" von 1977 zitiert) ist doch alles andere als eine alte Überlieferung, sie vermischt historisches Bildungsgut des 19. Jahrhundert mit Deutungen, die gut ad-hoc erfunden worden sein könnten (siehe dazu schon die Kritik Gerndts an Hoppes Spekulationen).

Die Autorin nimmt sich auch die sogenannte "Sage" von Thedel von Wallmoden vor, die Georg Thym im 16. Jahrhundert dichterisch bearbeitete (176-179). Sie zieht als Zweitfassung eine angeblich mündlich überlieferte Prosaversion aus dem Braunschweiger Raum heran, die sie wieder den "Sagen aus Niedersachsen" von 1977 entnimmt. Der Text stammt von Carl und Theodor Colshorn (Märchen und Sagen aus Hannover, 1854, bequem zugänglich in Hans-Jörg Uthers CD-ROM Deutsche Märchen und Sagen). Diese Sammlung gibt aber die Thymschen Reime als Quelle an!

Die Autorin stellt die lange bekannten Versionen des Braunschweig-Stoffs vor und erörtert einmal mehr die Bezüge zum "Herzog Ernst" und zum "Reinfried von Braunschweig" (wieder ohne Kenntnis der jüngeren Monographien). Besser greift man zu dem ansprechenden Sammelband "Vestigia Leonis" von 1995, der die entscheidenden deutschsprachigen Zeugnisse (von Michel Wyssenherre, Handschrift von 1471/74, drei Texte von Hans Sachs, Heinrich Göding 1585) sowie die skandinavischen Balladen neu ediert hat. Hans-Joachim Behr bietet dort einleitend eine gute Darstellung zur Stoffgeschichte. Bei Behr (17) hätte die Autorin verlässliche neue Literatur zum Moringer-Stoff gefunden, zu dem sie nur veraltete Arbeiten anführt (187). Leider hat Behr den für das Heimkehrer-Schema zentralen Artikel "Heimkehr des Gatten" in der "Enzyklopädie des Märchens" übersehen.

Es geht schlicht und einfach nicht an, dass eine dem Braunschweig-Stoff gewidmete Monographie den faszinierendsten Neufund der letzten Jahre übergeht. 1994 hatte Gisela Kornrumpf in ihrem Verfasserlexikon-Artikel zu Jörg Stulers in der Stuttgarter Handschrift HB XIII 10 überliefertem Historienbuch (um 1480) auf die bis dato übersehene Prosaversion in dieser Stuttgarter Handschrift aufmerksam gemacht, was Behr 1995 als Nachtrag am Schluss seines Beitrags noch notieren konnte (44 not. 101). Seit 2000 liegt die Edition des Stücks durch Kornrumpf vor, es gibt sogar einen Verfasserlexikonartikel im Nachtragsband 11 ("Der Herr von Braunschweig", 649-652).

Der Braunschweig-Stoff wurde schon im 14. Jahrhundert im tschechischen Sprachraum aufgenommen ("Bruncvík") und gelangte in der Neuzeit auch nach Ungarn und Russland. Es existieren dazu eine Monographie von Winfried Baumann (Die Sage von Heinrich dem Löwen bei den Slaven, 1972) und weitere Aufsätze des gleichen Autors. Auf der Braunschweiger Tagung 1996 (Jahrbuch der Oswald von Wolkenstein Gesellschaft 10, 1998), hat Václav Bok über die böhmische Rezeption berichtet. All diese Beiträge sind nicht verarbeitet.

Mit besonderer Spannung wendet man sich der Erörterung der mittelalterlichen Bildzeugnisse für den Braunschweig-Stoff zu (211-284), sind diese doch vergleichsweise wenig bekannt. Das älteste Bildzeugnis, das sich eindeutig auf den Braunschweig-Stoff bezieht, ist die ins erste Viertel des 15. Jahrhundert datierte Gedächtnistafel für Heinrich den Löwen und Otto IV. sowie ihre Gemahlinnen, die aus der Braunschweiger Domkirche stammt. Heinrichs Gemahlin Mathilde hält den Ring hoch, der im Braunschweig-Stoff als Erkennungszeichen dient (cf. auch meinen Artikel "Ring" in der Enzyklopädie des Märchens). Wohl in das dritte Viertel des 15. Jahrhunderts gehört ein aus zwei Streifen bestehender Bildteppich im Basler Historischen Museum. Ein Braunschweiger Wandteppich (wohl kurz vor 1400), der den Stoff des Herzog Ernst darstellt, enthält eine diesem fremde Szene mit dem Kampf eines Löwen mit einem Drachen. Angesichts der engen Nähe der Orientabenteuer des "Herzog von Braunschweig" zum "Herzog Ernst" verwundert eine solche Stoffmischung nicht. Man wird also in dieser Stickerei die älteste bildliche Bezugnahme auf den Braunschweig-Stoff sehen dürfen. Um 1490 stellte man den Drachenkampf des "Hertogan af Brunswik" in der Kirche von Husby-Sjutolft (Schweden) dar.
Sehr ausführlich bespricht die Autorin die Wandmalereien in einem Haus in Karden an der Mosel aus der Zeit um 1500 (225-238). Eigentum verpflichtet in diesem Fall nicht: Der Eigentümer des Privathauses gestattet seit Jahren nicht mehr den Zutritt zu diesen herausragenden Geschichtsquellen (235 not. 893). Abgesehen von den detaillierten Bildbeschreibungen bietet der Abschnitt nur ein unkritisches Referat der Sekundärliteratur. Wenn der Abt Johannes Trithemius etwa in der gleichen Zeit davon spricht, Fürsten hätten sich die Abenteuer Heinrichs des Löwen an die Wände malen lassen, so geht es zu weit, diese Stelle auf die Kardener Bilder zu beziehen. Inakzeptabel ist es, mit der hochmittelalterlichen Präsenz der Welfen an der Mosel zu argumentieren. Wenn die Autorin auf die "Verbreitung der lokalen Sagen über die Palästinapilger" verweist (227), geht sie methodisch abwegigen Spekulationen von Josef Ruland (in: Bonner Jahrbücher 1955/56) auf den Leim, der junge Sagenversionen des 19. Jahrhunderts unzulässig zurückprojizierte. Man sollte diesen hypothesenreichen Aufsatz über eine angebliche "Geschlechtersage in der Eifel" einer gründlichen Überprüfung unterziehen.

Im Spätmittelalter müssen Darstellungen des Braunschweig-Stoffs sehr viel verbreiteter gewesen sein, als die erhaltenen Bilder vermuten lassen. Am Hamelner Rathaus soll es eine Darstellung gegeben haben (212), und als man am Kölner Rathausturm am Anfang des 15. Jahrhunderts dem Bild des für das Selbstverständnis der Stadt Köln später so wichtigen Löwenbezwingers Bürgermeister Herman Grin weitere Löwenkämpfer beigab, wählte man außer Samson und David auch "Herzoch Henrich Leuwe van Brunswich" (so die Koelhoffsche Chronik von 1499, cf. Der Name der Freiheit 1288-1988, 416). Ein bislang unbeachtetes Zeugnis brachte Hannes Kästner bei: Der Nürnberger Hans Tucher (gest. 1491) besaß die Hypothek auf ein Haus, „do die legend vom herczogen von Praünschwick angemalt stett“ (Ritter Kuno von Falkenstein und der Teufel im Höllental, in: Zwischen Josephinismus und Frühliberalismus, 225 not. 26).

Abzulehnen ist der Bezug auf den Braunschweig-Stoff auf der inzwischen im isländischen Nationalmuseum befindlichen Kirchentür von Valthjófsstadur, die bereits zu Beginn des 13. Jahrhunderts geschnitzt wurde. Er wird z.B. im Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 32, 2006, 62-64 zurückgewiesen, wo man den Aufsatz von Richard L. Harris in: Viator 1, 1970, 125-145 zu ergänzen hat, der überzeugender Bezüge zum Auftreten des Löwenritter-Motivs in isländischen Sagas erwägt. Zum Motiv des trauernden Löwen am Grab seines Herrn wiederholt die Autorin den Irrtum Hoppes, dieser Zug sei der Sage von Heinrich dem Löwen eigen (246), obwohl Graus dies in einer Fußnote bereits korrigiert hatte (Lebendige Vergangenheit, 1975, 362 not. 311 unter Hinweis auf die viel gelesenen Vitaspatrum).

Das erfreulichste an dieser Anfängerarbeit ist der opulente Bildanhang (36, teils farbige Abbildungen), der alle besprochenen Bildzeugnisse enthält.

Das in nobler Aufmachung erschienene Buch kostet 62 Euro. Das ist es nicht ansatzweise wert.
Aachen Klaus Graf


Der von mir jetzt gefettete Satz ist in der Druckfassung nicht vorhanden.

http://www.boersenblatt.net/306361/template/b4_tpl_antiquariat/

"Zwei Filmprojekte zeigen das rätselhafte Leben des Bildersammlers Albert Kahn ...
Als Kahn 1940 mit 80 Jahren stirbt, ist er finanziell ruiniert, aber er hinterlässt 72 000 Glasplatten mit Farbaufnahmen vom Alltag aus aller Welt, dazu 100 Stunden Film - sein "Archiv des Planeten". ....
Albert Kahn, Banker und Pazifist, Arte, Samstag, 14.45 Uhr. Die wunderbare Welt des Albert Kahn, von 23. Februar an neun Folgen, täglich außer wochenends, jeweils 19 Uhr."

Quelle:
http://www.sueddeutsche.de/859382/703/2766715/Der-Archivar-des-Planeten.html
Arte-Homepage:
www.arte-tv.com

"Nachts im Museum 2 - Die Synopsis zur Fortsetzung In der Nacht, in der die Exponate des Naturhistorischen Museums lebendig wurden, hat Nachtwächter Larry Daley (Ben Stiller) gerade erst in einer grandiosen Schlacht das ehrwürdige Museum vor dem Chaos bewahrt und gerettet, da muss er sich von dem neuen Job schon wieder verabschieden. Alle Exponate müssen der neusten Technik, nämlich virtuellen Hologrammen, weichen und werden zur Archivierung ins Smithsonian National Archiv in Washington DC verschickt. ….…
NACHTS IM MUSEM 2 ist die erste Filmproduktion, die in dem weltweit größten Museumsarchiv Smithsonian gedreht wurde. Das Smithsonian liegt in Washington DC und beherbergt mehr als 136 Millionen Exponate.
NACHTS IM MUSEUM 2 kommt am 21. Mai 2009 bundesweit ins Kino. ...."

Quelle:
http://www.dvd-forum.at/3601/news_kino.htm

"Das Geschäftsunternehmen Paragon Investment Holdings übernimmt mit Wirkung vom 1. März 2009 die englischsprachige Wochenzeitung „Windhoek Observer“. .....
Jacobs sagte, bei der Übertragung der Zeitung auf Paragon sei das umfangreiche Zeitungsarchiv, Fotoarchiv und die Sammlung südwestafrikanischer (kolonialer) und namibischer Gesetze inbegriffen. Dazu gehört auch ein fast vollständiges Archiv mit fast acht Jahrzehnten der Ausgaben der gestorbenen Zeitung „Windhoek Advertiser“, deren Chefredakteur Hannes Smith bis April 1978 war, bevor er den Windhoek Observer gründete. Von anwesenden Medienvertretern erhielt Jacobs gestern die Aufforderung, die historische Dokumentation sorgfältig und feuergeschützt zu verwahren. ....."

Quelle:
http://www.az.com.na/lokales/jacobs-bernimmt-and-observer-and.80955.php

http://de.wikisource.org/wiki/W%C3%BCrttembergische_Oberamtsbeschreibungen

Google hat um den 1. September 2008 in der Bayerischen Staatsbibliothek viele Oberamtsbeschreibungen gescannt und zahlreiche Bände nunmehr neu zugänglich gemacht. Ärgerlich: die Bände Öhringen und Tettnang liegen vor der Grenze, nach der Google deutsche Leser aussperrt, sind aber trotzdem nur für US-Bürger zugänglich. Wieso Ende August die OAB Gaildorf digitalisiert wurde, aber anders als die anderen nur in Schnipsel-Form verfügbar ist, weiß nur Google. Ebenso bei der OAB Aalen (diese ist freilich bereits auf Wikimedia Commons verfügbar).

http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/content/titleinfo/193012

Weitere Digitalisate:
http://de.wikipedia.org/wiki/Cosmographia_(Sebastian_Münster)#Weblinks

http://www.progressives-zentrum.org/dpz.php/cat/85/aid/342

Auszug:

Wenn das Copyright auf veröffentlichte Texte nach einer festgelegten Zeitspanne abläuft, werden diese zum öffentlichen Gut, das jeder kopieren, miteinander teilen und wiederverwenden kann. Zum Gemeingut zählt auch der riesige Bestand literarischer Werke und historischer Zeugnisse, die unser kulturelles Erbe ausmachen.

In den letzten Jahren wurden zahlreiche, von den Medien positiv begleitete Anstrengungen unternommen, nationale Sammlungen öffentlicher Güter digital verfügbar zu machen. Doch mitunter versuchen Unternehmen selbst bei diesen digitalisierten öffentlichen Gütern Urheberrechte wirksam zu machen. Ein Bericht der Archivreferentenkonferenz des Bundes und der Länder vom März 2008 hält dazu folgendes fest:

„Archivgut ist öffentliches Gut und – von wenigen Ausnahmen
abgesehen – lizenzfrei nutzbar. Dies widerspricht einer breiten
wirtschaftlichen Verwertung von digitalisiertem Archivgut durch
Vermarktung und Einräumung exklusiver Nutzungsrechte." [6]

Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, Bestände aus dem öffentlichen Gut weiterzuverwenden. Sie reichen von neuen, unorthodoxen Forschungsmethoden, über kreative Aneignungsverfahren, bis hin zu komplett überarbeiteten Werkausgaben und neu aufbereiteten Tonaufnahmen. Kulturorganisationen können auf diese Weise innovative Nachbearbeitungen und erfrischende Darbietungen historischen Materials fördern. Im internationalen Bereich haben mehrere prestigeträchtige Einrichtungen dies bereits getan. Vor kurzem haben 16 Organisationen, darunter die Kongressbibliothek (USA), das Imperial War Museum (UK),die Bibliothèque de Toulouse, sowie die neuseeländische Nationalgalerie, ihre gesamten Bildarchive der Fotowebsite Flickr hinzugefügt, so dass jeder die Bilder kommentieren, downloaden und weiterverwenden kann. Daraufhin veröffentlichte die Kongressbibliothek im Oktober 2008 einen Bericht, der auf die überwältigende Resonanz verwies: Allein in der ersten Woche sahen sich mehr als 3.6 Millionen Nutzer die Archive an.

Welche Materialien zum öffentlichen Gut werden hängt vor allem vom Verwirken der Urheberrechte ab. Derzeit überlegt die EU, Copyrights für Tonaufnahmen 95 Jahre lang schützen zu lassen. Dies würde eine erhebliche Verlängerung des Urheberrechtsschutzes bedeuten. Die Vorschläge wurden ausgiebig – und nicht zuletzt von Juristen - kritisiert. Im Juni 2005 veröffentlichten 50 führende Urheberrechts-Experten eine Erklärung, in der sie darauf hinweisen, dass die Vorschläge in ihrer jetzigen Form nicht der Allgemeinheit, sondern den Rechteinhabern zu Vorteilen verhelfen werden.

Aus diesem Überblick über die der Öffentlichkeit zugänglichen Informationen lassen sich drei Ziele für ein progressives Politikverständnis ableiten.Zum ersten sollten Gesetzgebungsverfahren unterstützt werden, die die Weiterverwendung öffentlicher Daten erleichtern. Zudem sollte es einen jährlichen Bericht über die Situation öffentlicher Informationen in Deutschland geben. Bei der Verteilung öffentlicher Forschungsgelder an Universitäten sollte auch die Förderung von Open Access berücksichtigt werden. Schließlich sollte man öffentliche Güter als Teil des Kulturerbes begreifen und jedem Interessierten den digitalen Zugriff ermöglichen. Um dies zu verwirklichen, muss das bestehende Urheberrecht jedoch nicht nur den Interessen privater Lizenzinhaber, sondern auch dem Allgemeinwohl gerecht werden.

Die Antiquare geben das Bild einer zutiefst verunsicherten Profession ab:

http://www.boersenblatt.net/307685/template/b4_tpl_antiquariat/

http://readingarchives.blogspot.com/



http://comics.com/the_other_coast/2009-02-18/

Update zu:

http://archiv.twoday.net/stories/5070213/

http://septentrio.blogspot.com/2009/02/long-way-home.html


" .... Eine Idee, wie das wäre mit einem B-14- Deckel, gibt die ebenerdige Querung am Charlottenplatz. Wer nicht durch das Labyrinth der Haltestelle Charlottenplatz irrlichtern will, nutzt die Insel, auf die ein orangefarbener Plastikbaum verpflanzt wurde. Früher schraubte sich hier ein Steg über die Straße.
Dass der abgerissen wurde, bedauern viele Radfahrer und Nicole Bickhoff, die Leiterin des Hauptstaatsarchivs: "Wer zu uns will, muss jetzt mehrmals die Ampel drücken." Genaugenommen zwei Mal, denn jede Fahrbahn ist separat geschaltet. Zwei Minuten kann es dauern, bis beide auf Grün springen. Ein Umbau zur Flaniermeile könnte den Überweg wieder verkürzen - und das betongraue Hauptstaatsarchiv in ein günstigeres Licht rücken. "Unsere Klientel besteht weniger aus Laufkundschaft denn aus Personen, die uns bewusst aufsuchen. Dennoch möchten wir uns besser präsentieren", sagt Bickhoff. ....."

Quelle:
http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/1952558

Helmut Hein stellt in der MZ (Link) den Sänger Antony vor: " .....Antony war seit seiner Kindheit, zuerst in London und Amsterdam, dann im sonnigen Kalifornien eine unmögliche Person. Er selbst nennt sich ein „transgender kid“ von Anfang an, einer, der sexuelle, auch rassische, soziale Identität und Zugehörigkeit verweigert, der zu sich selbst nur dann kommt, wenn er „anders“ ist.
Er hat in den verrufensten Milieus und Genres gelebt und gearbeitet: in der Gothic- und Death-Rock-Szene, in den „queeren“, also bis in die eigenwillige Ästhetik hinein schwulen Underground-Bars und -Kabaretts. Er war, als Aids heftiger denn je wütete, der Historiker und Archivar avancierter Künste, Lebensformen, Gefühle, die keiner (mehr) kennen wollte und die in irgendwelchen Kellern zu verrotten drohten – und doch ist er heute jedermanns Liebling, der, auf den sich alle einigen können. ...."

" .... Literatur als Reflexionsmedium ist nicht nur Gedächtnis, keineswegs nur Archiv von Vergangenheit und erst recht nicht aufs Historische deutendes Dokument, sondern vor allem ein Medium, in dem Verhalten vorgedacht und simuliert werden kann. ...."
Walter Delabar, Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der FU Berlin, in einer Rezension des Roman "Die Verwandlung der Susanne Dasseldorf" von Joseph Breitbach
Quelle:
http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=12771

"Ein wohl einzigartiges Archiv belegt, welch starken Einfluss der kommerzielle Fischfang, aber auch Sportfischer in den letzten Jahrzehnten auf ihre gemeinsame Beute haben: Die von der Monroe County Library in Florida gesammelten und von der Biologin Loren McClenachan ausgewerteten Fotos von Anglern neben ihren erlegten Fischen zeigen, wie stark die bevorzugt gejagten Arten vor Floridas Küste mittlerweile geschrumpft sind. ....."
Quelle:
http://www.wissenschaft-online.de/artikel/982535

In der FAZ wird auf die verhängnisvollen Folgen der Urheberrechtsvolle für den Kopienversand aufmerksam gemacht.

Im anschließenden Abschnitt über Open Access steht Befremdliches:

Allerdings ist Open Access, der "freie Zugang", nicht umsonst: Die Universitätsbibliotheken zahlen zwar nicht mehr das Abonnement, beteiligen sich aber an der Verlegung im Internet. Die digitale Zeitschrift kostet also weiterhin Geld, auch wenn sie nie als gedrucktes Heft erscheint. Gewinner dieses Modells sind die Studenten: Kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr von meist weniger als 10 Euro können sie Dokumente aus dem Internet herunterladen und direkt damit arbeiten. So lässt sich die Literaturrecherche mit wenigen Klicks bewältigen.

1. Open Access heißt Gratis-Zugang und wenn die Gebühr nur 1 Cent betragen würde wärs kein OA.

2. Wieder einmal wird nur auf den goldenen Weg, die OA-E-Journals abgehoben, die Repositorien bleiben außen vor.

3. Es ist falsch, dass die Universitäten die OA-Zeitschriften finanzieren müssten. Eine knappe Mehrheit der OA-Zeitschriften erhebt von den Autoren keinerlei Gebühren.

Via http://archivium-sancti-iacobi.blogspot.com/2009/02/offertorium-del-liber-sancti-iacobi.html


Eine neue virtuelle Ausstellung von The European Library:

http://www.theeuropeanlibrary.org/exhibition/napoleonic_wars/

Schon bemerkenswert, wie schlecht (Karten ohne Zoom-Funktion!) man so etwas machen kann und wie wenig Material anscheinend die europäischen Nationalbibliotheken zum Thema haben ...


http://www.insidehighered.com/news/2009/02/18/pirate

Ich sehe darin kein "Verbrechen", sondern empfehle die Lektüre der Argumente der aufklärerischen Nachdruckbefürworter aus dem 18. Jahrhundert.

http://ra-melchior.blog.de/2009/02/18/brut-5603288/

Archivalia ist allein mit einer juristischen Rubrik Archivrecht in Jurablogs gelistet. Und wenn RA Melchior das Recht hat zu behauptet, ich hätte von der Juristerei keinerlei Ahnung, darf ichs von ihm ja auch. Niemand sagt, dass ein Organ der Rechtspflege zwangsläufig kompetent sein muss ...

http://archiv.twoday.net/topics/Archivrecht/

Ich wüsste übrigens gern, ob ein Blogbeitrag von RA Melchior bereits Eingang in die Landesgesetzgebung Eingang gefunden hat:

http://archiv.twoday.net/stories/5492544/

Detlef Berentzen, in den 80er Jahren selbst lange bei der taz, spürt zum 30. Geburtstag der taz-Geschichte mit dem Mikrofon nach und interviewt Randy Kaufman, der sich gerne “Archivar der ersten Stunde” nennt.
Link zum Blog-Eintrag:
http://blogs.taz.de/spurensuche/2009/02/11/im_keller_des_archivars/
Link zur mp3-Datei:
http://blogs.taz.de/spurensuche/files/2009/02/audioblog4.mp3

Die NZZ (Link) berichtet: " ..... Von höchstem Wert war auch die (Vor-)Arbeit von Jura Brüschweiler, dem Doyen der Hodler-Forschung. Er entdeckte den Maler Ende der fünfziger Jahre, zu einer Zeit, da sein Ansehen auf dem Tiefpunkt angelangt war, und widmete sich fortan ganz der Erforschung und Vermittlung seines Lebens und Werks. Brüschweilers eigenes Archiv wird kaum das Schicksal des Archivs von Loosli teilen. Aus Wut über mangelnde offizielle Anerkennung hatte der 1959 verstorbene Schriftsteller nämlich verfügt, dass die von ihm zusammengetragenen Dokumente fünfzig Jahre unter Verschluss bleiben sollten. Glücklicherweise konnte dieses Archiv schon ein paar Jahre früher, für die Katalog-Bearbeiter gerade noch rechtzeitig, geöffnet werden. ....."

Aus einem Interview Johannes Waechters mit Rainer Lotz im SZ-Magazin:" ...... Von den vielen tausend Titeln in ihrer Sammlung sind nun einige Dutzend auf die CD-Edition gelangt. Was aber passiert mit dem Rest? Haben Sie die Befürchtung, dass Ihre Platten irgendwann in einem Archiv verschwinden, wo sie keiner mehr hört?
Sie sprechen da eine sehr traurige Geschichte an. Ich habe fast 60 Jahre lang diese Sachen zusammengetragen und habe vermutlich die weltgrößte Sammlung solcher Stücke, von denen viele Unikate sind. Es läge mir sehr daran, dass diese Sammlung als Ganzes erhalten bleibt, an einem Ort, der der Wissenschaft und dem interessierten Publikum zugänglich ist. Ich könnte alles verschenken, aber ich möchte wenigstens etwas Geld dafür haben, da meine Familie unter meiner Sammelwut gelitten hat und ich meinen Kindern etwas zurückgeben will. Aber den Wert meiner Sammlung kann niemand finanziell darstellen. Privatsammler haben das Geld nicht, die öffentlichen Archive auch nicht. Und die deutschen Institutionen haben vor allem auch nicht das Verständis dafür. Die Library of Congress in Washington hat jetzt meine ganz frühen Sachen aufgekauft, die Ragtime- und Cake-Walk-Platten, aber das Deutsche Muskarchiv in Berlin scheint kein Interesse an meiner Sammlung zu haben. ......"

Interessant wäre es zu erfahren, ob das Darmstädter Jazz-Institut beteiligt war.
Quelle:
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/28224

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/1677017_Akten-aus-der-NS-Zeit-entdeckt.html

Mitarbeiter des Gesundheitsamtes Friesland in Jever haben rund 800 Akten zu Zwangssterilisationen in der NS-Zeit entdeckt. Die Kranken- und Gerichtsakten in sieben Umzugskisten wurden auf dem Dachboden der Behörde gefunden, wie der Sprecher des Landkreises Friesland, Rainer Graalfs, auf ddp-Anfrage sagte.

Ähnliches Material gebe es bislang nur aus der Wesermarsch. Nach Einschätzung des Niedersächsisches Staatsarchivs in Oldenburg handelt es sich dagegen nicht um einen einzigartigen Fund.

Die Akten des 1939 gegründeten Landkreises Friesland galten bislang als verschollen. Sie dokumentieren Zwangssterilisierungen der Nationalsozialisten in Friesland zwischen 1934 und 1945.

Neben Personendaten findet sich in den Unterlagen auch eine "erbbiologische Bestandsaufnahme" des Jeverlandes. Die Kisten sollen noch in dieser Woche dem Staatsarchiv übergeben werden.

Dessen Leiter Matthias Nistal hält die in Jever gefunden Akten für wenig aufsehenerregend. Im Landesarchiv lagerten bereits 3000 bis 4000 Akten über Zwangssterilisationen in der NS-Zeit. Neue Erkenntnisse bringe das in Jever gefundene Material vermutlich nicht, sagte Nistal auf ddp-Anfrage.

Die Dokumente sollen nach Eingang im Staatsarchiv zunächst ausgewertet, restauriert und dann der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.


Na wenigstens werden sie nicht einfach kassiert ... Wozu archiviert man eigentlich Akten, wenn diese vermutlich keine neuen Erkenntnisse bringen? Sind das Herausarbeiten regionaler Disparitäten - offensichtlich gibt es ja aus dem betroffenen Teil des Sprengels sonst keine Akten - etwa keine neuen Erkenntnisse? Dieser Staatsarchivleiter äußerte sich meines Erachtens unsensibel und zu geringschätzig über die Erforschung der NS-Vergangenheit.

FAZ:

Ein Gespenst geht um in Europa - das Gespenst des Open Access. Düstere Schreckensszenarien entwarf Roland Reuß gerade an dieser Stelle (Eingecremtes Publizieren: Open Access als Enteignung) im Hinblick auf aktuelle Entwicklungen in der Wissenschaftskultur und -kommunikation: Hier die vornehmen Hüter der traditionellen Buchkultur, dort die ebenso fanatischen wie naiven Open-Access-Aktivisten, die nicht - oder, noch schlimmer, nur allzu genau - wissen, was sie tun.

Zu Reuß http://archiv.twoday.net/stories/5509895/

Statt auf Polemik mit Gegenpolemik zu antworten, sei hier zu einer kurzen und nüchternen Bestandsaufnahme eingeladen. Was bedeutet Open Access in der Praxis? Werfen wir einen Blick auf meine Forschungsinstitution, das im Jahre 1958 gegründete Deutsche Historische Institut in Paris. Auch in ihm beginnen neben den klassischen Buch- die neuen Open-Access-Publikationen eine immer wichtigere Rolle zu spielen. Einerseits gibt das Institut neben der Fachzeitschrift „Francia“ in Zusammenarbeit mit dem Thorbecke- und Oldenbourg-Verlag mehrere Buchreihen heraus, in denen unter anderem Quelleneditionen, Dissertationen und Habilitationsschriften sowie die Ergebnisse deutsch-französischer Tagungen veröffentlicht werden.

Sämtliche Jahrgänge zugänglich

Andererseits aber hat das Institut in den vergangenen anderthalb Jahren dank der Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit dem systematischen Aufbau eines größeren Open-Access-online-Angebots begonnen, das sowohl die nachlaufenden Digitalisierungen bereits erschienener Werke als auch eigenständige online-Publikationen umfasst: Seit November 2008 sind sämtliche Jahrgänge der „Francia“ von 1973-2006 für jedermann zugänglich, mit einer zweijährigen „moving-wall“ werden auch die zukünftigen Ausgaben entsprechend online verfügbar sein. Der ehemals gedruckte Rezensionsteil der „Francia“ wurde gleichzeitig konsequent ins Netz ausgelagert.

All dies geschah nicht gegen den Willen, sondern mit vollem Einverständnis der „Francia“-Autoren, die - bis auf einige wenige Ausnahmen - geradezu enthusiastisch auf das ihnen vorgeschlagene neue Publikationsmodell reagierten. Bis 2010 wird nach ähnlichem Muster in Kooperation mit dem „Zentrum für Elektronisches Publizieren“ (ZEP) der Bayerischen Staatsbibliothek sukzessive auch die Digitalisierung zurückliegender Jahrgänge der Beihefte der „Francia“, der „Instrumenta“ und „Pariser historischen Studien“ sowie die Online-Publikation von Tagungssammelbänden auf
www.perspectivia.net erfolgen, einer neuen Open-Access-Publikationsumgebung für die in der Stiftung „Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland“ zusammengefassten Institute und ihre Kooperationspartner.

Nachfrage groß und drängend

Warum lohnt es sich, open access zu publizieren? Warum geht das Pariser Institut diesen Weg? Unsere Erfahrungen, von denen vielleicht auch andere geisteswissenschaftliche Forschungsinstitute profitieren können, lassen sich in vier Beobachtungen resümieren: Erstens ist die Nachfrage der Wissenschaftler selbst nach Open Access inzwischen groß und drängend. Da die Außenwahrnehmung der eigenen Forschungsleistungen für jeden Schreibenden - und nicht nur für Nachwuchswissenschaftler - eine zentrale Rolle spielt, wird der Wunsch nach weltweiter „Sichtbarkeit“ zunehmend laut: Und hier können, wie Studien belegen und wie es auch die statistische Auswertung der Zugriffe auf www.perspectivia.net in wünschenswerter Klarheit zeigt, klassische Printpublikationen mit elektronischen Texten, die mit Meta- und Verschlagwortungsdaten ausgezeichnet sind und über Suchmaschinen erfasst werden, eben kaum mithalten.

An dieser Stelle wird auch gerne die Legende bemüht, dass Open Access zwangsläufig den Bankrott der Verlage nach sich zieht. Dem sei allerdings entgegengehalten, dass eine Erhöhung der Zahl frei zugänglicher Publikationen zu einem signifikanten „return on investment“ führte, wie eine von John Houghton und anderen jüngst publizierte, umfassende Analyse zum Publikationsaufkommen Englands eindrucksvoll belegt.


http://www.jisc.ac.uk/media/documents/publications/rpteconomicoapublishing.pdf
http://immateriblog.de/?p=262

Qualitätsbewusstes Publizieren

Open Access Publizieren ist zweitens qualitätsbewusstes Publizieren. Der Wert eines wissenschaftlichen Manuskripts hängt von der Stringenz der Argumentation und Sorgfalt der Darstellung ab, nicht vom Medium an sich. So, wie nicht jedes gedruckte Buch per se nobelpreisverdächtig ist, wird ein Manuskript durch die elektronische Verbreitung keineswegs automatisch schlecht, sondern oft sogar dann noch besser, wenn die Publikation mit einem Open-peer-review-Verfahren kombiniert wird. Zudem liefern gerade barrierefrei zugängliche Publikationen die Chance eines wirklich effizienten kollaborativ verteilten Arbeitens, indem sie die Verknüpfung von Texten, Quellen, Artikeln und Daten ermöglichen. Im Pariser Institut gibt es keinerlei Rangabstufung zwischen gedruckten und online verfügbaren Arbeiten. Alle Publikationen werden vor der Veröffentlichung bei uns demselben Prozess intensiver Begutachtung und Redaktion unterzogen, und zwar durch ein hauseigenes Lektorat.

Drittens: Als die von den Kritikern an die Wand gemalte Enteignung empfinden unsere Autoren den freien Zugang zu ihren Werken wahrlich nicht. Jegliche Publikation setzt schließlich voraus, dass deren Urheber Dritten bestimmte Verwertungsrechte einräumen. Andernfalls dürfte ein Verlag weder gedruckte noch elektronische Veröffentlichungen vorlegen. Im Open-Access-Modell definiert der Autor darüber hinaus durch die Vergabe von Lizenzen genau, welche Verwertungsrechte auch den Lesern eingeräumt werden. Somit bestehen klare Regeln für den Umgang mit den Manuskripten, deren Sichtbarkeit und Berücksichtigung im akademischen Diskurs im ureigenen Interesse der Autoren liegt. Der Vorwurf, Open Access missachte das geltende Urheberrecht, ist im besten Fall blanke Unkenntnis der Materie, im schlechtesten Fall eine gezielte Desinformation.

Zu guter Letzt begreifen wir die Open-Access-Politik unseres Instituts als einen wichtigen Beitrag zur Internationalisierung und Demokratisierung der Geisteswissenschaften: Nicht jeder Leser der „Pariser historischen Studien“ lebt in Paris und erfreut sich eines bequemen Zugangs zu einer der exzellenten Pariser Forschungsbibliotheken. Gerade frankophone Wissenschaftler aus armen Ländern mit chaotischer Bibliothekssituation und defizitärer Literaturversorgung wissen den freien Zugang zur Forschungsliteratur zu schätzen. Wird damit nicht ein Traum Wirklichkeit, den jüngst noch Robert Darnton, brillanter Historiker der Buchgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts, in seiner Eigenschaft als Direktor der Universitätsbibliothek Harvard, umrissen hat - der Traum nämlich vom weltweiten freien Fluss der Ideen und Texte, den schon die Aufklärer träumten? Mir scheint, Open Access bedeutet keine Gefahr für das Abendland, im Gegenteil.

Gudrun Gersmann ist Direktorin des Deutschen Historischen Instituts in Paris und Vorsitzende des Unterausschusses „Elektronische Publikationen“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft.


Gut gebrüllt, Löwin!

http://www.uaeinteract.com/uaeint_misc/pdf_2008/index.asp

Bereits mehrfach konnte ich feststellen, dass aktuell die Ansicht der VD-16-Digitalisate im DFG-Viewer nicht funktioniert, obwohl die BSB wahrscheinlich dazu verpflichtet ist, diese Digitalisate auch im DFG-Viewer anzubieten (bezeichnenderweise erfolgt das nicht bei den anderen Digitalisaten, die anders finanziert werden ...)

Beispiel:

http://dfg-viewer.de/v1/?set[mets]=http://mdz10.bib-bvb.de/~db/mets/bsb00025408_mets.xml

Hinweis auf dieses zur Finanzkrise passende Digitalisat bei
http://www.univie.ac.at/voeb/blog/?p=823


http://library-mistress.blogspot.com/2009/02/google-game.html

http://www.google.com/search?num=100&hl=de&rlz=1C1CHMB_deDE291DE303&q="Klaus+likes+to"&btnG=Suche&lr=

Klaus likes to read

Klaus likes to manage intelligently, that is, teach others based on his past experiences.

Klaus likes to hang around in parties [not really]

Klaus likes to think of his life as a kind of constant dissidence against what he sees as the erroneous views of the majority



Klaus likes to present himself as a pro-American politician [?]

In the morning, Klaus likes to read the paper and drink coffee

Klaus likes to play the S.O.B. [??]

Havel said Klaus "likes to provoke"

Klaus likes to spend his leisure time waterfowl hunting, hiking, bicycling, skiing, and engaging in family activities [???]

Klaus likes to play with a partner, why not?

Üblicherweise missachten die deutschen Staatsanwaltschaften das Recht des nicht anwaltlich vertretenen Beschuldigten, über die zu seiner Verteidigung notwendigen Informationen unterrichtet zu werden, obwohl dadurch von Chancengleichheit keine Rede sein kann. Üblicherweise wird dem Strafverteidiger umstandslos Akteneinsicht gewährt und üblicherweise macht dieser die Informationen seinem Mandanten zugänglich.

Seit längerem hat eine Berliner Kanzlei ein Billig-Angebot für die Akteneinsicht ins Netz gestellt: 30 Euro für ein PDF mit den Akten. Nun zerreissen sich Blawger das Maul darüber und beschwören den Untergang der Rechtspflege herauf:

http://www.lawblog.de/index.php/archives/2009/02/17/erst-mal-in-die-akte-gucker/
http://stattaller.blogspot.com/2009/02/blogger-kollege-hoenig-bietet.html

Is klar, ne? Dass diese Brut kein Interesse daran hat, einen für sie profitablen Rechts-Missstand zu beenden.

14 Suchanfrage: büttenrede
13 Suchanfrage: archivalia
11 Suchanfrage: Archiv der deutschen Frauenbewegung
10 Suchanfrage: archivalia
8 Suchanfrage: Uwe Schwartz kunsttexte
7 http://de.wikipedia.org/wiki/Personenstandsgesetz
7 http://www.google.com/reader/view
7 http://www.twoday.net/members/login
5 http://www.blb-karlsruhe.de/blb/blbhtml/besondere-...
5 Suchanfrage: archivalia
5 Suchanfrage: lateinische texte
5 Suchanfrage: grafen von cilli
4 http://rss.netbib.de
4 Suchanfrage: Archivausbildung Potsdam
4 Suchanfrage: Patrimonium Brühl
3 http://132390.forum.onetwomax.de/topic=10026659729...
3 http://de.wikisource.org/wiki/Zeitschriften_(Lande...
3 http://historia-docet.de/html/diskussion.html
3 http://log.netbib.de
3 Suchanfrage: http://libser.media.osaka-cu.ac.jp/
3 Suchanfrage: beste bildersuchmaschine
3 Suchanfrage: ub eichstätt aussonderung
3 Suchanfrage: uschi götz
3 Suchanfrage: erlanger historikerseite
3 http://www.portill.nl/php/topic2.php?topic=1635&to...

http://bibliotheksrecht.blog.de/2009/02/17/scannen-originale-5594501/

( Siehe schon: http://www.bibliotheksrecht.de/2008/01/16/verlegerrecht_und_layout_schutz~3584078/ )

Steinhauer begründet schlüssig, dass weder das Urheberrecht noch das UWG in aller Regel dem Scannen der Verlagspublikation, wenn der Autor dem Repositorium einfache Nutzungsrechte eingeräumt hat, entgegensteht.

Ergänzend möchte ich unterreichen, dass auch das Verlags-PDF bei aktuellen Publikationen verwendet werden darf, soweit die Publikation nach diesen Maßstäben retrodigitalisiert werden dürfte. Gibt der Verlag in seiner Policy bekannt, dass das Verlags-PDF nicht eingestellt werden darf, muss diese Policy in den Verlagsvertrag (als AGB) wirksam einbezogen worden sein.

Bei Abruf in Großbritannien (und einigen anderen Ländern) könnte allerdings ein britischer Verlag nach dem dortigen Layout-Schutz gegen das Scannen bzw. die Übernahme des PDFs vorgehen:

http://wiki.netbib.de/coma/ReproductionRights

http://www.irights.info/index.php?id=81&tx_ttnews[tt_news]=425&cHash=57b5a96745

Wenn ihnen ihr verantwortungsvoller Job des Kulturgutzerstörens durch Auseinanderschneiden von Stammbüchern http://archiv.twoday.net/stories/5384503/ und Zerlegen geschlossener Sammlungen genügend Zeit lässt:

http://www.boersenblatt.net/307860/

Artikel von 1995:

http://www.ssoar.info/ssoar/View/?resid=5108

P. Birken, der sich in der Wikipedia selbst als den Maßgeblichen für das sogenannte Sichten von Versionen sieht, hat bei der Vornamens-Affäre Guttenberg

http://archiv.twoday.net/stories/5509548/

einen Schuldigen ausgemacht: denjenigen, der die Änderung gesichtet hat:

http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer_Diskussion:Gamma9#Prominente_Sichtung
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Fragen_zur_Wikipedia&oldid=56832613#Au_weia

Sichten soll offensichtlichen Vandalismus verhindern. Man kann sicher darüber streiten, ob die Hinzufügung eines weiteren Vornamens offensichtlicher Vandalismus ist, aber der herrische Ton, mit dem P. Birken auf dem armen Sichter herumtrampelt, sagt schon einiges über die Kommunikationskultur der Wikipedia und ihrer selbst ernannten Führungsclique.

http://frag.wikia.com/wiki/Frag_Wikia!

Da grinst uns zwar Jimbeau entgegen, aber seriöse Fragen sind bei bibliothekarischen Auskunftsdiensten und der Wikipedia Auskunft besser aufgehoben:

http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Auskunft


http://www.blb-karlsruhe.de/blb/blbhtml/besondere-bestaende/verkauf.php

Verzichtet aber darauf, wie bisher üblich, auch den Archivalia-Beitrag zu melden - Retourkutsche?

Unterschriftensammlung
Zur zweiten Rettung des Königlichen Münzkabinetts
für Hannover

Es ist das Schicksal vieler privater Sammlungen, dass sie nach einer Generation wieder zur Versteigerung kommen. Denken wir nur an die Sammlungen Erlanger, Virgil M. Brandt oder jetzt an die große Mittelalter-Sammlung Professor de Wit (Auktionen Künker 121, 130 137 von 2007 und 2008). Die über 300-jährige Geschichte des Niedersächsischen Münzkabinetts ist ein so einzigartiges Phänomen, dass die Zerschlagung eine Katastrophe für die deutsche Kultur an sich wäre. Gerade Sammlungen mit einer solch exzeptionellen Geschichte müssen in Museen gelangen und dort der Öffentlichkeit zugänglich bleiben und der Wissenschaft zur Verfügung stehen. Es ist zu befürchten, dass daraus ein gefährlicher Präzedenzfall wird. Weltweit gibt es eine Fülle von Münzsammlungen, aber auch sonstigen Kunstsammlungen in der Obhut von Banken. Die weltweite Banken- und Finanzkrise könnte einen Erdrutsch von Verkäufen auslösen, der das Preisgefüge des Handels völlig außer Kontrolle geraten lässt.

Im Niedersächsischen Münzkabinett der Deutschen Bank in Hannover liegt die einmalige königliche Welfen-Sammlung mit etwa 43.000 Münzen und Medaillen, darunter Stücke von allerhöchster wissenschaftlicher Bedeutung und Seltenheit. Als Prinz Ernst August Sr. von Hannover 1983 Geld brauchte, wollte er die Sammlung in London verkaufen. Hermann J. Abs, dem großen Bankier und Kunstmäzen, ist es zu verdanken, dass der Sammlung dieses Schicksal erspart blieb, dass sie gerettet wurde. Es entstand für ein Viertel Jahrhundert eine vorbildliche und beispielhafte Zusammenarbeit zwischen Deutscher Bank und Land Niedersachsen zum Wohle der Geldgeschichte als Feld der Alltags- und Landesgeschichte. In die Erschließung und Aufwertung der Sammlung wurden von beiden Seiten viele Ideen, viel Zeit, Kraft und Geld gesteckt. Es ist aus der Sicht des Steuerzahlers nicht nachvollziehbar, dass all dies umsonst gewesen sein soll. Sollte es wirklich zu einer Zerschlagung, einem Verkauf an einen Münzhändler oder zur (teilweisen) Abwanderung nach Braunschweig kommen, so wäre es ein Fall für kritische Fragen etwa des Steuerzahlerbundes. Über die eminente Bedeutung des Königlichen Münzkabinetts für die Wissenschaft und für das breite an Geld- und Wirtschaftsgeschichte interessierte Publikum berichtete Ulf Dräger im NNB 58, 2009, 7-9.

Keineswegs vorbildlich sind jedoch die jüngsten Ereignisse. Wie eine Bombe schlug Ende letzten Jahres die Nachricht ein, vom abermaligen Versuch, diese Sammlung zu verkaufen, die ein Kulturgut höchsten Ranges darstellt. Die Absicht, sich von der Sammlung aus Kostengründen zu trennen, besteht schon länger. Den entscheidenden letzten Anstoß für einen Verkauf gab sicherlich die Bankenkrise, auch wenn die Deutsche Bank versucht, dies abzustreiten. Zeitungen berichteten, Politiker, Wissenschaftler und verschiedene Verbände sprachen sich umgehend für den Erhalt der Sammlung aus. Rasch entstand eine bedrohliche Öffentlichkeit für die bisher im Verborgenen Handelnden. Eine insgeheim geplante Verkaufsaktion an einen Braunschweiger Münzenhändler wurde von der Presse aufgedeckt und die Beteiligten nahmen in letzter Minute Abstand von dieser Überraschungsaktion, die einfach Tatsachen schaffen sollte. ZUNÄCHST nahmen sie Abstand, so muss man vermuten. Die Zukunft und der Verbleib der Sammlung in Hannover sind weiterhin völlig unklar und die interessierte Öffentlichkeit wäre schlecht beraten, wenn sie sich jetzt bequem und zufrieden zurücklehnen würde. Es ist jedoch zu befürchten, dass die Ruhe, um die sich die Verantwortlichen krampfhaft bemühen, eher eine „Ruhe vor dem Sturm“ ist. Mit weiteren Gegenoffensiven aus Braunschweig ist aber zu rechnen.

Nach den jüngsten Ereignissen verdichtet sich der Verdacht, dass es sich um die Veräußerung von „Tafelsilber“ vor dem Hintergrund der Bankenkrise durch die Deutsche Bank handelt. Es fragt sich nur, ob der für eine der größten Banken der Welt vergleichsweise kleine Betrag, den sicheren großen Image-Schaden lohnt. Inzwischen gibt es auch eine Internetplattform, die weitere Hintergrundinformationen bietet: http://archiv.twoday.net/stories/5353032/

Eine Welle von Briefen von Numismatikern, Münzkabinetten und wissenschaftlichen Institutionen aus dem In- und Ausland wurden an die Deutsche Bank, an den Niedersächsischen Ministerpräsidenten, an den Oberbürgermeister von Hannover, an den Staatsminister für Kultur in Berlin und an verschiedene Kulturstiftungen geschrieben. Die Deutsche Numismatische Gesellschaft gehört zu den Ersten, die sich an die Bank und führende Politiker gewandt haben. Einige der Schreiben tragen den Charakter eines offenen Briefes und sind im Internet veröffentlicht, z. B. von Prof. Dr. Lucia Travaini, Mailand/Rom: http://www.luciatravaini.it/.

Die Deutsche Bank versuchte schnell, die Wogen zu glätten, und betonte, sich dem Interesse des Landes verpflichtet zu fühlen und in diesem Sinne handeln zu wollen. Das aber kann nur heißen, dass die Sammlung geschlossen erhalten bleibt und der Öffentlichkeit am Standort Hannover weiterhin zugänglich gemacht wird. Alles andere wäre Wortbruch und pure Unglaubwürdigkeit. Die Sammlung ist in den vergangenen drei Jahrhunderten in Hannover und für Hannover von rund 20 Wissenschaftlergenerationen aufgebaut worden. Sie gehört an diesen Ort und nirgendwo anders hin.

Alle Beteiligten sind außerdem daran zu erinnern, dass Artikel 72 der Niedersächsischen Verfassung festlegt, dass die kulturelle und historische Identität der alten Landesteile Hannover, Braunschweig, Oldenburg und Schaumburg gewahrt und gefördert werden müssen. Übertragen auf archäologische Funde oder Museumssammlungen bedeutet es, dass diese Kulturgüter aus guten Gründen dort bleiben müssen, wo sie entstanden sind, und dass sie nicht verlagert werden dürfen. So lautet jedenfalls die bisherige Rechtspraxis. Will man tatsächlich gegen Verfassungsrecht verstoßen? Dies ist zu beachten, sollte man tatsächlich an die Anbindung an ein Braunschweiger Museum denken. Eine Verlagerung dieses historischen Schatzes von Hannover nach Braunschweig ist nicht nur unsinnig, sondern zugleich überhaupt nicht verfassungskonform.

Das Numismatische Nachrichtenblatt fasste einige faszinierende Ideen zusammen, wie aus der bedrohlichen Krise etwas Positives Neues entstehen könnte. Eine Dauerausstellung an zentralem Ort mit großer „Laufkundschaft“ wurde vorgeschlagen. Gemeint ist das Schloss Herrenhausen, das bis 2012 von der Stiftung Volkswagenwerk wieder aufgebaut wird. Die Königliche Münzsammlung im Königlichen Schloss wäre eine würdige und angemessene Präsentation. Die räumlich-organisatorische Anbindung an das Niedersächsische Landesarchiv und die Zusammenführung aller hannoverschen Münzsammlungen wurden diskutiert. Im historischen Archivgebäude entstand das Königliche Münzkabinett und entwickelte im 18. und 19. Jahrhundert eine erste Blüte. Im Verbund mit der großen

· Universalsammlung des Museums August Kestner
(http://www.hannover.de/museen/museen/kestner/vorst/kes_numi.html)

· der Münzsammlung Berkowitz der Sparkasse Hannover
(https://archiv.twoday.net/stories/5353032/)

· der landes- und stadtgeschichtlichen Sammlung des Historischen Museums

· und der weltweit einzigartigen Sammlung von Bergbaugeprägen der Preussag (heute: Touristik Union International TUI,
http://www.hannover.de/museen/museen/mus_preu.html#)

entstünde ein Münzkabinett nicht nur von nationalem, sondern von internationalem Format. Natürlich entstehen damit auch Synergien, die Kosten senken können. Dies sollte nicht übersehen werden, da die Kostendiskussion ja offenbar das Desaster ausgelöst hat. Man scheint dabei auch völlig zu übersehen, dass die für Hannover geschehene Aufbauleistung der letzen Jahrzehnte mutwillig zerstört wird. Aus der Königlichen Sammlung ist durch das unermüdliche Engagement, die erfolgreiche wissenschaftliche und wissenschaftsorganisatorische Arbeit von Dr. Reiner Cunz ein modernes und vorbildliches geldgeschichtliches Institut entstanden, dessen Auflösung nun zu befürchten ist, was großen Schaden für die deutsche und internationale Geldgeschichte anrichten würde.

Hannover würde jedoch durch die Zusammenlegung aller Münzkabinette in der Champions League der Geldmuseen mitspielen und in einem Atemzug mit Berlin, München und Dresden genannt werden. Was jetzt gebraucht wird, ist Rückgrat bei der Abwendung der Bedrohung und der visionäre Mut zur Größe. In Hannover kann etwas geschaffen werden, was es in anderen vergleichbaren Städten nicht gibt. Es gilt, diese großartige Chance nicht zu verpassen.

Die Deutsche Numismatische Gesellschaft (DNG) begrüßt die vielseitigen Bemühungen zur Rettung der Welfen-Sammlung, muss aber feststellen, dass für den Erhalt noch kein wirklicher Durchbruch gelungen ist.

Deshalb hat sich die Deutsche Numismatische Gesellschaft entschlossen, eine Unterschriftenaktion zu initiieren, die deutlich machen soll, dass eine solche Sammlung nicht nur für wenige Spezialisten, sondern für die deutsche Kulturgeschichte von erheblicher Bedeutung ist. Eine Resolution wird den Mitgliedern der einzelnen Vereine zur Unterschrift vorgelegt. Die Unterschriftensammlung hat bereits im Januar auf der Jahreshauptversammlung der Frankfurter Numismatischen Gesellschaft und dem Kolloquium Mittelalternumismatik in Halle (Saale) begonnen.

Mit einer hohen Zahl von Unterschriften will die DNG beweisen, dass der dringende Wunsch, diese unvergleichliche Sammlung zu schützen und zu erhalten, von breiten Bevölkerungskreisen getragen wird. Die gesammelten Unterschriften werden der Geschäftsleitung der Deutschen Bank in Hannover übergeben, Kopien der Unterschriftenlisten werden dann an den Niedersächsischen Ministerpräsidenten geschickt. Die Presse wird rechtzeitig über diesen Schritt informiert.

Die DNG ruft deshalb ihre Mitglieder auf, diese Resolution bis Ende März zu unterschreiben. Die Listen mit den Unterschriften sollen an den Präsidenten der DNG, Dr. Helmut Schubert, Kurfürstenstraße 21, 60486 Frankfurt am Main geschickt werden. Die Vereinsvorsitzenden erhalten per Email bzw. Fax die Listen zur weiteren Verbreitung auf den Vereinssitzungen, Jahreshauptversammlungen, Münzbörsen und Tagungen. Außerdem kann man die Liste als PDF-Datei von der Website der Deutschen Numismatischen Gesellschaft herunterladen: http://www.numismatische-gesellschaft.de/

Lassen wir nichts unversucht, um die Verantwortlichen der Deutschen Bank an die Verpflichtung zu erinnern, die Hermann J. Abs einging, als er 1983 die Welfen-Sammlung zum ersten Mal retten konnte. Es ist unsere Aufgabe und Verantwortung, die zweite Rettung der Sammlung nach Kräften zu unterstützen und Denkanstöße für die Gestaltung der Zukunft zu geben. Unser Fach ist in großer Gefahr.

Dr. Helmut Schubert
Präsident der DNG

Update 4.3.2009(kg)

Die Aktion ist bis zum Mai verlängert. Bitte weiter unterschreiben, damit die Münzsammlung als Ganzes in Hannover bleibt und nicht nach dem Ankauf durch die Landesregierung ganz oder teilweise nach Braunschweig abwandert! http://archiv.twoday.net/stories/5559965/

Bislang 10 alte Reden:

http://darwin.bth.rwth-aachen.de/opus3/abfrage_collections.php?la=de

Über die Wiederaufnahme von "Caligula", der vorletzten Oper des 1960 in Hamburg geborenen Komponisten Detlev Glanert, an der Oper Frankfurt konstatierte ein Beobachter : „Caligula, das steht fest, ist eine Oper, die es nicht verdient, nach ihrer Uraufführung in der Archiv-Schublade zu verschwinden. Sie hat das Zeug zum Repertoirestück.“
Quelle:
http://cms.frankfurt-live.com/front_content.php?idcatart=63837

Aus Maxi Sickerts Besprechung in der Zeit (Link):" ..... Ein Schüler von Abrams ist 1974 der 19-jährige Posaunist und Philosophiestudent George Lewis. Er tritt der AACM bei. Ende der Neunziger, Lewis ist mittlerweile ein anerkannter Musiker und Professor an der Columbia University, macht ihm sein Mentor den Vorschlag, die Geschichte der AACM aufzuschreiben. Eine riesige Aufgabe, denn es gibt kein vorhandenes Archiv oder bereits existierende Arbeiten dazu.Lewis macht sich daran, die Mitglieder der AACM nach und nach aufzusuchen, Interviews zu führen, Artikel und Liner Notes, Flyer für Konzerte und private Fotos der Musiker zu sichten. Mehr als 70 Gespräche hat er geführt, Soli transkribiert, Kassettenmitschnitte restauriert und so eine Organisation umrissen, die fest verankert ist in der künstlerischen Entwicklung des Jazz und der Freien Improvisation, wie auch in der sozialen und politischen Entwicklung Chicagos. .....
Diesem Buch gelingt es erstmals, die Bedeutung der AACM kulturell einzuordnen und ihren Einfluss auf die Entwicklung der Improvisation darzustellen. Damit ist es ein wichtiger Baustein, der bisher in der amerikanischen Jazzgeschichtsschreibung gefehlt hat."

Fazit des SZ-Artikels (Link): " ..... So wird dann hoffentlich bald zu erkennen sein, welche Wertschöpfungen aus Bibliothek, Theater, Volkshoch- oder Musikschule, Archiv oder Museum hervorgehen - zum Vorteil der Kultur. "
Darf ich mich beim Begriff "Wertschöpfung" im archivischen Kontext unwohl fühlen ?

Aus dem Interview in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom
14. April 2008 S. 48 hebe ich hervor:

Wo sehen Sie die Hauptschuld der Familie von Hessen in der Generation Ihres Vaters?

Die Hauptschuld liegt meiner Ansicht nach darin, dass sie sich dem Regime zur Verfügung gestellt und dadurch viele andere dazu animiert haben, da das Haus Hessen in den dreißiger Jahren immer noch über eine große öffentliche Wirkung verfügte. Das lässt sich später nicht mehr gutmachen. Das Einzige, was heute getan werden kann, ist, den Irrtum einzusehen und die Verantwortung dafür zu übernehmen. Das sollte allerdings nicht dazu verführen zu glauben, wir hätten es unter den damaligen Verhältnissen besser gemacht.

Würde mit dieser Einsicht nicht einhergehen, dass das Familienarchiv im Schloss Fasanerie komplett geöffnet würde?

Das Archiv ist ein privates, kein öffentliches Archiv. Alle Dokumente mit Bezug auf die öffentliche Tätigkeit meines Vaters und seiner Brüder sowie auf ihre NS-Karrieren befinden sich in den Staatsarchiven in Berlin und Wiesbaden sowie im Bundesarchiv Koblenz. Sie sind dort seit langem der Öffentlichkeit zugänglich. Die Nachlässe meiner Großmutter und ihrer Nachkommen, die im Familienarchiv aufbewahrt sind, bestehen zur Hauptsache aus Privatpapieren. Während der fünfjährigen Zusammenarbeit mit Professor Petropoulos habe ich diese Nachlässe auf alles überprüft, was einen gesellschaftlich relevanten oder politischen Bezug haben könnte, fotokopiert, exzerpiert und dem Autor zur Verfügung gestellt.

Wäre es denn möglich, die persönlichen von den eher öffentlichen Dokumenten zu trennen und Letztere der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen?

Das lässt sich nicht trennen, weil in den Briefen von persönlichen als auch öffentlichen Themen die Rede ist. Eines Tages, wenn die nächsten Angehörigen derer, von denen die Briefe handeln, nicht mehr am Leben sind, könnte ich mir vorstellen, dass auch die privaten Dokumente im Familienarchiv der Forschung zugänglich gemacht werden. So hat meine Familie es zum Beispiel mit den Briefen meiner Urgroßmutter, der Kaiserin Friedrich, getan, in denen auch sehr persönliche Dinge zur Entwicklung Kaiser Wilhelms II. zu lesen sind.


Siehe auch:
http://www.h-net.org/reviews/showrev.php?id=12227

http://medienlese.com/2009/02/12/zukunft-der-medien-journalismus-ohne-zeitung/

Hier ist eins:

“Wer auf Print-Online-Verzahnung setzt und Blogs einsetzt (Sie wissen schon, diese crazy Internettagebücher für junge Leute!), der sollte nicht der Blog sagen. Das dürfen nur Duden-Redakteure, die sich morgens erst einmal zu einer Tasse Filterkaffee das Internet ausdrucken.”
—Antville-Blogger Kutter (nicht nur) über den neuen Freitag, Februar 2009

Ein Buch mit Anwendungsbeispielen:

http://creativecommons.org.au/materials/Building_an_Australasian_Commons_book.pdf

Leider hat die Badische Landesbibliothek im neuen Jahr ihre so sorgfältige Dokumentation der Presseberichte zur badischen Kulturgüteraffäre offenbar aufgegeben, obwohl ein Ende des Würgens in greifbarer Nähe scheint. Aber noch ist nicht alles in trockenen Tüchern.

http://www.badische-zeitung.de/hartes-feilschen-um-kunst

[...] Seit Ministerpräsident Günther Oettinger Anfang November mit Erbprinz Bernhard von Baden den wohl größten Kulturhandel in der Landesgeschichte festgeklopft hat, wurde akribisch darum gerungen, welchen Gegenwert das Land für seine vielen Millionen (insgesamt 60,8 Millionen Euro) erhält.

Vieles scheint klar: So lässt es sich das Land 15 Millionen Euro kosten, dass das in tiefen Finanzproblemen steckende Adelshaus darauf verzichtet, vor Gericht um seine Besitzrechte an badischen Kunstschätzen zu kämpfen. Eine hochkarätige Expertenkommission hatte festgestellt, dass das meiste dieser Kunst – grob geschätzter Wert gut 300 Millionen Euro – ohnehin dem Land gehört. Dennoch geht die Regierung auf diesen Deal ein.

Für weitere 25,8 Millionen Euro will das Land Schloss und Kloster Salem samt Münster erwerben – inklusive der nicht beweglichen Kunstwerke in den Bauten. Ausgenommen ist die Prälatur, in der die Familie des Markgrafen weiter wohnen wird. Das Land erhält nur ein Vorkaufsrecht, gesteht dafür dem Adelshaus zu, andere Räume wie den Kaisersaal gelegentlich zu nutzen.

Den Haken in der Vereinbarung sahen Insider von Anfang an in der Zusicherung des Landes, für bis zu 17 Millionen Euro weitere Kunstgegenstände zu erwerben, die zweifelsfrei dem Adelshaus gehören. "Auf der Grundlage fachlicher Bewertungen" sollte die Auswahl der Kunstwerke erfolgen. Schon bei der Einigung auf die Gutachter zeigte sich, mit welch harten Bandagen gekämpft wurde: Das Haus Baden lehnte einen Experten ab, den es selbst vorgeschlagen hatte, nur weil dieser schon einmal im Auftrag des Landes tätig war. Der neue Gutachter, den das Land akzeptiert hatte, taxierte prompt ein Paket von 8000 Urkunden erheblich teurer und damit badenfreundlicher.

Einvernehmliche Verhandlungsergebnisse wurden vom Haus Baden immer wieder in Frage gestellt. Es versuchte auch wiederholt, Kunstwerke von den Immobilien zu trennen und sie in den 17-Millionen-Topf aufzunehmen – so bliebe für die Familie mehr übrig, was sich auf dem freien Markt verkaufen ließe. "Es wird gehandelt, bis die Zahlen stimmen", beschrieb ein Beobachter das Feilschen.

Inzwischen steht fest, dass die Kunstwerke im Schloss und außerhalb einen Wert von mehr als 23 Millionen Euro besitzen. Es ist nun zu entscheiden, welche Kunst für sechs Millionen Euro die Familie für sich behält.

Hartnäckig hält sich auf Landesseite aber der Verdacht, das Haus Baden verneble weiteren Kunstbesitz. Denn die vereinbarte Übersicht über den Gesamtbestand liegt bisher nicht vor. Und manches gehört plötzlich nicht mehr dazu wie ein wertvoller burgundischer Frauengürtel aus dem 13. Jahrhundert. Kunstminister Peter Frankenberg sieht dennoch "alles auf gutem Weg", wie er in dieser Woche der CDU-Fraktion sagte. Kommende Woche soll schon mal der Finanzausschuss des Landtags unterrichtet werden.


Die Stuttgarter Nachrichten melden:

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/detail.php/1949227

Das Haus Baden wird die Vermarktung von Schloss Salem nun doch komplett dem Land überlassen. Darauf haben sich beide Verhandlungspartner geeinigt. Derweil hat der Landtag den Weg für den Gesamtvertrag frei gemacht.

In der uralten Geschichte über den Streit um die badischen Kunstschätze wird jetzt das letzte Kapitel aufgeschlagen. Seit sich beide Parteien im November 2008 grundsätzlich darüber verständigt haben, was mit der Klosteranlage sowie hunderten Kunstwerken geschehen soll, geht es jetzt noch um Details. Mitte März soll dann der Kaufvertrag offiziell unterzeichnet werden.

Die Hauptarbeit hat seit Wochen ein dreiköpfiges Gutachtergremium, das den Preis einzelner Kunstwerke schätzt. Das Paket enthält nämlich nicht nur den Kauf der Schlossanlage durch das Land für 25,8 Millionen Euro sowie ein Wohnrecht für die markgräfliche Familie, sondern auch eine Regelung für wertvolle Bilder und Schmuckstücke, deren Eigentum seit Jahrzehnten umstritten ist. Vorgesehen ist, dass das Haus Baden auf alle Ansprüche verzichtet und im Gegenzug dafür 15 Millionen Euro erhält - eine Art Ablösesumme.

Mitte März wollen die Unterhändler mit dem Vertrag zum Notar, doch schon zum 1. März ist ein Teil des Kaufpreises fällig: Das Haus Baden erhält 25,8 Millionen für die Schlossanlage sowie die Hälfte der vereinbarten 17 Millionen. Weil dies im Haushalt für 2009 noch nicht verankert ist, hat der Finanzausschuss am Montag mit den Stimmen von CDU, FDP und Grünen den Weg für Gesamtvertrag frei gemacht. Volumen: insgesamt 57,8 Millionen Euro. Am morgigen Mittwoch soll auch das Plenum den Deal besiegeln.


Anders zum Zeitplan:

http://www.ad-hoc-news.de/verhandlungen-ueber-erwerb-von-schloss-salem-vor--/de/Politik/20051203

F. Bucher http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5/deed.de

http://www.bib-bvb.de/protokolle/kab_prot12.pdf

Aus dem Protokoll der Kommission Altes Buch im BVB vom 29.10.2008

Eine praxisorientierte Handreichung für den Umgang mit Dubletten, Geschenken etc. soll schriftlich fixiert werden, wobei auch der Umgang mit Mehrfachexemplaren von Drucken vor 1850, die – soweit schon im Bestand vorhanden - von einer Abgabe im Sinn der Abgaberichtlinien unberührt bleiben sollten, einer Festlegung bedarf. In diesem Zusammenhang sei auf den Beschluss der „Allianz zur Erhaltung des schriftlichen Kulturgutes“ verwiesen, wonach grundsätzlich jedes Exemplar vor 1850 als erhaltenswert einzustufen ist. Dies stieß nicht bei allen Teilnehmern auf ungeteilte Zustimmung, da im Zuge der Auflösung von Gymnasial- und Klosterbibliotheken ein enormer Zustrom dubletten Altbestands zu erwarten ist, der in Zeiten begrenzter Magazine pragmatisch zu behandeln sein müsse.

Diese Altbestandsbibliothekare sind für nichts anderes als Kriminelle, die das ihnen anvertraute Kulturgut verraten.

http://archiv.twoday.net/search?q=dubletten

Premierminister Gordon Brown hatte sich mit dem Renaissancemaler Tizian verglichen, der im Alter immer besser geworden und mit 90 Jahren gestorben sei. Statt den anmaßenden Vergleich des drögen Schotten mit dem genialen Venezianer zu geißeln, besserwisserte Tory-Chef David Cameron bei der parlamentarischen Fragestunde am Mittwoch: "Tatsache ist, dass Tizian mit 86 gestorben ist." Das ist eben keine Tatsache. Niemand weiß, wann Tizian geboren ist, es war irgendwann zwischen 1486 und 1490. Fest steht lediglich sein Todestag: Tizian starb am 27. August 1576 an der Pest. Ausgerechnet dieses Datum fälschte einer von Camerons Mitarbeitern und machte bei Wikipedia das Jahr 1572 daraus. Dazu benutzte der Klotzkopf den Rechner in der Geschäftsstelle der Tories, die nach den Wahlen im nächsten Jahr wohl Großbritannien regieren werden.
Einer der Gründer von Wikipedia, Larry Sanger, der sich 2001 von den Lexikonbetreibern trennte, hat inzwischen ein angeblich fehlerbereinigtes Onlinenachschlagewerk mit dem albernen Namen Citizendium ins Netz gestellt. Dort können solche plumpen Fälschungen nicht passieren. Es gibt nämlich keinen Eintrag unter "Tizian".


taz

Ein NS-Provenienzforschungsprojekt der StUB Köln:

http://richterbibliothek.ub.uni-koeln.de/

Update: http://www.univie.ac.at/voeb/blog/?p=810

http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/0,1518,606766,00.html

" ...... Eine Büttenrede mit Lachgarantie zum Thema "Archivar" servierte Johnny Behnert allen Närrinnen und Narren ....."Wer kann diese Rede beschaffen ?
Quelle: Südwest-Zeitung (Link)

" .... In einem Unternehmen sammeln sich über die Jahre hinweg Unmengen an Informationen an, die sich über kurz oder lang im Archiv verstecken. ...."
Matthias Hintenaus, Managing Director Northern & Central Europe bei Atempo
Normalerweise halte ich mich bei der Auswertung der Berichterstattung über EDV-Systeme (DMS usw.) zurück, aber diese schlauen Infos sind nun doch zu schade .....
Quelle:
http://www.searchstorage.de/themenbereiche/archivierung/allgemein/articles/170836/

... wenn er eine bloße Empfehlung ist, fragt zurecht

http://recordsjunkie.blogspot.com/

We are pleased to announce that on March 1, 2009, the Jewish Women's Archive will launch the free, online version of Jewish Women: A Comprehensive Historical Encyclopedia. Previously available only on CD-ROM, the Encyclopedia is the first comprehensive source on the history of Jewish women and includes more than 1,700 biographies, 300 thematic essays, and 1,400 photographs and illustrations (minus a few for which we do not have web display permission). The Encyclopedia nearly doubles the content available on our website ( http://jwa.org ) and gives Internet users all over the world free and easy access to a wealth of information. Via archives-L

Die UB Freiburg stellt kostenlos einige Auflichtscanner zum Kopieren auf USB-Stick zur Verfügung. Meine Erfahrungen kurz beschrieb ich in netbib:

http://log.netbib.de/archives/2008/11/13/live-aus-der-ub-freiburg-1-teil-3/
http://log.netbib.de/archives/2008/11/12/live-aus-der-ub-freiburg-1-teil-2/

Nun hat auch die ULB Düsseldorf nachgezogen, doch, typisch für die "Benutzerfreundlichkeit" dieser Bibliothek, ab April soll abkassiert werden (2,5 Cent pro Scan). Wofür eigentlich?

Dafür, dass man zum Ansehen Acrobat Reader 8.0 braucht, dieser aber auf den PCs der ULB gar nicht installiert ist, man also überhaupt nicht überprüfen kann, ob die Scans hingehauen haben? (Genau das gleiche Problem wie in Freiburg!)

Dafür, dass an einem Schwarzweissscanner die Vorschau deaktiviert ist und (anders als in Freiburg) keine ausgedruckte Anleitung verfügbar ist bzw. auch mit der Hilfetaste keine Antwort zu erhalten ist?

Dafür, dass man zuhause die zahlreichen Dateien (fortlaufend nummeriert) auf seinem USB-Stick nachbearbeiten muss? (Oder ausdrucken.)

Wenn man das Pech hat, nicht oder zu spät zu merken, dass man JPGs erzeugt, braucht man schon ein wenig Erfahrung, daraus ohne Acrobat ein PDF zu machen. (Zuerst hab ich mich eine halbe Stunde lang dämlich angestellt und ein völlig unbrauchbares PDF aus den mühsam einzeln konvertierten JPGs erstellt, bis ich mit der Bilder-Druckfunktion von Windows XP ein akzeptables Gesamt-PDF mir zusammenstellen konnte.)

Zahlen dafür, dass anders als bei einem normalen Kopierer ein erheblich größeres Maß an Gefummel nötig ist, eine ganz normale Buchvorlage korrekt zu scannen? Bei einer Seite musste ich das Buch schließlich umdrehen, da der Variantenapparat immer abgeschnitten wurde, egal, wie ich das Buch hinlegte.

In Düsseldorf kann man mehrseitige PDFs erstellen, aber die Bedienung kommt mir komplizierter vor als in Freiburg.

Für alle diese Kinderkrankheiten soll man die Hälfte des Preises einer normalen Kopie zahlen??

Kein Zufall, dass sowohl in Freiburg als auch in Düsseldorf nach meinen Beobachtungen die Scanner alles andere als überlaufen sind, mit anderen Worten nicht angenommen werden. Wenn man etwas digital weiterverarbeiten möchte, sind diese Scanner vielleicht cool aber bei ganz normalen Kopien lohnt sich die Heimarbeit des Nacharbeitens absolut nicht. Da zahlt man lieber die 5 Cent und hat etwas, was man schwarz auf weiß nach Hause tragen kann.


Antisemit durfte Hausverbot erhalten:

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:BVerwGE_18_34.pdf

 

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